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XXXIV. 4.

Quartal- und Schlussbericht

des

Vereins für meklenburgische Geschichte und
Alterthumskunde.


Schwerin, im Juli 1869.

Vignette

D as bedeutendste Ereigniß für die Geschichte unsers Vereins in dem abgelaufenen Jahre ist ohne Zweifel die tiefgreifende Veränderung in dem Personale des Vorstandes desselben. Nachdem am 24. September v. J. der Vicepräsident, Geh. Revisionsrath Hase, wie bereits in dem Michaelis=Quartalberichte besprochen worden ist, durch den Tod aus unserer Mitte gerufen ward, ist nunmehr, bevor jene Lücke ausgefüllt werden konnte, durch den Rücktritt des Herrn Minister=Präsidenten von Oertzen Excellenz aus dem Staatsdienste, und die damit verbundene Veränderung seines Wohnorts, auch der Präsidentenstuhl des Vereins leer geworden, so daß am 11. Juli d. J. die 35. Generalversammlung zum ersten Male durch den ältesten Herrn Repräsentanten, Herrn Canzlei=Director von Bülow, eröffnet werden mußte. Herr Präsident von Oertzen, der unserm Vereine schon seit dem 3. Mai 1835, also gleich nach der Stiftung desselben, als ordentliches Mitglied angehört, ward nach dem Abgange des in dem eben verflossenen Jahre ver=

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storbenen Grafen von Bülow in der Generalversammlung vom 11. Juli 1858 wiederum zum Präsidenten gewählt, und hat den Geschäften dieses Amtes 11 Jahre hindurch mit stets gleicher Liebe und Hingebung vorgestanden. Wir sind ihm aber dafür um so mehr zu aufrichtigem und lebhaftem Danke verpflichtet, als sein treues Wirken zugleich von dem glücklichsten Erfolge gekrönt ward. Seiner Theilnahme und seiner gewichtigen Fürsprache verdanken wir es vor allem, daß der bei dem 25jährigen Jubelfeste des Vereins einstimmig ausgesprochene Wunsch der Herausgabe eines Meklenburgischen Urkundenbuches unter dem Präsidio des Vereins endlich zur That, und damit das Ziel, welches der Verein sich selbst schon bei seiner Gründung gestellt hatte, erreicht ward. Herr Canzlei=Director von Bülow gab nur dem allgemein gefühlten Bedürfniß Ausdruck, als er nach Eröffnung der im Vergleiche mit den voraufgegangenen Jahren zahlreich besuchten Versammlung, vor allem dem nicht mehr gegenwärtigen Präsidenten den Dank des Vereins nachrief.

Nicht minder bedeutend sind die sonstigen Veränderungen der Matrikel des Vereins. Was zunächst die ordentlichen Mitglieder betrifft, so haben wir außer dem Vicepräsidenten Geh. Revisionsrath Hase, dem Maler und Literaten Niederhöfer in Petereburg, dem Freiherrn Adolf von Maltzan in Dresden, dem Apotheker Schumacher in Parchim, dem Redacteur Assur in Schwerin und dem Grafen von Bülow auf Cummerow, unserm früheren Präsidenten, deren Tod schon früher in den Quartalberichten angezeigt ward, neuerdings noch den Verlust des Staatsministers Theodor Friedrich von Levetzow, Excellenz, auf Lelkendorf, Karnitz, Groß=Markow, Ludwigsdorf und Sarmstorf, und des Hofmalers Schumacher in Schwerin zu beklagen. Ersterer trat dem Vereine an demselben Tage, als sein College, Herr Staatsminister von Oertzen, Excellenz, am 3. Mai 1835 bei, präsidirte an dessen Seite bei der Jubelfeier am 24. April 1860, und unterstützte denselben bereitwillig bei seinen Bemühungen für das Gedeihen des Vereins. Er starb bekanntlich zu Wiesbaden am 9. April 1869 am Schlagflusse, 67 Jahre alt. Der Hofmaler Schumacher endlich gehörte zu den Stiftern des Verein, indem er schon am 24. November 1831 seinen Beitritt erklärte. Am 22. April 1835 übernahm er die Aufsicht über die Alterthumssammlung, und seitdem verdanken unsere Jahrbücher seiner Künstlerhand eine lange Reihe vortrefflicher und all=

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gemein als gelungen anerkannter Zeichnungen von Alterthümern und Siegeln. In der Kunstgeschichte Meklenburgs hat er sich vor fast 40 Jahren besonders durch die Einführung der Frescomalerei in unsere Heimath einen Namen erworben, siedelte aber später eine Zeitlang nach Dresden über, wo ihn das Unglück traf, fast völlig zu erblinden, und wo er, nachdem er die Freude erlebt, wenigstens auf einem Auge glücklich operirt, die Heimath wieder zu sehen, bei einem kurzen Besuche am 22. Juni d. J. plötzlich verstarb. - Zu diesen zahlreichen und schmerzlichen Verlusten durch den Tod kommt noch der freiwillige Austritt der Herren Graf von Schwerin auf Göhren bei Woldegk, Justizrath von Oertzen in Schönberg, Major a. D. Bruns in Hamburg, Redacteur Fischer in Berlin, Schulrector Zehlicke in Biala in Gallizien, Gutsbesitzer Schwarz auf Steinhagen, Dr. med. Keil in Rostock und von Kossel in Schwerin. - Dieser Verlust von 16 ordentlichen Mitgliedern ward nicht vollständig durch den Beitritt von 11 neuen Mitgliedern ersetzt, nämlich der Herren Canzleirath von Lützow, Hauptmann von Sell, Candidat Pipenberger und Oberpostsecretair Paegelow in Schwerin, zu welchen in dem letzten Quartal noch die Herren von Cramon auf Schloß Schurgast in Schlesien, von Restorff auf Radegast, Lieutenant von Alten in Parchim, Revisionsrath Balck in Schwerin, Kammerherr von Borck auf Möllenbeck bei Strelitz, Advocat Moritz Loeper in Neu=Brandenburg und Premier=Lieutenant von Kühlewein in Schwerin hinzukamen. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder hat sich daher abermals um 6 vermindert und beträgt in diesem Augenblicke nur noch 263.

