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:
Mitgetheilt
von
Dr. G. C. F. Lisch.
Es giebt, außer den Chroniken, wohl kaum andere schriftliche Denkmäler der Vorzeit, welche für die Erkenntniß des inneren Lebens vergangener Jahrhunderte so wichtig wären, als die bis auf die neuesten Zeiten fast ganz und ungebührlich vernachlässigten alten Rechnungen, welche in das häusliche Leben einen noch tiefern Blick gönnen, als die Chroniken. Eine der inhaltsreichsten alten Rechnungen, die mir je vorgekommen sind, ist die vollständig im Folgenden von mir mitgetheilte, welche ich vor längerer Zeit unter noch ungeordneten alten Papieren ("Rejectaneis") im Schweriner Archive fand. Vor den meisten andern ähnlicher Art zeichnet sie sich durch eine große Fülle von Ausdrücken aller Art von Gegenständen des häuslichen Lebens und durch eine seltene Reinheit der niedersächsischen (plattdeutschen) Sprache aus, wie auch die Handschrift für die Zeit eine ungewöhnlich klare, große und saubere ist. Für die Sprache wird diese Urkunde lange eine reiche Fundgrube und ein nachahmenswerthes Vorbild bleiben, zumal die Schreibweise der heutigen plattdeutschen Dichter und Schriftsteller (- nach der Aussprache -) grade keine empfehlenswerthe ist. Nicht minder giebt diese Rechnung eine ziemlich klare Uebersicht über die Lebensmittel, welche man vor 400 Jahren genoß.
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Auch für die Staatsgeschichte fallen in ausgezeichneten Rechnungen diese und jene Brosamen oft stark in's Gewicht. Die Rechnung nennt in den Ueberschriften keinen Ort. In den Hauptüberschriften wird jedoch gesagt, daß sie über ein Schloß ("tho des slotes behôff") geführt sei; sie ist also eine Hofrechnung und zwar ohne Zweifel für die Herzoge von Meklenburg. Es ist nun die Frage, über welche Hofhaltung sie geführt ist.
Viele Aufführungen deuten nur auf das Schloß Gadebusch. Vorzüglich sind es die Mühlen (die beiden "Roggenmühlen" p. 11), welche bestimmt auf Gadebusch hinweisen: die Kitzmühle und die Neue Mühle (p. 10). Die beiden letzteren Mühlen kommen in den Amtsrechnungen seit 1436 bei Gadebusch öfter und nur bei Gadebusch vor; ein Kitz (Fischervorstadt) war z. B. bei Schwerin und Wismar nicht. Auch der "Bauhof'' (p. 12), welcher noch heute steht, deutet auf Gadebusch. Daß in der Rechnung (p. 15) eine Strafe ("Bruch") aus Jarmstorf in Rechnung gebracht wird, weiset eben so gewiß auf Gadebusch hin.
Vor allen Dingen entscheidend ist aber, daß als Hauptverwalter wiederholt "Lüdeke von Bassewitz" (p. 2) mit dem Zunamen genannt wird und noch öfter als "Lüdeke" vorkommt (p. 14 und 16). Am 6. Jan. 1452 bestellte nämlich der Herzog Heinrich den Lüdeke von Bassewitz (wahrscheinlich aus dem Hause Maslow), zum "Vogt und "Amtmann über Schloß, Stadt und Vogtei Gadebusch" 1 ). Da nun die Rechnung den Zeitraum von Michaelis 1451 bis Michaelis 1452 umfaßt, und sich vorzüglich in dem Jahre 1452 bewegt, so ist es ohne Zweifel, daß die hier mitgetheilte Rechnung die erste Rechnung des Gadebuscher Küchenmeisters aus der ersten Zeit des Gadebuscher Vogtes Lüdeke von Bassewitz ist. Hiermit stimmen denn auch einige geschichtliche Ereignisse überein, welche in der Rechnung aufgezeichnet sind.
