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XXXI. 4.

Quartal= und Schlussbericht

des

Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Alterthumskunde.


Schwerin, den 11. Juli 1866.

Vignette

B evor ich die mir statutenmäßig obliegende Berichterstattung über die Thätigkeit unseres Vereins in dem nun abgelaufenen Geschäftsjahre, sowie über dessen innere und äußere Verhältnisse überhaupt beginne, möge es mir erlaubt sein, daran zu erinnern, daß mit dem heutigen Tage ein volles Menschenalter verflossen ist, seit die Stifter und die ersten Mitglieder desselben zur ersten Generalversammlung zusammentraten. Bei weitem die Mehrzahl der damals in froher Hoffnung vereinten Männer ist im Laufe der seitdem verflossenen 30 Jahre zur ewigen Ruhe gegangen. Aber ein jüngeres Geschlecht ist nach und nach an ihre Stelle getreten und hat die Arbeit seiner Vorgänger mit rüstiger Kraft und glückkichem Erfolge weiter gefördert, so daß die Wenigen, die von dem alten Stamme übrig geblieben sind, heute mit Befriedigung auf ihre Gründung zurückblicken dürfen. Freilich waren die Zeitverhältnisse unseren Bestrebungen fast während des ganzen Zeitraums unseres Bestehens überaus günstig.

Nach den welterschütternden Ereignissen des ersten Viertheils des gegenwärtigen Jahrhunderts, welche die Auflösung aller durch ein fast tausendjähriges Alter geheiligten Bande der Ordnung unseres Vaterlandes und die tiefste Erniedrigung unseres Volkes zur Folge hatten, war es endlich der einmüthigen begeisterten Erhebung aller Stämme desselben ge=

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lungen, das Joch des fremden Eroberers zu zerbrechen. Der letzte blutige Kampf auf deutschem Boden war beendet, das Vaterland war frei, und in dem nun folgenden langen Frieden konnte das wiedergeborene deutsche Volk seine Kräfte ungestört und ungehindert nach allen Seiten hin entwickeln. In diese Zeit der Wiedergeburt unseres Volkes, wo die durch den voraufgegangenen Kampf und ruhmvollen Sieg gehobene Liebe zum Vaterlande bei Alt und Jung fortwirkte, fiel auch die Gründung der zahlreichen Vereine zur gründlichen Erforschung der vatertändischen Geschichte, die von jener Liebe gefördert und getragen bald ganz Deutschland wie mit einem Netze umspannten. Und in diese Zeit des goldenen Friedens fallen ja auch die ersten 12 Jahre der Gründung und raschen Entwickelung unseres Vereines. Aber als dann die lange glückliche Ruhe plötzlich unterbrochen ward, hat sich derselbe auch im Sturme bewährt. Die kurzen, aber tief wirkenden Erschütterungen des merkwürdigen Jahres 1848 sind wie im wilden Wirbel an unserem stillen Asyle der Wisseuschaft vorübergerauscht und der wiederkehrende Friede hat ihre Spuren in den nachfolgenden 12 Jahren, wenn auch langsam, ausgelöscht.

So fand uns nach 25jähriger Arbeit die schöne Jubelfeier unseres Vereines wieder fest und sicher zusammenstehen, mit frischem, frohem Muthe in die Zukunft blickend. Und bis jetzt hat sich unsere Hoffnung mit Gottes Hülfe in reichem Maaße erfüllt! Heute aber ist der Jubel verstummt und die Hoffnung hat der ernsten, schweren Sorge weichen müssen! Wieder ist der Friede des Landes gebrochen, und eben jetzt zieht unsere Jugend, zum schweren Todeskampfe gerüstet, in verwandte deutsche Gaue, wo ein furchtbarer Bruderkampf bereits den Segen der Fluren zertreten und mit Strömen Blutes getränkt hat, wo zahlreiche blühende Städte, Sitze fröhlichen Lebens in allen Zweigen der Gewerbthätigkeit, der Künste und Wissenschaft, durch den Krieg verödet sind, während um unsere Grenzen unheimlich die nicht minder schreckliche Seuche schleicht. Möge ein gnädiger Gott über dem theuren Vaterlande walten, und besonders auch die liebe Heimath vor Unheil schützen und schirmen! Möge er auch unsere stille Friedensarbeit während des begonnenen neuen Zeitabschnittes zur Freude und Ehre unseres Volkes segnen!

Ueber die Veränderungen der Matrikel des Vereins seit der Generalversammlung vom 11. Juli 1865 sind in den drei ersten Quartalberichten ausführliche Nachweisungen gegeben, die ich daher hier am Schlusse des Geschäftsjahres nur in einer kurzen Uebersicht zusammenfasse, und die Veränderungen

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während des letzten Quartals hinzufüge. Von den fünf Ehrenmitgliedern des vorigen Jahres ist der erst am 28. October 1865 zum Ehrenmitglied ernannte berühmte Geschichtsforscher, Archivar Dr. Lappenberg zu Hamburg, nachdem er uns vorher fast 30 Jahre hindurch als correspondirendes Mitglied angehört hatte, schon am 28. November 1865 gestorben. - Von den correspondirenden Mitgliedern starb am 18. October 1865 der Dr. v. Hagenow zu Greifswald, wogegen in der Quartalversammlung vom 2. October 1865 die Herren Director Dr. Volg'er zu Lünebnrg, Dr. Eduard Freiherr v. Sacken zu Wien und Conferenzrath Archivar Wegener zu Kopenhagen wiederum zu unseren Correspondenten ernannt wurden. - Zu den correspondirenden Vereinen und wissenschaftlichen Instituten sind hinzu gekommen das kaiserliche Antiken= und Münzcabinet zu Wien, der Verein für Landeskunde Niederösterreichs zu Wien, der Verein für die Geschichte des Niederrheins zu Köln, der Verein für Geschichte und Alterthumskunde zu Erfurt und die historische Gesellschaft des Kantons Aargau in der Schweiz; außerdem auch die Lesevereine der Studenten in Wien und Prag. - An ordentlichen Mitgliedern des Vereins endlich habe ich wiederum 9 als durch den Tod ausgeschieden zu melden, nämlich den Director Dr. Wex zu Schwerin, den Kammerdirector v. Meerheimb auf Wokrent, den Director Dr. Crain zu Wismar, den Advocatem Diedrichs zu Güstrow und den Landdrost Drechsler zu Schwerin, deren Tod bereits in den Quartalberichten angezeigt worden ist, ferner den Oberförster Kannengießer zu Glambeck bei Neustrelitz, Mitglied seit 20. September 1845, und den Gutsbesitzer Krey auf Pankelow, Mitglied seit 7. December 1854, deren Tod schon in etwas frühere Zeit fällt, aber erst jetzt zu meiner Kunde gekommen ist, und endlich aus dem letzten Quartale den Conrector Wiggers zu Gnoien, bekannt als Verfasser einer Geschichte der Stadt Gnoien, Mitglied seit 28. Febr. 1851, gestorben am 20. Mai 1866, und den Vicepräsidenten des Oberappellationsgerichts Ackermann zu Rostock, Mitglied seit 30. Mai 1835, gestorben am 26. Mai 1866. - Außerdem sind die Herren Pastor Danneil zu Niedern=Dodeleben bei Magdeburg, Geh. Regierungsrath Dr. Knaudt zu Schwerin, Gymnasiallehrer Dr. Hager daselbst, Pastor Berner zu Uelitz und Advocat Schweden sen. zu Schwerin durch Kündigung ausgetreten, und der frühere Erbpächter Kittel zu Barkow, welcher nach Veränderung seines Wohnorts den Bei=

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trag nicht weiter gezahlt hat, ist statutenmäßig einstweilen als ausgeschieden zu betrachten. Wir haben also im Ganzen 15 Mitglieder verloren, wogegen außer einem alten Mitgliede, welches seinen früheren Austritt widerrufen hat, nur folgende 9 Herren wiederum beigetreten sind: Lieutenant v. Klein zu Schwerin, Lehrer Bolle daselbst, Bürgermeister Dr. Hall zu Sülz, Pastor Avé=Lallemand zu Warnemünde, Bau=Conducteur Luckow in Schwerin, Graf v. Bernstorff, jetzt zu Weisin bei Lübz, Bürgermeister Pohle zu Schwerin, v. Oertzen auf Roggow und neuerdings Amtmann Rötger zu Sülz. Die Gesammtzahl unserer ordentlichen Mitglieder hat sich daher leider abermals um fünf vermindert, so daß der Verein gegenwärtig im Ganzen 2 allerhöchste Protectoren, 6 hohe Beförderer, 4 Ehrenmitglieder, 55 correspondirende und 282 ordentliche Mitglieder zählt und mit 94 Vereinen und wissenschaftlichen Instituten des In= und Auslandes in Correspondenz und Schriftenaustausch getreten ist. Das vollständige Verzeichniß dieser Mitglieder ist in der

Beilage Nr. 1

diesem Berichte angeschlossen.

Nachdem in der heutigen, wohl schon in Folge der bedenklichen Zeitereignisse, ungewöhnlich schwach besuchten Generalversammlung der Herr Archivar Dr. Wigger an die Stelle des verstorbenen Directors Dr. Wex zum Repräsentanten der Gesammtheit des Vereins gewählt worden ist, die bisherigen Beamten aber auf den ausgesprochenen Wunsch der Versammlung sich zur Fortführung ihres Amtes bereit erklärten, besteht der Ausschuß des Vereins gegenwärtig aus folgenden Mitgliedern:

Präsident: Herr Minister=Präsident v. Oertzen Exc.,
Vicepräsident: Herr Revisionsrath Hase,
Erster Secretair: Herr Archivrath Dr. Lisch,
Zweiter Secretair: der unterzeichnete Archivar Dr. Beyer,
Berechner: Herr Minist.=Secretair Dr. Wedemeier,
Bibliothekar: Herr Oberlehrer Dr. Schiller,

          Repräsentanten:  Herr Canzleidirector v. Bülow,
             "    Prorector Reitz,
             "    Regierungsrath Dr. Prosch,
             "    Archivar Dr. Wigger.

