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Leichenstein von Marlow.

Bei der vor ungefähr 2 Jahren vorgenommenen Restauration der Kirche zu Marlow wurden sämmtliche Leichensteine aus derselben hinausgeschafft. Von diesen liegt einer jetzt auf dem Kirchhofe hart an einem vermauerten Kircheneingange; über denselben hat der Herr Dr. Huen zu Marlow folgende Nachricht gegeben. Der Stein ist von röthlichem Granit, 6 Fuß lang, 3 1/2 Fuß breit und fast 5 Zoll dick; durch den untern Theil geht ein Riß, der jedoch nur zwei Buchstaben beschädigt hat. Das innere Feld enthält kein Bild oder Wappen; nur im obern Drittheil rechts ist eine Vertiefung, ungefähr von der Gestalt einer kleinen Fahne; es ist jedoch ungewiß, ob sie von natürlicher Verwitterung oder Aussprengung herrührt, oder ob sie eine künstliche Vertiefung zum Einlassen einer Messingplatte ist. Die Umschrift mit Buchstaben von 3 " Länge und etwa 6 ''' Tiefe lautet:

Umschrift

d. i. Anno domini MCCIC (1299) obiit Borchardus miles de Stebec in die Gereonis et Victoris (10. Oct.).

Ueber dem Namen Stebec sleht kein Abbreviaturstrich; vielleicht soll er Stebec, d. i. Stênbek (Steinbek) heißen. In Lisch Mekl. Urk. I, S. 130 kommt bei dem Herzoge Barnim von Stettin am 17. October 1265 ein rittermäßiger Mann:

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Johannes de Stembeke vor; wahrscheinlich ist die Familie eine pommersche 1 ). Leichensteine aus so früher Zeit sind ziemlich selten.

G. C. F. Lisch.     


1) In einer Schenkungsurkunde des Herzogs Barnim von Pommern vom J. 1278 ist zu Stettin "Johannes de Steinbek miles" Zeuge und in einer Confirmation der Privilegien der Stadt Stettin, d. d. Stettin 1308, Sept. 21, ist "Johannes de Stenbeke miles" Zeuge bei dem Herzoge Otto von Pommern.