Burgstätte zu Meklenburg.
						
      
					
    
				
    
				Der Wallberg liegt an der Südseite des Dorfes
                        Meklenburg, nur wenige Schritte von demselben
                        entfernt; nur ein schmaler Weg führt hinauf. Er
                        ist ungefähr 50 Schritte
				
    
				
    
				hoch, und auf der Oberfläche 220 Schritte lang
                        und 150 Schritte breit, ist jetzt sowohl auf
                        seiner Oberfläche, als auf den Seiten, die mit
                        der Zeit mehr heruntergearbeitet sind,
                        angebauet; zwei wilde alte Birnbäume stehen auf
                        demselben; er ist rund umgeben von Wiesen, die
                        früher Gewässer gewesen zu sein scheinen, in
                        deren Hintergrunde ein großes Bruch liegt, durch
                        welches der Bach fließt, der aus dem
                        hohen=vichelnschen See kommt und bei Hof
                        Meklenburg vorbeifließt. Ob dieser Wall nun
                        ursprünglich eine natürliche Anhöhe oder ob er
                        durch Menschenhände aufgetragen ist, möchte eine
                        Frage sein. - Die Oberfläche ist wie ein Kessel,
                        und man findet noch hin und wieder gebrannte
                        Mauersteine, die von derselben Größe sind, wie
                        die aus denen die hiesige Kirche erbauet ist,
                        die aber wahrscheinlich nicht sehr alt ist. Nach
                        Aussage eines alten hochbejahrten Hauswirthes
                        hiesigen Dorfes hätte man bei der Beackerung des
                        Wallberges oft gefunden: alte Mauersteine,
                        Kohlen, Mauerwerk von Feldsteinen mit Kalk, und
                        bei Ausmoddung eines Wasserloches vor dem
                        Wallberge hätte man noch eiserne Sporen
                        gefunden, auch selbst einmal eine Münze, die
                        aber damals an das Amt Meklenburg abgeliefert
                        sei. Im Munde des Volkes lebt die Sage noch, daß
                        in diesem Wallberge eine goldene Wiege begraben
                        liege, und auch über dem nicht fernen Bach soll
                        noch eine kupferne Brücke liegen. Es scheint ein
                        Berg zu sein, worauf eine alte Burg gestanden
                        hat; ein ganz ähnlicher Berg liegt im Holze auf
                        dem Gute Wischendorf bei Dassow, nicht sehr fern
                        von der Ostsee, wo eine alte Seeräuberburg
                        gestanden haben soll. Als im J. 1833 die hiesige
                        Chaussee erbauet wurde, wurden auf dem Wallberge
                        Nachsuchungen nach Quadersteinen gemacht, und an
                        einer Stelle soll der Bohrer tief eingefallen
                        sein, aber was man suchte wurde nicht gefunden.
                        (Mittheilung des Herrn Hülfspredigers Dühring zu Meklenburg.)