V.
Den
in dem Vereinsjahre 1918/19
für das Vaterland gefallenen
Mitgliedern
des
Vereins für mecklenburgische Geschichte
und
Altertumskunde
zum Gedächtnis
Dr. phil.
Johannes Max Bachmann
wurde am
12. Oktober 1889 zu Warin i. Meckl. als Sohn.
des dortigen Rektors, jetzigen Pastors zu
Pampow, Friedrich Bachmann geboren. Nach dem
Besuch der Gymnasien zu Rostock und Friedland i.
Meckl. studierte er vom Herbst 1909 ab zu
Marburg, Berlin und Göttingen Geschichte,
Deutsch, Religion und Latein. Zu Marburg bestand
er 1913 die Doktorprüfung und 1914, schon im
Heeresdienst stehend, die Oberlehrerprüfung.
Nach dem Kriege hoffte er als wissenschaftlicher
Hilfsarbeiter beim Geheimen und Haupt-Archiv zu
Schwerin eintreten zu können. Er veröffentlichte
außer literarischen Besprechungen eine
Abhandlung über die Briefe des Codex Udalrici n.
234 u 235 (Neues Archiv d. Ges. f. ält. D.
Gesch. 38, 2) und als selbständige Schrift
"Die päpstlichen Legaten in Deutschland und
Skandinavien. 1125 bis 1159. Berlin 1913. XVI u
236 S" Teildruck daraus erschien als
Marburger Dissertation.
Im Frieden für Infanterie nicht tauglich
befunden, trat er mit Kriegsausbruch als
Kriegsfreiwilliger beim Großh. Meckl.
Feldartillerie-Regiment Nr. 60 zu Schwerin ein,
rückte nach kurzer Ausbildung am 23. September
1914 ins Feld und hat fast 4 Jahre hindurch die
schweren Kämpfe im Westen, besonders an der
Somme, bei Arras und in Flandern, mitgemacht,
seit Spätherbst 1916 als Offizier. In Flandern
ward er verwundet, konnte aber bei der Truppe
bleiben. Nach den Sommekämpfen erhielt er das E.
K. II und das Meckl. Verd -Kr. II. Kl. nach den
Flandernschlachten das Meckl. Verd.-Kr. I. Kl,
und nach der Frühjahrsoffensive 1918 auch das E.
K. I. Kl Nachdem er schon mehrmals seine
Batterie auf längere Zeit vertretungsweise
geführt, ward er im Juni 1918 zum
Batterieführerkurs nach Jüterbogk kommandiert;
dort ward er am 16. Juli durch eine vor der
Mündung des Nachbargeschützes zerspringende
Granate schwer verwundet und verstarb in kurzer
Frist. Am Sonntag, den 21. Juli, fand er unter
militärischen Ehren auf dem Friedhofe zu
Schwerin seine letzte Ruhestätte.
Oberlehrer Werner Behncke,
ein Sohn des
Rechnungsrats Behncke in Schwerin, wurde am 8.
Juli 1886 zu Grabow i. M.geboren, besuchte das
dortige Realprogymnasium, dann das Real-
gymnasium zu
Ludwigslust, studierte in Leipzig, München und
Rostock Geschichte, Deutsch und Geographie und
bestand 1911 die Prüfung für das höhere Lehramt.
Nachdem er hierauf in Schwerin das Seminarjahr
und das Probejahr abgeleistet hatte, kam er als
Oberlehrer nach Lage (Lippe). In den
Herbstferien 1914 zum Heeresdienst eingezogen,
rückte er Januar 1915 ins Feld, nahm an den
Kämpfen in den Karpaten teil und wurde im Mai
1915 zum Leutnant d. R. befördert. Danach machte
er die Offensive gegen Rußland mit und wurde bei
Dünaburg verwundet. Im Sommer 1916 stand er in
Galizien demselben Feinde gegenüber und wurde
dort zum zweiten Mal verwundet. Zu Anfang 1918
kam er als Kompagnieführer nach dem Westen, wo
er in Lothringen und dann im Somme-Gebiet
kämpfte. Am 8. August 1918, dem Tage der
Tankabwehrschlacht vor Amiens, fand er bei
Beaucourt en Santerre nach ruhmvoller
Verteidigung eines heftig angegriffenen Platzes
durch Herzschuß einen schnellen Tod. Er war
Inhaber des Eisernen Kreuzes und des Mecklb.
Militär. Verdienstkreuzes.
Hauptmann Paul Berthold v. Kühlewein
wurde am 20. Oktober 1882 zu Wismar als Sohn.
des Gerichtsassessors, späteren Landgerichtsrats
v. Kühlewein geboren. Er besuchte das Gymnasium
zu Rostock, trat 1901 beim Grenadier-Regiment
Nr. 89 in Schwerin ein, wurde 1902 zum Leutnant
befördert unter gleichzeitiger Versetzung zum
II. Batallion nach Neustrelitz. Hier blieb er
bis 1907, kam .dann nach Schwerin zurück und
wurde 1911 Oberleutnant. 1913 kam er als
Bezirksadjutant wieder nach Neustrelitz und
rückte im August 1914 als Kompagnieführer nach
dem westlichen Kriegsschauplatz aus, von wo er
aber im Herbst wegen Ischias und starker
rheumatischer Leiden für längere Zeit in die
Heimat zurückkam. Inzwischen wurde er zum
Hauptmann befördert, kam nach notdürftiger
Heilung seiner Leiden erst wieder nach dem
westlichen Kriegsschauplatz, dann bis kurz vor
seinem Tode nach dem nordöstlichen
Kriegsschauplatz. Im Oktober 1918 als
Batallionskommandeur bei einem neuen Regiment im
Westen, wurde er von der Grippe befallen. Eine
damit verbundene Herzschwäche setzte seinem
Leben am 13. Oktober 1918 ein Ende.