Auch in Betreff der correspondirenden Mitglieder habe ich an den bereits gemeldeten Tod des Präsidenten der kaiserlichen Societät zu Abbeville, Boucher de Perthes, und des Präsidenten des Ober=Appellations=Gerichtes zu Dresden, Dr. von Langen, zu erinnern, wodurch die Zahl unserer Correspondenten auf 53 abgemindert ist. - Zu den correspondirenden Vereinen und Gesellschaften sind dagegen der Verein zur Erforschung des Rechts und der Geschichte Ober=Yssels zu Zwolle, der Harzverein für Geschichte und Alterthumskunde zu Wernigerode, die Redaction des Literarischen Handweisers, zunächst für das Katholische Deutschland, in Münster und das kaiserliche Museum zu St. Germain bei Paris, hinzugekommen, so daß die Zahl der verbündeten Vereine bis auf 109 gewachsen ist.

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Um den Bericht über die Personalien des Vereins hier sofort ganz abzuschließen, füge ich noch die Mitteilung hinzu, daß in der Generalversammlung Se. Excellenz der gegenwärtige Präsident des Staatsministeriums, der Herr Graf von Bassewitz auf Schwießel, Walkendorf und Dorotheenwald, welcher dem Vereine bereits seit dem 29. October 1855 als ordentliches Mitglied angehörte, mit Einstimmigkeit zum Präsidenten, Herr Staatsrath Wetzell zum Vicepräsidenten erwählt worden sind, und daß beide Herren diese Wahl demnächst auf geschehene Meldung angenommen haben. Von den 4 Repräsentanten des Vereins hatte der Herr Regierungsrath a. D. Prosch seinen Rücktritt zuvor angezeigt, weßhalb derselbe durch den Herrn Justizrath von Prollius ersetzt, die übrigen 3, so wie die sämmtlichen Beamten des Vereins aber in ihrer Stellung geblieben sind. Der Vereinsausschuß besteht also nunmehr aus folgenden Mitgliedern:

Präsident: Herr Minister=Präsident, Graf von Bassewitz, Excellenz.
Vicepräsident: Herr Staatsrath Dr. Wetzell.
Erster Secretair: Herr Geh. Archivrath Dr. Lisch.
Zweiter Secretair: Herr Archivrath Dr. Beyer.
Berechner: Herr Ministerial= Secretair Dr. Wedemeier.
Bibliothekar: Herr Oberlehrer Dr. Schiller.
Repräsentanten: Die Herren Canzlei=Director a. D. von Bülow, Prorector Reitz, Archivar Dr. Wigger und Justizrath von Prollius.

Die Aufsicht über die Münzsammlung wird der Herr Archivrath Pastor Masch zu Demern, und über die Bildersammlung der Herr Architect G. Stern auch ferner übernehmen.

Als Zeugniß für die mit Eifer fortgesetzte wissenschaftliche Thätigkeit des Vereins lagen der 34. Band unserer Jahrbücher, und die 2. Abtheilung des allgemeinen Registers zu den vorhergehenden 30 Bänden, so wie der 5. Band des Meklenburgischen Urkundenbuches der Generalversammlung gedruckt vor, und beide werden in Kurzem in den Händen aller Mitglieder, resp. Abonnenten sein, weßhalb ich mich aller Bemerkungen darüber hier enthalten darf. Dagegen kann ich mir nicht versagen, an dieser Stelle einige ältere Urtheile auswärtiger Gelehrten über die Leistungen unseres Vereins und die Arbeiten seines ersten Secretairs im Allgemeinen zu registriren.

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Es ist vor allen der berühmte und verdienstvolle Herausgeber der Kaiser=Regesten und anderer Arbeiten zur Kenntniß der Quellen der deutschen Geschichte, Johann Friedlich Böhmer zu Frankfurt a. M., dessen unbefangene und durchaus objective Urtheile über das historische Vereinswesen überhaupt und namentlich über unsern Verein erst jetzt nach seinem Tode am 22. October 1863 durch die Herausgabe seiner Briefe 1 ) zu unserer Kenntniß gelangen, und unsere dankbare Beachtung und weitere Verbreitung wohl verdienen. Böhmer, welcher am 5. October 1835 zum correspondirenden Mitgliede des Vereins ernannt ward, aber niemals in ein näheres Verhältniß zu irgend einem unserer Mitarbeiter getreten ist, war im Allgemeinen kein Freund der Provinzial=Geschichtsvereine, obwohl er selbst im Vereine mit seinem Freunde, dem Freiherrn von Stein, wesentlich zu deren Gründung und Ausbreitung beigetragen hatte. Er spricht dies ungünstige Urtheil über die gehaltlosen Publicationen des größten Theils dieser Vereine in seinen interessanten und für die politische und literarische Geschichte seiner Zeit sehr wichtigen Briefen oft unverholen aus, z. B. in einem Briefe von 1849 (Band III, S. 4), wo er in Bezug auf einen neu gestifteten Verein am Niederrheine nachdrücklich warnt, "sich vor den Fehlern der historischen Gesellschaften anderer Orten zu hüten, die fast alle in Makulatur=Druckereien ausgeartet sind".

Desto ehrenvoller ist die Anerkennung, die er eben so unverholen dem Meklenburgischen Vereine zu Theil werden läßt. So äußert er in einem Briefe von 1857, Band II, S. 203: "Als das Vereinswesen sich zuerst aufthat, habe ich mich darüber gefreut, weil ich gern jeden guten Willen ehre, und von ihm hoffe, daß er seine Schule durchmachen, und zum Rechten und Tüchtigen gelangen werde. Das ist auch hier und da wirklich geschehen. Zeitschriften, wie die Niederlausitzische und Mecklenburgische, Werke, wie die Lausitzischen Quellen und Urkunden, verdienen Achtung und erfüllen ihren Zweck. Anderwärts ist man aber an Einsicht nicht vorgeschritten, sondern gar hinter den sonstigen Fortschritten der Wissenschaft zurückgeblieben, und hat in unfruchtbarer Makulatur=Druckerei die mannigfachsten Beweise von Ungeschicklichkeit niedergelegt." - Ferner S. 210:


