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IX.

Brief=Sammlung


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Nr. 1.

Handschreiben des Herzogs Johann Albrecht I. von Meklenburg an den Herzog Albrecht I. von Preußen
(über das Lochauer Bündniß).

D. d. Rostock 17. October 1551.

Aus dem königl. Geheimen Archive zu Königsberg
mitgetheilt
vom Herrn Geh. Archiv=Direktor, Prof. Dr. Voigt zu Königsberg.

U nser freuntlich dinst und was wir mehr liebes und guts vermogen, alzeit zuvorn. Hochgeborner Fürst., freuntlicher lieber herr und vater. Wir zweyffeln gar nicht, e. l. sey des Berichtes, so unser freuntlicher lieber vetter, maragraff Hans zu Brandenburgk und wir hiebeuor e. l. zugeschrieben, welcher gestalt wir uns neben seiner liebden auch von e. l. und unsers freuntlichen lieben vettern Hertzog Heinrichen zu Meckelnburgk wegen auf die vbergebne Volmacht mitt Herzoge Moritzen, dem churfurst zu Sachsen und landtgraff Wilhelmen zu Hessen im Vorein und Bundtnus eingelassenn, noch eingedenk, darauf wir auch als baldt nach dem gehaltenen tage zur Naumburgk vom Torgow abe in unser aller namen den reiffenberger mit gnugsamer Instruction und Credentzen an die konnigliche wirde zu frankreich umb hulf und Beistandt zu solchem hochwichtigem wergke angefertigt. Nhun hat die Konnigliche wirde alsbaldt Jren oratoren Johannem fraxineum Bischoff zu Bariom 1 ) mit Credentzen und Beuelch an uns semptlich in Deuzschland geschigkt, wie wir den e. l. ein sonderlich schreiben, das wir von gemeltem oratorn empfangen, von der Konniglichen Wirde an e. l. ausgangen neben gemelts oratorn beybriefen hiemit vberschigken, vnnd es hat alsbald nach des oratorn ankunfft der churfurst


1) "Johannes Fraxineus. episc. Bayonensis", d. d. Cassellis VIII Martii          Die Red.
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Zu Sachsen den marggraffen und uns gegen der Lochow zu sich vorschrieben, da dan auch erstlich der marggraff und volgendes nach wenig tagen wir personlich ankommen sein und haben die hessische gesanten, albereit für uns alda zur stedte gefunden, vnd ob wol allerley disputirliche weitleufftigkeifen, die dan zum theile das alte vorige mistrauen, zum theile auch sonderlich subtile Disputationes erregt, im anfangk sich zugetragen, so ist doch den dritten Octobris die offensis Bundtnus entlich in allen puncten und artikeln von uns allen eintrechtiglich beschlossen und bewilliget, in massen es alles auffs papir zuuor gebracht und uns von verns vorgelesen worden, und hat nichts mehr daran gemangelt, dan das es auffs reyne dieselbige nacht hat umbgeschrieben und vorsiegelt sollen werden. Aber der wein vnd vberige trunck pflegt selten etwas guths auszurichten; daher sich dan vorvrsacht, das der churfurst zu Sachßen und marggraff Hans auf denselben abent nach dem nachtmall mit wortten Jn vneynigkeit mit eynnander gerathen, und also mit czornigem gemuthe aus dem gemache von eynnander gangen sein, und ist der Marggraff, vngeachtet das wir, der Konnigliche Orator und die hessisch rethe bey sein Liebe mith vleyße freuntlich und bithlich angehalden vnnd gebetten, er wolle die gemeine wolfarth des vaterlandes des Kunigs neigunge, die durch solchen misvorstandt gehinderth wurde, mehr gelten lassen, dan die privat affection, tzorn vnd beim wein eingefallene vneinigkeith, die doch one alle beschwerliche ehrenrurige rede sich zugetragen vnd abgangen, frue fur tage vngesegend dauuon getzogen, vnd hat alle hendel stecken lassen. Weil sich dan der Kunig von Frankreich auf vnser aller embsige vleißige bitt vnd antzeigunge, als weren die Dinge zwischen uns den Deutzschen fursten albereidt vorgliechen und zum anzuge, der den ersten octobris geschehen soldt, geschigken vnd gefast, gegen uns gnedig vnd freuntlich erzeigt vnd nicht allein unser bit, andere alle Monat, so lange der Krieg werhen wurdt, einhundert tausent Kronen zu erlegen, sondern auch damith dem Keyser desto meher zu thune gemacht, seine gewalth desto meher getheilt vnd geschwecht worde, dem Keiser albereith vnns zu gute, vnnd Keyner andern vrsach halben, vheintlich abgesagt, auch albereith dem Keyser, wie wir des gewissen berichtet vom Reingraffen fur wenig tagen empfangen, zwo gewaltige Stedte, zwo feste Schlosser vnd viertzehen schieffe mit großem guthe vnd geschutze genhommen hat, So haben wir solches alles vnd zuforderst vnser brieff, siegel vnd

