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Grab von Klink (bei Waren).

Auf der Feldmark Klink zwischen dem Müritz= und Kölpin=See stand am Ufer des letztern Sees ein Grabhügel, welcher, nach dem Einsendungsberichte, "mit großen Granitblöcken bedeckt war". Als im Frühling 1838 der Hügel abgetragen ward, kam der Inhalt desselben in die Hände des Gutsbesitzers

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Herrn Kähler, welcher diesen an den Verein einzusenden die Güte hatte. Die Beschaffenheit der in dem Grabe gefundenen Urne und Geräthe machen es aber wahrscheinlich, daß das Grab nicht ein mit großen Granitblöcken "belegtes" Grab, also nicht ein langgestrecktes Hünengrab, sondern ein von großen Feldsteinen aufgethürmtes Kegelgrab gewesen sei. Doch wie dem auch sei, der Inhalt des Grabes gehört ohne Zweifel in die Zeit der Kegelgräber.

Im Grabe stand eine Urne, von welcher noch der Boden und die eine Hälfte vorhanden ist. Es ist ein kleines Gefäß, 4½" hoch und ungefähr 3½" weit im Rande, in der obern Hälfte mit senkrechten Wänden, in der Mitte nur ein wenig ausgebaucht und mit zwei kleinen Henkeln über dem Bauchrande, — ähnlich der Urne im Frid. Franc. Tab. XXXV, Fig. 8. Sie ist mit Kiessand und goldfarbigen Glimmerblättchen durchknetet und braun gebrannt Sie war nach dem Berichte nur mit Asche gefüllt. (Wahrscheinlich ist ein größeres Gefäß mit den Knochen zertrümmert.)

Neben der Urne lag eine Menge keiner Geräthschaften und Schmucksachen, alle aus Bronze, mit Rost, zum Theil auch mit edlem Rost überzogen; alle Sachen sind jedoch klein und zierlich gearbeitet. Allem Anschein nach gehören sie zu mehreren Leichen. Die Brust= und Haar=Nadeln sind durch das Feuer (des Leichenbrandes) zersprungen oder zusammengeschmolzen; alle übrigen Sachen haben nicht durch Feuer gelitten. Die Geräthschaften aus Bronze sind folgende:

eine lange (Haar=) Nadel mit zwei Knöpfen aus dünnem Erzblech übereinander, von denen der obere platt und glatt, der untere nach oben hin concav und nach unten hin durch sechs kleine Lappen mit der Nadel zusammenhängt, wie Frid. Franc. Tab. XXIV, Fig. 3; von der Nadel selbst sind nur noch wenige Bruchstücke vorhanden;

eine gleiche Nadel, nur sind die Knöpfe und die Nadel dicker; der obere Knopf ist wie mit fünf übergeschlagenen Lappen verziert, weiche in einem Kreise im Mittelpunkte zusammenstoßen;

eine gleiche Nadel, von welcher nur "einige Bruchstücke vorhanden sind;

eine kleine Brustheftel mit einer durchbohrten Nadel, welche sich um den Bügel dreht, ungefähr in der Form, wie Frid. Franc. Tab.XX, Fig. 13, mit einer runden, gegossenen Platte am Ende der Nadel;

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ein glattes Stück Erzblech, in der Gestalt eines Ammonshorns geschnitten, ungefähr 1" im Durchmesser, welches vielleicht zu der Brustheftel gehört;

ein Armring aus 3/16" starkem, rundem Bronzedrath, 1½" im Durchmesser, mit hakenförmig über einander fassenden Enden; die obere Seite des liegenden Ringes ist bis an die Endhaken mit dicht stehenden, schmalen, parallelen Querstreifen verziert: dies und der kleine Umfang des Ringes möchte vielleicht auf einen andern Gebrauch deuten, als zu dem, ihn um den Arm zu tragen;

ein Ring in Form eines gewöhnlichen Reifen in dreiseitigem Durchschnitte und mit zweiseitiger Außenseite, 1" im Durchmesser, für einen starken Mannsfinger passend; er soll um einen noch vorhandenen Röhrenknochen gefunden sein: zum Armringe ist er aber viel zu eng;

ein gleicher Ring, nur etwas kleiner;

ein spiralcylindrisch gewundener Fingerring, wie Frid. Franc. Tab. XXIII, Fig. 1, von welchem noch Windungen vorhanden sind;

ein Ring aus ganz dünnem Bronzedrath, von der Dicke einer gewöhnlichen Stecknadel, ungefähr 1½" im Durchmesser;

ein Pfriemen, 1¾" lang, zur einen Hälfte rund und gegen das Ende zugespitzt, zur andern Hälfte vierseitig und zugeschärft, zum Eintreiben in einen Griff;

ein rund gebogenes Erzblech, ¼" breit und 3/8" im Durchmesser, welches offenbar zum Umlegen um etwas, wahrscheinlich um den Griff des Pfriemens, bestimmt gewesen ist;

eine Pincette, ganz einfach aus sehr dünnem, glattem Blech gearbeitet, 2½" lang;

eine gleiche Pincette, 2¼ lang;

eine gleiche Pincette, 1¾" lang, so klein, wie wohl selten Pincetten vorkommen;

mehrere Bruchstücke Erzblech, welche ebenfalls zu einer Pincette zu gehören scheinen.