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IV.

Die ältern mecklenburgischen Städteansichten

von

P. Friedrich Bachmann, Pampow.

Vignette
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Vorbemerkung.

Seit A. Glöckler in seinen Berichten über die Bildersammlung unsers Geschichtsvereins, Jahresbericht XX 1855 S. 46 ff., eine Übersicht der ihm bekannt gewordenen ältern mecklenburgischen Ansichten usw. aus Sammelwerken gegeben, zu der in den folgenden Jahren nur noch ganz spärliche Nachträge kamen, hat die Erforschung unserer Städtebilder fast ganz geruht. Nur die Pläne konnten in meiner landeskundlichen Literatur Mecklenburgs 1889 berücksichtigt werden, freilich bei der Lückenhaftigkeit der damals bestehenden Sammlungen auch nur in wenig vollständiger Weise. Inzwischen sind mehrere unserer öffentlichen Anstalten auf folgerichtige Zusammenbringung des zerstreuten Stoffes bedacht gewesen, und ich selber habe eine nicht unbedeutende Menge der Blätter zusammengetragen, vor allem aber auch eine gründlichere Erforschung der großen allgemeinen Sammelwerke unternommen, in denen sich auch mecklenburgische Abbildungen zerstreut finden, und für deren Bibliographie bisher äußerst wenig geschehen ist. So darf ich es wagen, nicht nur eine geschichtliche Übersicht über das mecklenburgische ältere Städtebild, sondern im Anschluß daran auch eine bibliographische Aufstellung des bisher bekannten Stoffes zu geben, in der Hoffnung, daß infolge dieser Veröffentlichung noch manches bisher nicht Bekannte oder nicht Beachtete ans Tageslicht kommen werde, sicher für die handschriftlichen, wahrscheinlich auch für die graphischen Blätter.

Die nun vorliegende Zusammenstellung wäre nicht möglich gewesen, wenn ich nicht allseitig freundliche entgegenkommende Unterstützung gefunden hätte; es ist mir deshalb ein lebhaftes Bedürfnis, den Vorständen und Beamten der Universitäts- und der Landesbibliothek zu Rostock, der Regierungsbibliothek zu Schwerin, der Archive zu Schwerin, Rostock und Wismar, des Landesmuseums zu Schwerin, der Geschichts- und Altertumsvereine zu Schwerin und Rostock, weiter des Germanischen Nationalmuseums zu Nürnberg, des Kupferstichkabinetts zu Berlin, der Stadtbibliothek zu Hamburg und der Kartenabteilungen der Staatsbibliotheken zu Berlin und München, sowie im besonderen den Herren Dr. Dr. Dragendorff, Josephi, Kohfeldt, Stuhr und Techen für solche Förderung vorliegender Arbeit auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank auszusprechen.

P. Friedrich Bachmann - Pampow.

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I. Einleitendes.

Wenn auch schon die Antike kunstfertige Stadtpläne hervorgebracht hatte, wie den in den berühmten kapitolinischen Fragmenten erhaltenen Plan von Rom nach seinen 14 Regionen, so findet sich doch im Mittelalter kein einziges Beispiel dafür; auf den Weltkarten dieser Zeit sind die Namen der wichtigsten Städte in einen Kreis geschrieben, höchstens die Orte selber in kleinen schematischen Figuren mit Türmen und Zinnen dargestellt 1 ). Erst allmählich wagt sich die Kunst an die Wiedergabe einzelner Ortschaften und Baulichkeiten, zunächst auf dem Hintergrunde biblischer Darstellungen; so wird um 1480 auf dem Krellschen Altarbild in St. Lorenz zu Nürnberg diese Stadt, auf der Wolgemuthschen Kreuztragung in St. Sebald daselbst Bamberg, auf einem Flügelaltar im Museum der Universität Würzburg eine Teilansicht der fränkischen Bischofstadt gegeben.

Zu größerer Verbreitung gelangt die deutsche Stadtansicht, losgelöst von der Malerei, aber erst, als gegen das Ende des 15. Jahrhunderts das illustrierte Buch aufkam. Reisewerke und Weltchroniken bringen neben Phantasiebildern auch eigene Aufnahmen von wichtigen Orten, so die Breydenbachschen Reisen in das Heilige Land 1486 und die von Wolgemuth und Pleydenwurff mit Holzschnitten reich gezierte Schedelsche Weltchronik von 1493; daneben, ja schon etwas eher, findet sich Abbildung des Druckorts in einzelnen Werken, so Köln im Fasciculus temporum des Werner Rolevinck von 1474, Lübeck im Rudimentum noviciorum von 1475. Vielfach werden aber bis weit ins 16. Jahrhundert hinein zur Illustration von


1) Für die Geschichte des älteren Stadtbildes ist zu vergleichen Valerian von Loga, die Stadtansichten in Hartman Schedels Weltchronik, Lpz. Diss. 1888 (S.- A. a. Jahrb. preuß. Kunstslgn. IX, 1888, S. 93 - 107; 184 - 196, m. 1 Tafel), ferner Karl Schaefer, Stadtpläne und Prospekte vom 15. bis zum 18. Jahrh., Mitt. Germ. Nationalmuseum 1888 S. 57 - 64, Nachtrag S. 88: auf beiden beruhen die Ausführungen in Max Kahn, Die Stadtansicht von Würzburg, München 1918. 8°.
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geschichtlichen und erdkundlichen Werken noch typische Holzschnitte verwandt, von denen die einen zur Darstellung aller möglichen verschiedenen Personen, die andern zur Wiedergabe der verschiedensten Ortschaften durch denselben Holzstock dienen müssen.

II. Mecklenburgische Gemälde und Handzeichnungen.

Mecklenburg geht in dem ältesten Zeitabschnitte noch fast leer aus; an Gemälden hat sich wohl nur das von Schlie I 235 (2. Aufl. S. 236) nur ganz im Vorbeigehen erwähnte große Bild im Kreuzgange des Klosters zum Heil. Kreuz in Rostock erhalten, das die Gründung des Klosters durch die Königin Margarete von Dänemark darstellt. Das Bild zeigt in vier Gruppen die Übergabe des Reliquiars mit dem Stück vom Heil. Kreuz durch den Papst, im Hintergrunde die Engelsburg, dann die Königin zu Pferd ans Ufer reitend, ferner den Meeressturm und am Ufer der Warnow die Orte Margne (Marienehe), Lichtenhagen und Burg Schmarl, in der rechten Ecke die Königin inmitten der Nonnen vor den Klostergebäuden, über die das Kröpeliner Tor und der Jakobiturm hervorragen. Dem ganzen Aufbau wie dem Gegenstande nach kann das - stark verschmutzte - Bild ja nur aus der Zeit vor der Reformation herrühren; wie viel des Ursprünglichen sich aber unter den groben Übermalungen durch Carel Willbrant ("1705") 2 ) und 1765 erhalten hat, kann nur eine gründliche Reinigung und Wiederherstellung ergeben. Zeitlich an die Urform dieses Gemäldes ragt heran ein eigenartiges Überbleibsel aus dem Jahre 1534. In einer bis ans Reichskammergericht gegangenen Klage der Familie von Weltzin über den Fahrenhorst genannten Wald in der Nähe von Lübz reicht sie eine sehr umfangreiche Karte der streitigen Forst mit gesamter Umgebung beim Gericht ein; auf dieser finden sich Ansichten von Lübz, Kuppentin, Broock, Bobzin und der alten Dorfstätte Babetzin (Bobzin), vor allem aber, wohl einzig in ihrer Art aus so früher Zeit 3 ), die Abbildung der Weltzinschen Burganlage zu Weisin, wie sie auch von Schlie in seinem 4. Bande wiedergegeben ist. Wenn man das Bild der Kuppentiner Kirche mit deren heutigem Aussehen vergleicht, so wird


2) Woher das Jahr 1705 in Schlie 2. Aufl. stammt, war nicht festzustellen; das Rost. Etwas I 1737 S. 678 hat nur den Namen des Malers, nicht das Jahr; ein Maler Karl Wilbrandt arbeitet 1643 an dem Gehäuse der astronomischen Uhr in St. Marien (Schlie I, 30).
3) Abgebildet bei Schlie IV, 547; auffälligerweise wird Burg und Abbildung bei Piper, Burgenkunde, nicht erwähnt, auch nicht in der neuesten Auflage von 1912.
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man wie dieses auch die übrigen für getreue Wiedergaben des damaligen Aussehens halten dürfen.

Auch aus späterer Zeit ist an Gemälden und Handzeichnungen nur wenig aufbehalten; es dürfte sich empfehlen, dieses wenige zuerst zusammenfassend zu erwähnen, bevor auf die graphisch vervielfältigten Blätter eingegangen wird, um so mehr, als ein Einfluß der ersteren auf letztere fast nirgends hervortritt.

Von wenigen reinen Vermessungskarten und geometrischen Plänen abgesehen ist hier zunächst die bekannte Darstellung - Ansicht kann man nicht wohl sagen - der Stadt Rostock nebst Umgebung von Warnemünde bis Güstrow und Bützow durch Vicke Schorler zu nennen, 1578 - 1586 entstanden 4 ); in schöner photographischer Wiedergabe ist sie von Raphael Peters vervielfältigt. Die ganze Darstellung ist im Spiegelbilde gehalten (auch wohl St. Marien!) und zeigt die Gebäude der Stadt in zwei langen Reihen übereinander; für nicht mehr erhaltene Gebäude ist ihr Quellenwert mir zweifelhaft.

Ebenfalls noch dem 16. Jahrhundert gehört ein leider nur in einer - anscheinend aber getreuen - Nachzeichnung erhaltener Plan der Stadt Woldegk von 1580 an, ursprünglich von J. C. Casime aufgenommen. Es ist ein scheinbar geometrischer Grundriß, aber die öffentlichen und privaten Gebäude sind auf der Seite liegend eingezeichnet, also ein sehr urwüchsiger Ersatz für eine Vogelschauansicht; da eine spätere wohl dem Ende des 17. Jahrhunderts angehörende Federzeichnung die Stadt schon ganz ohne Mauern darstellt, hat diese dem Verein für Meckl. Geschichte gehörende Nachzeichnung erheblichen geschichtlichen Wert 5 ).

In den Anfang des 17. Jahrhunderts dürfte eine Vogelschauansicht der alten Festung Dömitz zu setzen sein, in brauner Federzeichnung, noch vor der neuen Umwallung. im Besitz des Schweriner Archivs, wo sich auch ein rein geometrischer Plan für Dömitz' Neubefestigung von Ger. Evert Piloot befindet. Von demselben Baumeister sind auch Zeichnungen für den Schweriner Schloßbau und das Haus zu Kraack und ein Plan von Strelitz erhalten 6 ). In die Zeit des Dreißigjährigen Krieges führt uns der im Besitz des Vereins für Meckl. Geschichte befindliche Entwurf Johann von


4) Vgl. Ernst Dragendorff in Beitr. Gesch. Rost. IV, 1, 1904 S. 31 - 38.
5) S. G. C. F. Lisch' Darstellung der Stadt Woldegk auf Grund dieses Plans und seiner Beischriften in JMG. XXXVIII, 1873, S. 70 - 83.
6) S. Schlie II, 608/9; III, 22; Piloots Plan für die Festung auf Poel zu Wiggers Arbeit in JMG. 48.
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Valckenburghs für die neue Befestigung von Rostock 1624, den Wilh. Rogge sehr verkleinert und vereinfacht im JMG. 51 1886 Tafel X wiedergibt; Rogge irrt aber, wenn er meint, daß nur die auf seiner Tafel XI eingezeichneten Werke zur Ausführung gekommen seien, vielmehr beweist ein großer, dem Schweriner Archiv gehörender Plan der Belagerung und Wiedereroberung der Stadt durch die Herzoge unter General Calckum von Lohausen 1631, daß erheblich mehr Werke vorhanden waren, und zwar alle die, welche ein später zu erwähnender seltener Merianscher Vogelschauplan enthält. Noch wichtiger ist eine Federzeichnung von Rostock, von der Hand des Rostocker Malers Emanuel Block 1640 geschaffen, durch einen unaufgeklärten Zufall. in die Bibliothek zu Bamberg verschlagen, wo Walter Josephi sie 1904 entdeckt hat 7 ). Da der Zeichner - von Thieme - Becker irrtümlich, wohl in Verwechselung mit seinem Bruder Benjamin, Porträtmaler benannt - Rostocker Kind war und dort von 1608 bis etwa 1688 lebte, so hat diese Ansicht die Vermutung größter Zuverlässigkeit für sich. Das Bild ist etwas links von der Fähre aus aufgenommen, es zeigt die Türme ein wenig überhöht und bietet am Strande dieselben acht Bastionen wie der vorerwähnte Belagerungsplan und das Meriansche Blatt. Da die Darstellung, von der durch den andern Standpunkt bedingten Verschiebung des Bildes abgesehen, recht genau mit der älteren Merianschen Ansicht (in Werdenhagen 1641) übereinstimmt, dabei auch durchaus den Eindruck einer Vorlage für den Kupferstich macht, so könnte man vermuten, daß Emanuel Block für Merians Werk zwei Aufnahmen angefertigt habe, von denen die eine durch Stich veröffentlicht, die andere, Zeichnung geblieben, nach Bamberg gelangt wäre. Wegen der Wichtigkeit dieses Bildes ist es in etwas verkleinertem Lichtdruck vorliegender Arbeit beigegeben.

Von Schlie in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts gesetzt, aber wohl nicht vor seiner Mitte entstanden, bietet uns eine künstlerisch fein durchgeführte kolorierte Federzeichnung im Besitz des Schweriner Museums eine Ansicht von Wismar von der Hafenseite; während das Stadtbild auf Braun und Hogenberg zurückzugehen scheint, ist der Vordergrund selbständig behandelt und zeigt vor allem ein großes Schiff mit mecklenburgischer Flagge im Vordergrunde. Ob die - neuere - Bestimmung auf dem Unter-


7) Siehe dessen Aufsatz in der Rost. Ztg. 1904 Nr. 217; eine etwas verkleinerte Wiedergabe bietet Tafel I dieser Arbeit; leider ist durch ein Versehen bei der Vervielfältigung die im Urbild ganz deutliche Jahreszahl 1640 in 1646 verschlimmbessert.
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lageblatt "Beerstraten † 1685" richtig ist, dürfte zweifelhaft sein; von den vier bei Thieme - Becker und den zwei bei Wurzbach verzeichneten Künstlern dieses Namens paßt das angegebene Todesjahr auf keinen; außerdem sind - wenn auch undeutlich - am untern Rande die Buchstaben P R oder P B zu erkennen, die auch auf einen andern Künstler hinweisen dürften. Das schöne, bei Schlie stark verkleinerte Blatt verdiente eine originalgetreue farbige Wiedergabe 8 ).

Vielleicht schon etwas früher entstand ein großes Reiterbildnis des Herzogs Johann Albrecht II., auf dem sich zur Linken das Güstrower Schloß und der rechts davon liegende Teil der Stadt dargestellt findet; nicht unwesentlich jünger ist ein ähnliches Bildnis Herzog Friedrich Wilhelms, auf dem man im Hintergrunde das Schweriner Schloß sieht; es dürfte nach der Tracht in die ersten Regierungsjahre des Fürsten, also bald nach 1692 fallen 9 ). Aus der Zeit seines Vorgängers Christian Ludwig I. stammt offenbar eine große Tuschzeichnung, anscheinend von französischem Künstler, Schloß, Schloßgarten und Stadt Schwerin darstellend, die Stadt mit ihrer Befestigung wohl wenig ähnlich. Ebenfalls der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gehört ein größeres Gemälde der Stadt Ratzeburg an, das sich im früher Engholmschen, jetzt Bouchholtzschen Hause auf dem Domhofe befindet, es stellt die Stadt mit dem alten Schloß von Süden her dar; seine Zuverlässigkeit ist von Max Schmidt in seiner Chronik mit Unrecht angezweifelt, es gibt vielmehr noch besser als die Gerdt Hanesche Vogelschauansicht (s. u.) ein Bild der Stadt vor der Niederlegung des Schlosses (1690) und der Zerstörung der Stadt durch die Feuersbrunst bei der Beschießung 1693. In einem Parchimer Mittelschulprogramm von 1882 hat J. Boesch eine Handzeichnung in Lichtdruck veröffentlicht, die "Parchim inwendig undt außwendig" in Ansicht und aus der Vogelschau wiedergibt, in ziemlich roher Federzeichnung, offenbar ins letzte Drittel des Jahrhunderts fallend; leider fehlt jede Angabe, wo das Original sich befindet.

Besonders wichtig erscheint ein Album mit 55 Tuschzeichnungen im Besitz der Rostocker Landesbibliothek, das zwar im Dunckelmannschen Kataloge von 1905 kurz verzeichnet und ins 18. Jahrhundert gesetzt ist, anscheinend aber bisher völlig unbeachtet blieb. Alle Blätter sind offenbar vom selben Zeichner


8) Wiedergegeben bei Schlie II, 18.
9) Beide Bilder befinden sich im Schlosse zu Ludwigslust; ihren Nachweis nebst Photographie verdanke ich der Freundlichkeit des Herrn Professor Josephi.
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gemacht, mit herzlich ungeschickter Hand und ohne Perspektive, soweit es sich um eigene Aufnahmen handelt; aber für den größten Teil der dargestellten Orte haben wir hier die erste Aufnahme. Fünf Blätter sind treue Wiedergaben aus Merian - Zeillers Topographie von 1653, unter den andern finden sich Rostock und Wismar noch mit den 1703 umgewehten Turmhelmen, Grabow und Strelitz vor dem Brande. Zeitlich werden die Blätter also gegen das Ende des 17. Jahrhunderts anzusetzen sein; vielleicht weist die Wismarsche Ansicht auf "vor 1661". Die meisten Blätter sind etwa 140 X 170 mm groß, zwei von Güstrow 180 X 280 und 157 X 283. Folgende vorher noch nicht wiedergegebene Städte finden sich hier zum ersten Male: Gnoyen, Krackow, Malchin, Parchim, Röbel, Sternberg, Waren, und aus dem Stargardschen Kreise Neubrandenburg, Friedland, Woldegk; Rostock und Wismar sind in selbständigem Bilde vorhanden, ebenso die zweite Aufnahme von Güstrow. Dann findet sich eine größere Reihe von "Häusern", d. i. Fürsten- und Amtssitzen: Boizenburg, Buckow, Dömitz, Güstrow, Grabow, Gadebusch, Goldberg, Grevismühlen, Mecklenburg, Neustadt, Neukalen, Plau, Schwerin, Schwaan, Stavenhagen, Werdenhagen [!], Walsmühlen, Wittenburg, aus dem Strelitzschen: Fürstenberg, Strelitz, Stargard, Feldberg, Wesenberg, ferner die Klöster und geistlichen Niederlassungen Dargun, Dobbertin, Doberan, Eldena, Ivenack, Kraack, Neukloster, Ribnitz, Rehna, Tönninges Hof [== Tempzin], Zarrentin, ferner Broda, Nemerow, Mirow aus Meckl.- Strelitz; nach Merian sind wiedergegeben die eine Ansicht von Güstrow und Neukloster, ferner Dömitz, Gadebusch, Rühn. Trotz der zeichnerischen Mängel wäre das Album im ortsgeschichtlichen Interesse einer Vervielfältigung wert.

Aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wären, von reinen Plänen abgesehen, deren besonders die Belagerungen von Wismar eine Reihe bieten, noch folgende Aufnahmen hervorzuheben: von Bützow eine Ansicht aus SW 1734, von J. F. Leverentz gezeichnet (Schweriner Archiv, wo auch Befestigungsentwürfe durch Generalleutnant von Schwerin u. a.), von Grabow mehrere Zeichnungen vor dem Brande, von denen Schlie zwei zu III 182 abbildete, ohne ihre Herkunft anzugeben, von Güstrow eine Tuschzeichnung von F. B. Werner (in einem Antiquarkataloge von Volckmann "a. d. Anfg. d. 18. Jahrh." verzeichnet, Verbleib unbekannt, sicher um 1720/30. der Hauptzeit Werners) und eine Federzeichnung auf einem Apothekerlehrbriefe von 1737 im Besitz des Vereins für Meckl. Geschichte, von Ratzeburg eine Ansicht

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auf einem Plan des Wiederaufbaus der Stadt nach dem Brande, von C. F. F. von Plessen (Kartenabteilung der Berl. Staatsbibl., offenbar gleichzeitig mit einem ähnlichen Plane von H. C. H. Schumacher von 1706, der damit zusammengebunden ist). Von Rostock sind im Schweriner Archiv zwei wenig gute Ansichten aus 1719 von der Strand- und aus 1737 von der Landseite, letztere von Z. Voigt gezeichnet; eine ebenfalls schlechte Darstellung von der Landseite 1744 ist in der Univ.- Bibl. und im Alt.- Museum zu Rostock vorhanden 10 ). Belagerungspläne von Wismar 1715 zeigen mehrfach zwar die Stadt als Plan, die Umgebung aber in Vogelschauansicht; das Exemplar des Meckl. Geschichtsvereins gibt sich als 1732 angefertigte Nachzeichnung einer Aufnahme des Generalmajors von Schmettau. Ein besonders gut ausgeführtes Stück ist eine im Schweriner Archiv befindliche "Karte" des ehemaligen Tiergartens bei Neustadt, die ganz in Vogelschau gehalten ist, einschließlich des Dorfes Lütken Laasch, dagegen sind die Orte Grabow, Klenow, Groten Laasch, Neustadt in sehr gut gezeichneter Seitenansicht mit Farben wiedergegeben; da Grabow vor dem Brande, Klenow vor dem ersten Schloßbau dargestellt ist, muß das undatierte Blatt vor 1724 fallen. Damit wären die mir bekannt gewordenen irgendwie wichtigen, nicht vervielfältigten Darstellungen erschöpft 10a ); von irgendeinem Einfluß auf die graphisch wiedergegebenen Blätter ist außer bei dem Belagerungsplan von Rostock und vielleicht der Emanuel Blockschen Zeichnung nichts zu spüren.

III. Graphische Darstellungen.

Ist die Zahl und der Einfluß von Gemälden und Handzeichnungen mithin gering, so sind wir für eine geschichtliche Übersicht der mecklenburgischen Ansichten wesentlich auf graphische Darstellungen angewiesen, wie sie sich in Sammelwerken und Einzelblättern uns bieten. Freilich so gut wie die großen süddeutschen Städte oder unsere Nachbarstadt Lübeck haben wir es nicht gehabt: weder in der Schedelschen Weltchronik von 1493


10) 1924 in der Bilderbeilage Nr. 11 zum Rostocker Anzeiger wiedergegeben.
10a) Das von Jesse, Gesch. der Stadt Schwerin, Lief. 3 Taf. XXVII wiedergegebene Ölbild aus dem Schweriner Archiv, die Stadt vom Schloß aus darstellend, wird zwar dort "um 1735" bezeichnet, aber von F. Stuhr wegen der darauf abgebildeten Uniformen erst um 1760 gesetzt, fällt also aus dem zeitlichen Rahmen dieser Arbeit heraus.
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noch in der ein halbes Jahrhundert jüngeren Cosmographen 11 ) des Sebastian Münster findet sich eine mecklenburgische Ansicht. Einige andere Sammelwerke scheinen dagegen solche zu bieten; so sehen wir in der von Konrad Bothe verfaßten "Cronecke der Sassen", 1492 bei Peter Schöffer in Mainz gedruckt, die Orte Mekelenborch, Sweryn, Rosseborge, Wyßmar, in der späteren Bearbeitung "Chronica der Sachsen und Niedersachsen" von Joh. Pomarius, Magdeburg 1588, wenigstens Schwerin abgebildet. Aber alle diese Bilder sind schematische Darstellungen, die für viele andere Orte gleichfalls dienen müssen, so bei Bothe Mecklenburg auch für Oldenburg, Magdeburg u. a., Schwerin sogar in zwei verschiedenen Bildern für Helmstädt, Halle und Riga, Ratzeburg auch für Lübeck und Schwerin, bei Pomarius "Schwerin" gar für etwa zwanzig verschiedene Orte. Der naive Sinn jener Zeit machte auf naturgetreue Einzelwiedergabe noch wenig Anspruch.

Aber daneben machte sich doch etwa seit den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts vieler Orts das Bedürfnis nach getreuerer bildlicher Wiedergabe der Heimat geltend; so entstanden eine stattliche Reihe von großen Einzelansichten. wie von Freiburg im Breisgau, von Augsburg, die große Anton von Woensamsche Ansicht von Köln und die ebenfalls gewaltig große von Lübeck 12 ), fast alle in Holzschnitt ausgeführt. Gerade ihrer Größe wegen sind sie insgesamt so gut wie verschollen und nur in Einzelstücken erhalten. Bald fingen dann Briefmaler und Formschneider an, aus der Herausgabe solcher Ansichten ein Geschäft zu machen, wobei man freilich damals noch nicht so sehr den Wert auf künstlerisch ausgeglichene Aufnahmen von einem bestimmten Standpunkte auslegte, sondern mehr darauf, daß solche Bilder alle wichtigen Gebäude des betreffenden Orts zur Anschauung brachten, auch wenn sie sich gar nicht von einer Stelle aus tatsächlich übersehen ließen. In dieser Art arbeitete neben andern Augsburger und Nürnberger Künstlern auch der nachher näher zu erwähnende Nürnberger Formschneider Hans Weigel. Andere Künstler suchten dem


11) Zuerst nur mit Phantasiebildern erschienen zu Basel 1544, sowohl deutsch wie lateinisch, dann neu bearbeitet mit zahlreichen Karten und Städtebildern 1550, ebenfalls in beiden Sprachen, später auch noch in französischer, italienischer, englischer, böhmischer, vielleicht auch polnischer Ausgabe herausgekommen, im ganzen in etwa 50 Drucken, bis 1650; siehe Viktor Hantzsch, Sebastian Münster, Leipzig 1898.
12) Von Johannes Geffcken 1855 in Steindruck neu herausgegeben, seitdem öfter vervielfältigt, zuletzt 1906 für die Versammlung des Hans. Geschichtsvereins mit erläuterndem Text von Friedrich Bruns.
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gleichen Bedürfnis durch Darstellungen aus der Vogelschau zu entsprechen, wie z. B. in manchen großen Ansichten der Münsterschen Cosmographey. Rein geometrische Pläne dagegen treten erst erheblich später in die Öffentlichkeit, sind mehr für praktische Zwecke bestimmt und offenbar beim großen Publikum unbeliebt, weshalb man auf ihnen gern wenigstens die bedeutendsten Gebäude aus der Vogelschau wiedergab, eine Weise, auf die der Pharusplan der letzten Jahre wieder zurückkam. Man hat so zu unterscheiden die reine, mehr oder weniger perspektivische Ansicht, die Vogelschauansicht, den geometrischen Plan und den Vogelschauplan 13 ). Nach Vorausschickung dieser allgemeineren Bemerkungen gehe ich nun zur Beschreibung der einzelnen graphischen mecklenburgischen Städtebilder über.

1. Hans Weigel.

Vom vorher schon genannten Nürnberger Formschneider, Briefmaler und Händler Hans Weigel 14 ) verdanken wir die ersten graphischen Ansichten von zwei mecklenburgischen Orten, von Rostock und Wismar. Von ihm wie von Martin Weigel wissen Nagler u. a. eine reichhaltige Tätigkeit zu berichten. Unter anderm besitzt das Germanische Nationalmuseum zu Nürnberg große Ansichten von Bremen, Rostock, Wismar in altkoloriertem Holzschnitt, aus je drei Holzstöcken gedruckt und dann zusammengeklebt; ein ganz gleiches Blatt von Köln ist im dortigen Hahnentor - Museum vorhanden und s. 3. von Merlo beschrieben 15 ). Rostock trägt die angedruckte Adresse Hans Weigels, Bremen und Köln dazu das Monogramm M W im Bilde (wohl sicher als Martin Weigel aufzulösen), Wismar nur das letztere. Entstehungszeit und künstlerische Herkunft aller vier Blätter muß offenbar dieselbe sein. Im Germanischen Museum ist noch ein weiteres Blatt von Hans Weigel, Nürnberg selber vom Galgenhof bis Wöhrd darstellend, aber von vier Holzstöcken gedruckt und nach der feineren Arbeit wie der jüngern Form der Wappenschilde u. a. nicht unerheblich später entstanden. Dies Blatt setzt man in Nürnberg um das Jahr 1575. Schon hiernach müssen


13) In der am Schlusse folgenden Aufstellung als A, Av, P und Pv bezeichnet.
14) Nach Baader im Jahrb. f. Kunstwiss. I, 1868, S. 221 ff. ist Hans Weigel (Weygel) d. Ä. von 1548 bis etwa 1563 nachzuweisen; 1572 und 1577 Hans Weygel der Jüngere, 1578 Katharina Hannsen Weigels Witwe; neben ihm findet sich ein Martin Weigel 1553 als Briefmaler und Formschneider zu Augsburg, 1569 zu Nürnberg; höchst wahrscheinlich ist er der M W unserer Ansichten.
15) Ann. d. hist. Vereins Heft 46, 1887, S. 167 ff.
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jene vier andern Blätter also als älter angesehen werden. Karl Schäfer setzt sie in die Mitte des Jahrhunderts, und ich glaube die Zeit auf etwa 1550 - 1560 annehmen zu sollen. Freilich hat H Giske 16 ) das Bild von Rostock in ganz bedeutend spätere Zeit verlegt; er sucht die Gründe dafür in dem der Rostocker Abbildung angeklebten Gedicht (auch Köln hat wie viele solcher Flugblätter ein solches angehängt), das sich in den Schlußversen

"Das jr geluck grun, plu vnd wachs
Das wunscht jr zu Nurnberg Hanns S."

als von Hans Sachs verfaßt gibt. Vor allem aus metrischen Gründen will Giske die Verse dem Nürnberger Dichter absprechen und deshalb Holzschnitt und Gedicht frühestens ans Ende der achtziger Jahre (S. 31), ja in die neunziger Jahre (S. 28) verlegen. Nun ist, auch wenn man die mancherlei Fehler des Abdrucks bei Gustav Floerke 17 ) nach dem Original verbessert, zuzugeben, daß vorliegendes Gedicht nicht gerade zu Hans Sachs' besten Dichtungen gehört; doch teilt es das mit manchem andern seiner über 6000 Werke; der Hans Sachs - Biograph Ernst Mummenhoff - Nürnberg, dem ich vor Jahren das Gedicht vorlegte, hatte kein Bedenken gegen des Dichters Verfasserschaft. Übrigens ist das Gedicht, das auf Münsters deutsche Cosmographey in der Textfassung von 1550 18 ) zurückgeht, von Giske z. T. mißverstanden worden; so glaubt er, die Verse 100 - 104, die von durch Kaiser Maximilian beendeter "viel zwietracht" "des glaubens halb" handeln, auf den Augsburger Religionsfrieden beziehen zu sollen, und nimmt aus der so dem Dichter zugemuteten Verwechselung von Karl V. und Maximilian II. einen Hauptgrund, das Gedicht so spät zu datieren; wer aber die Rostocker Geschichte genauer kennt, weiß, daß nur die durch Kaiser Maximilian I. 1495 beigelegte Rostocker Domfehde gemeint sein kann.

Entscheidend aber gegen Giskes späte Datierung ist der Umstand, daß sich schon in dem 1572 erschienenen ersten Bande der sog. Kölner Kosmographie von Braun und Hogenberg, auf die ich nachher noch näher eingehen werde, Nachstiche der Weigelschen Ansichten von Bremen, Rostock und Wismar finden. Sonach müssen die Originale also vorher, und damit sicher


16) Archiv f. Lit. - Gesch. X S. 13 ff.
17) In F. Schirrmachers Beiträgen zur Geschichte Mecklenburgs (I), 1872, S. 129 - 32.
18) Von Giske nur nach einem Abdruck von 1592 verglichen; jener ältere Abdruck bietet S. 964 auch die von G. vermißte Quelle für den Schluß des Gedichtes.
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zu Lebzeiten Hans Sachs' († 1576) erschienen sein. Es ist aber völlig undenkbar, daß ein Nürnberger Verleger, während der Nürnberger Dichter noch lebte, ihm das Gedicht eines andern Verfassers untergeschoben haben sollte, um so weniger, als von diesem selben Verleger des Dichters eigenes Bildnis herausgegeben worden ist, auch - wenn ich nicht irre - noch andere seiner Schnitte mit Sachsschen Gedichten verbunden vorkommen. Ein Gedicht zu einer ähnlichen großen Ansicht von Altenburg in Holstein verfaßte Hans Sachs für den Verleger Georg Lauer in Nürnberg (Drug. hist. Bilderatlas I A Nr. 8).

Zu der Datierung "vor 1572", die ich nach der noch rohen Technik, wie der Form der Wappen etwa bis 1550 - 60 heraufsetzen möchte, stimmt nun auch bei beiden Ansichten der Befund der dargestellten Gebäude, was ich besonders für Rostock etwas näher erweisen möchte. Wenn freilich Floerke a. a. O. annimmt, das Rathaus bestehe noch aus zwei getrennten Giebelhäusern, so übersieht er, daß diese bereits 1315 durch die gotische siebentürmige Giebelwand verbunden wurden; m. E. ist hier, sei es schon in der ursprünglichen Zeichnung, sei es - wahrscheinlicher - bei der Übertragung auf den Holzstock eine Lücke geblieben: vom Rathaus ist weiter nichts vorhanden, als das eine spitze Türmchen. Dagegen sehen wir als Steintor noch den alten Bau mit gotischen Zackengiebeln, den Johann Albrecht I. am 1. März 1566 abreißen ließ, und dessen noch heute stehender Nachfolger 1574 zu bauen begonnen ward. Auffällig schon für den ersten Blick ist der ungefüge dicke Turm der Jakobikirche mit glatter Helmpyramide; Professor Josephi sprach mir gegenüber einmal die Vermutung aus, daß der Holzschneider ein auf der Zeichnung den Turm umgebendes Baugerüst irrtümlich als Umriß des Turmes selbst auf den Holzstock übertragen hätte; dazu würde stimmen, daß nach Lindebergs von Schlie gebilligtem Bericht der Turmbau erst 1588 vollendet ward. Aber da der zu Rostock lebende Vicke Schorler auf seiner Darstellung noch 1583 der Kirche dieselbe Turmform verleiht, so muß der Turm doch wohl erst kurz vor 1588 die schlanke Spitze mit den beiden Laternen bekommen haben, wie sie sich zuerst auf der größeren Braun und Hogenbergschen Ansicht von 1596 zeigt. Von der Petrikirche ist das Schiff nicht mehr auf Zeichnung oder Holzstock hinaufgegangen; nur der Turm ohne Helm ist vorhanden. Die Zerstörung des Helms durch einen Blitzschlag erfolgte am St. Gallentage (16. Okt.) 1543, die Wiederaufrichtung um 1575, in welchem Jahre am 30. (wohl nicht 13.) September der noch nicht vollendete Helm herabgeweht und erst 1577 wiederher-

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gestellt wurde. der Turm von St. Nikolai zeigt ebenso wie auf dem Braunschen Bilde die vier Giebel, die der Nachstich bei Westphalen in acht (!) verhunzt hat. Nach Tagebuchnachrichten aus 1600 - 1625 19 ) ist der Helm einschließlich der vier Steingiebel 1618 abgebrochen und 1619 ohne deren Wiederherstellung neu gebaut; auffälligerweise finden sich die Giebel aber noch auf dem größeren Merianschen Blatt, während sie bei Grape mit Recht fehlen 20 ).

Die Weigelsche "Abconterfeitung der Stadt Wießmer" ist einem ähnlichen Geschick in der Höhe unterlegen, wie Rostock in der Breite; die Spitze des Nikolaiturms und - vielleicht - die kleine zwischen den vier Turmgiebeln von St. Marien belegene Spitze gingen nicht mehr auf den Holzstock hinauf; letztere mag aber nach dem Brande von 1539 noch nicht wieder erneuert gewesen sein. Im übrigen macht das Wismarsche Bild infolge seiner beiderseitigen landschaftlichen Umrahmung einen künstlerisch schon etwas befriedigenderen Eindruck als das Rostocker.

Die beiden Weigelschen Blätter 21 ), besonders aber das Rostocker, haben nun einen lange Zeit währenden Einfluß geübt, worauf bei Besprechung der Braun und Hogenbergschen Ansichten genauer einzugehen ist.

2. "Rostock" 1564.

Es gibt eine Darstellung der zu Rostock 1564 zwischen Dänen, Schweden und Lübeck geführten Friedensverhandlungen, links oben eine Seeschlacht, rechts ein hochgetürmtes Gebäude, Rostochium bezeichnet, mit den verhandelnden Staatsmännern auf offenem Altan; über einem Toreingang hängt das fünfschildige mecklenburgische Wappen zwischen zwei aus Schießscharten ragen-


19) Neue Rost. Nachr. 1841 Nr. 66 ff., vgl. auch Schlie I, 607.
20) Bei dieser Gelegenheit möchte ich auf einen lange fortgeschleppten Irrtum hinweisen, den sowohl Floerke wie Schlie gläubig hinnahmen. Beide berichten nach Lindebergs Chronik S. 157, daß der Nikolaiturm am 16. Oktober 1543 und am 30. September 1575 zerstört sei, das sind dieselben Daten, die für den Petriturm nach Bauinschrift wirklich feststehen, aber durch ein Versehen, wohl Mißverständnis des Lindebergschen Randdatums, auch auf Nikolai übertragen wurden. Eine wirkliche zweimalige "Duplizität der Fälle" wäre sicher in der Chronik ganz anders hervorgehoben. Diese beiden Stürze des Nikolaiturms sind fortan aus der Rostocker Baugeschichte zu streichen.
21) Durch ein günstiges Geschick sind die Holzstöcke der beiden Bilder erhalten und mit der v. Derschauschen Sammlung in den Besitz des Berliner Kupferstichkabinetts gekommen; neue Abzüge sind in den Besitz des Schweriner Archivs u. Rostocker Vereins übergegangen; etwas verkleinerte Wiedergaben sind dieser Arbeit als Tafel II und III beigegeben.
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den Geschützmündungen. Unten beschreiben links vier Verszeilen die Seeschlacht, rechts finden sich drei Reihen Text über die Friedensverhandlungen. Das Bild hat aber keinerlei Ähnlichkeit mit Rostock; bei genauerer Betrachtung ergibt sich oben rechts und unten ausgeschliffene Schrift. Man erkennt: es ist eine alte Platte hierfür umgestochen. Sie hat offenbar zu der großen Folge der Franz Hogenbergschen Geschichtsblätter gehört, die im letzten Drittel des 16. und im Anfang des 17. Jahrhunderts in etwa 400 Blättern zunächst die Begebenheiten der niederländischen Kriege, dann aber auch andere zeitgeschichtliche Ereignisse wiedergeben. Von Franz Hogenbergs Hand ist die Platte sicher gestochen; in zwei von mir durchgesehenen Sammelbänden dieser Stiche in Hamburg und München - beide wie stets nur einen Teil der Folge enthaltend - fand ich die Urplatte nicht; ich vermute, daß sie ursprünglich den Friedensschluß auf der Isle aux Boeufs bei Orleans am 13. März 1563 darstellte 22 ). Unser Blatt in umgestochener Fassung scheint verwendet in Gaspar Ens Rerum Danicarum a Friderico II. . . gestarum historia, bella Ditmarsicum & Suecicum complectens. Francofurti, impensis Petri Fischeri 1593, Tafel 9 23 ). - Als Bild von Rostock muß es ausscheiden.

3. Braun und Hogenberg und ihre Nachfolger.

Eine der bedeutendsten Erscheinungen nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa und darüber hinaus war eine Sammlung von Städtebildern, die ein Kölner Geistlicher Georg Braun 24 ) nach sorgfältiger Vorbereitung herausgab, die sog. Kölner Kosmographie, allmählich auf 6 Bände angewachsen. Im Verein mit den Stechern Franz Hogenberg und Simon von den Neuwel (Novellanus) erschien 1572 ein erster Band, noch nicht als liber primus bezeichnet, betitelt "civitates orbis terrarum", außer dem Kupfertitel und lateinischer Vorrede 59 Doppeltafeln in Großfolio enthaltend, die auf der Außenseite erklärenden lateinischen Text, auf den Innenseiten zum Teil eine, zum Teil 2, 3, ja 6 Ansichten in guter Kupferradierung boten; die Tafeln wurden sowohl schwarz wie auch koloriert ausgegeben. Da das Werk großen Anklang und Absatz fand, folgte etwa 1576 der zweite, 1581 der dritte, um 1588 der vierte, um 1597 der fünfte und 1617 der sechste Band, alle in gleichem Umfange, nur der


22) Drugulin, Hist. Bilderatlas Nr. 217 bzw. Nr. 76 unter III, 20.
23) Drugulin, a. a. O. Nachtrag Nr. 175 a.
24) * 1542, † 1622, 80 Jahre alt, als Dechant an S. Maria ad gradus zu Köln.
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fünfte enthält 10 Tafeln mehr. Von 1574 an erschien auch eine Ausgabe mit deutschem, etwas später auch mit französischem Text. Alle Bände wurden wieder und wieder aufgelegt: vom ersten Band konnte ich bisher etwa 24 verschiedene Drucke, wenigstens der Vorstücke, feststellen, bis zum sechsten in etwa 10; vor allem ward der Text immer wieder in neuem Satz gedruckt, später auch erweitert und weiter fortgeführt, was ich z. B. bei einem der meckl. Blätter bis 1631 fand. Aber auch die Platten erlitten mannigfache Veränderungen, oft, weil Verbesserungen, etwa an den Trachten und Wappen, anzubringen waren, manchmal ward auch eine Platte durch eine ganz neue ersetzt, vielleicht weil die alte zerbrach.

