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Seltene Münze aus der Großherzoglichen Alterthümersammlung zu Neustrelitz.

In der Großherzoglichen Alterthümersammlung zu Neustrelitz werden 20 kleine Hohlpfennige aufbewahrt, welche große Aufmerksamkeit verdienen. Sie sind vom kleinsten Durchmesser (von ungefähr 1/2 Zoll), von flachen Platten ohne schüsselförmige Erhebungen und starke Ausdrücke des Stempelschlages, so daß ihre Oberfläche nirgends höher oder tiefer liegt, als die moderner, flacher Münzen, und von feinem Silber. Sie scheinen einige Zeit vor oder kurz nach 1300 geschlagen zu sein. Sie sind den kleinen Dickpfennigen aus dem 12. Jahrh., von denen fast alle dieselben Gepräge in Meklenburg öfter vorkommen, ähnlich und scheinen den Uebergang von diesen zu den "vinkenogen" zu bilden. Von den Geprägen sind noch folgende zu erkennen:

1) ein Stierkopf (Meklenburg) ohne Krone, in zwei Stempelabweichungen.

2) zwei Bischofsstäbe im Andreaskreuze (Bisthum Havelberg? oder Schwerin? oder Camin?), mit einem Punct in jedem der vier Winkel.

3) ein Thor mit einem Thurm an jeder Seite und einem Helm in der Thoröffnung und, wie es scheint, einem Adler über derselben (Stadt Neubrandenburg).

4) ein Thor mit einem Thurm an der Seite, mit offner Thoröffnung und, wie es scheint, einem Adler darüber (strelitzische Stadt - ? Stargard?), in mehrern Stempelabweichungen.

5) ein Stern von sechs Strahlen mit einem Punct in der Mitte und einem Puncte in jedem Winkel. (Dieses Gepräge kommt unter den Bracteaten aus dem vierzehnten Jahrhundert, welche in Meklenburg gefunden worden, öfter vor.)

6) zwei halbe Monde neben einander, mit den Hörnern abwärts gekehrt, mit einem Sterne in jedem der durch die Stellung der Mondhörner gebildeten vier Winkel.

7) ein stehender Mann (Markgraf von Brandenburg).

8 Prägen sind unkenntlich.

G. C. F. Lisch.