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VIII.

Vermischte Urkunden.


Nr. 1.

Der Bischof Conrad von Hildesheim verleiht den Brüdern Lippold und Dietrich von Escherde die Güter in Helperth[sfelde], welche Halto von Biwende aufgelassen hat, obwohl die Schwester des Lambert von Helperthe sie beansprucht.

D. d. Hildesheim. 1230. Mai 13.

Nach dem Original im Archiv zu Hannover.

C[onradus] dei gratia Hyldensemensis episcopus omnibus hoc scriptum audituris vel inspecturis salutem in domino. Ad noticiam omnium volumus pervenire, quod bona quedam Helperthe sita et a domino Haltone de Biwende nobis resignata porreximus Lippoldo et Thiderico fratribus de Esscherte titulo feodi, si tamen porrigere poteramus, quod dicimus propter quandam matronam, sororem Lamberti de Helperthe, bona eadem utpote suum feodum repetentem. Promiserunt autem data fide in manus nostras et Sifridi de Borseim et Bertoldi de Holle, dapiferi nostri, Lippoldus de Esscherte et Tidericus frater suus et Hugo de Insula, Engelbertus de Dalem, Ludolphus camerarius noster, Conradus marscalcus noster, Lippoldus iumor de Veteri Foro, quod antedicti L[ippoldus] et Th[idericus] fratres benevole ac sine petitione restauri cedant de eisdem bonis, si forte contingat prememoratam matronam dictante iusticia obtinere. Preterea promiserant iidem milites, iuxta facultatem et vires suas omnimodo nos iuvare, si forte propter predicta bona quispiam nos attemptaverit molestare. Testes huius sunt antedicti milites et alii quam plures. Actum in pomerio nostro Hyldenseim, anno domini M°. CC°. XXX° III°. Idus Maii, pontificatus nostri anno nono.

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Nach dem Original im Archive zu Hannover, mitgeteilt 1863 vom Herrn Archivrath Dr. Grotefend zu Hannover. An einem Pergamentstreifen hängt das wohlerhaltene Siegel des Bischofs. Diese Urkunde über die Güter in Helpersfelde vor Sarstedt im Bisthum Hildesheim, welche später die Schenken v. Meyenberg von den Grafen von Schwerin zu Lehn trugen und noch 22. April 1442 den Herzogen von Meklenburg resignirt wurden, giebt noch mehr Licht über die Herkunft und die Verwandtschaft der Grafen von Schwerin und dient deshalb zur Unterstützung der Geschichte dieser Grafen. Man vgl. v. Hammerstein: Besitzungen der Grafen von Schwerin, in der Zeitschrift des Hannoverschen Vereins, Regeste Nr. 127 und Anm. zu derselben, und S. 85, 110 und 174 flgd.; vgl. Jahrb. XXV, S. 174 und 183.


Nr. 2.

Nicolaus und Bernhard, Brüder, Fürsten von Werle, schließen einen Gemeinschaftsvertrag über Regierung, Residenz und Hofhaltung.

D. d. (1342).

Nach dem Concept im Archive zu Lübek.

(I) [W]i Clawes vnde Bernd, brůre, van godes gnâden heren tů Werle, tůghen vnde bekennen ôpenbâr in dessem brêue, dat wi na râde vser vrunt (II) vnde trûwer ma]n 1) vnde s]tede tů sâmende hebben ghelecht vnde leghen vse stede, slote, lant vnde man vnde vnse kost vnde brôt an dusdâner wys, dat (III) vser iêwelk scal vtlegghen alle iârlik van syme dêle vt vser beyder lande dat gantze hundekorn tůu vser kost vnde tů vsem hôue. Dârenbô(IV)uene scole wy mâlk leghen soes hundert mark wendescher pennynghe tůu vser kost vnde hof tůu holdende; wêr dat vse kost grôter were, so scal mâlk (V) mêr dâr tů leghen. Dâr scole wi tů setten vnde nemen ênen gůden man na vser beyder râde, de vse kost vnde hof vôr stâ, vnde scolen vnse (VI) legher hebben ên half iâr tů Gustrowe vnde ên half iâr tů Robele, oder anders wôr an vsen landen, dâr it vns beyden vnde den landen na vser ma[n (VII) vnde stede r]âde 2) důunket vrômelik vnde nůtist wesen. Al vnser anderen gůlde an korne, pennynghen, bêde vnde brôke, an welker wys wy se hebben vnde (VIII) [vns anv]allen 3) mo v ghen, dâr scal mâlk brûken tů syner scult. Ok scal mâlk dem anderen syne scult bescreuen vnde beseghelt gheuen, de he scůl- (XI) [dych worde]n is vôr der tiit, dat wy tů sâmende