Wiederholt wird des Besuches des "Königs" und des "Herzogs Alf" gedacht, z.B. p. 2 zwei Mal: "do de koningh vnde hertich Alleff hîr weren". Ja, es wird (p. 5) genau gesagt:
1452. "Des donredâghes na (Purificacionis Marie)
quêmen de koningh vnde hertich Alleff hîr
vnde weren hîr III nacht myt hundert vnde vêre
vnde vêrtich pêrden."
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Sie kamen also am 3. Februar 1452 an und blieben bis zum 6. Februar Morgens.
Dieser König ist nun der König Christian I. von Dänemark aus dem Hause Oldenburg (1448-1481), welcher die Dorothea, Tochter des Markgrafen Johann des Alchymisten von Brandenburg zur Gemahlin hatte; diese war eine Brudertochter der Herzogin Dorothea, welche eine Tochter des Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg und Gemahlin des Herzogs Heinrich von Meklenburg war: beide Frauen waren fast von gleichem Alter.
Der Herzog "Alleff" ist der Herzog Adolph VIII. von Schleswig und Graf von Holstein, letzter Herzog von Schleswig aus dem Hause Schauenburg († 1459), welcher auch mit dem Meklenburgischen Fürstenhause durch die Frauen vielfach verwandt war und Vaterbruder des Königs Christian I. von Dänemark.
Die Herzoge von Meklenburg waren mit dem Markgrafen Friedrich dem jüngeren von Brandenburg, welcher die Prignitz und Altmark besaß, wegen mannigfacher Uebergriffe und zahlreicher Raubfehden in "bittere Feindschaft" gerathen. Es waren wiederholt Versuche gemacht, die Irrungen beizulegen, jedoch vergeblich, bis es dem Könige Christian I. gelang, auf einer Versammlung zu Wilsnack die Streitigkeit zu schlichten und den Frieden herzustellen 1 ). Der König kam nach Deutschland über Lübek. Berckmann in der Stralsundischen Chronik 2 ) sagt:
"Anno 1452 -- do wasz koning Carsten tho
Lübeck vnd loch do vort tho der Wilsznack,
dar wehren vorbadet de städte vnd menner."
Nach der hier mitgetheilten Rechnung kamen der König und der Herzog Alf am 3. Febr. (des donredâghes na Purificacionis Marie) in Gadebusch an und blieben hier drei Nächte. Sie erholten sich hier durch Ruhe und Jagd; denn in der Rechnung heißt es:
"den jegheren vor ere jâgerichte, do de koningh
"vnde hertich Alleff hîr weren."
Am 6. Febr. zogen sie nach Wilsnack, allerdings etwas weit von Gadebusch, wo am 7. Febr. die Verhandlung war. Hier waren als "gekorne Schiedsherren" der König Christian
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von Dänemark, der Kurfürst Friedrich der ältere von Brandenburg, der Herzog Heinrich von Braunschweig und der Herzog Alf von Schleswig versammelt und brachten den Frieden zu stande 1 ). Wahrscheinlich nahm der König auch den Rückzug über Gadebusch, da es in der Rechnung p. 5 heißt:
"Festum Dorothee des donredaghes (Febr. 10) quêmen
de heren vnde myn vrowe hîr mit neghentich
pêrden vnd weren hîr twê nacht."
Unter den "Herren" sind wohl der König, der Herzog Adolph und die meklenburgischen Herrschaften zu verstehen, da das Datum grade zu der Rückreise paßt.
Eine andere geschichtliche Begebenheit wird auch vorzüglich durch diese Rechnung aufgeklärt. Es wird p. 8 für die Zeit von Ostern bis Michaelis 1452 gesagt:
"Item êne halue last bêrs quam to Rene, do dat
vroychen beghân wart."
Dieses fürstliche "Fräulein" ist die Prinzessin Katharine, erste Tochter des Herzogs Heinrich und der Herzogin Dorothea von Meklenburg, nach slagghert's Chronik des Klosters Ribnitz:
"Froychen Katherina was in eynem iuncfrowen-
closter werlick vmme ghestlyker tucht wyllen vnde
gude sede tho leren, vnde do se VII iar olt was,
vyl se van ener treppen, dar van se starff."
