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Jahresbericht

des

Vereins für meklenburgische Geschichte
und Alterthumskunde,

 

von

Wilhelm Gottlieb Beyer,

Dr. jur. und Archiv=Secretair zu Schwerin,
als
zweiten Secretair des Vereins.

 


 


Zweiundzwanzigster Jahrgang.

 

 

Vignette

In Commission in der Stillerschen Hofbuchhandlung (Didier Otto).

Schwerin, 1857.

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Gedruckt in der Hofbuchdruckerei von Dr. F. W. Bärensprung.

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M it größter Befriedigung darf ich meinen diesjährigen Bericht mit der Nachricht eröffnen, daß Se. Maj. der König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen gnädigst geruht haben, durch ein allerhöchstes Handschreiben vom 14. März d. J. "in Anerkennung der wissenschaftlichen Bestrebungen" unsers Vereins "gerne zu gestatten", den hohen Beförderern desselben beigezählt zu werden. In Folge der zahlreichen und glücklichen Familienverbindungen des preußischen Königshauses mit unserm einheimischen Fürstengeschlechte in alten und neuen Zeiten, und der noch zahlreichern Berührungen beider Nachbarvölker in Krieg und Frieden, ist es begreiflich, daß der wissenschaftliche Verkehr unsers Vereins von Anfang an nach keiner Seite hin lebhafter gewesen ist, als mit Berlin, dem Centralpunkt norddeutscher, ja deutscher Wissenschaft, und den verschiedenen Instituten, Gesellschaften und einzelnen Gelehrten der benachbarten preußischen Provinzen. Bei diesen vielseitigen und nahen Beziehungen unsers Vereins zu unsern Nachbarn vermißte man daher unter den Namen der deutschen und selbst außerdeutschen Fürsten ungerne den des überall im deutschen Vaterlande die Kunst und Wissenschaft schützenden und fördernden Königs, obwohl wir schon aus früherer Zeit mehrfache Beweise Seiner Huld aufzuweisen haben. Der Verein darf sich jetzt rühmen, neben unsern durchlauchtigsten Landesherren und deren hohen Familiengliedern drei Könige und zwei deutsche Fürsten zu den Seinen zu zählen.

Unter den Ehrenmitgliedern des Vereins haben wir dagegen den Tod der Frau Gräfin v. Hahn auf Basedow, gebornen Gräfin v. Schlippenbach, zn beklagen, einer der liebenswürdigsten Frauen Meklenburgs, welche unsere Bestrebungen stets auf vielfache Weise zu unterstützen und zu ordern bereitwillig war. Sie starb nach schweren Leiden auf Schloß Basedow am Palmsonntage, den 5. April d. J. Die Zahl unserer Ehrenmitglieder ist daher jetzt auf drei zusammengeschmolzen.

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Von den correspondirenden Mitgliedern des Vereins sind im Laufe dieses Jahres 4 durch den Tod abgefordert:

Zuerst, am 11. Jan., starb zu Immenbeck bei Buxtehude der Dr. jur. v. Duve zu Ratzeburg, ein durch seine historischen und staatsrechtlichen Quellenforschungen über die norddeutsche, insbesondere sachsen=lauenburgische Geschichte vielfach verdienter Mann, und seit der Stiftung unsers Vereins thätiges Mitglied desselben, über dessen ununterbrochenen wissenschaftlichen Verkehr mit uns unsere Jahrbücher Zeugniß geben. In den letzten Jahren war er vorzugsweise mit einem größeren Werke über die Besitzungen der Grafen von Schwerin jenseits der Elbe beschäftigt, welches er fast vollendete, und dessen Manuscript mit der dazu gehörigen reichen Urkundensammlung der Verein durch die Vermittelung unsers umsichtigen Freundes, Herrn Pastors Masch zu Demern, zu erwerben so glücklich gewesen ist.

Am 26. März folgte ihm zu Dublin der Mag. John Mitchel Kemble zu London, ein Gelehrter von europäischem Rufe, und seit dem 4. Octbr. 1852 Mitglied unsers Vereins. Der Verstorbene hatte zu Göttingen studirt, wo er durch die Gebrüder Grimm für das historische Sprachstudium und die Archäologie gewonnen ward. Seine bedeutendsten Werke sind: eine Geschichte der Sachsen in England, ein codex diplomaticus aus der Zeit der sächsischen Herrschaft und eine Ausgabe des Beowulf. Der Tod überraschte ihn bei Ausarbeitung eines bereits auf Subscription angekündigten Werkes über die Archäologie der nordischen Völker, in welchem er zugleich sein System der nordischen Alterthumskunde zu erörtern verhieß. Um die speciell deutsche Alterthumskunde hat er sich besonders durch die Ordnung und Erweiterung der Sammlungen in Hannover verdient gemacht, denen er mehre Jahre eifrigen Studiums widmete, während welcher Zeit er auch unsere Sammlung einer gründlichen Untersuchung unterzog. Unser Verein verdankt ihm außerdem die Vermittelung unserer werthvollen Verbindung mit der fruchtreichen Historical Society in London.

Am 8. April starb ferner der Decan Dr. Wilhelmi, Pfarrer zu Sinsheim in Baden, einer der ältesten und thätigsten Alterthumsforscher in Deutschland und Stifter des historischen Vereins zu Sinsheim, dessen Leitung er ununterbrochen bis ans Ende seines Lebens fortführte. Seine werthvolle Privatbibliothek hat er testamentarisch dem germanischen Museum in Nürnberg hinterlassen. Mitglied unsers Vereins war er seit dem 7. October 1839.

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Endlich am 23. Juni endete zu Kopenhagen der Etatsrath Dr. Christian Molbech, Prof. der Literaturgeschichte an der dortigen Universität und Bibliothekar. Er ist Verfasser zahlreicher literarhistorischer, bibliographischer und philologischer Werke, und seit dem 4. Jan. 1844 correspondirendes Mitglied unsers Vereins.

Erwählt ward in diesem Jahre Niemand, so daß die Zahl unserer correspondirenden Mitglieder gegenwärtig annoch 52 beträgt.

Zu den correspondirenden Vereinen sind hinzugekommen:

1) Der Würtembergische Alterthums=Verein zu Stuttgart, welcher unter dem Präsidium des kunstsinnigen Grafen Wilhelm von Würtemberg sich namentlich durch die Herausgabe prachtvoller Abbildungen auszeichnet.

2) Die Smithsonian Institution zu Washington in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, ein sehr großartiges Institut, welches bereits mit den meisten namhaften gelehrten Gesellschaften Europas in Verbindung steht und auch unserm Vereine seine Publicationen zugesandt hat.

Wir stehen demnach jetzt mit 75 Instituten und Gesellschaften des In= und Auslandes in Schriftenaustausch und wissenschaftlichem Verkehre.

Als ordentliche Mitglieder sind dem Vereine beigetreten: die Herren Candidat Dolberg in Rostock, Advocat Bade in Güstrow, Dr. med. Huen in Marlow, Oberstlieutenant v. Holstein in Schwerin, Pastor Pumplün zu Carlow, Dr. Niederhöffer in Leipzig, Pensionair Seemann zu Marienthal, v. Kamptz in Schwerin, Freiherr v. Maltzan, Vice=Landmarschall, auf Groß=Luckow, Freiherr Printz v. Buchau, Rittmeister zu Ludwigslust und Pastor Bremer zu Uelitz. - Gestorben sind dagegen: Hr. v. Koß, früher auf Vilz, zuletzt in Rostock, schon in der ersten Hälfte des Jahres 1856, der Apotheker Wilhelm zu Gadebusch am 12. Oct. 1856 und der Gutsbesitzer C. Rathleff auf Miekenhagen im März 1857. - Durch freiwilligen Austritt endlich hat der Verein verloren: die Herren Hoftheater=Director Görner zu Neustrelitz, jetzt in Berlin, Bürgermeister Schulz in Kröpelin, Geh. Medicinalrath Frese in Schwerin, Pensionair Krey zu Kurzen=Trechow, Pastor Martens in Grevismühlen, Kaufmann Goldschmidt in Plau und Professor Hegel in Rostock, jetzt in Erlangen. - Der Verein hat mithin in dem abgelaufenen Jahre 11 neue Mitglieder gewonnen, verloren dagegen durch den Tod und freiwilligen Austritt nur 10, so

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daß unsre Zahl um 1 Mitglied, von 278 auf 279, gewachsen ist. Das statutenmäßig alle zwei Jahre zu veröffentlichende revidirte Verzeichniß der Mitglieder befindet sich in der

Anlage A.

Das Präsidium des Vereins ist durch die höchst erwünschte Erklärung des Herrn Geheimeraths v. Oertzen, daß er die schon in der Generalversammlung des Jahres 1856 auf ihn gefallene Wahl als Vice=Präsident annehme, glücklich ergänzt. Auf der diesjährigen Generalversammlung hat dagegen Herr Archiv=Registrator Glöckler das seit dem Jahre 1843 mit unverdrossenem Fleiße geführte Amt eines Bibliothekars unerwartet niedergelegt, worauf sich auf den Wunsch der Versammlung der Herr Gymnasiallehrer Dr. Wigger freundlich zur Uebernahme dieses Geschäftes bereit erklärte. Der Ausschuß des Vereins ist daher jetzt folgender:

Präsident: Herr Ministerpräsident Graf v. Bülow, Exzellenz.
Vice=Präsident: Herr Geheimerath v. Oertzen.
Erster Secretair: Herr Archivrath und Conservator Dr. Lisch.
Zweiter Secretair: Archiv= Secretair Dr. Beyer.
Antiquar: Herr Hofmaler Schumacher und als Stellvertreter Herr Archivrath Lisch.
Bibliothekar: Herr Gymnasiallehrer Dr. Wigger.
Berechner: Herr Ministerial=Registrator Dr. Wedemeier.

Repräsentanten: Herr Canzlei=Director v. Bülow,
Herr Revisionsrath Hofe,
Herr Gymnasial=Director Dr. Wex,
Herr Prorector Reitz,

welchen als außerordentliche Beamte beigeordnet sind:

Herr Pastor Masch zu Demern als Aufseher der Münzsammlung, und
Herr Archiv=Registrator Glöckler als Aufseher der Bildersammlung.

Aus dem üblichen Auszuge aus der diesjährigen Rechnung über die Vereinscasse in der

Anlage B.

ergiebt sich, daß die ordentliche Einnahme des letzten Jahres, excl. der erhobenen Capitalien und des Cassenvorraths, nur 613 Thlr. 43 ßl. Cour. und 15 Thlr. Gold betrug d. h. un=

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gefähr 85 Thlr. Cour. weniger als im Jahre 1856, was seinen Grund hauptsächlich in dem Ausfallen der Einnahme aus dem Verkaufe der Jahrbücher (1856 für 2 Jahre: 98 Thlr. 20 ßl.) hat, wogegen sich die Einnahme an Zinsen, in Folge der vortheilhafteren Belegung der Capitalien, von 63 Thlr. auf 70 Thlr. erhöhete. Die laufende Ausgabe für die Zwecke des Vereins erreichte diesmal die ungewöhnliche Summe von 872 Thlr. Cour., d. h. 124 Thlr. mehr als im Jahre 1856, was sich durch den Druck des 3ten Registers zu den Jahrbüchern erklärt, wodurch der Betrag der Druckkosten überhaupt auf fast 555 Thlr. anwuchs, und über 212 Thlr. mehr betrug, als im Jahre 1856. In den meisten der übrigen Ausgabe=Rubriken trat dagegen im Vergleich mit dem vorigen Jahre eine zum Theil nicht unerhebliche Abminderung ein, welche z. B. bei den Gehalten und Gratificationen fast 81 Thlr. betrug, wodurch der Mehrbetrag der Gesammtausgabe sich auf die obige Summe reducirte. Durch dies gleichzeitige Fallen der Einnahme und Steigen der Ausgabe erklärt sich das Deficit von circa 242 Thlr., zu dessen Deckung der vorhandene Cassenvorrath zwar ausreichte, wodurch sich aber gleichwohl das Vermögen des Vereins im Ganzen von 2509 Thlr. 20 1/2 ßl. auf 2267 Thlr. 39 1/2 ßl., also um 241 Thlr. 29 ßl. verminderte.

Was die Sammlungen des Vereins betrifft, so schließe ich in der

Anlage C.

auch dies Mal eine kurze Uebersicht der erworbenen Alterthümer an, woraus hervorgeht, daß die Alterthumssammlung wiederum um 76 Stücke vermehrt ward, wovon 12 der Zeit der Hünengräber, 30 der Zeit der Kegelgräber, nur 5 der Zeit der Wendengräber und 19 dem christlichen Mittelalter angehören. Die Alterthümer aus der Zeit der Kegelgräber oder der sogenannten Bronze=Periode sind daher wiederum bei weitem die zahlreichsten und zugleich entschieden die werthvollsten.

In Betreff der Münz=, Bilder= und BücherSammlung beziehe ich mich lediglich auf die in den

Anlagen D. E. und F.

erstatteten Berichte der Herren Pastor Masch und Registrator Glöckler. Am glücklichsten ist aber dies Mal die Sammlung von Urkunden und Handschriften gewesen, für welche, wie bemerkt, die werthvollen Urkunden=Abschriften, die überelbischen Besitzungen der Grafen von Schwein betreffend,

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und deren weit vorgeschrittene Bearbeitung aus dem Nachlasse unsers Freundes Dr. v. Duve zu Ratzeburg erworben wurden.