1) Johann Friedrich Böhmers Leben, Briefe und kleine Schriften. Herausgegeben von Johann Jansen. Freiburg im Breisgau 186-68. 3 Bände.
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Niemand wird läugnen mögen, wie werthvoll es für die Erhaltung der Persönlichkeit eines Volkes und für die Ehre eines Landes sei, daß die Nationalerinnerungen Kenner und Lehrer, die Nationalleistungen - - - in allen Gebieten, in denen der menschliche Geist formt und schafft, ihre Deuter finden. - - Es ist wohl zu hoffen, daß, wenn diese bisher vernachlässigte Richtung von patriotischen Händen aufgegriffen werden wollte, insbesondere auch die Grundbesitzer des Landes als dessen natürliche Vertreter geneigt sein würden, derselben Pflege und Unterstützung zu widmen; aber schwieriger ist vielleicht die Beantwortung der Frage, wie die Aufgabe mit Hoffnung auf Erfolg angegriffen werden könne. Aus ähnlichen Beweggründen haben sich anderwärts Vereine gebildet, welche geschichtliche Zeitschriften herausgeben, und es ist auch auf diesem Wege hie und da, z. B. in Mecklenburg, Achtungswerthes geleistet worden. Aber im Ganzen ist doch nicht zu läugnen, daß die Unternehmer sich das Ziel und die Wege dahin oft nicht deutlich genug gemacht haben, und daß Zeit und Kraft mit gehaltlosen Formalitäten vergeudet wurden." - Desgleichen vom Jahre 1858, S. 249: "Als Novität liegt eben der erste Band des Wittelsbacher Urkundenbuches vor mir. Ich bin sehr froh, daß wir nun doch endlich die wichtigsten Urkunden über die wittelsbacher Hausgeschichte haben, die freilich kein Bajuwarier vermißte, aber doch der gute alte Buchner, wiewohl sehr unzulänglich, benutzte. Aber welche Blößen sind in diesem Band gegeben! Wie gewaltig steht dieses Urkundenbuch eines königlichen Geschlechtes zurück hinter denen Lisch's über einzelne Mecklenburgische Adelshäuser!"

Diesen Auszügen aus Böhmers Briefen füge ich endlich noch ein ähnliches Urtheil des Dr. Pansch, Prosectors in Kiel, über die wissenschaftlichen Leistungen in Meklenburg hinzu. In den "Mittheilungen des Vereins nördlich der Elbe zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse", Heft 8, S. 36, vom Jahre 1867 äußert derselbe: "In andern Gegenden ist man bereits seit längerer Zeit eifrig bemüht, alte Funde mit Umsicht zum Nutzen der Wissenschaft auszubeuten. Ich brauche hier nur auf die Nachbarländer Meklenburg und Dänemark hinzuweisen, wo durch den rastlosen Eifer Einzelner und das thätige Interesse Vieler Erfolge errungen sind, die bei der ganzen wissenschaftlichen Welt dem Lande auf alle Zeiten zum Ruhm gereichen." - Solche Urtheile sachverständiger

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Männer des Auslandes sind wohl geeignet, die Freunde und Mitarbeiter des Vereins einigermaßen zu beruhigen, wenn ihre Bestrebungen in der eignen Heimath nicht immer Anerkennung finden, sondern oft sogar bespöttelt werden.

Unter den Sammlungen des Vereins, deren neueste Erwerbungen in dem Quartale von Ostern bis Johannis d. J. in den

Anlagen Nr. 1 - 5

verzeichnet sind, ist auch in diesem Jahre keine ohne Bereicherung geblieben, und wenn auch der Zuwachs der meisten, wie der Urkunden=, Münz=, Siegel=, Bilder= und Naturalien=Sammlung nur unbedeutend ist, so erfreuten sich doch grade die beiden Hauptsammlungen, die Bibliothek und das Alterthumscabinet, auch in diesem Jahre einer bedeutenden Vermehrung. Die Bibliothek hat wiederum 141 Bände erworben, worunter namentlich der erste Band des neuen Pommerschen Urkundenbuches von dem Archivar Dr. Klempin, so wie die 5 Registerbände zu dem nun vollendeten, 41 Bände umfassenden, Codex Diplom. Brandenburgensis von unserm Landsmanns, Geh. Archivrath Riedel in Berlin, als interessante und namentlich für uns wichtige Erscheinungen in der historischen Literatur hervorzuheben sind. Ganz besonders reich aber hat das Glück in diesem Jahre unsern Stolz, unsere Alterthumssammlung, bedacht, und zwar vorzugsweise in einer bisher im Ganzen noch weniger, als sie es unstreitig verdient, beachteten Abtheilung.

Meine Leser errathen sofort, daß ich von dem dreifachen, bereits in den öffentlichen Blättern mehrfach besprochenen Funde römischer Alterthümer in Meklenburg rede, welcher im Laufe dieses Jahres fast unmittelbar nach der Entdeckung des römischen Silberschatzes von Hildesheim die Freunde des Alterthums im In= und Auslande überraschte, und der in der That jenem berühmten Funde an historischem Interesse vollkommen gleichsteht, wenn er ihn nicht übertrifft, wogegen er an Metall= und Kunstwerth allerdings weit hinter ihm zurückbleibt.

Es ist hier nicht der Ort zur Besprechung der Einzelheiten dieses Fundes. Mein College, der Herr Geh. Archivrath Lisch, welcher denselben einem gründlichen Studium unterworfen, und zu dem Zwecke mit ähnlichen Funden in den Rheingegenden, namentlich in den Ruinen der römisch=gallischen Colonie zu Heddernheim (Hadriani vicus), an Ort und Stelle verglichen hat, um die Heimath unserer Alterthümer möglichst festzustellen, erstattete in der Generalver=

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sammlung vorläufig einen höchst interessanten Bericht über die Resultate dieser Forschungen, und wird demnächst in den Jahrbüchern eine ausführliche Abhandlung über die wissenschaftliche Bedeutung dieses Fundes veröffentlichen. Zugleich hat der Herr Bauconducteur Luckow in Schwerin sich das Verdienst erworben, dem Vereine überaus treue, vortreffliche Zeichnungen der wichtigsten, zu diesem Funde gehörigen Geräthe zu schenken, welche nach Beschluß der Versammlung jener Abhandlung in Lithographien zur Erläuterung beigegeben werden sollen.

Die Wichtigkeit der Entdeckung, welche augenblicklich selbst die Pfahlbauten in den Hintergrund zu drängen geeignet ist, wird es aber hoffentlich rechtfertigen, wenn ich mir erlaube, die Aufmerksamkeit zugleich auf die ältern römischen Funde in Meklenburg zu lenken, und durch eine übersichtliche Zusammenstellung derselben, nebst einem freilich nur flüchtigen Vergleiche mit den verwandten Funden in unsern Nachbarländern östlich von der Elbe, gleichsam als Einleitung zu der Abhandlung meines Collegen, die Beantwortung der Frage nach dem Ursprunge und dem Zeitalter dieser Alterthümer in Gegenden, wohin die Römischen Waffen niemals gedrungen sind, vorzubereiten und zu erleichtern.