Aus unserer Rechnung lernen wir, daß das in der Chronik nicht genannte Kloster das Kloster Rehna, nicht weit von Gadebusch, und ihr Todesjahr 1452 (zwischen Ostern und Michaelis) war 2 ).
Das schloß Gadebusch, in einer angenehmen Gegend, wird im Mittelalter große Räumlichkeiten gehabt haben; dazu waren Schloß und Amt Gadebusch Leibgedinge der Herzogin Dorothea, welcher auch wohl das nahe Jungfrauenkloster Rehna besonders lieb war, in welches sie sich im Alter zurückzog und in welchem sie auch starb 3 ).
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Daher waren der Herzog Heinrich und die Herzogin, auch in Begleitung ihrer Söhne, der "jungen Herren", oft zum Besuche in Gadebusch, welches man für die alten Zeiten eine Neben=Residenz nennen kann. Was für Meklenburg=Schwerin jetzt Ludwigslust ist, war vor 400 Jahren Gadebusch.
Merkwürdig ist für jene Zeiten das große Gefolge, mit dem die Fürsten reiseten, und die große Anzahl von Pferden, da man im Mittelalter mehr ritt, als fuhr. Ein kurzer Ueberblick über eine kurze Zeit, wie sie unsere Rechnung vorführt, wird dies zur klaren Anschauung bringen. Die Fürsten kamen nach Gadebusch:
1452. Febr. 1 mit 144 Pferden.
Febr. 10 mit 90 Pferden.
März 8 mit 91 Pferden.
April 16 mit 116 Pferden.
Julii 27 mit 60 Pferden.
Sept. 10 mit 220 Pferden.
Dabei war der Verbrauch von Bier sehr bedeutend. Wahrscheinlich waren in Gadebusch große Brauereien, vielleicht auch eine Hofbrauerei. Von Privatbrauereien scheinen die von Preen und Strestorp genannt zu sein (p. 1). Denn es wird nach älteren Schloß=Rechnungen seit dem Jahre 1436 von Gadebusch sehr viel Bier nach Schwerin und Neustadt, auch nach Meklenburg geschickt. So z. B. wurden im Herbst 1451 auf dem Schlosse 36 Drömt Malz verbrauet.
Endlich wird die Rechnung zu vielen andern Betrachtungen über das tägliche Leben, welche hier nicht weiter verfolgt werden können, Veranlassung geben.
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p. 1. Anno domini MCCCCLI°.
Dit is dat ik ghekoft vnde vthegheuen hebbe tho der kôkene vnde des slotes behôff.
In dat erste X mark vôr III tunne kôulêsches vnde vôr I tunne botteren. Item X mr. vôr øre 1 ), soltendorsch, vor soltenlas, vor rekelink 2 ), raff 3 ), zelspek, grûneuische 4 ).
Item VIII mr. vor ôlige vnde vôr honnich. Item XVIII mr. vôr crût, also vôr saffrân, peper, engheuer, kannêlkonfecht, malmesyen 5 ), mandelen, rosynen, rîs.
Item XXIII tunne bêres, achte tunnen quêmen fôr Mekelenborch: dat bêre myt deme holte de tunne XII s., IIII witte den dregheren. Summa VI mr. IIII witte. Achte tunnen synt vp deme slote drunken: de tunne IX s.,
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den dregheren
IIII witte. Summa
mr. IIII witte. Item VII tunnen
synt ghedrunken thoPreens hûs, wan myn here
rîden wolde vnde de steuele antôch
1
), IIII van Prene vnde III
van Strestorpe
2
): de tunne IX s. vnde XIIII
den dregheren. Summa IIII mr. II
.
Item IX mr. HI s. vôr II
t. heringhes. Item XI mr. IIII
witte vôr VII
t. soltes. Item VIII s. vôr I
lîespunt tallighes. Item VI mr. vôr VII grôte
holtene kannen, IIII stîghe bekere, IX stîghe
schâlen, II hundert vâte
3
). Item
III mr. V s. vôr III tunne etikes. Item XXX s.
vôr I kûuen, vôr I emmer vnde vôr VIII bende
vmme standen
4
) vnde vmme kûuene. Item
II
mr. vôr II brantrôden
5
), II hîserne kîle, vôr
slôte, vôr slôtele, vôr neghele, vôr luchterpîpen.