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quêmen. Wil vser ên dem anderen wes lôuen oder důn tů hůlpe tů den sculden, de bebrêuet syn, (X) [dat scal bi e]me suluen stân. Wêr ôuer dat he eme wes lênde oder dêde, dat scal he em vruntliken weder gheuen. Vortmer scal vnser iêwelk des anderen stede (XI) [vnde slote vullenkômen]liken mechtych vnde weidych wesen tů aller nôt vnde nut des landes. Vortmer scole wi hebben lîke vele ghesynnes beyde vns vnde vnse vrůwen, (XII) [vnde vnser beyder ghesynn[ne scole wy mâlk lîke weldich wesen sunder allerleye vnmůt, also welker vnser ryden wolde oder scolde der der laut nôt vnde nůt, (XIII) dem scal beyder ghesynne volghen. Ok vnser nên scal nêu ghesynne holden oder nemen sik oder vnse vrůwen, dat iêghen den anderen sy. Ok scole wi (XIV) vns vnde vnse vrûwen vnse vnde ere ghesynne ghelîke clêden na vnser beyder râde. Ok scolen vnser beyder mit erem ghesynne vnde wy mit vnse (XV) ghesynne tů sâmende eten.

Aus dem Archive zu Lübek von dem Herrn Professor Mantels daselbst mitgetheilt. Am 20. März 1353 schlossen zu Lübek die Herzöge von Meklenburg und der Graf Otto von Schwerin mit den wendischen Hansestädten ein Landfriedensbündniß, welches in Gerdes Sammlung Meklenb. Urk. S. 682 gedruckt ist. Am 27. März 1353 zu Sternberg erklärten die Fürsten von Werle den ihnen vorbehaltenen Beitritt zu diesem Bündnisse. Diese werlesche Beitrittsurkunde wird im Archive zu Lübek aufbewahrt. Die Ausfertigung dieser Urkunde ist bis zur Besiegelung vollständig. Es sind derselben 23 Pergamentsireifen angehängt, welche nach der Reihenfolge mit den Namen der Fürsten, Städte und Vasallen bezeichnet sind, welche sie besiegeln sollten; aber es hängt kein Siegel an den Streifen und es ist nicht die geringste Spur vorhanden, daß sie je besiegelt gewesen wären. Als Herr Professor Mantels die Streifen näher untersuchte, fand er, daß die 15 ersten Streifen an der unteren Seite beschrieben waren und von einer zerschnittenen Schrift herrührten. Er zog dieselben alle heraus, um zu sehen, ob die Schrift etwas enthalte, woraus man schließen könne, ob die Beitrittsurkunde in Lübek oder in den werleschen Landen zur Besiegelung vorbereitet worden sei. Nachdem er die beschriebenen Streifen nach der Ordnung zusammengepaßt hatte, entdeckte er auf denselben die vollständige fürstlich werlesche Hausurkunde, wie sie im Vorstehenden mitgeteilt ist. Da noch die Zeugen und das Datum fehleu, so ist diese ehemalige Urkunde ohne Zweifel ein nicht mehr brauchbares Concept gewesen, welches von dem werleschen Hofschreiber zu Siegelbändern zerschnitten ist, oder auch eine gleichzeitige Abschrift zum Gebrauche bei Hofe.

Die Streifen sind in dem vorstehenden Abdruck durch römische Ziffern in ( ), z. B. (I), bezeichnet. Die durch das Zerschneiden entstandenen Lücken sind in [ ] höchst wahrscheinlich vollkommen richtig durch Conjectur ergänzt.