Es gehört nicht zu den geringsten Verdiensten unsers Vereins, auch auf diesem Gebiete anstatt des planlosen Sammelns aus bloßer Liebhaberei die gefundenen Alterthümer ordnungsmäßig mit genauer Beschreibung ihres eigenthümlichen Charakters und mit gewissenhafter Angabe des Fundorts zu verzeichnen, wodurch allein die spätere. wissenschaftliche Benutzung derselben möglich geworden ist. Gewiß hat es auch in frühern Zeiten nicht an römischen Funden in Meklenburg gefehlt, ja wir haben bestimmte Nachrichten, daß z. B. eine Menge römischer Münzen aus Meklenburg an die benachbarten Münzcabinete, namentlich in Berlin, abgeliefert worden sind, wo sie ohne Zweifel noch heute aufbewahrt werden, aber ohne Angabe ihres Fundortes, weßhalb sie für die heimische Geschichte völlig verloren sind, während ihr numismatischer Werth höchst unbedeutend ist. Eben so befindet sich im Rostocker Museum eine große Sammlung römischer Münzen, die gewiß gutentheils in unserer Heimath gefunden sind, und auch das Großherzogliche Münzcabinet in Neustrelitz besitzt nach einer gefälligen Mittheilung Sr. Excellenz des Herrn Ministers von Hammerstein nicht weniger als 927 römische Gold=, Silber= und Bronze=

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Münzen, unter denen sich aber kaum ein halbes Dutzend befindet, deren Meklenburgischer Fundort nachzuweisen ist. Mein Verzeichniß römischer Alterthümer aus Meklenburg beschränkt sich daher fast ausschließlich auf die letzten 35 Jahre seit der Thätigkeit unsers Vereins.

1) Schon in dem ersten Bande unserer Jahrbücher findet sich eine leider sehr unvollständige Beschreibung römischer Alterthümer im Besitze des bekannten Sammlers, Pastors Rudolphi in Friedland, jetzt im Großherzoglichen Cabinet zu Neustrelitz. Darunter ist vor allem eine zu Anfang dieses Jahrhunderts zu Mirow gefundene römische Agat=Gemme hervorzuheben, auf welcher nach des Prof. Schröter Erklärung die wunderbare Rettung des römischen Heeres unter dem Kaiser Marc. Aurel. Antoninus in dem Markomannischen Kriege (170 nach Chr.) dargestellt wird. Ferner ein Dreifuß und ein Löffel neben römischen Münzen bei Lübberstorf in Strelitz gefunden. - Hieran schließen sich der Zeit der Entdeckung nach folgende Funde:

2) Das römische Grab von Bibow bei Warin, worin neben 8 römischen Münzen, zum Theil aus der Zeit des Augustus, eine römische Lampe, Bruchstücke einer niedrigen Schale und einer dünnen Platte aus terra sigillata, eine kleine Urne aus gleicher Masse, ein Thränenfläschchen von Glas und Bruchstücke angebrannter menschlicher Gebeine gefunden wurden. Jahrbuch I B., 93 und 94 und II B., 50 -52, mit Abbildungen auf Tab. II und III.

3) Die Grabalterthümer von Kelle bei Röbel: eine große kraterförmige Urne aus Bronze, ein Handgriff, vielleicht von einem Deckel der Urne, eine silberne Schöpfkelle, eine vollständige bronzene Schöpfkelle und der Griff eines zweiten Gefäßes dieser Art, eine Scheere, ein Messer und ein Beschlagring aus Bronze, sowie 3 Würfel, 5 Brettsteine und 1 Griffel aus Elfenbein. Jahrbuch III B., 42 ff.; V B., Anhang, mit einer Steindrucktafel, und IX., 337, chemische Analyse der Bronze.

4) Die Alterthümer von Hagenow: eine Gießkanne mit einem aus 2 Schlangen gewundenen Henkel, an beiden Enden in menschliche Brustbilder auslaufend, eine große flache Schale und ein anscheinend dazu gehöriger Deckel, eine kleinere Schale mit Griff, eine große und eine kleinere Kelle, beide mit Griffen, worauf sich der römische Stempel befindet, ein Sieb, der Größe nach zu der kleinen Kelle passend, endlich eine Scheere, alles aus sicher römischer Bronze, daneben aber, und zum Theil in der großen

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Schale (Krater), verschiedene ebenso sicher einheimische Alterthümer aus Silber, Bronze und Eisen, wie sie häufig auf den sogenannten Wendenkirchhöfen gefunden werden. Jahrbuch VIII B., 30-48, mit einer Steindrucktafel, und XXIV A., 292.

5) Eine schöne große Bronze=Vase, gefunden bei Dobbin am Krakower See. Jahrbuch VIII B., 50, mit Abbildung.

6) Das Bruchstück einer Kelle aus Bronze mit gravirten Delphinköpfen und einem römischen Fabrikstempel, gefunden zu Schwinkendorf bei Malchin, wo zu derselben Zeit auch 2 Hefteln aus Bronze von ungewöhnlich schöner Form gefunden wurden. Jahrbuch VIII B., 51 und 53 mit Abbildung.

7) Ein Reliefgesicht von Terracotta, von römischer, oder, nach dem Urtheil des Staatsraths von Köhne, von griechischer Arbeit aus Mittelitalien und der Zeit von 250 -150 vor Chr. angehörig. Gefunden zu Friedrichsdorf bei Buckow. Jahrbuch X, 297.

8) Bruchstücke eines Bronze=Beschlages mit Silberverzierung, ein Messer und ein Bruchstück einer Scheere aus Bronze, nach der Form und der Composition des Metalles römischen Ursprungs und den Hagenower Alterthümern ähnlich, gefunden neben einem unverbrannten Menschenschädel und andern Menschen= und Thierknochen in einem Grabe zu Kittendorf bei Stavenhagen. Jahrbuch XII, 445-446.

9) Eine römische Graburne aus terra sigillata mit Bruchstücken verbrannter Knochen, gefunden in der Gegend von Stuer. Jahrbuch XII, 447.

10) Eine römische Bronze= Statuette einer Ubertas oder Isis, gefunden zu Manderow bei Wismar. Jahrbuch XXI, 256.

11) Römische Grabalterthümer aus der Gegend von Grabow: ein starker Goldring, ein Eimer, eine Schale, eine Kelle und ein Sieb aus Bronze, sowie ein Paar Sporen und eine Heftel aus Silber. Jahrbuch XXXIV B. 1, 3 und 5.

Endlich

12) Die neuerdings entdeckten römischen Grabalterthümer von Häven bei Warin, wovon oben die Rede war.