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Jnstruction, dadurch wir den Kunig von Frankreich zu diesem vorhaben bewegt haben, der sich auch sonderlich vorpflichtet hat, keinen frieden one unser aller Bewilligung mit dem Keyser zu machen, noch aufzurichten, betrachtet, vnnd das uns vorweiszlich und an ehren vnd glimpfs nachteillig, Das wir dem, so wir eynmalh bewilliget, nicht nachsetzen sollen, da wir doch lieber noth und thodt leiden wollen, dan das vns solchs mit warheith vnd bestand Je nach gesagt solde werden, Vnd haben Vnß demnach Jm namen des herren mit dem churfursten zu Sachsen, der für sich, seinen Bruder vnd vetter, den Jungen Marggraffen zu Ansbach, sich vorpflichtet, vnd mit dem Landtgraffen zu Hessen in offensiv Bundtnuß eingelassen, solchs auch dem frantzosen zugeschrieben, seind darauf des geltes vnd gisel, so der frantzos schigken werden, Zwen, vnd der ein ein furst vnd der ander ein graff sein wirdt, gewertig, haben auch vnsern Brudern herzogk Cristofern gegen Cassel abgefertigt, vnd wollen seine Liebe neben einen Jungen Landtgraffen für gisel hin wider Jn Frankreich, wie solches hiebeuor zu Torguw von uns semptlich bewilligt vnd dem Kunige vormeldet ist, werden schiaken. Wir haben auch daneben die guthe gelegenheith, so ytzo vorhanden, bewogen, das der Keyser aus Hispangen, desgleichen auch aus Jtalien, da der Babst ytzo selbst gnug zu schaffen, keine hulff haben wirdet, Vnnd das auch der turk in Vngern so viell dem kunige Ferdinando zu schaffen gibt, das er dem keyser wenig hulffe thun khan, vnd das hiruber der Keyser in Meilandt vnd Niderlandt sich selber gegen den franzosen wheren vnd also seine macht theylen musz, welche gelegenheith, da sie dismalh vorseumbt, sich nymer mher so gut zutragen wurde. Alsdan nhun auch E. L. eben so woll, als wir andern Jre volmacht zu diesem handel von sich geben, vnd daraus derselbe vorgenomen, vnd darin so weith vortgefharen, das der handel bey dem Kunige aus Frankreich so fern, wie gemelth, gebracht, vnd volgendts beschlossen vnd von Marggraff Hansen, auch eur L n. halben bewilligt worden, So zweiffeln wir nicht, E. L. werden neben vns in dieser sachen vortschreitten Jn Bewegunge Jrer volmacht, vnd aller handt vmbstende, sonderlich auch das der Keyser ytzo zu Augspurgk vnd in andern oberlendischen Stedten die predicanten ausgejagt, vnd one allen Zweyffel doch entlich wider vns allen, dieweil vnser aller vorhaben nicht gar heimlich, feindtlich nach gelegenheit wirdet handeln, wie vns dan mher dan von eynem orthe gewisser Bericht einkommen ist, Das Lazarus Schwendi sich offentlich gegen etlichen

