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Spindelsteine von Leussow

Der Herr Lehrer Bade zu Schwerin, der den Wendenkirchhof bei Leussow zur Kunde des Vereins brachte (vgl. oben S. 78), forschte bei den Dorfbewohnern auch eifrig nach früher gefundenen Alterthümern. Es ward glaubwürdig viel von häufiger Auffindung interessanter Alterthümer aus allen

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Perioden der Vorzeit erzählt, zugleich aber immer auch der spurlose Untergang derselben berichtet, da die Leute begreiflicher Weise den historischen Werth der Alterthümer durchaus nicht erkannten und es diesen ganz an Metallwerth gebrach. Herr Bade ward jedoch nicht müde in der Nachforschung und fand endlich in vielen Häusern zu Leussow Schlüssl, um sie besser vor dem Verlieren zu bewahren, häufig an antike Spindelsteine gebunden, was in manchen Dörfern in Meklenburg gebräuchlich ist. Auf diese Weise, die der Nachahmung werth ist, brachte er 9 Spindelsteine zusammen, welche theils auf dem Wendenkirchhofe neben Urnenscherben, theils an andern Stellen der Feldmark ausgegraben waren. Sie sind von verschiedener Beschaffenheit: drei sind aus Urnenmasse, d. h. aus Thon mit Kiessand durchknetet, von brauner und grauer Farbe, jedoch härter gebrannt als die Urnen; einer ist aus blaugrauem Thon, aus der Masse der altmittelalterlichen Töpfe (diese vier sind am einfachsten und rohesten in der Form); einer, sehr zierlich geformt, ist aus reiner weißgelber Thonerde; drei, in regelmäßiger, gediegener Form, sind aus einer sehr festen, glasigen, bläulichen Masse, die mit einer festen, gelblichen Glasur überzogen ist; einer, in sehr einfacher, unregelmäßiger Form, ist aus dunkelgrünem Glase, umher mit eingeschmolzenen, hellgelben Schildchen, die mit hellblauen Reifen verziert sind, umgeben.

Ein Spindelstein

aus fester, grauer Thonmasse, leicht glasurt, halb durchbrochen, gefunden bei Ausmoddung eines Teiches zu Rethwisch, geschenkt vom Herrn Rettich zu Rosenhagen.