Summa desser syden V vnde neghentich. mark II s.
vnde II
.
p. 2. Item I mr. vôr II wînuate. Item VI s.
vôr cipollen. Item XXIIII s. vôr rôuen, XII vôr
sennep, II s. vôr VIII schepele grutte to
mâkende. Item IIII mr. XIII witte vôr witbrôd
myt deme dat de koningh vnde hertich Alleff hîr
weren. Item XXVIII s. vôr I dromet erweten. Item
II mr. IIII s. den iegheren vôr ere
iâgherichte
6
), do de koningh vnde
hertich Alleff hîr weren. Item XXX
s. vôr grôneulêsch. Item III s.
vôr I myssinghes horne tho mâkende. Item III mr.
eneme herde, de de meste swîne hôdde tho
Cremptze. Item I punt vôr I lutken wâghen. Item
XII s. vôr I rêp tôme sôde. Item XIII s. vôr
êghere. Item VIII s. êneme ketelbûter
7
) vôr ketele
vnde grâpen to lappende
8
). Item
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II mr. vnde X s. vôr lôwent 1 ) to sekken. Item III mr. vôr V dromet hoppen 2 ). Item II mr. vôr kâlen.
Item dat lô e n vp deme slote. Item deme bakmêster II mr., deme coke XXIIII s., deme kelreknechte XXIIII s. Summa de lônes V mr.
Item Ludeken Bassewissen
3
) VI
mr. vôr want vnde vôr ênen
vôderdôk
4
). Item II punt vôr ênen
zârdôk
5
).
Item X mr. vôr hâueren. Item Werneken coke
XLIIII mr. Item noch Ludeken V mr.
Summa desser sîde hundert mark I mr. X
.
p. 3. Dit is dat ik in de môlen kofft hebbe.
Item V s. vor III bende vmme de wellen. Item I
mr. vôr II pâr wâghenschenen. Item II s. vôr I
neueuerstok
6
). Item XXVIII s vôr drê pâr
râde. Item III mr. VI s. vôr VI dromet hâueren.
Item X s. vor eyn lîuespunt taihghes. Item VIII
s. vôr I hals to stâlende vnde vûr I ryne. Item
II witte vôr I korff. Item III s. vôr III
molden. Item VIII s. vôr XLVII sëlstrenghe
7
). Item vôr IIII
blocke to sâghende, de hadden XXX snede, vôr den
snede IIII witte: summa II
mr. Item vôr I bôchholt vnde vôr
I armeholt
8
), de hadden XII snede, de
snede II witte: summa VIII s.
Item ôuer de vastene hadde de môlemêster II
tymmerlûde to sick vnde hôwen eyn gruntwerk
9
) vnde bûweden I
môlenrad. De êne arbeidede XX dâghe, de ander
arbeidede X dâghe, des dâghes V witte vnde deme
môlenmêstere I punt to lône: summa IIII mr. VI
s. Item XIIII s. IIII
to deme môlenrâde. Item XXVI s.
VIII
vôr
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XX bicken
1
) tho stâlende. Item XIIII
s. de bicken
1
) to scherpende. Item vôr
hôffslach XXXVIII slichte îseren, dat îseren vôr
VI
: summa XIX s. Item XV stâlde
îseren, dat îseren X
: summa XII
s. Item VIII mr. to lône in de môlen.
Summa desser sîden XXIX mr.
p. 4. Dit is dat ik vte den môlen entfanghen vnde verkoft hebbe
Vthe der moltmôlen XXXV
dromet. Item I last II schepel,
den schepel vôr VII witte. Summa XIIII mr. XIIII
witte. Item XXVII
dromet, den schepel vôr II s.