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hauptleutten vnd Rithmeistern hat vornemen lassen, wan die sache mit Magdeburgk vortragen, so hette er vom Keyser bevelch, reuther vnd Knecht in vnser furstenthumb zu fhuren, welchs er auch gewis thun wurde, wo er die leuthe an der handt behieldte. Demnach gelanget an E. L. vnser gar freunthlich Bith, e. l. wollen sich hir in ires gemuths freuntlich und unvortzüglich gegen vns erkleren, Vnnd da e. l. in diesem wergke neben unns vortzuschreitten geneigt, das wir dan in Bewegung vhoriger handlung in keinen Zweiffell stellen, So bitten wir freuntlich, e. l. wollen vns Jre volmacht dartzu vberschigken, auch beuelichs Brife an Claus Berner vnd andere E. I. bestalte rithmeister, damit die reuther in der Zeith, ehe die vorrucket, nachdem der Keyser auch Jn großer Bewerbunge ist, Jn Bestallung mugen genomen werden, vbersendenn, vnd daneben die vorordnung thun, das so viel gelds als auff sechshundert pherde, (.dan so viel vnd nicht mher wil Eur L. Jn dem offensiv werck zu vnderhalden zukommen.) auf drey Monat vnd den an vnd abtzugk notig, vns E. L. wegen muge behandet werden. Wir mugen E. L. auch nicht verhalden, das wir einen vnsers standes, den wir auch zu vns bracht, also das ehr eigener person bey vns im felde sein wirdet, mit der vorsigelten vnd vntherschriebenen Bundtnus zu dem Konige in Frankreich als bald auff der post abgefertigt, damit der Kunig die Bundtnuß auch vorsiegel vndterschrieben vnd Jn desselben gegenwertigkeith leiblich schwere. So balt derselbe widerkumpt, das dan nicht lange vorbleiben kan, sol der anzugk Jm namen des herrn geschehen, dan des Khonnigs rath vnd hochst anhalten ist, das man die eyl fur die handt nemen vnd mith nichten feiren sol, darumb wollen E. l. vns die schreiben an Claus Berner vnd die andern zuzuschigken nicht seumen. Wir wollen auch E. l. ein Copei der Bestallunge, der wir vns semptlich vorgliechen, auffs furderlichste zuschigken. Mit Magdeburgk stehen dy sachen richtigk, dan sie ergeben sich an herzogk Moritzen den churfursten zu Sachsen, Behalten Jre religion freiheit, festung vnd aue das Jre vnd bleibt die stadt vnd vheste Jn vnser handt, vnnd soll vns zu all vnserm Besten offenstehen; So beheld auch herzog Moritz reuther vnd Knechte beysamen, bis die Post aus frankreich kompt, darmit man ohne alle hindrunge als bald zum anzuge kommen khan. Letzlich bitten wir auch freuntlich, e. l. wolden diese Dinge, nachdem alle gefhar darauf stehet, ganz heimlich halden, Vnnd auch Marggraff Hansen dauon keine Bericht thun, das wir herzog Moritzen also in geheimb zu halten

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zugesagt. Wir wolden E. l. Copien der Bundtnuß, auch allerley notigen bericht haben zugeschigkt, So hat es die eyle nicht leiden wollen. Vnnsern Bruder Hertzog Georgen wil herzog Moritz zu sich nemen, damit er auch auf vnser seytten sei. E. l. wollen sich hier Jn allenthalben freuntlich vnd also wie vnser vortrauen zu derselben stehett erzeigen; Das sein wir Jn allewege widderumb zuuordienen vrbuttigk. Datirt Roztock den XVII Octobris, Anno LI.

Hertzog hans Albrecht          
zu Meckelburgk             
Manu propria.     


Nr. 2.

Handschreiben des Herzogs Johann Albrecht I. von Meklenburg an den Herzog Albrecht I. von Preußen
(über das Lochauer Bündniß).

D. d. Dresden 21. December 1551.

Aus dem Königl. Geheimen Archive zu Königsberg
mitgetheilt
vom Hrn. Geh. Archiv=Director, Professor Dr. Voigt zu Königsberg.

Hochgeborner furst, freundtlicher lieber herr oheim vnd Vatter. Jch bin ahm tag Luciae bei Marggraffen Hansen zu Grimnitz gewesen, vnd mich mitt s. l. dermaßen beredet, das ich mich gentzlich thue getroßten, s. l. wirdt sich neben vns wider ihn handel begeben; Dan beide der Churfurst vnd ehr haben myhr Handlung ihn ihrer irrung eingerumtt, vnd will sie durch gotliche verlihung uff den 17 Januarii zu Magdeburgk wider zusammen bringen, welicher tag mir auch zu gutlicher handlung zwischen meinem brudern h. Georgen von den beyden Churfursten Sachsen vnd Brandenburgk ist angesetzet worden. Ob uns gelich von vnserm vnd e. l. Vettern M. A. ist zugeschrieben worden, Desglichen von dem Reingraffen vnd fraxim, dem ich e. l. briff hab zugestellt, alhy itzo berichtet, das ehs sich ahn den vorschlegen gestoßen, etc. ., so habe ich doch gewisse Zuversicht, der hildebrandt wird ehs, als es ihme von vns ist vorgeschlagen, annemen. E. l. schicke ich zu die Nottel der Verein und auszcugk der bestallung,

