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Hermann Grotefend

zum Gedächtnis

von

Friedrich Stuhr.

Vignette
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Dr. Hermann Grotefend
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A m Abend des 26. Mai 1931 ist in Schwerin unser langjähriger Erster Vereinssekretär, der Staatsarchivdirektor a. D. Geheimer Archivrat Dr. Hermann Grotefend im 87. Lebensjahre entschlafen. Wenn wir ihm nun an dieser Stelle Worte der Erinnerung widmen, so geschieht es im Gefühle der Dankbarkeit für das, was er dem Lande und insbesondere unserm Geschichtsverein gewesen ist.

Grotefend war im besten Sinne eine Persönlichkeit. Ausgestattet mit großer Willensstärke und Tatkraft, hat er in den 34 Jahren seiner Schweriner Amtstätigkeit bleibende Werte für unser Archiv geschaffen. Wie frisch ging er an seine Aufgaben heran und wie gründlich löste er sie. Immer wieder kamen ihm neue Pläne, die Archivbestände zu vermehren, zu ordnen und für dienstliche und wissenschaftliche Zwecke zu erschließen. Seinen Vorarbeiten verdanken wir das neue Archivgebäude. Wie verstand er es, jüngere Beamte in ihren Beruf einzuführen und für ihre Arbeit zu begeistern, wie ging er den Archivbenutzern mit Rat und Tat zur Hand. Nichts war ihm verhaßter als Kleinlichkeitskrämerei, und solche Leute, die das Wichtige von dem Unwichtigen nicht zu unterscheiden wußten, pflegte er mit wenig schmeichelhaften Bemerkungen zu bedenken. Ein fröhlicher, zuweilen etwas derber Humor war ihm eigen. Aber selbst wenn sich hie und da jemand getroffen fühlte, übelnehmen konnte ihm niemand etwas. Dafür war alles doch zu sehr in Liebenswürdigkeit und Wohlwollen eingewickelt, wie überhaupt Wohlwollen ein hervortretender Charakterzug bei ihm war.

Weit über die Grenzen Deutschlands hinaus sind seine wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiete der Chronologie, das er besonders liebte und pflegte, bekannt geworden. Es gibt jetzt wohl keinen Historiker, der ohne sein Taschenbuch der Zeitrechnung der Deutschen Mittelalters und der Neuzeit auskommt. Dieses Taschenbuch ist die reife Frucht jahrzehntelanger und bis an sein Ende fortgesetzter Arbeiten und hat noch zu seinen Lebzeiten sechs Auflagen erlebt.

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Im Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine und auf den damit zusammenhängenden Archivtagungen nahm Grotefend eine angesehene Stellung ein. Solange der Geh. Archivrat Dr. Bailleu und später der Geh. Regierungsrat Dr. Wolfram in ihrer geschickten Art den Gesamtverein leiteten, stand Grotefend ihnen helfend und ratend zur Seite. Er war es immer wieder, der auf diesen großen Versammlungen die Teilnehmer trotz ihrer verschiedenen Interessen zusammenhielt. Prallten die Meinungen einmal heftig aufeinander oder stockten die Verhandlungen, so war es nicht selten Grotefend, der mit scharfem Blick das Richtige fand und formulierte. Als nach dem Tode Bailleus der zu seinem Nachfolger ausersehene Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Wolfram nicht sogleich sein Amt antreten konnte, sprang Grotefend in die Bresche und hat den Gesamtverein von 1922-1924 geleitet. Die gemeinsamen Fahrten, die Grotefend und ich viele Jahre hindurch zu den Tagungen des Gesamtvereins unternahmen, haben uns in fast alle Gaue Deutschlands geführt und gehören zu meinen schönsten Lebenserinnerungen. In der Regel vertrat dabei Grotefend die Regierung und ich den Geschichtsverein.

