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Von
Geh. Archivrat Dr. H. Grotefend.
E s ist ein erfreuliches Bild, daß in einer Zeit, die voll ist von zersetzenden gesellschaftsfeindlichen Bestrebungen, sich überall der Familiensinn geltend macht, und daß in adligen, wie in bürgerlichen Familien der Wunsch hervortritt, sich fester aneinander zu schließen, um in der Familie den sicheren Halt zu gewinnen, den bei der größeren Zerstreuung über das, gottlob! geeinte Deutsche Reich das einzelne Familienmitglied leicht zu verlieren Gefahr läuft.
Auch in den Kreisen Mecklenburgs und besonders unseres Vereins ist dieses Bestreben mehrfach hervorgetreten; es mag daher am Platze sein, im folgenden eine kurze Darlegung einiger Hauptpunkte zu geben, die bei der Familienforschung und ihrer eigentlichen Grundlage, der Entwerfung einer Stammtafel, in Betracht kommen.
Gerade in unserer Zeit, wo durch einseitiges und übermäßiges Hervorheben des Einzelwesens und seiner vermeintlichen Rechte das Gesamtleben in seinen Wurzeln mehr und mehr verletzt wird, in einer Zeit, wo mehr als jemals die Selbstsucht über den Gemeinsinn zu siegen sucht, ist die Flucht in die Familie und die Einkehr in ihre Geschichte gewiß die reinste und ergiebigste Quelle des Mutes für den, der noch selbstlos genug ist, die Interessen einer Gemeinschaft über die Interessen der sie bildenden Einzelwesen zu stellen.
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Die Familie ist die erste und ursprünglichste Gemeinschaft im Leben, sie ist die Grundlage und das Vorbild aller gesellschaftlichen und staatlichen Gemeinsamkeitsgebilde. Sie ist daher auch am ersten geeignet, wenn nur der gute Wille nicht fehlt, dem Menschengeiste auf dem Fluge zu den Idealen die Schwingen zu stählen, ihn stark zu machen für den Kampf mit dem einzelnen Ich, das sich groß zu machen sucht gegenüber dem doch zumeist, wenn nicht allein berechtigten Wir der Gemeinschaft, in die es gestellt ist.
Man sehe daher nicht mit spöttischem Lächeln, wie es so oft in den Kreisen der sogenannten Gebildeten geschieht, auf das Treiben derer hin, die sich bestreben, das Dunkel zu klären, das etwa über der Herkunft ihrer Familie ruht, die Glied um Glied ihre Vorväter und deren Abkömmlinge aneinander reihen, um zu wissen, mit wem zum gemeinsamen Kampfe des Lebens das Schicksal sie am nächsten verbunden hat.
Alle die sich so bestreben, wollen ja teil haben an dem Segen, den Goethe durch den Mund der Iphigenie über sie ausspricht:
"Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt,
Der froh von ihren Taten, ihrer Größe
Den Hörer unterhält und still sich freuend
Ans Ende dieser schönen Reihe sich
Geschlossen sieht!"
Doch mühevoll und oftmals gar entsagungsreich ist die Familienforschung. Der größte Feind erwächst ihr im eigenen Lager ans der Familienüberlieferung. Sie, die beim ersten Anblick die beste Stütze zu sein scheint, um die Haken der Forschung daran einzuschlagen, wird meist sich als trügerisch und hinfällig erweisen.
So ist es dem Schreiber dieser Zeilen stets ergangen, wenn er wieder einmal sich bei derartigen Untersuchungen von einer Familienüberlieferung blenden ließ. Und je sicherer sie auftritt, desto mehr hat man ihren Ungrund zu fürchten.
Zwei Evangelisten überliefern uns die Geschlechtsfolge Christi, Matthäus und Lukas, beide im Gewande der unverbrüchlichsten Gewißheit. Jedoch von David ab bis zu Joseph, dem Manne der Maria, hin führt Matthäus 26 Generationen auf, Lukas aber 41 völlig von jenen verschiedene. Es liegt mir ferne, zu glauben, daß dieses irgend einen Schatten auf die Glaubwürdigkeit der beiden Berichterstatter werfen könnte. Ich glaube auch, daß die wissenschaftliche Theologie diesen Zwiespalt
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schon längst als einen nur scheinbaren und nur äußerlichen dargetan hat. Doch schon die Tatsache der äußerlichen Abstimmigkeit der beiden Berichte reicht hin, um einsehen zu lassen, mit wie großer Vorsicht man an die überlieferten Genealogien herantreten muß, um die es sich bei unseren Forschungen handelt. Man lasse sich hier durch ein noch so blendendes Gewand sicherer Überlieferung nicht irre machen, sondern prüfe Generation um Generation, so gut man es irgend vermag. Oder besser noch, man lasse die Überlieferung ganz beiseite und baue auf eigenen Forschungen nach den besten Quellen die gewünschte Stammtafel auf.
Aber von unten herauf! Denn von unten herauf - von sich aus, um mich deutlicher auszudrücken -muß man den Aufbau einer Stammtafel beginnen, wenn man nicht den größten Irrtümern sich aussetzen will. Stets von Bekanntem zum Unbekannten fortschreitend! Durch die Geburt der Kinder lernt man am sichersten die Eltern kennen; durch die Taufpaten erhält man die wichtigsten Hinweise auf Abstammung und Herkunft der Eltern; Todeszeit und Heiratszeit lassen auf das etwa unbekannte Geburtsjahr schließen, kurz: stets wird man auf sicherem Grunde bauen, wenn man auch diesen Bau, wie jeden andern, von unten beginnt. 1 )
Wenn man nun darangeht, eine Stammtafel aufzustellen und die Vorarbeiten dazu unternimmt, so hüte man sich, in seinen Aufzeichnungen aus den Quellen zu kurz zu sein. Lieber etwas mehr ausschreiben, als später vergeblich sein Gedächtnis zermartern nach einer Quellennotiz, die man seinerzeit nicht für der Aufzeichnung wert hielt, die aber nun ungeahnte Perspektiven eröffnen - könnte, wenn man sie eben hätte.
Die Taufpaten aus den Kirchenbüchern zu wissen, ist notwendig, ebenso das Alter bei den Todesangaben und so manche andere Einzelheit, die die älteren Kirchenbücher enthalten. Bedarf man daher Auszüge aus Kirchenbüchern von seiten der Geistlichkeit, so muß man stets um wörtliche Abschrift der Einzeichnungen bitten, sonst kann es leicht geschehen, daß die Auszüge unter Benutzung der modernen gedruckten Formulare gemacht werden, bei denen alle diese so wichtigen "Kleinigkeiten" als unwesentlich beiseite gelassen werden.
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Unwesentlich aber, ich betone das nochmals nachdrücklichst, ist bei derartigen Untersuchungen nichts, wenigstens muß man sich strenge davor hüten, etwas von vornherein unter diesem Gesichtspunkte zu betrachten und zu mißachten. Wenn man aber etwa denkt. so genau brauche ich mir die Daten nicht zu merken, mir genügt das Jahr des Todes, der Geburt, der Heirat, das wird sich rächen, sobald während der Arbeit die Lust zu genauerem Eingehen auf die Einzelheiten erwacht, oder sobald die Glaubwürdigkeit einer Überlieferung von der Tagesangabe eines Datums abhängt, oder nur durch diese geprüft werden kann.
Über den Verkehr mit den Geistlichen ist sonst nur wenig allgemeines zu sagen. Man stelle seine Fragen möglichst genau, aber nicht zu kurz. Für den Geistlichen wird zwar das Ideal einer Anfrage immer sein, wenn man fragen kann: Wie lautet die Einzeichnung über den dann und dann Getauften so und so? Doch das wird nicht immer der Fall sein können, denn gar oft stehen dem Fragenden so genaue Daten nicht zur Verfügung. Weiß man nun aber das Jahr einer Geburt z. B. nicht ganz genau, so frage man nicht bloß, ob etwa in den Jahren 1730-1740 diese Geburt dort eingetragen ist. sondern man gebe genau und ausführlich die Gründe an, die zu der Annahme der Zeitgrenze und des Geburtsortes Veranlassung gegeben haben. Denn es ist noch eine große, unentschiedene Frage, ob und in welchem Maße die Geistlichen verpflichtet sind, in den Kirchenbüchern derartige Nachsuchungen anzustellen, und selbst in dem besten Falle liegt es doch immer sehr in dem guten Willen der Geistlichen, dem Fragenden befriedigende Auskunft zu erteilen. Da klingt es doch vertrauender und macht zum Dienste eher bereit, wenn der Geistliche in den Stand gesetzt wird, zu wissen, um was es sich handelt, wenn er sieht, daß man sich schon möglichste Mühe gegeben hat, der Sache näher zu kommen, ehe man ihn in Anspruch nimmt.