Endlich ist hier noch der naturhistorischen Sammlung zu gedenken, für welche der Herr Oberlandforstmeister Eggerss die Güte hatte, vier fossile Thierzähne einzusenden, entweder vom Urstiere oder vom Pferde, welche 1856 zu Marin im Amte Stavenhagen von den Arbeitern des Herrn Pächters Eggerss beim Ausgraben einer Moddegrube gefunden wurden.

Ich schließe diesen Theil meines Berichtes durch die Erfüllung der stets angenehmen Pflicht der öffentlichen Danksagung an die zahlreichen Freunde des Vereines, deren Eifer wir dies glückliche Resultat allein verdanken, namentlich an die Herren:

Albrand, Pastor zu Lübow, Beckmann, Glasermeister zu Doberan, Fr. Beyer, Ingenieur zu Schwerin, K. Beyer, Ingenieur zu Goldberg, Böcler, Pastor zu Gägelow, Borchert, Dr. zu Wismar, Brockmann, Pastor zu Proseken, Busch zu Gadebusch, Chmel, k. k. Regierungsrath zu Wien, Crull, Dr. med. zu Wismar, Crumbiegel zu Ludwigslust, Daniel, Bügermeister zu Schwaan, Deecke, Dr. und Prof. zu Lübeck, Dehn, Rector zu Brüel, Demmler, Senator zu Rehna, Dittmer, Dr. zu Lübeck, Dolberg, cand. theol. zu Rostock, Dumrath, Kaufmann zu Rostock, v. Duve, Dr. zu Ratzeburg, Duve, Hofschlosser zu Schwerin, Eggerss, Oberlandforstmeister zu Schwerin, Fabricius, Bürgermeister zu Stralsund, Groth, Archivrath zu Schwerin, Graf v. Hahn, Erblandmarschall auf Basedow, Haupt, Pensionair zu Tressow, Hegel, Professor zu Rostock, v. Hertzberg, Hauptmann zu Schwerin, v. Kardorff zu Gnoien, Freiherr v. Ketelhodt zu Dresden, Koch, Saline=Beamter zu Sülz, Kossel, Pastor zu Tarnow, Kretschmer, Custos des Münzcabinets zu Berlin, Lisch, Canzellist zu Güstrow, Lorenz, Schulrath zu Schwerin, Freiherr v. Maltzan, Klosterhauptmann zu Dobbertin, Niederhöffer, Dr., Maler aus Röbel, v. Olfers, Geh. Rath zu Berlin, v. Oertzen, Geh. Rath zu Schwerin, Pentzlin, Dr. zu Wismar, Pogge, Pensionair zu Bartelshagen, v. Pressentin, Amtmann zu Dargun, Preusker, Rentamtmann zu Dresden, Pries, Postmeister zu Brüel, Raspe, Dr., Gymnasial=Director zu Güstrow, Riedel, Geh. Rath u. Professor zu Berlin, Ritter zu Friedrichshöhe bei Rostock, Rußwurm, Dr. zu Reval, Schiller, Dr., Oberlehrer zu Schwerin, Schmidt, Archivrath zu Wolfenbüttel, Schmidt, Erbpächter zu Gägelow, Schultze, Steuerrath zu Schwerin, Schumacher, Apotheker zu Golssen in der Lausitz, Fr. Seidel

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zu Bützow, J. de Waal zu Leyden, Waitz, Professor zu Göttingen, Wachenhusen, Militairbaumeister zu Schwerin, Wiechmann, Eigenthümer auf Kadow.

Der 22ste Band der Jahrbücher ist größten Theils durch die höchst interessante Biographie der Herzogin Anna, Gemahlin des Herzogs Albrecht VII. von Meklenburg, geb. Markgräfin von Brandenburg, und die wesentlich damit zusammenhangende Reformationsgeschichte des Klosters Dobbertin und der Leibgedingsämter Lübz und Crivitz vom Herrn Archiv=Rath Dr. Lisch gefüllt. Die Geschichte dieser in mehrfacher Beziehung merkwürdigen Frau, der letzten katholischen Regentin des Landes, ist durch diese Untersuchungen völlig aufgehellt, wodurch sich der Herr Verf. zugleich um die Geschichte der Reformation Meklenburgs, die ihm so viel verdankt, ein neues Verdienst erworben hat. - Nächst diesem ist die bedeutendste Arbeit dieses Landes die Zusammenstellung aller bisher beschriebenen Druckwerke der ältesten Druckereien Meklenburgs vom Herrn C. M. Wiechman=Kadow, mit zahlreichen Nachträgen des Herrn Verfassers, wodurch die Zahl der in der Geschichte der Buchdruckerkunst vom Herrn Archiv=Rath Lisch im 4ten Bande mitgetheilten um circa 36 Nummern vermehrt wird. - Außerdem bringt dieser Band noch chronistische Aufzeichnungen aus dem Kloster Ribnitz aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, welche größtentheils das Kloster selbst betreffen, mitgetheilt von Hrn. C. D. W.; ferner eine Beschreibung des Klosters Amelungsborn bei Hildesheim, bekanntlich dem Mutter=Kloster Doberans, in welchem noch heute das meklenburgische Wappen Zeugniß für den ehemaligen regen Verkehr mit unserer Heimath giebt, vom Herrn Archiv=Rath Dr. Lisch, so wie einen letzten Bericht desselben Herrn Verfassers über die Errichtung des neuern Monumentes über dem Grabe des Fürsten Pribislav; endlich mehre alte, zum Theil plattdeutsche Gedichte.

Höchst interessant ist der lebhafte Aufschwung, den die Erforschung und Bearbeitung der plattdeutschen Literaturgeschichte in neuern Zeiten in allen jetzt und ehemals plattdeutschen Gegenden in den Küstenländern Deutschlands von der französischen bis zur russischen Grenze genommen hat und an dem sich auch ein Mitglied unsers Vereines, Herr Wiechmann=Kadow, wesentlich zu betheiligen gedenkt. Derselbe ist nämlich seit längerer Zeit mit der Bearbeitung einer plattdeutschen Literatur=Geschichte bis zum Jahre 1600 beschäftigt, wodurch zugleich eine lebhafte, durch unsern ersten Herrn Secretair geführte Correspondenz unsers Vereines veranlaßt ward.

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- Die Correspondenz mit Berlin bezog sich namentlich in Veranlassung einer in Meklenburg aufgefundenen höchst werthvollen Schachfigur, auf die Zeit, Vaterland und Kunstwerth dieser und ähnlicher Figuren des Mittelalters, wodurch Herr Regierungs=Rath v. Olfers veranlaßt ward, Gypsabgüsse von 6 Figuren des berliner Museums als Geschenk für den Verein einzusenden. Auch von der bereits mehrfach besprochenen wichtigen Hausurne aus dem Albaner=Gebirge verdanken wir dem selben Gelehrten einen Gypsabguß, wogegen wir die hier gefundenen verwandten Urnen gleichfalls zum Abgusse nach Berlin eingesandt haben. - Ganz besonders lebhaft war endlich auch in diesem Jahre die Correspondenz mit den Herausgebern der Siegel des Mittelalters aus dem lübecker Archive, den Herren Milde und Masch. Das 2te Heft dieses vortrefflich durchgeführten Werkes hat mit der Abbildung der meklenburgischen Städte=Siegel begonnen und kann der Unterstützung durch alle Kunst= und Geschichtsfreunde Meklenburgs nicht lebhaft genug empfohlen werden.

Außer dem eben besprochenen Siegelwerke sind in dem gegenwärtigen Jahre folgende, die Geschichte Meklenburgs betreffende Werke erschienen:

1) E. Boll, Geschichte von Meklenburg, Bd. II, worin diese Geschichte bis zum Jahre 1845 im Allgemeinen in der aus dem ersten Bande bekannten Weise fortgeführt wird 1 );

2) C. F. W. Hegel, Geschichte der meklenburgischen Landstände bis zum Jahre 1520, eine auf gründlicher Forschung beruhende kritische Untersuchung, die im In= und Auslande allgemeine Anerkennung gefunden hat;

3) Ed. Freiherr v. Ketelhodt, Urkunden und historische Nachrichten der Ketelhodtschen Familie, welche bekanntlich aus Meklenburg stammt und Jahrhunderte hindurch zu den angesehensten Adelsgeschlechtern des Landes gehörte;


1) In der Vorrede beschwert der Herr Verfasser sich bitter und in einer, wie mir scheint, ohne allen Grund höchst gereizten Stimmung über meine kurze Anzeige des ersten Bandes in dem vorigjährigen Berichte. Unsere Jahrbücher sind kein kritisches Journal und meine Anzeige beschränkt sich daher durchaus darauf, mit wenigen Worten und mit absichtlicher Vermeidung aller Kritik hervorzuheben, was der Leser in dem Werke finden werde. Damit habe ich die Verpflichtung, nunmehr selbst eine Geschichte von Meklenburg zu schreiben, um zu zeigen, daß ich es besser könne als Herr Boll, nicht übernommen. Wie der Verfasser verlangt. Die Nachweisung, daß die in Bezug auf den Inhalt des Buches angeführten Thatsachen richtig sind, wäre übriges, dächt' ich, nicht schwer.
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4) endlich ein wesentlich berichtigter Stammbaum des meklenburgischen Fürstenhauses von unserm Archiv=Rath Dr. Lisch, welcher jedoch nicht in den Buchhandel gekommen ist.

Der deutsche Gesammtverein hat in Folge der Ungunst der Verhältnisse leider auch in diesem Jahre keinen höhern Aufschwung zu nehmen vermocht, ist aber fortwährend bemüht, mit den geringen Mitteln, die ihm zu Gebote stehen, seinen Wirkungskreis zu erweitern. Die letzte Versammlung zu Hildesheim am 16-19ten September 1856 war nur schwach besucht, hatte aber für uns durch die Wahl der Besprechungsgegenstände, welche sich sämmtlich auf die Alterthümer, Kunst und Geschichte Niedersachsens bezogen, ein erhöhtes Interesse. Herr Archiv=Rath Dr. Lisch, der als Vertreter unsers Vereins zugegen war, legte den Anwesenden mehre der wichtigsten Alterthümer unserer Sammlung vor, welche zwar mit allgemeinem Interesse aufgenommen wurden, theilweise aber auch eine ziemlich unerquickliche Debatte hervorriefen. Auch die von uns auf Grund unleugbarer Thatsachen angenommene und consequent durchgeführte Eintheilung unsrer heidnischen Alterthümer nach drei Perioden fand insofern Widerspruch, als von einzelnen Gelehrten zwar nicht die Richtigkeit unserer Beobachtungen bestritten, vielmehr die Zulässigkeit unsers "Systems", wie man es nannte, für den skandinavischen Norden und für Meklenburg anerkannt, aber zugleich behauptet ward, daß dasselbe durch die Erscheinungen in den übrigen deutschen Gauen, selbst in unsrer unmittelbaren Nachbarschaft, z. B. im Lüneburgischen, nicht bestätigt werde. Dieser Widerspruch ist allerdings für die deutsche Alterthumskunde von der höchsten Wichtigkeit und wohl geeignet, das lebhafte Bedauern über den frühzeitigen Tod Kemble's zu steigern, von dessen oben erwähnten beiden unvollendet geblichenen Werken wohl eine Entscheidung dieser Streitfrage zu hoffen gewesen wäre. Die wichtigsten Beschlüsse und Wünsche der Versammlung sind in einem Berichte des Verwaltungsausschusses vom 3. April 1857, den ich in der

Anlage G.

mitzutheilen mir erlaube, zusammengestellt, und füge ich nur noch hinzu, daß uns durch Vermittelung eben dieses Ausschusses auch eine Aufforderung der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen zur Betheiligung an den Preisaufgaben der Wedekindschen Preisstiftung für deutsche Geschichte, mit der Bitte um Veröffentlichung durch die Vereinsschriften, zugegangen ist. Die Preisaufgaben für den Ver=

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waltungszeitraum dieser Stiftung vom 14. März 1856 bis zum 14. März 1866 sind für den ersten Preis: eine Ausgabe der verschiedenen Texte und Bearbeitungen der Chronik des Hermann Korner; für den zweiten Preis: eine kritische Geschichte des Kaisers Friedrich II. und Deutschlands in seiner Zeit, und für den dritten Preis: ein umfassendes historisches Werk über einen Gegenstand aus der allgemeinen deutschen oder der Special=Geschichte eines deutschen Landes nach eigner Wahl des Verfassers. Jeder dieser drei Preise beträgt 1000 Thlr. Gold. Der Ausschuß unsers Vereins ist gerne bereit, auf Verlangen nähere Auskunft zu ertheilen.

Schwerin, im Juli 1857.

W. G. Beyer, Dr.,          
Archiv Secretair, als zweiter Secretair.


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Anlage A.

Verzeichniß

der allerhöchsten Protectoren, hohen Beförderer, Ehrenmitglieder, correspondirenden Vereine, correspondirenden Mitglieder und ordentlichen Mitglieder, am 11. Julius 1857.


I. Protectoren.

  1. Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Meklenburg=Strelitz.
  2. Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Meklenburg=Schwerin.

II. Hohe Beförderer.

  1. Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Meklenburg=Strelitz.
  2. Ihre Königliche Hoheit die Frau Herzogin von Orleans.
  3. Ihre Königliche Hoheit die verwittwete Frau Großherzogin von Meklenburg=Schwerin.
  4. Se. Durchlaucht der regierende Fürst von Schaumburg=Lippe.
  5. Seine Majestät der König von Dänemark.
  6. Seine Durchlaucht der Erbprinz von Schaumburg=Lippe.
  7. Ihre Königliche Hoheit die regierende Frau Großherzogin von Meklenburg=Schwerin.
  8. Seine Majestät der König von Sachsen.
  9. Seine Majestät der König von Preußen.