Der Herr Archivrath Pastor Masch zu Demern und Herr Architect Stern zu Schwerin haben auch fernerhin die Beaufsichtigung und Ordnung der Münzsammlung und Bildersammlung übernommen. Bei dieser Gelegenheit glaube ich

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nicht versäumen zu dürfen, auch der allen Besuchern unseres Antiquariums in freundlicher Erinnerung stehenden Custodin der großherzoglichen, wie der Vereins=Sammlung, des Fräuleins Buchheim, die in dem verflossenen Mai die ihr ananvertrauten Schätze seit 25 Jahren mit ebenso musterhafter Treue, als seltener Sachkenntniß überwacht und den Besuchern erklärt, mit verdienter Anerkennung zu gedenken. - Zu bemerken ist endlich, daß der alte treue Diener und Wächter des Vereins, Horstmann, wegen Altersschwäche sein Amt niedergelegt hat, und auf seinen Wunsch durch seinen Schwiegersohn, den Post=Conducteur a. D. Rix, ersetzt worden ist.

Ueber die finanziellen Verhältnisse des Vereins giebt der übliche Auszug aus der revidirten Rechnung des letzten Jahres in der

Beilage Nr. 2

genaueren Nachweis. Es geht daraus hervor, daß sowohl die Einnahme, als die Ausgabe, welche in dem vorhergehenden Jahre durch außerordentliche Verhältnisse sehr bedeuteud gestiegen war, wieder auf das gewöhnliche Maaß der früheren Jahre zurückgegangen ist. Die wirkliche Einuahme mit Ausschluß des Cassenvorraths betrug nämlich 666 Thlr. 35 ßl., d. h. ungefähr 147 Thlr. weniger, als 1865, die Ausgabe für die laufenden Bedürfnisse aber 530 Thlr. 16 ßl., also etwa 380 Thlr. weniger, als 1865. Es blieb also dies Mal ein Ueberschuß der Einnahme von 136 Thlr. 19 ßl., wodurch der beim Beginn des Jahres vorhandene Cassenvorrath von 202 Thlr. 17 ßl. auf 338 Thlr. 37 ßl. erhöht ward. Gleichwohl mußten mit Rücksicht auf die bevorstehenden sehr bedeutenden außerordentlichen Ausgaben für das neue Register zu den Jahrbüchern noch 100 Thlr. von den bei der Sparcasse belegten Capitalien gekündigt und eingezogen werden, so daß der Vorrath beim Abschluß der Rechnung 438 Thlr. 37 ßl. betrug. Das Vermögen ist daher im letzten Rechnungsjahre zwar von 2371 Thlr. 10 ßl. 6 pf., auf 2514 Thlr. 22 ßl. 6 pf., mit Einschluß jenes Cassenvorrathes gewachsen, also um 143 Thlr. 12 ßl., welcher Reichthum jedoch aus den angeführten Gründen sehr bald wieder schwinden wird. Immerhin sind aber die Verhältnisse des Vereins, wie aus dieser Nachweisung hervorgeht, durchaus befriedigend, wenngleich dieselben doch einige Beschränkungen unserer literarischen Thätigkeit, deren ich noch gedenken werde, nothwendig gemacht hat.

Ohne allen Vorbehalt günstig lautet dagegen auch dies Mal mein Bericht über die Sammlungen des Vereins und vorzugsweise über die Alterthumssammlung. Mit großer

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Freude kann ich denselben mit der Anzeige eröffnen, daß der berühmte Entdecker der antediluvianischen Alterthümer in der Picardie, Herr Boucher de Perthes zu Abbeville, welcher vor zwei Jahren unserem ersten Secretair, Herrn Archivrath Lisch, eine werthvolle und höchst interessante kleine Sammlung dieser Alterthümer für unseren Verein zu übersenden die Güte hatte * )), unserer aufs Neue gedacht hat. Herr Boucher hat nämlich inzwischen im Jahre 1865 den Haupttheil seiner eigenen großen Sammlung von Alterthümern aus der Gegend von Abbeville dem in Paris gegründeten neuen Museum der Vorzeit geschenkt, aber noch einen Theil für seine Freunde zurückgehalten, den er nunmehr vertheilt und die in der betreffenden Beilage zu diesem Berichte vorgezeichneten Gegenstände als unseren Antheil eingesandt hat. - Außer diesen und der in dem letzten Quartalberichte angezeigten Sammlung von Alterthümern der Steinzeit von der Insel Rügen weisen die in den Quartalberichten gegebenen Verzeichnisse der neuerworbenen einheimischen Alterthümer aus allen Perioden zusammengenommen einen Zuwachs von 92 Nummern nach, nämlich: 21 aus der Steinzeit, worunter 4 Streitäxte, 9 Keile, 1 Haue, 1 Beil, 2 Lanzenspitzen u. s. w.; - 17 aus der Bronzezeit, worunter 2 Schwerter, 1 Beil, 2 Frameen, 1 Meißel, 1 Messerklinge, mehre Ringe und Spiralplatten aus Bronze u. s. w.; - 27 aus der Eisenzeit, z. B. mehre Hefteln, Schnallen, Messer, Lanzenspitzen, Sicheln, Ringe u. s. w. aus Bronze und Eisen; - endlich 27 aus dem christlichen Mittelalter, unter welchen ich 2 schöne Schwerter, 5 Aexte und Beile; 1 Glasgemälde und mehre hübsche Holzschnitzereien hervorhebe. Im Ganzen umfaßt die Vereinssammlung, mit Ausschluß der in demselben Locale aufgestellten großherzoglichen Sammlung, gegenwärtig 500 Stücke aus dem christlichen Mittelalter und 4000 Stücke einheimischer Alterthümer aus der heidnischen Zeit, die abgesondert aufgestellten Gegenstände aus den Pfahlbauten nicht mitgerechnet. Letztere bedürfen in Folge der in den Zeitungen zum Ueberdruß und ohne genauere Sachkenntniß besprochenen Fälschungen, deren der Entdecker des bedeutendsten dieser merkwürdigen Bauten in Meklenburg öffentlich beschuldigt wird und die theilweise leider nicht mehr zu bezweifeln sind, noch einer sorgfältigen Sichtung. Herr Archivrath Lisch ist seit längerer Zeit mit einer gründlichen Untersuchung dieses Gegenstandes beschäftigt, deren Resultat, sowie der Verlauf der gegen den Beschuldigten ein=


*) Jahr. XXX. S. 157-162.
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geleiteten Criminal=Untersuchung abzuwarten ist, worauf wir, wie sich von selbst versteht, nicht verfehlen werden, einen genauen und ausführlichen Bericht über diese ganze Angelegenheit zu veröffentlichen. Vorläufig bemerke ich zur Beruhigung der Freunde des Alterthums nur, daß sich schon jetzt mit voller Gewißheit herausgestellt hat, daß durch die angeblichen Fälschungen die Existenz von Pfahlbauten in Meklenburg überhaupt nicht im Entferntesten in Frage gestellt werden kann, und daß dadurch vielmehr nur einzelne, sehr wenige, in der letzten Zeit von dem Beschuldigten als aus dem Pfahlbau bei Wismar stammend abgelieferte Gegenstände als untergeschoben verdächtigt werden können. Uebrigens sind auch in dem abgelaufenen Jahre wiederum neue, sehr interessante Entdeckungen zur Geschichte des Pfahlbaues in Meklenburg gemacht, worüber in dem nächsten Bande der Jahrbücher berichtet werden wird. - Gelegentlich erlaube ich mir noch, ehe ich in meinem Berichte fortfahre, auf eine kurze, populär gehaltene und durch ausgezeichnete Holzschnitte erläuterte Abhandlung: "zur Kunde der Alterthümer des Menschengeschlechtes" in dem "Globus, illustrirte Zeitschrift für Länder= und Völkerkunde von Karl Andree. IX. Liefer. 1. 1865" aufmerksam zu machen. Großen wissenschaftlichen Werth hat dieselbe freilich nicht, vielmehr sind dem Verfasser mehrfache entschiedene Irrthümer und Mißverständnisse nachzuweisen, aber er giebt doch mancherlei neue Nachrichten, die von großem, allgemeinen Interesse sind, z. B. über die Entdeckung eines uralten, aus Steinen gebildeten und mit Holzkohlen bedeckten Heerdes in dem Urboden unterhalb der tiefsten Sandschicht eines der in Schweden häufig vorkommenden sogenannten Osar, d. h. natürlichen Steinhügel, deren Bildung man allgemein in der Gletscherperiode sucht. Diese Entdeckung würde, wenn sie sich bestätigte, denen des Boucher de Perthes an die Seite zu setzen sein, und beweisen, daß auch im Norden Europa's, wenn auch nicht vor der Diluvialzeit, doch vor der Gletscherperiode Menschen gelebt haben, welche das Feuer zu häuslichen Zwecken benutzten. - Interessant ist ferner die Mittheilung über die Technik bei Anfertigung der Steingeräthe, welche freilich nur in allgemeinen Umrissen, aber doch genauer, als in irgend einem älteren, in unseren Kreisen bekannten Werke beschrieben wird.

Nächst der Alterthumssammlung ist die Münzsammlung des Vereins in dem letzten Jahre am reichsten bedacht worden. Dieselbe erwarb 98 Stücke, darunter 17 in Meklenburg gefundene römische Kupfermünzen, 66 silberne und 12

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kupferue einheimische Münzen des Mittelalters, sowie 2 silberne und 1 kupferne Medaille. - Zur Siegelsammlung wurden dem Vereine 60 Abdrücke zum Theil sehr interessanter mittelalterlicher Siegel geschenkt. - Für die Bildersammlung sind nur 6 neue Blätter erworben, worunter 1 Portrait, die Abbildungen eines Leichensteins, eines Schrankes und eines Wappens aus dem Mittelalter, sowie ein Grundriß. - Die Büchersammlung ist wieder um 157 Bände vermehrt, worunter sich 14 Meklenburgica befinden. Die in ihrer Art und für ihren bestimmten Zweck gewiß seltene und ausgezeichnete Sammlung umfaßt gegenwärtig 4348 Bände, jedoch einschließlich der ziemlich zahlreichen Doubletten. Leider wird dieselbe im Allgemeinen wenig benutzt, und ist namentlich sehr zu bedauern, daß der früher von dem verstorbenen Glöckler eingerichtete Lesezirkel aus Mangel an Theilnahme wieder eingegangen ist. - Die Urkunden= und Handschriften=Sammlung gewann 10 neue Nummern, und besitzt der Verein gegenwärtig, ausschließlich der Handschriften, 308 Urkunden, größtentheils jedoch nur in Abschrift. - Zur naturhistorischen Sammlung endlich wurden außer den in dem Pfahlbau bei Wismar gefundeuen, hieher gehörigen Gegenständen, 5 Stücke geschenkt.