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Zu dem Einzelnen ist Folgendes zu bemerken 1) Von dem Worte man ist das m ziemlich sicher zu erkennen. - 2) Für die Worte vnde stede ist nach der Länge der Zeilen kaum Patz vorhanden, auch wenn man Abbreviaturen zugäbe, und doch läßt sich die Stelle nicht gut anders ergänzen; das voraufgehende Wort man steht in der voraufgehenden Zeile sicher und klar. - 3) Auch diese Stelle läßt sich nicht gut anders ergänzen. Herr Professor Mantels berichtet aber, daß am Ende der Lücke [vnsanv] ein - z - vor - allen stehe uud nicht ein - v; dies scheint sich nicht erklären zu lassen.

Es ist die Frage, wann der vorstehende Hausvertrag geschlossen ist. Daß er vor dem 27. März 1353 abgefaßt sein muß, versteht sich von selbst, auch vor dem 14. Juli 1347 wird er abgeschlossen sein, da an diesem Tage die fürstlichen Brüder Nicolaus und Bernhard von Werle ihre Lande theilten (vgl. Lisch Maltzan. Urk. II, S. 65). Ferner muß die Urkunde nach dem Tode des Fürsten Johann, des Vaters der beiden Brüder, gegeben sein, also nach dem 27. Aug. 1337. Da in der vorstehenden Urkunde auch der "Frauen" der Brüder Nicolaus und Bernhard gedacht werden, so muß die Urkunde nach dem J. 1341 gegeben sein, da sich Nicolaus im J. 1338 und Bernhard im J. 1341 vermählte. Die Urkunde muß also zwischen 1341 und 1347 ausgestellt sein, wahrscheinlich in den ersten Zeiten der Regierung und der Ehe der beiden fürstlichem Brüder, also um das Jahr 1342, bis sie bei dem Heranwachsen der Familien im J. 1347 ihre Lande theilten und eigene Hofhaltungen gründeten.


Nr. 3.

Johannes Winsen wird von der Stadt Stralsund verfestet, weil er zu Rostock im Refectorium des Dominikanerklosters am 26. Januar 1360 vor dem Herzoge Albrecht von Meklenburg, dessen Räthen und dem Rath der Stadt Rostock die Verhandlungen über das Testament des verstorbenen stralsundischen Burgemeisters Albert Hövener und die Richtigkeit des stralsundischen Stadtbuches verdächtigt und zu Damgarten an der hohen Brücke vor den Herzogen Barnim von Pommern und Albrecht von Meklenburg die Rathmänner der Stadt Stralsund beleidigt hat.

D. d. 1360. Stralsund.

Anno domini M°. CCC°. LX°.

Nota. Crastino die beati Pauli in conuersione accidit in Rozstoc in refectorio fratrum maiorum, in

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presentia domini ducis Magnopolensis et suorum consiliariorum, proconsulum et consulum ibidem, quod Johannes Winsen dixit, quod nullus honestus et probus vir posset dicere hoc, quod composicio, vnio et reformacio esset facta inter prouisores et testamentarios domini Alberti Houenere pie recordacionis, ex vna, suam vxorem et propinqui, parte ex altera, sed consules Stralessundenses possent facere scribi in suo libro, quidquid vellent, et in illo non esset vnicum verum verbum, et rogauit dominum Magnopolensem et suos consiliarios, ut adhuc audirent, quia consules predicti sibi violenciam et iniusticiam fecerint et noiunt sibi fieri iusticiam. Insuper dixit, quod dominus Arnoldus Gholdenstede ipsum perplacitauit ut vir inprobus et inhonestus, super hec vellet sibi porrigere suam dextram manum, quod quicquid idem dominus Arnoldus placitauit, hoc non ex ore et consensu sua placitauit. Ceterum alloquebatur domino Hermanno de Rode, qui negauit, se habere antiquum testamentum dicti Alberti primitus, postea affirmauit, se habere, propter quam causam idem Hermannus stetit et apparuit rufus et pallidus, id est blek vnd rot, ut vir inprobus et inhonestus; insuper plurima verba contumeliosa et obprobria loquebatur super consules eosdem de Stralsund et plures ciues ibidem, et hoc accidit in Damgar prope pontem coram inclitis principibus dominis duce Barnym et Alberto duce Magnopolensi, vbi domini consules sibi prebuerunt, super consules et conciues suos ordinare omnis iuris et iusticie complementum, quos inpetere vellet. Propter quas causas prenotatas idem Johannes Winsen est proscriptus.

