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Hospital zu St. Georg vor Rostock.

Auszug aus dem Rechnungsbuche des Hospitals zu St. Georg zu Rostock, von Michaelis 1630/31, geführt vom Vorsteher Jürgen Hagemeister:

"1631, den 22. Augustj des Abends vmb 5 Vhr der St. Jürgen durch Haubtman Moyses Soldatesca angestecket worden, vnd gebrand den 23, 24, 25 Aug., vnd auch ferner, vnd was nicht abgebrandt, herunter gerissen, alles demolirt, ruinirt, geraubet, geplündert vnd alles weggenommen worden, darauff die Armen, Arme Prövener, vnd was nicht sonst unterkommen können, in mein Hauß gekommen, vnd Ich Ihnen mein Hauß vnd Hinderhauß so woll mein Hauß auf der Ecke neben den Keller vnd wohnungen vergonnen vnd einthun müßen, also daß ich neben den meinen im Hause kaum raum gehabt, bis man dieselbe laut vbergebenem Memorial vnterbringen können, dieselbe auch nach ihrer gelegenheit nottürftiger weise vnterdeßen vnterhalten, vnd nach meiner gelegenheit viel gegeben, so sich wegen vieler beschwerungen, Vberläuffen vnd mitleiden vnd wehemuth nicht anschreiben oder Rechnung davon halten können".

Ich füge diesem Auszuge noch hinzu, daß man auf dem St. Georgshofe vor dem Steinthor bei vorfallenden Bauten, namentlich dort, wo die Kirche und das sogenannte "Theilhaus" - wo die Naturalhebungen der Präbener ausgetheilt wurden, und wo die Vorsteher die Geschäfte abmachten, also was jetzt die Mesterei genannt wird - gestanden haben sollen, auf große und starke Fundamente stößt. Das jetzige Krughaus daselbst ist in seinen Mauern nicht vom Brande verzehrt worden und ist dasselbe wahrscheinlich ein Theil des ehemaligen Theilhauses. Es ist massiv und in den Außenmauern sind noch ein paar Steine mit eingehauenen plattdeutschen Inschriften (Bibel=

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sprüchen) befindlich. In diesem alten Hause wird auch jährlich auf der ziemlich geräumigen Diele, nach altem Gebrauche, zweimal Gottesdienst gehalten, einmal vor und einmal nach der Ernte. - (Mittheilung des Herrn Kaufmanns und Hospital=Vorstehers G. Prang zu Rostock.)

Burgstelle zu Göldenitz.

Zu Göldenitz, einem rostocker Hospitaldorfe, ist eine Anhöhe, nicht weit von einem See entfernt, welche "de Borg" genannt wird; es geht die Sage, daß dort eine Burg gestanden haben soll. (Mittheilung des Hospital=Vorstehers, Herrn Kaufmanns G. Prang zu Rostock.)

Moskowiterberg zu Dallwitzhof.

Auf der Feldmark des Hospitalgutes Dallwitzhof ist ein Hügel befindlich, der den Namen "Moskowiterberg" 1 ) führt. (Mittheilung des Herrn Kaufmanns und Hospital=Vorstehers G. Prang zu Rostock.)


1) Die "Moskowiterberge" sind wahrscheinlich die Gräber der tatarischen Völker, welche im J. 1716 mit den Russen in Meklenburg waren; vergl. Frid. Franc. Erläut. S. 31. D. Red.