Die neuesten Erwerbungen dieser verschiedenen Sammlungen während des Quartals von Ostern bis Johannis sind in den Beilagen Nr. 3-8 verzeichnet, welche von den freundlichen Gebern zugleich als Empfangschein und Danksagung angesehen werden mögen.

Die wissenschaftliche Thätigkeit des Vereins hat auch in diesem Jahre ihre gewohnte Bahn verfolgt. Als Hauptaufgabe derselben glaube ich noch immer die durch die Beschlüsse der Jubelversammlung vor 5 Jahren angeregte Herausgabe eines Meklenburgischen Urkundenbuches betrachten zu dürfen, wenngleich dasselbe bis jetzt gerade in dem Lande, für welches es zunächst bestimmt ist, ja selbst unter den Mitgliedern unseres Vereins leider noch immer nicht die allgemeine Theilnahme gefunden zu haben scheint, welche die Bearbeiter dieses großen vaterländischen Werkes gewiß zu erwarten berechtigt waren. Indeß haben sich dieselben dadurch nicht in ihrer mühsamen Thätigkeit irre machen lassen. Nachdem der dritte Band laut der im Januarberichte gegebenen ausführlichen Anzeige bereits im Herbste des vorigen Jahres an die Abonnenten versandt worden ist, und inzwischen in allen kritischen Blättern Deutschlands unbedingte Anerkennung gefunden hat, ist die Bearbeitung und Redaction des vierten

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Bandes mit ungeschwächtem, stets gleichmäßigem Eifer fortgesetzt worden, und konnte selbst durch den furchtbaren Brand des Regierungsgebäudes am 1. December v. J., wodurch auch bekanntlich das glücklich gerettete Geheime Archiv einstweilen der Benutzung entzogen ward, nur auf kurze Zeit ganz unterbrochen werden. So gelang es, den Druck der Urkunden vom Jahre 1297, mit welchem dieser Band beginnt, bis zu Ende des 13. Jahrhunderts, mit welchem die erste Abtheilung des Werkes bekanntlich abschließt, nebst den durch fortgesetzte Forschungen besonders im Auslande inzwischen möglich und nöthig gewordenen Nachträgen und Berichtigungen, noch vor Ostern zu vollenden, und seitdem ist auch der Druck des von dem Herrn Dr. Crull in Wismar mit ungemeiner Sorgfalt bearbeiteten Ortsregisters bis zum 10. Bogen, d. h. dem Buchstaben H. fortgeschritten. Nach dessen Vollendung wird dann sofort auch der Druck des sehr umfangreichen, von dem Herrn Rector Römer in Grabow bearbeiteten Personenregisters beginnen und demnächst das Sachregister, dessen Bearbeitung bekanntlich der Herr Ministerial=Secretair Dr. Wedemeier übernommen hat, den Schluß bilden. In Folge der bedeutenden, die früheren Erwartungen weit überschreitenden Stärke dieses Bandes ist es aber bei aller Anstrengung der Herrn Bearbeiter nicht möglich, diesen Band gleich seinen Vorgängern schon zum neuen Jahre an die Abonnenten abzuliefern. - Die erfreuliche Bewilligung der nöthigen Geldmittel zur Fortsetzung des Werkes zunächst bis zum Jahre 1350 konnte bereits in den voraufgegangenen Quartalberichten gemeldet werden. An der Sammlung und Bearbeitung des Materials zu dieser zweiten Abtheilung wird daher rüstig und ununterbrochen fortgearbeitet. Die Urkunden dieses Zeitraums wachsen aber unter den Händen der Bearbeiter zu so gewaltigen Massen an, daß die vollständige Mittheilung derselben ungefähr den doppelten Raum der ersten Abtheilung in Anspruch nehmen und mindestens 8 Bände füllen würde; denn während die erste Abtheilung mit Einschluß der Nachträge 2723 Nummern enthält, ist die Zahl der bis jetzt für die zweite, nur ein halbes Jahrhundert umfassende Abtheilung bereits auf ungefähr 4200 gestiegen. Es wird daher voraussichtlich bei der schließlichen Redaction der folgenden Bände die Annahme anderer Grundsätze nothwendig werden.

Die für den diesjährigen Band der Jahrbücher in Aussicht gestellte Abhandlung des Herrn Professers Morlot zu Lausanne über die Grab=Alterthümer Meklenburgs ist noch nicht bis zum Abdruck fertig geworden, was bei den oben be=

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sprochenen finanziellen Verhältnissen des Vereins nicht unwillkommen war. Ja, die Rücksicht auf eben diese Verhältnisse veranlaßte den Herausgeber, Herrn Archivrath Lisch, sogar, den schon im Frühjahre begonnenen Druck der Jahrbücher, wozu es glücklicher Weise an anderweitigem Material nicht fehlte, einstweilen zu sistiren, da die Kosten des gleichzeitigen Druckes eines Bandes von der bisher üblichen Stärke und des auf der Generalversammlung vom 11. Juli 1865 beschlossenen neuen Registers nach der Erklärung des Herrn Berechners die Kräfte des Vereins überschritten haben würde. Auf den Vortrag des Herrn Archivraths ward denn auch in der Ausschußversammlung vom 3. d. M. beschlossen, die Stärke dieses Bandes auf 7-8 Bogen zu beschränken, daneben aber im bevorstehenden Herbste die erste Abtheilung des neuen Registers auszugeben, welche Beschlüsse auf der heutigen Generalversammlung bestätigt worden sind. Die Jahrbücher werden daher in ihrem ersten, historischen Theil nur drei oder vier kleinere Abhandlungen des Herrn Herausgebers bringen, von denen die ersten beiden, bereits im Drucke vorliegen. Die erste beschäftigt sich mit der für die Baugeschichte unserer Gegend höchst wichtigen Kirche zu Döbbersen, welche von dem Kloster zu Zeven in Holstein in einem fast noch rein romanischen Stile erbauet und im Jahre 1255 von dem Bischof Friedrich zu Ratzeburg geweiht ist. Die zweite aber, "über die letzten Herzoge von Holstein=Sonderburg von der Linie Franzhagen", liefert einen merkwürdigen, aber nicht eben erfreulichen Beitrag zur Sittengeschichte der höheren Stände zu Anfang des 18. Jahrhunderts, worin mehre meklenburgische Adelsfamilien eine hervorragende Rolle spielen, und der deshalb auch zur Mittheilung in unseren Jahrbüchern geeignet schien. - Der reiche Inhalt der Jahrbücher für Alterthumskunde wird den Leser nach Anleitung der zu besprechenden Alterthümer durch alle Perioden der Geschichte des Menschengeschlechtes führen, von jenem räthselhaften Urvolke, welches nach den Entdeckungen bei Abbeville bereits vor der Sündfluth das nordwestliche Frankreich bewohnt haben soll, - durch die älteste Periode nach dieser gewaltigen Fluth, welche die ganze Oberfläche der Erde verändert hatte, wo das nordische Rennthier auf den angeschwemmten grünen Ebenen des nördlichen Deutschlands weidete, - weiter durch die demnächst, wenn auch nicht unmittelbar folgende Periode der Pfahlbauten, deren Reste in Meklenburg nicht nur bei Gägelow und Wismar, sondern neuerdings auch hei Vimfow, Russow und Roggow zu Tage gefördert sind, - endlich durch das Zeit=

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alter der schon weiter vorgeschrittenen Bronze=Cultur, in welches auch die im vorigen Jahre und im gegenwärtigen Sommer entdeckten Wohnplätze bei Zippendorf und Schwerin gehören werden, - bis zu den solideren geistlichen und weltlichen Bauten des christlichen Mittelalters, deren uns hier wieder eine ganze Reihe vorgeführt werden wird. Gewiß eine interessante Musterung der hinterlassenen Werke jener Völker, die nach einander diesen Boden bewohnt haben, auf welchem wir jetzt forschend und grübelnd wandeln! Wie viel freilich von den kühnen, zum Theil vielleicht allzu kühnen Ideen, welche in Folge der zahlreichen neueren Entdeckungen in den Köpfen der Geologen und Historiker gähren, bei der endlichen Abklärung als fester historischer Niederschlag zurückbleiben und wie viel als phantastische Nebelbilder verdunsten wird, das zu erleben darf das heutige Geschlecht schwerlich hoffen!

Das mehrerwähnte, vom Herrn Pastor a. D. Ritter zu Friedrichshöhe im Auftrage des Ausschusses bearbeitete Register über alle bisher erschienenen 30 Bände der Jahrbücher wird die Benutzung dieses reichhaltigen Archivs für die Geschichte Meklenburgs wesentlich erleichtern. Das Manuscript desselben befindet sich vollständig in den Händen des Ausschusses und wird im Drucke 40-50 Bogen füllen. Das im Herbste auszugebende erste Heft wird das ganze Ortsregister und einen Theil des Personenregisters enthalten.

Unter den in dem letzten Quartale eingegangenen kleineren Abhandlungen, Berichten u. s. w. hebe ich hervor:

1) Die Liepz vor Wismar von D. C. W.

2) Drei Briefe des Herzogs Adolf Friedrich aus den Kriegsjahren 1639 und 1640 von dem Archivrath Dr. Lisch.

3) Reliquien - Urnen von Bandekow und Nostorf von demselben.

4) Bericht über einen Wohnplatz aus der Bronzezeit in der Vorstadt Schwerin von demselben.

5) Bericht über mehre heidnische Grabstätten auf den Feldmarken Pölitz, Krassow und Bartelshagen von dem Herrn Pogge auf Pölitz.

6) Bericht über einen Begräbnißplatz aus der Bronzezeit bei Zachow, A. Marnitz, von dem Herrn Senator Beyer zu Parchim.