III. Ehrenmitglieder.

  1. Se. Exc. der Herr Staatsminister v. Dewitz zu Neustrelitz.
  2. Der Herr Geheimerath v. Olfers, General=Director der königlichen Museen zu Berlin.
  3. Se. Exc. der Herr Staatsminister v. Lützow auf Boddin.

IV. Correspondirende Gesellschaften.

  1. Gesammt=Verein der deutschen Geschichts= und Alterthums=Vereine.
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  1. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften, zu Wien.
  2. Kaiserliche Central=Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmäler Oesterreichs.
  3. Museum Francisco=Carolinum, zu Linz.
  4. Historischer Provinzial=Verein für Krain, zu Laibach.
  5. Historischer Provinzial=Verein für Steiermark, zu Gratz.
  6. Historischer Provinzial=Verein für Kärnthen, zu Klagenfurt.
  7. Ferdinandeum, zu Innsbruck.
  8. Königlich Bayrische Akademie der Wissenschaften, zu München.
  9. Germanisches Museum, zu Nürnberg.
  10. Historischer Verein für Oberbayern, zu München
  11. Historischer Verein für Oberfranken, zu Bamberg.
  12. Historischer Verein für Unterfranken und Aschaffenburg, zu Würzburg.
  13. Historischer Verein für Oberfranken, zu Baireuth.
  14. Historischer Verein der Oberpfalz und von Regensburg, zu Regensburg.
  15. Historischer Verein für Schwaben und Neuburg, zu Augsburg.
  16. Würtembergischer Alterthums=Verein, zu Stuttgart.
  17. Königlich Würtembergisches statistisch=topographisches Büreau und Verein für Vaterlandskunde, zu Stuttgart.
  18. Verein für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben.
  19. Historischer Verein für das Würtembergische Franken, zu Mergentheim.
  20. Sinsheimer Gesellschaft zur Erforschung der vaterländischen Denkmale der Vorzeit.
  21. Alterthums=Verein für das Großherzogthum Baden, zu Baden-Baden.
  22. Verein zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Alterthümer, zu Mainz.
  23. Historischer Verein für das Großherzogthum Hessen, zu Darmstadt.
  24. Gesellschaf für Frankfurts Geshichte und Kunst, zu Frankfurt a. M.
  25. Nassauischer Verein für Alterthumskunde und Geschichtsforschung, zu Wiesbaden.
  26. Historisch=antiquarischer Verein für die Städte Saarbrücken, St. Johann und deren Umgegend, zu Saarbrücken.
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  1. Verein für die Geschichte und Alterthumskunde Westphalens, zu Münster.
  2. Westfälische Gesellschaft zur Beförderung vaterländischer Kultur, zu Minden.
  3. Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde, zu Kassel.
  4. Deutsche Gesellschaft zur Erforschung vaterländischer Sprache und Alterthümer, zu Leipzig.
  5. Königl. Sächsischer Verein für Erforschung und Erhaltung vaterländischer Geschichte und Kunstdenkmale, zu Dresden.
  6. Hennebergischer Verein für vaterländische Geschichte, zu Meiningen.
  7. Geschichts= und alterthumsforschende Gesellschaft des Osterlandes, zu Altenburg.
  8. Vogtländischer alterthumsforschender Verein, zu Hohenleuben.
  9. Verein für thüringische Geschichte und Alterthumskunde, zu Jena.
  10. Thüringisch=sächsischer Verein zur Erforschung vaterländischen Alterthums, zu Halle.
  11. Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften, zu Görlitz.
  12. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur, zu Breslau.
  13. Verein für Geschichte und Alterthum Schlesiens, zu Breslau.
  14. Alterthumsgesellschaft Prussia, zu Königsberg.
  15. Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde, zu Stettin.
  16. Verein für Geschichte der Mark Brandenburg, zu Berlin.
  17. Altmärkischer Verein für vaterländische Geschichte und Industrie, zu Salzwedel.
  18. Verein für die Geschichte der Grafschaft Ruppin.
  19. Historischer Verein für Niedersachsen, zu Hannover.
  20. Museum zu Hildesheim.
  21. Alterthumsverein zu Lüneburg.
  22. Verein für Geschichte und Alterthumskunde, zu Osnabrück.
  23. Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Alterthümer, zu Emden.
  24. Verein für Hamburgische Geschichte, zu Hamburg.
  25. Verein für Lübeckische Geschichte und Alterthumskunde, zu Lübeck.
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  1. Schleswig=Holstein=Lauenburgische Gesellschaft für vaterländische Geschichte, zu Kiel.
  2. Königliche Schleswig=Holstein=Lauenburgische Gesellschaft für Sammlung und Erhaltung vaterländischer Alterthümer, zu Kiel.
  3. Gesellschaft für vaterländische Alterthümer, zu Zürich.
  4. Gesellschaft für vaterländische Alterthümer, zu Basel.
  5. Schweizerische geschichtsforschende Gesellschaft, zu Bern.
  6. Königlich Niederländisches Museum der Alterthümer, zu Leyden.
  7. Gesellschaft für Friesische Geschichts=, Alterthums= und Sprachkunde, zu Leuwarden.
  8. Archäologische Gesellschaft für Erhaltung und Aufsuchung gerichtlicher Denkmäler im Großherzogthum Luxemburg.
  9. Archäologische Gesellschaft für das Herzogthum Limburg, zu Tongern.
  10. Archäologisches Institut zu Lüttich.
  11. Archäologische Gesellschaft zu Namur.
  12. Belgische numismatische Gesellschaft zu Brüssel.
  13. Königlich Dänische Gesellschaft für nordische Alterthumskunde, zu Kopenhagen.
  14. Dänischer Historischer Verein, zu Kopenhagen.
  15. Königl. Schwedische Akademie der schönen Wissenschaften, Historie und Antiquitäten, zu Stockholm.
  16. Kaiserlich=bestätigte archäologische numismatische Gesellschaft, zu Petersburg.
  17. Gesellschaft für Geschichte und Alterthumskunde der Russischen Ostseeprovinzen, zu Riga.
  18. Esthländische literarische Gesellschaft, zu Reval.
  19. Gelehrte Esthnische Gesellschaft, zu Dorpat.
  20. Verein für Siebenbürgische Landeskunde, zu Hermannstadt.
  21. Gesellschaft für südslavische Geschichte und Alterthumskunde, zu Agram.
  22. Archäologisches Institut für Großbritannien und Irland, zu London.
  23. Smithsonian Institution zu Washington.

V. Correspondierende Mitglieder.

in Braunschweig:
zu Wolfenbüttel: 1. Schmidt, Dr., Archivrath.
in Dänemark:
zu Kopenhagen: 2. Rafn Dr., wirklicher Etatsrath und Professor.
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zu Kopenhagen: 3. Thomsen, wirklicher Etatsrath und Director der königl. Museen.
in Frankfurt a. M.: 4. Böhmer Dr., Stadtbibliothekar.
in Hamburg: 5. Lappenberg Dr., Archivar und Senator.
in Hannover:
zu Göttingen: 6. Habemann Dr., Professor.
zu Stade: 7. Möhlmann, Auditor.
zu Celle: 8. v. Hodenberg, Excellenz, Landschaftsdirector.
in Lübeck: 9. Behn Dr.
10. Deecke Dr., Professor.
11. Dittmer Dr., Canzlei=Secretair.
12. Milde, Maler.
in Oesterreich:
zu Wien: 13. Chmel, K. K. Regierungsrath und Vicedirector des K. K. Geheimen Archivs.
14. Arneth, K. K. Regierungsrath, Director der K. K. Antiken= und Münzsammlungen.
zu Prag: 15. Hanka Dr., Bibliothekar.
zu Zara: 16. Petranovich Dr., K. K. Landgerichtsrath.
in Preußen:
zu Berlin: 17. Friedländer Dr., Geh. Archivrath.
18. J. Grimm Dr., Professor.
19. W. Grimm Dr., Professor.
20. Höfer, Geheimer Archivrath a. D.
21. Homeyer Dr., Professor.
22. Klaatsch, Geh. Archivrath a. D.
23. Kretschmer, Custos des Königl. Münz=Cabinets.
24. v. Ledebur, Director des Kunstkabinets und der Alterthums=Sammlung.
25. Pertz Dr., Ober=Bibliothekar, Geheimer Ober=Regierungsrath.
26. Riedel Dr., Geheimer Archivrath und Professor.
27. Freih. v. Stillfried=Rattonitz, Wirklicher Geheimer Rath, Oberceremonienmeister und Director des Königl. Hausarchivs.
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zu Radensleben: 28. v. Quast, Geheimer Regierungsrath, Conservator der Kunstdenkmäler.
zu Jüterbock: 29. Heffter Dr., Land= und Stadt=Gerichts =Director.
zu Triglitz: 30. Ragotzky, Pastor.
zu Salzwedel: 31. Danneil, Director und Professor.
zu Greifswald: 32. Barthold Dr., Professor.
33. v. Hagenow Dr.
34. Kosegarten Dr., Professor.
zu Alt=Damm: 35. Bagmihl.
zu Stettin: 36. Giesebrecht Dr., Professor.
37. Hering Dr., Professor.
zu Stralsund: 38. Brandenburg Dr., Syndicus und Archivar.
39. Fabricius, Bürgermeister.
40. Zober Dr., Professor und Stadtbibliothekar.
zu Wetzlar: 41. v. Medem, Archivrath a. D.
zu Königsberg: 42. Voigt Dr., Geheimer Regierungsrath und Archiv=Director, Professor.
zu Liegnitz: 43. v. Minutoli, Regierungsrath.
zu Halle: 44. Leo Dr., Professor.
zu Bonn: 45. Dahlmann Dr., Professor.
in Reuß:
zu Hohenleuben: 46. Alberti, Pfarrer.
in Rußland:
zu Petersburg: 47. v. Köhne Dr., kaiserl. Collegienrath.
in Sachsen:
zu Jena: 48. Michelsen Dr., Hof= und Justizrath, Professor.
in Schweden:
zu Stockholm: 49. Hildebrand, Reichsantiquar und Director des Münzkabinets.
zu Upsala: 50. Schröder M., Ober=Bibliothekar, Professor und Reichshistoriograph.
zu Lund: 51. Nilsson Dr., Professor.
in der Schweiz:
zu Lausanne: 52. Troyon, Alterthumsforscher.
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VI. Ordentliche Mitglieder.

