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Hünengrab von Vietlübbe bei Plau, Nr. 3.
Vgl. Jahrb. IX., S. 368.

Auf dem vietlübber Acker liegt da, wo die Wege vom Sandkruge nach Retzow und von Vietlübbe nach Schlemmin sich kreuzen, ein Hünengrab, umstellt von 8 Granitpfeilern und bedeckt mit einem einzigen Steine. Die Steine umschließen einen Raum von 12 Fuß Länge von Nordost nach Südwest und 6 Fuß Breite. Der südwestliche Stein war ausgewichen und der Deckstein zwischen die übrigen Tragsteine hineingesunken. Ehe dies Grab untersucht werden konnte, mußte der Deckstein durch Sprengen entfernt werden. Dann ward der nordöstliche Stein weggenommen und von hier aus die weitere Nachgrabung vorgenommen. Die über dem Urboden angehäufte Erde bestand aus Dammerde und war 2 1/2 'hoch. Der Urboden war mit kleinen Steinen, besonders calcinirten Feuersteinen belegt, zwischen denen Asche und Kohlen aus Tannen= und Buchenholz sich zeigten; weiterhin war ein sorgsam gelegter Steindamm, 6 ' lang und 2 'breit in der Längenrichtung des Grabes, ebenfalls mit Feuersteinen, Asche und Kohlen bedeckt. An zwei Stellen lag etwa 1' hoch über diesem Damme eine kleine Urnenscherbe; sonst fand sich nichts an Alterthümern. Aber rund umher war nahe an den Tragsteinen der Platz mit auf einander gelegten gespaltenen Sandsteinen gleichsam ummauert. Das Grab liegt in einer Niederung; einige hundert Schritte westlich ist eine Gruppe von 9 Kegelgräbern, welche bedeutend höher liegt, da der Boden sich nach Nordwest erhebt.

Vietlübbe, im April 1845.

J. Ritter.