Auch in unserm Geschichtsverein war Grotefend die treibende Kraft, solange er das Erste Sekretariat innehatte, und das war von 1887-1921. Unsere Jahrbücher hat er von Band 53-84 (1888-1919) und unser Urkundenbuch von Band 15 bis in den 22. Band hinein (1890-1907) redigiert und fortgeführt. Er richtete 1891 die Wintervorträge ein, die zuerst im Hotel Luisenhof, später im Saale des neuen Archivs stattfanden und sich wachsender Beliebtheit erfreuten und noch erfreuen. Stofflich hielten die Vorträge sich zunächst eng an die Geschichte der mecklenburgischen Heimat. Als sich dann aber infolge der großen Zeitereignisse das allgemeine Interesse mehr den Fragen der großen deutschen Geschichte zuwandte, da wurde dem Rechnung getragen und daneben die Kultur- und Kunstgeschichte berücksichtigt. Auch Grotefend hat häufig in unseren Versammlungen gesprochen. Seine Vorträge zeichneten sich durch klare Gedankenentwicklung aus und brachten den Hörern stets einen Gewinn, wenn ihnen auch vielleicht etwas die phantasievolle Gestaltung fehlte, die mit sich fortreißt. Die alljährlich im Sommer unternommenen Ausflüge verliefen unter seiner Leitung harmonisch und anregend.

Hannover, Breslau, Aurich, Frankfurt a. M. und Schwerin

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sind die Hauptstationen seines Lebensweges. Grotefend gehört der dritten Generation einer Gelehrtenfamilie an. Er ist am 18. Januar 1845 in Hannover als Sohn des Lehrers am Lyzeum, späteren Geh. Archivrats Dr. Karl Grotefend geboren. Sein Großvater war der um die Entzifferung der Keilschrift verdiente Lyzealdirektor Georg Grotefend in Hannover. So lag es nahe, daß auch der Sohn und Enkel sich den Wissenschaften zuwandte. Seine Studien in Göttingen und Berlin zeitigten 1869 eine Erstlingsarbeit über Sphragistik und schlossen mit einer Dissertation über die Gesta Friderici imperatoris des Bischofs Otto von Freising ab, auf Grund der er am 15. März 1870 in Göttingen promovierte.

Am 1. April desselben Jahres trat er als Archivaspirant beim Kgl. Staatsarchiv in Breslau ein. Dort erhielt er unter C. Grünhagens Leitung seine praktische Ausbildung, die ihm leicht wurde, weil er vom Elternhause schon viele Kenntnisse für seinen Beruf mitbrachte. Seine in Breslau ausgearbeiteten und 1875 in erster Auflage erschienenen Stammtafeln der schlesischen Fürsten aus dem Hause der Piasten sind für die Genealogie dieser Fürsten grundlegend geworden und sind noch heute ein brauchbares Hilfsmittel für den Forscher.

Am 1. Januar 1872 zum Archivsekretär ernannt, erhielt Grotefend schon am 1. Oktober 1874 als kommissarischer Vorsteher die selbständige Verwaltung des, wenn auch nur kleinen, Kgl. Staatsarchivs zu Aurich. Gewiß ein Beweis für die Tüchtigkeit des jungen Beamten. Doch hielt es ihn nicht lange in Aurich. Er sehnte sich nach einer umfassenderen Tätigkeit, und so folgte er zum 1. Februar 1876 einem Ruf nach Frankfurt a. M. auf die städtische Archivarstelle, um die er sich beworben hatte. Dort konnte sich sein Organisationstalent so recht auswirken. Die Archivalien lagerten an verschiedenen Stellen in der Stadt, ihre wissenschaftliche Erschließung durch Archivbenutzer lag in den Anfängen. Grotefend hat die Bestände in dem neuen Archivgebäude, das bei seiner Ankunft bereits im Bau war und auf dessen Lage und Größe er leider keinen Einfluß mehr hatte, zusammengezogen, in großen Gruppen geordnet und vor allem auch für die Wissenschaft erschlossen. Sein Verdienst ist es auch, daß das Frankfurter Archiv als eines der ersten in Deutschland seine Inventare herausgab, deren ersten, 1888 erschienenen Band er noch selbst bearbeitet hat.