A. In Meklenburg.

zu Alt=Strelitz: 1. Genzken, Stadtrichter.
zu Bützow: 2. Bolte, Criminalgerichts=Director.
3. v.Bülow, Criminalrath.
4. v. Jasmund.
5. Friedrich Seidel, Bürger.
bei Bützow: 6. Kossel, Pastor zu Tarnow.
7. Baron v. Meerheimb auf Groß=Gischow, Drost.
8. Baron v. Meerheimb auf Wokrent, Kammer=Director a. D.
9. Baron v. Meerheimb auf Gr.=Belitz.
10. Schwartz, Gutsbesitzer auf Steinhagen.
bei Crivitz: 11. v. Barner auf Bülow, Major, Landrath.
12. Kindler, Pastor zu Kladrum.
13. SchenckeDr., Präpositus zu Pinnow.
14. Willebrand, Pastor zu Cladow.
zu Dargun: 15. v. Pressentin, Amtmann.
bei Doberan: 16. Fromm, Präpositus zu Parkentin.
bei Dömitz: 17. zur Nedden, Pastor zu Conow.
bei Friedland: 18. v. Oertzen auf Leppin, Geh. Rath.
19. v. Rieben auf Galenbeck, Landrath.
bei Fürstenberg: 20. v. Buch auf Tornow, Kammerherr.
zu Gadebusch: 21. Litzmann Dr., Ober=Medicinalrath.
bei Gadebusch: 22. v. Döring auf Badow.
23. Rohrdanz auf Dutzow.
24. Seemann, Pensionair zu Marienthal.
zu Gnoien: 25. Cramer, Bürgermeister.
26. v. Kardorff auf Remlin.
27. Wiggers, Conrector.
bei Gnoien: 28. v. Blücher auf Quitzenow.
29. Günther, Pastor zu Gr.=Methling.
30. v. Oertzen auf Repnitz.
31. v. Schuckmann auf Viecheln.
zu Goldberg: 32. Rösecke, Rentier.
bei Goldberg: 33. Baron v. Maltzan auf Kl.=Luckow, Klosterhauptmann zu Dobbertin.
34. Wiechmann auf Kadow.
zu Grabow: 35. Römer, Rector.
36. Rüst, Dr., Amtsarzt.
zu Grevismühlen: 37. Friedr. Krüger, Amtshauptmann.
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bei Grevismühlen: 38. Eckermann auf Johannsdorf.
39. v. Müller auf Rankendorf.
40. Owstin, Pastor zu Börzow.
41. v. Päpcke auf Lütgenhof, Justizrath.
42. Rettich auf Rosenhagen.
zu Güstrow: 43. H. Bade, Advocat.
44. Diederichs, Advocat.
45. Trotsche, Stadtsecretair.
46. Türck, Pastor.
47. Viereck, Senator.
bei Güstrow: 48. v. Buch auf Zapkendorf.
zu Hagenow: 49. Hast, Präpositus.
bei Hagenow: 50. v. Röder, Domainenrath, zu Redefin.
bei Kröpelin: 51. Maue, Gutsbesitzer auf Gr.=Siemen.
52. Vortisch, Pastor zu Satow.
zu Lage: 53. Kues Dr. med.
54. Lüders, Bürgermeister.
bei Lage: 55. Graf v. Bassewitz auf Prebberede.
56. Graf v. Bassewitz auf Schwiessel, Landrath.
57. v. Lowtzow auf Rensow.
zu Lübz: 58. Drechsler, Geheimer Amtsrath.
59. Gädcke, Advocat, Senator.
60. v. Lehsten, Kammerjunker, Forstmeister.
61. Prätorius, Bürgermeister.
zu Ludwigslust: 62. v. Behr=Negendank auf Torgelow.
63. Brückner Dr., Ober=Medicinalrath.
64. Baron Printz v. Buchau, Rittmeister.
65. v. Schmidt, Geh. Legationsrath.
zu Malchin: 66. Timm, Apotheker.
bei Malchin: 67. Graf v. Bassewitz auf Bristow.
68. Graf v. Hahn auf Basedow, Erblandmarschall.
69. Walter, Pastor zu Bülow.
zu Malchow: 70. Engel, Küchenmeister.
71. v. Oertzen auf Marin, Kammerherr und Klosterhauptmann zu Malchow.
bei Malchow: 72. Graf v. Blücher auf Blücher.
73. Kollmann auf Grüssow, Domänenrath.
zu Marlow: 74. Hüen Dr. med.
zu Mirow: 75. Giesebrecht, Präpositus.
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zu Neubrandenburg: 76. Ahlers, Landsyndicus.
77. Brückner Dr., Rath.
78. Nicolai, Hofrath.
bei Neubrandenburg: 79. v. Dewitz auf Kölpin.
80. v. Engel auf Breesen, Kammerherr.
81. v. Klinggräff auf Chemnitz.
zu Neukalden: 82. Mau, Bürgermeister.
bei Neukalden: 83. v. Levetzow, Minister a. D. Exc., auf Lelkendorf.
zu Neustadt: 84. v. Bülow, Landdrost.
zu Neustrelitz: 85. v. Bernstorff, Staatsminister.
86. v. Grävenitz, Kammer=Director.
87. Lignau, Hof=Postdirector.
88. v. Schultze Justizcanzlei=Director.
89. v.Voß, Ober=Jägermeister.
bei Neustrelitz: 90. Kannegießer, Oberförster zu Glambeck.
zu Parchim: 91. Flörcke, Bürgermeister, Hofrath.
92. Schumacher, Apotheker.
bei Parchim: 93. v. Quitzow auf Severin.
zu Penzlin: 94. Müller, Bürgermeister.
bei Penzlin: 95. Flügge auf Gr.=Helle.
96. v. Gundlach auf Mollenstorf.
97. v. Gundlach auf Rumpshagen.
98. Jahn auf Kl.=Vielen.
zu Plau: 99. Daries, Kaufmann.
100. Kühl Dr., Apotheker.
101. Schultetus, Senator.
bei Plau: 102. v. Cleve auf Carow.
103. Haupt, Pensionair zu Barkow.
104. Zander, Pastor zu Barkow.
zu Ratzeburg: 105. Gentzken M., Consistorialrath.
bei Ratzeburg: 106. Arndt, Pastor zu Schlagsdorf.
zu Rehna: 107. Bauer, Präpositus.
108. Demmler, Senator.
bei Rehna: 109. Masch, Pastor zu Demern.
zu Röbel: 110. Ackermann, Gerichtsactuarius.
111. Engel, Bürgermeister, Hofrath.
112. Niederhöffer Dr., Maler.
bei Röbel: 113. Graf v. Blücher auf Finken.
114. v. Ferber auf Melz.
115. v. Schulse auf Ludorf, Kammerherr.
zu Rostock: 116. Ackermann, Oberappellations=Ger.=Vice=Präsident a. D.
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zu Rostock: 117. Bachmann Dr., Professor und Director des Gymnasiums.
118. v. Bassewitz, Oberappellations=Gerichts=Präsident.
119. v. Bassewitz, Justizrath.
120. Beselin, Advocat.
121. Ditmar Dr., Geheimer Justizrath und ritterschaftlicher Syndicus.
122. Dolberg, Cand. theol.
123. Dumrath, Kaufmann.
124. v. Heyse=Rotenburg sen.
125. Karsten Dr., Gerichtsrath.
126. Langfeld, Landsyndicus.
127. Mann Dr., Senator.
128. Baron v. Maltzan auf Rothenmoor, Landrath.
129. Baron v. Maltzan, Justizrath.
130. Meyer, Staatsrath a. D., Syndicus.
131. Baron v. Nettelbladt Dr., Bibliothekar.
132. Spitta Dr., Professor, Ober=Medicinalrath.
133. Weber Dr., Oberappellationsrath.
134. zur Nedden, Amtmann (Toitenwinkel).
bei Rostock: 135. v. Haeften auf Hohen=Schwarfs.
136. M. v. Heyse=Rotenburg auf Poppendorf.
137. Krey auf Pankelow.
138. Lembke, Pensionair zu Lambrechtshagen.
139. v. Plessen zu Gr.=Viegeln.
140. Ritter, Erbpächter zu Friedrichshöhe.
zu Schönberg: 141. Bicker, Buchdrucker.
142. Kindler, Advocat.
bei Schönberg: 143. Pumplün, Pastor zu Carlow.
zu Schwaan: 144. Daniel, Bürgermeister.
145. v. Schöpffer, Amtsverwalter.
bei Schwaan: 146. Priester, Präpositus zu Buchholz.
zu Schwerin: 147. Ahrens, Geheimer Finanzrath.
148. Assur, Privatgelehrter.
149. Bärensprung Dr., Hofbuchdrucker.
150. Bartning, Oberbaurath.
151. Bartning, Hofrath.
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zu Schwerin: 152. v. Bassewitz, Geheimer Regierungsrath.
153. Beyer Dr., Archiv=Secretair.
154. v. Brock, Staatsrath.
155. Graf v. Bülow, Ministerpräsident, Excellenz.
156. v. Bülow, Kanzlei=Director.
157. Ebeling Dr., Gymnasiallehrer.
158. v. Elderhorst, Generalmajor a. D.
159. Faull, Geheimer Canzleirath.
160. Fischer, Maler.
161. Gillmeister, Maler.
162. Glöckler, Archiv=Registrator.
163. Grimm, Geheimer Kriegsrath.
164. Groth, Archivrath.
165. Hase, Revisionsrath.
166. v. Holstein, Oberstlieutenant a. D.
167. Kaysel, Oberkirchenraths=Director.
168. Kaiser, Zeitungs=Redacteur.
169. v. Kamptz.
170. Kliefoth Dr., Oberkirchenrath.
171. Knaudt Dr., Geheimer Regierungsrath.
172. Knebusch, Advocat, auf Greven und Lindenbeck.
173. Krüger, Baumeister.
174. Lenthe, Hofmaler.
175. Lisch Dr., Archivrath u. Conservator.
176. Lorenz, Schulrath.
177. Mantius, Commerzienrath.
178. Mencke, Canzlei=Vice=Director.
179. Müller, Geheimer Canzleirath, Regierungs= und Lehnsfiscal.
180. zur Nedden, Ministerial=Secretair.
181. v. Oertzen, Geheimer Rath.
182. Graf v. d. Osten=Sacken, Obrist a. D.
183. Parrod, Hofopernsänger.
184. Peters, Hof=Registrator.
185. M. v. Prollius, Justizrath.
186. Prosch Dr., Regierungsrath.
187. Prosch Dr., Geheimer Cabinetsrath.
188. Reitz Prorector.
189. Baron v. Rodde.
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zu Schwerin: 190. Ruge, Baumeister.
191. Schiller Dr., Gymnasiallehrer.
192. Schliemann, Oberkirchenrath.
193. Schmidt, Ministerial=Director.
194. Schröder Dr., Schulrath.
195. Schweden, Advocat.
196. Seebohm, Dr. med.
197. Stern, Architekt.
198. Voß, Kaufmann.
199. Wachenhusen, Baumeister.
200. Wilh. Wachenhusen, Bauconducteur.
201. Wedemeier Dr., Ministerial=Registrator.
202. Wex Dr., Director des Gymnasiums.
203. Wigger Dr., Gymnasiallehrer.
204. v. Witzleben, Generalmajor.
bei Schwerin: 205. Ahrens, Pensionair zu Neu=Schlagsdorf.
206. Berner, Pastor zu Uelitz.
207. v. Bohl auf Cramonshagen.
208. Schubart, Pensionair zu Gallentin.
zu Stargard: 209. Siemssen, Bürgermeister.
bei Stavenhagen: 210. v. Heyden auf Bredenfelde.
211. v. d. Lancken auf Galenbeck, Kammerherr.
212. v. Oertzen auf Jürgenstorf, Landrath.
213. v. Oertzen auf Kittendorf.
bei Sternberg: 214. v. Barner auf Kl.=Görnow.
215. v. Bülow auf Wahmkow.
zu Sülz: 216. Koch, Geheimer Amtsrath.
bei Tessin: 217. Karsten, Präpositus zu Vilz.
218. v. d. L ühe auf Gnewitz.
219. v. Oertzen auf Woltow.
220. v. Plüskow auf Kowalz.
221. v. Schack auf Nustrow.
zu Teterow: 222. Walter, Rector.
bei Teterow: 223. Graf v. Bassewitz auf Burg=Schlitz.
224. v. Blücher auf Suckow, Landrath.
225. v. Blücher auf Teschow, Landrath.
226. Jordan auf Grambzow, Domänenrath.
227. Baron v. Maltzan, Vice=Landmarschall auf Gr.=Luckow.
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bei Teterow: 228. Baron v. Möller=Lilienstern auf Rothspalk.
zu Waren: 229. Pries, Bürgermeister.
bei Waren: 230. Brückner, Präpositus zu Gr.=Giewitz.
231. Conradi, Pastor zu Ankershagen.
232. Baron Le Fort auf Boek.
233. v. Frisch auf Klocksin.
234. v. Oldenburg auf Marxhagen.
235. Graf v. Voß auf Gr.=Giewitz.
zu Warin: 236. Bartsch, Pastor emer.
237. Bartsch, Dr., Kreisphysicus.
zu Wismar: 238. Crain Dr., Professor, Director des Gymnasiums.
239. Crull, Kaufmann, königl. niederländischer General=Consul.
240. Crull Dr. med.
241. Frege Dr., Lehrer am Gymnasium.
242. Haupt Dr., Lehrer am Gymnasium.
243. Haupt, Senator.
244. Lembcke, Advocat.
245. Pentzlin Dr. med.
246. Plagemann Dr. phil.
247. Reuter Dr., Lehrer am Gymnasium.
248. Techen Dr. med.
249. Thormann, Baumeister.
bei Wismar: 250. Albrandt, Pastor zu Lübow.
251. Baron v. Biel auf Zierow.
252. Heyden, Pastor zu Beidendorf.
253. Koch auf Dreveskirchen.
254. Krause, Pensionair zu Bobitz.
255. Niemann, Pastor zu Hoh.=Viecheln.
256. v. Stralendorf auf Gamehl, Kammerherr und Landrath.
zu Wittenburg: 257. v. Flotow, Amtmann.
bei Wittenburg: 258. v. Grävenitz auf Zühr, Major.
259. v. Lützow auf Tessin.

B. Im übrigen Deutschland:

in Baiern: 260. Kortüm, Oeconomierath, zu Regensburg.
in der Mark Brandenburg: 261. G. Brüning, Stud. jur. zu Berlin.
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in der Mark Brandenburg: 262. Graf v. Finkenstein, Kammerherr zu Potsdam.
263. Karsten Dr., Regierungsrath a. D., zu Berlin.
264. v. Levetzow, Domherr auf Gr.=Markow, wohnhaft zu Kläden bei Stendal.
265. Schnelle Dr., Gutsbesitzer auf Halenbeck bei Pritzwalk.
266. Schröder, Gutsbesitzer auf Holzseelen bei Lenzen.
zu Hamburg: 267. Beneke Dr., Archiv=Secretair.
268. Krüger, Postcommissair.
269. Weber, Commerzienrath.
in Oesterreich: 270. v. Bülow, Kammerherr und Legationsrath in Wien.
in Pommern: 271. Baron v. Behr=Negendanck auf Dölitz und Semlow bei Triebsees.
272. J. v. Bohlen auf Bohlendorf (Halbinsel Wittow).
273. Rudolph v. Oertzen, Landrath, auf Pamitz bei Anklam.
in Sachsen: 274. Eduard v. Ketelhodt, Kammerherr, zu Dresden.
275. Baron v. Maltzan auf Langen=Oelsa in der Lausitz.
276. Sabinin M., Hofpropst, zu Weimar.
277. Schumcher, Hofmaler, zu Dresden.
in Schlesien: 278. v. Boddien, Kammerherr, Oberstallmeister a. D., zu Görlitz.

C. Im Auslande.

279. Baron v. Simolin auf Gr.=Dselden in Curland.

 

Zusammenstellung.
I. Protectoren 2
II. Hohe Beförderer 9
III. Ehrenmitglieder 3
IV. Correspondirende Gesellschaften 75
V. Correspondirende Mitglieder 52
VI. Ordentliche Mitglieder 279

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Anlage B.

Auszug

aus der Berechnung der Vereins=Casse
vom 1. Juli 1856 bis 30. Juni 1857.