Summa XLI mr. IIII s. Item vthe der
kîsmôlen
2
) XI dromet moltes, den
schepel vôr II s. Summa XVI
mr. Item vthe den beiden
roghenmôlen XI dromet wêten; VI dromet den
schepel vôr II
s.: summa XI mr. IIII s.; item V
dromet, den schepel vor VIII witte: summa X mr.
Summa van molte vnde van wêten drê vnde
neghentich mark IIII s. II witte. - Item XXXVI
dromet moltes synt vorbrûwen.
Dit is dat ik vthegheuen hebbe vnde koft hebbe an den bowhoff.
Item V mr. V s. vôr îserwerk vnde vôr hôffslach 3 ). Item Clawes Hacker VI mr. XIIII s. Item II mr. vôr sëelen, vor sëlstrenghe vnde vôr bintzële 4 ). Dat lôn IX mr. X witte.
Summa XXIII mr. VI s. IIII
.
p. 5. Post festum Dionisii des donredâghes (1451 Octbr. 14) quêmen myn here vnde myn vrôwe hîr vnde weren hîr sos nacht.
Festum Martini in deme âuende (1451 Novbr. 10) quêmen myn here vnde myn vrôwe hîr drê nacht.
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In profesto Purificacionis Marie (1452 Febr. 1) do quêmen myn. here vnde myn vrôwe hîr vnde weren hîr III nacht myt hundert vnde vêre vnd vêrtich pêrden vnde vortêrden m eren herberghen XIIII mr. XIIII s. vôr hâueren, vôr rûchuôder vnde vôr bêre.
Des donredâghes dâr nâ (1452 Febr. 3) quêmen de koningh vnde hertich Alleff hîr vnde weren hîr III nacht myt hundert vnde vêre vnde vêrtich pêrden vnde vortêrden in eren herberghen XIIII mr. XIIII s. vôr hâueren, vôr rûchuôder vnde vôr bêre.
Festum Dorothee des donredâghes (1452 Febr. 10)
quêmen de heren vnde myn vrôwe hîr myt
neghentich pêrden vnde weren hîr twê nacht.
Summa des vôdergheldes III mr. XIIII s. VIII
.
p. 6. Dominica Reminiscere des mytwekens (1452
März 8) quêmen de heren vnde myn vrôwe hîr myt
ên vnde neghentich pêrden vnde weren hîr twê
nacht. Summa des vôdergheldes II mr. VII s. VIII
.
Summa desses vôdergheldes ôuer winter, dat ik vthegheuen hebbe, XXV mr. XIII s.
Summa Summarum der vtghift ôuer winter
druddehalff hundert mr. XXV mr. X
s.
Dy synt de nachte de de heren vnde myn vrôwe hîr ôuer zomer weset hebben vnde dat se an rûchuôder vortêret hebben.
Dominica Quasimodogeniti des suluen dâghes (1452
April 16) quêmen de heren vnde myn vrôwe hîr myt
hundert vnde sosteyn pêrden vnde weren hîr drê
nacht. Summa des vôdergheldes III mr. III s.
VIII
.
Festum Jacobi des donredâghes (1452 Jul. 27) quêmen de heren vnde myn vrôwe hîr myt sostich pêrden vnde weren hîr IIII nacht. To der suluen tyd blêuen myn vrôwe vnde de iunghen heren hîr VI nacht nâ myt XXXVIII pêrden. Summa des vôdergheldes IX mr. XV s.
Festum Natiuitatis Marie des sondâghes (1452
Sept. 10) quêmen de heren vnde myn vrôwe hîr
vnde weren hîr III nacht, twê nacht myt twintich
vnde twên hundert pêrden, de drudden nacht myt
ê
e
n vnde neghentich pêrden. Summa des
vôdergheldes III mr. XI s. IIII
.
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p. 7. Item Busse van Bulowe
1
) vnde de Zassenlender
2
) weren hîr ôk
twênacht: de êrsten nacht myt vêre vnde sostich
pêrden: Summa der quîtinghe IIII mr. III
s.; de anderen nacht myt achte
vnde sôuentich pêrden: Summa der quîtinghe IIII
mr. IIII witte.