Daß man gar keine Antwort bekommt, gehört - das kann ich zur Ehre des geistlichen Standes sagen - zu den Seltenheiten. Immerhin aber ist es anzuraten als eine Pflicht der Höflichkeit, den Briefen an die Geistlichen eine Postmarke für die Antwort beizulegen, denn (abgesehen davon, daß die empfangene Marke immer ein stiller Mahner ist) es ist mancher Geistliche über sein gutes Recht, durch den Vermerk "Portopflichtige Dienstsache" und die Aufdrückung des Kirchensiegels den Empfänger vor dem Zuschlagsporto bei unfrankierter Sendung zu schützen, nicht hinreichend unterrichtet, und dann verdoppeln sich die Porto=
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kosten für den Fragenden, oder gänzlich Unbeteiligte, der Pastor oder das Kirchenärar, sind widerwillig die Belasteten.
Wenn nun auch die Kirchenbücher die sicherste Grundlage für den Aufbau einer Stammtafel in allen Fällen hergeben werden, so mird man doch ohne die Archive der in Betracht kommenden Gegenden nicht auskommen können. Namentlich werden die Archive wertvolle Dienste leisten bei der Identifizierung der aus den Kirchenbüchern kennen gelernten mit den für die Stammfolge wichtigen Personen, besonders wenn gleiche oder ähnliche Vornamen in derselben Generation mehrfach auftreten. Ebenso werden zur Ermittlung der Herkunft, des Berufes und so mancher anderer Beziehungen der zu erforschenden Persönlichkeiten die Archive die wesentlichsten Hilfen gewähren können.
Auch an Archive, das soll hier entschieden betont werden, muß man eher zu ausführlich als zu kurz schreiben. Ich muß da notwendiger Weise einige Worte pro domo reden, es liegt das durchaus im amtlichen Interesse unseres wie jedes anderen Archives, denn ich hoffe dadurch den Archiven in Zukunft manchen Federstrich zu ersparen. Gar oft wird an das Archiv eine Frage gestellt, wie etwa: "Es liegt daran, zu wissen, wie der Vater des dann und dann gestorbenen so und so geheißen hat, der aus Mecklenburg gebürtig sein soll." Wir haben alle Ursache, eine solche Frage als eine Unhöflichkeit anzusehen. Denn unhöflich ist es und unpraktisch dazu, wenn man jemanden um etwas fragt, und es so tut, daß alles andere nur kein Vertrauen aus der Fassung der Frage hervorleuchtet. Unpraktisch ist es, da der Fragende von vornherein annehmen darf, daß das Archiv als Zentralstelle aller historischen Nachrichten mehr enthält, was seiner Forschung dienlich ist, als gerade diese eine Notiz, und daß es vielfach keine größere Arbeit für die Archivbeamten ist, ihm alles dieses zugänglich zu machen, als die einzelne Notiz, um derentwillen er fragt. Unhöflich aber ist es, da die so gestellte Frage durchaus nicht angetan ist, den Archivar sicher in den Sattel der Forschung und der Beantwortung zu heben.
Erforderlich ist dazu zunächst die Angabe des Zweckes, dem die Antwort dienen soll. Es muß gesagt werden, ob die Auskunft zu der (in den ersten Anfängen begriffenen oder schon der Vollendung nahen) Anfertigung einer Stammtafel (oder einer Ahnentafel), oder zur Ergänzung einer Familiengeschichte, zur Ausfüllung einer Lücke in einer sonst lückenlosen Geschlechtsfolge, zum Beweise der Abstammung von einer bestimmten Persönlichkeit, zur Geltendmachung von Ansprüchen auf ein Familien=
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stipendium oder zu sonst irgend welchen Zwecken gebraucht werden soll. Dies ist für die Ausführlichkeit der Beantwortung ebenso wie für die Art der Begründung des Mitgeteilten oftmals von entscheidender Wichtigkeit.
Sodann muß der Fragende mehr von der Persönlichkeit angeben, die in Frage kommt, als bloß das Todes= oder das Geburtsdatum. Die Lebensstellung, ja besser noch den Lebensgang muß man vor allem wissen, da die Stellung beim Eintritt in das öffentliche Leben vornehmlich Schlüsse auf die Zukunft zuläßt. Lebensdauer oder Heiratszeit sind wesentliche Ergänzungen des Todesjahrs. Wenn der zu Erforschende Kinder hat, so sind deren Paten daraufhin zu prüfen, ob nicht aus ihnen Schlüsse auf die Herkunft oder die Sippe der Eltern gezogen werden können.
Alle diese Einzelheiten müssen bei der Fragestellung berücksichtigt und nötigenfalls, so gut man es vermag, dargelegt werden, sonst kann das wohlgesinnteste Archiv - und ich will nicht leugnen, daß es auch andere gibt - trotz aller Mühe oft völlig versagen. Am besten ist es (wenn man vermuten kann, vieles aus einem Archive für eine Stammtafel zu lernen), man sendet eine Abschrift dessen ein, was man bisher erforscht hat, allenfalls mit der Bitte um Rückgabe. Dann können mit einem Male und mit einer Mühe alle Schmerzen des Fragenden gestillt werden, und beiden Teilen ist dadurch am besten gedient. Vertrauen erntet, wer Vertrauen sät!
Wenn ich nun positive Angaben darüber machen soll, was alles in einer brauchbaren und zuverlässigen Stammtafel enthalten sein muß, so scheint mir die beste Antwort auf diese Frage folgendes zu sein:
Anzugeben sind - nach Möglichkeit -
bei sämtlichen Familiengliedern:
bei Verheirateten:
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bei angeheirateten Frauen außerdem:
bei verstorbenen Familiengliedern:
Den Lebensgang der zur Selbständigkeit Gelangten soll man, so gut es geht, verfolgen, ohne jedoch ängstlich jede vorübergehende Beschäftigung oder unwesentliche Beförderung anzumerken, es sei denn, daß sie für die Feststellung der Nachkommenschaft (durch den Wechsel des Wohnortes etwa) von Wichtigkeit sein könnte.
Für jedes Elternpaar mit seinen Nachkommen lege man von vornherein ein eigenes Blatt an; nicht zu klein, um alles darauf lassen zu können, was sich im Laufe der Arbeit ansammelt. Durch diese Anlage der Stammtafel auf einzelnen Blättern erleichtert man die Sammlung ungemein, da hierbei stets Einschübe gemacht und einzelne unübersichtlich gewordene Blätter leicht abgeschrieben werden können. 1 )
In eine Übersichtstafel gebracht werden nur, von den noch lebenden ausgehend, alle die Familienglieder, die mit Nachkommenschaft gesegnet waren, und die, die den Schluß von aussterbenden Ästen machen, oder die sonst für die Familiengeschichte von besonderer Bedeutung sind - alle mit kurzem charakterisierenden Beisatze und dem Todesjahr.
Wendet man dann zur Bezeichnung der Generationen Buchstaben an, zur Bezeichnung der auf einer Generationslinie stehenden Glieder durchlaufende Zahlen, so kann man leicht Ordnung in der Zettelsammlung halten.
Daß man ein alphabetisches Verzeichnis aller Familienangehörigen nach den Rufnamen macht, ist meist unnötig und nicht recht praktisch, da man oft den Rufnamen gar nicht kennt, und oft ein und derselbe Name so häufig wiederkehrt, daß eine Unterscheidung allein danach schwer fällt. Eher ist ein Verzeichnis der verschwägerten Familien erforderlich, da hierdurch in den meisten Fällen am besten die Orientierung gefördert wird.