Vereins=Casse
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Vereins=Casse

Schwerin, den 30. Juni 1857.

F. Wedemeier, Dr., Ministerial=Registrator,     
p. t. Cassen=Berechner.               

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Anlage C.

Verzeichniß

der in dem Vereinsjahre von Ostern 1856 bis
dahin 1857 erworbenen Alterthümer.

I. Alterthümer aus vorchristlicher Zeit.

A. Aus der Zeit der Hünengräber.

3 Streitäxte aus Hornblende.
3 Keile, wovon 2 aus Feuerstein und 1 aus Hornblende.
2 Dolche aus Feuerstein.
1 halbmondförmiges Messer aus Feuerstein.
1 Schleuderstein ans Sandstein.
1 Cylinder aus Kieselstein.
1 Spindelstein aus Sandstein.

B. Aus der Zeit der Kegelgräber.

2 Schwerter aus Bronze.
4 Frameen aus Bronze.
1 Pfeilspitze aus Bronze.
5 Pfeilspitzen aus Feuerstein.
1 Sichel aus Bronze.
1 Meißel aus Bronze.
1 grades Messer aus Bronze.
1 sichelförmiges Messer aus Bronze.
5 Armringe aus Bronze.
1 Handberge aus Bronze.
1 Fingerring aus Golddraht.
1 Fingerring aus Bronze.
1 Doppelknopf aus Bronze.
1 große sogenannte Nadel aus Bronze.
1 Dose aus Bronze.
1 Miniaturschwert, 3 1/4 Zoll lang, aus Bronze.
1 Knopf aus Thonstein.
1 Urne aus gebranntem Thon.

Dazu an fremden Alterthümern dieser Periode:

1 bronzener Schwertgriff aus Pommern und mehre künstliche Feuersteinsplitter, Metallschlacken und Glasscherben aus der Lausitz.

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C. Aus der Zeit der Wendenkirchhöfe.

1 Bruchstück einer menschlichen Figur aus Bronze.
1 länglicher, künstlich bearbeiteter und durchbohrter Sandstein (Amulett).
1 Spindelstein aus Sandstein.
2 Spindelsteine aus gebranntem Thon.

II. Aus christlichen Mittelalter.

3 große eiserne Messer.
8 gemalte Glasscheiben.
3 Stücke Töpferarbeit.
1 Mauerziegel mit einem Silenkopfe.
1 Knopfform aus Sandstein.
1 Schleifstein aus Sandstein.
1 Glas, worin ein hölzernes Rad.
1 bildliche Darstellung aus Stroh.

 


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Anlage D.

Bericht über die Münzsammlung.

Die Vermehrung der Münzsammlung war im verflossenen Geschäftsjahre geringer als in irgend einem früheren Jahre; es sind ihr im Ganzen nur 45 Stücke zugekommen, eine Hohlmünze, 33 silberne, 5 kupferne, 2 seitige Münzen und 4 Schaustücke.

Die Hälfte der hinzugekommenen Münzen kommen aus einem Funde, der 1856 zu Schloß Basedow gemacht ward. Die älteste der gefundenen Münzen trug die Jahrzahl 1587 und die jüngste 1632; von diesen wurden 22, welche sich in den Schweriner Sammlungen nicht befanden, von dem Herrn Grafen Hahn der Vereinssammlung als Fideicommiß überwiesen. Die ausgezeichnetste darunter ist unstreitig ein seltener Thaler des Sigismund Bathori, Fürsten von Siebenbürgen, von 1590 (v. Madai II, 4901), ganz vortrefflich erhalten, ein wahres Cabinetsstück. Dann sind zu bemerken ein Thaler von Rostock von 1632 (Evers II, 364, 2), ein pommerscher des Herzogs Philipp Julius von 1610, einem Jahre, welches Madai nicht kannte, und ein lübecker von 1597, welcher auch (Köhler Münzbelust. XVIII, 147) zu den Brömbsenthalern gerechnet wird. Die Thaler der Städte Braunschweig von 1630 und Hildesheim von 1627 kannte v. Madai wohl der Form, aber nicht den Jahren nach; den Thaler des Kaisers Ferdinand von 1624 und den des Königs Sigismund III. von Polen von 1628 hat v. Schultheß=Rechberg unter Nr. 271 und 1650. Die übrigen Münzen, welche hier aufbewahrt werden, sind Doppelschillinge des Herzogs Adolph Friedrich von 1613 und des Herzogs Carl von 1606, der bei Evers fehlt, und 1608 in zwei verschiedenen Stempeln (Evers 244, 8 u. 9). Rostock gab einen Dütchen von 1628 (Evers 377, 13), Stralsund desgleichen von 1630, Bremen von 1623 und Dänemark eine Reihe von 1 Mk. XII und VIII Skilling des Königs Christian IIII. theils Dick=, theils Flachmünzen.

Die übrigen Vermehrungen sind durch die Herren Schulrath Lorenz (von dem unter andern ein Stolbergischer Viertelthaler des Grafen Ludwig aus der Zeit Carls V.), Rector Dehn in Brüel, Ritter in Friedrichshöhe, v. Kardorff

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auf Remlin, Pastor Albrand in Lübow zugekommen. Herr Amtmann v. Pressentin zu Dargun gab 2 Schaumünzen, die eine eine Spottmünze von 1742 auf Maria Theresia, die andere auf Adam v. Itzstein; der Herr Geheimerath v. Oertzen schenkte die Denkmünze auf die Errichtung der Badeanstalt Doberan (Evers II, 211) und eine Schaumünze von Loos auf das Reformationsjubiläum von 1817.

Mit dem Dank für diese Gaben können wir nur den Wunsch verbinden, daß der Bericht des nächsten Jahres reichhaltiger ausfallen möge, und die Bitte, der Münzsammlung die Theilnahme nicht entziehen zu wollen, durch welche sie allein sich würdig in die Reihe der andern Sammlungen des Vereins stellen kann.

Demern, im Juli 1857.

G. M. C. Masch.     

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Anlage E.

Die Bildersammlung des Vereins.

Die neuen Erwerbungen für die Bildersammlung des Vereins während des Jahres von Johannis 1856/57 stehen an Umfang und Bedeutung den früheren Jahren nach. Es mag dies wohl theils in der allmälig eintretenden Erschöpfung des aus älterer Zeit noch vorhandenen Stoffes, theils in der geringen Zahl erheblicher vaterländischer Leistungen auf diesem Kunstgebiete im Laufe der letzten Jahre begründet sein. Indessen fehlt es auch diesmal nicht ganz an einzelnen beachtenswerthen Erwerbungen, so wie an einer Erweiterung der zu unserer kunstgeschichtlichen Kunde dienenden Nachweisungen.

Für die Abtheilung der Bildnisse sind erworben:

1. Sophie Elisabeth, älteste Tochter des Herzogs Joh. Albrecht II. von Meklenburg=Güstrow, dritte Gemahlin des Herzogs August von Braunschweig=Wolfenbüttel, geb. 1613, verm. 1635, gest. 1676. In Kpf. gest. von Ph. Kilian. Oben im Plattenrande Namen und Titel der Fürstin, im untern Plattenrande das von einem Kranz umschlungene fünfschildige meklenburgische Wappen und eine Dedication in Versen von dem Pastor G. Ph. Risius. Das Bildniß ist ein Kniestück, es zeigt die Fürstin stehend und mit der Rechten auf ein geöffnetes Notenbuch und eine Gambe deutend, welche auf dem Tische vor ihr liegen. (Der Stich dieses Blattes datirt wahrscheinlich noch vor dem Jahre 1658; der vorliegende Abdruck ist aus neuer Zeit; wo sich die Original=Platte befindet und der neue Abzug gefertigt ist, war bisher nicht zu ermitteln. - Dieses interessante Blatt ist ein Geschenk des Hrn. Archivraths Dr. Schmidt zu Wolfenbüttel.)

2. Johannes Franck, geb. 1650 zu Schlicht im A. Feldberg, gest. 1723 zu Neubrandenburg; seit 1686 Pastor zu Trantow in Pommern, von 1689 bis 1702 zu Baggendorf. Ein fruchtbarer und berufener theologischer Schriftsteller, insbesondere Bibelinterpret und Kenner des Ebräischen. Sein Hauptwerk ist die "Diacritica sacra". In Kpf. gest. von A. Heinig. 4. Brustbild im Oval mit latein. Umschrift. Franck ist hier im 60. Lebensjahre dargestellt. (Geschenk des Hrn. Dr. Pentzlin zu Wismar.)

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3. Dr. Carl Christian Engel, praktischer Arzt in Schwerin, geb. den 12. Aug. 1752, gest. den 4. Jan. 1801. Brustbild, Silhouette, Kpf. 8. (Geschenk des Hrn. Gutsbesitzers Wiechmann=Kadow.)

4. Dr. C. O. W. Loeser, praktischer Arzt und Kreisphysikus zu Güstrow. Mit facsimil. Namens=Unterschrift und dem Datums den 13. Juni 1856. Aus der lithogr. Anstalt von J. F. Jürs iu Güstrow. Fol. (Geschenk des Hrn. Kanzlisten Lisch das.)

5. Dr. Th. Kliefoth, Ober=Kirchenrath zu Schwerin. Gem. von G. Lenthe, lith. von Fr. Jentzen in Berlin. Mit Facsimile der Handschrift. Gr. Fol.

6. "Theodor Körner, Deutschlands Held und Barde, geb. 23. Sept. 1791, vollendete im Kampfe für Freiheit und Vaterland bei Wöbbelin am 26. August 1813." Denkblatt, Kpf., gr. R. Fol. mit dem Brustbilde des Dichters, gest. von E. Schleich sen. und einer Ansicht von dessen Grabmal. Dem Könige Friedrich Wilhelm III. von Preußen gewidmet und geschrieben von F. W. Lehmann. Gest. von J. B. Seitz in München. (1814?)

Costümbilder:

7-10. Joh. Albrecht I., Herzog von Meklenburg und Gemahlin Anna Sophia; Ulrich, H. v. M. und Gemahlin Anna, Christoph, H. v. M. und Gemahlin Elisabeth, Adolph Friedrich II., erster Herzog von M. Strelitz und dessen erste Gemahlin Marie. - Vier lithogr. Blätter, color. qu. 8. Aus "Meklenburg in Bildern".

Für die Abtheilung der Prospecte und Architecturen:

1. "Schloß Barnekow" Lith. qu. 8. (Wismar. Herold. 1855. Geschenk des Hrn. Dr. Crull daselbst.)

2. Die St. Georgen Kirche zu Waren. Perspect. constr. von H. Harms, gez. von A. Niederhöffer. Lith. von J. G. Tiedemann in Rostock. Fol. (Geschenk des Hrn. Malers Niederhöffer.)

3. Die Kirchen Meklenburgs. In Umrissen gezeichnet von Unterofficieren der Großherzogl. Grenadier=Garde und der Artillerie zum Behuf der trigonometrischen Landesvermessung. Blatt 1 -16 und ein Blatt Nachträge. Nach der geogr. Lage geordnet. Lith. von König in Schwerin. Fol. (Ist nicht in den Buch= und Kunsthandel gelangt.)

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Für die Abtheilung der Denkmäler und geschichtlichen Begebenheiten:

1. Th. Körners Grabmal, in Kpf. gest. von C. Schleich jun. Auf dem Denkblatt von Lehmann und Seitz vom J. 1814. (Vergl. oben: Bildnisse, No. 6.)

2. Ansicht des Denkmals bei Nossentin, dem Andenken der am 1. Nov. 1806 hier gefallenen preußischen Krieger gewidmet, enthüllt am 2. Oct. 1856. Lith. von A. W. Sandmeyer in Schwerin, Fol. (Geschenk des Hrn. Hauptmanns v. Hertzberg.)

3. Vorstellung der Ehrenpforte zur Vermählung J. K. H. des Erbprinzen Friedrich von Dänemark und der Durchl. Prinzessin Sophie Friedericke von Mecklenburg=Schwerin auf Christiansburg den 21. Oct. 1774. Copenhagen, gedr. bei J. R. Thiele. Illumin. Holzschnitt mit einem Gratulat.=Gedichte. Fliegendes Volksblatt. Fol.

Für die Abtheilung der Trachtenbilder:

1. 2. Meklenburgische Bauertrachten aus dem 17. Jahrhunderte (um 1670). Handz. Fol. No. 1 in der Jacke, mit hohem spitzen Hut, einen langen Stab in der Hand; No. 2 in kurzem Rock, mit niedrigem Hut, die Axt in der Hand; beide tragen vorne am Gürtel einen Beutel oder eine Tasche und an derselben ein Messer. (In Blei gez. und geschenkt vom Hrn. Ingenieur Fr. Beyer.)

Neu angelegt ist die Abtheilung der Inschriften:

1. Stein=Inschrift aus der Kapelle zu Althof bei Doberan. Lith. von A. Achilles. Fol. Aus den Jahrbüchern des Vereins, Jahrg. II.

2. Inschrift des Taufkessels aus Erz in der Kirche zu Wittenburg. Handz. von J. Ritter, Fol.

3. Abbildung der Inschriften zweier Glocken zu Brüel. Gez. von v. Maydell. Lit. von J. G. Tiedemann. Beilage zum Freimüth. Abendblatt, Mai 1830. Fol.

4. Facsimile der Inschriften an einer größern und einer kleinern Glocke in der Kirche zu Bützow. Durchzeichnung von Stegmann in Blei.