Aus dem Liber proscriptorum der Stadt Stralsund zum J. 1360, mitgetheilt von dem wail. Burgemeister Dr. Fabricius zu Stralsund.


Nr. 4.

Der Rath der Stadt Braunschweig bezeugt, daß der Herzog Johann von Meklenburg an die braunschweigischen Bürger Ludolf und Hans von Wenthusen für Johann von Saldern 250 Mark von

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den 500 Mark bezahlt hat, welche er und seine Bürgen für sein Gefängniß gelobt haben.

1362. Aug. 6.

Deme rade is witlik, dat hertoghe Jan van Mekelenborch heft betald Ludolue vnde Hanse van Wenthusen II 1/2 hundert marc to Janes hand van Saldere van den vifhundert marken, de he vnde sine borghen ghelouet hadden vor sine vengnisse. Actum in die beati Sixti.

Aus dem Degedingebuch der Altstadt Braunschweig, Nr. II, Fol. 161, unter den Auszeichnungen des Jahres 1362, mitgetheilt von dem Herrn Archivar Hänselmann zu Branuschweig. Ludolf und Hans von Wenthusen waren Bürger in Braunschweig; Ludolf saß 1363 im Rathe der Altstadt.


Nr.5.

Rudolf, Herzog von Meklenburg, bezieht die Univesität Prag.

1382. Prag.

D. Rudolphus, dux Magnopolensis.
D. Bernardus de Grollen, magister suus.

Aus der Original=Matrikel der juristisch=canonischen Facultät der carolinischen Universität Prag, aus der Zeit 1372 bis 1418, gedruckt in der Monatsschrift der Gesellschaft des vaterländ. Museums in Böhmen, Jahrgang 1827, Sept., S. 74, eingetragen unter den immatriculirten Hörern des geistlichen Rechts von der sächsischen Nation. Vgl. Jahrb. XIV, S. 106 flgd.


Nr. 6.

Johann, Herzog von Görlitz, zeigt die am 10. Febr. 1388 vollzogene Vermählung mit Richardis, der Tochter des Königs Albrecht von Schweden, Herzogs zu Meklenburg, an.

[1388] Febr. 18. Prag.

Johannes dei gratia dux Gorlicensis et marchio Lusatiae. Fideles sincere dilecti. Domino iuvante altissimo

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die crastino post dominicam Estomihi nuptias nostras iocunde ac feliciter cum filia illustrissimi principis Sweorum Gothorumque regis etc. celebravimus. Ut eorundem nostrorum gaudiorum sitis participes, per familiares venerandi Johankonis electi Lutomyslensis, exhibitores praesentium, pro consolatione intimamus, quos respicere velitis nostro benignius pro honore. Scriptum Pragae, die XVIII mensis Februarii.

Gedruckt in Palachy's Aufsatz: Ueber Fomelbücher, in den Abhandl. der böhmischen Gesellschaft, 1848, S. 92, und darnach im Neuen Lausitzischen Magazin, Bd. XXVI, Görlitz, 1849, S. 300. Palachy giebt als Jahr der Ausstellung dieses Briefes 1388 an; der Herzog Johann hat daher am 10. Febr. 1388 seine Hochzeit gefeiert. Der Herzog Johann von Görlitz († 1396 an Gift) war ein Sohn des Kaisers Carl IV. Die Braut Richardis war eine Tochter des Königs Albrecht von Schweden, Herzogs von Meklenburg, aus dessen erster Ehe mit Richardis, einzigen Tochter des Grafen Otto I. von Schwerin, deren Todesjahr nicht bekannt ist. Ihre einzige "Nachkommin" Elisabeth heirathete 1409 den Herzog Anton von Brabant, dem sie das Herzogthum Luxemburg zubrachte, und nach dem im J. 1415 in der Schlacht von Azincourt erfolgten Tod desselben im J. 1418 den Herzog Johann von Baiern, Pfalzgrafen am Rhein, welcher 1424 an Gift starb, und starb im J. 1451 in Trier. - Den Namen der Herzogin giebt anscheinend zuerst Chemnitz in seiner meklenb. Chronik. Slagghert kennt den Namen noch nicht; er sagt: "Froychen N. Dat Froychen wurt vortruwet deme eddelen heren Johan Hertigen tho Gorlitz, eyn Szone Karel des IV. Kayser des romeschen Rykes". Ueber die Vermählung der Richardis berichtet, anscheinend aus guten Quellen, Nic. Marschalk Thurius in seiner meklenb. Reimchronik in Westphalen Mon. I, p. 562 flgd.; vgl. desselben Annales Herulorum daselbst, p. 308. Vgl. auch Rudloff Mecklenb. Gesch. II, S. 559.