Noch auf einem anderen, unserem Vereine statutenmäßig zur Bearbeitung angewiesenen Gebiete herrscht gegenwärtig rege Thätigkeit, woran der Verein als solcher zwar nicht unmittelbar betheiligt ist, wobei aber mehre seiner Mitglieder helfend und fördernd mitwirken, und eins derselben als selbst=

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ständiger Mitarbeiter auftreten wird. Bekanntlich hatte der verstorbene Prof. Kosegarten zu Greifswald die Absicht, ein vollständiges Wörterbuch der niederdeutschen Sprache herauszugeben, wovon in den Jahren 1856 bis 1860 die ersten 3 bis "ang" gehenden Hefte erschienen sind. Nach Kosegartens Tod kam dies verdienstliche Unternehmen ins Stocken, da das von dem Herrn Prof. Höfer in Greifswald geordnete und mit Zustimmung der Erben auf der Universitäts=Bibliothek zu Greifswald niedergelegte Manuscript des Verfassers noch sehr unvollständig war, weshalb sich Niemand fand, der es unternehmen wollte, diese mühsame und schwierige Arbeit fortzusetzen, zu deren Vollendung nach dem ursprünglichen Plane ein ganzes Menschenalter erforderlich scheint. Zwar ward diese Angelegenheit auf den Jahresversammlungen der Philologen wiederholt in Anrege gebracht und eine Committe zur Förderung derselben gebildet, zu welcher unter anderen Gelehrten namentlich der Prof. Pfeiffer in Wien und Prof. Bartsch in Rostock gehören, aber auch ihre Bemühungen sind bis jetzt ohne Erfolg geblieben, wenngleich sich viele Gelehrte bereit erklärten, das Unternehmen durch ihre Beiträge zu unterstützen. Unter diesen Umständen hat sich unser Vereinsmitglied, Herr Oberlehrer Dr. Schiller hieselbst, welcher gleichfalls seit längerer Zeit mit der gedachten Committe in Verbindung getreten ist, entschlossen, seine ursprünglich nur für die künftige Redaction des von Kosegarten begonnenen großen Werkes angelegte Sammlung seltener niederdeutscher Wörter unter dem Titel eines niederdeutschen Glossars als selbstständige Arbeit herauszugeben. Der Herr Verfasser, der den Beweis seiner Befähigung zur Durchführung eines solchen Unternehmens durch sein bekanntes, iu ganz Deutschland mit großer Anerkennung aufgenommenes Thier= und Kräuter=Buch vollständig geführt hat, leistet nach seinem wohlüberlegten und bestimmt begränzten Plane von vornherein Verzicht darauf, in seinem Werke den vollständigen Wortschatz der niederdeutschen Sprache zu sammeln und wissenschaftlich zu bearbeiten. Vielmehr beabsichtigt derselbe nur, diejenigen Wörter in sein Glossar aufzunehmen, welche unserem Dialecte eigenthümlich sind, also entweder einer dem hochdeutschen Dialecte verlorenen Wurzel angehören, oder wenn auch einer gemeinsamen Wurzel entsprossen, doch in Form oder Bedeutung wesentlich abweichen. Nach Feststellung dieses Planes ist der Unternehmer sofort mit ganzer Energie an die Arbeit gegangen, die unter seinen Händen über alle Erwartung rasch fortgeschritten ist. Zu den von ihm benutzten und

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vollständig ausgeschöpften Quellen gehören - abgesehen von der lebenden Sprache des Volkes, die er natürlich vollständig beherrscht, und den vorhandenen älteren Glossaren, den niederdeutschen Bibelübersetzungen und einer Menge gedruckter und handschriftlicher Kleinigkeiten - namentlich folgende größere, in niederdeutscher Sprache geschriebene Werke: 9 Urkundenbücher, l0 Chroniken, vom 13. bis Ende des 16. Jahrhunderts, 12 kleinere und größere Gedichte, den alten Reineke Voß natürlich an der Spitze, 10 Rechtsbücher, vom Sachsenspiegel an, und 14 Schriften moralischen und anderen vermischten Inhalts, wie den "Spegel der Dogende", "Spegel der Sammitticheit", "Licht der Seele", die Werke des Nicolaus Gryse u. a.

Ueber die unendliche Wichtigkeit dieses Unternehmens brauche ich natürlich kein Wort zu verlieren. Die Klage über die bisherige unbegreifliche und wahrhaft unverantwortliche Vernachlässigung des niederdeutschen Dialects, der dem hochdeutschen lange den Rang streitig machte nnd ihm vollkommen ebenbürtig ist, wird seit langer Zeit in ganz Deutschland gehört, wird immer wieder und immer lauter erneuert, daß es nachgerade eine Ehrenschuld Norddeutschlands und vor allen Meklenburgs, der wahren und nächstens der letzten und einzigen Heimath dieser weichen und schönen, einst in der Hälfte Deutschlands herrschenden Mundart ist, jene Klage in würdiger Weise zum Schweigen zu bringen. Dazu zu helfen, ist namentlich auch eine würdige Aufgabe unseres Vereins, weshalb ich hoffe, keine Fehlbitte zu thun, wenn ich nicht nur alle ordentlichen und außerordentlichen Vereinsmitglieder, sondern alle, zu denen dieses Blatt sich zufällig verirren sollte, mit Wissen und Genehmigung des Herrn Dr. Schiller dringend, ersuche, denselben mit Rath und That, vor allem durch Mittheilung eigener Sammlungen niederdeutscher Wörter oder durch Nachweisung handschriftlicher oder seltener Druckwerke unserer Mundart nach Kräften zu unterstützen.

Auf der letzten Generalversammlung des Gesammtvereins der historischen Vereine Deutschlands zu Halberstadt im September 1865, über welche ich nach den Mittheilungen des Herrn Archivraths Lisch, durch welchen unser Verein daselbst vertreten war, bereits im October v. J. berichtet habe, und über deren Verhandlungen das Correspondenzblatt von 1865 Nr. 10-12 und 1866 Nr. 1-3 ausführliche Mittheilungen bringt, hielt Herr Dr. Mannhardt aus Danzig einen umfänglichen Vortrag über den Plan und die hohe Wichtigkeit über die von ihm beabsichtigte Herausgabe einer Sammlung deutscher Ernte=Gebräuche und

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Sagen, worin er namentlich die Wichtigkeit gerade dieser Sagen und Gebräuche für deutsche Mythologie hervorhob, und daran die Bitte knüpfte, dies Unternehmen durch Empfehlung bei den einzelnen verbundenen Vereinen möglichst fördern zu wollen. Die Versammlung hat dieser Aufforderung gerne entsprochen und den gesammten Vereinen besonders die Verbreitung und Ausfüllung der schon früher durch den Unternehmer selbst versandten Fragebogen ans Herz gelegt. Ich halte es daher für unsere Pflicht, den ganzen, schon früher in diesen Blättern besprochenen Plan wiederholt dringend zu empfehlen, und auf den gedachten Vortrag des Herrn Dr. Mannhardt in dem Correspondenzblatt von 1865 Nr. 11 und 12 aufmerksam zu machen. - Die Generalversammlung für den Herbst dieses Jahres sollte nach dem Beschluß der Versammlung zu Freiburg im Breisgau stattfinden, ist aber so eben in Folge der gegenwärtigen politischen Verhältnisse durch den Verwaltungsausschuß zu Altenburg abgekündigt worden.

Ueber das römisch=germanische Museum zu Mainz enthält der Bericht des Verwaltungsausschusses in Nr. 10 des Correspondenzblattes sehr günstige Mittheilungen. Dasselbe hat sich in dem abgelaufenen Jahre bedeutend erweitert und besitzt gegenwärtig 3752 Nummern. Ein vielleicht noch größeres Verdienst, als durch diese allerdings sehr werthvolle Sammlung, erwirbt sich sein Vorsteher, Herr Prof. Dr. Lindenschmit fortwährend durch die Verbreitung der ausgezeichneten Abgüsse und Nachbildungen alterthümlicher Gegenstände. Es sind im letzten Jahre wiederum 400 Stück angefertigt worden, wovon auch unsere Sammlung mehre geschenkt erhalten hat.

Die durch den Abgang des Professors Michelsen seit längerer Zeit erledigte Stelle des ersten Vorstandes des Germanischen Museums zu Nürnberg ist endlich durch den Professor Essenwein aus Gratz wieder besetzt. Diese Wahl wird als eine sehr glückliche betrachtet, da Herr Essenwein, ein geborener Badenser, der seine Studien in Berlin, Wien und Paris gemacht hat, zugleich als Künstler und gründlicher Forscher auf dem Gebiete der deutschen Kunst= und Culturgeschichte bekannt ist.

W. C. Beyer , Dr., Archivar,      
als zweiter Secretair des Vereins.      

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Beilage Nr. 1.
horizontale Klammer

Verzeichniß

der allerhöchsten Protectoren, hohen Beförderer, Ehrenmitglieder, correspondirenden Vereine, correspondirenden Mitglieder und ordentlichen Mitglieder, am 11. Juli 1866 .


I. Allerhöchste Protectoren.

  1. Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Meklenburg=Schwerin.
  2. Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Meklenburg=Strelitz.

II. Hohe Beförderer.

  1. Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin - Mutter von Meklenburg=Schwerin.
  2. Seine Durchlaucht der regierende Fürst von Schaumbnrg=Lippe.
  3. Seine Majestät der König von Sachsen.
  4. Seine Majestät der König von Preußen.
  5. Seine Hoheit der Herzog Wilhelm von Meklenburg=Schwerin.
  6. Seine Hoheit der Herzog Georg von Meklenburg=Strelitz.

III. Ehrenmitglieder.

  1. Se. Exc. Herr Geheimrath v. Olfers, General=Director der königlichen Museen zu Berlin.
  2. Se. Exc. Herr Staatsminister v. Lützow auf Boddin bei Gnoien.
  3. Se. Durchl. der Fürst Friedrich Karl von Hohenlohe=Waldenburg zu Kupferzell bei Heilbronn.
  4. Herr Archivrath, Pastor Masch zu Demern bei Rehna.

IV. Correspondirende Vereine und Institute.

A. In den deutschen Bundesstaaten.

Großherzogthum Baden.

  1. Alterthums=Verein für das Großherzogthum Baden zu Baden=Baden.
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Königreich Bayern.

  1. Königlich Bayrische Akademie der Wissenschaften zu München.
  2. Germanisches Museum zu Nürnberg.
  3. Historischer Verein für Oberbayern zu München.
  4. Historischer Verein für Oberfranken zu Bamberg.
  5. Historischer Verein für Unterfranken und Aschaffenburg zu Würzburg.
  6. Historischer Verein für Oberfranken zu Baireuth.
  7. Historischer Verein der Oberpfalz und von Regensburg zu Regensburg.
  8. Historischer Verein für Schwaben und Neuburg zu Augsburg.

Herzogthum Braunschweig.

  1. Archiv=Verein der Stadt Braunschweig.

Freie Stadt Bremen.

  1. Verein für Bremische Geschichte und Alterthümer (Abtheilung des Kunst=Vereins) zu Bremen.

Freie Stadt Frankfurt.

  1. Verein für Geschichte und Alterthumskunde in Franfurt a. M.

Freie Stadt Hamburg.

  1. Verein für Hamburgische Geschichte zu Hamburg.

Königreich Hannover.

