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Wendenkirchhof von Rülow.
Ein großer Begräbnißplatz bei Rülow in der Nähe von Neubrandenburg im meklenburg=strelitzischen Amte Stargard ist in mehrfacher Hinsicht von großem Interesse. Der Herr Pastor Sponholz zu Rülow, Mitglied des Vereins, hat nicht allein von Zeichnungen begleitete Nachrichten über die Localitäten eingesandt, sondern auch Nachgrabungen angestellt, deren Ergebniß, mit Allerhöchster Erlaubniß Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Meklenburg=Strelitz, Eigenthum des Vereins geworden ist. Nach allen Zeichen birgt der Begräbnißplatz, wenn auch Reste der wendischen Cultur vorherrschend zu sein scheinen, Ueberbleibsel von den Erzeugnissen aller Perioden der Vorzeit. In dieser Hinsicht hat er bis jetzt allein Aehnlichkeit mit dem Begräbnißplatze von Klink (vgl. Jahresber. III, S. 66,
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41 u. 64), führt in der Erweiterung unserer antiquarischen Erkenntnisse jedoch noch weiter, wenn sich nicht annehmen läßt, daß auf diesem Platze früher auch alte, erhöhete Gräber (wie zu Helm, vgl. Jahresber. IV, S. 34) gelegen haben, deren Ringsteine im Laufe der Zeit weggenommen sind. Es folgt hier der Bericht des Hrn. Pastors Sponholz mit einigen, durch Vergleichungen hervorgerufenen Zusätzen des Hrn. Archivars Lisch.
Leider haben seit Jahrhunderten der Pflug, das Wegführen größerer und kleinerer Feldsteine zu Bauten, Sandgruben und frevelnde Hände sehr viel zerstört und zerstreut. Der ganze Raum, den man als den sandigen Anfang eines nicht unbedeutenden Plateaus ansehen kann, das sich bei einzelnen unbedeutenden Erhöhungen gegen N. nach dem nahen Dorfe Glienke zum fälschlich sogenannten Landgraben zwischen dem Festlande und dem friedländischen Werder senkt, - der ganze Raum unsers Wendenkirchhofes, so weit seine Merkmale bis jetzt aufgefunden sind, hat über 3000 Schritte Umfang, im N. von einem sich lang hin auf der Dorfgrenze hinziehenden Moor (glienker Torfmoor), im S. von einem minder großen Bruche (Hänkers Moor links am Wege nach Liepen), das durch einen breiten Wassergraben theilweise trocken gelegt ist, begrenzt; gegen W. berührt den Kirchhof ein im Sommer trockner Bach, der ihn von dem nahen Dorfe Rülow trennt, doch liegen einige reichlich fließende Quellen (,,Der Spring") hart zwischen dem Bache und einer Begräbnißstelle auf dem Plateau. Drei größere oder kleinere Feldteiche (,,Sölle"), die ausdauernd Wasser halten, befinden sich auf der Hochebene: die Schweinkuhle und der große und kleine Schwemmpfuhl, und in deren Nähe immer unverkennbare Grabstätten. Der Boden ist durchweg trockner, kieshaltiger Sand, daher der Raum höchstens alle drei Jahre mit Roggen besäet wird.
Auf diesen Raum ward ich bald nach meiner Anstellung als Prediger zu Rülow (1820) aufmerksam durch eine Menge zu Tage liegender Urnenscherben. Diese sind von der mannigfaltigsten Masse und Structur; ich übersende hiebei Proben von allen Arten, wie ich sie über der ganzen Fläche zerstreut gefunden habe:
1) Scherben von sehr dickwandigen Urnen, bis zu 1/2" Dicke, mit grobem Kiessand oder Feldspathgrus durchknetet, ähnlich denen, die in den Hünengräbern vorkommen, jedoch fester gebrannt.