Georg Braun war aufs emsigste bemüht, sich nicht bloß an vorhandene ältere Vorbilder zu halten, wozu er im ersten Bande noch z. T. genötigt war, sondern er suchte durch tüchtige Künstler Originalaufnahmen zu erhalten; so hat besonders Georg Hufnagel und sein Sohn Jakob viele Bilder beigesteuert. Aber Braun benutzte auch seine weitreichenden Verbindungen mit hohen Herren zur Förderung seines Werkes. So stand er in regem Briefwechsel mit dem Produx Cimbriae, dem schleswigschen Statthalter Heinrich Rantzau, der ihm eine größere Zahl von Aufnahmen besonders norddeutscher Städte zukommen ließ. Auch die mecklenburgischen Blätter des fünften Bandes verdankt Braun seiner Vermittelung. Über die Ansicht von Wismar hat sich ein Briefwechsel im dortigen Ratsarchiv erhalten, ein deutsches Schreiben von Bürgermeister und Rat an Heinrich Rantzau vom 17. Juni 1595 und ein lateinischer Dankbrief Georg Brauns vom 25. September, wobei er einen Abzug der fertig gestochenen Ansicht zum Dank übersendet. Beide Briefe sind s. 3. durch Vermittelung des Dr. Fr. Crull von Heinrich Lempertz veröffentlicht 25 ), werden aber als Anlage II von neuem in von Dr. Techen genau verglichenem Abdruck wiedergegeben, da sie an jenem entlegenen Orte für uns fast verschollen sind. Die Wismarsche Ansicht (nebst Beschreibung) ist vom Ratsherrn Georg Jule "ins Werk gericht" - was vielleicht nur auf den Text geht -, die von Ratzeburg durch Gerdt Hane 1588 gezeichnet, der Künstler der Rostocker Ansicht ist unbekannt. Wenn Westphalen auf seinem schlechten Nachstich sie dem Petrus Lindeberg zuschreibt, so hat er die Textüberschrift mißverstanden; der Text ist die ein wenig gekürzte Topographie Rostocks, die Lindeberg, übrigens ein für


25) Annalen des hist. Vereins f. d. Niederrhein, Heft 36, Köln 1881 S. 181 - 183. Weitere Bemühungen Rantzaus für das Braunsche Werk weist Bertheau in 3. Schlesw.-Holst. Gesch. 21, 1891, S. 309 - 13, nach.
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Heinrich Rantzau vielfach arbeitender Gelehrter, 1594 in lateinischer Sprache veröffentlicht hatte.

Auch nach Brauns Tode blieben die Platten zunächst noch in Köln; später erwarb sie Johannes Jansson in Amsterdam, der sie geographisch ordnete und durch zahlreiche prächtige neue Blätter, meist von Wenzel Hollar gestochen, vermehrte, auch unmodern gewordene Schildumrahmungen durch zeitgemäßere ersetzte. So erschien das Werk um 1657 neu in 8 Bänden 26 ) auf Groß - Papier mit vielfach erweitertem Texte; die beiden 1657 ausgegebenen Oberdeutschland umfassenden Bände führen auf dem Kupfertitel die Aufschrift: Theatrum exhibens illustriores principesque Germaniae superioris civitates, auf dem Buchdrucktitel aber: Urbium . . . tabulae. Der Text ist nur lateinisch. In dieser Ausgabe finden wir alle fünf in Köln ausgegebenen meckl. Bilder wieder und dazu eine prachtvolle Vogelschauansicht Rostocks von Wenzel Hollar, deren Zeichnung aber erheblich weiter zurückliegen muß. Die Verlagsnachfolger veröffentlichten dann im Jahre 1682 eine Auswahl der wichtigsten und besten Platten in zwei Bänden unter holländischem Titel 27 ), wobei auf manchen Platten veraltete Staffagen ausgeschliffen und durch andere Vordergründe ersetzt wurden (so auch bei dem Blatte Wismar). Diese wie die folgenden Ausgaben sind ohne Text auf der Rückseite der Stiche. Wohl in den neunziger Jahren des Jahrhunderts erwarb dann die Platten der Amsterdamer Stecher und Verleger Frederick de Wit, der sie mit seiner Adresse versah und neu geordnet unter dreisprachigem Titel 28 ), aber ohne Jahreszahl herausgab. Endlich gelangte wenigstens ein Teil der Platten im Anfang des 18. Jahrhunderts in den Besitz des Leydener Verlegers Peter van der Aa, der aus ihnen und vielen andern von ihm zusammengekauften


26) Belgium sive Germania inferior, 2 Bände, 1657; Germania superior, 2 Bände, 1657; Gallia et Helvetia, o. J.; Hispania et ad Orientem et Austrum versae civitates, o. J.; Italia, o. J.; Urbes septentrionales, o. J.
27) Tooneel der vermaarste Koop - Steeden en Handels - plaatsen van de geheele Wereld. T'Amsterdam by de Erfgenamen van Sal t . Joannes Janssonius van Waesberge. 1682, Gr.-Fol. - Auf Verwechselung mit diesem Werk dürfte die häufige Anführung in Antiquariatskatalogen "Blaeus Koopstede" zurückzuführen sein, die ich nirgends, auch nicht in Amsterdam, feststellen konnte.
28) Theatrum praecipuarum totius Europae urbium . . Afbeeldinge van de vornaamste steden van Europa . . . Le theatre de plusieurs plans et profils des plus renommeez villes de l'Europe. T'Amsterdam by Frederick de Wit. o. J. Gr.- Fol.
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Kupferplatten ein umfangreiches Bilderwerk 29 ) in 66 Bänden um 1729 zusammenstellte, von denen vier Bände mit 155 Tafeln Deutschland umfassen; aus Braun findet sich darin nur noch die größere Ansicht von Wismar in stark abgetriebenem Abdruck.

Auf das Werk Brauns und seine Wandlungen mußte etwas genauer eingegangen werden, da es für die Städteansichten bis auf Merians Zeit größten Einfluß geübt hat, auch auf die mecklenburgischen; wir wenden uns nun diesen im besondern zu.

Der erste Band des Braunschen Städtebuchs enthält als Blatt 27 der lateinischen, 28 der deutschen und französischen Ausgabe eine Platte mit vier Ansichten, oben Wittenberg (fälschlich Wittenburg bezeichnet) und Frankfurt a. O., unten links Rostock, rechts Wismar, beide verkleinerte Nachstiche nach Hans Weigel, erstere Ansicht aber links durch Petrikirche und Tor ergänzt, beide aber mit verhängnisvoller Verwechselung 30 ) der Überschriften, so daß zur Linken Wismaria, zur Rechten Rostochium steht. Dieses Versehen beeinflußt auf viele Jahrzehnte alle späteren Nachbildungen dieser Stiche. Aus unbekanntem Grunde wird diese Platte bald verändert und erhält statt der Seitenansicht von Wittenberg eine wenig gute Vogelschauansicht dieser Stadt. Nach einigen Jahren muß die Platte ganz verunglückt sein und wird durch eine viel gröber gestochene ersetzt, auf der die Ansichten näher zusammengerückt, auch die Überschriften anders abgeteilt und ohne Verzierungen sind.

Etwa 1597 - diese Jahreszahl tragen die drei jüngsten Ansichten des Bandes - bringt Band V als Nr. 43, 46, 47 die schon oben erwähnten drei ganzseitigen Bilder von Ratzeburg, Wismar und Rostock, besonders die beiden letzteren vortreffliche, perspektivisch gehaltene Ansichten, von denen Wismar nun das spitze Türmchen zwischen den vier Turmgiebeln an St. Marien aufweist. Rostock hat bei St. Petri wie St. Nikolai spitze hohe Helme, bei Nikolai aus vier dreieckigen Giebeln aufsteigend; bei St. Jakobi sieht man die wohl 1588 entstandene neuere Turmform, aber mit dreifacher (!) Laterne, das siebentürmige Rathaus ist deutlich zu erkenmen, dagegen sind am Strande nicht sieben, sondern acht (und eine kleine in einem Häuschen endigende) "Kopmans-


29) Galérie agréable du monde [p. 39 - 42] tome I - IV de l'empire d'Allemagne . . . Leyde, Pierre van der Aa (1729). Kl. - Fol.
30) In Band I finden sich mehrere derartige Verwechselungen; so ist eine Ansicht von Stade (Blatt 24/25) als Oldenburg in Holstein bezeichnet; auf Blatt 40/41 sind Straubing und Regensburg vertauscht, doch ist dieses Versehen bemerkt und in den späteren Ausgaben die Überschriften durch Umstechen berichtigt.
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brüggen" vorhanden. Neu aufgenommen in diesem Bande ist ein Bild von Ratzeburg, aus der Vogelschau gesehen, im Vordergrunde das später (1690) völlig abgerissene, z. T. unter Wasser gesetzte alte Schloß, dahinter die Stadt mit den früheren, nach dem Brande von 1693 ganz veränderten Straßenzügen und mit dem Dom.

In der Neuausgabe von Jansson 1657 werden nicht nur alle früheren Blätter unverändert wiederholt, nur unter andern Nummern (119 Ratzeburg, 122 Rostock, 152 Wismar, 155 Wittenberg - Frankfurt - Wismar - Rostock), sondern es tritt als Blatt 123 eine herrliche Vogelschauansicht Rostocks von dem berühmten Kupferstecher Wenzel Hollar (1607 - 1677), einem Schüler des älteren Matthaeus Merian, hinzu, unten links acht sehr zierliche Trachtenfiguren, unten rechts 36 Erklärungsnummern enthaltend. Durch die genau von Norden her geschehene Aufnahme ist die Wiedergabe des Rathauses unmöglich gewesen; aber für viele andere Gebäude gibt das Bild die einzige ältere Darstellung, die wir haben. Bei St. Nikolai fehlen - in Bestätigung der oben angeführten Nachricht - bereits die vier Giebel des Turms. Das Mönchentor erscheint gleich dem Lager - Tor und anderen mit abgetrepptem Giebel, was klar gegen die Wirklichkeit des Renaissance - Prachtbaus bei Vicke Schorler spricht; er ist sicher nicht zur Ausführung gekommen. Das Kröpeliner Tor hat seinen 1597 noch vorhandenen Wehrgang nicht mehr.

Aus verschiedenen schon und noch nicht vorhandenen Baulichkeiten hat W. Josephi 31 ) festgestellt, daß die Vorlage zu Hollars Stich schon zwischen 1624 und 1626 entstanden sein muß; darnach hat Hollar sie schwerlich selber aufgenommen, auch wenn er - was die geschichtlichen Ereignisse in Böhmen mir wahrscheinlich machen - schon erheblich früher als 1627 aus Böhmen verbannt sein dürfte.

Bei der späteren Neuausgabe durch die Jansson - Waesbergeschen Erben erleidet nur eine der Braunschen Platten, das größere Blatt Wismar, eine erhebliche Veränderung: es wird der ganze Vordergrund mit den Trachtenfiguren herausgeschliffen, die Platte erheblich verschmälert und ein neuer Vordergrund eingestochen, der links eine breite Kuff unter Segel und ein Bot, rechts Fischer und


31) Meckl. Nachr. 1916 Nr. 128; daß Hollar aber die Oberwarnow als Querwarnow auf dem Stiche bezeichnet habe, ist ein wohl durch irgendeinen Flecken oder Punkt im O auf dem betr. Exemplar des Blattes veranlaßter Irrtum des Verfassers; auf allen von mir gesehenen Abdrücken steht deutlich Querwarnow, niederdeutsch für Oberwarnow.
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Weidevieh nebst einem Knaben zu Pferde aufweist; durch diese Änderungen, besonders auch des Verhältnisses der Höhe zur Breite der Platte, hat das Bild an künstlerischer Wirkung gewonnen.

4. Nachbildungen nach Braun und Hogenberg.

Die Braun und Hogenbergschen Ansichten, zunächst die beiden ältesten von 1572, haben vielen andern Städtebildern als Vorlage gedient, wodurch die Verwechselung der Namen immer weiter ging, bis endlich Wismar seine eigene Darstellung ganz einbüßte, weil sein fälschlich den Namen Rostock tragendes Bild bald durch ein wirklich Rostock vorstellendes Blatt ersetzt wurde.

1. Um 1580 erschien in Venedig eine große Folge kleiner Ansichten, meist von Francesco Valegio, einige auch von Martin Rota gestochen, anscheinend zunächst einzeln ausgegeben 32 ), erst hernach mit einem Titelblatt "Raccolta di le piv illvstri et famose citta di tvtto il mondo" versehen. Eine zweite gegen 1600 herausgekommene Ausgabe vereinigte je zwei Stiche auf einer Seite und erhielt ein sehr reich ausgestattetes Titelkupfer, worin ein ausführlicherer Titel "Teatro delle piv illvstri et famose citta del mondo. . . In Venetia Donato Rasicoti forma . . ." mit Rötel eingedruckt war. Beide Ausgaben bieten ziemlich flüchtige Nachstiche von Wismaria (= Rostock) und Rostochium (= Wismar) nach Braun I, mit je vier Zeilen Text am untern Rande; in der zweiten Ausgabe sind Wismaria und Brema, Rostochium und Ossenborgh je auf einem Blatte abgedruckt.

2. Wenig später gab der betriebsame Verleger Nikolaus Basse in Frankfurt am Main ein Städtebuch heraus, das sich in der ersten Ausgabe 1581 als eine Neubearbeitung eines "Summarischen Auszug von Erbauung und Ankunft etlicher namhaftiger Stätte" des D. Wolffgang Jobst durch den Marburger Prokurator Abraham Saur von (aus) Franckenberg 33 ) gibt, in der zweiten 1585 aber letzteren allein als Verfasser nennt. Aber erst die dritte Ausgabe von 1587 bringt einige (6) Städteansichten in Holzschnitt in schmalem Querformat; nur der Text aller drei Ausgaben geht


32) Dafür spricht, daß die wenigen vorkommenden Exemplare der ersten Ausgabe stets in der Zahl der Ansichten abweichen und fast immer des Titelblatts entbehren. Außer den Titelblättern habe ich 321 verschiedene Ansichten feststellen können.
33) Es führt nun den Titel: Parvum theatrum urbium, das ist erster Anblick und summarischer Auszug von Erbauung . . . namhafter Städte . . . Frankfurt 1581, 85, 87 in Kl.- 8°, 1590, 93, 95, 1610 in Groß - 8°. - Es werden auch noch Ausgaben mit andern Jahreszahlen angeführt, doch dürften nur die oben genannten wirklich erschienen sein.
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auch auf Mecklenburg mit Rostock und Wismar ein. Dann aber nimmt der Verleger eine einschneidende Verbesserung vor; wohl von 1590, sicher von 1593 ab sind die weiteren Ausgaben mit zwar kleinen, aber sehr zierlich in Holz geschnittenen Städtebildern versehen, und nun finden wir S. 115 die Abbildung von Wismar nach Braun, aber mit der Überschrift "Die Stadt Rostock" (so in der Ausgabe von 1593); 1595 wird der Text erweitert und Rostock - Wismar auf die S. 162 versetzt, welchen Platz es auch in der letzten 8°- Ausgabe von 1610 bewahrt; 1658 wird das Werk von Hermann-Adolph Authes neu bearbeitet und, textlich stark vermehrt, in 4° neu herausgegeben; das alte Bild kehrt hier unter R S. 73 wieder.

Basse wußte aber mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und gab neben diesem deutschen 1595 auch ein lateinisches Städtebuch in 4° heraus, von dem Würzburger Universitätslehrer und Leibarzt Adrianus Romanus bearbeitet, unter dem Titel Parvvm theatrvm vrbivm sive vrbivm praecipvarvm totivs orbis . . . descriptio, das 1608 in neuer Auflage erschien; beide Drucke enthalten S. 106 denselben Holzschnitt von Wismar als Rostochium.

Endlich verlegte Basse auch des Pfarrherrn Johann Rauw (Ravius) zu Wetter große deutsche Kosmographie 34 ), die in einem starken Foliobande, reich illustriert, zuerst 1597 erschien; auch sie enthält denselben Holzschnitt von Wismar - Rostock auf S. 496.Obwohl das Werk besser bearbeitet war als das von Münster und von Viktor Hantzsch in seiner Arbeit über diesen S. 161 als treffliche Arbeit gelobt wird, scheint ihm doch kein buchhändlerischer Erfolg beschieden gewesen zu sein; denn die beiden späteren Auflagen von 1612 und 1624 erweisen sich bei genauerem Vergleich als Titelausgaben des ersten Drucks mit entsprechend veränderten Vorstücken. So erklärt sich auch, daß Rauws Werk recht selten ist.

3. Von 1608 an gab Antonius von Albizi (Albitius), der lange Jahre zu Augsburg und dann zu Kempten lebte, wo er 1626 im Alter von 78 Jahren starb, in zahlreichen lateinischen und deutschen Ausgaben "Christlicher Fürsten und Potentaten Stamm-


34) Die erste Ausgabe ist betitelt: Cosmographia, das ist . . Beschreibung . . ., die zweite: Weltbeschreibung, das ist eine schöne . . . Cosmographia . . ., die dritte wieder: Cosmographia, das ist eine schöne . . . Weltbeschreibung . . . Daß schon früher, etwa 1574 oder 1576, eine Ausgabe des Werkes erschienen sei, beruht auf Irrtum, dem auch v. Loga a. a. O. S. 2 verfiel; es liegt wohl eine Verwechselung mit dem einen Unterteil des General - Chronikon vor.
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bäume" in Großfolio heraus, deren von Daniel Custos hergestellte Stiche er am Fuß mit Ansichten schmücken ließ; so trägt der Stammbaum der mecklenburgischen Herzoge unten die Ansicht Rostochium, von St. Petri bis St. Johannis reichend, ziemlich frei nach Braun Band V. Mir lagen Ausgaben von 1619 und 1627 vor, nicht im Bilde, sondern nur im vermehrten Stammbaum verschieden.

4. Der Leydener Geograph und Historiker Petrus Bertius, der schon 1612 fünf Bücher geographischer "Tabeln" veröffentlicht hatte, gab 1616 im Verlage von Joannes Jansson zu Amsterdam heraus: Commentariorum rerum Germanicarum libri tres, Querfolio, reich mit gestochenen Karten und Ansichten geziert, letztere nach Braun und Hogenberg; S. 652 ist Rostock, S. 715 Wismar enthalten, beide mit lateinischem Text auf der Rückseite des folgenden Blattes. Während aber "Wismar" dem alten Rostocker Vorbild aus Braun I weiter folgt, findet sich als "Rostock" eine nicht üble verkleinerte Nachbildung der großen Ansicht aus Braun Band V; von den dortigen zehn Trachtenbildern sind vier übernommen. So liegen in Wahrheit jetzt zwei Abbildungen von Rostock, keine von Wismar mehr vor. Der Stecher ist nicht genannt; mehrfach wird Peter von den Keere (Kaerius) als solcher angegeben; doch ist mir das nicht gerade wahrscheinlich, da - als einzige - die Ansicht von Würzburg ein bis jetzt nicht gedeutetes Monogramm aufweist, das Keer jedenfalls nicht angehört. Die zweite Auflage 1632 wiederholt dieselben Stiche an gleicher Stelle, eine dritte erscheint 1635 in 12° ohne Bilder; dagegen ist der Stich von Rostock (nach Braun V) 1620 auch für das - sehr seltene - holländische Werk benutzt: "T'Keyser - Ryck van Duytsch - land . . . met een verhael van de Academien . . .", das ebenfalls in Janssons Verlage erschien. Ferner finden sich beide meckl. Blätter wie viele der anderen auch in sehr gutem Abdruck ohne Text auf der Rückseite, ob einzeln oder in einem Werk zusammen erschienen, konnte ich bisher nicht feststellen 35 ).