Nach diesen Grundsätzen ist nachstehende die Stammtafel der Familie Wachenhusen aufgestellt.
Sie soll ein Beispiel sein, maßt sich aber nicht an, ein Musterbeispiel sein zu wollen, denn auch in ihr sind Lücken geblieben. Aber diese Lücken sind trotz aller Bemühungen nicht auszufüllen gewesen.
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Weshalb ich nun gerade die Familie Wachenhusen gewählt habe, um meine Theorie in die Praxis umzusetzen, das hat zwei für die Sache selbst völlig geringfügige Gründe gehabt. Erstens reizte es mich, die Irrtümer der Familientradition nachzuweisen, wie sie in dem biographischen Buche des Hans Wachenhusen (Aus bewegtem Leben) und in verschiedenen seiner Briefe, die mir vorlagen, sich finden, und wie sie - in anderer Form - in dem nach Österreich verschlagenen Zweige der Familie fortgepflanzt zu sein scheinen, als sei die Familie schon in der Zeit, da man die Mönche austrieb, als rittermäßiges Geschlecht (als gruwelike Mönkesmokers) oder gar noch früher als die edlen Herrn Maß von Wachenhusen in Mecklenburg ansässig gewesen, eine Tradition, die wohl vorzugsweise mit dazu gedient hat, daß die in den preußischen, schwedischen, österreichischen Offiziersstand eingetretenen Glieder für sich das adelnde "von" in Anspruch nahmen. Dann aber auch eignete sich die Familie wegen ihrer Abgeschlossenheit sehr zu einer derartigen beispielsmäßigen Darstellung, da sie trotzdem noch genügende Verästelung aufweist, um die Anordnung einer derartigen Tafel daran zeigen zu können.
Daß die Traditionen über das adlige Herkommen der Familie grundlos sind, braucht kaum näher ausgeführt zu werden. Der erste in Mecklenburg erscheinende Wachenhausen 1 ), der als Theologe ins Land kam, stammte aus Northeim im Hannoverschen. Dicht bei Northeim liegt der kleine Ort Wachenhausen, dem er unzweifelhaft seinen Namen verdankt - wie ich gleich bemerken will, ein Bauerdorf ohne Burganlage oder Reste einer ehemaligen Burg. Als der erste Wachenhausen aus Northeim nach Mecklenburg kam, gehörte das Dorf Wachenhausen seit Jahrhunderten dem Augustiner=Nonnenkloster Katlenburg, das dicht dabei lag, im 12. Jahrhundert von dem letzten Grafen von Katlenburg gegründet. 1532 verließ Bernhard Wolff, der letzte katholische Propst von Katlenburg, das Kloster und nahm mit den meisten Klosterjungfrauen die evangelische Lehre an. Er zog nach Einbeck, wo er als Kanonikus des evangelischen Stiftes zu St. Alexander gestorben ist. Noch bis 1558 aber lebten einige der Klosterjungfrauen ungestört in Katlenburg. 2 ) Dann
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fand Herzog Philipp von Braunschweig=Grubenhagen sie ab und zog selber in Katlenburg ein, das seitdem Jahrhunderte lang ein fürstliches Amtshaus verblieben ist.
In Northeim aber ging unter großer Einmütigkeit von Volk und Fürst (namentlich auf Betreiben der Herzogin Elisabeth, Herzog Erichs des älteren Gemahlin) die Einführung der Reformation im Jahre 1539 vor sich. Die Mönche aber des Northeimer Klosters befanden sich noch 1547 in ihrem Blitze, aus dem sie auch keineswegs gewaltsam entsetzt wurden. 1 )
Also selbst in ihrer hannoverschen Heimat hatten die Wachenhusens keine Gelegenheit gehabt, sich als Mönkesmokers hervorzutun, dort war die Auflösung der Klöster ohne derartige Gewalttätigkeiten von statten gegangen.
Daß aber der in Mecklenburg einwandernde Pastor selber nicht daran dachte, sich einer adligen Familie zuzuzählen, wird am besten durch die Tatsache bewiesen, daß sein Sohn Friedrich, der lange genug in seiner Nähe gelebt hatte, um darüber Bescheid zu wissen, trotz seines militärischen Ranges erst einer besonderen Adelung als von Wachenfeldt bedurfte.
Auch daß er des Vaters Wappen - einen Kranich mit Stein, als Helmzier ein Herz, von zwei Pfeilen durchbohrt - bei seiner Adelung nur zum Teile beibehielt 2 ), läßt darauf schließen, das jenes kein ursprünglich adliges Wappen war. Der Kranich, der, der Sage nach, den Stein hält, um sich wach zu erhalten, ist das Symbol der Wachsamkeit, es ist also, wie es bei Bürgerwappen vielfach uns begegnet, ein redendes Wappen damit beabsichtigt. Das von Pfeilen durchbohrte Herz ist eine öfter bei Geistlichen auftretende Helmzier symbolischer Natur. Daß die späteren Generationen der Familie Wachenhusen unter Beibehaltung des Schildzeichens, das sie in ein grünes Feld setzten, das Herz mit den Pfeilen der Helmzier gegen einen wachsenden Kranich zwischen zwei Büffelhörnern vertauschten, ist kaum als eine Verbesserung des Wappens zu bezeichnen.
Alles in allem genommen werden wir nicht fehlgehen, wenn wir in den Wachenhusens eine Familie erblicken, die, vom Dorfe
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in die nahe Stadt gewandert, aus Handwerkerkreisen in die Reihen der Gelehrten= und Beamten=Familien gelangt ist. Derartige Vorgänge vollzogen sich gerade im 16. und 17. Jahrhundert sehr häufig.
Wenn in der Folgezeit nicht alle Glieder der Familie sich auf der erklommenen Höhe des Lebens haben halten können, so kann man doch zum Ruhme der Familie sagen, daß sie eine große Zahl um den Staat und um ihre Mitwelt verdienter Männer hervorgebracht hat, und wenn auch bei einzelnen Persönlichkeiten ein großer Hang zum Abenteuer sich nicht verkennen läßt, so hat er doch stets einen aussöhnenden, idealen Zug behalten.
Die Existenz einer nach dem Orte Wachenhausen sich nennenden Familie außer unseren Wachenhusens für ältere Zeit nachzuweisen, ist mir nicht gelungen. Eine Anfrage bei dem Magistrate der Stadt Northeim blieb leider ohne Erfolg.
Ich will aber nicht verschweigen, daß im Jahre 1876 aus Berlin ein Schlosser Wachenhausen wegzog, unbekannt wohin, der am 18. Oktober 1853 in Herzberg am Harze geboren war, also auch ganz nahe bei Wachenhausen, und daß in Hamburg sowohl wie in Hannover Personen dieses Namens in arbeitenden Stellungen heute noch ansässig sind, deren Herkunft mir aber nicht bekannt geworden ist.
Zur Mitarbeit an der Stammtafel, soweit ich sie bedurfte, war die Familie Wachenhusen überall, wo ich anklopfte, gerne bereit. Ein reges Familieninteresse war vorhanden, doch die Kenntnis von dem Zusammenhang der Familie war zum großen eigenen Bedauern zum Teil völlig verloren gegangen, so daß meine Forschung deshalb von allen Seiten mit Freude begrüßt wurde.
Daß das auch mir Freude bereitet hat, will ich, trotz des Bewußtseins, diese Stammtafel lediglich aus sachlichem Interesse entworfen zu haben, gerne eingestehen.
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A. | Karl |
* 1600 in Northeim, auf Wallensteins Befehl 1628 Sept. 7 in Granzin (bei Lübz) als Pastor eingeführt, 1637-1641 mit Frau und Kindern erst in Schwerin, dann in Holstein. † 1669 Juni 29 Granzin.
~ Sophie Hoppe, die als Wwe. in Granzin lebt, * 1608.