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Damit haben wir bereits die Schwelle seiner Schweriner Amtszeit überschritten. Als Grotefend, von Großherzog Friedrich Franz III. auf Empfehlung seines Bruders, des Herzogs Johann Albrecht, berufen, am 1. Oktober 1887 die Leitung des Geheimen und Haupt-Archivs übernahm, fand er eine Behörde vor, in der es sich lohnte zu arbeiten. Seine beiden Vorgänger, der geniale Friedrich Lisch und der gelehrte Friedrich Wigger, hatten das Archiv in den vorausgehenden 50 Jahren bereits auf eine beachtliche Höhe gebracht. Anstatt daß sich die Regierung früher vielfach nur die Akten vorlegen ließ, war es längst üblich geworden, daß das Archiv aus seinem Material Berichte, zumeist aus den Gebieten des Privatrechts und des öffentlichen Rechts, erstattete, die, wie es 1886 ein Ministerialreferent als weiterhin unausbleiblich und als wünschenswert erklärte, aus den aufgefundenen Beweismitteln und erforschten Tatsachen die nötigen Schlüsse zogen und danach ein eigenes definitives Urteil enthielten. Weiter hatte das Archiv längst die Fesseln abgestreift, die ein übertriebener und uns heute kaum noch verständlicher Bürokratismus in früheren Jahrhunderten um dasselbe gelegt hatte. Die Wissenschaft war darin heimisch geworden. Archiv und Geschichtsverein hatten sich die Jahrbücher und Urkundenbücher geschaffen und sie in enger Zusammenarbeit mit ihren Forschungen erfüllt. Schlechter stand es um die Archivbestände. Nach der Reichsgründung hatte die Reichsgesetzgebung auch auf Mecklenburg stark eingewirkt und die Aufhebung oder Neuorganisation mancher Behörden und Institute veranlaßt. Infolgedessen waren in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts große, für den täglichen Gebrauch entbehrlich gewordene Aktenmassen dem Archiv zugeströmt. Diesem plötzlichen Aktenandrang, der die Zahl der belegten Aktenräume von etwa 4000 im Jahre 1835 auf 9000 im Jahre 1887 anwachsen ließ, war das Archiv weder mit seinen Arbeitskräften noch mit seinen Räumen gewachsen. Die neuen Akten konnten zunächst nur oberflächlich gesichtet werden und beengten das Archiv unerträglich. Ihre Verschmelzung mit den alten Beständen gelang erst allmählich und war 1887 noch nicht beendet. So machte die Entwicklung des Archivs, kurz bevor Grotefend die Leitung übernahm, eine gewisse Krise durch. Er, der Mann der Praxis, kam gerade zur rechten Zeit.

Da der Aktenandrang nach 1887 noch weiter zunahm und die Zahl der belegten Aktenräume sich bis 1907 auf über

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18 000 Aktenräume erhöhte, war es Grotefends ständige Aufgabe, für neuen Platz zu sorgen. 1888-89 gewann er durch bessere Anordnung des Repositoriennetzes in den beiden Erdgeschossen des alten Regierungsgebäudes und durch Verlegen der Handbücherei in den Urkundensaal Raum. 1892 kamen bei Übersiedelung des Hypothekendepartements in das neue Regierungsgebäude drei Räume, darunter das langgestreckte Zimmer im Ausbau, hinzu. Aber bald genügte auch das nicht und mußte er sein Augenmerk auf Räume außerhalb des alten Regierungsgebäudes richten. 1902-4 erhielt das Archiv Räume im Erdgeschoß und auf dem Boden des neuen Regierungsgebäudes. 1906 erwog man, eins der kleinen Großherzoglichen Häuser in der Ritter- oder Theaterstraße hinzuzunehmen. Allmählich sah man jedoch ein, daß sich dem Ausdehnungsbedürfnis des Archivs auf längere Zeit nur durch ein geräumiges neues Gebäude abhelfen ließ, worauf Grotefend immer wieder hinwies. Nachdem er 1907 nochmals in einer Denkschrift die Erfordernisse des Archivs auf Grund längerer Studien in anderen Archiven dargelegt hatte, wurde der Neubau in der Beaugencystraße beschlossen und bis 1911 von dem späteren Ministerialdirektor Ehmig ausgeführt. Die ganze zweckmäßige Inneneinrichtung, soweit sie nicht rein baulicher Art ist, beruht aber im wesentlichen auf Grotefends Vorarbeiten.

Entworfen hat Grotefend 1888 eine Benutzungs- und Gebührenordnung, 1892 eine Dienstordnung, dazu ein Regulativ über die Ordnung und Verzeichnung des Archivs, die den Geschäftsbetrieb auf eine neue Grundlage stellten. Das alte Prinzip des Einordnens aller Akten nach dem System, das der Schweriner Archivarius Evers d. ä. 1762 aufgestellt hatte, gab man nun auf und ersetzte es für alle neu hinzukommenden durch das sogen. Provenienzprinzip. Danach blieben die Bestände so beisammen, wie sie entstanden waren, und reihten sich gleichwertig aneinander.