5. Vom Jahre 1623 an gab der Frankfurter Kupferstecher Eberhard Kiefer in zwei Folgen von je acht Heften ein sehr zierlich gestochenes Städtebuch in klein quer - 4° heraus, in dem jedes


35) Jedenfalls gehören sie nicht zu Matth. Dresser, Von den fürnehmsten Städten . . Leipzig 1607, 4°., wie Katalog 143 von Ludw. Rosenthal unter Nr. 1882 will; es sind nur in das betr. Exemplar dieses Werkes viele der Bertiusschen Bilder eingeklebt. Wer übrigens auch die Bertiusschen Texte zu Rostock und Wismar sammeln will, findet sie auf der Rückseite der Ansichten von Rufach und Wittenberg.
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Blatt außer der Ansicht ein Sinnbild, ein "Emblem" enthält, das mit dem Ortsbilde - wie er ausdrücklich erklärt - in keinerlei Zusammenhang steht, auch durch Sinnsprüche und Reime erläutert wird. Zur Auswahl dieser Embleme und zur Verfertigung der Verse bediente Kiefer sich des damals in Frankfurt lebenden "kaiserlich gekrönten Dichters" Daniel Meisner aus Commothau in Böhmen, der aber schon über der Bearbeitung des 6. Heftes hinstarb. An den Stichen hat er überhaupt keinen Teil, und es ist unverdiente Ehre, wenn man das Werk immer nach ihm, statt nach Kieser benennt; die Verse zu den folgenden Teilen haben u. a. Liebold, Gottfried, Kornmann geliefert. Das Werk selbst führte den lateinischen und deutschen Titel: Thesaurus philopoliticus . . . Politisches Schatzkästlein. Kieser gewann für das Werk, an dem er anscheinend selber nicht mitarbeitete (wenigstens findet sich auf keinem Blatt sein Name oder Monogramm), hervorragend tüchtige Stecher; im 1. Bande wirkte außer Sebastian Furck vor allem Matthaeus Merian d. Ä. mit, von dem nicht nur der Stich, sondern auch viele Aufnahmen herrühren. Bei Kiesers im November 1631 erfolgten Tode lag die Sammlung in zwei Bänden oder 16 Heften mit über 800 Kupferstichen vollendet vor. Hernach erwarb Paul Fürst in Nürnberg die Platten, ordnete sie neu und gab sie von 1637 an unter dem Titel Sciographia cosmica in acht Bänden neu heraus, seine Erben 1678 nochmals als Sciagraphia cosmica, spätere Besitzer der Platten noch ein- bis zweimal. Während für süd- und mitteldeutsche Orte sich viele Neuaufnahmen finden, begnügte das Werk sich für unsere Gegenden mit Wiedergabe der Braunschen Bilder, anscheinend z. T. auf dem Umwege über Bertius. Im 1. Heft der Kieferschen Ausgabe erschien Rostock als Blatt 40 (= Braun V), im vierten Ratzeburg als Blatt 34 und im siebenten "Wismar" als Blatt 51, letzteres wieder Rostock nach Braun I bietend. Verschiedene Änderungen an Inschriften und Nummern lassen fünf verschiedene Plattenzustände feststellen, aber wohl nicht durchweg bei allen Blättern; von "Wismar" lagen mir alle fünf vor.

6. Nach Gustav Adolfs Siegeszuge durch Deutschland verfaßte der Pfarrer Johann Ludwig Gottfried 36 ) zu Offenbach im


36) Ihn hat G. Droysen in seiner Habilitationsschrift "Arlanibaeus, Godofredus, Abelinus", Berl. 1864, 4°, fälschlich zu einem Pseudonym für Joh. Phil. Abelinus gemacht, während es sich um zwei grundverschiedene Personen handelt; darauf wird gelegentlich einmal näher einzugehen sein. Bedauerlicherweise sind viele Bibliotheken Droysen gefolgt und stellen alle Schriften Joh. Ludwig Gottfrieds unter Abelinus ein.
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Ysenburgischen eine Schrift "Inventarium Sueciae d. i. Beschreibung des Königreichs Schweden", die 1632 bei Friedrich Hulsius zu Frankfurt in Folio herauskam und nach Gustav Adolfs Tode mit einem Nachtrage vermehrt ward. Das Buch ist nicht nur mit den von Seb. Furck gestochenen Bildnissen schwedischer Könige geschmückt, sondern auch mit einer großen Zahl von eingedruckten Städtebildern in äußerst feiner Radierung, auch einigen losen Tafeln geziert; sie sind schwerlich von Hulsius selber gestochen, zwei führen ein noch nicht aufgelöstes Monogramm HK 37 ). Auf S. 362 ist Rostock, auf S. 372 "Wismar" dargestellt, wieder beides Rostock nach Braun wie bei Bertius und Kiefer.

7. Eine sehr mäßige, z. T. irreführende Nachbildung der großen Rostocker Ansicht bei Braun V gibt E. J. von Westphalen in seinen Monumenta inedita Band III zu Sp. 782, fälschlich den Stich nach der Zeichnung Lindebergs benennend. Neben anderen Veränderungen hat er dem Nikolaiturm auf jeder Seite 2, also 8 Giebeldreiecke gegeben! Zu den Trachtenbildern hat er noch einige lateinische Erklärungen hinzugefügt, die dann auf dem Tiedemannschen Steindruck, der Werner Reinholds Chronik von Rostock 1836 beigegeben ward, ins Deutsche übertragen wurden. Während ich sonst nicht auf neuere Nachbildungen alter Bilder eingehen kann, muß ich doch auf eine eigenartige freie Wiedergabe dieser Ansicht in sehr frühem Steindruck hinweisen, in der die Trachtenfiguren stark in den Vordergrund treten, das Stadtbild mehr nebensächlich erscheint 38 ).

5. Moritz Sachssche Ansicht von Rostock.

Im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts wirkt in Rostock als Buchdrucker Moritz Sachs (Saxo), von Stieda 39 ) zu den Privat-


37) An Matthaeus Merian ist wegen seiner gleichzeitig herausgegebenen Historischen Chronik (in späterer Auflage: Band II des Theatrum Europaeum) schwerlich als Stecher zu denken, wenn auch die Art der seinen ähnlich ist und auffälliger Weise die Ansicht von Köln im Inventarium auf Merians seltenen Stich der Stadt aus 1620 zurückgeht.
38) Bildersammlung des Ver. Meckl. Gesch. - Eine sehr gute Wiedergabe der größeren Braunschen Ansicht gibt u. a. eine Rostocker Studentenballeinladung von 1898; wie lange sich aber eingewurzelte Fehler hinziehen, beweist eine englische Zeitschrift von 1851 (Samml. d. Rost. Alt.-Vereins), die als "Rostock in Germany" noch eine Nachbildung der in Wahrheit Wismar darstellenden Ansicht aus Braun I 1572 enthält!
39) Studien z. Gesch. des Buchdrucks u. Buchhandels in Mecklenburg (S.-A. a. Arch. z. Gesch. d. D. Buchhandels XVII) 1894 S. 74.
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buchdruckern gezählt, aber wie von den Hansestädten, so auch vom Rat der Stadt für amtliche Drucksachen benutzt; gerade auf derartigen Verordnungen wendet er 1614 und 1623, vielleicht noch öfter, einen Titelholzschnitt an, der die Stadt Rostock von SW, also von der Landseite her, wiedergibt; er ist roh gearbeitet, aber immerhin eine selbständige Aufnahme, freilich bei dem kleinen Maßstab und der ziemlich schülerhaften Zeichnungsart von wenig Bedeutung für die Rostocker Baugeschichte; das Kröpeliner Tor hat noch den Wehrgang, St. Nikolai noch die vier Turmgiebel, die 1618 abgebrochen wurden.

6. Gustav Adolfs Siegeszug.

Wie schon 1620/21 auf größeren Kupferstichen die Städte zusammengestellt wurden, die sich Spinola ergeben mußten - mir lag einer mit 37 Städtebildern vor -, so ließ sich Kupferstecher- und Verlegergewerbe auch die Gelegenheit nicht entgehen, Gustav Adolfs Siegeszug durch Deutschland in ähnlicher Weise zu verherrlichen. Teilweise ließ man selbständige Flugblätter erscheinen, teilweise gab man solche Ansichtsblätter auch Flugschriften bei, wie z. B. einer deutschen Ausgabe der Arma Suecica. Mir sind z. T. aus eigener Anschauung, z. T. aus Snoilsky 40 ) zehn derartige Darstellungen bekannt, vermutlich noch nicht alle erschienenen, da gerade von losen Flugblättern viel hat verloren gehen müssen. Bald geben diese Blätter nur in einfachen Feldern aneinandergereiht die eroberten Städte wieder, bald in einem Gustav Adolfs Bildnis umgebenden Schneckenband, bald als einen langen Strom, den der Papst auf Gustav Adolfs Lanzenstoß erbricht. Auch viele mecklenburgische Städte sind nach Zeitfolge der Eroberung darunter, aber nur bei wenigen scheint ein Streben nach Ähnlichkeit vorzuliegen, die meisten muten uns als reine Phantasiebilder an; zum hundertjährigen Gedächtnis gab 1730 der Augsburger Kupferstecher Elias Baeck alias Heldenmuth eine ähnliche Zusammenstellung auf zwei Blättern heraus, die sogar 205 Städte umfaßt. Genannt werden auf diesen Flugblättern Neubrandenburg, Gadebusch, Schwerin, Güstrow, Rostock, Ribnitz, Malchin (Walchein!), Fürstenberg, Sternberg, Grevismühlen, Parchim, Plau, Dömitz, Neustadt (ob in Meckl.?), Wismar, einige öfter, manche nur einmal.


40) Karl Snoilsky, Svenska historiska planscher, Stockholm 1893 - 95, Sond.- Ausg. aus Kongl. Bibliotekets Samlingar XV - XVIII.
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7. Matthaeus Merian und seine Nachfolgerschaft.

Zu den drei bisher allein graphisch dargestellten mecklenburgischen Orten treten erst um die Mitte des 17. Jahrhunderts weitere Orte hinzu, als Matthaeus Merians Erben zu Frankfurt am Main in Fortsetzung des von ihrem Vater begonnenen großen Werkes der deutschen Topographieen im Jahre 1653 41 ) zur Herausgabe der Topographia Saxoniae Inferioris, der Beschreibung Niedersachsens, schritten. Freilich zwei Stiche hatte schon der Vater Merian 42 ) in der großen illustrierten Folioausgabe des Tractatus de rebus publicis Hanseaticis von Johannes Angelius von Werdenhagen dargeboten, die 1641 zu Frankfurt erschien, nachdem ein erster Druck zehn Jahre früher zu Leyden in zwei dicken Sedezbändchen herausgekommen war. In dieser großen Ausgabe findet sich unter den 191 Kupfern als Nr. 90/91 ein Doppelblatt mit der Ansicht von Wismar und Rostock; beide erinnern im übrigen noch an Brauns größere Darstellung, haben aber für beide Städte an der Hafenseite eine Reihe neuer Befestigungen; kleinere Abweichungen auf der Rostocker Ansicht (nur sechs Rathaustürme, Fraterhaus ohne Turm, auch wohl die Abweichungen am Jakobiturm) dürften ungenauer Arbeit des Stechers zur Last fallen. Diese beiden Ansichten werden nicht nur unverändert in der Topographie wiederholt, sondern sogar noch dem 1734 erschienenen 20. Bande des Theatrum Europaeum wieder beigegeben, der die Jahre 1713-1715 behandelt.

Wie schon oben erwähnt, trat dann im Jahre 1653 die "Topographia Saxoniae Inferioris Das ist Beschreibung der Vornehmsten Stätte vnnd Plätz in dem hochl: NiderSachß. Crayß" ans Licht, die mit Ausnahme von Braunschweig - Lüneburg, dem auf Wunsch der Herzoge ein besonderer Band gewidmet ward, das ganze niedersächsische Gebiet bis nach Magdeburg und Halle hinauf behandelte. Auch dieser Band legt Zeugnis ab für die künstlerischen Absichten und Fähigkeiten der Herausgeber; den Text stellte wie meist Martin Zeiller zusammen, Stich und Druck besorgte und überwachte Merians zweiter Sohn Caspar, während


41) In meiner Meckl. Lit. Nr. 400 ist durch einen Druckfehler 1651 gesagt; im ganzen gibt es drei verschiedene Drucke mit mehreren Unterarten; alle tragen dieselbe Jahreszahl 1653 auf dem Titel, obwohl der zweite etwa 1670/80, der dritte etwa 1700 erschienen ist.
42) * zu Basel 1593, † zu Langenschwalbach, begraben zu Frankfurt 1650.
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dem älteren Bruder Matthaeus dem Jüngeren 43 ) mehr die Fortsetzung des Theatrum Europaeum oblag. Auffallen muß für unser Gebiet, daß die Topographie keine Ansicht von Ratzeburg bringt; infolgedessen wirkt die Braunsche Abbildung noch bis in das letzte Viertel des Jahrhunderts nach. Dagegen finden sich zwölf neue mecklenburgische Blätter.

Für Rostock gibt das Werk noch eine größere 65 cm breite Ansicht, den Standpunkt ein wenig verschoben gegen die von 1641, wenn auch sonst ihr sehr ähnlich; manche Fehler sind berichtigt; so hat das Fraterhaus wieder seinen Turm, das Rathaus die siebente Spitze; manches andere aber gibt zu Bedenken Anlaß, so wenn der Jakobiturm wieder - nach Braun - lange Blenden und eine einfachere Spitze ohne Galerie erhalten hat, auch wenn an der Hafenseite weniger Bastionen vorhanden sind als bei Werdenhagen 1641; bietet das Kröpeliner Tor auch hier noch seinen Wehrgang, so muß gegen die Richtigkeit dieser Einzelheit ein Vergleich mit dem oben besprochenen Hollarschen Vogelschaubilde sprechen.

Einigen Exemplaren der zweiten Ausgabe des ersten Drucks des Werks ist ein oben bei dem handschriftlichen Belagerungsplan von 1631 schon erwähnter "Wahrer Geometrischer Grundtriß der Stadtt Rostock" als Vogelschauplan beigegeben, mit 54 Erklärungen; hier hat - richtig! - St. Nikolai schon keine Turmgiebel mehr und der Wehrgang am Kröpeliner Tor ist fortgefallen. Vermutlich ist die Platte bald zerbrochen, was bei der Wichtigkeit und Zuverlässigkeit des Planes zu bedauern ist.

Ein ähnlicher Vogelschauplan findet sich, und zwar stets, für Wismar; er zeigt die während des großen Krieges auf Wallensteins Drängen errichtete fünfseitige Zitadelle.

Zu diesen beiden altbekannten Städten treten nun eine Reihe weiterer, die bisher noch keine Abbildung fanden, vor allem die beiden Residenzstädte Schwerin und Güstrow, erstere in einer sehr schönen Ansicht, die noch das Bild der Stadt vor dem Brande, auch die alte Schelfkirche, aufbehalten hat, von Caspar Merian selber gestochen; von Güstrow finden wir zwei Blätter, ein von demselben Künstler herrührendes Bild von Südosten aus mit dem Schloß im Vordergrunde, und einen großen Vogelschauplan, durch Carl Henr. à Osten gezeichnet. Weiter finden wir die beiden Nebenresidenzen Bützow und Gadebusch , die Festung Dömitz , Kloster Rühn, sowie das 1648 schwedisch


43) Matthaeus d. J. * zu Basel 1621, † zu Frankfurt 1687, Caspar * zu Frankfurt 1627, † wohl Anfang 1691, nicht zu Frankfurt, vielleicht zu Wertheim.
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gewordene Neukloster, endlich einen ziemlich kümmerlichen Grundriß von Plau; mehrfach sind zwei Orte auf einer Platte dargestellt 44 ). Auch eine Karte von Mecklenburg 45 ) ist dem Werke beigegeben.

Es ist nicht anzunehmen, daß etwa Caspar Merian selber diese neuen Ansichten an Ort und Stelle aufgenommen hat, vielmehr möchte ich glauben, daß Matthaeus der Jüngere, der längere Zeit als Porträtmaler den schwedischen Feldmarschall Karl Gustav von Wrangel begleitete und 1650 mit ihm in Wismar 46 ) war, der Vermittler, schwerlich der Zeichner, der Aufnahmen gewesen ist.

Der Einfluß der Merianschen Topographie auf unsere Städteabbildungen ist nicht minder groß gewesen als der des Braunschen Werks, er erstreckt sich bis weit ins 18. Jahrhundert hinein, ja - wenn auch vielleicht über eine Zwischenstation hinweg - bis zu den rohen Stichen im Privilegierten Zittauischen Tagebuch, wo wir 1801, 1804, 1818 noch Stiche von Güstrow, Rostock, Wismar, Dömitz nach Merian finden.

1. Zuerst traten die Holländer auf den Plan: 1656 gab der Amsterdamer Verleger Aegidius Janßon Valckenier "Regnorum Sueciae, Gothiae, . . & Urbis Wismariae descriptio nova" in 12° heraus, deren Widmung der Ulmer Rektor Martin Zeiller 1649 unterzeichnet (also wohl ein Nachdruck!), mit einer größeren Karte und vielen zierlichen Städteansichten und Plänen geschmückt; zu der S. 545 - 59 reichenden Beschreibung von Wismar ist ein Nachstich) des Merianschen Vogelschauplans beigegeben. Dann folgt 1658 im Verlage von Johannes Janßon junior, ebenfalls zu Amsterdam, der erste lateinische Bädeker in Taschenformat, eine Übersetzung des in Folio erschienenen deutschen Reisebuchs desselben Martin Zeiller; sie führt auf dem Buchdrucktitel die Bezeichnung "Fidus Achates", auf dem Kupfertitel "Itinerarium Germaniae" und ist mit einer sehr großen Zahl


44) Eine Ansicht der mecklenburgischen Stadt Wittenburg, die öfter in Katalogen aufgeführt wird, gibt es nicht; es liegt Verwechselung mit Wittenberg (Top. Obersachsen) oder Wittenborg (Top. Braunschweig) vor.
45) Weder auf dieser Karte noch auf der gleichfalls beigegebenen von Holstein finden sich Ratzeburger und Schaalsee angegeben, Fehler, die sich bis gegen Ende des Jahrhunderts auf allen Karten fortschleppen, für den letzteren sogar erst im 18. Jahrh. Berichtigung finden.
46) Von dort mußte er wegen des am 19. Juni erfolgten Todes seines Vaters nach Frankfurt heimkehren.
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von guten Kupfern, wohl ausnahmslos nach Merian, ausgestattet; zu S. 194 finden wir eine Ansicht von Rostock nach Merian 1641, zu S. 197 einen Nachstich desselben Plans von Wismar wie 1656, aber in abweichendem Neustich.

2. Dann kamen auch in Deutschland Länderbeschreibungen und Reiseführer in Kleinformat auf, die ebenfalls mit kleinen Nachstichen Merianscher Blätter geziert wurden, u. a. im Verlage von Christoph Riegel, David Funck, W. E. Felsecker, alle in Nürnberg, Daniel Bartholomäi in Ulm u. a. Sie benutzen teilweise dieselben Platten, stechen auch wohl einer dem andern nach. Durch die Unsitte der Antiquare, solche kleinen Blätter den Werken zu entnehmen und einzeln zu verkaufen, ist es sehr erschwert, diese meist in Größe von 6 1/2 zu 11 1/2 cm gehaltenen Blättchen den einzelnen Quellen zuzuweisen. Mir liegen, z. T. mit leichten Veränderungen nach Merian, Dömitz, Güstrow, Rostock, Wismar, meist in mehrfacher Aufmachung, vor, von denen ersteres der "Beschreibung des Elbstroms", letztere drei u. a. dem "Getreuen Reisegefährt durch Ober- und Niederteutschland", beide bei Christoph Riegel um 1686 (ob auch schon 1668?) erschienen, zuzuweisen sind, vielleicht daneben aber auch den Werken anderer oben genannter Verleger.

3. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts beginnt und zieht sich bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts hin eine große Folge von meist zart gestochenen Ansichten und Plänen, die der aufeinanderfolgenden Arbeit von drei Kupferstechern und Verlegern in Augsburg ihr Entstehen und Wachsen verdanken: Johann Stridbeck junior, Gabriel Bodenehr und als letzter Besitzer der Platten Georg Christoph Kilian. Ersterer fing an, die Kriegsschauplätze etwa vom letzten Drittel des 17. Jahrhunderts ab durch Sammlungen von Karten, Plänen und Ansichten der schaulustigen Welt vor Augen zu führen, u. a. brachte er schon den Titel "Curioses Staats- und Kriegs-Theatrum in - - "auf, den sein Nachfolger Bodenehr dann für mehr als vierzig Gebiete fortführte. Letzterer faßte dann aber außerdem die Karten, die Pläne, die Ansichten je für sich in Sammelwerken, dem "Atlas Curieux", der "Force d'Europe" (drei Bände) und "Europens Pracht und Macht" (ebenfalls drei Bände) zusammen, denen dann der dritte Plattenbesitzer Kilian nachträglich nur seine Adresse aufsetzte. In diesen großen Sammelwerken sind die Blätter der einzelnen Teile mit fortlaufenden Nummern versehen, in den Einzeltheatern nicht. Für unser Gebiet kommen aus Stridbecks Tätigkeit in Be-

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tracht nach Merian Wismar in Ansicht und Vogelschauplan (und nach einem später zu erwähnenden Werke von De Fer Plan von Wismar, rings mit Vaubanschen Befestigungen umgeben, wie sie in dieser Form nicht zur Ausführung gekommen sind). Diese drei Blätter gehören wahrscheinlich zu der Sammlung "Nordische Länder. Unterschiedliche dieser Zeit berufene Länder, Gegenden, Städte . . . vorgestellet", sicher aber hernach zu Stridbecks "Curioses Staats- und Kriegstheatrum Dermaliger Begebenheiten in den nordischen Reichen", beide in Querfolio. Gabriel Bodenehr gab dann 1717 ein "Curioses Staats- und Kriegstheatrum . . . in Holstein, Pommern und Mecklenburg" heraus, dem außer obigen drei Blättern, die zum Teil Textvermehrung erhielten, weiter enthalten waren: Güstrow Vogelschauplan, Rostock ebenso und größere Ansicht, endlich Ansicht von Schwerin, alle nach Merian. Ferner befindet sich im ersten Bande von "Europens Pracht und Macht" (um 1720) unter Nr. 75 ein gut gestochenes Blatt "Grodno Im Großherzogthum Litthauen"; in Wahrheit stellt es, wie der Augenschein lehrt, eine Ansicht von Güstrow nach Merian dar; aber bei der Eingravierung der Überschrift ist dem Stecher ein Mißgeschick begegnet, das in zwei Jahrhunderten bisher nicht festgestellt ward 47 ).

4. Als Einzelblatt liegt mir noch ein weiterer Nachstich der Merianschen Ansicht von Wismar vor, er ist bei gleicher Breite in der Höhe etwas zusammengerückt und trägt oben die Überschrift Wismaria ohne Wappen; ich vermute, daß er zu einem Flugblatt aus der Zeit der Eroberung durch die Dänen 1675 gehört.

5. Die Meriansche Abbildung von Schwerin und Güstrow und die Braunsche von Ratzeburg, aber jedesmal nur das Schloß, sind als Schmuck zweier hessischer Stammbäume benutzt, die einem Begräbnis - Prachtwerk beigefügt sind, dessen Titel lautet "Unverwelklicher Zedernbaum zum ewigen Angedenken an Georg II. von Hessen", herausgegeben von D. Johann Tack 48 ), 1662 zu Gießen in Großfolio erschienen; die Stiche sind von A. Haelwegh und J. Schweitzer.


47) Von den genannten Blättern gehören in Force d'Europe Teil I die beiden Pläne von Wismar als Nr. 194, 195, in Teil II die von Güstrow und Rostock als Nr. 33 und 84, in Europens Macht und Pracht Teil I Grodno (Nr. 75), Rostock (140), Schwerin (151), Wismar (193).
48) So oder Tackius heißt der Verfasser, nicht Tackig, was Antiquare gern aus der mißverstandenen Abkürzung 9 für us machen.
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8. Der Kalender des Nicolaus Perleberg.

Zu Anfang des Jahres 1657 gab der "verordnete Schreib- und Rechenmeister" in Rostock Nicolaus Perleberg einen immerwährenden Kalender unter der Aufschrift Calendarium Perpetuum heraus, von 1656 bis 1760 reichend, und widmete das in Kupfer gestochene Blatt den Bürgermeistern, Syndicis und Ratsverwandten der Stadt. Das große mit allegorischen und astronomischen Bildern, Aderlaßmann u. dgl. reich gezierte Blatt enthält unten eine Ansicht von Rostock aus NW, die anscheinend selbständig aufgenommen ist; auffälligerweise haben dabei die Türme von St. Nikolai und St. Petri [!] Giebeldreiecke. Außer den 13 beigeschriebenen Erklärungen findet sich zu beiden Seiten des Bildes eine kurze Beschreibung von Rostock.

9. Durch geschichtliche Ereignisse seit dem Dreißigjährigen Kriege veranlaßte Bilder.

Infolge der Abtretung Wismars an Schweden durch den Westfälischen Frieden wurde Mecklenburg mehrfach Schauplatz der Kämpfe, in die Schweden verwickelt ward; es ist daher kein Zufall, daß wie in den Druckschriften so auch bei den Abbildungen Rostock ganz zurücktritt, dagegen Wismar eine große Rolle spielt.

1. Nur ein schwerer Unglücksfall, der Rostocker Brand von 1677, gibt noch zu einem Bilde von Rostock die Veranlassung; in einem kleinen Sammelwerk "der verunruhigte holländische Löwe", herausgegeben von Amadeus von Fridleben 49 ), seit 1673 zu Nürnberg in 12° erscheinend, finden sich auch andere geschichtliche Ereignisse dargestellt. So enthält der zehnte Teil, 1678 erschienen, zu S. 443 eine Darstellung des brennenden Rostock; der Stecher des Blattes aber hat seine Vorlage (Merian - Werdenhagen 1641) irrtümlich richtig auf die Platte übertragen, so daß der Abdruck verkehrt, also im Spiegelbilde erscheint; die Zeichnung des Feuers und der Rauchwolken aber hat er richtig in den Osten seiner Wiedergabe verlegt, so daß tatsächlich auf dem Bilde nicht die Altstadt, sondern die Neustadt brennt, ein dritter Fall von Irrungen bei Wiedergabe mecklenburgischer Bilder.


49) Sonst Deckname für den Mystiker Abraham von Franckenberg, der aber schon 1652 †, hier also von einem andern Verf. benutzt.
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Zwei andere etwas spätere Darstellungen von Unglücksfällen möchte ich hier gleich anschließen, um hernach die eigentlich kriegsgeschichtlichen Bilder ungetrennt zu behandeln.

Am 28. Juli 1699 schlug der Blitz zu Wismar in die Pulvertürme beim Lübschen Tore, wodurch ein großer Teil der Neustadt mit dem Tore zerstört wurde. Das gab der Nürnberger Buchhändlerfirma von J. I. Felseckers Erben Anlaß, das Ereignis auf einem Flugblatte 50 ) abzubilden und zu beschreiben; auch in einer kleinen Nachbildung, ferner auf einem Nachtragsblatt zu Chr. Weigels Sculptura historiarum et temporum memoratrix unter Nr. VII ist das Ereignis wiedergegeben, letzteres anscheinend aber ganz freie Darstellung.

Das herzogliche Schloß zu Grabow, in dem damals der Herzog Christian Ludwig, jüngerer Bruder Karl Leopolds, später an dessen Statt vom Kaiser als Administrator eingesetzt und endlich regierender Herzog, seine Hofhaltung führte, ward am 3. Juni 1725 mit der ganzen Stadt durch eine Feuersbrunst zerstört. Dieses Ereignis gab nicht nur zu verschiedenen Brandpredigten Anlaß, sondern auch zu einem Kupferstiche in 4° mit der Aufschrift "Das durch Feuers Wuth verbrande Grabow". Über den Künstler ist mir nichts bekannt geworden.

2. Der 1675 von den Schweden gegen Brandenburg und Dänemark geführte Krieg läßt Wismar und Umgegend zu einem Brennpunkt der Ereignisse werden. Zunächst wird die Insel Poel von den Brandenburgern eingenommen, was zu einem Kupferstich im Theatrum Europaeum 51 ) den Anlaß gibt, auf dem außer dem befestigten Schlosse von Poel auch die Stadt Wismar, wenn auch nur klein, in Vogelschau dargestellt ist. Viel zahlreicher sind die Abbildungen der Belagerung und am 13./23. Dezember 1675 geschehenen Eroberung von Wismar selber durch die Dänen. Besondere Flugblätter, u. a. bei Th. v. Wiering in Hamburg erschienen, Tafeln im Diarium Europaeum wie in verschiedenen Werken von Eberh. Werner Happelius und verschiedene Einzelblätter geben teils die Beschießung der Stadt, teils Vogelschaupläne derselben, z. T. auch der befestigten Insel Walfisch wieder. Eine lebendige Darstellung der Beschießung mit Abbildung des dänischen Königspaares hoch zu Roß im Vordergrunde stach Jan Luyken für Valkenier - Mullers Verwirrtes


50) Drugulin, Bilderatlas 3550.
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Europa 52 ). Dagegen ist ein großer, von Georg Haas nach C. A. Lorentzens Gemälde um 1800 angefertigter Kupferstich "Staden Vismars Beleiring" ein reines Phantasiebild 53 ).

Denselben kriegerischen Ereignissen gehört auch eine Darstellung von der Eroberung der Damgartener Schanze durch die Brandenburger 1678 an, die im Theatrum Europaeum 51 ) erschien; ich erwähne sie, weil sie eine kleine Vogelschauansicht von Ribnitz enthält.

3. Nachdem Wismar im Frieden von St. Germain 1679 wieder in schwedischen Besitz gelangt war, bemühten sich die Schweden, die Stadt zu einer starken, ja uneinnehmbaren Festung auszubauen. Ein für diese Neubefestigung bestimmter Entwurf nach rein Vaubanscher Manier, der auf die Bodenverhältnisse keine Rücksicht nimmt, ist freilich in dieser Form nicht zur Ausführung gekommen, läuft aber nach seiner ersten Bekanntgabe durch De Fer zu Paris in seiner Force de l'Europe in vielen Nachbildungen herum, u. a. den schon vorher erwähnten von Stridbeck - Bodenehr, dann von Person, Inselin u. a., um zuletzt noch in dem großen Homannschen Städteatlas gegen 1720 wieder aufzutauchen. Weniger häufig finden sich Darstellungen der wirklich zur Ausführung gelangten Befestigungen, die meisten gehören wohl erst in die Zeit der letzten Belagerungen von 1711/12 und 1715/16.

4. Im Jahre 1693 rückte der König Christian V. von Dänemark vor das vom Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig - Celle neu befestigte Ratzeburg und schoß es im August in Brand, vermochte es aber nicht zur Übergabe zu zwingen. Auch dies Ereignis gab zu Flugschriften und zahlreichen bildlichen Darstellungen Anlaß; dabei findet sich noch mehrfach die alte Darstellung von Gerdt Hane 1588 aus Braun und Hogenberg wiederholt. So erschien damals "Beschreibung des Polabenlandes und des darin belegenen uralten Stiffts . . . Ratzeburg" 0. 0. 1693. 4° 54 ), im beschreibenden Teil z. T. wörtliche Wiedergabe aus Konrad von Hövelen 1667 55 ). Dem Werk ist nicht nur ein links und rechts verkürzter


(  ...  ) Band XI 1682.
52) Amsterdam 1677 - 83 3 Bände in Folio, dies Blatt in Band II 1680 zu S. 802.
53) Eine verkleinerte Wiedergabe in Steindruck ward 1836 dem Allg. Meckl. Volksbuch beigegeben.
51) Band XI 1682.
54) Meckl. Lit. Nr.??? "2220; eine zweite Tafel liegt dem Expl. der Schweriner Reg.- Bibl. bei, ist aber ein selbständiges Blatt; das Werk dürfte bei Thomas von Wiering in Hamburg erschienen sein.
55) Meckl. Lit. Nr. 4975 a.
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Nachstich der Braunschen Ansicht, sondern auch ein größerer "Eigentlicher Abriss der . . . 1693 durch . . . dänische Bombardierung ausgebrandten Stadt . . Ratzeburg" beigegeben, der dann in Amsterdam von L. Scherm für den Verlag von Pieter Persoy nachgestochen ward; verkleinerte, immer unähnlicher werdende Nachbildungen bringen dann das Theatrum Europaeum 56 ), De Fer in seinen verschiedenen Ausgaben u. a., wobei das Bild des Doms immer ungeheuerlicher wird und zuletzt der Turm ganz frei zu stehen kommt.

5. Endlich zog der nordische Krieg Mecklenburg in sein Kampfgebiet ein: die Schlacht bei Gadebusch am 20. Dezember 1712, in der Steenbock die vereinigten Dänen und Sachsen schlug, hat zu manchen Darstellungen Anlaß gegeben, von denen die Ansichten aber meist keine treuen Bilder der betreffenden Orte bieten, während die verschiedenen Schlachtpläne zuverlässiger sind.

6. Noch viel reichhaltiger ist die Ausbeute der Belagerung und Eroberung von Wismar durch die Brandenburger und Dänen 1715/16. Neben einer größeren Anzahl von Situationsplänen und Umgebungskarten, die meist die Stadt in einfachem Grundriß, die Umgebung in mehr oder weniger ähnlicher Vogelschau darstellen, findet sich eine holländische Ansicht der Stadt über einem Belagerungsplan, eine andere unten auf der von Joh. Bapt. Homann herausgegeben Particulier Carte der Gegend von Wismar von Heinr. Varenius und eine Ansicht von J. P. Busch. Auch ein namenloser und ein von Happelius veröffentlichter und bei Klüver wiederholter Aufriß (der zweite mit Grundriß) des Forts Walfisch in seiner letzten Form gehören in diese Zeit.

7. Endlich gab der von den Truppen Karl Leopolds unter Generalmajor Schwerin, dem späteren preußischen Generalfeldmarschall, gegen die Exekutions - Kreistruppen erfochtene Sieg bei Walsmühlen zu einem Flugblatt und zu einem Schlachtenplan in des Happelius "historischem Kern" Veranlassung.

10. Ansichten aus dem achtzehnten Jahrhundert.

Die reinen Ansichten etwa bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts schließen sich in Auffassung und Technik noch den früheren an; nach der Mitte des Jahrhunderts macht sich eine neue Richtung geltend, die mehr von künstlerischen Gesichtspunkten beeinflußt ist. Hier ist vor allem Findorff zu nennen. Diese Zeit wird deshalb


56) Band XIV 1702.
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einer späteren besonderen Darstellung zu überlassen und zum Schluß nur noch ein kurzer Blick auf die früheren Blätter dieses Jahrhunderts zu werfen sein.

1. Da erscheint als das älteste eine kleine Rostocker Ansicht eines ungenannten Stechers, welche dem 1707 erschienenen "Evangelischen Rostock" des Zacharias Grape beigefügt ist. Sie scheint eine von Merian wohl beeinflußte, aber immerhin selbständige Einzelheiten bietende Aufnahme zu sein; auffälligerweise ist von einer Brandlücke kaum etwas zu bemerken, wie sie die spätere Wernersche Ansicht noch aufweist. Demselben Werke ist auch noch ein kleines Bild der St. Nikolaikirche mit dem 1703 heruntergewehten Turmhelm beigegeben.

2. Zweifellos selbständige Neuaufnahmen stellen dann die beiden großen Ansichten von Rostock und Wismar dar, die der aus Schlesien stammende F. B. Werner ums Jahr 1720/30, wie zahlreiche andere im In- und Ausland, für einen Augsburger Verleger gezeichnet hat, für Jeremias Wolff († 1724), dessen Erbe und Schwiegersohn G. B. Probst die Platten später mit seinem eigenen Namen und mit Nummern versehen hat 57 ). Die freilich ein wenig nüchtern anmutenden großen Blätter sind dadurch wichtig, daß sie uns ein treues Bild der beiden Städte nach Sturm- und Feuer - Unglück wie Kriegsschaden geben. Beide Nikolaikirchen sind ohne die hohen Helme, in Wismar sind die Wälle und Schanzen verschwunden und "Ackerbau" an deren Stelle getreten, in Rostock sind außer der Fischerbastion nur bei wenigen Strandtoren noch Schanzenreste erkennbar, vor allem aber zeigt sich hinter der Strandmauer noch eine gewaltige, seit dem Brande von 1677 bisher unbebaut gebliebene Fläche, von jenseit der Koßfelder bis zur Lager - Straße reichend.

Dieselbe Zeichnung von Rostock hat Werner in kleinerem Format für die Verleger Joseph Friedrich Leopold († 1726) zu Augsburg und dessen Sohn Johann Christian geliefert, die ebenfalls eine größere Folge von Städteansichten herausgaben; Wismar findet sich in dieser Sammlung nicht, Rostock sicher zuerst ohne, später mit der Folge - Nummer R 14 erschienen; auf dem Rostocker Blatte wird der Zeichner nicht ausdrücklich genannt, wohl aber bei manchen anderen Stichen dieser Reihe.

Etwa um 1740 veröffentlichte dann der Verleger Johann Peter Wolff zu Nürnberg und nach ihm seine Erben eine neue


57) Auch die Adresse Joh. Friedr. Probst findet sich auf nicht meckl. Blättern; vielleicht war das schon ein Sohn von G. B. Probst.
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Sammlung von Ansichten, deren Stecher nicht genannt wird, aber nach Heberle J. Chr. Dehne sein soll; darin erschien als Nr. 63 Rostock, als Nr. 74 Wismar; beide Blätter sind ziemlich flüchtige Kopien Werners, Rostock mit viel breiterem Vorland am Strande.

An die Wernersche Ansicht von Rostock lehnt sich noch ein Ziertitel an, der Heinrich Müllers Evangelischem Herzensspiegel nebst Joachim Lütkemanns Apostolischer Aufmunterung vorgelegt ward; die Sammlung erschien in einem dicken Quartbande wohl in vielen Auflagen; der Stich zeigt oben einen Mann, der sich im Spiegel beschaut (nach Jakobi 1, 23. 24), unten eine Ansicht von Rostock; mir lag ein Abzug von 1752 aus dem Verlage von J. J. Adler vor, anscheinend nicht der früheste Abdruck der Platte.

3. Ebenfalls zur Ausschmückung von Druckwerken bestimmt sind mir noch folgende kleinere Abbildungen anderer mecklenburgischer Orte bekannt: eine selbständige Vogelschauansicht von Güstrow zu Thomas Analecta Gustroviensia 1706 58 ), eine kleine rohe Ansicht derselben Stadt zu Thiel, Der Domkirche zu Güstrow 500jähriges Alter 1726 59 ), und ein Titelkupfer zum Ratzeburgischen (Dom-) Gesangbuch von 1720, von Andreas Hartz verlegt (wohl noch nicht in der ersten Ausgabe von 1715), mit Ansicht der Stadt Ratzeburg, auch diese beiden Bilder selbständig, aber ohne künstlerischen Wert.

*                *
*

Ein weiter Weg durch vielfach trockenen Stoff ist es, den diese Darstellung über mehrere Jahrhunderte geführt. Möchte die Fülle von Eindrücken, welche uns die mannigfaltige Gestaltung des älteren mecklenburgischen Stadtbildes darbietet, in einem Ziele münden, Liebe zu Vaterstadt und Vaterland zu wecken und zu mehren!

Nachtrag.

Während des Drucks kam mir zu Ohren, daß ein kurze Zeit in Rostock tätig gewesener Gelehrter auf dem im Rostocker Altertums - Museum befindlichen, aus dem St. Johanniskloster stammender Altar der heiligen drei Könige eine Abbildung von Rostock festgestellt habe. Da Schlie diesen Altar I 242 nur ganz vorüber-


58) Meckl. Lit. Nr. 4765.
59) Meckl. Lit. Nr. 4766.
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gehend erwähnt (wie leider grundsätzlich alle in Museen versetzten Kunstdenkmäler) 60 ), so war mir dies Bild unbekannt geblieben. Eine durch Herrn Professor Josephi und Herrn Dr. Reifferscheid freundlich vorgenommene Besichtigung ergab aber zweifellos, daß die auf dem Bilde der Meeresfahrt, dem "andern Wege" (Matth. 2, 12), der drei Könige "dargestellte Stadtansicht die übliche Phantasiestadt mit Türmen, Toren und Wasser ist". Eine persönliche Augenscheinnahme bestätigte das durchaus: weder Tore noch Türme stimmen zu dem Rostocker Stadtbilde, höchstens hat eine dicht am Strande liegende Kirche etwas Ähnlichkeit mit der tatsächlich an der Landseite belegenen St. Nikolaikirche.