Kinder:
B. 1.
B. 2.
B. 1. | David Friedrich | Vater A. |
* 1634, studiert erst, geht 1656 in schwedischem Solde mit Herzog Karls von Mecklenburg Regiment nach Polen, wird Fähnrich. Zieht 1662 als Regiments=Quartiermeister mit den Kaiserlichen gegen die Türken. Verabschiedet 1665. Wird 1672 als Rittmeister in Herzog Friedrichs von Mecklenburg Kurbrandenburgischem Regiment angenommen. Steht 1674 als schwedischer Major unter General Wrangel in Wismar, verliert bei einem
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Ausfall das linke Bein. 1677 dänischer Obristleutnant. Wohnt 1678 in Hamburg, kauft 1679 Kl.=Bresen (A. Lübz), das er 1698 verkauft. † vor 1702, wohl in Wismar, wo er ein Haus gebaut hatte. 1688 als von Wachenfeldt geadelt. (Die von Wachenfeldt sind 1720 in das schwedische Ritterhaus eingeführt und blühen noch heute.) 1 )
Kinder erster Ehe:
Kinder zweiter Ehe:
Einer der Söhne war der Kapitän von Wachenfeldt, dessen Frau 1712 Okt. 25 in Granzin eine Tochter Anna Katharina bekommt.
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B. 2. | Heinrich Christian. | Vater A. |
* 1642 Granzin, 1665 März in Rostock immatrikuliert, 1668 beim Vater als Kandidat, 1670 Juni 19 als Pastor in Granzin eingeführt. † 1717 Apr. 21 Granzin.
~ Herbst 1669 Anna Sophia Lanzius, Tochter des Pastors Johannes Lanzius zu Lancken, * 1647 Nov. 28, Siggelkow, lebt noch 1723.
Kinder:
C. 1.
C. 2.
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C. 1. | Joachim Karl. | Vater B. 2. |
* 1671 Apr. 3 Granzin, immatrikuliert in Rostock
1691 Dez. 1, ordiniert als pastor in Kladrum
1696 Juli 5. † 1749 Apr. 21 Kladrum.
~ 1696
Juli 6 Kladrum Oelgart Maria Wendt, Tochter des
Amtsvorgängers in Kladrum P. Joachim Wendt. †
1725 Apr. 13 Kladrum.
Kinder:
D. 1.
D. 2.
D. 3.
D. 4.
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C. 2. | Christian Heinrich. | Vater B. 2. |
Krüger in Granzin (A. Lübz). † 1742 Juli 6
Granzin.
~ 1. 1711 oder 1712 Sophie N.
Taufpatin 1714 Mai 11 und noch 1726 Juni 7 in
Granzin.
2. Nach 1735 Anna Sophie geb.
Ehlers, als Witwe des Pensionärs Seehase
Pächterin des Tannenhofs bei Benthen. * 1692, †
1757 Dez. 20 Granzin.
Kinder erster Ehe:
D. 5.
Kind zweiter Ehe:
D. 6.
D. 1. | Magnus Heinrich | Vater C. 1. |
* 1700 Juli 1 Kladrum, eingeführt 1731 Dez. 16 als Pastor zu Prestin, 1750 auch zu Wamckow, † 1755 Janr. 1 Prestin.
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~ 1. N. Roland, seines Vorgängers Jacob Roland (†
1724) in Prestin Tochter.
2. 1748 Nov. 7
Mestlin, Anna Katharina Brennecke, Tochter des
Pasters Georg Br. zu Mestlin und geb. Petri, *
1714 Juni 4 Mestlin, † 1793 Juni 13 Mestlin.
Kinder erster Ehe:
E. 1.
E. 2.
Kind zweiter Ehe:
D. 2. | Johann Georg. | Vater C. 1. |
* 1708 Sept. 13 Kladrum, studierte von 1725 ab
Theologie in Rostock. Cand. min. 1736, 1741
Kammersekretär, dann Kammerrat, Geh. Kammerrat,
1770 Kammerdirektor, hatte das Amt Walsmühlen in
Pacht, das die Erben bis 1792 behielten. † 1773
Okt. 1 Schwerin, in Stralendorf
beigesetzt.
~ 1742 Janr. 12 Kladrum Maria
Juliane Margarete Schröder, Tochter des
gewesenen Kapitäns bei den Liliestrengschen
Dragonern Joh. Hinr. Schröder (später in Krakow
wohnhaft), † 1770 Juni 26 Walsmühlen, zu
Stralendorf in dem damals begründeten, noch
vorhandenen Erbbegräbnis beigesetzt.
Kinder:
E. 3.
Seite 17 |
E. 4.
E. 5.
D. 3. | Friedrich Joachim. | Vater C. 1. |
* 1711 Mai 22 Kladrum, Kaufmann, dann
Bürgermeister zu Sternberg. † 1772 Janr. 14
Sternberg.
~ 1. 1740 Sept. 14 Rostock Anna
Katharine Berg aus Rostock.
2. 1758 Janr.
13 Rostock Margarete Katharine Quistorp, Tochter
des Kaufmanns und Ratsverwandten zu Rostock
Lorenz Gottfried Quistorp und Anna Maria Berg
aus Rostock, * 1727 März 27 Rostock, † 1796 Dez.
29 Sternberg.
Kinder erster Ehe:
E. 6.
Kinder zweiter Ehe:
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D. 4. | Karl Friedrich. | Vater C. 1. |
* 1719 Okt. 14 Kladrum. Krämerkompagnieverwandter
(Kaufmann) in Wismar, † 1781 Nov. 21
Wismar.
~ 1. 1746 Mai 10 Rostock Anna Sophie
Quistorp, Tochter des Kaufmanns und
Ratsverwandten Lorenz Gottfried Quistorp in
Rostock und Anna Maria Berg aus Rostock, * 1724
Aug. 22 Rostock, † 1750 Aug. 30 Wismar.
2.
1754 Mai 9 Schwerin Anna Ilsabe Buntzen, Tochter
des Kaufmanns Buntzen aus Mölln (Lauenb.), *
1723, † 1796 Juli 11 Schwerin.
Kind erster Ehe:
E. 7.
Kinder zweiter Ehe:
D. 5. | Joachim Friedrich. | Vater C. 2. |
Krüger in Granzin † 1772 Mai 19 Granzin.
~
1. 1743 Janr. 25 Granzin Engel Seehase, † 1758
Mai 25 Granzin.
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2. 1759 Janr. 26 Granzin Katharina Dorothea Glantz, soll 1772 in das Sophienstift in Lübz aufgenommen werden.
Kinder erster Ehe:
E. 8.
Kinder zweiter Ehe:
E. 9.
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D. 6. | Magnns Hinrich. | Vater C. 2. |
* 1738 Granzin, 1760 Schreiber in Steinbeck bei
Gadebusch, 1766 in Dannhof bei Wolfshagen (Kspl.
Seddin), seit 1772 Kolon (Hufenpächter) in
Gr.=Pankow, preuß. Anteils, † 1776 Sept. 4
Gr.=Pankow.
~ 1766 Okt. 24 Seddin Margareta
Elisabeth Ditten, * 1742 Seddin; noch 1781 in
Gr.=Pankow, 1806 in Parchim.
Kinder:
E. 1. | Julius Karl Friedrich. | Vater D. 1. |
* 1733 Prestin. Kaufmann und Ratsverwandter, seit
Juli 1785 Bürgermeister in Ribnitz, † 1809 April
21 Ribnitz.
~ 1761 Nov. 19 Ribnitz Sophie
Luise Krüger, Tochter des Bürgermeisters Kr. in
Ribnitz, † 1787 Sept. 30 Ribnitz.
Kinder:
Seite 21 |
F. 1.
F. 2.
E. 2. | Joachim Johann | Vater D. 1. |
* um 1735 Prestin. Studiert in Rostock seit 1751
Okt. 16, Pastor zu Alt=Rehse seit 1768. † 1771
Apr. 25 Alt=Rehse.
~ 1768 Okt. 26
Alt=Schwerin Helene (Magdalene) Dorothea Vette,
* 1750 Mai 29 Alt=Schwerin. Tochter des Pastors
Joh. Simon Vette und Barbara Karoline geb.
Birckenstädt, seit 1806 in Waren, † 1831 Febr.
16 in Waren.