In Regierungskreisen war Grotefend geschätzt. Besonders hat der verstorbene Ministerialdirektor Schmidt vom Innenministerium gern in Angelegenheiten des Archivs und der Kommission zur Erhaltung der Denkmäler, deren Mitglied Grotefend war, mit ihm zusammen gearbeitet. Für Grotefends wissenschaftliche Betätigung, die auch in Schwerin anhielt, sei auf die Übersicht seiner Schriften verwiesen. Die Benutzung

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des Archivs durch Wissenschaftler und Familienforscher hat unter seiner Leitung auch in Schwerin einen starken Aufschwung genommen. Eine planmäßig ausgebaute Handbibliothek hat sie noch erleichtert.

An Ordensauszeichnungen hat Grotefend erhalten: 1892 das Ritterkreuz 1. Kl. des Braunschweigischen Ordens Heinrichs des Löwen, 1894 das Ritterkreuz des Mecklenburgischen Hausordens der Wendischen Krone, 1898 das Komturkreuz 2. Kl. des Norwegischen St. Olafs-Ordens, 1912 das Ehrenkreuz des Bayrischen Verdienstordens vom Heil. Michael und 1913 das Komturkreuz des Dänischen Danebrogs-Ordens.

Am 9. April 1899 ward er Geh. Archivrat, am 1. April 1920 erhielt er bei der damaligen Umänderung der Amtsbezeichnungen die eines Archivdirektors und nach seiner Pensionierung unter Angleichung an die Preußischen Verhältnisse am 1. April 1926 die Amtsbezeichnung eines Staatsarchivdirektors a. D.

Nach 51jähriger Dienstleistung ist Grotefend, 76 Jahre alt, am 1. Juli 1921 in den Ruhestand getreten. Wahrlich, ein reich gesegnetes Wirken ist ihm beschieden gewesen. Aber auch nach seiner Pensionierung ist er zunächst noch regelmäßig ins Archiv gekommen und hat aus den Kirchenbüchern nützliche Zusammenstellungen der Pächter, Holländer, Schäfer und Müller (bis 1799) angefertigt, die wegen ihrer geringen Seßhaftigkeit dem Familienforscher so viele Schwierigkeiten bereiten. Von Ende 1926 an ist er seltener gekommen und schließlich ganz fortgeblieben. Er war doch müde geworden. Aber die Verbindung mit ihm blieb. Grotefend hat sich noch gern am Korrekturlesen beteiligt. Er wohnte damals schon bei seinem Schwiegersohn, dem Präsidenten der Oberpostdirektion Möller. Morgens saß er, meist lesend oder das Treiben auf der Straße beobachtend, am Fenster. Gegen Abend besuchte er im Winter noch ziemlich regelmäßig seinen Stammtisch bei Klemann, wenn auch nur auf kurze Zeit. Auch dort sind wir noch mehrfach zusammen gewesen. Die schönen Sommertage genoß er in den letzten Jahren monatelang in dem von ihm besonders geliebten Ostseebad Brunshaupten. Auch 1931 plante er wieder eine Reise dorthin. Bevor er diese aber antreten konnte, hat ihn am 26. Mai ein sanfter Tod hinweggenommen. Am 29. Mai 1931 haben wir ihn von der Kapelle des Krematoriums zu Grabe geleitet.

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So hat Grotefend gelebt und gearbeitet und so wird er in unserm Gedächtnis fortleben.

An Bildern aus der Schweriner Zeit sind von ihm, neben einer großen Anzahl von Liebhaberaufnahmen, hauptsächlich erhalten:

  1. Ölgemälde, sitzend, 1902 von Ferdinand Meyer gemalt (im Direktorzimmer des Archivs).
  2. Photographie, im alten Archiv am Arbeitstisch sitzend, 1912 zum 25jährigen Jubiläum als Erster Vereinssekretär aufgen. (Jahrb. 78; Mecklb. Ztg. vom 29. Sept. 1912).
  3. Photographie, Brustbild, 1918 aufgen. (Halbmonatsschrift "Lug ins Land" 1919/20, Nr. 12).
  4. Photographie, im neuen Archiv am Arbeitstisch sitzend, umgeben von seinen Kollegen, am 4. März 1920 aufgen. Dieses Bild halten wir für das beste aus seiner letzten Zeit. Wir bringen es im Ausschnitt zu diesem Nachruf.

