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VI. 3.

Quartalbericht

des

Vereins für meklenburgische Geschichte und
Alterthumskunde.


Schwerin, den 5. April 1841.

Vignette

D as letztverflossene Vierteljahr brachte unserm Vereine einen ansehnlichen Zuwachs von ordentlichen Mitgliedern, indem 10 Personen (die Herren: Hofpropst M. Sabinin zu Weimar, Amtsmitarbeiter Krüger zu Grabow, Hofcopiist Peters zu Schwerin, G. W. Pogge zu Rostock, Lieutenant a. D. von Wickede zu Boizenburg, Baron von Maltzahn auf Gr. Lukow, Baron von Maltzahn auf Kl. Lukow, Kammerherr von Oertzen auf Sophienhof, Conrector Martens zu Boizenburg und Candidat Wilbrandt ebendaselbst) in dieser Eigenschaft sich ihm anschlossen, wogegen er nur ein Mitglied in seinen Listen als ausgetreten zu bezeichnen hatte. Auch nach aussen hin wurden die Verbindungen des Vereins durch angeknüpfte Correspondenz und Schriftenaustausch mit dem Vereine für Geschichte der Mark Brandenburg zu Berlin sehr erfreulich erweitert.

Bücher schenkten:

1) Herr Landrath von Oertzen auf Gr. Vielen: O. Jacobaei Museum regium etc. Hafniae 1696.
2) Herr Pastor Sponholz zu Rülow: Allgemeines meklenburgisches Volksbuch. Wismar 1841.
3) Herr Dr. Zober zu Stralsund: Dessen Geschichte des stralsunder Gymnasiums, zweiter Beitrag. Stralsund 1841.
4) der westphälische Verein: Dessen Zeitschrift für vaterländische Geschichte, IIl, Heft 1 und 2. Münster 1840.
5) Herr Bibliothekar Dr. Schönemann zu Wolfenbüttel: a) G. Fabricii Rerum Misnicarum Libri VIII. Lipsiae (1569). b) Bertr. Morgenweg, Kurtze Beschreibung der Stadt Lübeck. Lübeck 1697. c) G. D. Hoffmann, Vermischte Beobachtungen aus denen deutschen Staats-Geschichten und Rechten. 4 Theile. Leipz. 1761. 1764. d) C. Bege, Chronik der Stadt Wolfenbüttel und ihrer Vorstädte. Wolfenb. 1839. e) Gedenkbuch der vierten Säcularfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst zu Braunschweig. Braunschw. 1840.
6) Herr Archivar Lisch: Ueber Heidenbegräbnisse eine populäre Mittheilung desselben im kleinen meklenb. Kalender für 1841.
7) der historische Verein zu Würzburg: Dessen Archiv VI, 2. Würzburg 1840.
8) Herr Landrath von Maltzan auf Rothenmoor: ein Convolut meklenburgischer Streit- und Gelegenheitsschriften.
9) der märkische Verein zu Berlin: a) Dessen Märkische Forschungen, erster Theil. Berlin 1841. b) Die Erwerbung der Mark Brandenburg durch das Luxemburgsche Haus. Berlin 1840. c) v. Ledebur, Schauplatz der Thaten oder Aufenthalts-Nachweis des Churfürsten Friedrich Wilhelm des Grossen. Berlin 1840.

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10) der altmärkische Verein: J. F. Danneil, Vierter Jahresbericht des altmärk. Vereins etc. Neuhaldensleben und Gardelegen, 1841.
11) Herr Dr. Burmeister zu Wismar: Dessen Schrift De instauratione ecclesiae Christianae in civitate Wismaria. Rostochii 1840.
12) Herr Director Dr. Becker zu Ratzeburg: Der heilige Ansverus. Schönberg 1841.

Die Urkunden-Sammlung ward bereichert:

1) durch Herrn Justizrath Thomsen zu Kopenhagen mit der Abschrift einer Urkunde aus dem kopenhagener Archive über den Verkauf des Dorfes Warickstorp durch den Fürsten Heinrich von Meklenburg an das Kloster Cismar vom J. 1303.
2) durch Herrn Pastor Sponholz zu Rülow mit der Abschrift von 3 Urkunden aus dem Archive zu Neu-Strelitz, betreffend das Kloster Malchow, J. 1298 und 1429, und den Johanniter-Orden, J. 1400.
3) durch Herrn Archivrath Schmidt zu Wolfenbüttel mit der Abschrift von 5 Urkunden über den amelungsbornschen Klosterhof Satow bei Doberan von 1220 - 1244.
4) durch Herrn Professor Dr. Crain zu Wismar mit der Abschrift von 2 Urkunden aus dem J. 1356, betreffend den Besitz des deutschen Ordens in der Stadt Wismar.

Herr Hülfsprediger Ritter zu Wittenburg schenkte Mittheilungen über Hexenprocesse aus der wittenburger Stadtregistratur.