Kinder:
F. 3.
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E. 3. | Karl Georg Heinrich. | Vater D. 2. |
* 1743 Juni 12 Schwerin. Studiert seit 1762 Apr.
26 zu Bützow, 1765 Auditeur, 1766 Referendar,
1767 Justizrat, 1789 Vizedirektor der
Justizkanzlei zu Schwerin, hatte bis 1792
Walsmühlen in Pacht, kauft 1791 Saunstorf, das
er 1793 wieder verkauft. † 1793 Dez. 3
Schwerin.
~ 1. 1767 Okt. 12 Schwerin Helena
Katharina Schmidt, Tochter des Geh. Rat J. P.
Schmidt und Helena Katharina geb. Petersen, *
1748 Nov. 22 Schwerin, † 1787 Apr. 7 Schwerin,
beigesetzt in Stralendorf.
2. 1788 Okt. 3
Schwerin Charitas Maria Wachenhusen, des Karl
Friedrich W. zu Wismar Tochter (D. 4, 4) * 1758
Sept. 1 Wismar, † 1791 Juli 18 Schwerin.
3.
1793 Janr. 2 Schwerin Eleonore Christine von
Bernstorff, Tochter des Kammerjunkers Andreas
Hans August von B. auf Othenstorf und geb. von
Bülow. † . . . .
Kinder erster Ehe:
F. 4.
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F. 5.
Kinder zweiter Ehe:
F. 6.
F. 7.
Kind dritter Ehe:
E. 4. | Wilhelm Andreas Friedrich. | Vater D. 2. |
* 1748 Juni 18 Schwerin. Studiert seit 1767 Apr.
30 in Bützow. 1771 Kammersekretär, 1779
Charakter als Postdirektor, dann Beamter,
zuletzt Amtshauptmann in Doberan. † 1821 Febr.
15 Doberan.
~ 1. 1780 Juni 15 Schwerin
Caroline Luise Sophie Schmidt, Tochter des Geh.
Rats J. P. Schmidt und Helena Katharina geb.
Petersen. * 1756 Mai 15 Schwerin, † 1794 März 4 Doberan.
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2. 1796 Febr. 5 Strömkendorf (Katharina Marie) Friederike Charlotte Oldenburg, Tochter des Amtsrats Oldenburg zu Strömkendorf (Pf. Dreveskirchen), * 1767 Aug. 3 Strömkendorf, † 1804 Juli 15 Doberan.
Kinder erster Ehe:
F. 8.
Kinder zweiter Ehe:
F. 5.
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E. 5. | Christian Gottlieb Heinrich. | Vater D. 2. |
* 1749 Aug. 12 Schwerin. Studiert seit 1767 Apr.
30 in Bützow. 1771 als Advokat zugelassen, 1776
Hofrat, 1781 Kanzleifiskal. † 1795 Febr. 24
Schwerin.
~ 1776 Mai 14 Wismar Lucia
Elisabeth Bouchholz, Tochter des Amtshauptmanns
Bouchholz in Goldberg, * 1748, † 1807 Jan. 16 Schwerin.
Kinder:
F. 9.
F. 10.
E. 6. | Andreas Friedrich. | Vater D. 3. |
* 1746 Nov. 26 Sternberg. Studiert seit 1764 Apr. 27 in Rostock, 1774 cand. theol. in Sternberg. Magister, seit 1783 Pastor und Vizepleban in Gützkow (Pommern), † 1786 Okt. 6 Gützkow.
Seite 26 |
~ 1784 Dez. 3 Gützkow Marie Elisabeth Zaepelihn, Tochter des Pastors Johann Karl Zaepelihn in Jarmen.
Sohn:
F. 11.
E. 7. | Karl Jakob. | Vater D. 4. |
* 1748 Sept. 26 Wismar, Krämerkompagnieverwandter
in Wismar, † 1822 März 18 Wismar.
~ 1787
Okt. 14 Wismar Elisabeth Rose, Tochter des
Ratsverwandten Christian Rose, * 1765 Wismar, †
1810 Juni 19 Wismar.
Kinder:
F. 12.
Seite 27 |
E. 8. | Franz Christian. | Vater D.5. |
* 1744 Granzin, 1791 Ökonomie=Inspektor in Neese,
1793 Holländereipächter in Neese, † 1796 Apr. 5
Neese.
~ 1791 Apr. Neese: Dorothea Luise
Bühring, Tochter des Holländers Ulrich Christoph
B. zu Balow, * 1760 Okt. 6 Werle, lebte noch
1825. Heiratete 1798 Apr. 27 den Holländer
Martin Friedrich Corbahn, 1801-1814 Holländer in
Balow, 1814-1821 in Werle, seit 1822 Erbpächter
in Neuhof bei Neustadt, * 1771 Febr. 3 Bützow,
lebte noch 1836.
Kinder (mit Wachenhusen):
E. 9. | Joachim Zacharias Christian. | Vater D. 5. |
* 1760 Febr. 29 Granzin, 1790 Wirtschaftsschreiber in Dudendorf (Kspl. Sülze), dann bis 1795 Pachtkrüger zur (Lieper)
Seite 28 |
Klappe bei Dudendorf, seit 1796 Hausbesitzer,
Fuhrmann und Ackerbürger in Teterow, 1810
Wirtschaftsschreiber in Kl.=Grabow (Kspl.
Lüdershagen), von 1813-1822 in Hoppenrade (Kspl.
Lüdershagen).
~ 1790 Janr. 15 Marnitz
Christine Christiane Paris, Tochter des
Schneidermeisters P. in Marnitz * 1770, † 1809
Dez. 16 Teterow, 39 Jahre alt.
Kinder:
F. 1. | Adolf Johann Christian. | Vater E. 1. |
* 1772 Sept. 25 Ribnitz. Kaufmann (Weinhandlung
Wachenhuen und Prutz), dann 1809-13 und 1819-29
Stadtrat in Stettin. † 1829 Apr. 26
Stettin.
~ Henriette Karoline Loewener, †
nach 1835.
Kinder:
F. 2. | Friedrich Anton Leonhard. | Vater E. 1. |
* 1775 März 26 in Ribnitz, Krämer, dann Warenmakler in Lübeck, † 1830 März 1 Lübeck.
Seite 29 |
~ 1803 Juli 12 Anne Katherine Bock, * 1780 Juli 28, † 1821 Juli 22 Lübeck.
Kinder:
F. 3. | Johann David. | Vater E. 2. |
* 1770 Alt=Rehse, Kaufmann in Laage, † 1816 Aug.
11 Laage, 46 Jahre alt.
~ 1. 1805 Dez. 6
Altkalen Christiane Juliane Friederike Vick, *
1780, † 1809 Nov. 19 Laage, 29 Jahre alt.
2. 1810 Mai 18 Wattmannshagen Marie Sophie
Ernestine Susemihl, Tochter des Pastors Zach.
Dan. S. zu Wattmannshagen, * 1781, † 1814 Sept.
24 Laage, 33 Jahre alt.
Kinder erster Ehe:
Kind zweiter Ehe:
Seite 30 |
~ 1831 Okt. 14 Ribnitz Kaufmann Johannes Karl Friedrich Ehrenreich Hillebrandt in Ribnitz, * 1801 Juli 22 Triebsees, † 1882 März 8 Ribnitz.
F. 4. | Wendelin Johann Rudolf. | Vater E. 3. |
* 1774 März 19 Schwerin. 1796 als Advokat in
Schwerin zugelassen, 1809 Hofrat, 1813
ritterschaftlicher Syndikus in Rostock. † 1823
Juni 10 Rostock.
~ 1809 Mai 19 Bekendorf
Charlotte Sophie Friederike Ritzerow, Tochter
des Eigentümers von Bekendorf Gustav David
Ritzerow, * 1792 Dez. 11 Westenbrügge, † 1844
März 3 Parchim.
Kind:
F. 5. | Georg Johann Ludwig. | Vater E. 3. |
* 1782 Jan. 3 Schwerin. Leutnant im k.
schwedischen Infanterie=Regimente Engelbrechten
zu Stralsund, wurde am 28. Dez. 1815 als
Premierleutnant bei dem k. preuß. 33.