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2) Scherben von glatten, gewöhnlich vorkommenden Urnen, aus Thon mit Kies und Glimmerfünkchen durchsprengt, braun und röthlich gebrannt, ohne Verzierungen, wie sie in Kegelgräbern und Wendenkirchhöfen vorkommen; jedoch fehlen die schwarzen Urnen des westlichen Meklenburgs.
3) Scherben von der gewöhnlichen Urnenmasse, aber viel härter und spröder gebrannt, als die eigentlichen antiken Aschenkrüge, unter dem Rande mit parallel laufenden Wellenlinien verziert, die zwar mit einem unvollkommenen Instrumente, aber mit sicherer Hand gemacht sind; dergleichen Urnen sind bisher selten gefunden und in der Regel einzeln im Urboden stehend.
4) Scherben von den äußerst fest gebrannten, altmittel=alterlichen Töpfen, aus fein geschlemmtem, blaugrauem Thon; diese Töpfe sind bisher noch nicht als zu Graburnen benutzt erkannt; die Benutzung dieser Töpfe zu Aschenkrügen ist jedoch in den letzten Zeiten des Heidenthums nicht unmöglich, um so mehr, da viele Scherben hier dadurch einen Uebergang zeigen, daß sie zwar aus blaugrauem Thon in der Hauptmasse bestehen, aber noch mit Kiessand vermengt sind.
Ferner finden sich auf dem Plateau häufig, wie die Proben zeigen:
5) Kohlen und angebrannte Stücke von Tannenholz;
6) Knochenreste, unter diesen auch, nach der Bestimmung des Hrn. Professors Steinhoff zu Schwerin: das untere Ende des Quer= oder Oberarmbeins von einem Hirsche, das untere Ende desselben Beines von einem Pferde, ein Bruchstück eines Backenzahns von einem Wiederkäuer, eine Kinnlade von einem Schweine;
7) große Massen von dreiseitig und vierseitig geschlagenen Spänen (Messern) aus Feuerstein; alle sind jedoch, wie zu Klink (vgl. Jahresber. III, S. 41), in Vergleich mit solchen, welche in Hünengräbern gefunden sind, klein, nicht ganz vollendet oder zerbrochen und wahrscheinlich als unbrauchbar verworfene Stücke.
Von diesen Urnenscherben, Feuersteinspänen und Knochenresten brachte ich für meinen verstorbenen Schwiegervater, den Pastor Rudolphi zu Friedland, einen eifrigen Sammler und Forscher, schon im J. 1821 eine große Menge zusammen.
Etwa im J. 1827 fand ich bei einem Spaziergange an zwei verschiedenen Stellen des Wendenkirchhofes, in der Mitte des Plateau's, nördlich von der Schweinkuhle, einige kleine Ueberreste der Vorzeit von Bronze, mit edlem Roste stark
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überzogen, unter Urnenscherben frei zu Tage liegend, welche, so viel mir erinnerlich ist, vom Pastor Rudolphi für Fragmente eines spiralförmigen Handringes und einer Nadel oder eines Pfriemens erklärt wurden. Der Genannte unternahm auch bei einem Besuche zu Rülow mit mir eine oberflächliche Nachgrabung auf einer dieser Stellen, ohne jedoch andere Ausbeute zu machen, als Urnenscherben.
Was bis zum J. 1836 dort als zu Tage liegend von mir gefunden ward, befindet sich in seiner an seinen Sohn, den Hrn. Physicus Dr. Rudolphi zu Mirow, übergegangenen Sammlung, wahrscheinlich mit dem Fundorte bezeichnet.
Fernere Nachforschung.
a. am Hänkers=Moor.