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weil dan die Zeitten sehr kurz vnd die Reutter sich bewerben lassen. Dennoch vnd als bitt ich freundlich, wie vor geschehen, e. l. wollen sich mitt ihrer hulffen gefasset machen vnd die Verordenung thun, damitt nits zu schaden verseumett.

E. l. hulffe wolle sein zu disser verein 600 pherde, so behylten e. l. zue andern 200 innen.

Weheme aber e. l. ihr hülffe ahm liebsten will zu weyssen, stehet zu e. l. etc. .

Es hatt der Churfurst allein zu wardtgeldt bis uff Estomihi 26000 Thaler gewendett; Mein Vetter H. H. hat auch gewilliget; Straszborch soll auch uff vnser Seytten sein u. s. w. Jch wolle auch e. l. andre Dinge vnd nebenabredungen mitt haben vberschicket, aber ehs halt alhy in der eylle so bald nitt konnen abgeschrieben werden. Jch bitt vleißigk vnd freundlich, e. l. wolten sich in dissen Dingen ye fürderlicher, ye besser vnd gutwilligk erzeygen. Das wirdt dem vatterlande vnd e. l. selbes mitt zum besten gereichen.

E. l. will ich bald, als sie begeren, meiner Theologen iudicium uff des Osiandri Confession zuschicken, das albereidt ahm mehrerem theil vor meinem abreyssen gefertiget gewesen. Jch hab auch dissen tag mitt dem H. Philippe Melanchton davon geredet, der mir sein bedenken daruff gar kurz hatt zugestellet, das e. l. neben dem andern illich bekommen werden.

Gegen mir were auch die angewandte entschuldigung von vnnotten gewesen.

Ich habe e. l. zugesante betlin mitt vlis durchlesen vnd gefeldt mir nur sehr woll, Dan ehs vnserm Christlichen glauben enlich vnd vnstreffllich. Thue hiemitt e. l. Gott dem Hern gesampt den ihren befhelen. Datirt illich Dresen ahm 21 abend vmb 12 Uhr des Monats Decembris, A° 51.

von gotts gnaden I. A. H. z. M.
Manu propria.             

Dem Hochgebornen Fürsten Hern
Albrechten dem elteren Marggrafen zu
Brandenburg in Preußen, zu Stetin,
Pommern, der Cassuben und Wenden, etc. .


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Nr. 3.

Handschreiben des Herzogs Albrecht I. von Preußen an den Herzog Johann Albrecht I. von Meklenburg
(über das Lochauer Bündniß).

D. d. Königsberg 26. Januar 1552.

Aus dem Großherzogl. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin
mitgetheilt
vom Archivar Lisch.

Hochgeborner furst, freuntlicher fillieber her oheim vnd sone. E. l. eigen hantschreiben neben andern mehr schreiben, die mihr e. l. mitgeteilet vnd ich mich gantz freuntlich bedanken thu, welcher datum e. l. hantschrift treffen vmb abent den 21 des vergangen monates decembris vmb 12 vrn helt, habe ich nit ane frolocken den 17 ianuarii bekommen, das aber e. l. so lang mit antwort von mihr verzogen, bitte ich gar freuntlich, si wolle mich aus denen vrsachen, das mich der liebe got gnediglich mit schwacheit daheim gesuchet vnd verhindert, also das mihr zu schreiben vnmuglich, freuntlich entschuldigt nemen; Wolte auch e. l. eigen hantschreiben ich niemandes anders beantworten lassen, bis mihr, got sei lob, widervmb zu disem vermogen verholffen. Vnd bin zumb hogsten erfrewet, das e. l. von beiden teilen, Cur= vnd fursten, handlung gestatet, zu dem lieben got hoffent, das e. l. nun mehr auch zu gutem vertrag solchen gerichtet, des ich auch froliche antwort erwarte beider handlung, nicht alleine zwischen den beiden, sunder auch e. l. geliebten bruder. Vnd ob wol e. l. von vnsserm sone vnd vettern, desgleichen Reingraffen vnd Frexin vermeldet, das sichs an den vorschlegen an ienem ort gestossen u. s. w., so habe doch e. l. gewise zufersicht, das der Hildeprant werde alles thun, wy nun vorgeschlagen, annemen. Darzu wunsche ich gottes gnade vnd segen, auff das beschehe, wy sich e. l. getrosten. Wil aber doch e. l. nicht pergen, das gleichwol bey vns hir allerley erschallet, als sol Hyldeprant mit dem ich nit nenne in vnterhandlungen stehen; ich wil aber mit e. l. hoffen, etc. .