Infanterie=Regiment in Graudenz angestellt.
Kapitän am 12. Aug. 1816, unter dem 3. März 1820
in das 34. Infanterie=Regiment nach Stralsund
versetzt. Am 16. Sept. 1822 mit dem Charakter
als Major, der Armeeuniform, 300 Taler Wartegeld
und Aussicht auf Zivilversorgung verabschiedet.
Nannte sich v. W. † 1838 Apr. 8 Berlin
(Brüderstr. 24).
~ 1817 Sept. 19 Doberan
Rudolfine Marie Elisabeth Wachenhusen (E. 4, 6)
* 1796 Nov. 16 Doberan. 1816 Febr. 5 mit dem
Bruder des Mannes Wilhelm (F. 6.) verlobt. War
1819 beim Vater in Doberan, ertränkte sich aus
Liebe zum Schwager.
Sohn:
G. 1.
Seite 31 |
F. 6. | Johann Wilhelm Gottlieb Heinrich. | Vater E. 3. |
* 1790 August 17 Schwerin. Trat am 11. Okt. 1813
als Volontär in das 1. Infanterie=Regiment der
russisch=deutschen Legion ein, wurde am 2. Febr.
1814 Brigadequartiermeister, am 24. März 1816 k.
preuß. Leutnant und Rechnungsführer im (4.
Rhein.) Infanterie=Regiment Nr. 30, bis 1820 in
Koblenz; 1821 in Luxemburg; seit 1822 in Trier,
† 1825 Nov. 24 auf der Festung Wesel. 1816 Febr.
5 verlobt mit Rudolfine Wilhelmine Wachenhusen,
späteren Frau seines Bruders Georg (F. 5).
~
1820 Koblenz Katharine Willnecker * 1801 Nov. 1
Koblenz. Zog als Witwe zuerst nach Demmin. †
1879 April 28 Berlin, Planufer 24a, bei Dominé.
Kinder:
G. 2.
G. 3.
F. 7. | Anton Johann. | Vater E. 3. |
* 1791 Juli 4 Schwerin, 1812 Advokat in Schwerin,
1820 Justizrat, 1836 Kanzleidirektor, † 1850 Mai
9 Schwerin.
~ 1818 Apr. 10 Schwerin Marianne
Sophie Christiane Brüning, Tochter des
Kammerdirektors Konrad Wilhelm B. in Schwerin
und der Maria Angelika geb. Jentzen, * 1795 März
22 Mecklenburg, † 1851 Sept. 23 Schwerin.
Kind:
Seite 32 |
~ 1. 1846 Janr. 9 Schwerin Domänenrat Heinrich Satow auf Hägerfelde (Witwer), † 1856 März 21 Hägerfelde.
2. N. Hencke, Pächter des Ritterguts Augustfelde bei Holtzendorf (Mark), † etwa 1896, beerd. in Hannover.
F. 8. | Johann (Hans) Georg Heinrich. | Vater E. 4. |
* 1781 Apr. 1 Schwerin. Trat 1798 als
Fahnenjunker aus kurhannoverschen Diensten in
schwedische Dienste, seit 1802 Rittmeister der
Schwadron Jäger zu Pferde im kön. schwed.
Jemtlands=Dragoner=Regt.; 1805 als Major mit der
Regiments=Uniform verabschiedet. Zieht zuerst
nach Bützow; 1810 kauft er Kl.=Nienhagen, das er
bis 1815 behält. Seit 1816 in Doberan; 1823 in
Lurup bei Pinneberg, seit 1825 in Altona,
Herausgeber der Zeitung für Pferdeliebhaber.
Nannte sich v. W. † 1833 Dez. 21 im Duell mit
Freiherrn von Biel auf Zierow in Wilhelmsburg
bei Hamburg.
~ 1805 Febr. 1 Schwerin
Elisabeth Dorothea (Doris) Regina Hartwig * 1782
Juli 7 Schwerin, Tochter des Dr. jur. Friedrich
Wilhelm Hartwig und Karoline Friederike geb.
Hagemeister. Doris lebt 1834 in Altona, 1836 in
Lehmkuhlen bei Schwerin, 1837 und noch 1839 in Schwaan.
Kinder:
G. 4.
Seite 33 |
ein, kommt 1836 als Invalide (rechte Hand durch Säbelhieb gelähmt) wieder; seit 1837 Stallmeister in Boros Jenö (Ungarn), seit 1838 Gestüt= und Stallmeister in Ertsi (Stuhlweißenburger Comitat). Soll (nach Mitteilung von Hans W. G. 3) verheiratet und Vater einer Tochter gewesen sein.
F. 9. | Johann August. | Vater E. 5. |
* 1778 April 4 Schwerin. 1798 Advokat und bald
darauf Bürgermeister in Neukalen, 1811 Okt. Hof=
und Landgerichtsassessor in Güstrow, 1818 Geh.
Justizrat, 1819 Kanzlei=Vizedirektor in Güstrow,
Dr. jur., † 1831 Janr. 27 Güstrow.
~ 1800
Apr. 28 Schwerin Friederike Katharine Marie
Grantzow * 1781 Sept. 10 in Lübtheen, Tochter
des Postmeisters Johann Friedrich Rudolf Gr. in
Lübtheen und Dorothea Elisabeth geb. Paepke, †
1861 April 4 Güstrow.
Kinder
G. 5.
G. 6.
Seite 34 |
G. 7.
F. 10. | Adolf Friedrich Wilhelm. | Vater E. 5. |
* 1779 Dez. 21 Schwerin. Advokat in Schwerin, †
1831 Okt. 21 Schwerin.
~ 1. 1808 Juni 27
Schwerin Benedicte Charlotte Christine Klentz,
Tochter des Amtsmanns Kl. in Schwerin und
Katharine Sophie geb. von Rudow, * 1788 Janr. 24
Bützow, † 1824 Okt. 1 Schwerin.
2. 1825
Okt. 7 Parchim Luise Friederike Franziska
Charlotte Wendt, Tochter des Gerichtsrats und
Appellationsgerichtssekretärs Friedrich Wendt in
Parchim und der Friederike geb. Erhardt, * 1803
Dez. 27 Ludwigslust, † 1833 Janr. 15 Parchim.
Kinder erster Ehe:
G. 8.
Seite 35 |
G. 9.
G. 10.
G. 11.
Kinder zweiter Ehe:
G. 12.
F. 11. | Bernhard Karl Friedrich. | Vater E. 6. |
* 1785 Okt. 20 Gützkow in Pommern. 1811 Pastor in
Kladow, 1822 in Vipperow, 1857 emeritiert. †
1863 Nov. 17 Wandsbeck.
~ 1811 Okt. 11
Sternberg Dorothea (Doris) Henriette Sophie
Bürger, Tochter des Bürgermeisters Joachim
Friedrich B. in Sternberg, 1793 Febr. 19
Sternberg, † 1850 Janr. 30 Vipperow.
Seite 36 |
Kinder:
F. 12. | Johann Friedrich. | Vater E. 7. |
* 1793 März 16 Wismar, Brennereibesitzer in
Wismar, † 1867 Janr. 16 Wismar.
~ 1827
Rostock Franziska Fuhrmann, Tochter des
Kaufmanns Friedrich F. in Rostock und Frau geb.
Scherer, * 1804 Gragetopshof, † 1841 Apr. 6 Wismar.
Kinder:
G. 13.
G. 14.
G. 1. | Friedrich Karl Georg. | Vater F. 5. |
* 1819 Okt. 27 Doberan. Besaß das Gut (Vorwerk)
Denkhaus (Kr. Arnswalde), zog 1845 nach Carlshof
(Pfarre Zühlsdorf), ist dann nach Amerika
ausgewandert, nannte sich v. W.
~ Clara
Auguste Elisabeth Renz * 1818 Juni 14
Wittenberg, verzog 1857 als Gutsbesitzersfrau
von Berlin, unbekannt wohin.