Dagegen wies eine von G. C. F. Lisch JMG. XXI 1856 S. 285 gegebene Notiz auf ein Bild der Herzogin Ursula, 1586 als Äbtissin des Klosters Ribnitz verstorben, das bald nach ihrem Tode angefertigt "im Hintergrunde eine alte Ansicht der Stadt Ribnitz" enthalten sollte. Dieses auffälligerweise nicht an der Stätte ihres langjährigen Wirkens, sondern in der Sakristei des Klosters Rühn erhaltene Bildnis wird von Schlie IV 87 nur kurz ohne Erwähnung der Ansicht gestreift. Eine im Museum befindliche Photographie aber bestätigt die Richtigkeit der Lischschen Angabe; wenigstens die Ribnitzer Stadtkirche ist mit Sicherheit zu erkennen, wogegen ein ganz rechts befindlicher hoher Turm das Kloster wohl nur andeuten soll, aber schwerlich in dieser Form bestanden hat.

Endlich teilt mir nach Druck der ersten Bogen dieser Arbeit Herr Archivrat Dr. Techen mit, daß die kleine, 1539 abgebrannte Spitze zwischen den Giebeln des St. Marienturms in Wismar nur zwischen 1544 und 1551 wieder erbaut sein kann, da die mit Ausnahme dieser Jahre seit 1539 vollständig erhaltenen Kirchenrechnungen den Bau nicht erwähnen. Damit bestätigt sich die oben S. 131 ausgesprochene Vermutung, und das Fehlen dieses Türmchens auf dem Weigelschen Bilde wird zu einem neuen Beweise für die frühe Ansetzung des Wismarschen (und damit auch des Rostocker) Holzschnitts.

Vignette

60) Dies war aber nicht der Hauptaltar, welcher vielmehr nach Rost. Etw. 1740 S. 459 Bilder aus dem Leben Johannes des Täufers enthielt.
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Anlage I.

Das Hans Sachssche Gedicht
zu Hans Weigels Ansicht von Rostock.

Unter dem Originalholzschnitt der Ansicht von Rostock, im Besitz des Germanischen Museums, finden sich folgende Verse:

S Ewastian Münsterus hat
Beschrieben Rostock die alte Stat
In dem Mechelburgischen Reich
Wie König Prißbelaus gleich
5 Der letzte König alda was
Als derselbig verschieden was
Als man nach Christi geburt fürwar
Zelt. 1278. [?] 1 ) Jar.
Ward er begraben [zu] 2 ) Gustraw
10 Im Thumstifft Cecilia der Junckfraw

Welchen er gestifftet het
4. Ehlich Sön verlassen het
Die 4. tailten die Herrschafft gleich
In 4. tail gutwillig gleich
15 Johanni dem Eltsten gfiel die Herrschafft
Meckelbnrg [!] die Stat vnd Herrschafft
Der Ander Son Börin genandt
War Rostock die Stat Leut vnd Landt
Dem Dritten Son Nicolao
20 Wurd Warthlisch vnd Wendisch also

1) Sehr undeutliche Ziffer, anders als in Zeile 25 die 2 in 20; es möchte doch 1178 zu lesen sein.
2) Durch Druckfehler ausgefallen.
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Prißbilao / dem Jüngsten Son mit nam
Ward Sumbach vnd Burcham
Mit jr Herrschafft Leut vnde Land
Johann der Elter wie obgenandt
25 Hat 20. jar gestudiert fleissigkleich
Auff der Hohenschul in Franckreich
Zu Pariß mit Fürsten vnd Herrn
Von Marsilien vnd Cipern
Dem jungen König vnd Hairat jme
30 In baiden seiner Schwester Söne 3 )

Im aber ist verhairat worn
Des Graffen von Horn Schwester erkorn
Verhairat auch Ehlich geben thun
Nicalor [!] 4 ) Baldemari Son
35 War das Kind von Rostock genandt
Verhairat sich vntrewer hand
Dem Frewlein von Lippen sich Ehlich gab
Schlug doch die Hairat wider ab
Dergleich Marggraff Albrecht Tochter
40 Verhairt er auch mit gefehr

Darnach die Hairat auch abschlug
Derhalb sich grosser Krieg zu trug
Von Brandenburg Marggraff Albrecht
Kriegt wider Rostock sie durchecht
45 Mit Mort vnd brant verderbt das Land
Da gab sich Rostock in die hand
Dem König von Denmarck sie zubefriden
Da hat Rostock erst vnglück erliten
Vnd kam darnach erst Leut vnd Landt
50 König Heinrich dem Lewen in sein hand

Vnd duldet mancherley gefahr
Darnach 1279. jar
Zog mit dem König von Franckreich
Wider der Christen feind geleich
55 Da er mit dem Köngischen Heer
Am feind einleget grosse Ehr
Vnd Ehrlich abgefertigt ward

3) Offenbar Druckfehler für Eine.
4) Desgl. für Nicalot.
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Vnd saß frölich auff die heimfart
Da auff dem Adriatischen Meer
60 Gefangen war vnd beraubet seer

Vnd ward von den Raubern gfürt
Gehn Alkeyer da jn erst rürt
Vom dritten Soltan von dem er war
Gefencklich gehalten 25. jar
65 Der 4. Soltan erbarmet sich
Sein / vnd ließ jn frey ledigklich
Als eim getrewen Ehren frummen
Darnach ist er in Zipern komen
Mit grosser frewd genomen an
70 Von allen seinen vnterthan

Vnd auch von Armasia
Seiner Ehlichen Fürstin da
Ein Fürstin auß pomern geborn
Ist vor auch felschlich ansprochen worn
75 Von zweyen als wer sie jn versprochen
Zu der Ehe das doch wird gerocheu[!]
Da jr lieber Herr wider kam
Vnd diese zwen mit spot vnd scham
Wurden gefangen der ein verprent
80 Der ander ertrencket im wasser elend

Doch starb der Fürst kürtzlich fürwar
Als man zelt 1298. jar
Vnd wurd zu Toberan begraben
Nach dem wir gar viel Fürsten haben
85 Die in Rostock haben regiert
Hat die Stat erbawet wol vnd geziert
Mit Stifften / Klöstern vnd Pasteien
Mit Thürn vnd Mawer befestigt seien
Dafüret Rostock schwere Krieg
90 Offt mit verlust vnd kleinem sieg

Sambt den Selendischen Stetten
Die sie mit in jr püntnus hetten
Als Rostock / Lübeck vnd Hamburg
Wißmar / Sund vnd auch Lünenburg
95 Mit jren Nachbarn König vnd Fürsten
Welche auch war nach Kriegen dürsten
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Des wart beschwert Leut vnde Landt
Wann man gleich macht fried vnd anstandt
So bestund jr fried selten lang
100 Der Krieg gwan widerumb anfang

Des glaubens halb wart viel zwitracht
Biß doch entlich ward fried gemacht
Durch Keiser Maximilian
Der biß auff vnser zeit bestan
105 Gott geb lenger das sich mit ehrn
Mit Hendeln vnd arbeit mögen neern
1419. jar.
Zu Rostock auffgerichtet war
Ein Hohe schul da man noch heut
110 Auffzeucht gelert vnd Geistlich leut

Zu Geistlich vnd Weltlichem stand
Die darkommen auß manchem Land
Gott geb der Stat häil / fried vnd glück
Das sie zunem in allem stück
115 Sein heilig wort zu aller zeit
Halt in hertzlicher ainigkeit
Das jr gelück grün / plü vnd wachs
Das wünscht jn zu Nürnberg Hanns S.[achs]
Gedruckt zu Nürnberg bey Hanns
Weigel Formschneider.
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Anlage II.

Zwei Briefe über die Braunsche Ansicht
von Wismar 1595.

I.

Vnßere freundtliche Dienste zuuor. Gestrenger vndt Edler, vielgunstiger Herr vndt freundt. E. Gestr. schreiben wegen des operis chronici oder Theatri Vrbium, welches H. Georgius Bruno, Decanus in Collen, zu ediren furhabens vndt im werck seie, vndt darinnen dieser Stadt Wißmar nicht allein von deren Ankunfft, erbawung, vffnehmen vndt Anderm zu gedencken, sondern auch die Abcontrafactur derselben vff überschickten bericht vnd Abriß dem operi zu inseriren willens, haben wir empfangen vndt ferners inhalltts vernommen. Laßen vnß derowegen solch rühmlich furhaben vndt meinung obgemelttem Auctoris nicht allein gantz woll gefallen, Sondern thun vnß auch gegen E. Gestr. deren geneigten gemüetts vndt gutten willens, daß dieselbe auch solches an vns gelangen zu laßen sich so willfährig erzeigt dienstvndt freundtlich bedancken, Wollen es auch vmb E. Gestr. vnßers vermuegens hinwiederumb nach gelegenheitt zu beschulden eingedenck sein vndt befleißigen.

So viell aber den angezogenen grundtlichen bericht vff obberurtte stucke belangen thutt, haben wir denselben, so viell für dießmahll geschehen konnen, extrahirn laßen, vndt nebenn dem Abriß E. Gestr. Dienern Jochim Schumachern zugestellet, dienstfr. pittendt E. Gestr. ob dem Verzug, so wegen einfallender leibesschwacheitt des Abcontrafehters erwachsen, keinen Verdruß haben wöllen, haben wir E. Gestr. vff deren schreibenn fr. nicht verhaltten muegen, dieselbe hiemitt in Gottes gn. schutz zu glücklicher langwüriger wollfartt treulich empfehlendt. Datum vntter vnßerm Statt Secrett, den 17en Monatts Tag Junij Anno 95.

Burgermeister vndt Rahtt
der Statt Wißmar.

Dem Gestrengen vndt Edlen Herrn Heinrich Rantzowen, der Königl. Maytt zue Dennmarcken In dero furstenthumb Schleßwich Holsten. etc. Statthalttern, Rahtt vnndt Ambtman vff Segeberge, zum Bredenberge, Rantzow etc. Erbgeseßen, Vnnßerm viellgünstigen herrn vndt freunde.

     (Konzept.)
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II.

Nobiles, Magnifici et Amplissimi Domini, Domini obsermi.

Quia Illustris ac Nobilis vir, Dominus Henricus Ranzouius Danicorum Ducatuum Gubernator, summus mihi patronus ac fautor, pro singulari affectione sua, qua omnes bonos, tam exteros quam vicinos, heroica beneuolentia ac humanitate amplectitur, vrbem vestram Wismariam eo honore affecit, vt in publicum mundi Theatrum omnibus spectanda prodeat, dum eius typum ad nos transmisit, vt quinto Vrbium praecipuarum Tomo, cuius editionem nunc paramus, inseretur. Cuius quidem honestissimo desiderio, quia per omnia satis esse faciendum existimaremus, praesentatum nobis exemplar in laminam celari statim curauimus. Cuius ad Magnificas et Amplissimas D. Vestras exemplar ea spe et expectatione transmittimus, vt eo ipso Amplissimo Senatui Vestro officium non ingratum praestitum esse, tandem aliquando cognoscamus.

Deus Opt. Max. Magnificas et Amplissimas D. Vestras totamque Wismariensem rempublicam multos in annos saluam florentemque conseruare dignetur. Ex Musaeo nostro Coloniensi XXV Semptembris [!] MDXCV Nobilibus, Magnificis et Amplissimis D. Vestris

Omnibus officijs peramanter addictus
Georgius Braun D.

Nobilibus, Magnificis et Amplissimis viris ac Dominis, Dominis Consulibus et Senatoribus florentissimae ciuitatis Wismariensis, Dominis meis obseruantissimis

        Wismariam.

Gesiegelt mit einem runden Siegel, enthaltend einen geteilten Schild, in dessen oberem Felde ein heraldisch rechtshin springendes halbes Pferd. Darüber die Initialen G B.

Konzept des ersten und Original des zweiten Schreibens im Ratsarchiv zu Wismar. Herr Archivrat Dr. Techen hat die Freundlichkeit gehabt, dem Text nach den Handschriften zu vergleichen, sowie auch das Siegel richtig zu stellen.

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Anlage III.

Aufstellung
der ältern mecklenburgischen Ansichten.
Vorbemerkung.

Es gebot sich für die Aufstellung Trennung des handschriftlichen und des vervielfältigten Stoffes, da letzterer mit einer einzigen Ausnahme von ersterem nicht beeinflußt erscheint, und daher eine Durcheinanderordnung nach der Art, wie sie Zangemeister in seiner Übersicht der Ansichten des Heidelberger Schlosses 1 ) vorgenommen hat, nur verwirrend gewirkt hätte. Bei dem Verzeichnis der vervielfältigten Bilder, denen die wenigen rein geometrischen Pläne und Belagerungskarten anzuschließen sich aus Rücksichten der Übersichtlichkeit und Vollständigkeit empfahl, konnte es fraglich erscheinen, ob nicht eine nach Orten getrennte oder eine rein durch die Zeitfolge des Erscheinens bestimmte Anordnung zu wählen sei; doch wäre durch erstere das zeitlich und sachlich Zusammengehörige auseinandergerissen, bei letzterer aber der Einfluß der einzelnen Hauptdarstellungen nicht erkennbar geblieben. So schien es das Beste, in der nach der Zeit des Erscheinens geordneten Reihe der Grunddarstellungen jeder von diesen gleich ihre alten Nachbildungen folgen zu lassen. Dabei sind diese grundlegenden Bilder durch fetten Druck der laufenden Nummer kenntlich gemacht. Neuere Wiedergaben sind in der Regel höchstens anmerkungsweise erwähnt; nur mit drei ältern Steindrucken ist aus in der Sache liegenden Gründen eine Ausnahme gemacht (Nr. 24. 25. 132).

Im übrigen wolle man kleine Ungleichheiten in der Aufmachung der einzelnen Titel entschuldigen, wie sie Aufnahme an so verschiedenen Orten und zu oft weit auseinanderliegenden Zeiten mit sich bringen mußte, wodurch auch ein Vergleichen mancher Blätter miteinander ausgeschlossen war.

Der leichten Auffindung der dargestellten Orte dient ein Ortsregister am Schluß; ebenso sind Künstler, Herausgeber und Bearbeiter in einem zweiten Verzeichnis zusammengefaßt.

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1) Mitt. z. Gesch. d. Heidelb. Schlosses Heft 2/4. Heidelberg 1886.
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Abkürzungen.

Der Raumersparnis halber sind folgende Abkürzungen verwendet:

A = Seitenansicht.
Av = Vogelschauansicht.
P = Reiner Plan.
Pv = Plan mit Vogelschaudarstellung der wichtigeren Gebäude.
ZE. = Zeichenerklärung
Plrd. = Plattenrand.
Kst. = Kupferstich.
Hlz. = Holzschnitt.
Z. = Zeile, Zeilen.
N., S., SO. usw. = die Himmelsgegenden.
m., o., u. = Mitte, oben, unten.
l. = links    stets vom Beschauer, wenn nicht ausdrücklich her(aldisch) dabei vermerkt.
r. = rechts    stets vom Beschauer, wenn nicht ausdrücklich her(aldisch) dabei vermerkt.
Lit. = meine landeskundliche Literatur, Güstrow 1889.
*

Die Einfassung der Bilder, mit einfacher, doppelter, starker, schwacher Linie ist mit |, ||, | | , bezeichnet.

Plattenverschiedenheiten sind durch A., B., C., Verschiedenheiten des Buchdrucktextes durch a), b), c) angemerkt.

Die Größe ist in Millimetern, erst Höhe, dann Breite, angegeben, bei zwei Ziffern in Bruchform bedeutet die obere die Stich-, die untere die Plattengröße.

* kennzeichnet von mir selbstgesehene und aufgenommene Blätter.

*
Sammlungsbesitz ist bezeichnet:
VMG. = Meckl.Geschichtsverein zu Schwerin.
Archiv = Geh. und Haupt-Archiv zu Schwerin.
Museum = Landesmuseum zu Schwerin.
Rost. Alt. = Altertums-Verein von Rostock.
Univ. Bibl. = Universitätsbibliothek von Rostock.
LandesBibl. = Früh. Landesbibliothek 1a ) von Rostock.
Cr. = die von Dr. Fr. Crull der Stadt Wismar vermachte einzigartige Sammlung von Wismarschen Bildern, mit der jetzt einzelne Blätter aus früherem Stadtbesitz vereinigt sind.
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1a) Die Landesbibliothek ist seit 1. 4. 1924 mit der Univ. Bibl. vereinigt, hat aber ihre gesonderte Aufstellung behalten.
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A. Gemälde und Zeichnungen.

1. Vor 1600.

*1.

Gemälde, in mehreren aufeinanderfolgenden Darstellungen die Gründungsgeschichte des Klosters zum Heiligen Kreuz zu Rostock darstellend, von l. nach r. die Übergabe einer Monstranz mit dem Splitter des H. Kreuzes vom Papst an die kniende Königin Margarethe von Dänemark, im Hintergrunde die Engelsburg; dann Ritt der Königin, die Monstranz in der Hand, zum Ufer; weiter auf einer Art Halbinsel Marienehe, Lichtenhagen, Schmarl, r. davon Meeressturm, am meisten rechts die Königin mit den Nonnen vor den Klostergebäuden, darüberragend Kröpeliner Tor und Jakobiturm; in der r. u. Ecke in einem Schilde: Die Stadt Rostock. Am untern Rande des Bildes eine Gedächtnisinschrift.

Gemälde, etwa 8 X 2 m groß, mehrfach übermalt, nach Schlie u. a. 1705 [?] von Carel Willbrant u. 1765, daher ist unsicher, was davon noch ursprünglich ist; gründliche Reinigung und Beseitigung der Übermalung wäre erwünscht. - Im Kreuzgang des Klosters hängend.

*2.

Darstellung des Waldes Fahrenhorst mit Umgebung aus der Vogelschau, Norden zur Linken, größere Ansichten, meist von der Seite, einige auch als Av in farbiger Ausführung bietend von folgenden Orten: Das Dorff Kubbentin, Der weltzin Bohausung zw wesyn, Das Dorff Brucke, Die Luptze, Babetzin, Die Dorfstede Babetzin, dabei "ein alte zerfallene Kirche".

Kolorierte Federzeichnung in sehr großem Maßstabe, etwa 1 3/4 m hoch und 2 1/2m breit. Archiv Schwerin; anläßlich eines Prozesses der Weltzins auf Weisin über die Fahrenhorst 1534 angefertigt und aus dem Reichskammergericht zu Wetzlar nach Schwerin abgeliefert; hieraus ist die Abbildung der alten Burganlage zu Weisin bei Schlie IV 547 entnommen, leider aber nicht die der Kirche von Kuppentin und der Burg Lübz.

*3. Darstellung der Stadt Rostock und folgender Orte ihrer Nachbarschaft: Warnemünde, Lütten - und Groß - Klein, Marienehe, Bramow, Kessin, Kavelstorf, Hohen Sprentz, Schwaan, Käselow, Güstrow, Liessow, Hof Wolken, Bützow mit Kloster [?] Bethlehem, die übrigen Orte aus der Vogel-
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schau, die Stadt selber in zwei langen Reihen gezeichnet, alles im Spiegelbilde.

Federzeichnung mit Wasserfarben koloriert, von Vicke Schorler von 1578 - 1586 hergestellt. 60 cm hoch, über 18 m lang. Rostocker Ratsarchiv; photographische Wiedergabe von Raphael Peters etwa 1890 auf 12 Platten von je 143 X 377; vgl. den Aufsatz von Ernst Dragendorff in Beitr. Rost. Gesch. IV, 1 1904 S. 31 - 38.

*4.

Plan der Stadt Woldegk; scheinbar geometrischer Grundriß, aber alle Straßen mit von der Seite gesehenen Häusern ausgeführt, auch alle öffentlichen Gebäude ebenso eingezeichnet, also ein sehr urwüchsiger Ersatz für eine Vogelschauansicht. Überschrift: Die Ansehnliche Stadt Woldegck. Unten ein Bericht, daß dieser Grundriß 1580 von J. C. Casime aufgenommen, jetzt wieder aufgefunden und nun der vorliegende Plan nach dem alten Riß durch den Amtsmaurermeister Joh. Joach. Saeger neu abgezeichnet sei 1780.