Nr. 7.

Der Herzog von Meklenburg ist zum Besuche in Görlitz.

1391. Aug. 12. Görlitz.

Sabbato post Laurentii. Erunge des herzog von Meckilburg I Mark.

Aus den Rathsrechnungen der Stadt Görlitz, gedruckt im Neuen Lausitzischen Magazin, Band XXVI, Görlitz, 1849, S. 304. Hier heißt es: "1391 befand sich der Herzog von Meklenburg zu Görlitz; er erhielt von der Stadt eine Ehrung und der Stadthauptmann Wittich von Kottwitz mit einer Anzahl von Stadtknechten gab

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ihm das Geleit". Der "Herzog von Meklenburg" war ohne Zweifel zum Besuche bei der Herzogin Richardis, Tochter des Königs Albrecht von Schweden und Gemahlin des Herzogs Johann von Görlitz; vgl. die vorhergehende Nr. Wer der "Herzog von Meklenburg" war, ist nicht zu ermitteln; der Vater der Herzogin Richardis kann es nicht gewesen sein, da dieser erst am 26. Sept. 1395 aus der schwedischen Gefangenschaft befreiet ward. Vielleicht war es der Herzog Rudolf, welcher früher Bischof von Skara war und 1390 aus der Gefangenschaft kam und Bischof von Schwerin ward.


Nr. 8.

Albrecht, Herzog von Meklenburg und König von Schweden, verbietet den Krügern im Lande Grevesmühlen, anderes Bier zu schenken, als solches aus Grevesmühlen.

D. d. Grevesmühlen. 1403. Mai 6.

Nach einer Abschrift im Archive der Stadt Wismar.

Wij Albert, van godes gnâden koningh to Sweden vnde der Gothen, hertoge to Mekelenborch, greue to Zwerin, to Stargarde vnde Rostok here, dôn witlick allen vnssen lêuen trûwen bedderuen mannen vnde vort allen vnssen vndorsâten, alse gij alle beseten vnde wônaftich sint an deme lande to Gnewesmolen, dat wij des an ên worden sint mit vnsseme râde vnde bedderuen mannen dorch nutticheid vnsser sta e d to Gnewesmolen, dat nên krôger, borger offte hû e sman schal ander beer schenken offte halen sunder Gnewsmolens beer, also dat van oldinges plach to wesende, wente wij dat wârliken vorvâren hebben, dat de sulue vnsse stad Gnewesmolen dâr bij stân mach vnde anders so hôge entarmet worde, dat id vôr vns vnde vnsse land vnde lûde nicht wêre. Wôr vmme beden wij juw krôgeren, borgeren vnde hûsmannen, allen vnde ênem îsliken bij sick, bij vnsseme hôesten bôde, also gij an deme vôrbenômeden lande to Gnewesmolen beseten sint, dat gij nên beer hâlen edder schenken sunder Gnewesmoles beer, bij vnssen hulden vnde gnâden. Wêre ôuer dat id dâr bôuen we dêde, so hebben wij dat vnseme vogede Vicken Velehouen beuôlen, de schal de schutten offte schutten lâten bette vôr vns, so willen wij dâr mede vâren, also recht is.

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Geuen to Gnewesmolen, na godes bôrt veerteyn hundert iâre dâr nâ an deme drudden iâre, des sondâges alse me singet Jubilate, vnder vnsseme ingesegel gedrucket an dessen brêff.

Auf einem Blatt Papier als Abschrift beiliegend einem Briefe der Herzoge Magnus und Balthasar an den Rath zu Wismar d. d. 1484 Schwan. Mitgetheilt von dem Herrn Dr. Crull zu Wismar.


Nr. 9.