Außer diesen Alterthümern im engeren Sinne sind noch ungefähr 50 römische Münzen als in Meklenburg gefunden nachzuweisen, deren Alter durch ihr Gepräge sicher=

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gestellt ist, und die ich deßhalb einfach chronologisch aufführen will. Sie sind, mit Ausnahme einer einzigen, sämmtlich aus der Kaiserzeit; nämlich:

ein Agrippa, 15-12 vor Chr., K. M 1 ) aus Herzfeld bei Neustadt. Jahrbuch 111 B., 117.

Augustus, 31 vor Chr. -14 nach Chr., 3 K.M. neben andern unkenntlichen Münzen und verschiedenen Alterthümern in dem Römergrabe bei Bibow. Jahrbuch I B., 93 und II B., 50 ff.

Vespasian, (67-79, K.M. aus Herzfeld bei Neustadt. Jahrbuch III B., 112.

Domitian, 81-96, K. M. aus Herzfeld, III, 112, desgleichen aus Blengow bei Neu=Buckow, XXII, 329, und aus Lübtheen, letztere anscheinend Nachbildung aus dem 5. Jahrhundert. XXXIV, 217.

Trajan, 98-117, S. M. aus Genzkow bei Neu=Strelitz. V B., 39 und 94.

Hadrian, 117-138, durchbohrte G. M. aus Hornstorf bei Wismar. XXV, 320.

Antonius Pius, 138-61, S. M. aus Bössow bei Grevismühlen. III B., 196. XA., 298.

Lucius Aurel, Verus, 161-169, S. M. aus Rehna. XXII, 329.

Marc. Aurel., 161-180, S. M. aus Groß=Varchow XA., 298. - S. M. auf seine Gemahlin Faustina aus Roggendorf bei Gadebusch. XIX, 413; desgl. K. M. aus Neu=Brandenburg. VII B., 82, und eine anscheinend barbarische K. M. des 5. Jahrhunderts aus Lübtheen. XXXIV, 247.

Commodus, 180-192, S. M. aus Brüel. VIII, 87.

Pertinax, 192-193, K. M. aus Herzfeld bei Neustadt. III B., 112.

Geta, 198-204, durchbohrte G. M. aus Gadebusch. XVIII, 298.

Alexander Severus, 222-35, K. M. aus Cremmin bei Grabow. II BB., 52.

Gordian, 238-44, S. M. aus Wittenburg. IX B., 460.

Pupienus Maximus, Gegenkaiser Gordians, 238, K. M. aus Meklenburg, unbek. Fundorts. X B., 25.

Decius, 249-51, S. M. aus Hagen bei Goldberg. VIII B., 87.


1) d. h. Kupfermünze, wie S. M.: Silbermünze und G.M.: Goldmünze.
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Gallienus, 259-68, G. M. aus Vietlübbe bei Gadebusch. XXXIV, 244-45.

Tetricus, Gegenkaiser des Aurelian in Gallien, 268 73, 10 barbarische K. M. dieses Kaisers und noch 5 Nachbildungen von Münzen aus der Zeit von 317-408, aus der Gegend von Lübtheen. XXXIV, 246-47. Vgl. auch oben Domitian und Marc. Aurel.

Diocletian, 284-305, K. M. aus Meklenburg, unbek. Fundorts. XXXIV, 248.

Maximinian, Mitregent, 286-305, K. M. aus Herzfeld bei Neustadt. III B., 112.

Constantin, 325-37, K. M. am Zierker See bei Neu=Strelitz, in e. Urne. Mittheilung des Herrn Staatsministers, Freiherrn von Hammerstein zu Neu=Strelitz; desgl. aus Meklenburg, unbek. Fundorts. X B., 25.

Valentinian, 425-55, G. M. aus Neu=Brandenburg. X B., 25 und XI., 398 und 422; - desgl. S. M. aus Quaden=Schönfeld in Strelitz. V B., 99.

Justinian, G. M. von Jahre 533 aus Bruderstorf bei Dargun. XVIII, 298, und dieselbe Münze aus Ribnitz. XXXIV, 248.

Anastasius, † 716, eine oder wahrscheinlich mehre Goldmünzen aus dem Tiergarten bei Neu=Strelitz. Mittheilung des Freiherrn von Hammerstein in Neu=Strelitz.

Das ist alles, was an römischen Alterthümern in Meklenburg bis jetzt zu Tage gefördert ist und sich glücklich erhalten hat, so weit wir es zur Zeit zu erkennen und zu sondern vermögen. Werfen wir nun noch einen flüchtigen vergleichenden Blick auf die verwandten Funde der Nachbarländer nach Anleitung von Wiberg, "Einfluß der Klassischen Völker auf den Norden", so stellt sich zunächst heraus, daß der Verkehr der großen Culturvölker des Alterthums, namentlich der Griechen mit den Völkern an der eigentlichen Bernsteinküste der Ostsee, von der Mündung der Weichsel bis Memel hinauf um mehre Jahrhunderte älter ist, als der mit den Bewohnern unserer Heimath denn es werden dort nicht nur griechische Münzen der Städte Athen, Aegina, Syracus, Neapolis, Thasos, Kyzikos, so wie von Rhodos und Olbia, bis zum 5. Jahrhundert vor Chr. hinauf gefunden, sondern auch andere Alterthümer von griechischer Arbeit, namentlich mehre Bronzefiguren aus dem besten Zeitalter der griechischen Kunst. Aehnliches findet sich denn auch in dem slavischen Hinterlande dieser Küste, an den großen Strömen hinauf und wieder hinab zum schwarzen Meer. Hier ist

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also vollkommen klar, diese Denkmäler des hohen Alterthums an der Ostsee sind auf dem Handelswege von den griechischen Colonien an der Küste des Pontus in das Barbarenland getragen. Dies schildert uns aus eben dieser Zeit Herodot nach den freilich meist fabelhaften Berichten der griechischen Handelsleute. Davon finden wir weiter nach Westen, diesseits der Weichsel, in Pommern und Meklenburg keine Spur, es wäre denn, daß die Maske aus Terracotta von Friedrichsdorf bei Buckow, wie Köhne vermuthete, hieher gehörte.