Vnd thue mich kegen e. l. bedanken den zugeschickten nottel, dy mihr alle wol worden, wy e. l. aus andern nebenschreiben zu fernemen vnd wil hoffen, wo e. l. dy personen vertragen, das an dem meinen kein mangel sein werde, den das man bereit alles bey sich vnd ehe di sach vortgehet, ob wue noch hintterstellich auch dar bey sein solle u. s. w., Vnd zweifel nicht, wo sich bede e. l., wer si zu sich nemen werde,

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nicht vertragen, das es noch beschehen werde, den es ist mihr alles eins vnd wo es mar. H. 1 ) e. l. lassen wil, bin ales auch wol zufriden. Das der Churfurst bis auff esto mihi so syl gewant sihet, das er auch leut auspringen werde. so hat mar. Ha. meine Rittmeister alle verzeichent, wy wol ich auch etzlich dem kur. mit Vntterscheid vberlassen, so bin ich auch erfrewet, das e. l. her Vetter mein lieber oheim vnd swager bewilliget, vnd were gut, das fyl auff der seiten weren, wy den e. l. mit der genenten in hofnung stehen, u. s. w.

Das ienige, so nit abgeschriben konnen werden vnd e. l. mihr gern zugeschicket, wil ich noch gewarten.

Wil auch gern erwarten e. l. teologen iudicium, vnd sunderlich weil e. l. mit filippo daruon geredet vnd er sein bedenken dar auff e. l. gar kurcz zugestellet, vnd mich trosten, in kurcz neben andern bekomen werde; sihe auch von mehr orten so fyl, das man oseandri lere nicht abfellet, hof auch, wie filippus dy augen recht aufthun werde, er wege furslagen, damit dy spaltung gestillet, wil es nicht hoffen, das er sich ein part machen werde, dardurch dy spaltung geweitert wert.

Vnd bedanke mich kegen e. l. gancz freuntlich, das meiner entschuldigung nicht vonnoten etc. .

Weil ich den in erfarung kumb, wy filippus vnd sarcerius auff das trientisch concilium verordent, deuchte mich nit vngeraten sein, das der artikel justificationis clerer, als in der confession gestellet, damit den babisteten ire aristotelische opiniones vnd weis nicht was das mehr ist. so fyl pus 2 ) darnider geleget, sihe aber wol, ob ich mit der hilffe bey euch andern, so darff man aber meyn im concilio nicht, das bin ich auch wol zufriden, darff so fyl weniger verantworten, etc. .

Das auch e. l. meine zugesante gebettinge mit fleis durchlesen vnd e. l. wirt sehr wol gefallen, auch vnsserm christlichen glauben enlich vnd vnstrefflich, das danke ich dem ewigen got vnd e. l. freuntlichem iudicio, bin auch in disen beswerungen verursacht, ein vater vnsser mit einer auslegung zu stellen, es ist aber noch nicht abgeschrieben, vnd dy itzigen leuft nunmehr also geschickt, das ich mich besorg, e. l. mit andern gescheften also beladen, das si solche zu lesen nicht abzuwarten, warumb ichs auff dy gelegenheit verzihen wil etc. .


1) D. i. Markgraf Hans.
2) D. i. Filippus.
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Befele hiemit e. l. vnd alle dy ir lieb Got dem herren in langer gesuntheit, ewiger vnd zeitlicher wolfart zu erhalten vnd vor allem vbel zu behuten. Amen. Vnd bitte, e. l. woll mihr ire swestern sehr grussen, der sachen ich, wy e. l. bewust, vortgestelt vud weil dy Zeit so kurcz, in bedencken genomen etc. .