Wulf Wulflam, Burgemeister zu Stralsund, vermittelt einen Frieden in den Meklenburgischen Landen.

D. d. Mühle zu Rothen. 1404. Nov. 19.

Nach einer Abschrift im Archive der Stadt Wismar.

1. Ik Wulf [Wuflam] beken[ne v]nde dû witlik in desser [scrift, dat ik in dessem iêghenwardighen dâge, alse]

2. [desse scrift gescreuen is, gedê]gedinget hebbe tvusschen den [hôchgebôrnen] vorsten [hertogen Johanne van]

3. Mekelenb[orch, heren to Star]garde, vnde sînem brôdere her[toge Olrike vnde deme Ganse van Putleste vnde]

4. Hartwi]ge [van Bulowe — — — — — ]oge Johan vôrscreuen ge[mechtiget] heft, [vnde den borgermêsteren vnde râdes]

5. heren der [stat Lubeke, vp der ênen sîden], vnde twischen den [hôchgebôrnen] heren [her Baltazar, heren van Werle],

6. vnde synen [— — — — vnde] mînen h[eren her]toge B[. . . . . . . . hertoge] War [ — — — —

7. de — — — — — — ] vôrscreuen gemechtiget [— — — — — —] ênen [— — — — — —

8. d [— — — — — —] ge nêgest volghende vôr [— — — — —] ênen dach [— — — — —

9. — — — — — v] deme dâge scholen se an beiden sîden — — — — vulle [— — — — — —

10. . . . . . . bo]grepen vnde dêgedinghet weren vp deme dâge], den see — — hêlden [— — — —— —

11. — — . . . . . . . cheit des dorchluchtigesten hôgebornen vors[ten] vnde heren hern Albrecht[te] ko[ningk to Sweden]

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12. vnde] hertogen to — — — Mekelenborch vnde synes wedderen herto[. . . . . . .] vnde vor alle degedinge — — —

13. sîlden erer een — — deme anderen wissen mit namen, mannen vnde myt steden, dar see — — —

14. vorwâret syn — —, in wat mâte vnde wo se an b[ei]den sîlden — — — den vnde entwei sprôken — - —

15. beyden siden holden scholen. Wêre ôk dat H[artwich van] Bulowe welk — — — — — — —

16. dâge vôrscreuen, de tu Rozstoke was, den hee annam [. . . . . . . . .], dat schal dâr by [bliuen vnde desse — —

17. schal anstâ e n van stunden an myt alle den yênnen, [de] dâr iêgennwardich weren vp deme dâ[ge vp der Mô e len]

18. to Rotheme, do desse vrede ghedêghedinget war[d], vnde myt alle den, de bynnen deme Ster[— — — —

19. vnde myt dem lande to Stargarde vnde myt deme [lande] to Wenden schal desse vrede anst[ân des nêgesten]

20. midwekens na dessem dâge, alze desse vrede ghee[dêgedinghe]t is, wan dee zunne vpgheit, [vnde myt der]

21. Priggenisse vnde myt deme Ganse van Putlest vnde myt [Hartw]ige van Bulowe schal desse v[rede anstân des]

22. nêgesten zunâuendes dâr na, also desse vrede gedêgedin[get is], wan de zunne vpgheit — — — —

23. to Lubetze schal desse vrede anstân des nêgesten dâges, d[âr n]a alze desse vrede [gedêgedinghet is, wan

24. de sunne vpgheid. Dessen vôrscreuen vrede scholen see holden an beiden sîden sun[der — — — —

25. vrede heft hertoge Johan vôrbenômet vnde her Baltazar van Wenden geannâm[ed — — — —

26. sîden gelôuet vnde vorwissent, vnde de here van Wenden heft dessen vôrscreuen — — — —

27. vnde gewissent vôr syk vnde vôr alle de yênen, de vmme eren wi[llen dô]n [vnde lâten — — — — —

28. hebbe ik Wulf Wulflam gedêgedinget vp der Môlen to R[otheme, na godes bôrt vêrteyn hundert jâr

29. dâr nâ in deme vêrden yâre, . . . . n der hôchtîd zunte Elzeben d[er hilgen . . . . . . . . . . vp den sulue]n

30. dach, vnder mynem y[ngesege]le tu tûge hîr nedden v[p gedrucket an desser scrift].

