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13.
Ueber die Verbreitung der ersten
Bibel=Uebersetzung
und der
Kirchen=Ordnung vom J. 1540.
In Jahrb. V., S. 199 flgd. ist Nachricht von einer bei Ludwig Dietz im J. 1540 gedruckten plattdeutschen Uebersetzung des Neuen=Testaments gegeben, welche der Herzog Heinrich zugleich mit der Kirchen=Ordnung von 1540 durch den M. Simon Leupold verbreiten ließ. Diese für die Kirchengeschichte Meklenburgs nicht unwichtige Angelegenheit wird durch eine Berechnung ins Licht gesetzt, welche S. Leupold seinem im J. 1841 im Superintendentur=Archive zu Güstrow aufgefundenen Manuale des Visitations=Protocolls von 1541 angehängt hat. S. Leupold hatte eine Anzahl von Exemplaren beider Werke an sich genommen, um sie während der Visitation zu verkaufen. In der Zeit 154 1/2 hatte er an 97 Kirchen in den Aemtern, Städten und Districten Plau, Güstrow, Teterow, Lage, Sternberg, Schwerin, Wismar, Meklenburg, Gnoien, Malchin und Stavenhagen N. Testamente und Kirchen=Ordnungen verkauft, und zwar gewöhnlich an jede Kirche ein Exemplar des N. Testaments und der K. Ordnung für V Ortsthaler, mitunter auch eine Kirchen=Ordnung allein für 6 ß.
Die Berechnung S. Leupolds beginnt:
Plawe | V ort. |
Ganzlin 1 Or. 1 T. | V ort. |
Busserin 1 Or. 1 T. | V ort. |
Coppentin 1 Or. | 6 ß |
Plawerhagen 1Or. 1 T. | V ort.. |
Gneuestorp 1Or. 1 T. |
V ort.
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S. Leupold fährt auf einem andern Blatte fort:
Wißmar | IIII | testament. |
IIII | ordenung. | |
Sandow | I | T. |
I | O. | |
Meckelnborch | VIII | Testament. |
VIII | Ordnung. | |
Swerin | VII | Testament. |
VII | ordenung. |
Solche bezalte Testament
.
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Das Geld hatte Simon Leupold an L. Dietz abzuliefern, was erst nach vollendeter Visitation geschah; und hierauf bezieht sich des Herzogs Heinrich Vertröstungsschreiben an den Buchdrucker, welches Jahrb. V., S. 203 mitgetheilt ist.
Der Rest der Bibelauflage ward nach Beendigung der Visitation an arme Prediger verschenkt. Auf diese Bibel ist nämlich die Angabe Jahrb. IV., S. 180, zu deuten, nach welcher im J. 1542 bei L. Dietz 60 Exemplare Bibeln zur Vertheilung an arme Prediger bestellt waren.
G. C. F. Lisch.