Beschädigte Handzeichnung 442 X 632. Rings herum viele handschriftliche Erläuterungen; vgl. G. C. F. Lisch in JMG. a. a. O. - Lit. 373.

4 a.

Ansicht der Stadt Ribnitz im Hintergrunde eines Bildnisses der Herzogin Ursula von Mecklenburg, der langjährigen Äbtissin des Klosters Ribnitz (1539 - 86); sie kniet l. im Klostergewand vor einem r. stehenden hohen Kruzifix, in der Mitte u. auf einem verzierten Schild die Inschrift: V. G. G. VRSVL | A. G H. Z. M. F. Z. |. W. G. Z. S. D. L. R. |. V. S. F. VND DOMI | NA. Z. RIBNIT. Z. STARB. | ANNO. 15.86. Darüber das fünfschildige mecklenburgische Wappen. Dahinter eine Stadtansicht, die offenbar Ribnitz darstellen soll, die Stadtkirche ist deutlich zu erkennen, zur R. aber das Kloster durch einen hohen Turm angedeutet. Über die Fürstin und das Stadtbild zum Kruzifix geht ein Spruchband mit der Inschrift: MISERERE MEI FILI DAVID (.)

Ölgemälde in der Sakristei zu Rühn. * Photographie im Museum zu Schwerin.

2. Von 1600 bis 1700.

*5.

Vogelschauansicht der alten Festung Dömitz in | , vor der neuen Umwallung, nur mit Zugbrücke und Plankenzaun, l. jenseits des Grabens Wirtschaftsgebäude "pferdt Stall", vorn u. "[na]ch den Flecken", sonst keine Beischriften.

Gute Federzeichnung in braun. 311 X 456. Archiv. - Anfang des 17. Jahrh. - Bei Vorlage des unbezeichneten Blattes anläßlich eines Vortrages wurden Zweifel gegen die Bestimmung als Dömitz erhoben.

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*6.

Neue Befestigung von Dömitz, rein geometrischer Plan in ||, geplant als fünfseitiges Werk, innen: die Veste | Deumets. Unter dem Maßstab (300 Schue = 91 mm): par Ger: Euers pyloot. Architect 9  & Geometra (.)

Federz. 512 X 642. Archiv, etwa 1612 ff.

*7.

Ansicht und Grundriß des alten Komthurat-, spätern Jagdhauses zu Kraack in ||, mit dem Entwurf des geplanten, aber nicht ausgeführten Umbaus; o. l. das alte, o. r. das neue Gebäude, darunter l. zwei Grundrisse des alten, r. des neuen Gebäudes. Unterschrift: La veille [!] Edefice de Cracko reduict en Vne aultre forme semblablement le pourtraict du fond (.) le 27 d' auguste | en l'an 1612 | Ger: Piloot fe.

Federz. 371 X 311. Museum. - Abb. bei Schlie III, 22 2 ).

*7 a.

Plan der Stadt Strelitz vor dem Brande 1619, nur wenige - stehengebliebene? - Gebäude sind aus der Vogelschau dargestellt, u. a. Wassermühle und Wesenberger Tor, auswärts der Mühle ist eine ähnliche Darstellung durch Beschneiden zerstört.

Federz. 300 X 370. Zeichnung von G. E. Piloot, bei einem Bericht über den Wiederaufbau im Archiv.

*8.

Plan für die neue Befestigung von Rostock, in der Mitte Inschrift: plan der Stadt Rostock 1624 | In de maent Augusti | Johan Van Valckenburgh ff; am Strande Bastion vor dem Petritor, zwei kleine zwischen ihm und der Fischerbastion, eine vor dem Kröpeliner Tor, drei bis zum Steintor, eine zwischen ihm und dem Mühlentor, eine l. vom Mühlentor, eine in den Brüchen.

Leicht kol. Hdz. 400 X 520. VMG. - Vereinfachte Abbildung bei W. Rogge in JMG. LI 1886 Taf. X zu S. 342 ff. - Lit. Nr. 305. Im Rost. Ratsarchiv zwei gleichzeitige Kopien, die eine mit weiterer Einzeichnung einer einfacheren Befestigungslinie, die 100 000. fl. billiger sein sollte; ferner dort ähnlicher Plan von 1613 in doppelter Ausfertigung, aber mit Einzeichnung der vereinfachten Valckenburgschen Linien.

*9. Plan der Belagerung von Rostock 1631 unter dem schwedischen General Tott und dem meckl. Oberst v. Lohausen in ||, größtenteils linear, nur eine Anzahl Türme und Tore in Vogelschau; N. unten; o. r. Inschrift: Plane [!] von Rostock, darunter ZE. a - z. aa - tt. U. l. Plan

2) Die Pilootschen Entwürfe für das Schloß zu Schwerin bei Schlie II, 608. 9, der eine auch bei W. Josephi, Das Schweriner Schloß, Rost. 1924, Taf. III.
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der Einnahme der Warnemünder Schanze; vom Orte selbst nichts zu erkennen, Inschrift: WARNEMVNDE | ist ohne accord |in 24 stunden | übergangen.

Kol. Hdz. 602 X 745, Warnemünde 175 X 109. - Archiv. Enthält die Befestigungen genau wie der Meriansche Plan, nur ist vor dem Stein- und Mühlentor noch ein "Hornwerck uffn Kamp". Dieser äußerst wichtige Plan ist Rogge unbekannt geblieben und hätte seine Tafel XI wesentlich ändern müssen.

9 a.

Wismarsche Befestigungen um 1634, eigenartiger halbschräg von oben gesehener Plan, vorn die Zitadelle.

Federzeichnung in Querfolio. * Neue Kopie nach Akten von 1634 im schwedischen Reichsarchiv. - Cr.

10.

Ansicht des Schlosses zu Güstrow von SO. und von dem r. davon liegenden Stadtteil mit der Pfarrkirche. Auf einem Reiterbild Herzog Johann Albrechts II. († 1636).

Großes Ölbild im Schloß zu Ludwigslust. * Photographie in Museum und Archiv.

*11.

Ansicht von Rostock aus NW. in |, Standpunkt l. von der Fähre; der Name des Orts nur in neuerer Schrift auf der Unterlage; im Bilde zehn Beischriften in Uncialen, außerdem 22 rote Ziffern, die in der ZE. u. r. erklärt werden; unter der ZE.: Emanuel Block | Fecitt Ao 1640 (.)

Federz. 240 X 353. Staatsbibl. zu Bamberg; Nachbildung als Tafel I dieser Arbeit beigegeben.

*12.

Wismar von der Hafenseite, im Vordergrund ein großes Schiff, das manche Einzelheit zwischen St. Nikolai und St. Marien, bes. aber zwischen St. Marien und St. Jürgen verdeckt, oben in der Luft: Wismar (.) in Zierschild; im ganzen gleicht die Darstellung der Stadt selber dem Bilde in Braun V 1595, nur ist l. die Sparbüchse nicht sichtbar, vielleicht durch einen großen hölzernen Schuppen verdeckt.

Kol. Federzeichnung 304 X 578. Museum. - Auf der Unterlage ist das treffliche Bild von moderner Hand "Beerstraten † 1685" bezeichnet, im Bilde selbst findet sich dafür kein Anhalt, unter ihm am weißen Rande scheinen ein paar sehr undeutliche Uncialen zu stehen, die man als P R oder P B deuten kann. Thieme - Becker führt 4, Wurzbach 2 Künstler dieses Namens an, auf keinen paßt das angegebene Todesjahr. - Schlie II, 18 gibt das Bild wieder und setzt es, wohl zu früh, in die erste Hälfte des 17. Jahrh.

*13. Ansicht von Ratzeburg von S., ganz l. St. Georgsberg, dann das alte Schloß mit rundem Berchfrit, auf der Insel l. die Stadtkirche mit hohem Turm, r. der Dom, im Vorder-
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grunde r. die lange Brücke; der Kranz von Eichenpfählen im Wasser schon vorhanden.

Gemälde etwa 2 X 1 m groß. Im früher Engholmschen, jetzt Bouchholtzschen Hause auf dem Domhofe; es wird etwa in die Mitte des 17. Jahrhunderts zu setzen sein; das alte Schloß wurde 1690 abgerissen und durch eine Befestigung in Vaubanscher Manier ersetzt.

*14.

Av von Schloß, Schloßgarten und Stadt Schwerin von S. in breitem Zierrahmen, oben an der Fahne der Trompete eines Engels: SVERIN (.), u. in der Mitte siebenschildiges Wappen in Fahnen, l. davon im Rechteck Schilde: VEVE DE LA VILLE ET CHAV. | DE MONS P ueber G . LE PRINCE DE | MEKELBOVRG EN ALLEMAGNE (.)

Feder- u. Tuschzeichnung 758 X 520. Archiv. - Zeit Chrétien Louis', die Stadt mit ihrer Befestigung wohl wenig ähnlich.

15.

Av von Parchim, darunter eine ganz kleine und eine größere A der Stadt; o.: PARCHIM | inwendig undt außwendig (.) Zwischen den beiden großen Ansichten ZE. A - Z., u. r. das Stadtwappen.

Rohe Federzeichnung um 1670. Aufbewahrungsort mir unbekannt; * Lichtdruckwiedergabe 214 X 298 in J. Boesch , Parchim vor 200 Jahren. Neunter Ber. üb. d. städt. Schulen. Parchim 1882. 4°. (Lit. Nr. 4936).

*15 a.

Pv der Befestigungen von Wismar in | | |, l. Hafen, r. Zitadelle, u. l.: Wismarische | FORTIFICATION | von | 1630.| bis |1680.

Kol. Federz. 227 X 304. Scheint jüngere Nachzeichnung. - Cr.

16.

Ansicht des Schlosses zu Schwerin. Auf einem Reiterbild Herzog Friedrich Wilhelms (reg. 1692-1713).

Großes Ölbild im Schloß zu Ludwigslust. * Photographie im Museum; nach dem jugendlichen Aussehen des Herzogs wohl bald nach Regierungsantritt gemalt.

*17. Sammelband von Tuschzeichnungen mecklenburgischer Orte, teils in || , teils in | , 55 Blatt, 5 nach Merians Top. Sax. inf. 1653, die übrigen selbständige Aufnahmen. Name des Zeichners ist nicht angegeben, die Perspektive ist oft recht mangelhaft. Das Papier hat größtenteils als Wasserzeichen einen Schild mit Schrägbalken, darüber eine Lilie, einige Blätter auch eine Lilie im gekrönten Schilde; einmal sieht man unter der Schildspitze eine 4, darunter Monogramm WR. Mit Ausnahme der beiden Güstrower Blätter, die 180 X 280 und 157 X 283 messen, beträgt die Höhe etwa 130 - 140, die Breite 160 - 180 mm; etwas niedriger sind die drei Blätter Dömitz, Neukloster, Rühn nach Merian.
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Landesbibl. (Sign. V 151). Die Sammlung enthält folgende Orte 3 ) (die † nach Merian): 1. Güstrow. † 2. Güstrow. 3. Neubrandenburg. † 4. Dömitz. 5. Friedland, † 6. Gadebusch. 7. Gnoyen. 8. Krackow. 9. Malchin. 10. Parchim. 11. Rostock. 12. Röbel. 13. Sternberg. 14. Wismar. 15. Waren. 16. Woldegk. 17. Haus Boizenburg. 18. Haus Buckow. 19. Haus Dömitz. 20. Haus Fürstenberg. 21. Haus Güstrow. 22. Haus Grabow. 23. Haus Gadebusch. 24. Haus Goldberg. 25. Haus Grevismühlen. 26. Haus Mecklenburg. 27. Haus Neustadt. 28. Haus Neukalen. 29. Haus Plau. 30. Haus Schwerin. 31. Haus Strelitz. 32. Haus Stargard. 33. Haus Schwaan. 34. Haus Stavenbagen. 35. Haus Feldberg. 36. Haus Wesenberg. 37. Haus Werdenhagen [!]. 38. Haus Walsmühlen. 39. Kloster Broda. † 40. Neukloster. 41. Kloster Dargun. 42. Kloster Dobbertin. 43. Kloster Doberan. 44. Kloster Eldena. 45. Kloster Ivenack. 46. Kloster Kraack. 47. Kloster Mirow. 48. Kloster Nemerow. 49. Kloster Neukloster. 50. Kloster Ribnitz. † 51. Kloster Rühn. 52. Kloster Rehna. 53. Kloster Tönninges Hof [= Tempzin]. 54. Haus Wittenburg. 55. Kloster Zarrentin.

Die Zeichnungen müssen nach 1653, aber vor 1703 entstanden sein, da beide in diesem Jahre umgewehte Turmhelme von St. Nikolai in Rostock und Wismar noch vorhanden sind; will man eine recht unähnliche Turmzier bei St. Marien in Wismar für die 1661 abgebrannte Spitze halten, so ergibt sich die Datierung 1653 - 61.

*17 a.

P der Stadt Wismar in | | , ganz ähnlich wie der von Woldegk mit liegenden Häusern und öffentlichen Gebäuden, die Befestigungen nicht mit dargestellt, o. l.: DIE STADT | WISMAR., o. r. und u. auf beiden Seiten ZE. 1 - 85.

Kol. Federz. a. Pgt. 601 X 463. Die Zeichnung ist als Plan für die ältere Wasserleitung angelegt, zwei jüngere Kopien, darunter eine von F. G. Borgward in 595 X 478, zeigen daneben auch die neuere Wasserleitung. - Da das Rathaus einen anscheinend spätbarocken mittleren Vorbau aufweist, mag der Plan um 1700 entstanden sein. - Cr.

3. Nach 1700.

*18.

Plan für eine neue Befestigung von Bützow in | | , l. Bastion vor dem Schloß, r. eine gleiche vor dem Güstrower Tor, bastionierte Umwallung zwischen Rostocker und Güstrower Weg. Nur Befestigung und wenige Häuser in Vogelschau, alles andere P. U. l. in verziertem Schild: Dessein | pour Fortifier | la Ville de Büt= | zau | JR.

Kol. Federz. 285 X 497. Archiv. - Um 1700.

*19.

Plan für Befestigung von Bützow, ohne Einfassung, W. u. U. r.: Projet | Sur la ville de Bützow, Selon le Sentiment du | leutenant General de Swerin - 1704.

Kol. Federz. 631 X 852. Archiv.


3) In heutiger Rechtschreibung.
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*20.

Plan von Ratzeburg, den Wiederaufbau nach dem Brande darstellend, gezeichnet von H. C. H. Schumacher 1706.

Kol. Handz. in doppelt Großfolio. Staatsbibl. Berlin, Kartensammlung 15 805 Nr. 19.

*21.

Plan von Ratzeburg, den Wiederaufbau nach dem Brande darstellend, u. l. Ansicht der Stadt, gez. von C. F. F. von Plessen.

Kol. Handz. in doppelt Großfolio. Ebenda Nr. 20. Gleichzeitig mit dem vorigen und offensichtlich ein Blatt von dem andern abhängig.

*21 a.

P der Belagerung von Wismar 1711, ohne Umrandung, Hafen u. r., Befestigungen nur teilweise angedeutet, auch die Umgebungen reiner P; u. l. [Plan d]er Blocqvade welche J. K. M. von Denem. . . . 1711. 19. Aug. vor Wism. vorgenomen., u. l. und r. ZE. 1 - 13. 16 - 17.

Kol. Handz. 318 X 395. Schrift teilweise abgefressen. - Cr.; dabei liegt auch noch ein P eines 1711 gemachten Ausfalls, mit ZE. 1-14. A. B, gez. von Jo. Phil. von Busch.

*22.

Plan der Belagerung von Wismar. O. l. im Rechteck Plan | de | Wismar, de ses Envirous, et du | Bloccus, | 'an 1715, darunter ZE.: 1 - 10. A - T. - r. im Wasser: Copie sur l'original | de Mons r le General | Major de Schmettow | à Stück le 13. de | Dec. 1732. A. C. S. - U. l. auf dem Block, der die Maßstäbe enthält: An. 1715 | d. 13. 8br. | C. H.V. P.

Die Stadt als Plan, die Umgebung in Av, der Hafen r.; die Darstellung erstreckt sich von Mecklenburg bis Koldenhof (S.-N.) und von Perseken bis Rolstorff (W.- O.).

Kol. Handz. 317 X 432. VMG. - Dabei liegt auch Explication eines Ausfalls während der Belagerung in ziemlich roher farbiger Skizze.

*22 a.

P des belagerten Wismar in | ||, die Stadt P mit den neuen Werken, die Umgebung Av, Hafen l., im S. bis Ruggau und Lübow, im N. keine Ortsbezeichnung, im W. die feindlichen Linien außerhalb Caro, im O. bis Redentin. O. im Bande: Abriß der Stadt und Festung Wismar | Wie dieselbe von Denemarck, Preußen und Hano= | ver blocqviret worden., u. l.: MDCCXVI, darunter Anagramm und 6 Z. Verse von M. D. 8. [Magister Dietrich Schröder?], u. r. Scala, daneben: Z (.) Voigt architect: In der Zeichnung 94 Ziffern, die auf einem besondern handschriftlichen Doppelbogen erklärt werden.

Kol. Federz. 460 X 545. Cr.

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*23.

Plan von Wismar in | , rein geometrisch, die Befestigungen sehr sorgfältig ausgeführt, der Hafen l., o. r.: Abriss | der Königlich - Schwedischen | Vestung | WISMAR | wie selbige 1716 fortificirt gewesen; u. r. ZE. 1 - 34. a - t.

Kol. Federz. 442 X 733. Museum. - Abb. bei Schlie II, 23 3a ).

*24.

Plan und Ansicht von Rostock in | | der Plan rein geometrisch, N. unten; am Strande nur noch am Petri- und Fischertor Befestigungen, weiter vor dem Bramower und Kröpeliner Tor, dann Dreiwallbastion, Rondel, Bastionen am Stein- und Mühlentor. Die Ansicht von der Warnowseite ist schlecht gezeichnet, St. Nikolai hat neuen Helm, St. Jakobi schwer kenntlich; eine Brandlücke ist weder auf Plan noch Ansicht vorhanden! Im Plan o. r. in Linienrechteck sehr verwischte Inschrift, anscheinend: Plan von Rostock mit dem . . . Anno 1719.

Kol. Handz. 440 (340 + 100) X 438. Archiv.

*25.

Vogelschaukarte des ehemaligen Tiergartens bei Neustadt in | , von Grabow bis Neustadt (S. - X.) und von der (Elde bis zum Weg nach der Löggenitz (O. - W.). Das Titelschild ist leer, auf der Rückseite in neuerer Schrift die Bezeichnung "Der ehemalige Thiergarten bei Neustadt". Die ganze Darstellung ist in Av gehalten, aber die Orte Grabow, Klenow, Groten Laasch , Neustadt in anscheinend recht getreuer und gut gezeichneter Seitenansicht, nur Lütken Laasch in Av.

Sehr gute kol. Zeichnung. 1159 X 1182. Archiv. - Grabow vor dem Brande, Klenow vor dem ersten Schloßbau, also vor 1724.

26.

Ansicht von Schloß und Kirche zu Grabow vor 1725.

Zeichnung. * Abbildung in Zinkographie bei Schlie III, Tafel zu S. 182 Vorderseite; Aufbewahrungsort der Zeichnung nicht angegeben.

*27.

Ansicht von Grabow aus SO. in | | , l. die Bringkirche, in der Mitte Stadtkirche und Schloß, r. das Rehberger Tor, o. auf befranztem Tuche: DIE STADT GRABOW | GEGEN ABEND. | Sowie sie vor den [!] Brand | gestanden., l. u. r. davon ZE. A - H.; u. l. J. S. F. Wolter (.)

Feder- u. Tuschzeichnung. 157 X 199. Museum; darnach Schlie III, Tafel zu S. 182 (Rückseite), ohne Angabe des Künstlers.


3a) Die Crullsche Sammlung enthält ebenfalls zwei sehr ähnliche Pläne in kol. Federzeichnung, einen mit ZE. 1 - 32. A - Z, einen mit 1 - 34. a - t.
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*28.

Ansicht von Grabow aus W. in | |, oben auf befranstem Tuche: DIE STADT GRABOW | GEGEN MORGEN. | - - - wie o., l. u. r. davon ZE. A - F.; u. l. J. S. F. Wolter (.)

Feder- u. (Tuschzeichnung. 156 X 199. Museum.

29.

Residentz Stadt Güstrow in Mecklenburgk.