Bedeutend lebhafter ward dieser Verkehr mit den nordischen Barbaren, nachdem die siegreichen Waffen der Römer in der ersten Kaiserzeit ihm den nähern Landweg von Griechenland und Italien durch die untern Donauländer und von dort durch die Pässe der hohen Karpathen, namentlich durch Schlesien, die Oder und Weichsel hinunter geöffnet hatten, - ein Handel, der zur Zeit der Antonine seine höchste Blüthe erreichte. Dies beweisen zunächst die zahlreichen Funde in Schlesien selbst zu beiden Seiten der Oder. Während hier aus der ältern Zeit nur einige wenige und dazu meistens noch unsichere griechische und altitalische Münzen, dann 1 Cäsar, 2 Augustus, 1 Nero und 1 Vespasian gefunden sind, häufen sich diese Funde aus der Zeit von Trajan bis Commodus mit jedem Kaiser, und die Münzen der Antonine finden sich nicht bloß vereinzelt, sondern neben andern zahlreichen römischen Alterthümern in größter Menge bis zu Hunderten zusammen, was man theilweise gewiß mit Recht durch die zahlreichen Geschenke an germanische Fürsten und die oft gewiß sehr bedeutenden Zahlungen zur Erkaufung des Friedens während der Markomannischen Kriege, namentlich unter Commodus, zu erklären gesucht hat. Aus der spätem Zeit finden sich dann wiederum nur einzelne zerstreute Münzen der Kaiser Severus, Philippus Arabs, Gallienus, Claudius, Aurelian (auf die Unterwerfung des Tetricus in Gallien 273), ferner nach einer ziemlich bedeutenden Lücke, des Constantin, Jovianus und Valens, ein Beweis, daß der Handel auf dieser Straße bis zum Untergange des oströmischen Reiches niemals ganz aufgehört hat.

Der Hauptstrom dieses Handels während seiner höchsten Blüthe zog sich aber nordöstlich die Weichsel hinab zu der alt bekannten Bernsteinküste, wo allerdings einzelne römische Münzen schon aus der ältern Kaiserzeit von Augustus bis Constantin, Theodosius, Macrinus und Anastasius vorkommen, aus der Zeit von Trajan bis Commodus aber in

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erstaunenswerther Menge und in Haufen von mehr als 1000 Stück gefunden werden. Nicht so lebhaft wird der Handel auf der nordwestlichen Straße, die Oder hinunter durch die heutige Lausitz und Brandenburg nach Pommern und Meklenburg gewesen sein, da sich die Funde hier allmählich vermindern. Doch findet in allen diesen Ländern, namentlich auch an der Pommerschen Küste, so weit es sich bei der geringen Zahl der von dorther bekannten Münzen und sonstigen Alterthümer beurtheilen läßt, rücksichtlich ihres Zeitalters ungefähr dasselbe Verhältniß statt, wie in Schlesien und an der nordöstlichen Küste der Ostsee.

Unter diesen Umständen scheint es kaum zweifelhaft, daß die Alterthümer aller dieser Länder, so weit sie der ältern Zeit angehören, also von unsern meklenburgischen namentlich die Thonmaske von Friedrichsdorf, die Grabalterthümer von Bibow und die schöne Gemme von Mirow, so wie die ältern Münzen auf demselben Wege, d. h. von der untern Donau her an die baltische Küste gelangten. Dagegen ist eben so gewiß, daß diesem ältern Handel mindestens seit dem 3. Jahrhundert von Gallien aus über den Rhein und die Elbe erfolgreiche Concurrenz gemacht ward, und diese Ueberzeuguug verdanken wir, wenn nicht ausschließlich, doch vorzugsweise den glücklichen Entdeckungen in Meklenburg und der strengen Methode unserer Alterthumsforschung, die dafür sorgt, daß kein zufälliger Fund der Wissenschaft verlogen geht. Ich muß die Beweisführung des gallischen Ursprungs unsers neuesten Römerfundes natürlich meinem Collegen, ihrem Entdecker, überlassen, und mache nur noch darauf aufmerksam, daß nicht nur der Fund von Grabow, welcher dem von Häven völlig ähnlich ist, sondern auch der Hagenower, Keller und Kittendorfer, deren Verwandtschaft mit jenem nicht zu verkennen ist, derselben Zeit angehören, und daß diese Zeit nach dem Charakter der denselben beigesellten einheimischen Alterthümer mit der bekannten ältern Eisenzeit dieser letztern zusammen fällt.

Eine nähere Betrachtung der Fundorte scheint aber selbst über die Wege, wie diese Alterthümer, abgesehen von dem Seewege, in unser Land gelangten, schon jetzt einige Schlüsse zuzulassen. Bekanntlich führten während des ganzen Mittelalters, soweit hier unsere Nachrichten zurückgehen, d. h. von Karl dem Großen an, hauptsächlich 3 große Heer= und Handelsstraßen über die Elbe nach der Ostsee, nämlich 1) über Bardewik und Erteneburg (Artlenburg) an die Mündung der Trave und tiefer nach Holstein, die Meklenburg kaum

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berührte; 2) über Lenzen, welche sich einerseits nordwestlich über Hagenow an den Busen von Dassow, andererseits nördlich auf Grabow, Neustadt und westlich an die Stör und die Lewitz hinauf, theils über Schwerin an den Meerbusen hinter Meklenburg (Wismar), theils nordöstlich über Banzkow und Plate, nach Warin und der Warnowmündung verzweigt zu haben scheint; endlich 3) über Werben (Havelberg), theils durch Stargard zu den Odermündungen, theils über Röbel durch den Engpaß bei Eldenburg und von dort einerseits weiter nördlich über Malchin zur Warnowmündung, andererseits nordöstlich über Stavenhagen in das östliche Meklenburg, Pommern und Rügen. Vergleichen wir hiemit die oben genau angegebenen Fundorte unserer Alterthümer, so ist es mindestens in hohem Grade auffallend, daß dieselben fast ausschließlich an einer oder der andern dieser beiden letztern Straßen und ihren Verzweigungen liegen, und man kann kaum zweifeln, daß diese großen Straßen des Mittelalters bereits Jahrhunderte früher, zur Zeit der Römer, benutzt wurden.

Es wird nun, nachdem die Bedeutung des bisher meistens unterschätzten Handels der Römer mit dem Norden festgestellt ist, für die nächste Zeit eine interessante Aufgabe der Forschung sein, namentlich auch mit Berücksichtigung der hier absichtlich übergangenen römischen Funde in dem skandinavischen Norden, genauer zu ermitteln, wie viel etwa noch von den schönern, bisher unbedingt der heimischen Cultur zugewiesenen Bronzen der Eisenzeit, den Römern angehören, ja ob nicht vielleicht - ein Gedanke, der nunmehr nahe zu liegen scheint - die ganze Eigenthümlichkeit dieser Culturperiode dem Einflusse der römischen Industrie auf den Norden zuzuschreiben ist.