Im J. 1836 kam ich auf eine, in dem oben bezeichneten Raume früher gar nicht beachtete Stelle, von der früher oft besuchten wohl 500 Schritte entfernt, hart zwischen dem Hänkers=Moor und der Schweinkuhle, wo mir eine schwarze, frisch aufgewühlte Brandstätte ins Auge fiel. Drei oder vier umherliegende Feldsteine von etwas mehr als der Größe eines Menschenkopfes waren von einem Hirtenknaben, ich weiß nicht warum, im Sande aus ihrer Lage gebracht. Es führt über die fragliche Stelle hin ein verlorner Feldweg, der leider den sandigen Boden zwischen den noch rechts und links übrigen Andeutungen einer mäßigen Anhöhe so gelöset hat, daß der Wind den leichten Boden bis auf 2 bis 3 Fuß tief allmählig fortgeführt hat, wodurch die Brand= und Begräbnißstätte nicht nur ihrer natürlichen Decke fast völlig beraubt, sondern auch durch die tief eindringenden Räder den Urnen, von denen unten die Rede sein wird, unersetzlicher Schaden zugefügt ist. Bei einigem Nachsuchen auf der entblößten Brandstätte mit der Hand und mit hölzernen Stäbchen, fand ich wenige Zoll tief unter der jetzigen Oberfläche
8) einen Haufen schwarz beräucherter Scherben von einer der oben unter Nr. 3 bezeichneten, hart und spröde gebrannten Urnen mit wellenförmigen Verzierungen unter dem Rande.
Etwa 8-10 Schritte davon fand ich erst in diesem Jahre (1839)
9) ein zu Tage liegendes Blech von Bronze, mit hellgrünem edlem Rost bedeckt, 3" lang, 1" breit, von der Dicke eines Zweigroschenstücks, mit einem sichtbar ausgeschlagenen Ausschnitte von 3/4" im Quadrat an einer Längenseite gegen das eine Ende hin, - wahrscheinlich eine Art von Beschlag;
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10) daneben jene spanförmigen Messer aus durchscheinendem Feuerstein;
11) eine oxydirte eiserne Messerklinge, 4 1/2" lang.
b. an der Schweinekuhle.
Auf dem früher berührten Platze in der Mitte des Plateaus nördlich von der Schweinkuhle, die besonders reich an Spänen aus Feuersteinen und Urnenscherben ist, fand ich auch:
12) die abgebrochene Spitze einer muschelig geschlagenen Speerspitze aus weißlichem Feuerstein, 2" lang;
13) einen Pfriemen aus Bronze, l 1/4" lang, oxydirt;
14) einen Rundbeschlag aus ganz dünnem Bronzeblech mit leichtem Rost, 1" lang, 1/2" im Durchmesser.
Der Besuch eines für die Sache sich lebhaft interessirenden Freundes aus Neubrandenburg ward Veranlassung, daß wir in Begleitung meiner Söhne die einzelnen Grab= und Urnenstätten fleißiger absuchten und mit Werkzeugen versehen Nachgrabungen vornahmen.
Zunächst untersuchten wir eine Stätte
einer reichlich fließenden Quelle, zunächst beim Dorfe, an dem Bache, der im Westen das Dorf von dem sandigen Plateau scheidet. Leider überzeugten wir uns bald, daß hier das Graben nach Sand auf drei oder vier erkennbaren Brandstätten mit Knochensplittern, aber ohne Feuersteinspäne, alles bis auf zerstreut liegende Urnenscherben zerstört hatte. Der Rest einer
15) Streitaxt aus gestreifter, grünlicher Hornblende, welche eine frevelnde Hand zerschlagen hatte, war unsere Beute; es ist ein oberes Viertheil mit einem Viertheil der Rundung eines trefflich polirten Schaftloches.