Schriftenverzeichnis. 1 )

I. Selbständige Schriften.

  1. Über Sphragistik. Hannover (Fr. Culemann) 1869.
  2. Der Werth der Gesta Friderici imperatoris des Bischofs Otto von Freising f. d. Gesch. des Reichs unter Friedrich I. Hannover (Hahnsche Hofbuchh.) 1870. Dissertation.
  3. Handbuch der historischen Chronologie des deutschen Mittelalters und der Neuzeit. Hannover (Hahnsche Hofbuchh.) 1872.
  4. Über Sphragistik. Beiträge z. Aufbau der Urkundenwissenschaft. Breslau (Joseph Max) 1875.
  5. Stammtafeln der schlesischen Fürsten bis zum Jahre 1740. Breslau (Joseph Max). 1. Aufl. 1875, 2. 1889.
  6. Christian Egenolff, der erste ständige Buchdrucker zu Frankfurt a. M. und seine Vorläufer. Frankfurt a. M. (K. Th. Völcker) 1881.
  7. Urkundenbuch der Familie von Heimbruch. I. 1142-1500. II. 1502-1603. Stammtafeln 1142-Neuzeit. Frankf. a. M. (Kumpf & Reis) 1882. 1886. 1887.
  8. Cronberg, Burg, Stadt und Geschlecht. Frankf. a. M. (Theod. Wentz) 1884.
  9. Die Familie von Eschborn u. ihr Zusammenhang mit d. Fam. von Cronberg von Fr. Ritsert u. H. Grotefend. Frankf. a. M. (K. Th. Völcker) 1884.

1) Dem Verzeichnis liegen eigenhändige Aufzeichnungen Grotefends zugrunde.
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  1. Die Bestätigungsurkunde des Domstifts zu Frankfurt a. M. von 882 u. ihre Bedeutung für das Stift. Frankf. a. M. (K. Th. Völcker) 1884. 2. Abdr. 1886.
  2. Verzeichnis von Abhandlungen u. Notizen zur Gesch. Frankfurts aus Zeitschriften u. Sammelwerken. Frankf. a. M. (K. Th. Völcker) 1885.
  3. Gesch. d. Geschlechts von Oeynhausen. 4. Teil: Stammtafeln. Frankf. a. M. (Rommel) 1889.
  4. Mittheilungen über die Fam. Grotefend. Für den Familienverband. 11 Hefte. Schwerin 1890-1909.
  5. Zeitrechnung des deutschen Mittelalters u. der Neuzeit. I: Glossar u. Tafeln. II, 1: Kalender der Diöcesen Deutschlands, der Schweiz u. Skandinaviens. II, 2: Ordenskalender, Heiligenverzeichnis, Nachträge z. Glossar. Hannover (Hahnsche Buchh.) 1891. 1892. 1898.
  6. Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit. Sechs Auflagen. Hannover u. Leipzig (Hahnsche Buchh.) 1898. 1905. 1910. 1915. 1922. 1928.
  7. Die Vorfahren und Nachkommen von Johann Christian Grotefend († 1813). Schwerin 1901.
  8. Der Königsleutnant Graf Thoranc in Frankf. a. M. Aktenstücke über die Besetzung der Stadt durch die Franzosen 1759 bis 1762. Frankf. a. M. (K. Th. Völcker) 1904.
  9. Abriß der Chronologie des deutschen Mittelalters u. der Neuzeit. (Grundriß der Gesch. Wissensch., hrgb. von Aloys Meister I [1], 1; I [2], 3). Zwei Aufl. Leipzig 1906. 1912.

