Burgwälle bei Bützow.
Vgl. Jahrb. XIII, S. 389 flgd.
1) Wenn man aus dem Wolker=Thore der Stadt Bützow
über die Warnow geht, die Mühle vorbei, liegt
gleich linker Hand eine Wiese, die Tiefe Wiese
genannt. Geht man diese Wiese an der Warnow
entlang, so kommt man an eine Wiese, welche
ungefähr eine Fläche von drei Morgen hat und die
Kattenburg genannt wird; sie liegt da, wo die
Nebel in die Warnow fließt, im Süden und Osten
durch einen Graben
von der Tiefen Wiese getrennt, im Norden von der
Nebel und im Westen von der Warnow umflossen.
Auf dieser Kattenburg ist im Halbkreise an der
tiefen Wiese herum ein langer Wall noch deutlich
zu erkennen. Der Name Kattenburg, so wie der
Wall, scheinen auf etwas Burgartiges
hinzudeuten; ich habe aber nie etwas Bestimmtes
darüber erfahren können.
2) Wenn man den Weg aus dem Wolker=Thore weiter
verfolgt, die Schäferei vorbei, über die
sogenannte Schweinebrücke, und dann gleich
rechts über die neue Weide geht, so kommt man an
große Wiesenflächen, welche sich an der Warnow
entlang ziehen, sonst ein Erlenbruch waren,
welches erst seit zwei Jahren ausgerodet ist.
Hier trifft man hart an der Warnow zwei große
Wälle, der Judendamm genannt. Die Wälle liegen
im Halbkreise und jeder ist über 200 Schritte
lang. Die beiden Wälle bilden zusammen ungefähr
einen verschobenen Kreis. Auch hierüber sagt, so
viel ich weiß, die Tradition nichts; Einige
meinen, daß die Wälle noch zu den früheren
Befestigungen Bützows gehören, was mir aber auch
nicht recht einleuchten will, da sie auf der
Hälfte des Weges von Bützow nach der Vierburg liegen.
Bützow.
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Friedrich Seidel.
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