Reichlicher aber lohnte sich unsere Mühe auf der oben bezeichneten Grabstätte
Bei einiger Untersuchung stießen wir auf der hart an dem verlornen Feldwege gelegenen vertieften Stelle, welche rechts und links die Reste einer ehemaligen Anhöhe begrenzen, auf ein Steinlager, etwa 3 Fuß unter der ursprünglichen Oberfläche. Es war von Dammsteinen gebildet, mit Asche, verkohltem Holze und schwarz beräuchertem Sande gemischt; die untersten Steine waren sichtbar im Feuer gewesen und sehr mürbe. Dieses Steinlager war 35 Schritte von der Schweinkuhle und 90
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Schritte vom Hänkersmoor entfernt. Die augenscheinlich nicht zufällige Lage der Steine mit den zur Ausfüllung dienenden Materialien veranlaßte uns, die Dammfläche, welche in unregelmäßiger Rundung ungefähr 3 Fuß im Durchmesser hatte, nach dem Mittelpuncte hinaufsteigend durch horizontale Spatenstiche von allem Sande freizulegen, um den Damm eine Vertiefung zu ziehen, dann aber mit den Händen vorsichtig die Steinlage zu entfernen. Mein ältester Sohn war so glücklich, bald den Rand einer
16) Urne (No. 1.) in ihrer ganzen Höhe, fest zwischen Steinen verpackt, zu entdecken. Der Deckstein derselben mußte schon früher aus seiner Lage gekommen sein. Die Urne ward langsam in ihrem Umfange von feuchtem Sande, Steinen und Kohlengruß entblößt, einige Male mit Bindfaden umbunden, dann aber, es war gegen Abend, die Nacht über ruhig in ihrer Stellung gelassen, damit sie erharte. Für den nächsten (Sonntag=) Vormittag nahm mich mein Amt in Anspruch; doch ward der Fund indessen bewacht. Um Mittag hob ich die Urne von ihrem Lager auf einem darunter befindlichen flachen Steine, setzte sie noch kurze Zeit den Sonnenstrahlen aus und trug sie dann in meine Wohnung. Die Urne, ziemlich wohl erhalten, nur am obern Rande verletzt und mit einigen Rissen, im Aeußern glatt, sehr feinkörnig, dunkel= und hellbraun geflammt, mit ein gesprengten feinen Glimmerfünkchen, mit kugelichtem Bauche und hohem, eingezogenem Halse, ist 7" hoch, 2 1/8" in der abgerundeten Basis, 7" im Bauche im Durchmesser, mit einem hohen Halse, der in den senkrechten Wänden 3" Durchmesser hat, wie Frid. Franc. Tab. XXXV, Fig. 4, jedoch ohne Henkel. Der Inhalt bestand aus Knochenresten mit wenig Asche, von Wurzelfasern durchzogen. Die Reste des Schädels lagen, wie in den übrigen entdeckten Urnen, oben auf.
Der neubrandenburger Freund hatte auf zwei nahen Stellen, 3 1/2 und 6 Fuß von dieser entfernt, während der Bewachung der bloß gestellten Urne, ebenfalls Urnen aufgefunden. Leider waren diese von den darüber hingegangenen Erntewagen bedeutend beschädigt; nur die größte Vorsicht hatte ihren Umfang und Inhalt zusammengehalten. Eine
17) Urne (No. 2.) ruhte auf drei mäßigen Steinen und war mit einem überstehenden flachen Steine bedeckt. Sie war in lauter kleine Stücke zersprungen, doch konnte der Umfang und Inhalt durch Vorkehrungen zusammengehalten und demnächst das Zersplitterte zum großen Theile zusammengekittet werden. Sie ist von ziemlich feiner Masse, mit Glimmerfünkchen durchsprengt, röthlich und hellbraun geflammt, ohne
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Verzierung, 8 1/2" hoch, gegen 4" im Boden, gegen 9 1/2" im Bauche, 9 1/2" in der Mündung im Durchmesser, ganz wie Frid. Franc. Tab. XXXIV, Fig. 12, ebenfalls mit einem kleinen Henkel, durch welchem ein schwacher Finger gesteckt werden kann. Die Urne war ganz mit einer großen Masse zerbrannter Knochen gefüllt, welche auf die Bestattung eines unerwachsenen Menschen hindeuten; nach 6 aufgefundenen Zähnen gehörten die Gebeine einem fünf= bis sechsjährigen Kinde. Unter diesen Knochen befand sich, nach der Bestimmung des Herrn Professors Steinhoff zu Schwerin, auch ein nicht vom Brande angegriffener Zahn, der Aehnlichkeit mit dem dritten obern Backenzahn eines jungen Thieres aus dem Rindergeschlecht hat und wahrscheinlich vom Auerochsen, sicher nicht vom gewöhnlichen Rinde, stammt. Bei Abnahme des Decksteins erblickte ich sogleich am Rande der weitbauchigen Urne
18) eine eiserne Messerklinge, 7" lang, 1" breit in der größten Breite, wenig oxydirt; das kurze, breite Heft hat noch sichtbare Niete; das Messer ist den in Wendenkirchhöfen gefundenen gleich, jedoch etwas gebogen, wahrscheinlich um es in die Urne bringen zu können, was ebenfalls oft bei längern Geräthschaften in den Urnen der Wendenkirchhöfe beobachtet ist.