Schließlich habe ich in Kürze noch der finanziellen Verhältnisse des Vereins nach Anleitung des in der

Beilage Nr. 6.

mitgetheilten Auszuges aus der in der Generalversammlung vorgelegten revidirten Berechnung für das Jahr 1868-69 zu gedenken. Daraus ergiebt sich nach Abzug des beim Beginne der Rechnung vorhandenen Cassenvorraths von 390 Thlr. 15 1/2 ßl. eine Einnahme von 717 Thlr. 17 ßl. 3 pf., also 139 Thlr. 7 1/2 ßl. mehr als in dem voraufgegangenen, in dieser Beziehung besonders ungünstigen Jahre. Der Grund liegt namentlich in der Erhebung von 66 Thlrn. rückständiger Beiträge der ordentlichen Mitglieder

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und in dem bedeutenden Erlöse aus dem Verkauf der Vereinsschriften von 94 Thlr. 16 ßl. gegen 20 Thlr. 40 ßl. des Vorjahres. Dagegen ergiebt aber auch die Vergleichung der Ausgabe dieses Jahres von 990 Thlr. 42 3/4 ßl. gegen die des Vorjahres von nur 514 Thlr. 27 ßl. für das erste Jahr eine Mehrausgabe von 476 Thlr. 15 3/4 ßl., ein Resultat, welches hauptsächlich durch außerordentliche Ausgaben an Druckkosten, Buchbinderlohn und Honorar für das zweite Heft des neuen Registers veranlaßt, und deßhalb schon in dem vorjährigen Berichte vorausgesehen ward. Auf diese Weise war der bei Beginn des Rechnungsjahres 328 Thlr. 20 1/2 ßl. betragende Cassenvorrath beim Abschluß der Rechnung auf 113 Thlr. 36 ßl. zusammengeschmolzen, in Folge dessen denn das Gesammtvermögen des Vereins, welches beim Abschluß der Rechnung von 1868 noch 2374 Thlr. 11 1/4 ßl. betrug, sich gegenwärtig auf 2100 Thlr. 33 3/4 ßl., also um 273 Thlr. 25 1/2 ßl. abgemindert hat, -ein Resultat, welches nach den vorstehenden Erörterungen nichts Bedenkliches hat, indem der Verlust in den nächsten Jahren sich bald wieder ausgleichen dürfte, wenn bei gesichertem Frieden, wie wir hoffen wollen, das öffentliche Interesse für unsere Thätigkeit wieder wachsen und die weitere Verminderung der Zahl unserer ordentlichen Mitglieder verhindern sollte.

W. G. Beyer, Dr., Archivrath.     
als zweiter Secretair des Vereins.          


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Beilage Nr. 1.      
horizontale Klammer      

Verzeichniß

der neuen Erwerbungen für die Alterthumssammlung.
(Von Ostern bis Johannis 1869.)


1) Aus der Steinzeit.

Scherben grober Vorraths= und Kochtöpfe, zerschlagene Thierknochen und Zähne, Kohlen und schwärzlicher Küchenmoder, gefunden in und neben mehreren neuentdeckten Erdwohnungen zu Roggow, geschenkt von dem Herrn von Oertzen daselbst.

Ein Angelhaken, ein runder Schraper, 2 Pfeilspitzen und 2 spanförmige Messer aus Feuerstein, ferner 3 kleine Feuersteinblöcke, von welchen Späne abgesplittert sind, und eine Menge Späne, gefunden beim Sandfahren aus dem Schweriner See, geschenkt von dem Herrn Bauconducteur Luckow zu Schwerin.

Ein geschliffener Keil aus Feuerstein, gefunden auf dem Wallfisch bei Wismar, geschenkt von dem Herrn Dr. Crull daselbst.

Ein Dolch aus Feuerstein, gefunden auf der Insel Lieps bei Wismar, geschenkt von dem Herrn Dr. Crull daselbst.

2) Heidnische Alterthümer fremder Völker.

10 Topfscherben und 6 Ziegelbruchstücke, gesammelt auf der Akropolis von Athen und geschenkt von dem Herrn L. Fratzscher zu Schwerin.


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Beilage Nr. 2.      
horizontale Klammer      

Verzeichniß

der neuen Erwerbungen für die Münzsammlung.
(Von Ostern bis Johannis 1869.)

Vier silberne Bracteaten aus einem im Frühling 1869 bei Zürich gemachten Münzfunde aus dem 13.-14. Jahrhunderte, nämlich 1 Aebtissin von Zürich, 1 Bischof von Basel, 1 Stadt St. Gallen und 1 Solothurn, geschenkt von dem Herrn Prof. Dr. Keller in Zürich.

Ein schwedisches Viergroschenstück von 1691, geschenkt von dem Herrn Factor Schleich in Schwerin.

Zwei meklenburgische Dreilinge von 1622 mid 1679, gefunden auf der Feldmark Schwerin, geschenkt von dem Archivrath Dr. Beyer.


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Beilage Nr. 3.      
horizontale Klammer      

Verzeichniß

der neuen Erwerbungen für die Bildersammlung.
(Von Ostern bis Johannis 1869.)

"Public Ledger Building" zu Philadelphia, große Photographie, 17 Zoll hoch und 14 Zoll breit, Geschenk der Smithsonian Institution zu Washington.

Eine große Sammlung von meklenburgischen Bildern und Plänen aller Art, von dem Herrn Architecten Stern eingetauscht.

Zeichnungen der römischen Alterthümer von Häven, von dem Herrn Bauconducteur Luckow in Schwerin (zum Druck bestimmt).


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Beilage Nr. 4.      
horizontale Klammer      

Verzeichniß

der neuen Erwerbungen für die Bibliothek.
(Von Ostern bis Johannis 1869.)


I. Sprachkunde.

  1. Wendischer evangel. Katechismus nach dem Gebrauch und Dialect der Hinter=Pommerschen Wenden (Kassuben), zusammengestellt von Dr. med. Zinnowa und herausgegeben auf dessen Kosten 1861. 8°. (Geschenk des Herrn Herausgebers.)

II. Belgien.

  1. Graf- en Gedenkschriften van Provincie Ost-Vlaenderen. 58 u. 59 Aflevering. Gand 1868. Fol. (Tauschexemplar von der Central=Committe zur Publication von Denkmäler=Inschriften zu Genf.)
  2. Bulletin de l'Institut Archeologique Liégeois. Tome IX, 1. Liége 1868. 8°. (Tauschexemplar v. d. genannten Institut.)