Seite 37 |
Kinder:
G. 2. | Wilhelm Joseph Emil. | Vater F. 6. |
* 1821 Apr. 26 Luxemburg. Bei seinem Oheim Anton
Johann (F. 7) erzogen und zuerst für die
Forstkarriere ausgebildet. 1848
Eisenbahningenieur zu Rostock, dann bis 1862
Eisenbahnbetriebsinspektor in Rostock, seit 1863
Eisenbahnbaumeister in Güstrow. 1865
Eisenbahndirektor (seit 1867 Baurat) in Malchin,
seit 1871 in Schwerin. Zog, 1874 nach dem
Verkauf der Großh. Bahnen z. D. gestellt, nach
Dresden, † 1882 Okt. 6 Dresden (begr. in
Schwerin).
~ 1846 Juli 2 Rostock Christiane
Elisabeth Dorothea Mühlenbruch, Tochter des
Kaufmanns Friedrich Karl M. in Doberan und der
Marie Sophie Margarete geb. Fitense, * 1819 Apr.
6 Doberan, † 1898 Janr. 8 Dresden (begr. in Schwerin).
Kinder:
G. 3. | Arthur Hans Alexander. | Vater F. 6. |
Ursprünglich Alexander gerufen. * 1823 Janr. 1 Trier. Lernte den Buchhandel in Wismar und Berlin. Später Schriftsteller, Weltreisender und Kriegsberichterstatter. (Aus bewegtem
Seite 38 |
Leben, 2 Bde.). Seit 1859 Redakteur in Berlin
(Hausfreund). Herzogl. Sachsen=Altenburgischer
Hofrat und Dr. phil. Seit 1871 in Wiesbaden. †
1898 März 23 in Marburg, wohin er zwecks einer
Kehlkopfoperation gereist war.
~ 1871 Mai 8
Wiesbaden Marie Eveline Huth * 1846 Apr. 6
Limburg (Lahn), Tochter des prakt. Arztes Dr.
med. Friedrich August H. und Wilhelmine geb.
Möhn, † 1890 Juni 21 Wiesbaden.
Kinder:
G. 4. | Helmut Jaspar Johann Wilhelm. | Vater F. 8. |
* 1808 Apr. 5 Bützow, seit 1823 in österr.
Diensten, 1826 Kadett im Erzhz. Rudolf
Inf.=Regt. Nr. 14 in Linz; 1830 Fähnrich im k.
ungar. Gf. Gyulay Inf.=Regt. Nr. 60 in Wien;
1833 Leutnant im k. u. k. Lin.=Inf.=Regt. Prinz
Wasa Nr. 60 in Podolin (Zipser Comitat); 1845
Kapitänleutnant im Galizischen Inf.=Regt. Nr. 63
in Hermannstadt; 1853 Hauptmann und
Militärbadeinspektor in Zaizon; 1857 Kommandant
in Brünn. † als Major a. D. in Olmütz (?) 1863.
Nannte sich v. W.
~ Marie de Martini * 1816
(kathol.), † 1895 Juli 23 Komorn.
Kinder:
Seite 39 |
G. 5. | Gustav Christian Dietrich Wilhelm. | Vater F. 9. |
* 1807 Okt. 26 Neukalen. Advokat in Güstrow seit
1830. † 1874 Mai 6 Güstrow.
~ Karoline
Sophie Amalie Fabricius * 1825, seit 1878 in Hamburg.
Kinder:
G. 6. | Anton Adolf Friedrich Wilhelm. | Vater F. 9. |
* 1811 Mai 23 Neukalen. Trat unter König Otto (1833) ins griechische Militär ein. Seit 1844 interimistisch, seit 1848
Seite 40 |
angestellt als Gerichtsaktuar beim Stadtgericht
zu Teterow. Seit 1862 als Sekretär a. D. in
Schwerin, † 1874 März 3 Schwerin.
~ 1849
Nov. 20 Neukalen Luise Mahns * 1826 Nov. 1
Neukalen, Tochter des Bäckermeisters Fr. Mahns
in Neukalen, lebt noch in Schwerin.
Kind:
G. 7. | Ernst Karl Heinrich. | Vater F. 9. |
* 1813 Dez. 4 Güstrow. Hatte als Kaufmann
gelernt, war dann Beamter der Hamburg=Berliner
Eisenbahn. † 1882 Febr. 4 Reinickendorf bei
Berlin.
~ 1846 Febr. 15 Auguste Tumaschefsky
* 1817 Febr. 15 Frankfurt (Oder), † 1893 Aug. 19
Berlin (Lehrterstr. 6).
Kinder:
G. 8. | Karl Johann Friedrich Wilhelm. | Vater F. 10. |
* 1809 April 1 Schwerin. 1844 Regierungsregistrator; 1851 Ministerialregistrator; 1858 Ministerialsekretär. † 1887 Janr. 13 Schwerin.
Seite 41 |
~ 1. 1845 März 28 Schwerin Henriette Margarete
Adolfine Vaupel, Tochter des Hofposamentiers V.
in Schwerin, † 1852 Dez. 18 Schwerin.
2.
1856 März 31 Rostock Jane Johnson * 1834 Juni 6
Netherwitton (Newcastle), Tochter des William
J., lebt noch in Schwerin, Gustavstr. 20.
Kind erster Ehe:
Kinder zweiter Ehe:
G. 9. | Friedrich Wilhelm. | Vater F. 10. |
* 1815 Dez. 23 Schwerin. Landbaumeister in
Rostock, † 1874 Okt. 8 Rostock. 1848 Nov.
verlobt mit Swarine Wilkens aus Bremen.
~
1873 Okt. 4 Jena. Helene Thon, Tochter des Dr.
med. und prakt. Arztes Thon in Jena. Lebt in
Troppau, Jactarstraße 14 II.
Kind:
Seite 42 |
G. 10. | Karl Johann Ludwig. | Vater F. 10. |
* 1818 Sept. 19 Schwerin. Militärbaumeister in
Schwerin, dann Landbaumeister in Ludwigslust,
zuletzt Postbaurat in Schwerin, † 1889 Nov. 12
Schwerin.
~ 1850 Nov. 1 Schwerin Alexandrine
Zöllner, Tochter des Geh. Hofrat Karl Heinr. Z.
und geb. Thym * 1828 Sept. 6 Ludwigslust, † 1873
Juni 23 Ludwigslust.
Kinder
G.11. | Ferdinand Friedrich Christian Ludwig. | Vater F. 10. |
* 1823 März 27 Schwerin. Gutsbesitzer in
Kollosomp (Kr. Stuhm, Westpr.), † 1888 Dez. 3 in
Berlin (Lichterfelderstraße 5).
~ 1856 Okt.
10 Rostock Johanna Linck, Tochter des Advokaten
Dr. jur. Linck in Rostock und Luise geb. Altschwager.
Kinder:
Seite 43 |
G. 12. | Adolf Friedrich August Georg. | Vater F. 10. |
* 1827 Febr. 19 Schwerin. Advokat zu Rostock, †
1864 Sept. 30, beerd. in Rostock.
~ 1858 Mai
7 Rostock Mathilde Dorothea Auguste Dugge * 1836
Aug. 13 Rostock, Tochter des Senators Ludwig
Friedrich D. und Pauline Elisabeth geb. Prehn. †
1875 Febr. 1 Gries bei Bozen, beerd. in Meran.
Kinder:
G. 13. | Anton ludwig Friedrich Karl. | Vater F. 12. |
* 1831 Juni 13 Wismar. Brennereibesitzer in
Wismar. † 1897 Aug. 25 Wismar.
~ 1868 Juli
14 Timmendorf Marie Sophie Henriette Calsow,
lebt als Wwe. in Wismar, Dahlmannstr. 17, * 1844
Aug. 30 Timmendorf (Poel), Tochter des Karl
Johann Calsow und Agnes geb. Haland.
Kind:
Seite 44 |
~ 1896 Nov. 12 Gnoien Toni Ida Marie Pauline
Kothé * 1874 März 10 Hagenow, Tochter des
Postmeisters Alexander Kothé (jetzt a. D. in
Gnoien) und Alwine geb. Eichler.