  1. Historischer Verein für Niedersachsen zu Hannover.
  2. Museum zu Hildesheim.
  3. Alterthums=Verein zu Lüneburg.
  4. Bibliothek der Lüneburger Landschaft zu Celle.
  5. Verein für Geschichte und Alterthümer der Herzogthümer Bremen und Verden zu Stade.
  6. Verein für Geschichte und Alterthumskunde zu Osnabrück.
  7. Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Alterthümer zu Emden.

Kurfürstenthum Hessen.

  1. Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde zu Kassel.
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Großherzogthum Hessen.

  1. Verein zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Alterthümer zu Mainz.
  2. Historischer Verein für das Großherzogthum Hessen zu Darmstadt.

Herzogthümer Holstein und Lauenburg.

  1. Schleswig=Holstein=Lauenburgische Gesellschaft für vaterländische Geschichte zu Kiel.
  2. Schleswig=Holstein=Lauenburgische Gesellschaft für Sammlung und Erhaltung vaterländischer Alterthümer zu Kiel.

Freie Stadt Lübeck.

  1. Verein für Lübeckische Geschichte und Alterthumskunde zu Lübeck.

Großherzogthum Luxemburg und Limburg.

  1. Archäologische Gesellschaft für Erhaltung und Aufsuchung geschichtlicher Denkmäler im Großherzogthum Luxemburg.
  2. Archäologische Gesellschaft für das Herzogthum Limburg zu Tongern.

Großherzogthum Meklenburg.

  1. Verein der Freunde der Naturgeschichte in Meklenburg.

Herzogthum Nassau.

  1. Nassauischer Verein für Alterthumskunde und Geschichtsforschung zu Wiesbaden.

Kaiserthum Oesterreich.

  1. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften zu Wien.
  2. Kaiserliche geographische Gesellschaft zu Wien.
  3. Kaiserliche Central=Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmäler Oesterreichs zu Wien.
  4. Kaiserliches Antiken= und Münz=Cabinet zu Wien.
  5. Verein für Landeskunde in Nieder=Oesterreich zu Wien.
  6. Museum Francisco=Carolinum zu Linz.
  7. Historischer Provinzial=Verein für Krain zu Laibach.
  8. Historischer Provinzial=Verein für Steiermark zu Gratz.
  9. Historischer Provinzial=Verein für Kärnthen zu Klagenfurt.
  10. Ferdinandeum zu Innsbruck.
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Königreich Preußen.

  1. Verein für Geschichte der Mark Brandenburg zu Berlin.
  2. Altmärkischer Verein für vaterländische Geschichte zu Salzwedel.
  3. Verein für die Geschichte der Grafschaft Ruppin.
  4. Königliche Akademie der Wissenschaften zu Erfurt.
  5. Verein für Alterthumskunde zu Erfurt.
  6. Thüringisch=sächsischer Verein zur Erforschung vaterländischen Alterthums zu Halle.
  7. Historisch=statistischer Verein zu Frankfurt a. d. Oder.
  8. Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz.
  9. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur zu Breslau.
  10. Verein für Geschichte und Alterthum Schlesiens zu Breslau.
  11. Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde zu Stettin.
  12. Westfälische Gesellschaft zur Beförderung vaterländischer Kultur zu Minden.
  13. Verein für die Geschichte und Alterthumskunde Westphalens zn Münster.
  14. Verein von Alterthumsfreunden im Rheinlande zu Bonn.
  15. Berein für die Geschichte des Niederrheins zu Cöln.
  16. Historisch=antiquarischer Verein für die Städte Saarbrücken, St. Johann und deren Umgegend zu Saarbrücken.

Fürstenthümer Reuß.

  1. Voigtländischer alterthumsforschender Verein zu Hohenleuben.

Königreich Sachsen.

  1. Deutsche Gesellschaft zur Erforschung vaterländischer Sprache und Alterthümer zu Leipzig.
  2. Königlicher Verein für Erforschung und Erhaltung vaterländischer Geschichte und Kunstdenkmale zu Dresden.
  3. Freiberger Alterthumsverein zu Freiberg.

Großherzogthum Sachsen=Weimar.

  1. Verein für thüringische Geschichte und Alterthumskunde zu Jena.
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Herzogthum Sachsen=Meiningen.

  1. Hennebergischer Verein für vaterländische Geschichte zu Meiningen.

Herzogthum Sachsen=Altenburg.

  1. Geschichts= und alterthumsforschende Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg.
  2. Verwaltungs=Ausschuß des Gesammt=Vereins der deutschen Geschichts= und Alterthums=Vereine zu Altenburg.

Königreich Würtemberg.

  1. Würtembergischer Alterthums=Verein zu Stuttgart.
  2. Königliches statistisch=topographisches Bureau und Verein für Vaterlandskunde zu Stuttgart.
  3. Verein für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben zu Ulm.
  4. Historischer Verein für das Würtembergische Franken zu Mergentheim.

B. Im Auslande.

Schweiz.

  1. Schweizerische geschichtsforschende Gesellschaft zu Bern.
  2. Historischer und alterthumsforschender Verein der fünf Orte Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug zu Luzern.
  3. Gesellschaft für vaterländische Alterthümer in Zürich.
  4. Gesellschaft für vaterländische Alterthümer zu Basel.
  5. Historisch=antiquarischer Verein zu Schaffhausen.
  6. Historische Gesellschaft des Kantons Aargau.

Niederlande.

  1. Gesellschaft für Friesische Geschichts=, Alterthums= und Sprachkunde zu Leeuwarden.
  2. Königlich Niederländisches Museum für Alterthümer zu Leyden.
  3. Gesellschaft für Niederländische Literatur zu Leyden.

Belgien.

  1. Belgische numismatische Gesellschaft zu Brüssel.
  2. Archäologisches Institut zu Lüttich.
  3. Archäologische Gesellschaft zu Namur.
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  1. Central=Comité zur Publication von Denkmäler=Inschriften in Ostflandern zu Gent.

Preußen.

  1. Alterthumsgesellschaft Prussia zu Königsberg.
  2. Historischer Verein für Ermland zu Brausberg in Ostpreußen.

Rußland.

  1. kaiserlich bestätigte archäologisch=numismatische Gesellschaft zu Petersburg.
  2. Gesellschaft für Geschichte und Alterthumskunde der Russischen Ostsee=Provinzen zu Riga.
  3. Esthländische literarische Gesellschaft zu Reval.
  4. Gelehrte Esthnische Gesellschaft zu Dorpat.

Ungarn mit den Nebenländern.

  1. Verein für Siebenbürgische Landeskunde zu Hermannstadt.
  2. Gesellschaft für südslavische Geschichte und Alterthumskunde zu Agram.

Dänemark.

  1. Königliche Gesellschaft für nordische Alterthumskunde zu Kopenhagen.
  2. Dänischer historischer Verein zu Kopenhagen.

Schweden.

  1. Königliche Akademie der schönen Wissenschaften, Geschichte und Alterthumskunde zu Stockholm.

Großbritannien.

  1. Archäologisches Institut für Großbritannien und Irland zu London.

Amerika.

  1. Smithsonian Institution zu Washington.

V. Correspondirende Mitglieder.

In Bayern:
   zu München: 1. v. Hefner=Alteneck Dr., Professor.
in Belgien:
   zu Antwerpen: 2. Vicomte de Kerckhove.
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in Braunschweig:
   zu Wolfenbüttel: 3. Schmidt Dr., Geh. Archivrath.
in Dänemark:
   zu Kopenhagen: 4. Wegener, Geh. Conferenzrath, Archivar.
5. Worsaae, Etatsrath, Director.
in Frankreich:
   zu Abbeville: 6. Boucher de Perthes, Präsident der kaiserl. Societät zu Abbeville.
in Griechenland:
   zu Athen: 7. Riza=Rangabé, Minister, Exc.
in Hamburg: 8. Beneke Dr., Archivar.
in Hannover:
   zu Göttingen: 9. Havemann Dr., Professor.
10. Waitz Dr., Professor.
   zu Hannover: 11. Grotefend Dr., Archivrath.
12. Baron v. Hammerstein, Staatsminister.
   zu Lüneburg: 13. Volger Dr., Schuldirector.
in Hessen:
   zu Mainz: 14. Lindenschmit Dr., Professor.
in Holstein: 15. Michelsen Dr., Geh. Hofrath.
in Lübeck: 16. Behn Dr., Eisenbahn=Director.
17. Dittmer Dr., Canzlei=Secretair.
18. Mantels, Professor.
19. Milde, Geschichtsmaler.
20. Wehrmann, Archivar.
in den Niederlanden:
   zu Leyden: 21. Janssen Dr., Conservator.
in Oesterreich:
   zu Wien: 22. v. Arneth, Regierungsrath und Archiv=Vicedirector.
23. v. Sacken, Freiherr, Dr., Custor des k. k. Antiken=Cabinets.
   zu Zara: 24. Petranovich Dr., Landgerichtsrath.
in Preußen:
   zu Berlin: 25. Adler, Königl. Baumeister, Prof.
26. Friedländer Dr., Geh. Archivrath.
27. Homeyer Dr., Professor.
28. Jaffé, Dr., Professor.
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   zu Berlin: 29. Freiherr v. Ledebur Dr., Director des Kunstkabinets und der Alterthums=Sammlung.
30. Pertz Dr., Ober=Bibliothekar, Geh. Ober=Regierungsrath.
31. Riedel Dr., Geh. Archivrath und Professor.
32. Freiherr v. Stillfried=Rattonitz, Graf von Alcantara, Dr., Wirkl. Geh. Rath u. Director des Königl. Hausarchivs, Exc.
   auf Radensleben: 33. v. Quast, Geh. Regierungsrath, Conservator der Kunstdenkmäler.
   zu Jüterbock: 34. Heffter Dr., Land= und Stadtgerichts=Director.
   zu Triglitz: 35. Ragotzky, Pastor.
   zu Salzwedel: 36. Danneil, Director, Professor.
   zu Stettin: 37. Giesebrecht Dr., Professor.
38. Hering Dr., Professor.
39. Klempin Dr., Archivar.
   zu Stralsund: 40. Brandenburg Dr., Syndicus u. Archivar.
41. Zober Dr., Professor und Stadtbibliothekar.
   zu Gollnow: 42. Baron v. Medem, Archivrath a. D.
   zu Liegnitz: 43. v. Minutoli, Regierungsrath.
   zu Halle: 44. Leo Dr., Professor.
   zu Magdeburg: 45. v. Mülverstedt, Archivrath.
in Rußland:
   zu Petersburg: 46. v. Köhne Dr., Kaiserl. Staatsrath.
in Sachsen:
   zu Dresden: 47. v. Langenn Dr., Geh. Rath, Exc.
in Schweden:
   zu Stockholm: 48. Brör Hildebrand, Reichsantiquar und Director des Münzkabinets.
49. Nilsson Dr., Professor, Mitglied der Akademie.
in der Schweiz:
   zu Lausanne: 50. Troyon, Professor.
51. A. Morlot, Professor.
   zu Basel: 52. Rütimeyer Dr., Professor.
   zu Zürich: 53. Keller Dr., Professor.
   zu Neufchatel: 54. Désor Dr., Professor.
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in Würtemberg:
   zu Stuttgart: 55. Paulus, Finanzrath.