Summa des vôdergheldes ôuer zomer XXV mr. II s. X
.
Summa des vôdergheldes ôuer dat ghantze iâr
veftich mr. XV s. X
.
p. 8. Anno domini M°CCCCLII°.
Dit is dat ik van Paschen (1452 April 9) wente to sunte Michels dâghe (1452 Sept. 29) koft vnde vtegheuen hebbe tôr côkene vnde des slotes behôff.
Dominica Quasimodogeniti (1452 April 16). In der suluen wekene weren hîr twê mûrelûde, de den lutken kelre mûrden, de mêster IIII dâghe, des dâghes V witte, de knecht II dâghe, des dâghes I s. Summa VIII s. II witte.
Item X
mr. IIII
vôr øre
3
), vor solten
dorsch, vôr vlakuisch
4
), vôr grôneuische
5
). Item XVII
mr. XII s. VIII
vôr II tunnen solten kôulêsches
vnde vôr kôge, vôr schâpe, vôr lammer, vôr goze.
Item XI mr. VI s. vôr crût, alse vôr peper, vor
saffrân, vôr neghelken, vôr engheuer, vôr wyn,
vôr malmesien
6
). Item XIII s. tôr
têringhe, do dat gût koft wart. Item II
mr. V witte vôr witbrôd. Item XV
s. vôr eygere. IIII s. vôr grutte to mâkende.
Item III mr. IX s. vôr II tunne soltes mit deme
vôrghelde. Item II mr. IIII s. vôr ôlige vnde
vôr honnich. Item XXI tunne bêrs. Ene last quam
to Mekelenborch; II s. den dregheren: Summa VI
mr. XIIII s. Item êne halue last quam to Rene,
do dat vroychen
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beghân
1
) wart,
de tunnen IX s., den dregheren I s.: Summa III
mr. VII s. Item III tunnen synt v p deme slote
drunken, de tunne IX s., den dregheren VI
: Summa XXVII
s. Item noch IIII tunnen de
quêmen to Swerin, vôr dat Barnowesche
bêre
2
) dat
bêre mit deme holte vôr XI s.: Summa II mr. XII s.
Summa desser sîde neghen vnde sostich mark VI s.
X
.
p. 9. Item XII s. vor pertercilienwortelen.
Item IX s. IIII
vôr rôuen. Item XXIX s. vôr
kâlen. Item VI s. vôr ênen nygen emmer, vôr III
bende vmme standen. Item IIII s. vor neghele,
vôr henghe, vôr hâken, vôr I vûreuorken. Item IX
s. vôr I rê
e
p tôme zôde. Item XI s.
vor glese. Item VII s. vor II nyge zëlen, vôr
IIII hennepene strenghe to êneme lutken waghene.
Item VII s. vôr III lechelen, vôr I holtene
kannen, vôr III grôte schâlen, vôr III holtene
bussen. Item IIII s. vôr I tëmes
3
) in dat bakhûs. Item XX witte
vôr II punt wasses.
Item dat lôn vp deme slote. Demo bakmêster II mr., êneme knechte XII s., deme côke XXIIII s., deme kelreknechte XXIIII s. Summa V mr. XII s.
Item III mr. vôr II dromet hoppen. Item XII s.
IIII
vôr lôwent. Item XXIIII s. vôr
III elen wittes wandes, de krêch hertich Albert.
Item den iunghen heren XI elen brûnes Leydeschen wandes, de elen vôr XVIII s. Summa XII mr. VI s.
Summa desser sîden XXIX mr. XV s. IIII
.
p. 10. Dit is dat ik in de molen koft hebbe ôuer somer.