5. Facsimile der Inschriften zweier Glocken in der Kirche zu Woserin. Durchzeichnung in Blei.

In der Fortführung der literarischen Nachweisungen zur meklenburgischen Kunsteschichte wende ich mich zunächst der älteren Zeit zu.

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Der Dr. Nicol. Marschalk zu Rostock hatte in seiner Druckerei den Holzschneider Melchior, der das Monogramm: M. S. (Melchior Schwarzenberg aus Wittenberg?) führt. Von ihm sind an größern Blättern u. A. vorhanden: das Titelblatt des 1515 gedruckten Buches: "der Sele Rychtestych" und anscheinend ein meklenburgisches Wappen aus dem J. 1516 1 ). Der Holzschnitt des Titelblatts vom: "Commentariolus Annalium Herulorum", 1521, Fol., ist ohne Monogramm. Die Mehrzahl der kleinern Holzschnitte der Marschalkschen Drucke ist rohe Handwerksarbeit. Um das J. 1508 kommt übrigens auch ein Maler "Mauritius" zu Schwerin vor.

Die Holzschnitte in Bugenhagens niedersächsischer Bibel, welche von Ludwig Dietz 1533 zu Lübeck gedruckt ward, zeigen auf einzelnen Blättern das Monogramm E. A. Man darf vermuthen, daß ein Theil dieser Holzschnitte von Erhardt Altdorffer, dem Hofmaler des Herzogs Heinrich des Friedfertigen (1512-1550), der vielleicht mit Albrecht Altdorffer verwandt war, herrühre 2 ).

Das in der Größe eines Quartblattes in Holz geschnittene meklenburgische Wappen, welches unten links das dem Lucas Cranach zugeschriebene Zeichen eines geflügelten Drachen enthält, finde ich auf der Rückseite des Titelblattes des von Ludwig Dietz 1553 gedruckten Tractates: "Vera Nobilitas", ferner auf der Rückseite des Titelblattes der von ihm 1557 gedruckten meklenburgischen Kirchenordnung, und sodann zunächst zwei Mal in der von Stephan Myliander 1562 zu Rostock gedruckten meklenburgischen Polizei= und Landordnung, und zwar auf der Rückseite des Titelblattes und auf der Vorderseite des letzten Blattes, welches die Nachweisung des Ortes, der Zeit des Druckes und des Druckers enthält. Dieser Holzschnitt ist späterhin noch mehrfach zur Verzierung von Rostocker Drucken angewandt worden.

Für Ludwig Dietz arbeitete u. A. ein Holzschneider mit dem Monogramme P. C., welches sich z. B. auf den Randleisten des niederdeutschen Gebetbuches vom J. 1552 findet 3 ). Diese Leisten sind zum Theil noch spät mehrfach verwandt worden, wie 1553 in "Vera Nobilitas".

Entwickelte und reiche Renaissance=Formen zeigt ein Programm von Jacob Lucius vom J. 1572 ("Christ. Hortensio sponso et Annae Macheniae, sponsae"; 4. 1. Bogen)


1) Vgl. Jahrbücher IV, S. 109. 118, 143.
2) Vgl. Jahrbücher XXI, S. 298; XXII, S. 257.
3) Vgl. Jahrbücher IV, S. 143, 164.
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besonders in der Architektur der Randleisten, auf denen, wie mir scheint, der verschlungene Namenszug des J. Lucius zu erkennen ist. Auf dem Titelblatt und am Schlusse stehen biblische Vignetten 1 ).

Der Holzschnitt eines Programms aus der Druckerei von Johann Stokelmann und Andreas Guterwitz von 1574 (2 Bogen. 4.), - eine biblische Titel=Vignette - zeigt ausdrucksvolle Köpfe, ist von sehr kleinem Maßstabe und ohne Monogramm.

Auf dem Titelblatt der meklenburg. Schäferordnung, welche im Jahre 1578 zu Rostock bei Jacob Lucius (in Quart, 1 3/4 Bogen stark; 1 Expl. auf der Regierungs=Bibliothek zu Schwerin) gedruckt ist, findet sich die naive Darstellung eines Schäfers mit dem Dudelsack in Mitten seiner Heerde, in Holzschnitt, mit dem Monogramm: P. b. Ob dieser Holzschnitt etwa dem Peter Boeckel zuzuschreiben ist, steht dahin. Derselbe war Maler zu Wismar, copirte um diese Zeit öfter fürstliche Bildnisse, lieferte zuweilen Situationspläne etc. . zu Prozeßacten, zeichnete Landkarten und war jeden Falls ein vielseitig thätiger Künstler, und zwar anscheinend aus Antwerpen.

Aeltere Bildnisse meklenburg. Fürsten finden sich im Auslande bekanntlich u. A. auf dem Schlosse Gripsholm bei Stockholm und im Schlosse Fredricksborg auf Seeland. Kürzlich erhielten wir durch den dänischen Gelehrten Hrn. Paludan=Müller Kunde von dem Vorhandensein einer Denk= und Stammtafel der Königin Sophie von Dänemark, Tochter des Herzogs Ulrich z. M. in der Kirche zu Nyköping. Dieses Denkmal soll Brustbilder der Eltern und Großeltern der Königin enthalten.

Zu den in Kupferstich ausgeführten älteren und seltenen meklenburgischen Fürstenbildern gehören die folgenden Blätter:

von der Herzogin Clara Maria, Tochter des Herzogs Bugislav XIII. von Pommern, Gemahlin des Herzogs Sigismund August von Meklenburg (1593-1600), darauf


1) Im J. 1856 habe ich ein Exemplar auf der Regierungs=Bibliothek zu Schwerin aufgefunden. - Die Darstellungen auf den Dietzschen Randleisten um 1550 sind kräftiger im Schnitt und mehr humoristisch erfundden als die von J. Lucius, aber in den Architectur= und Körperformen meist zu breit und gedrungen, oft plump. Uebrigens findet sich noch auf dem Programm: "Epithalamion in nuptiis Tilemanni Stellae", (1554 2 Bogen. 4.) von L. Dietz die Randleiste des Titelblatts mit dem Monogramm: P. b.
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erste Gemahlin des Herzogs August von Braunschweig=Wolfenbüttel (1607-1623), befindet sich ein

Brustbild, in Kpf. gest. von Lucas Kilian, 1621, in Quart, mit der Umschrift: "Seren. Dei Gratia Clara Maria Seren. Principis Augusti Ducis Br. et Lunehurg. Conjux."

in der Geseniusschen Portrait=Sammlung auf der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel, Bd. I. (Mittheilung des Herrn Archiv=Raths Dr. Schmidt das.)

Ein Brustbild des Herzogs Johann Georg v. M., verm. mit Elisabeth Eleonora von Braunschweig, gest. 9. Juli 1675, in Kpf. gest. von Jacob Sandrart, im Oval mit Umschrift: "Sereniss. Princeps et Dom. Johannes Georgius Dux Megapolitanus" pp. und im Sockel mit einer versifizirten Dedication von H. Meibom, Fol., enthält die Trauerschrift: "Indissolubile foedus amoris, das ist, die Hochfürstliche Alliance mit Gott, unverbrüchlich gehalten im Leben und im Tod etc. . von S. Hochf. Durchlaucht Beichtvater Caspar Krausen. Wolffenbüttel. 1676. Nunmehr aber auf gnädigstes Begehren zum andern Mal gedruckt in Meiningen. 1689. Fol." (Ein Exemplar auf der hiesigen Regierungs=Bibliothek.)

Damals waren es die beiden Brüder des eben genannten Fürsten die Herzoge Christian I. Louis und Friedrich v. M., welche mit Eifer fürstliche und andere Bildnisse berühmter Zeitgenossen, in Oel gemalt wie in Kupfer gestochen, sammelten, auch ihre eigenen "Conterfeyte" verschiedentlich verfertigen ließen. Mehre derselben besitzt die Sammlung des Vereins. Christian I. Louis hielt als Hofmaler und zwar hauptsächlich zur Fertigung von "Contrefaits" im J. 1661 den Barthold Fallenkamp, 1668 den David Hille, um 1670 den Friedrich Wilde, 1671 zu Paris den Claude La Carrière 1 ). Bildnisse dieses Fürsten sind außer den früher angeführten gest. von G. Monbard, 1670. Fol. (Brustbild und in ganzer Figur zu Pferde) und P. Simon 1675. Fol. In früherer Zeit (1655) scheint ein Bildniß dieses Fürsten von einem deutschen Künstler zu Lüneburg in Kpf. gestochen zu sein.

Gustav Wilhelm, Hz. v. M. geb. 1781 (dritter Sohn des Herzogs Friedrich Franz I.): Brustbild, gem. von Caristo, gest. von C. Bianchi. Kl. Fol.


1) Von diesen ließ sich D. Hille zu Schwerin nieder und lebte dort als Hofmaler auch des Herzogs Friedrich Wilhelm noch 1705. Wilde hat in mehreren meklenburgischen Kirchen Decorationen gemalt.
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Portraits meklenburgischer Privatpersonen:

C. F. Arenswald, preuß. Capitain, lebte hernach als Oekonom zu Neuenkirchen und Ribnitz, schrieb naturhistorische und schönwissenschaftliche Abhandlungen. Sein Bild erschien 1780 in Halle in Kpf.

Emilie v. Berlepsch, geb. v. Oppel, geb. 1757 zu Gotha, zuerst vermählt mit dem Freiherrn F. L. v. Berlepsch, geschieden um 1790, wieder vermählt 1801 mit dem Dombinenrath Harms zu Redevin, lebte in der Schweiz, in Meklenburg und viel auf Reisen. Sie starb 1828 zu Lauenburg. Dichterin und geistreiche Schriftstellerin. Ihr Bildniß, gem. von Gareis, gest. von Nettling, 1800, 8. findet sich in Bd. 64 der "Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften". Ein zweites Bild soll von Sonnenschein gem., von Eichler gest. sein.

Ch. M. v. Frähn, Orientalist, Staatsrath zu St. Petersburg, geb. 1782 zu Rostock. Lith. von Aubert in Paris, mit Faksimile der Handschr. Fol.

Joh. Chr. Huswedel, Jcst. Seren. Ducis Gustavi Ad. Megapol. a Consiliis intim, et Judicii aulici Director, Legatus ad Comitia Ratisp. 1665. G. v. Sommer sc. Fol.

Herrn. Joach. Hahn, Theolog. Baccalr. und Diaconus zu Dresden, daselbst durch Meuchelmörder getödtet 1726; geb. zu Grabow in Meklenburg. (?) Sein Bildniß, von Wortmann, Bodenehr n. A. gestochen, soll in verschiedenen Ausgaben vorkommen.

W. J. G. Karsten, Prof. der Mathem. u. Physik zu Halle, früher zu Rostock; Brustbild, Kpf. 8. enthält Krünitz Encyclopädie, Th. 95.

B. Chr. Kosegarten, Prediger zu Grevismühlen, gem. von Kielström, gest. von Lisziewska, 8. findet sich in dem Buche: "Die Amtsjubelfeier des Hrn. B. Ch. Kosegarten etc. . Von F. F. Kosegarten. Wismar. 1801. Kl. 8."

L. H. v. Plessen, M. Geh. Rath, gest. von F. Berger. 4. Siehe in: Vandalia. Herausgegeben von Prof. Masius. 1819. No. 4.

O. G. Tychsen, Prof. zu Rostock. Silhouette. 8. Siehe: Rostocksche Monatsschrift, Bd. I.

A. Gloeckler.     

 


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Anlage F.

Verzeichniß

der in dem Vereins=Jahr 1856/57 erworbenen Bücher,
wissenschaftlich geordnet.

I. Literatur= und Kunstgeschichte; Siegelkunde.
(Vergl. unten "Niederlande" und "Niedersachsen.")

Nr.

  1. Alphabete und Schriftmuster vom 8. bis 16. Jahrhundert aus den Handschriften der Bibliothek zu Bamberg. Edirt von H. Jack. Leipzig 1834. R. F.
  2. Denkmäler bildender Kunst in Lübeck. Herausgeg. von Milde und Deecke. Heft 1. Bronze=Grabplatten. Heft 2. Glasmalereien und Ziegelmosaiken. Lübeck 1843. 47. R. F.
  3. Mittheilungen der k. k. Central=Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale in Oesterreich. Red. von K. Weise. Erster Jahrg. Mit Abbildg. Wien 1856. gr. 4. (Geschenk der Commission.)
  4. Siegel des Mittelalters. Aus den Archiven der Stadt Lübeck. Gez. von Milde, erläutert von Masch. Herausgegeben vom Vereine für Lübeckische Geschichte. Heft 1 u. 2. Lübeck 1856, 57. 4. (Heft 1 Geschenk des Vereins.)

II. Allgemeine Geschichte und Biographie.

  1. 6. Historisches Taschenbuch. Herausgegeben von F. v. Raumer. Jahrg. 1856. 57. Leipzig 1856. 57. 8. (Geschenk des Hrn. Geh. Rath v. Oertzen.)
  1. Die Bedeutung der böhmischen Dorfnamen für Sprache und Weltgeschichte. Von V. Jacobi. 8.
  2. Allgem. histor. Handwörterbuch aller merkwürdigen Personen, welche im letzten Jahrzehnd des 18. Jahrhunderts gestorben sind. Von S. Bauer. 1803. 8.
  3. Lebensskizze Schmellers. Vom Bibliothekar Föringer. München 1855. gr. 8. (Geschenk des histor. Vereins von Oberbayern.)
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III. Nordische Geschichte.