 

VI. Ordentliche Mitglieder.

A. In Meklenburg.
zu Alt=Strelitz: 1. Genzken, Stadtrichter.
bei Boizenburg: 2. Neumann, Pastor zu Gülz.
bei Brüel: 3. v. Kolhans auf Golchen.
4. Rösecke, Pensionair zu Jülchendorf.
zu Bützow: 5. Dugge Dr., Senator.
6. Krüger, Criminalrath.
bei Bützow: 7. Kossel, Pastor zu Tarnow.
8. Baron v. Meerheimb auf Groß=Gischow, Drost.
9. Schwartz auf Steinhagen.
in Crivitz: 10. Schlaaff, Bürgermeister.
bei Crivitz: 11. v. Barner auf Bülow.
12. Kindler, Pastor zu Kladrum.
13. Schencke Dr., Präpositus zu Pinnow.
14. Willebrand, Pastor zu Cladow.
zu Dargun: 15. v. Pressentin, Amtshauptmann.
bei Dargun: 16. Pogge auf Wolckow.
zu Dobbertin: 17. Baron v. Maltzan auf Kl.=Luckow, Klosterhauptmann.
bei Dobbertin: 18. Wiechmann Dr., auf Kadow.
bei Doberan: 19. Fromm, Kirchenrath, zu Parkentin.
bei Dömitz: 20. zurNedden, Pastor zu Conow.
bei Friedland: 21. v. Rieben auf Galenbeck, Landrath.
bei Fürstenberg: 22. v. Buch auf Tornow, Kammerherr.
zu Gadebusch: 23. v. Koppelow, Amtsverwalter.
bei Gadebusch: 24. v. Döring auf Badow.
25. Rohrdantz auf Dutzow.
26. Schmidt, Pastor zu Lübsee.
zu Gnoien: 27. Cramer, Bürgermeister.
bei Gnoien: 28. v. Blücher auf Quitzenow.
29. Günther, Pastor zu Gr.=Methling.
bei Goldberg: 30. Bassewitz, Pastor zu Brütz.
zu Grabow: 31. Fabricius, Amtsverwalter.
32. Römer, Rector.
33. Rüst Dr., Sanitätsrath.
bei Grevismühlen: 34. Owstin, Pastor zu Börzow.
35. Rettich auf Rosenhagen.
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zu Güstrow: 36. v. Bassewitz, Canzlei=Vicedirector.
37. Trotsche, Stadtsecretair.
38. Türk, Pastor.
39. Viereck, Senator.
bei Güstrow: 40. v. Buch auf Zapkendorf.
zu Hagenow: 41. Prätorius, Bürgermeister.
bei Hagenow: 42. v. Röder, Domainenrath zu Redefin.
bei Kleth: 43. Walter, Pastor zu Kastorf.
zu Kröpelin: 44. Lesenberg, Apotheker.
bei Kröpelin: 45. Maue auf Gr.=Siemen.
46. Vortisch, Pastor zu Satow.
zu Lage: 47. Kues Dr., Sanitätsrath.
48. Lüders, Bürgermeister.
bei Lage: 49. Graf v. Bassewitz auf Prebberede.
50. Graf v. Bassewitz auf Schwiessel, Landrath.
51. v. Lowtzow auf Reusow.
52. Pogge auf Pölitz.
zu Lübz: 53. Gädcke, Advocat, Senator.
54. v. Lehsten, Kammerjunker, Forstmeister.
55. zurNedden, Amtsverwalter.
bei Lübz: 56. Graf v. Bernstorf zu Weisin.
zu Ludwigslust: 57. Danneel, Pastor.
zu Malchin: 58. Timm, Apotheker.
bei Malchin: 59. Graf v. Bassewitz auf Bristow.
60. Seemann auf Hinrichsfelde.
61. Walter, Pastor zu Bülow.
zu Malchow: 62. Rettberg, Bürgermeister.
bei Malchow: 63. Graf v. Blücher auf Blücher.
bei Marlow: 64. v. Vogelsang, Hauptmann, auf Neu=Gutendorf.
zu Mirow: 65. Giesebrecht, Consistorialrath.
zu Neubrandenburg: 66. Ahlers, Landsyndicus.
67. Brückner Dr., Hofrath, Bürgermeister.
68. Conradi, Pastor.
69. Nicolai, Hofrath.
bei Neubrandenburg: 70. v. Dewitz auf Kölpin.
71. v. Klinggräff auf Chemnitz.
72. Pogge auf Blankenhof.
73. Pogge auf Gevezin.
zu Neubuckow: 74. Flörke, Amtmann.
75. Keil, Dr. med.
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zu Neubuckow: 76. Müller, Präpositus.
bei Neubuckow: 77. v. Oertzen auf Roggow.
78. v. Restorff auf Rosenhagen, Landrath.
zu Neukalen: 79. Mau, Bürgermeister.
zu Neukloster: 80. Kliefoth, Seminar=Director.
81. Quentin Dr., Pastor.
zu Neustrelitz: 82. v. Bülow, Staatsminister, Exc.
83. v. Grävenitz, Kammer=Präsident, Exc.
84. v. Schultz, Canzlei=Director.
85. v. Voß, Kammer=Director.
zu Parchim: 86. Beyer, Senator.
87. Flörke, Hofrath, Bürgermeister.
88. Schumacher, Apotheker.
bei Parchim: 89. Engmann, Pastor zu Gr.=Pankow.
90. Malchow, Pastor, zu Granzin.
zu Penzlin: 91. Müller, Bürgermeister.
bei Penzlin: 92. Flügge auf Gr.=Helle.
93. v. Gundlach auf Rumpshagen.
94. Jahn auf Kl.=Vielen.
zu Plau: 95. Schultetus, Senator.
bei Plau: 96. v. Hartwich auf Daschow.
97. Zander, Pastor zu Barkow.
zu Ratzeburg: 98. Baron v. Meerheimb.
zu Rehna: 99. Demmler, Senator.
100. Lange, Bürgermeister.
zu Ribnitz: 101. Dolberg, Pastor.
bei Ribnitz: 102. Peters, Navigationslehrer zu Wustrow.
zu Röbel: 103. Engel, Hofrath, Bürgermeister.
bei Röbel: 104. v. Ferber auf Melz.
105. Frau v. Schulse, geb. v. Knuth, auf Ludorf.
zu Rostock: 106. Bachmann Dr., Professor, Director des Gymnasiums a. D.
107. v. Bassewitz, Ober=Appellationsgerichts=Präsident.
108. Crumbiegel Dr., Bürgermeister.
109. Ditmar Dr., Geheimer Justizrath und ritterschaftlicher Syndicus.
110. Dumrath, Kaufmann.
111. Flügge, Ober=Postamts=Director.
112. v. Heise=Rotenburg.
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zu Rostock: 113. Hüen, Dr. med.
114. Kollmann, Domainenrath.
115. Krause, Gymnasial=Director.
116. Ernst Kühl Dr.
117. Langfeld, Landsyndicus.
118. Luckow, Bauconducteur.
119. Baron v. Maltzan, Justizrath.
120. Mann Dr., Ober=Appellat.=Rath.
121. Meyer, Staatsrath a. D., Syndicus.
122. zurNedden, Amtmann.
123. Rogge, Ober=Appellationsgerichts=Canzlist.
124. Schmid Dr., Ober=Appellationsgerichtsrath.
125. Schmidt, Hofbuchhändler.
126. Siemssen, Dr. med.
127. W. Wachenhusen, Baumeister.
128. Weber Dr., Ober=Appellationsgerichtsrath.
129. Weber, Dr. jur.
130. Wiggers, Dr. theol., Prof. a. D.
bei Rostock: 131. Flörke, Pastor zu Toitenwinkel.
132. M. v. Heise=Rotenburg auf Poppendorf.
133. Lembcke, Pensionair zu Lambrechtshagen.
134. v. Plessen auf Gr.=Viegeln.
135. Ritter, Pastor a. D., Erbpächter zu Friedrichshöhe.
zu Schönberg: 136. Kindler, Advocat.
137. v. Oertzen, Justizrath.
bei Schönberg: 138. Pumplün, Pastor zu Carlow.
bei Schwaan: 139. Priester, Präpositus zu Buchholz.
zu Schwerin: 140. Ackermann, Minister.=Registrator.
141. v. Amsberg, Justizrath.
142. Assur, Zeitungs=Redacteur.
143. Bäreusprung Dr., Hofbuchdrucker.
144. Bartning, Geheimer Hofrath.
145. Beyer Dr., Archivar.
146. v. Bilguer, Generalmajor.
147. Bolhoevener, Hofbuchhändler.
148. Bolle, Lehrer an der Militair=Bildungsanstalt.
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zu Schwerin: 149. v. Brock, Geheimerath, Exc.
150. Bruns, Hauptmann.
151. v. Bülow, Canzlei=Director.
152. v. Bülow, Lieutenant.
153. v. Cossel.
154. Driver, General=Auditeur.
155. v. Elderhorst, Generalmajor a. D.
156. Fischer, Geschichtsmaler.
157. Fromm, Literat.
158. Gillmeister, Glasmaler.
159. Hase, Revisionsrath.
160. Hildebrand, Buchhändler.
161. Hobein, Advocat.
162. v. Holstein, Oberstlieutenant a. D.
163. Jahr, Archivschreiber.
164. Jentzen, Landschaftsmaler.
165. E. v. Kamptz.
166. Kaysel, Oberkirchenraths=Director.
167. Kayser Dr., Zeitungs=Redacteur.
168. v. Klein, Lieutenant.
169. Kliefoth Dr, Oberkirchenrath.
170. Knebusch, Domainenrath, auf Greven und Lindenbeck.
171. Koch, Geh. Amtsrath.
172. Köhler, Oberstlieutenant.
173. Krüger, Landbaummeister.
174. Krüger, Amtshauptmann.
175. Kueß, Canzleirath, Lehnsfiscal.
177. v. Levetzow, Staatsminister, Exc.
178. Lisch Dr., Archivrath und Conservator.
179. Lorenz, Schulrath.
180. Losehand, Ministerialrath.
181. v. Lützow, Oberstlieutenant.
182. Manecke auf Duggenkoppel.
183. Mantius, Commerzienrath.
184. Mencke, Canzlei=Vicedirector.
185. Meyer Dr., Oberlehrer.
186. Müller, Geh. Canzleirath, Regierungs= und Lehnsfiscal a. D.
187. v. Müller, Kammer=Director.
188. Baron v. Möller=Lilienstern auf Rothspalk.
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zu Schwerin: 189. zurNedden, Hofrath.
190. Baron v. Nettelbladt, Hauptmann, Prinzen=Gouverneur.
191. v. Oertzen, Minister=Präsident, Excellenz.
192. Oldenburg, Ministerial=Assessor.
193. Peters, Hof=Registrator.
194. Pfeiffer Dr., Sanitätsrath.
195. Pohle, Bürgermeister.
196. v. Prollius, Justizrath.
197. Prosch Dr., Regierungsrath a. D.
198. Prosch Dr., Geh. Cabinetsrath a. D.
199. v. Rantzow, Premierlieutenant.
200. Reitz, Prorector.
201. Ruge, Baumeister.
202. v. Santen, Lieutenant.
203. Sandmeyer Dr., Hofbuchdrucker.
204. Schiller Dr., Oberlehrer.
205. Schliemann, Oberkirchenrath.
206. Schnelle Dr., auf Halenbeck.
207. Schröder Dr., Ober=Schulrath.
208. Schumacher, Hofmaler.
209. Schweden, Advocat.
210. Seebohm Dr., Sanitätsrath.
211. v. Stein Dr., Professor und Prinzen=Gouverneur.
212. Steiner, Hofrath, Theaterdirector.
213. Stern, Architect.
214. Susemihl, Baurath.
215. A. Voß, Kaufmann.
216. Wachenhusen, Baumeister.
217. Wedemeier Dr., Ministerial=Secretair.
218. v. Weltzin, Lieutenant.
219. Wigger Dr., Archivar.
bei Schwerin: 220. v. Böhl auf Cramonshagen.
221. Schubart, Pensionair zu Gallentin.
zu Stargard: 222. Siemssen, Bürgermeister.
bei Stavenhagen: 223. v. Oertzen auf Jürgenstorf, Landrath.
224. v. Oertzen, Kammerherr, auf Kittendorf.
bei Sternberg: 225. v. Bülow auf Wamekow.
zu Sülze: 226. Hall Dr., Bürgermeister.
227. Rötger, Amtmann.
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bei Tessin: 228. Karsten, Kirchenrath, Präpositus zu Vilz.
229. v. d. Lühe auf Gnewitz.
230. v. Oertzen auf Woltow, Landrath.
231. v. Plüskow auf Kowalz, Landrath.
232. v. Schack auf Nustrow.
bei Teterow: 233. Baron v. Maltzan, Vice=Landmarschall auf Gr.=Luckow.
zu Waren: 234. Pries, Bürgermeister.
bei Waren: 235. Brückner, Präpositus zu Groß=Giewitz.
236. v. Frisch auf Klocksin.
237. v. Oldenburg auf Marxhagen.
238. Graf v. Voß auf Gr.=Giewitz, Landrath.
zu Warnemünde: 239. Avé=Lallement, Pastor.
zu Wismar: 240. Büsch, Sergeant a. D.
241. Crull, Königl. Niederländ. Geh. Commerzienrath, General=Consul.
242. Crull, Dr. med.
243. Frege Dr., Gymnasiallehrer.
244. Haupt, Senator.
245. Jordan, Domainenrath.
246. Lembcke, Advocat.
247. Mann, Rentier.
248. Pentzlin, Dr. med.
249. v. Schuckmann auf Viecheln.
250. Techen Dr. med.
251. Thormann, Baumeister.
bei Wismar: 252. Baron v. Biel auf Zierow.
253. Koch auf Dreveskirchen.
254. Niemann, Pastor, zu H.=Viecheln.
255. v. Stralendorf auf Gamehl, Kammerherr und Landrath.
zu Wittenburg: 256. v. Flotow, Amtmann.
bei Wittenburg: 257. v. Grävenitz auf Zühr, Major a. D.
258. v. Lützow auf Tessin.
bei Woldeck: 259. Graf v. Schwerin auf Göhren.

