zurück zur Metadatenansicht auf dem Dokumentenserver
zurück
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 36
Dokument dauerhaft verlinken Dokument im gesamten Band öffnen Metadaten auf dem Dokumentenserver anzeigen

Hünengrab von Hohen=Wieschendorf
(bei Wismar).

Ueber die Eröffnung dieses Grabes berichtet Herr Pastor Erfurth zu Hohenkirchen Folgendes:

Im Frühjahr 1836 bedurfte Herr Bade auf Hohen=Wieschendorf zum Bau eines massiven Schaafstalles der Feldsteine, und gab seinen Leuten Auftrag, hier und da, wo die Pflugspitze beim Ackern irgend auf Steine gestoßen sei, nachzugraben. Mehrere Steine standen mit ihrer Spitze auf der Oberfläche; diese wurden zuerst weggenommen, und so fand man in einem kleinen Sandberge, in Zwischenräumen von 7 bis 8 Schritten, mehrere Gräber von etwa 5' Länge und 2½ Breite, welche mit Steinen an den Seiten ausgesetzt waren. In dem einen Grabe soll eine Urne gestanden haben, aber sogleich zerfallen sein, und um dieselbe 7 oder 8 Keile. In den 2 oder 3 andern Gräbern sollen nur Keile gewesen sein. Von diesen sind die beifolgenden 4 Exemplare 1 ) (später sandte Herr P. Erfurth noch ein fünftes Stück 2 ) nach) theils durch Herrn Bade, theils durch Herrn Pastor Grapengiesser zu Proseken mir ausgeliefert worden. Welche Form die Urne gehabt habe, von welcher Farbe sie gewesen sei, ob mit oder ohne Verzierungen, habe ich nicht erfahren können. Leider hörte ich von diesem Funde nicht eher etwas, als bis die Keile schon zum größten Theile zerstreut und, für werthlos gehalten, verloren gegangen waren.


1) Von diesen Keilen sind 3 von gewöhnlicher Größe und Form, aus grauem Feuerstein, an den beiden breiten Seiten geschliffen; der vierte hat eine mehr fächerartige Gestalt, ist dünner, von besserer Masse und überall sorgfältig und gleichmäßig geschliffen; ausgebrochen sind alle an mehreren Stellen.
2) Dies ist ein Schmalmeißel aus hellgrauem Feuerstein, viereckig, 6" lang, überall roh zugehauen und nur an der schräge abgeschnittenen Schneide ungefähr 1" lang geschliffen.