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Begräbnißhügel von Marnitz.

Beim Bau der Chaussee von Parchim nach Putlitz ward im Frühling des J. 1867 bei dem Dorfe Marnitz, südlich von Parchim, ein großer kegelförmiger "Berg" abgetragen, welcher im Innern ganz aus "Feldsteinen" (Granitfindlingen) bestand und aus welchem zum Chausseebau 10 "Bank" Steine gebrochen wurden, jede "Bank" zu 2 "Schachtruthen" rheinländ., à Schachtruthe 144 Kubikfuß, gerechnet, also 1440 Kubikfuß oder mindestens 50 Fuder. Beim Abtragen des Hügels ergab es sich, daß derselbe ein großes Kegelgrab der Bronzezeit oder Familiengrab war, indem sich auf dem Urboden 12 Begräbnisse erkennen ließen. Es wurden darin an verschiedenen Stellen 10 Urnen wahrgenommen, von denen jedoch 8 zerbrochen waren und zerfielen. Alle waren mit zerbrannten Knochen und Asche gefüllt. Andere Alterthümer wurden aber nicht gefunden.

Zwei große Urnen in den Formen der Urnen der Bronzezeit, von hellbrauner Farbe, ohne Verzierung und Henkel, wurden für die Schweriner Sammlungen erhalten:

eine Urne von ungewöhnlicher Größe, gegen 14" hoch und gegen 14" weit im Bauchrande und 10 1/2" weit in der Oeffnung, im Innern ganz und im Aeußern in der obern Hälfte glatt mit geschlämmtem Thon überzogen, in der un=

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tern Außenwand noch rauh, ungefähr von der Gestalt, wie Jahrb. XI, S. 356;

in dieser Urne stand eine Kinderurne, ebenfalls ohne Verzierungen und Henkel, nur 3 1/2" hoch und 3 1/2" weit;

eine Urne, ebenfalls von bedeutender Größe, 8 1/2" hoch und 11" weit in der Oeffnung, von mehr cylindrischer Form, wie Jahrb. XI, S. 357.

Der Herr Senator Beyer zu Parchim hat die Güte gehabt, den vorstehenden Bericht nach seinen Beobachtungen und die Urnen dem Verein zu schenken.

G. C. F. Lisch.