 

B. Im übrigen Deutschland:
in Braunschweig: 260. Hänselmann, Stadtarchivar zu Braunschweig.
in Hamburg: 261. Weber, Commerzienrath.
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in Hessen: 262. Rothfuchs Dr., Gymnasiallehrer in Marburg.
in Holstein: 263. Sellin, Cand. theol. zu Altona.
in Oesterreich: 264. v. Oertzen, Legations=Secretair zu Wien.
265. Zehlicke, Schulrector zu Biala in Gallizien.
in Preußen: 266. v. Arnim auf Criewen bei Schwedt a. d. O.
267. Graf Behr=Negendank auf Dölitz und Semlow bei Damgarten in Pommern.
268. Brüning, Auscultator, zu Berlin.
269. Graf v. Bülow, wirkl. Geheimer Rath, Excellenz, zu Nimmersatt.
270. Graf v. Finkenstein, Kgl. Kammerherr zu Berlin.
271. Fischer, Redacteur zu Berlin.
272. v. Haeften auf Erprath bei Xanten.
273. Karsten Dr., Regierungsrath a. D. zu Berlin.
274. v. Kröcher, Geheimer Regierungsrath zu Berlin.
275. v. Oertzen, Geheimer Rath zu Berlin.
276. v. Oertzen, Landrath, auf Pamitz bei Anklam.
277. Rudloff, Regierungsrath zu Frankfurt a. O.
278. v. Tiele=Winkler, Major, auf Schloß Miechowitz bei Beuthen in Schlesien.
in Sachsen: 279. Freiherr Adolph v. Maltzan Exc. zu Dresden.
in Würtemberg: 280. Graf Friederich v. Zepelin auf Aschhausen bei Schönthal.

 

C. Im Auslande:
281. Graf Simolin=Bathory auf Gr.=Dselden in Curland.
282. Riederhoeffer, Dr. phil. in Petersburg.
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Zusammenstellung.
I. Protectoren 2
II. Hohe Beförderer 6
III. Ehrenmitglieder 4
IV. Correspondirende Gesellschaften 94
V. Correspondirende Mitglieder 55
VI. Ordentliche Mitglieder 282
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Anlage Nr. 2.
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Auszug

aus

der Berechnung der Vereins=Casse vom 1. Juli 1865 bis 30. Juni 1866.


Auszug aus der Berechnung der Vereins=Casse vom 1. Juli 1865 bis 30. Juni 1866.
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Auszug aus der Berechnung der Vereins=Casse vom 1. Juli 1865 bis 30. Juni 1866.

Schwerin, den 30. Juni 1866.

F. Wedemeier, Dr. , Ministerial-Secretair,
z. Z. Cassen-Berechner.                

 


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Anlage Nr. 3.
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Verzeichniß

der neuen Erwerbungen für die Alterthumssammlung von Ostern bis Johannis 1866 .


1) Aus der Urzeit.
(Fremde Alterthümer.)

5 Beile und 6 spanförmige Messer aus Feuerstein, und 6 fossile Thierknochen vom Elephanten, Rhinoceros, Rind u. s. w., gefunden zu Abbeville und geschenkt von dem Herrn Boucher de Perthes daselbst.

2) Aus der Steinzeit.

2 Lanzenspitzen aus Feuerstein, 6 " und 5 " lang, etwas unregelmäßig geschlagen und an den Rändern sägenförmig gezackt; wie es scheint noch nicht ganz fertig. Von dem Herrn Dr. Hüen zu Marlow auf einem ehemaligen bedeutenden Wendenkirchhofe bei Alt=Guthendorf gefunden und dem Vereine geschenkt.

1 Keil aus Feuerstein, überall geschliffen und gelbbraun gefärbt. Gefunden in der Gegend von Greifswald, geschenkt von dem Herrn Dr. Hüen zu Marlow.

Ungefähr in dieselbe Zeit werden ferner die folgenden für unsere vergleichende Sammlung erworbenen fremden Alterthümer gehören: 1 geschliffener Keil, 6 kleine Beile, 4 Späne von Feuerstein und eine kleine Sammlung von Topfscherben, zerschlagenen Thierknochen und Feuersteinsplittern, gefunden in einem Moore bei Amiens, sowie ein abgesplitterter Block und 3 Spanmesser von den merkwürdigen, bearbeiteten braunen Feuersteinen von Grand=Pressigny, geschenkt von dem Herrn Boucher de Perthes in Abbeville.

3) Aus der Bronzezeit.

Eine hohlgegossene Pfeilspitze aus Bronze, ohne Rost, vollständig und gut erhalten. Gefunden im Torfmoor zu Lü=

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dershagen bei Güstrow, geschenkt vou dem Herrn Oberinspector v. Sprewitz zu Güstrow.

Ferner zur vergleichenden Sammlung fremder Alterthümer: 1 kleine Urne, 4 " hoch und 3 1/4 " weit, mit 2 Oehren, und eine kleine Schale, 4 " weit, mit einem kleinen Henkel, vielleicht zum Zustülpen der Urne bestimmt. Auf dem Schlachtfelde bei Liegnitz in Schlesien ausgegraben und von dem Herrn Antiquariats=Buchhändler Otto Gundlach zu Rostock geschenkt.

4) Aus dem christlichen Mittelalter.

1 kurze und schmale Degenklinge von Eisen (Rüting), 16 " lang, gefunden auf dem "Schloßberge" zu Gr.=Voigtshagen bei Dassow, geschenkt von dem Herrn Ingenieur Brüssow in Schwerin.

2 Schlüssel und 1 Pfeilspitze von Eisen, gefunden auf einer Burgstelle bei Boitzenburg (nach Gothman hin), geschenkt von dem Herrn Bauinspector Voß zu Boitzenburg, jetzt in Schwerin.

1 eiserner Schlüssel, gefunden im Dom zu Schwerin bei dessen Restauration in einem zugemauerten Rüstloche, geschenkt von dem Herrn Baumeister Krüger zu Schwerin.