In eile kunigspergk den 26 January, anno 1552.

Albrecht der elter etc. .     

Dem hochgebornen Fursten vnserm
freuntlichen lieben Ohaimen vnd Soen
Hrn. Johan Albrechten, Herzogen zu
Meckelburg, etc. .


Nr. 4.

Schreiben des Predigers Clemens Wendel zu Hitzacker an den meklenburgischen Baumeister Gabriel Büring zu Boitzenburg.

D. d. Hitzacker 9. Januar 1536.

(Vgl. Jahrb. II, S. 177.)
Aus dem Großherzogl. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin.

Gnad vnnd frede dorch Jesum Cristum vnszeren Heylanth erworffen, mith erbeding allß frunthlichem willen vnnd alß broderlicher leue. Harth frunthliche leue Gabrigel. Jch do dyr withlich mynen gesunth vnnd myner armen hufzvrowen, welk ick ock stede vann dy vnnd dyner leffen husvrowen, myner leffen lanßmanßchen, bogere tho horenn. Leffe Gabrigel, hartleffe broder, mick is boricht geworden, dath dick myn g. h. van Mecklenborch vor eynen bumeyster tho Boyszenborch heffth gesetteth, vnnd weth ock wol, dath du eyn guth gehor by syner forstelicken g. heffsth, szo wyl ick dy nicht bargen, dath ickV jar lanck byn tho Hyssacker byn eyn predicanth gewesth godes worden; der nach nu tue jar up eynem dorpe by Hyssacker eyn paster gewesth. Nu synth de wendeschen lude szo vnnduorstendich, dath ick weynich fruchth dorch mvne predicacien kan don, des ick denne eyn groth beszuer myner Conciensien drage, wenthe ick weth wol, wat my Cristus myn heylanth heffth beuolen Mathei in dem VII: du schath de perlen nicht vor de suye werpen. Der orsacke nu is myne

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broderlicke leffe tho dyner broderlicken leffe, du muchtesth szo broderlick by my don, szo du kundesth my behannden, dath ick muchte up dusse thokumpsten Paschenn van wegen mynsz g. h. van Mecklenborch dorch synn ouersten dockthores eyne esching godeß worth tho predicken muchte krigen, wenthe du weßt alle myne legelickheyth wol. Ock wil ick dy nicht bargen, dath ick allen misbruck der vorigen suarten kunsth, dar ick mer inne bewanth waß, alße ick in der dath hatte gansz aff gedan vnnd de bocke vnnd alle dath dar tho horth genszlicken vorbranth vnnd in VI jaren ganß nichth, goth geloffeth, dar eyne bockstaff effthe gebruck gehath, wenthe ick hadde dar dorch groten vorsmath, ja noch groter gesuer myner conciencien. Dar vmme, goth geloffeth vnnd Cristus, myn eyniges heylanth, gansz enthleddichget, welszck ick dy allenthalffenn nicht wolth bargen, besunderen alssze mynem besunderen, eynigen, harthleffen, vtherckoren broder kunthmacken vnnd wolde goth, ick muchte eyne stunde by dy syn, wolde ick dy der sacken wol clarlich eyn vunderrichtinge don. Wath du nu hyr in don wilth, szo scriff mick eyn anthwerth tho Hyssacker vnnd szende den breff deme tholner tho Hyssacker, szo wyl ick den wol krigen. Hyr bowissz dy broderlick in, vordenn ick vmme dy in eynem gelicken effthe groteren. Hir Cristo Jesu mede in langer gesunth beuolen dy vnnd alle de dynen. Datum ilende Hyssacker, des sondages nach der hilgen driger konning dage, anno 1536.

Clemens Vendel,          
dyn olde medebroder tho Juterbock
vonn ketter Angermunde.     

Dem kunsthrichen Meyster Gabrygel
Burinck, buwmeyster mynß g. h. vann
mecklenborch
               iß tho Boyssenborch,
mynem harthleffen broder kome dusse
breff broderlick.


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Nr. 5.

Schreiben des Obristen Wilhelm von Lohausen an den Herzog Adolph Friederich I. von Meklenburg.