Item II
mr. I s. vôr IIII pâr râde. Item
XXVII s. vôr III dromet hâueren. Item IX mr. vôr
îserwerk, vôr bicken
4
) to stylende vnde
to scherpende vnde vor hôfslach
5
), vôr neghele to
den gruntwerken
6
). Item êneme
tymmermanne, de halp dat gruntwerk
6
) bûwen, X s.
vôr
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VI dâghe. Item
XVIII s. vôr III vêrdendêl schiptêrs. Item IIII
s. vôr zëlstrenghe
1
). Item den
zâgheren vôr XI blocke, de hadden hundert vnde
twê vnde vêrtich snede, vôr den snede IIII
witte. Summa XI mr. XIII s. IIII
.
Item dat lôn in der môlen. Dem môlemêster II mr. dat (!) vôre dat he de gruntwerke 2 ) bûwede, II mr. vôr syn zamerlôn. Item deme voghendrîuer (?) II mr. In de Kismôlen 3 ) II mr. In de Nygemôlen II mr. Summa X mr.
Summa desser sîde XXXVII mr. IIII witte.
p. 11. Dit is dat molt, dat ik entfanghen hebbe vnde vorkoft: IIII leste VI dromet, den schepel II s. Summa sôuen vnde veftich mark.
Item vthe beiden roghemôlen: VI
dromet wêten, den schepel VIII
witte. Summa XIII
mr.
Item XLI
dromet moltes synt ôuer zomer vorbruwen.
p. 12. Dit is dat ik koft hebbe vnde vtegheuen to des bouhôves behôff.
Item VIII s. vôr VIII hennepe strenghe. Item IIII
witte vôr II melkuôte. Item I mr. vôr zwîne vth
to helende. Item VIII s. vôr XVI beker thêres.
Item III mr. VI s. vôr yserwerk vnde vôr
hôfslach. Item IIII mr. X
s. twên deckederen, de de schûnen
deckeden. Item IIII s. vôr II pâr byndelhanschen
4
).
Item XXIIII s. twên herden. XXIIII s. vôr II pâr
râde. Item dat lo
e
n XXIX mr. XIIII
witte myt deme â
e
rnlone
5
).
Summa XLII
mr. II
s.
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Item dit is dat korne, dat ik vthe der bouschônen 1 ) vorkoft hebbe ôuer dat ghantze iâr.
Item dâr hebbe ik vp entfanghen XV
mr. I s. van ghersten. Item V
dromet roghen. Een dromet den schepel to twên
schillinghen. Summa XXIIII s. Den roghen kreghen
de herdes
2
). De halue
last krêch Eghert Heste, den schepel vôr VIII
witte. Summa VIII mr. Item Stoppesacke XVIII
schepel roghen, den schepel vôr VII witte. Summa
II mr. X s. Item Bernd Doppe I dromet roghen,
den schepel vôr VII witte. Summa XXVIII s. Item
Zeltsiughe I dromet zwînekornes, den schepel II
s. Summa XXX mr. XIIII s.
p. 13. Summa summarum der vtghift ôuer den
zomer twê hundert mr. XIIII mr. XII s. VIII
.
Summa summarum der vtghift ôuer dat ghantze iâr
veftehalf hundert mark XXXVIII mr. XIII
s.
Dit is de vpbôringhe 3 )
Summa van molte vnde van wêten ôuer dat iâre
anderhalff hundert mark XIII mr. XII s. VIII
. Item van tollen XIII
mr.
Item van dem grôten brôke 4 ) twêhundert mark XXV mr.
Item sôuenteyn dromet pachtgersten, den schepel
XVIII
. Summa XIX mr. II s.
Item van gersten vnde van roghen vth der schønen XXX mr. XIIII s.
Summa van aller bôringhe vth den môlen, van
tollen, van brôke, van pachtghersten vnd van
korne vth der schûnen vefftehalffhundert mr. XI
mr. IIII s. VIII
. Sunder den brôke, de in der stad
vallen is.
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p. 14. Item blift mynes heren gnâde
Ludeken
1
) schuldich van al
desser vthgheuinghe van kôken, van môlen vnde
van deme bôwhôue XXVII
mr. X
.
p. 15. Dit is de brôke, de in der stad vallen is ôuer dat ghantze iar, den my Kuleman antwerdet heft.
Festum Dyonisii (1451. Oct. 9) II punt van Ludeken windemollers weghen.