III. Luxemburg.

  1. Publications de la Section Historique de l'Institut (cidevant Soc. Archeologique du Grand-Duché). Vol. I. Luxemb. 1868. 4°. (Tauschexemplar v. d. genannten Institut.)

IV. Allgemeine deutsche Geschichts= und Alterthumskunde.

  1. Correspondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts= und Alterthumsvereine. Jahrg. XVII. Nr. 2, 3, 4. (Zwei Exemplare.)
  2. Das Germanische Museum und seine nationalen Ziele. Denkschrift des Freiherrn von und zu Aufseß. Lindau
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1868. 8°. (Geschenk des Herrn Regierungsraths a. D. Dr. Prosch hieselbst.)

V. Oesterreich.

  1. Archaeologiai Közlemények. VI, 1, 2. VII, 1. Pest 1866 u. 67. Fol.
  2. Magyar Tudományos Akadémia Ertesítöje. Pest 1867 u. 68. 8°.
  3. M. Tud. Akadémia Jegyzökonyvei. Pest 1866. 8°.
  4. M. Tud. Akademiai Almanach. Pest 1867 u. 68. 8°.
  5. Monumenta Hungariae Historica Diplomat. XI. Pest 1867. 8°.
    (Nr. 7-11 Tauschexemplare von der genannten Akademie.)
  6. Sitzungsberichte der Königl. Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften in Prag. Jahrg. 1868. 8°.
  7. Abhandlungen der Königl. Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften v. J. 1868. Prag 1869. 4°.
    (Nr. 12 und 13 Tauschexemplare v. d. genannten Gesellschaft.)
  8. Archiv des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde. Bd. VIII, 2. Kronstadt 1868. 8°.
  9. G. Bertleff Beiträge zur Kenntniß der Nösner Volkssprache. Programm des evang. Obergymnasiums in Bistritz. Hermannstadt 1868. 8°.
    (Nr. 14 und 15 Tauschexemplare v. d. genannten Vereine.)

VI. Baden.

  1. Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts=, Alterthums= u. Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den angrenzenden Landschaften. Bd. I, 2. Freiburg i. Br. 1868. 8°. (Tauschexemplar v. d. genannten Vereine.)

VII. Frankfurt a. M.

  1. Mittheilungen an die Mitglieder des Vereins für Geschichte u. Alterthumskunde. Bd. III. Frankfurt a. M. 1868. 8°.
  2. Neujahrs=Blatt, den Mitgliedern des Vereins für Geschichte u. Alterthumsk. zu Frankfurt a. M. dargebracht am 1. Jan. 1868 u. 69. 4°.
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  1. Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst. Neue Folge. Bd. IV. Frankf. a. M. 1869. 8°.
    (Nr. 17-19 Tauschexemplare v. d. genannten Vereine.)

VIII. Altenburg.

  1. Mittheilungen der Geschichts= und Alterthumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes. Bd. VII, 2. Altenburg 1869. 8°. (Tauschexemplar v. d. genannten Gesellschaft.)

IX.Preußen, Brandenburg, Pommern.

  1. Altpreußische Monatsschrift. Bd. VI, 2, 3. Königsberg 1869. 8°. (Tauschexemplar v. d. Alterthumsgesellschaft Prussia zu Königsberg.)
  2. Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis. Chronolog. Register Bd. II. Namensverzeichniß Bd. III. 4°. (Geschenk des Herrn Geh. Archivraths Dr. Riedel in Berlin.)
  3. Berlinische Chronik, herausg. v. d. Vereine für die Geschichte Berlins durch E. Fidicin 1868. Bd. I, Lieferung 1-4. Fol. (Geschenk des genannten Vereins.)
  4. Baltische Studien, herausg. v. d. Gesellschaft f. Pommersche Geschichte u. Alterthumskunde. Jahrg. XXII. Stettin 1868. 8°. (Tauschexemplar v. d. genannten Gesellschaft.)

X. Lausitz, Sachsen.

  1. Neues Lausitzisches Magazin. Bd. 45. Görlitz 1869. 8°. (Tauschexemplar v. d. Oberlausitz. Gesellschaft der Wissenschaften.)
  2. Geschichts=Blätter für Stadt und Land Magdeburg, herausg. von Dr. K. Janicke. Jahrg. IV, 1. 1869. 8°. (Tauschexemplar v. d. Vereine f. Geschichte und Alterthumsk. des Herzogtums u. Erzstifts Magdeburg.)

XI. Schleswig, Holstein und Lauenburg.

  1. Jahrbücher für die Landeskunde der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, herausg. v. d. S.=H.=L. Gesellschaft für vaterl. Geschichte. Bd. X. Kiel 1869. 8°. (Tauschexemplar von der genannten Gesellschaft.)
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  1. Die Versteinerungen des Uebergangsgebirges in den Geröllen der Herzogthümer Schleswig u. Holstein, von Gustav Karsten. Kiel 1869. kl. Fol.

XII. Braunschweig.

  1. Die Chroniken der niedersächsischen Städte. Braunschweig. Bd. I. Leipzig 1868. 8°. (Geschenk des Magistrats zu Braunschweig.)

XIII. Hamburg.

  1. Zeitschrift des Vereins für hamburgische Geschichte. Bd. III, 1. Hamburg 1869. 8°. (Tauschexemplar v. d. genannten Vereine.)

XIV. Meklenburg.

  1. Archiv für Landeskunde. Jahrg. XVIII, 11 u. 12. (Geschenk Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich Franz.)
  2. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Meklenburg, herausg. von Dr. C. M. Wiechmann. Jahrg. XXII. Güstrow 1869. 8° (Tauschexemplar v. d. genannten Vereine.)

K. Schiller, Dr., Oberlehrer,     
als Bibliothekar des Vereins.         


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Beilage Nr. 5.      
horizontale Klammer      

Verzeichniß

der neuen Erwerbungen für die naturhistorische Sammlung.
(Von Ostern bis Johannis 1869.)

Ein großer ringförmiger Feuerstein, 102 Pfd. schwer, wie sie im Alterthum zu Schiffsankern gebraucht wurden, gefunden bei Bützow, geschenkt von dem Herrn Kammeringenieur von Hafften zu Bützow.


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Beilage Nr. 6.      
horizontale Klammer      

Auszug

aus der Berechnung der Vereins=Casse vom
1. Juli 1868 bis zum 30. Juni 1869.

Vereins-Casse
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Vereins-Casse

Schwerin, den 30. Juni 1869.

F. Wedemeier, Dr., Ministerial=Secretair,     
z. Z. Cassen=Berechner.                     

 

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