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2. Aus unbestimmter alter Zeit.
Fragment eines Bronzegefäßes von Prillwitz.
Vor einiger Zeit ist zu Prillwitz ein Fragment von einem Bronzegefäße gefunden, welches aus einem völlig sichern Funde von dem Herrn Pastor Boll zu Neubrandenburg eingesandt ist. Das Fragment ist ein Stück aus dem Bauchrande eines urnenförmigen Gefäßes, 2 1/2" lang und 2 " hoch, sehr dünne, aus antiker Bronze und gegossen. Das Stück hat durch einen glücklichen Zufall die perpendikuläre Gußnath und an jeder Seite derselben ein Kreuz als Gießerzeichen (X │ X). Der Guß ist an vielen Stellen poröse. Das Bruchstück erhält dadurch hohen Werth, daß es grade in eben demselben Pfarrgarten gefunden ist, in welchem die viel besprochenen Gößenbilder ausgegraben sein sollen. - Es fragt sich, wie alt das
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Bruchstück sei. Prillwitz ist früher viel stärker bevölkert gewesen, als jetzt; es hatte eine feste Ritterburg, an welcher den Fürsten das Oeffnungsrecht zustand, und noch im 15. und 16. Jahrh. heißt der Ort: ,,dat stedeken Prillwitz". Daher die vielen altmittelalterlichen Topfscherben, die zu Prillwitz gefunden werden (vgl. Jahresber. II, S. 76 und III, G. 82). Für einen vorchristlichen Ursprung redet der Umstand, daß das Fragment gegossen und aus Bronze ist, überhaupt die ganze Form und Technik. Gegen eine sehr alte Zeit des Ursprungs reden die Gießerzeichen. Es dürfte nicht zu gewagt sein, das Bruchstück der jüngsten heidnischen Zeit zuzuweisen, in welcher die Wendenländer Verkehr mit den deutschen Staaten hatten. Auf jeden Fall aber wird es durch Auffindung dieses Bruchstücks nahe gelegt, daß die Ausgrabung metallener Gefäße zu Prillwitz nicht unwahrscheinlich sei; und in metallenen Gefäßen sollen die berühmten Gößenbilder gefunden sein.
G. C. F. Lisch.
Zwei alte Zeugproben
von der Bekleidung und eine Zeichnung eines Schuhes der alten Leiche, welche im J. 1817 im Moor bei Friedeburg in Ostfriesland mit voller Bekleidung gefunden ward, mit einer Sammlung der schriftlichen Nachrichten über diesen Fund. Geschenk des Herrn Regierungsraths von Boddien zu Aurich.
Eine Glaskugel,
farblos, von 1 1/4" Durchmesser, auf dem Acker des Hauswirths Lüth zu Dorf Nesow bei Rehna aufgepflügt und vom Herrn Bürgermeister Daniel zu Rehna geschenkt.