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Nach einer gleichzeitigen Abschrift im Archive der Stadt Wismar, auf einem Queer=Octavblatt Papier, welches durch Feuchtigkeit sehr gelitten hat, mitgetheilt von dem Herrn Dr. Crull zu Wismar.


Nr. 10.

Albrecht, Herzog von Meklenburg und König von Schweden, bestätigt dem Kloster zu Ribnitz alle Privilegien und das Strandrecht.

D. d. Schwerin. 1412. März 22.

Nach dem Original im Archive des Klosters Ribnitz.

Wy Albrecht, van godes gnaden der Sweden vnde Gothen koningh, hertoge to Meklenborch, greue to Zwerin, to Stargarde vnde Rozstok here, bekennen vnde betûgen ôpenbâr an dessem brêue vôr vs, vse eruen vnde all vse nâkômelinge, dat wy mit vryen willen vnde wolbedachten môde, mit volbôrt vnser êrbâren hûsfrowen vor Agnesen vnde vses zônes hertoge Albrechtes, vnde na râde vser lêuen trůwen, vmme sâlicheit vser vnde vser olderen zêle gevolbôrdet vnde stediget hebben, volbôrden vnde stedigen an dessem brêue de brêue, de vnse olderen beseghelt hebben der ebbedischen vnde klôsteriuncvrôwen vnde deme gantzen conuente sunte Claren to Ribbenitze vnde all eren nâkômelinghen vpp ere gût, alse de vtwîset, by erer gantzen macht in tôkômende êwighen tiiden to blîuende, vnde sunderken vmme de strantbrôke têgen deme eren, dat wy, vnse eruen vnde nâkômelinge, vse vogede ifte ammetlûde ze dâr nênerleyewiis ane scolen vnde willen hinderen ifte bewêren, iodoch wêret dat dâr strantbrôke vppe deme eren vê e lle, zo scal dat to eren gûden willen stân, ift ze der hersscop dâr wes van willen geuen. Vnde des to tůge vnde hôgher bekantnisse hebbe wy vôrbenômede koningh Albrech vnse ingheseghel witliken henghet lâten an dessen brêff, gegeuen vnde gescreuen to Zwerin, na godes bôrt vêrteynhundert iâr an deme twelfften iâre, dâr nâ des nêgesten dinxtedâges na deme sondâge in der vastene also me singet Judica. Hîr zint an vnde ôuer wesen vnse lêuen trûwen râtgeuen: her Otto Veregghe, her Vlrik van Pentze, riddere, Bosse Lutzow vnde Wipert Lutzow, knapen, vnde Johannes Cremer, vse secretarius, vnde vele andere de lôuen vnde ere werdich sint.

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Nach dem Original, auf einem kleinen Pergament, in einer kleinen gedrängten Minuskel im Archive des Klosters Ribnitz. An einem Pergamentstreifen hängt des Königs vierschildiges Siegel auf eingelegter rother Wachsplatte.


Nr. 11.

Johann, Bischof von Laodicea, Weihbischof des Erzbischofs Peter von Lund, weihet in der Rostocker Kirche zu Skanoer in Schonen die Bilder der H. Jungfrau Maria und des H. Nicolaus und verleiht dazu einen Ablaß von 40 Tagen.

D. d. Skanoer 1412. Septbr. 30.

Nach dem Original im Archive des H. Geist.Hospitals zu Rostock.

Nos Johannes, dei et apostolice sedis gracia episcopus Laodicensis, vicarius in pontificalibus venerabilis in Christo patri[s] ac domini Petri archiepiscopi Lundensis, recognoscimus, quod anno domini M ° CCCC° XII°, in die Jeronimi, consecrauimus in Schanore in ecclesia Rostokcensi duas ymagines, ymaginem beate virginis et sacnti Nicolai, et omnibus uere confessis et contritis, predictas ymagines venerantibus, oraciones coram eis dicentibus, illis offerentibus, quociens hec faciant uel . . . . . . ssorum, tociens XL dies indulgenciarum de iniunctis eis penitenciis misericorditer in domino relaxamus. Datum loco, anno, die, quo supra, nostro sub sigillo sigillato.

Das Siegel fehlt.

Vignette