(Sohn:
Karl
Alexander Rudolf Friedrich *
1899 Janr. 18 Gnoien).
G. 14. | Gustav Christian Joachim. | Vater F. 12. |
* 1836 Nov. 1 Wismar. Landwirt; von 1868 bis 1891
Erbpachthofbesitzer von Bauhof Lübz, zuletzt
Rentner in Rostock, † 1901 Juni 30
Rostock.
~ 1868 Juli 24 Nesow Marie Sophie
Ernestine Margarete Moll * 1848 Juni 9 Nesow
(bei Rehna), Tochter des Gutspächters Fritz M.
und Lisette geb. Thurow, lebt als Wwe. in Rostock.
Kinder:
Seite 45 |
der
mit der Familie Wachenhusen durch
Heirat
verbundenen Familien.
A
ckermann D 5, 9.
Altschwager G 11.
B
ehm G 7, 3.
Benefeldt E 3, 6.
Berg D 3. D 4.
v. Bernstorff E 3.
Bethge G 14, 1.
Birkenstadt B 2, 7. E
2.
de Biterra G 4, 1.
Bock F 2.
Bouchholz E 5.
Brennecke D 1.
Brüning
F 7.
Bühring E 8.
v. Bülow B 1.
Buntzen D 4.
Bürger F 11.
Busch E 7, 9.
C
alsow G 13.
Clausius G 10, 3. G 11,
1. G 11, 2.
Corbahn E 8.
D
ahlmann E 7, 2.
Darm D 6, 3.
Ditten D 6.
Dugge G 12.
E
berhard G 14, 2.
Eichler G 13,
1.
Ehlers C 2.
Erhardt F 10.
Eversen B 1, 1.
F
abricius G 5.
Fairburn G 6, 1.
v. Flotow D 5, 7.
Friederici D 1, 1.
Frölich B 2, 3.
Fuhrmann F 12.
G
aedig F 12, 2.
v. Gillern G 8,
3.
Glantz D 5.
Grantzow F 9.
Gronow D 5, 7.
Grube E 7, 6.
H
agemeister F 8.
Haland G 13.
Hartmann G 2, 2. G 2, 3.
Hartwig F 8.
Haupt E 7, 10.
Hencke F 7, 1.
Hennemann D 2, 8. E 4, 5.
v. Hertzberg E 3,
4.
Heuß G 3, 2.
Hillebrandt F 3,
3.
Hintze C 2, 3. D 5, 5.
Hofmann G 3,
1. Hoppe A.
Huth G 3.
J
anenzky B 2, 4.
Jentzen D 6, 2. F
7.
Johnson G 8.
Seite 46 |
K
istmacher B 1.
Klentz F 10.
Koch A 4.
Konert G 14, 1.
Kortüm E 7,
2.
Kossel B 2, 7. E 3, 7.
Kothé G 13,
1.
Kramer B 2, 11.
Krüger E 1. E 4, 5.
L
angnickel B 1.
Lanzius B 2.
Linck G 11.
Loewener F 1. F 2, 2.
Luther C 2, 5.
M
aas B 2, 3.
Mahns G 6.
Mann F
10, 9.
de Martini G 4.
Maßmann E 1,
3.
Michaelis E 7, 8.
Michelsen E 4,
3.
Möhn G 3.
Moll G 14.
Mühlenbruch G 2.
N
. N. C 2.
O
ldenburg E 4.
P
ape G 14, 2.
Paepke F 9.
Paris
E 9.
Pauli E 4, 3.
Petersen E 3. E
4.
Petri D 1.
Prehn G 12.
Proisi
G 4, 3.
Q
uistorp D 3. D 4.
R
enz G 1.
Riebe D 5, 7.
Ritzerow
F 4.
Roland C 1, 2. D 1.
Rose E
7.
Rudow B 2, 9.
v. Rudow F 10.
S
atow F 7, 1.
Scherer F 12.
Schlemm E 5, 7.
Schmidt E 3. E 4. G 10,
1.
v. Schmidt E 4, 3.
Schröder D
2.
Schwarz E 1, 3.
Schweder C 1,
3.
Seehase C 2. D 5.
Seel G 3, 2.
Sevecke D 2, 6.
v. Sperling B, 1.
Stahl G 7, 2.
Steffens B 1.
Steinkopf
E 8, 1.
Storch E 2, 1.
Susemihl F 3.
T
hilemann B 2, 5.
Thon G 9.
Thurow G 14.
Thym G 10.
Tonagel E 1,
4.
Tumaschefsky G 7.
V
aupel G 8.
Vette E 2.
Vick F
3.
Voigt D 6, 1.
v.
W
achenfelt B 1.
Wehmeyer G 10, 3. G
11, 2.
Wendt C 1. D 1, 1. F 10. F 10,
4.
Willnecker F 6.
Wirtinger G 4, 2.
Z
aepelihn E 6.
Zimmermann G 8,
3.
Zöllner G 10.
Seite 47 |
Nachtrag zu Seite 8 und 9.
D er Zufall spielte mir, als schon die beiden ersten Bogen gedruckt waren, genaueres über die Mönkesmokers und die Maß von Wachenhusen in die Hände.
Im Jahre 1524 machte sich ein reformatorisch gesinnter Augustinermönch, Heinrich von Zütphen genannt, von Bremen aus, wo er in lutherischem Sinne gepredigt hatte, zu gleichem Zwecke nach Ditmarschen auf. Von den Meldorfern anfänglich günstig aufgenommen, war er der katholischen Geistlichkeit gar bald ein Dorn im Auge. Sie wiegelte die Ditmarscher Bauern gegen ihn auf, und diese überfielen ihn am Freitage nach Marien Empfängnis, also am 9. Dez. 1524 im Pfarrhause zu Meldorf, und schleppten ihn unter grausamen Mißhandlungen nach Heide, wo sie ihn lebendig verbrannten. Unter den Rädelsführern dieses Anschlages nennt Luther, der schon 1525 darüber einen Traktat nach Bremen sandte, auch einen Bauern aus Wackenhusen (einem Dorfe bei Wöhrden in Ditmarschen), den er, wohl aus Mißverständnis seiner niederdeutschen Vorlage Brosi Johann zu Wackenhausen nennt. Der bremische Chronist Renner macht daraus zwei Personen: Ambrosius, Johannes Wackenhusen; Neokorus, der Chronist Ditmarschens, geboren etwa 1550 zu Wöhrden, wo sein Vater Prediger war. stellt Grot Johan tho wackenhusen als das richtige her. Ein andrer Ditmarscher Schriftsteller Russe hatte Grote Joh. Maes van Wackenhusen überliefert. So ist es auch in Westphalens Mon. ined. IV, 1471 wiedergegeben.
Hieraus sind nun die sagenhaften edlen Herren Maß von Wachenhusen entstanden.
Den Namen der Mönkeschmokers aber haben sie dem bremischen Chronisten Renner zu verdanken, der seinem Berichte über das Aufsehen erregende Ereignis, das auch in Bremen, dem ehemaligen Wirkungsorte Heinrichs von Zütphen, die größte
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Bestürzung und den tiefsten Abscheu hervorrief, die Worte anfügte: Dat lof averst, dat de Dettmarschen daerfan hadden, dat waß, dat men se hierna lange tid Monnekeschmokers nöhmede.
Eine Beziehung dieses Aufdrucks zu der, oder überhaupt nur zu irgend einer Familie des Namens Wachenhusen oder Wackenhusen besteht nicht. Es ist zudem überall nicht bekannt, daß das Dorf Wackenhusen in Ditmarschen auf eine Familie seinen Namen hat übergehen lassen. Aus den angegebenen Quellen läßt sich nur ersehen, daß ein Bauer namens Grot Johann oder auch Grot Johan Maes zu Wackenhusen 1524 existiert hat. Das van Wackenhusen Russe's ist durch Luther's zu und des Neokorus tho in seinem richtigen Werte als bloße Bezeichnung des Wohnortes hinlänglich gekennzeichnet.
Für die mecklenburgische Familie Wachenhusen ist die Sache damit völlig beseitigt. Ihre Herkunft aus dem bei Northeim belegenen Wachenhausen läßt sie als völlig unbeteiligt an dem Attentate gegen den lutherisch gesinnten Mönch in Ditmarschen erscheinen.