D. d. Bremen 6. October 1629.

(Vgl. Jahrb. II, S. 191.)
Aus dem Großherzogl. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin.

Durchlauchtiger, hochgebohrner fürst,
Gnädiger her.

Ewere fürstliche G. sambt den ihrigen in gueter gesundheit, vnd beßerm, alß leider jetzigem fürstlichen Zustand zu wißen, were mier ein sonderbahre frewde. Habe auch zu bezeugung meiner vnterthänig beharlich trewen neygung mit diesem meinem besuchbriefflein dieselbe vnterthänig anzulangen nicht vmbgehen wollen. Vnd demnach ich erfrewlich vernohmen, daß Ewer fürstliche G., vnlängst nach dem Festen, der fruchtbringenden geselschaft die ehre gethan, sich in dieselbe zu [ge]ben, alß hatt derselbe nicht vnterlaßen sollen, E. f. G. ein abtruck seines ein in teutsch außgegebenen büchleins zuzuschicken, mit vnterthäniger bitt, solches in gnaden auf vnd anzunehmen vnd dero herliches Vrtheil mich nach verlesens würdigung zu verständigen. Ein anderes so von meßlichen 1 ) sachen, welche durch die rechenkunst 1 ) allein erforschet werden können, handelt, sol ehist Ewer furstl. G. auch zugeschicket werden.

Wie nuhn der Feste in keinen Zweiffel zeugt, eß bleibe der Herliche mit furstherlichen Gnaden ihme beygethan, alß bittet er vnterthänig vergewissert zu sein, daß seines wenigen theils er auch ist vnd vnverendert verbleibt

Der Fest im Stande                     
Ewer fürstlichen Gnaden          
vnterthänigen Dieners        
Wilhelms von Lohausen.

          Eilend,
Bremen den 9 October
          1629.

   Dem Durchleuchtigen, hochgebornen
Fürsten vnd herren, herren Adolff Frie=
derichen, Hertzog zu Mecklenburg, etc. .
meinem gnädigen Fürsten vnd herren.



1) Trigonometrie?
1) Trigonometrie?
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Nr. 6.

Schreiben des Herzogs Adolph Friederich I. von Meklenburg an den Obristen Wilhelm von Lohausen zu Bremen.

D. d. Lübeck 22. December 1629.

(Vgl. Jahrb. II, S. 191.)
Aus dem Großherzogl. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin.

Adolph Friedrich.

Unsern günstigen gruß vnd gantz wolgeneigten willen zuuor. Edler vnd Vester, lieber besonder.

Wir haben eur angenehmes besuch=briefflein zusampt dem vberschickten, von Euch in teutsch gegebenen büchlein zu vnsern handen wol geliefert empfangen, vnd den Inhalt eures schreibens vnd waß Ihr Euch wegen eines auch obhandenen büchleins darinnen anerbietet, gnugsamb verstanden Daß Jhr nun nicht allein vnsers Zustands (Welcher bei dieser beschwerlichen Zeit, Gott sei danck, noch also beschaffen, daß wir vns bei guter gesundheit befinden vnd an herlicher, fester und bestendiger Hoffnung, mit Gottlicher hülff, frolichere vnd beßere Zeit eins wiedervmb zu erleben vnd zu vorigen wolstande wieder zu gelangen, nichts fallen laßen) auß trewer neigung erkundigen, sondern Vnß auch eurer eignen arbeit des obgenanten schonen buchleins alß eine herliche Frucht der loblichen fruchtbringenden Geselschaft theilhafftig machen wollen, solches gereicht vnß zu sonderbarem angenehmen gefallen. Wir bedanken Vnß dafür billig vnd wollens vmb Euch hin wiedervmb mit erweisung angenehmen willens vnd womit Euch liebs geschehen mag, gunstiglich zu erkennen nicht vnterlaßen, Jnmaßen wir Euch jederzeit mit bestendiger Wolgewogenheit vnd allem guten sonders wol beigethan sein vnd bleiben, deßen sich dan der Veste zum Herlichen veste zu versichern vnd zu verlaßen hat, vnd wir thun Jhn hiemit zu allem selbst erwünschten wolergehen Gottes schutz wol befehlen. Datum Lübeck den 22 Decembris 1629.

     An
Wilhelm von Kalchum,
     genant Lohausen,
Obristen der Stat Bremen.

Vignette