  1. C. G. Brunii poëmata, partim iam ante, partim nunc primum edita. (De diis arctois libri VI, secundum Eddas concinnati.) Lundae 1857. 58. 8. (Geschenk des Hrn. Verf.)
  2. 12. Eibofolke oder die Schweden an den Küsten Ehstlands und auf Runö. Von C. Rußwurm. 2 Thle nebst 1 Heft lithogr. Abbildungen. Reval 1855. 8. und 4. (Geschenk des Hrn. Verf.)
  1. Studien zur Geschichte der wendischen Ostseeländer von C. G. Fabricius. Erstes Heft. Der Congreß zu Helsingborg. Berlin 1856. 8. (Geschenk des Hrn. Verf.)

IV. Liv=, Esth= und Kurland.

  1. Mittheilungen aus dem Gebiete der Geschichte Liv=, Esth= und Kurlands. Herausgeg. von der Gesellschaft für Geschichte und Alterthumskunde der russischen Ostsee=Provinzen. Bd. VIII. Heft 1. 2. Riga 1855. 56. 8.
  2. Val. Raschii, Rigensis tumultus initia et progressus (1584). Riga 1855. 8. (Nr. 14. 15. Geschenk der historischen Gesellschaft zu Riga.)
  3. Verhandlungen der gel. esthnischen Gesellschaft zu Dorpat. Bd. III. Heft 2. Das. 1856. 8.
  4. Dondangen, Ritterschloß und Privatgut der von der Osten=Sacken in Kurland, besungen von J. Bankau. Dorpat 1855. 8. (Nr. 16. 17. Geschenk der gel. Gesellschaft zu Dorpat.)

V. Die Niederlande; die Schweiz.

  1. Acciinsbrief van Haarlem in 1274. door Floris v. Veerleend of Ontworpen. Uitgeg. door J. de Wal. Leyden 1856. gr. 8. (Geschenk des Hrn. Verf.)
  2. Handelingen der Jaarlijksche Algemeene Vergadering van de Maatschappij der Nederlandsche Letterkunde to Leyden, gehouden den 19. Junij 1856. 8. (Geschenk der Gesellschaft.)
  3. Publications de la société pour la récherche et la conservation des monuments historiques dans le grand-duchée de Luxembourg. Année 1856. XI. lbd. 1856. 4. (Geschenk der Gesellschaft.)
  4. Bulletin de la société littéraire du Limbourg. Tome III. Tongres 1856. 8. (Geschenk der Gesellsch.)
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  1. Annales de la société archélogique de Namur. Tome IV. Namur 1855. 8. (Geschenk der Gesellsch.)
  2. Archiv für Schweizerische Geschichte, herausgeg. von der allgemeinen historischen Gesellschaft der Schweiz. Bd. XI. Zürich 1856. 8. (Geschenk der Gesellschaft.)

VI. Allgemeine deutsche Geschichte und Alterthumskunde.

  1. Ueber altgermanische Landwirtschaft. Von Ch. Hostmann. Göttingen 1855. 4. (Geschenk des Hrn. Prof. Waitz das.)
  2. Denkschriften des german. Nationalmuseums. Bd. I, 2 Abth. Kunst= und Alterthums=Sammlungen. Mit Holzschnitten. Nürnberg 1856. gr. 8.
  3. 27. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Neue Folge. Organ des german. Museums. Jahrgang 1855 und 1856. Mit Holzschnitten, gr. 4.
  1. Dritter Jahresbericht des german. National=Museums zu Nürnberg. Das. 1856. 4. (Nr. 25-28 Geschenke des Museums.)
  2. Correspondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts= und Alterthumsvereine. Vierter Jahrg. Herausgegeben von Dr. Grotefend. Hannover 1856. 4.
  3. - 35. Schmidt, Geschichte der Deutschen. Bd. 11-16. Ulm 1793-1802. 8. (Geschenk des Hrn. Geh. Raths v. Oertzen.)

VII. Oesterreich.

  1. - 38. Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Bd. XVIII-XXI. Wien 1855. 56. 8.
  1. 40. Archiv für österreich. Geschichtsquellen. Bd. 16. Wien 1856. 8.
    Notizenblatt. Beilage zum obigen Archiv. Jahrg. 1856. Das. 8.
  1. 42. Oesterreichische Geschichtsquellen. Herausgeg. von der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. 2 Abth. Diplomataria et acta. Bd. X. XI. Wien 1856. 8.
  1. Almanach der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Jahrg. VI. 1856. Wien. 8. (Nr. 36-43 Geschenke der kaiserl. Akademie.)
  2. Monument Habsburgica. Erste Abth. Das Zeitalter Maximilians I. Ed. von J. Chmel. Bd. II. Wien 1855. gr. 8. (Geschenk des Hrn. Herausg.)
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  1. Sechszehnter Bericht über das Museeum Francisco-Carolinum. Linz 1856. 8. (Geschenk des Museums daselbst.)

VIII. Würtemberg; die Rheinlande.

  1. 47. Würtembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie etc. . Herausgeg. vom königl. statistisch=topographischen Bureau. Jahrg. 1854. 1855. Stuttgart 1855. 56. 8. (Geschenk des Bureaus.)
  1. -55. Jahreshefte des Alterthumsvereins zu Stuttgart. Abbildungen älterer Kunstwerke. Heft 1-8. Das. 1844 flgd. Imper.=Fol.
  1. -59. Die Schriften des Alterthumsvereins zu Stuttgart. Heft 1-4. Das. 1850 flgd. 8.
  1. Siebenter Rechenschaftsbericht des Alterthumsvereins zu Stuttgart. Das. 1855. 4. (Nr. 48-60 Geschenke des Vereins.)
  2. Zeitschrift des historischen Vereins für das wirtembergische Franken. Bd. IV. Heft 1. (Jahrg. 1856.) Herausgegeben von O. Schönhuth. Mergentheim. 8.
  3. Heinrich von Hohenlohe, der Hohe Meister des Deutschen Ordens. Denkblatt zur Feier der Enthüllung seines Standbildes zu Mergentheim 28. October 1855 von O. Schönhuth. Mergentheim 1855. 8. (Nr. 61. 62 Geschenk des Vereins.)
  4. Periodische Blätter der Geschichts= und Alterthums=Vereine zu Kassel, Darmstadt, Mainz, Wiesbaden und Frankfurt. Jahrg. 1855. 56. 8. (Geschenk des histor. Vereins für Nassau.)
  5. Bericht über die Wirksamkeit des Vereins zur Erforschung der rheinischen Gescbichte und Alterthümer zn Mainz von Dr. J. Wittman. Mainz 1856. 8. (Geschenk des Vereins.)

IX. Baiern.

  1. 66. Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte. Ed. vom histor. Vereine für Oberbayern, Bd. XV, Heft 2, 3. Bd. XVI. München 1855. 56. gr. 8.
  1. Siebenzehnter und achtzehnter Jahresbericht des histor. Vereins für Oberbayern für die Jahre 1854 und 1855. Das. 1855. 56. gr. 8. (Nr. 65-67 Geschenke des Vereins.)
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  1. Archiv für Geschichte etc. . von Oberfranken. Bd. VI, Hft. 3. Bayreuth 1856. 8. (Geschenk des historischen Vereins das.)
  2. Archiv des historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg. Bd. XIV. Würzburg 1856. 8. (Geschenk des Vereins.)
  3. Verhandlungen des histor. Vereins von Oberpfalz und Regensburg. Neue Folge. Bd. IX. Mit Abbildungen. Regensburg 1856. 8. (Geschenk des Vereins.)
  4. Jahresbericht 21 und 22 des historischen Kreisvereins im Regierungsbezirk von Schwaben und Neuburg. Mit Abbildg. Augsburg 1856. gr. 8. (Geschenk des Vereins.)

X. Schlesien.

  1. Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens. Herausgegeben von Dr. R. Roepell. Heft 2. Breslau 1856. 8.
  2. Codex diplomat. Silesiae. Herausgeg. vom Verein für Geschichte Schlesiens. Bd. I. Urkunden des Klosters Czarnowanz. Breslau 1857. gr. 4. (Nr. 72. 73 Geschenke des Vereins.)
  3. Jahresbericht 31 der schlesischen Gesellschaft für Vaterland. Kultur. Arbeiten der Gesellschaft im J. 1855. Breslau 1856. 4. (Geschenk der Gesellschaft.)
  4. Des berühmten Schlesiers Martini Opitz von Boberfeld opera Geist= und Weltlicher Gedichte. Nebst beigefügten Tractaten. Die neueste Edition. Breslau 1690. kl. 8. (Geschenk des Hrn. Dr. Schiller.)

XI. Sachsen und Thüringen.

  1. Mittheilungen des königl. sächsischen Vereins für Erforschung und Erhaltung vaterländischer Alterthümer. Heft 9. Dresden 1856. 8. (Geschenk des Vereins.)
  2. Uebersicht der Preusker'schen Sammlung vaterländischer Alterthümer in Dresden. 1856. 8. (Geschenk des Hrn. Rentamtmanns Preusker.)
  3. Landeskunde des Herzogthums Meiningen, von Prof. G. Brückner. Bd. II. Meiningen 1853. gr. 8.
  4. Denkschrift zur 25jährigen Amtsjubelfeier des Hofraths L. Bechstein, im Namen des Hennebergischen alterthumsforschenden Vereins Verf. von A. Müller. Meiningen 1856. 8. (Nr. 78. 79 Geschenke des Vereins.)
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  1. Jahresbericht 29 bis 31 des voigtländischen Alterthumsvereins, 1852-55. Ed. von F. Alberti. Gera 1855. 8.
  2. Volkssagen aus dem Orlagau von W. Börner. Altenburg 1838. 8. (Nr. 80. 81 Geschenke des voigtländ. Alterthumsvereins.)
  3. Mittheilungen der Geschichtsforschenden Gesellschaft des Osterlandes. Bd. 4, Heft 3. Altenburg 1856. 8. (Geschenk der Gesellschaft.)
  4. Zeitschrift des Vereins für thüringische Geschichte etc. . Bd. II, Heft 4. Jena 1856. 8. (Geschenk des Vereins.)

XII. Preußen und Brandenburg.
(Vgl. oben: "Nordische Geschichte.")

  1. Der neuen preußischen Provinzialblätter andere Folge. Ed. von Dr. A. Hagen. Bd. IX. X. Königsberg 1856. 8. (Geschenk der Gesellschaft Prussia.)
  2. Novus codex diplomat. Brandenburgensis. Erste Abtheilung. Bd. XII. Herausgegeben von Dr. Riedel. Berlin 1857. 4. (Geschenk des Hrn. Herausg.)

XIII. Niedersachsen.

  1. Wörterbuch der Niederdeutschen Sprache ältererer und neuerer Zeit. Von J. G. L. Kosegarten. Bd. I, Heft 1. a bis ai. Greifswald 1856. 4.
  2. Die Hamburgischen Niedersächsischen Gesangbücher des 16. Jahrh. kritisch bearbeitet und herausgeg. von Joh. Geffcken. Hamburg 1857. 8. (Geschenk des Hrn. Verf.)
  3. Zeitschrift des histor. Vereins für Niedersachsen. Jahrg. 1854. Hannover 1856. 8.
  4. Zwanzigste Nachricht über den histor. Verein für Niedersachsen. Hannover 1857. 8. (Nr. 88. 89 Geschenk des Vereins.)
  5. Die Alterthümer der Stadt Lüneburg. Edirt vom Alterthumsverein das. Dritte Lieferung: Geschichte und Beschreibung des Rathhauses das. Mit Abbildg. Lüneburg 1856. gr. 4. (Geschenk des Vereins.)
  6. Mittheilung zur Kunde des Wichtigsten der Staatsgeschichte und Zustände des Herzogthums Lauenburg. Von Dr. v. Duve. Dritte bis fünfte Lieferung (Schluß). Ratzeburg 1853-57. 8.
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XIV. Hamburg und Lübeck.

  1. Zeitschrift des Vereins für hamburgische Geschichte. Neue Folge. Bd. I, Heft 2. Hamburg 1855. 8. (Geschenk des Vereins.)
  2. Urkundenbuch der Stadt Lübeck. Th. II, Lief. 9. 10. Das. 1856. 4. (Geschenk des histor. Vereins das.)
  3. Die Herren und Freiherren v. Hövel etc. . Von A. Fahne. Bd. III. Gotthard V. v. Hövel Chronik. Fortsetzung des Reimar Kock. 1550-1600. Cöln 1856. Fol. (Geschenk des Hrn. Dr. Deecke zu Lübeck.)
  4. Die Lübeckischen Wassermühlen im 13. Jahrh. und die bei ihnen verordnete Matte. Von Dr. G. Dittmer. Lübeck 1857. 4. (Geschenk des Hrn. Verf.)