II. Redaktionstätigkeit und Herausgabe von Schriften anderer.

  1. Mittheilungen d. Ver. f. Gesch. u. Alt.-Kunde in Frankf. a. M. Bd. V, 4-VII, 6. Frankf. (K. Th. Völcker) 1879-1885.
  2. Neujahrsblatt des obigen Vereins. 1878-1885.
  3. Archiv f. Frankfurts Gesch. u. Kunst. N. F. Bd. VII-XI. Frankf. (K. Th. Völcker) 1881-1884.
  4. Geschichte von Frankfurt a. M. von A. Horne. 2. Aufl. unter Mitwirkung von H. Grotefend. Frankf. (Jügel) 1882.
  5. Quellen zur Frankf. Geschichte. Bd. I, II. Frankf. (Jügel) 1884. 1888.
  6. Führer durch den Taunus. Frankf. (Ravenstein) 1885.
  7. Inventare des Frankfurter Stadtarchivs. Bd. I. Frankf. (Völcker) 1888.
  8. Jahrbücher d. Ver. f. Mecklb. Gesch. u. Alt.kunde. Bd. 53-84. Schwerin (Stiller, dann Bärensprung) 1888-1919.
  9. Geschichte des Geschlechts von Oeynhausen, bearb. von Julius Graf v. O. Bd. III. Frankf. (Rommel) 1889.
  10. Begrüßungsschrift zur Gen. Verf. des Gesamtvereins der deutschen Gesch.- u. Alt.-Vereine in Schwerin 7. bis 10.9.1890. Schwerin (Bärensprung) 1890.
  11. Mecklenburgisches Urkundenbuch Bd. 15, ab Bogen 35, - Bd. 22. Bogen 39. Schwerin (Stiller, dann Bärensprung) 1890-1907.
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III. Aufsätze in Zeitschriften.

Mecklenburgisches:

  1. Jahrb. d. Ver. f. Mecklb. Gesch. u. Alt.-Kunde:
    (1) Mecklenburger auf d. Univ. Bologna, Bd. 53.
    (2) Bem. z. d. Brücknerschen Aufsatz: Rethra lag auf der Fischerinsel in der Tollense, Bd. 54.
    (3) Weitere Bem. dazu. - Feuer in d. Kirche zu Gr.-Methling. - Aus d. Jugend des Schauspieldirektors Conrad Ernst Ackermann - Bd. 55.
    (4) Mein letztes Wort in d. Rethrafrage. - Münzfund zu Mölln bei Krakow. - Vornamen in Mecklb. - Das erste Velociped in Mecklb. -, Bd. 56.
    (5) Das ehem. Kirchspiel Poverstorf. - Nachtr. zu "Untergegangene Dörfer". - Das Erlöschen d. Fam. v. Bellin. - Bruchstück des Rolandliedes -, Bd. 57.
    (6) Die goldenen Freitage, Bd. 59.
    (7) Neun Frauenbriefe aus d. Wende des 16. u. 17. Jh., Bd. 60.
    (8) Werlesche Forschungen, Bd. 64.
    (9) Die Grenzen des Bistums Kammin, Bd. 66.
    (10) Die Grenzen des Bistums Schwerin gegen Kammin, Bd. 68.
    (11) Über Stammtafeln (Fam. Wachenhusen), Bd. 70.
    (12) Werlesche Forschungen, Zusatz. - Werden u. Wachsen d. Fleckens Dargun (Überarbeitung des Beyerschen Aufsatzes) -, Bd. 74.
    (13) Die Schweriner Goldschmiede bis 1830. - Die Schweriner Zinngießer bis 1800 -, Bd. 77.
    (14) Francesco Borno u. Juan dei Regaci, die ersten welschen Bauleute des Herzogs Joh. Albrecht. - Nachtr. zu d. Schweriner Goldschmieden -, Bd. 81.
  2. Korrespondenzblatt d. Gesamtvereins d. deutschen Gesch.- u. Alt.-Vereine:
    Die Fürsorge für d. Altertümer des Landes u. die Ziele der Denkmälerkommission in Mecklb., Jg. 1890.
  3. Protokoll der 2. Generalvers. der Baugewerksmeister für Mecklb.-Schwerin:
    Der Dom zu Schwerin.