Dominica post Omnium Sanctorum (1451. Nov. 7) I punt van Salemans weghen.
II punt van ênes knechtes weghen, de was eyn Detmersche.
In vigilia Martini (1451. Nov. 10) I punt van Clawes bastôuers 2 ) weghen.
In vigilia Natiuitatis Christi (1451. Dec. 24) I punt van Pynnowen weghen.
Dominica ante festum Pauli (1452. Jan. 23) II punt van Baken weghen.
Item I mr. XIIII s. VIII
van Pynnowen weghen.
Item II punt van Henningh Witten weghen.
Item II punt van Hornes weghen.
Des anderen sondâghes na Paschen (1452. April 23) I punt van Brandes weghen.
III mr. van Wolters weghen vppe deme Jermerstorpe.
In vigilia Laurencii (1452. Aug. 9) III punt: II punt van Weydemans weghen, I punt van Meyhanen weghen.
Summa XXVI mr. II s. VIII
.
p. 16. Dit is dat ik van deme suluen brôke wedder vthegheuen hebbe.
Dominica post Omnium Sanctorum (1451. Nov. 7) X
s. vôr I tunne bêres, II
den dregheren; dat bêre wart vp
deme slote drunken.
Dominica ante festum Pauli (1452. Jan. 23) borde Ludeke 3 ) IIII punt.
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Item des anderen sondâghes na Paschen (1452.
April 23) antwerdede Culeman II tunne bêres, de
tunnen vor IX s., VI
den dregheren. Summa XXVII
s.
Item X mr. IIII s. V
vôr hâueren.
In die Johannis baptiste (1452. Juni 24) Ludeken 1 ) II mr.
Festum Laurencii des sonâuendes (1452. Aug. 12) II mr. vôr soshundert vlakuisches.
Item XXIIII s. êneme, de dat krûd vthe der Radegheste 2 ) snêt.
Item V s. êneme ketelbôter 3 ) vôr XXVII zwîne tho snîdende.
Item IIII s. vôr êne wyntho (?) to snîdende.
Item XX witte vôr II stîghe drinkkelschâlen.
Summa XXV mr. IX s. IX
.
Hîr blift Ludeke myneme heren af schuldich IX s.
VII
.
Der Herzog Heinrich von Meklenburg bestellt den Lüdeke Bassewitz zum Vogt von Gadebusch.
D. d. Schwerin. 1452. Januar 6.
Wy Hinrick van godes gnâden hertoge to
Mekelnborch
. vnde greue to Zwerin bekennen
ôpenbâr mit dusseme vnnszeme brêue vôr altzweme,
dat wy deme duchtigen vnseme lêuen trûwen
Ludeken Basseviscz vnsze slot, stad vnde vogedii
to Godebusz vp rechten slotlôuen ingedân hebben,
so dat he vnnsze voget vnde amptman wesen schal,
vnde wes he vns dâr van deme sînen wynnet edder
schâden nympt, de bewîszlick is, de wyle he dâr
an vnnseme dênste is, des scholen vnde willen wy
edder vnsze eruen deme vôrbenômeden Ludeken
edder sînen eruen to ende [van schult vnde van
schâden] vt benemen, ehr wanne wy edder vnsze
eruen van eme
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edder sînen eruen vnsze slot, stad vnde vogedii Godebusz wedder innemen. To orkunde vnde furder bewâringe hebben wy vnsze ingesegel mit willen vnde witschop hengen hêten vôr dussen vnszen brêff, gegeuen to Swerin na godes bôrt viertheynhundert iâr dârnâ im twêvndeveftigesten iâre, amme dâge der hilgen dryer konynge.
Nach dem Original im großherzoglichen Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin. Siegel und Siegelband fehlen. Die hier eingeklammerten Worte: ["van schult vnde van schâden"] sind auf dem obern Rande ohne Verweisungszeichen von anderer Hand übergeschrieben, während in der Urkunde an der Stelle, wo hier die Worte eingeschaltet sind, die Worte: "zunder sînen schâden" durchstrichen sind.