XV. Meklenburgica.

  1. Meklenburgische Siegel des Mittelalters aus den Archiven der Stadt Lübeck. Gez. von Milde, erläutert von Masch. Erstes Heft. Lübeck 1857. 4. (Diese Sammlung bildet das zweite Heft der: "Siegel des Mittelalters," welche der Verein für Lübeckische Geschichte herausgiebt.)
  2. Stammtafel des Großherzoglichen Hauses Meklenburg=Schwerin mit Angabe der Begräbnißstätten und der Bilder der hochfürstlichen Personen. Zum Gedächtniß der Beziehung des Residenzschlosses zu Schwerin am 26. Mai 1857. Verfaßt von Dr. Lisch. Gedruckt in der Bärensprung'schen Hofbuchdruckerei. (Geschenk S. K. H. des Großherzogs.)
  3. D. H. Koepken, de fabulosa variisque fraudibus quondam ohnoxia et delusa Megapoli. Rostochii 1720. 4. (Geschenk des Hrn. Pastors Masch.)
  4. Geschichte der meklenburgischen Landstände bis zum Jahre 1555. Mit einem Urknndenanhange. Von C. F. W. Hegel. Rostock 1856. 8. (Geschenk des Hrn. Verf.)
  5. Programm der Domschule zu Güstrow, Ostern 1857. Enth. u. A. die Fortsetzung des Abrisses der meklenburg. Geschichte vom Oberlehrer Matthäi. Güstrow. 4. (Geschenk des Hrn. Directors Dr. Raspe.)
  6. Urkunden und historische Nachrichten der Ketelhodt'schen Familie, gesammelt von Eduard Freiherm von Ketelhodt. Schwerin, Stillersche Hofbuchhandlung. 1856. gr. 8. (Geschenk des Hrn. Herausgebers.)
  7. Meklenburgs Volkssagen. Gesammelt und herausgeg. von Dr. A. Niederhöffer. Bd. I, Liefer 1. Leipzig 1857. 1858. (Geschenk des Hrn. Verf.)
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  1. Archiv für Landeskunde in den Großherzogthümern Meklenburg und Revue der Landwirthschaft. Sechster Jahrgang. Schwerin 1856. gr. 8. (Geschenk S. K. H. des Großherzogs.)
  2. Die anstehenden Formationen der Gegend von Dömitz. Ein Beitrag zur Geognosie Meklenburgs von F. E. Koch. Mit einer Karte. Aus der Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. Jahrg. 1856. Berlin 1856. 8. (Geschenk des Hrn. Verf.)
  3. Gedrängte Darstellung des Wesens und der Ergebnisse der gesammten öffentlichen Abgaben und Landesanlagen in beiden Großherzogthümern Meklenburg=Schwerin und Meklenburg=Strelitz. Vom Steuerrath Schulze in Schwerin. Im Mai 1848. Schwerin. Januar 1849. 8. (Geschenk des Hrn. Verf.)
  4. Die gedruckten Vorlagen des Landtags vom November 1856. Sechs Stücke. 4. (Geschenk des Hrn. Klosterhauptmanns v. Maltzan zu Dobbertin.)
  5. Vorstellung des J. F. E. von der Lühe auf Mulsow an die Kaiserl. Commission, den wider seinen Vater J. S. D. von der Lühe von der Justiz=Canzlei zu Schwerin verhängten Personal=Arrest betreffend. 1769. Fol. (Geschenk des Hrn Dr. Borchert zu Wismar.)
  6. Die Amts=Jubelfeier des Hrn. B. Ch. Kosegarten, Predigers zu Grevismühlen, nebst einer Skizze von seinem Leben. Von F. F. Kosegarten. Mit dem Bildniß des Jubelgreises. Wismar 1801. kl. 8. (Geschenk des Hrn. Dr. Pentzlin zu Wismar.)
  7. Dr. Wex: Wie ist Mecklenburg deutsch zu schreiben und wie lateinisch zu benennen? Michaelis=Program des Gymnasium Fridericianum. Schwerin 1856. 4. (Geschenk des Hrn. Verf.)
  8. Die Griechen und Römer. Histor. und kritische Versuche über das klassische Alterthum von Fr. Schlegel. Erster Bd. Neustrelitz 1797. kl. 8. (Geschenk des Hrn. Dr. Schiller.)
  9. Die Tageszeiten. Ein Gedicht in 4 Büchern von F. W. Zachariae. Zweite Aufl. Mit Kpfrn. Rostock 1757. Bei J. Ch. Koppe. 4. (Gedr. zu Altenburg.)
       Beigebunden:
    a. Die Pilgrime anf Golgatha. Ein musikalisches Drama. Von dems. Braunschweig. 4. Ohne Jahr. (Dem Herzoge Friedrich v. M. dedicirt.)
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b. Der Tempel des Friedens. Von dems. Das. 4.
c. Die vier Stufen des weiblichen Alters. Ein Gedicht in vier Gesängen. Von dems. Rostock 1757. 4.
d. Murner in der Hölle. Ein scherzhaftes Heldengedicht. Von dems. Rostock 1757. 4.
e. Gedicht, dem Gedächtnisse des Herrn v. Hagedorn gewidmet, Braunschweig. 4.

  1. Lehrbuch zum ersten Unterricht in der Lateinischen Sprache. Von Mag. G. O. Plagemann. Dritte Aufl. Schwerin und Wismar. 1794. 8.
  2. Rosenknospen. Opfer Apoll und den Musen geweiht von Aug. Hobein, Braunschweig 1800. 8.
  3. Gedichte von Th. H. H. Bühring. Schwerin 1801. 8.
  4. Dana und Vandalia. Eine Bardiete zur Feier der Vermählung der Frau Prinzessin Charl. Friederike etc. . gesungen von Philopatros. 1806. 8.
  5. Drei Gelegenheitsreden von S. Albau, Pastor in Neubrandenburg, Ch. Mantzel, Pastor in Crivitz, Ch. Voß, Pastor in Kieth. 1785. 1803. 1815. 8.
  6. Kinder der Muße. Eine Sammlung dichterischer Erzeugnisse von H. F. A. Völperling. Wismar 1818. kl. 8.
  7. Rede zur Eröffnung des Großherzoglichen Schauspielhauses zu Schwerin. Rostock 1836. 4. (Nr. 111 bis 118 Geschenke des Hrn. Cand. Dolberg.)
  8. Die Meklenburger. Ein Prolog mit Gesang auf den hohen Geburtstag des H. Friedrich Franz, von C. G. H. Arresto. Herzogenbusch 1789. Handschrift des Verf. (Geschenk des Hrn. Archivrath Groth.)
  9. Molierus redivivus. Ein Sendschreiben an Hrn. Dr. Krüger=Hansen in Güstrow von Dr. Fr. Pentzlin in Wismar. Berlin 1836. 8. (Geschenk des Hrn. Verf.)
  10. Sammlung der in Anlaß der Mai=Festlichkeiten (Einweihung des Großherzogl. Residenzschlosses und Geburtstagsfeier I. K. H. der Frau Großherzogin) erfolgten Zeitungs=Publicationen, Gedichte und Programme. Schwerin 1857. (Geschenk des Hrn. Archivrath Lisch.)
  11. -127. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Meklenburg. Heft 5-10. Neubrandenburg 1851-1856. 8. (Geschenk des Vereins.)

A. Glöckler.     


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Anlage G.

Der Verwaltungsausschuß.

des

Gesammtvereins der deutschen Geschichts= und Alterthumsvereine an sämmtliche verbundenen Vereine.

Bereits im Monate November 1855 haben wir die geehrten Vereine von einem Beschlusse der Generalversammlung in Ulm zu geneigter Beachtung und Vermittelung in Kenntniß gesetzt, welcher zu dem Ziele einer Feststellung alter Volksstamm=Grenzen, die Aufgabe betrifft: die in den einzelnen Theilen Deutschlands herrschenden Eigenthümlichkeiten in Beziehung auf den Betrieb der Bauerwirthschaft, der Einrichtung des Bauerhofes, des Wagens und Pflugs und anderer Geräthschaften, mit den dabei in Betracht kommenden Namen derselben und ihrer Theile, so wie Namen der Frucht= und Feldmaaße zu beobachten und festzustellen; diese Untersuchung ferner auszudehnen auf Feststellung der Unterschiede in den Trachten der Landleute, auf Ermittelung der Grenzlinien bestehender Sprachunterschiede innerhalb desselben Dialekts und auf sonstige Merkmale der Unterscheidung eines einzelnen Volksstammes und der Zweige desselben. (C. B. IV. S. 36 und 61.) Die jüngste Versammlung des Gesammtvereins in Hildesheim hat nun dem Gegenstande aufs neue ihre besondere Aufmerksamkeit zugewendet. Es ist dabei zwar die Besorgniß geäußert, daß bei Aufstellung des Ulmer Beschlusses namentlich eine zu große Häufung von Fragen eingetreten sei, die von einer Betheiligung an der Lösung der Aufgabe ganz abschrecken, oder doch zu der Einlieferung ungenügender Arbeiten Veranlassung geben könnte. Die Versammlung hat jedoch eine Beschränkung der in den Kreis der Untersuchung zu ziehenden Fragen nicht für nothwendig erachtet, vielmehr selbst einer weiteren Vervielfältigung derselben sich geneigt bezeigt, in der ausgesprochenen Ansicht, daß es wünschenswerth sei, zur Erforschung der Volksstamm=Grenzen keines der dahin leitenden zahlreichen Merkmale unbeachtet zu lassen, wie auch jeder einzelne Forscher für eine selbst nur geringe Ausbeute, welche er zu jenem Zwecke beitrage, einer dankbaren Anerkennung versichert sein dürfe.

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Wir halten uns hiernach verpflichtet, den Gegenstand anderweit den geehrten Vereinen angelegentlichst zu empfehlen. Finden sich dieselben freundlich bewogen, durch ihre besonderen Publicationen der Aufforderung des Gesammtvereins eine noch weitere Verbreitung zu verschaffen, wie solches von einzelnen Vereinen zu unserer Freude bereits geschehen ist, so würden wir hoffen, daß zur Lösung dieser vaterländischen Aufgabe mitzuwirken sich Alle berufen fänden, die dazu Sinn und Geschick in sich fühlen. Schon in unserm Rundschreiben vom 29. November 1855 haben wir darauf aufmerksam gemacht, daß der Inhalt des Ulmer Beschlusses nicht nothwendig als ein untrennbares Ganzes aufzufassen und zu behandeln sei, sondern daß die darin angedeuteten verschiedenen Untersuchungen, je nach der Neigung oder Befähigung des einzelnen Forschers, auch eine gesonderte Bearbeitung sehr wohl zulassen. Wenn durch neuere Forschungen insbesondere die Bedeutung immer mehr hervorgetreten ist, welche in der Construction des Bauerhofes, in der Anlage des Dorfes und der damit eng zusammenhängenden Flurauftheilung für die Geschichte des Volkes liegt, so würden eben diese Gegenstände geeignet sein, für sich einen Kreis zu umfassenden Nachforschungen zu bilden. Was in dieser Beziehung zunächst gewünscht wird, ist eine einfach hingeworfene Ansicht des Bauerhofes, wie derselbe allgemein in der betreffenden Gegend verbreitet erscheint, nebst einem einfach gezeichneten Risse von der inneren Einrichtung desselben, mit entsprechenden kurzen Erläuterungen. Dabei ist dann zugleich auch die Lage des Hofes zu den übrigen Höfen des Dorfes zu berücksichtigen und ebenso die Art und Weise näher anzugeben, in welcher die zu den einzelnen Höfen gehörigen Ländereien vertheilt sind. Wir verweisen hierbei auf Landau's Territorien etc. . S. 16, 73, 89 und 92.

In ähnlichem Maaße würde es auch in Ansehung anderer in dem Ulmer Beschlusse angedeuteter Punkte schon von Werth sein, über sie theils durch einfache Benachrichtigung, theils durch bildliche Darstellung nebst beigefügter Erklärung, Mittheilungen zu erhalten.

Ueberall aber kommt es darauf an, zu beachten, wie weit dieselbe Erscheinung sich gleich bleibt, oder wo eine davon abweichende entgegentritt.


Außerdem liegt es uns ob, die Aufmerksamkeit der geehrten Vereine noch auf die folgenden Beschlüsse der Generalversammlung in Hildesheim besonders zu lenken.

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1) In Beziehung auf den §. 9 der revidirten Satzungen des Gesammtvereins vom 15. September 1853, demzufolge die wissenschaftlichen Arbeiten auf der Versammlung in drei Sectionen vorzubereiten sind, ist für angemessen erachtet, die dort zuerst aufgeführte Section für die Archäologie der heidnischen Vorzeit künftig "Section für Alterthümer der vorchristlichen Zeit und der Uebergangsperiode" zu benennen.

2) Von einer weiteren Aenderung des vorerwähnten Satzungs=Paragraphen durch Vermehrung der bestimmten Zahl regelmäßig zu bildender Sectionen ist zwar abgestanden; die Versammlung hat sich jedoch in dem Wunsche vereinigt, daß unter den aufzustellenden Besprechungs=Gegenständen von den in der Section für Geschichte und deren Hülfswissenschaften zu behandelnden Fragen, jedesmal einige der Rechts= und Culturgeschichte entnommen werden möchten.

3) Denjenigen geehrten Vereinen, welche Sammlungen von Alterthümern besitzen, empfehlen wir angelegentlich, die Bestrebungen des römisch=germanischen Central=Museums in Mainz durch Mittheilung von Originalen zum Behufe des Abformens zu unterstützen; daneben wir auch

4) einen anderen von der Versammlung ausgesprochenen Wunsch zu freundlicher Berücksichtigung hier nochmals hervor heben, welcher dahingeht: es möge ein jeder Theilnehmer der künftigen Jahresversammlungen die ihm zu Gebote stehenden und leicht verführbaren merkwürdigen Alterthums=Gegenstände zur Ansicht mitbringen.

Wir bezeugen dem geehrten Vereine unsere hochachtungsvollen Gesinnungen.

Hannover, den 3. April 1857.

Der Verwaltungsausschuß des Gesammtvereins der
deutschen Geschichts= und Alterthumsvereine.
Braun.

Harseim.     

 
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