Nicht Mecklenburgisches:

  1. Serapeum. Zeitschr. f. Bibl. Wiss., Jg. 1870: Kalender.
  2. Anzeiger für Kunde deutscher Vorzeit, Jg. 1870, 71: Laurea sanctorum u. Cisiojanus.
  3. Der deutsche Herold, 5. Jg. (1874): Über Maltha (Bezeichnung eines Siegelstoffes).
  4. Abh. d. Schlesischen Ges. f. vaterländ. Cultur, Jg. 1872/73: Breslauer Piasten.
  5. Zeitschr. d. Ver. f. Gesch. u. Altertum Schlesiens, Bd. 10: Schweidnitz-Jauerscher Adel; Bd. 11: Sgl. Boleslaws II. von Schlesien; Bd. 12: Landeshauptleute der Fürstentümer Schweidnitz u. Jauer. U. a.
  6. Zeitschr. d. hist. Ver. f. Niedersachsen, Jg. 1868, 71, 94: Kl. urk. Mitt.
  7. Ostfriesische Monatsschr., Jg. 1875: Ostfr. Bauernrechte; Jg. 1878: Ostfr. Glockenkunde.
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  1. Mitt. d. Ver. f. Gesch. u. Alt.kunde zu Frankfurt a. M., Bd. V (1879): Zur ält. Gesch. d. Klosters Patershausen. U. a.; Bd. 17 (1881): Zunft d. Glasmaler u. Glaser in Frankf., Entstehung d. Stadtbibliothek zu Frankf., Zur Gesch. der Fam. Goethe (mit Stammbaum), Die Gemälde im städt. hist. Museum. U. a.: Bd. VII (1885): Das Frankf. Stadtwappen vor dem Richterstuhle der Heraldik. U. a.
  2. Archiv f. Frankfurter Gesch. u. Kunst, z. F., Bd. 1 (1888): Diarium des Officier-Corps des XI. Stadtquartiers von 1797 bis 1812. U. a.; Bd. 4 (1893): Der Prorector u. d. Frankf. Gymn. am Ende d. vor. Jhs.
  3. Berichte d. freien deutschen Hochstiftes zu Frankf. a. M., Jg. 1881/82: Die Textor-Clauersche Grabstelle; Jg. 1882/83: Die deutschen Monatsnamen, Gregorianische Kalenderreform, Mitt. über Königslt. Grafen Thoranc. U. a.; Jg. 1888: Chronologische Analekten.
  4. Hansische Geschichtsblätter, Bd. 15 (1886): Zur Eroberung Gotlands durch d. Deutschen Orden 1398.
  5. Korr. Bl. d. Gesamtver. d. deutschen Gesch. u. Alt.Vereine, Jg. 1895: Dänemarks Kirchenbücher; Jg. 1911: Die Handwerksnamen. - U. a. in den Jg. 1894, 1909, 1919.
  6. Deutsche Zeitschr. f. Gesch. Wissenschaft, Jg. 1896: Der Kalenderstein von Sturzelbronn in Lothringen.
  7. Burschenschaftliche Blätter, Jg. 13 (1899): Zur Gesch. der Bursch. Teutonia in Halle.
  8. Schlesiens Vorzeit in Bild u. Schrift. N. F., Bd. 6: Niederdeutsche Teppiche des 16. Jhs.
  9. Mitt. d. Ver. f. d. Gesch. Berlins, Jg. 1911: Abmarsch des alten Dessauers vom Lustgarten u. Ankunft auf d. Wilhelmsplatze zu Berlin.

IV. Ausschließlich in Tagesblättern veröffentlichte Arbeiten.

Mecklenburgisches:

Tägliche Rundschau Jg. 1895, Nr. 58: Fritz Reuter in Dömitz.

Nicht Mecklenburgisches:

Frankfurter Nachrichten, Jg. 1877 Nr. 158: Frankf. Neutralitätsvertrag von 1796; Nr. 175, 181, 211: Frankf. Zunftgebräuche; Nr. 221-235: Die erste Reise des jüngeren Chronisten G. A. von Lersner. U. a. Nr. 234. - Jg. 1878, Nr. 78: Handwerksgebräuche d. Glaser in Frankf. U. a. Nr. 22. - Jg. 1879, S. 2687 ff.: Aus der Kindheit unsers Kalenders. - Jg. 1882, Nr. 256: Nachlaß der Frau Rath Goethe. - Jg. 1885, S. 4236 ff.: Zur Jubelfeier d. ersten Luftschiffahrt in Deutschland 1785. - Jg. 1886, S. 1035; 1887, S.1317 ff.: Versch. kleine Mitt. z. Frankf. Gesch.

Mecklb. Zeitung, Jg. 1900, Nr. 301: Festrede z. Feier des 500-jährigen Gutenberg-Jubiläums.

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