Unter den neuerworbenen Alterthümern sind von besonderer Wichtigkeit drei Urnen aus einem unter Leitung des Herrn Barons von Maltzahn auf Peutsch aufgedeckten Hünengrabes bei Moltzow, welche von dem Herrn Landrath von Maltzahn auf Rothenmoor geschenkt wurden und von denen zwei die ersten vollständigen, sicher aus Hünengräbern stammenden Urnen in Meklenburg sind. Die übrigen neuerdings geschenkten Alterthümer gehören dem Mittelalter an, und bestehen in einer im teschower See bei Laage gefundenen eisernen Speerspitze, Geschenk des Herrn Baumeisters Düffcke, in einem zu Ziddorf am malchiner See gefundenen Löffel von Zinn mit rundem Blatt, Geschenk des Herrn Pogge zu Rostock, und in mehreren mit Portraits und andern Reliefs verzierten Ofenkacheln, einem Beile und einigen andern Gegenständen, die beim Aufgraben des Grundes zu dem Hause des Herrn Weinhändlers Uhle in Schwerin gefunden und von diesem geschenkt wurden.

Münzen und Medaillen:

1) vom Herrn Apotheker Stockfisch zu Zarrentin: 1 dänisches Dutchen von 1653.
2) vom Herrn Obermünzmeister Nübell zu Schwerin: 3 meklenburgische Scheidemünzen, und 1 meklenb. Groschen von 1754.
3) vom Herrn Bibliothekar Dr. Schönemann zu Wolfenbüttel: Dessen Denkmünze auf die Säcularfeier der Buchdruckerkunst im J. 1840: Amicis C. Schönemann bibl. aug. praef.
4) vom Herrn Landrath v. Oertzen auf Gr. Vielen: 1 grosse silberne Medaille (von Philipp Heinrich Müller † 1718): Wir sind Gebrüder.
5) vom Herrn Senator Demmler zu Rehna: 12 Silbermünzen, 8 Kupfermünzen und 2 Bleimedaillen.
6) vom Herrn Hafenmeister Rosenberg zu Wismar: 1 Shilling der Königin Elisabeth von England von 1562.
7) von Herrn Tiedemann zu Rostock: der Taufthaler von Loos auf galvanoplastischem Wege abgeformt.

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8) Abguss einer ovalen goldenen Medaille auf den herzogl. Geh. Secretär Simon Gabriel zurNedden (1625-1651), im Besitze des Herrn Regierungs-Registrators zurNedden zu Schwerin.
9) angekauft: 1 strelitzisches Achtschillingstück von 1764 und 1 strelitzischer Schilling von 1841.

Die Sammlung von Zeichnungen empfing von Herrn F. W. Kretschmer zu Berlin die Abbildung von zwei alten meklenb. Bracteaten, die zu einem grossen Funde pommerscher Münzen aus dem 13. Jahrhunderte gehören, und vom Herrn Erblandmarschall Baron von Maltzahn auf Penzlin eine von dessen verstorbenem Sohne für den Verein aufgenommene Zeichnung der Burgverliesse in der Burg Penzlin.

Zu der naturhistorischen Sammlung kam eine Elenschaufel, im J. 1841 zu Gr. Stieten bei Wismar beim Ausmodden eines Sumpfes 10 - 12 Fuss tief gefunden und vom Herrn Geheimen-Finanzrath von Thien zu Schwerin 1 geschenkt. Die in beträchtlicher Anzahl eingegangenen Nachrichten berühren die verschiedensten Seiten des Arbeitsfeldes unsers Vereins. Ueber die schöne, im Frid. Franc. Tab. XXXII, Fig. 1 abgebildete bronzene Krone giebt hinsichtlich der Zeit und des Ortes ihrer Auffindung nähere Nachweisung der Herr Archivar Lisch, derselbe berichtet über ein Wendenbegräbniss bei Möllin und über Eldenburg bei Wahren, so wie Herr Pastor Boll zu Neubrandenburg über einen Fund von bronzenen Geräthschaften zu Roga bei Friedland, über die Steindämme im Gehölze bei Warlin und in Fortsetzung früherer Mittheilungen über die Ravensburg bei Neu-Brandenburg, über Alterthümer zu Liepen bei Sülz verbreitet sich ein Bericht des Herrn Geheimen Amtsraths Koch zu Sülz; einen Nachtrag zu der Beschreibung der Kirche zu Wittenburg und einen Beitrag zu der Geschichte der Schatzgräberei liefert Herr Hülfsprediger Ritter zu Wittenburg; die Beschreibung der antiken Gemme von Mirow im Jahresber. I, S. 35 und 36 ergänzt Herr Gymnasiallehrer Masch zu Neu-Ruppin in Bezug auf die Auffindung derselben; endlich verdanken wir dem Herrn Bibliothekar Dr. Schönemann zu Wolfenbüttel Nachrichten über interessante, Meklenburg betreffende Handschriften und alte meklenburgische Drucke in der herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel, und dem Herrn Dr. Friedländer zu Berlin über meklenburgische Handschriften in der königlichen Bibliothek seines Wohnortes.

An Abhandlungen für die Jahrbücher gingen ein:

1) vom Herrn Pastor Masch zu Demern: Ueber den Münzfund von Hagenow, und 2) vom Herrn Archivar Lisch: Ueber Sporen in den heidnischen Gräbern der Vorzeit.

A. Bartsch ,           
als zweiter Secretär des Vereins.