1 viereckige Ofenkachel aus Thon (sogenannter Kacheltopf) von der Gestalt eines Schmelztigels; 1 Sieb aus Thon, mit durchbohrten Seitenwänden, Bruchstück; ein Stück alte Leinwand: alles wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert, gefunden zu Viegnitz bei Niemen in Schlesien, geschenkt von dem Herrn Oeconomen Carl Sibeth zu Güstrow.


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Anlage Nr. 4.
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Verzeichniß

der neuen Erwerbungen für die Münzsammlung von Ostern bis Johannis 1866 .


1 meklenburgischer Bracteat, 15. Jahrh.; 1 meklenburgischer Groschen, 1696; ein meklenburg=güstrowscher Sechsling, 1622; ein Rostocker Schilling, 1704. Geschenk des Herrn Pastors Ragotzky zu Triglitz.

1 Wismarscher Sechsling, 1627; 1 Kupfermünze von Zeeland, 1779; gefunden bei Schwerin, geschenkt von dem Herrn Militair=Baumeister Wachenhusen zu Schwerin.

1 Vierchen des Kurfürsten Friedrich II. von Brandenburg (1440-1470), gefunden in einem Garten zu Marlow und geschenkt von dem Herrn Apotheker Schumacher daselbst.

1 schwedisches Vierschillingsstück, 1691, gefunden zu Pölitz und geschenkt von dem Herrn Pogge auf Pölitz.

1 schwedisches Vierschillingsstück, 1659, und ein brandenburgisches Vierschillingsstück, 1693. Angekauft.

Außerdem schickte der Herr Apotheker Schumacher zu Marlow den Staniol=Abdruck einer vor Jahren in der Stadt Ribnitz gefundenen römischen Goldmünze:

Av. Behelmtes Brustbild: D N IVSTINIANVS P P AV.
Rev.   Geflügelte Victoria, in der rechten Hand eine Lanze, in der linken eine Kugel mit einem Kreuze haltend: VICTORIA VCCCB, unten: CONOB

Dieselbe Goldmünze des Kaisers Justinian (533 n. Chr.) ward schon 1853 auf dem Felde von Bruderstorf bei Dargun gefunden. Jahrb. XVIII. S. 298.


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Anlage Nr. 5.
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Verzeichniß

der neuen Erwerbungen für die Bildersammlung von Ostern bis Johannis 1866 .


Grabdenkmal der Herzogin Ursula, Tochter des Herzogs Heinrich des Friedfertigen, Aebtissin des Klosters Ribnitz, gestorben 1586, in der Klosterkirche zu Ribnitz. Photographie, 8 Zoll hoch, nach der im Jahre 1861 ausgeführten Restauration aufgenommen. Geschenk des Herrn Landbaumeisters W. Wachenhusen zu Rostock.

Das Bastseil eines Tragetopfes aus dem Pfahlbau bei Vimsow, 1 Wetzstein von Mestlin, ein eiserner Ring von Kl.=Stieten; Federzeichnungen von dem Herrn Maler Milde tn Lübeck.

G. Stern , Architect.

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Anlage Nr. 6.
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Verzeichniß

neuer Erwerbungen für die Bibliothek von Ostern bis Johannis 1866.


I. Frankreich.

  1. Flore d'Abbeville et des environs par M. J. A. G. Boucher de Crèvecoeur. Troisiéme Edition. Abbeville 1834. 8°.
  2. Mémoires de la Société Royale (Impériale) d'Abbeville 1836-1865. 3 Theile. Abbeville. 8°.
  3. De la mâchoire humaine de Moulin=Quignon. Nouvelles découvertes en 1863 et 1864 par M. Boucher de Perthes. Paris 1864. 8°.
  4. Antiquités celtiques et antédiluviennes par M. Boucher de Perthes. Tome III. Paris 1864. 8°. (Nr. 1 bis 4 Geschenke des Herrn Boucher de Perthes in Abbeville.)

II. Belgien und Holland.

  1. Inscriptions funéraires et monumentales de la Province de la Flandre Orientale, par le Comité central de publication des Inscriptions Funéraires et monumentales de la Flandre Orientale à Gand. 42e et 43e Livraison 1865. Fol. (Tausch=Exemplar von der Gesellschaft zu Gent.)
  2. De Vrije Fries. Tom XI. Leeuwarden 1865. 8° (Tausch=Exemplar von der Friesch. Genootschap von Geschied-, Oudheid- en Taalkunde.)
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III. Schweiz.

  1. Argovia. Jahresschrift der historischen Gesellschaft des Kantons Aargau, durch E. L. Rochholz und K. Schröder. Bd. IV. Aarau 1866. 8°. (Tausch=Exemplar von der genannten Gesellschaft.)

IV. Allgemeine deutsche Geschichte und Alterthumskunde.

  1. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Jahrg. XIII. Nr. 1. 2. 3. (Tausch=Exemplar von dem Germanischen Museum.)
  2. Correspondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts= und Alterthumsvereine. Jahrg. XIV. Nr. 4. (Zwei Exemplare.)

V. Oesterreich.

  1. Fontes Rerum Austriacarum. Abth. II. Bd. XXIV. Wien 1865. 8°.
  2. Archiv für österreichische Geschichte. Bd. XXXIV. und XXXV. 1. Wien 1865. 8°.
  3. Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Bd. XXIV. 3. L. 1-4. L. 1, 1. Wien 1865. 8°. (Nr. 10-12 Tausch=Exemplare von der genannten Akademie.)
  4. Arkiv za Povjestnicu Jugoslavensku. Knjiega VIII. Zagrebu 1865. 8°. (Tausch=Exemplar von der Gesellschaft für südslavische Geschichte und Alterthümer.)

VI. Bayern.

  1. Sitzungsberichte der Königl. Bayer. Akademie der Wissenschaften zu München. 1866 I. 1. 2. 8°. (Tausch=Exemplar von der genannten Akademie.)
  2. Achtundzwanzigster Bericht über das Wirken und den Stand des historischen Vereins zu Bamberg. 1865. 8°. (Tausch=Exemplar von dem genannten Verein.)
  3. Archiv des historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg. Bd. XIX. 1. Würzburg 1866. 8°. (Tausch=Exemplar von dem genannten Verein.)
  4. Einunddreißigster Jahresbericht des historischen Kreis=Vereins im Regierungsbezirke von Schwaben und Neu=
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burg für das Jahr 1865. Augsburg 1866. 8°. (Tausch=Exemplar von dem genannten Verein.)

VII. Würtemberg.

  1. Verhandlungen des Vereins für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben. Siebenzehnte Veröffentlichung. Ulm 1866. 4°. (Tausch=Exemplar von dem genannten Verein.)

VIII. Sachsen und Thüringen.

  1. Hennebergisches Urkunden=Buch, herausgegeben von Georg Brückner. Thl. V. Suppl=Bd. I. Meiningen 1866. 4°. (Tausch=Exemplar von dem henneberg. alterthumsforsch. Vereine in Meiningen.)
  2. Fliegende Blätter. Kulturgeschichtliche Zeichnungen von Dr. Back in Altenburg. XX.-XXVII. 8°. (Geschenk des Herrn Verfassers.)
  3. Das Landrecht von Burg. Zum ersten Male aus der Handschrift herausgegeben von C. A. v. Mülverstedt. 8°.
  4. Nachtrag zu den Untersuchungen über die Edeln von Maketserve, herausgegeben von C. A. v. Mülverstebt. 8°. (Nr. 21 und 22 Separat=Abdrücke aus d. N. Mittheilungen des Thüring.=Sächs. Vereins. Bd. XI. geschenkt von dem Herrn Verfasser.)

IX. Brandenburg.

  1. Mittheilungen des histor.=statistischen Vereins zu Frankfurt a. O. Heft 5. 1865. 8°. (Tausch=Exemplar von dem genannten Verein.)
  2. Funfzehnter Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländ. Geschichte und Industrie. Salzwedel 1865. 8°. (Tausch=Exemplar von dem genannten Vereine.)
  3. Regesten und Urkunden zur Geschichte des uradligen Geschlechts der Herren von dem Knesebeck. Weitere Nachträge, herausgegeben von dem Geh. Justizrath von dem Knesebeck. Göttingen 1866. 8°. (Geschenk des Herrn Verfassers.)

X. Schleswig, Holstein und Lauenburg.

  1. Jahrbücher f. d. Landeskunde der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, herausgegeben von der S.=H.=L.
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Gesellschaft für vaterländische Geschichte. Bd. VIII. Kiel 1866. 8°. (Tausch=Exemplar von der genannten Gesellschaft.)

XI. Meklenburg.

  1. Archiv für Landeskunde. Jahrg. XVI. Heft 1 und 2. (Geschenk Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich Franz.)
  2. Sur la période postdiluviale par G. C. F. Lisch. Separat=Abdruck aus den Bulletins de l'Académie Royale de Belgique. 2me Série. Tom. XXI. No. 2. 8°. (Geschenk des Herrn Archivraths Dr. Lisch.)
  3. Programm der Domschule zu Güstrow, Ostern 1866, enthaltend: "Darstellung der elementaren Theorie der Maxima und Minima und ihrer Anwendung von Dr. Förster." (Geschenk des Herrn Directors Dr. Raspe.)

K. Schiller , Dr., Oberlehrer,    
als Bibliothekar des Vereins.       


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Anlage Nr. 7.
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Verzeichniß

der neuen Erwerbungen für die Urkundensammlung von Ostern bis Johannis 1866 .

1) Vertrag zwischen den Grafen von Schwerin und den Herzogen von Sachsen=Lauenburg über die Zollfreiheit in Boizenburg. 1260. Juni 16.

2) Hülfsbündniß zwischen den Herzogen von Meklenburg, Sachsen=Lauenburg und Holstein. 1408. Mai 27.

Abschriften der Original=Verträge in dem Staatsarchive zu Hannover von dem Herrn Archivrath Dr. Grotefend in Hannover.

 


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Anlage Nr. 8.
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Verzeichniß

der neuen Erwerbungen für die naturhistorische Sammlung von Ostern bis Johannis 1866.


1) Ein Orthokeratit, gefunden zu Braunsberg bei Güstrow, geschenkt von dem Herrn Hand auf Braunsberg.

2) Ein Orthokeratit, ein Echenit, zwei fossile Austerschalen, gefunden zu Warnow bei Bützow, geschenkt von dem Herrn Kammer=Ingenieur v. Hafften zu Bützow.

 

Vignette
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