Mitten in der Urne zwischen den Knochenresten lag
19) eine knieeförmig gebogene Nadel von hartem Eisen, wenig oxydirt, gut gearbeitet, 4" lang, mit einem starken, runden Knopfe und 5 aufgeschobenen, ringförmigen Knöpfen über dem Kniee am obern Ende; die Spitze ist etwas umgebogen und scheint auch einen kleinen Knopf zu haben; der Rost hat den untern Theil der Nadel ergriffen und dieselbe in vier Stücke getheilt, an deren einem ein Stück vom Schädel angerostet ist.
Nahe bei dieser Nadel lag
20) ein Span von durchscheinendem Feuerstein, 1 1/4" lang, dem Anschein nach gebraucht,
21) ein hakenförmiges Heftchen von dünnem Bronzedrath, 3/4" lang, mit Rost überzogen, und
22) ein verrostetes Stück Eisenblech, 2 1/4" lang und 3/8" breit.
Nicht weit von dieser Urne stand
23) die Urne No. 3, ohne Steinumhüllung im reinen Sande, im obern Theile ganz zertrümmert, so daß keine Hoffnung zur Herstellung vorhanden war. Form und Größe scheint mit der von der Urne No. 2. übereinzustimmen. Die Masse ist, nach der geretteten untern Hälfte, grobkörnig, mit Glimmer=
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fünkchen durchsprengt, im Aeußern rauh und ohne Thonüberzug, im Innern glatt. Sie enthielt nach vorsichtiger Untersuchung nur Knochen und Asche.
In der Nähe und in dem Umkreise des angedeuteten Raumes fanden sich bei einigem Nachsuchen noch einige Brandstätten und hin und wieder unter Steine verpackt Reste einer
24) Urne, völlig zerstört, deren Ausbeute, außer Knochenresten von einem sehr jungen Menschen, in einem
25) zusammengebogenen Ringbeschlage von dünnem Bronzebleche mit grünem Roste, 3/16" hoch und ungefähr 1" weit, in einem
26) Pfriemen aus Bronze, 1" lang, und in
27) stark verrosteten Nadelfragmenten aus Eisen bestand. Umher lagen
28) größere Kohlen von Tannenholz.
Im August 1839 ward mir noch eine, auf derselben Begräbnißstätte am Hänkers - Moor gefundene
29) grade Nadel von Bronze gebracht, im Ganzen 6" lang, mit starkem Knopf in gedrückter Eichelform (5/8" hoch und dick) und mit mehrern eingefeilten Reifen unter dem Knopfe; Forschung nach Gold hat den Finder veranlaßt, den Rost abzuscheuern.
Rülow, im August 1839.
Sponholz.
Auf demselben Wendenkirchhofe wurden in der ersten Hälfte des Jahres 1840 noch gefunden: angebrannte Knochen, Urnenscherben, unter denen wiederum sehr harte, blaugraue Gefäßscherben, kleine Feuersteinspäne, ein Stück Bronzeblech mit edlem Rost, eine hellgrüne Glaskoralle mit Längsreifeln und eine andere, zusammengeschmolzene Glaskoralle von ähnlicher Beschaffenheit.
Rülow, im Junius 1840.
Sponholz.