Tuschzeichnung von F. B. Werner aus dem Anfang des 18. Jahrh. Mit Legende. 150 X 275. So in einem Antiquariatskatalog von Volckmann - Rostock; Verbleib unbekannt.

*30.

Ansicht von Bützow aus SW. in | , l. Schloß mit Ravelin davor, um die Stadt Mauer mit acht Tor- und Wiekhäusern, vor dem einen eine Bastion. O. im Bande: BÜTZOW (.), u. in der Mitte Wappen, l. davon ZE. 1 - 12, darunter: Gabriel Frid: Leverentz | Rostockgengis [!] 1734, r. sieben 3. Beschreibung mit Erwähnung des Brandes von August 1716.

Federz. 264 X 473. Archiv, aus Akten der Universität Bützow.

*31.

Av der Stadt Rostock von der Landseite in | , im Vordergrunde die Gärten der jetzigen Steintorvorstadt bis zum Galgen. In der Mitte u.: Prospect von der | Stadt Rostock. Daneben und darunter ZE. 1 - 48, u.: 1737 Z.: Voigt Ingenieur Cap: | et architect ð S: R:

Kol. Federz. 728 X 838. Archiv. - Vor dem Bramower Tor keine Bastion mehr, sonst wie 1719 (Nr. 24).

32.

Ansicht der Stadt Güstrow.

Federz. auf einem Apothekerlehrbriefe von 1737. VMG. (s. JMG. 48 Q 2 1883 S.34).

*33.

Ansicht von Rostock aus der Vogelschau von der Landseite, im Vordergrunde die Gärten. O. im Bande: ROSTOCK., u. l. in rechteckigem Schilde: Anno 1744, darunter ZE. 1 - 84.

Wenig gute kol. Zeichnung. 432 X 1040 bzw. 435 X 1000. Zwei Exemplare in Univ. Bibl. u. Rost. Alt., ersteres mit breitem Linienrahmen, letzteres ohne solchen; kleine * Wiedergabe in der Bilderbeilage zum Rostocker Anzeiger 1924 Nr. 11.

B. Graphisch vervielfältigte Blättter.
*1.

A der Stadt Rostock von N. in | | , o. r. Greifenwappen.

Beischriften von l. nach r.:•S•PETER - GRAV KLOSTER - COLLEGIVM IVRIS - •S• NICOLAVS - RAT • HAVS - VNSER • LIEBEN FRAVEN - STEINTOR - SCHWARTZ KLOSTER S (.) IOANNES - FRATER • HVS • - • S • MICHAEL - S • IACOB - NVNNEN KLOSTER

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ZVM • HEILIGEN • CREVZ - DVSBAR - KROPELINSCHE • THOR - BRAVNNOWESCH THOR - • S • GERDRVT - ZIEGEL • SCHEVNE - ZINGEL - BISTOF - KVPFFER • MVELE (.) (Das Z stets im Spiegelbilde geschnitten.)

Über dem Rahmen in Buchdruck: Warhafftige Contrafactur der alten Herrlichen Stat Rostock. Am unteren Rande angeklebt ein Gedicht 4 ) von 118 Zeilen in 12 Spalten: SEwastian Münsterus . . . Hanns S., darunter: Gedruckt zu Nürnberg / bey Hanns | Weigel Formschneider.

Kol. Hlz von drei Stöcken gedruckt. 256 X 1090

* A. wie oben.

Einzig erhaltenes Stück im Germ. Museum, etwas schief zusammengeklebt, daher Zeichnung und Buchstaben teilweise verdeckt.

*B. Neudruck von den alten Holzstöcken aus der von Derschauschen Sammlung im Berl. Kupferstichkabinet. Ohne Buchdrucküberschrift und Gedicht. 254 X 358 + 364 + 360.

Archiv; Rost.Alt.; darnach etwas verkleinert als Tafel II dieser Arbeit beigegeben.

*C. Nachbildung in kol. Steindruck, auf zwei zusammengeklebten Blättern, mit der Überschrift, aber ohne das Gedicht. Lith. Anst. v. Winckelmann & Söhne (H. Porsch), Berlin. 260 X 1073.

Zu Gustav Floerke, Die vier Parochialkirchen Rostocks in Fr. Schirrmachers Beiträgen zur meckl. Geschichte (I), Rostock 1872.

*2.

A der Stadt Wismar von NW. in | | , o. r. das Stadtwappen. Beischriften von l. n. r.: S • NICOLAVS - GRAVE KLOSTER - VNSER LIEBEN FRAWEN • - S • IVRGEN • SVARTE KLOSTER • - MECKELE • BORGER • TOR • In der Mitte des rechten Blatts am untern. Rande: MW, über dem Rahmen in Buchdruck: Warhafftige Abconterfeitung der Stat Wießmer.

Hlz. von drei Stöcken gedruckt. 250 X 1078.

*A. wie oben.

In zwei alten Stücken erhalten: Germ. Museum u. Stadt Wismar (aus Dr. Fr. Crulls Vermächtnis); ersteres Expl. kol. aus Heberle - Köln Katal. 60 Nr. 2505 vom Jahre 1860, das Crullsche schwarz; das letztere hat als Wasserzeichen Doppeladler im Schild und gehörte früher E. W. Günther in Nürnberg.


4) Buchstabentreu abgedruckt als Anlage II.
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*B. Neudruck wie Nr. 1B, ohne die Buchdrucküberschrift: 248 X 361 + 365 + 358.

Archiv; Rost. Alt.; darnach etwas verkleinert als Tafel III dieser Arbeit beigegeben.

*3.

ROSTOCHIVM (.) L. offnes Meer mit kämpfenden Schiffen, vorne Mauern, r. Tor mit meckl. fünfschildigem Wappen, Türme, Festungshof, darauf eine Gruppe von Männern um einen mit Urkunden bedeckten Tisch stehend und sitzend, vor dem Tor größere Gruppe. Über dem Schiffskampf:

"Pugna. navalis in qua ingens illa Suecorum. navis | Magelosa . . perit, et [a]dmiralius | Jacobus Bagge capitur Ao. 1564. 30 May." - Am untern Rande l. Verse: "Hic Magelosa . . .anus.", r. Tractatio de pace inter Danos, Suecos et Lubecenses Rostochij instituta, . . Bremensis."

Radierung, wohl von Franz Hogenberg. 215 (ohne Schriftrand 198) X 328 (Plrd. fehlt). Keine Ähnlichkeit mit Rostock; o. r. und unten getilgte Schrift beweist, daß die Platte ursprünglich eine andere Verhandlung dargestellt hat.

Nach Drugulin, Hist. Bilderatlas, Nachtrag zu S. 28, ist das Blatt in dieser Form enthalten in "Rerum Danicarum Friderico II. - terra marique gestarum Historia: Bella Ditmarsicum & Suecicum - complectens, . . . Studio & opera Gasparis Ens Lorchensis. Francofurti. Impensis Petri Fischeri 1593. Fol. Ob die ursprüngliche Platte vielleicht den ebenfalls von Hogenberg radierten Friedensschluß auf der Isle aux Boeufs bei Orleans (1563) dargestellt hat? (Drug. a. a. O. S. 32 Nr. 217).

*4. Wittenberg + Frankfurt a. O. + Wismar (= Rostock) + Rostock (= Wismar). 4 Ansichten auf einem Blatt: In äußerem, durch fünf dünne Linien gebildeten Rahmen, nach innen durch doppelte gleiche Umgrenzung getrennt o. l. die Ansicht von Wittenberg mit Überschrift in der Mitte: WITTENBVRGA[!] | Saxoniæ oppidum, . . . celebre., o. r. Ansicht von Frankfurt a. O. von der Flußseite, Inschrift o. l. in 3 Z.: CIVITAS FRANCFORDIENSIS In Marchionatu | Brandeburgensj, . . . . Gymnasio, | & Emporio . . celebris. ~~~~~ , u. l. Ansicht von Rostock nach Hans Weigel, aber l. mit Ergänzungen, mit zweizeiliger Überschrift in der Mitte: WISMARIA, natura locj populi frequentia, & ædificijs in | Ducatu Megapolensj, nobile Oppidum ~~~~~ , u. r. Ansicht von Wismar nach Hans Weigel mit zweizeiliger Überschrift in der Mitte: ROSTOCHIVM, Megapolensis Ducatus vrbs | nominis celebritate, & Academiâ prestans.
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Kupferradierung, auch kol. 298/302 X.480/483, Wismar allein 135 X 234, Rostock allein 134 X 230.

*A. wie oben. Aus der Editio princeps von Braun u. Hogenberg, civitates (I) 1572; vorne auf der Außenseite latein. Text, ohne Blatt - Nr. Initiale V in hellem Bandwerk mit Ziegenköpfen, F mit König, ein nacktes Weib verfolgend, V mit Parisurteil, R l. 2 Krieger, r. Weib.

Vorletzte Z. der einzelnen Abschnitte enden: crimen, &; lin-; cultrum; Prosesso-

B. Auf der Platte, zwischen Frankfurt und "Rostock" zugesetzt: Cum Priuilegio.

*a) Lateinischer Text, Initial V mit bärtigem Mann mit Eselsohren über Früchten und Schlangen 39 X 39, Z. 2 v. u. endet confitetur; F, W, R einfache Uncialen, die vorletzten Z. der weiteren Abschnitte enden: præstantissimi, pectore., & Se-; u. r. gr. Blattzahl 27 eingedruckt.

*b) Deutscher Text, drei große federzugartige Initialen W, F, W 32 X 32, ein kleineres wenig verziertes R; vorletzte Z. enden: thater, begabt:, erlangt, was ist, beyligender; u. r. kleine Blattz. 28 eingedruckt.

*c) Französischer Text: (nur untere Hälfte lag vor) Initial W mit Sirenenbüste in hellem Bandwerk 22 X 22, Initial R mit Profilbüste 12 X 12, vorletzte Z. der drei letzten Absätze enden: nomez, Que, du Magi-; letzter Absatz in kleinerer Schrift; u. r. große Blattzahl 28 5 ).

C. O. l. ist die Ansicht von Wittenberg ausgeschliffen und durch eine Av ersetzt; o. r. eingestochen: WITTENBVRGA[!], Sax | onie Oppid: Vniuersali litte | rarum studio celebre.

*a) Lateinischer Text, Initial W mit blasendem Schäfer in hellem Bandwerk 30 X 30, F m. Löwenmaske desgl. 20 X 20, W m. Sirenenbüste desgl. 20 X 20, R mit Fackel desgl. 20 X 20, vorl. Z.: corru-, genere, confectos., vici-; u. r. große Blattz. 27 eingedruckt.

*b) Lat. Text, Initial W = a, F m. Vogel in hell. Bandw. 21 X 21, W = a, R m. Bären in hell. Bandw. 20 X 20; vorl. Z.: genus, e-, disci-, facto, Senatus; u. r. große Blattz. 27 eingedruckt.

*c) Lat. Text, Initial W m. schraff. Bandw. 40 X 40, F m. hell. Bandw. 12 X 12, W = a u. b, R = b; vorl. Z.: Georgi-, ge-, cultrum, stipen[-]; u. r. große Blattz. 27 eingedruckt.

*d) Deutscher! Text: Erstes W groß mit Federzugverzierung, F, W und R kleiner und weniger verziert; vorl. Z.: woluerdien[=], Münste=, besu=, Professorn[?]; u. r. große Blattz. 28 eingedruckt.


5) Dies Bruchstück könnte auch zu 4 C gehören.
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*e) Franz. Text (nur obere Hälfte lag vor); Initial W = a u. b, F = b; vorl. Z.: con-, par 6 ).

D. Zwischen "Wismaria" und "Rostochium" ist senkrecht zum zweiten Male: Cum Priuilegio (.) eingestochen.

*a) Latein. Text: W m. schraff. Bandw. 40 X 40, F desgl. 25 X 25, W desgl. 18 X 18, R m. hell. Bandw. 13 X 13; vorl. Z.: vsur-, Mun[-], pro-, libe[-]; große Blattz. 27 eingedruckt.

*b) Latein. Text: W = a, F m. Vogel in hell. Bandw. 21 X 21, W m. Sirenenbüste desgl. 22 X 22, R in □ mit dunklem Bandw. 13 X 13; vorl. Z.: Geor-, recen-, suo, vicini; große Blattz. 27 eingedruckt.

*c) Deutscher Text: Erstes W groß mit Federzugverzierung, F, W und R kleiner und weniger verziert; vorl. Z.: woluerdien[-], Münster/, erschröcklicher, Professorn; große Blattz. 28 eingedruckt.

*d) Franz. Text: Initial W = C e, F = C e, W m. Sirene in hell. Bandw. 22 X 22, R schraff. Bandw. 13 X 13; vorl. Z. der drei letzten Absätze: par, ima-, Mekeln-; Blattz. 28 eingedruckt 7 ).

*5.

Ähnliche Darstellung wie Nr. 4D, aber gröbere Radierung, stärkere Umrahmungslinien, je die obern und untern Bilder näher aneinandergerückt; die Inschriften anders abgeteilt: WITTENBVRGA, | . . . FRANCFORDIENSIS | . . ., WISMARIA, . . . frequentia, | et . . . Oppidum. (ohne Zierlinie), ROSTOCHIVM, . Ducatus | vrbs . . . præestans. Auch hier zweimal: Cum Priuilegio(.)

Kupferradierung, auch kol. 297/301 X 456/461; "Wismar" allein 135 X 228, "Rostock" allein 134 X 225.

*a) Latein. Text: genau wie Nr. 4 D a.

*b) Lat. Text; W m. schraff. Bandw. 40 X 40, F, W u. R desgl. 25 X 25; vorl. Z.: a-, quoru, horrendius?, Io-; große Blattz. 27.

*c) Lat. Text; W = b, F u. R desgl., W schraff. Bandw. 18 X 18; Text ist auch auf der Rückseite gedruckt, aber noch nicht erweitert; die Seite schließt: eiulatu | misero; vorl. Z.: su-, docto-, pro-, Se-; kleine Blattz. 27.

*d) Lat. erweiterter Text, bis 1631 reichend, auf Vor- und Rückseite; Initial W: blasender Schäfer in hellem Bandw. 30 X 30, typograph. F in hellem Bandw. 27 X 27, W schraff. Bandw. 25 X 25, R in □ mit weißen Blumen auf dunklem Grund. Die Seite schließt: alia | oppida,; vorl. Z.: vsur-, Quantam, re-, destinatum; große Blattz. 27 u. in der Mitte eingedruckt.

*e) Lat. Text = d, zweispaltiger Druck; Initiale: beide W schraff. Bandw. 40 X 40, F und R über Schale mit Blumen


6) Dies Bruchstück könnte auch zu 4 D gehören.
7) Vielleicht fallen Ce und D d zusammen.
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32 X 32; vorl. Z.: quæ: pru-, urbem, duæ, kleine Blattz. 155 nachträglich eingedruckt.

Aus Jansson 1657.

*f) Deutscher Text; Initial W mit Federzug 27 X 27, F, W, R einfache Uncialen; Absatz 1 mit großen, 2 - 4 mit kleineren Lettern; vorl. Z.: vnnd, mit, erdacht, welcher; ganz kleine Blattz. 28 eingedruckt.

*g) Deutscher Text; Initial W mit Federzug 31 X 31, die übrigen einfache Uncialen; vorl. Z.: woluerdien[=], Münste=, erschröcklicher, Professorn; große Blattz. 28 eingedruckt.

*h) Französ. Text; Initialen schraff. Bandw. W 25 X 25, F, W, R 18 X 18; vorl. Z.: iuge-, au-, sang, du; kleine Blattz. 28 eingedruckt.

*i) Französ. Text auf Vor- und Rückseite (liegt nur teilweise vor); Initial W m. Hasen in hell. Bandw. 44 X 44, F u. R in □ mit schwarzem Bandw. 26 X 26 (zweites W fehlt); vorl. Z.: descou-, Sebastian, plus, voisin; Blattz. abgeschnitten.

*k) "Wismaria" = Rostock lag mir auch ohne Text auf der Rückseite vor.

*6.

A der Stadt Rostock von N. nach Braun I in | , o.: Dreieck WISMARIA Dreieck , u. zwischen Linien vier 3. Text: Wismaria . . . apud alios.

Ziemlich rohe Radierung, sicher von Francesco Valegio, 88/90 (128/130.

Aus Raccolta di le piu illustri et famose citta di tutto il mondo, Venedig ca. 1580, gestochen größtenteils von Francesco Valegio, einige Blätter auch von Martin Rota; eine zweite Ausgabe, mit je zwei Bildern auf einer Seite, erschien unter dem Titel: Teatro delle . . . ca. 1600.

*7.

A der Stadt Wismar vvn NW. nach Braun I in | , o.: Dreieck ROSTOCHIVM Dreieck , u. zwischen Linien vier 3. Text: Rostochium . . . institutam / 1419 /.

Ziemlich rohe Radierung, sicher von Francesco Valegio, 88/91 ( 129/132.

Aus demselben Werk wie Nr. 6.

*8.

A von Wismar aus NW. nach Braun I in |.

Feiner Holzschnitt, 68 X 93.

a) In Abraham Saurs Theatrum urbium. Warhafftige Contrafeytung . . . Frankfurt a. M. bei Nicolaus Basse 1590. 8 °. 8 )

*b) In der Neuauflage mit verändertem Titel: Parvum theatrum urbium. Das ist: Erster Anblick . . . ebenda 1593, 8 °. S. 115; auf der Rückseite Text, Überschrift in Buchdruck: Die Stadt Rostock.; erste Textzeile: Rostock/ . . . inn . . . Ptolomæus |


8) Diese Ausgabe lag mir nicht vor; es wäre möglich, daß die Holzschnitte im Text erst mit der von 1593 auftreten.
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*c) In Ausgabe v. 1595. 8 °. S. 162, auf der Rückseite Bild von Genf; Überschrift in Buchdruck: Die Statt Rostock., erste Textzeile: Rostock/ . . . inn . . . Ptolomæus |

*d) In Ausgabe v. 1610. 8 °. S. 162, auf der Rückseite Genf; in der Überschrift: Statt; erste Textzeile: Rostock/ . . . in . . . Ptolomæus nennts |

*e) In Abrahami Saurii Stätte - Buch . . . fortgesetzt durch Hermann - Adolph Authes. Frankfurt a. M. 1658. 4 °. Unter R S. 73, Überschrift: Die Stadt Rostock. Erste Textzeile unter dem Bilde: ROstock/ . . . im Mechelburg/ | 9 )

*f) In Adrianus Romanus, Parvum theatrum urbium sive urbium . . . deseriptio. Frankfurt, Nic. Basse 1595. 4 °. S. 106; Überschrift: MECHELBVRGENSIS DVCATVS. | Rostochium. Auf der Rückseite Braunschweig; erste Textzeile unter dem Bilde: Rostochium . . . primúm . . . posteà  à | Seitenzahl in Antiqua.

g) In Neuausgabe. Ebenda, Basses Erben 1608. 4 °. S. 106; Überschrift ebenso; erste Textzeile: Rostochium . . . primùm . . . postea à | Seitenzahl kursiv.

*h) In Johann Rauw, Cosmographia, das ist . . . Beschreibung deß Göttlichen Geschöpffs . . . Frankfurt. Nic. Basse 1597, Folio, S. 496.

*i) u. *k) wiederholt in den Titelausgaben desselben Werks: Frankfurt, Johann Dreuttel (Treudel), 1612 und 1624.

*9.

Schloß und Stadt Ratzeburg in Av etwa von W. her in | | | ; o. l., m., r. drei Wappen, u. r. zwei Landsknechte. O. im Stich: RATZENBVRGK (.) U. im Wasser: Gerdt Hane 1588 (.); Beischriften: Thumb Kirche - S. Peter in der Stat - S. Jorgen auffm Berge - außerdem die drei Wappen als des Stifts, fürstl. niedersächsisch und städtisch Wappen bezeichnet.

Kupferradierung, auch kol., wohl sicher von Franz Hogenberg, 329/ 332 ( 402/ 404. Aus Braun und Hogenberg, Band V, ca.1597, Blatt 43. - Lit. 368.

*a) Text lateinisch; Initial R typographisch in hellem Bandw. m. 2 Halbfig. 32 X 32, nach Überschrift • ; vorletzte Z. proli-; große Blattzahl 43.

*b) Text lat.; Initial R m. schraff. Bandwerk 40 X 40; nach Überschrift Dreieck ; vorletzte Z.: prolixius. Die Inschrift umfaßt 6 Z.; große Blattzahl 43 nachträglich eingedruckt.

*c) = b, nur kleine Blattzahl 43 mit Punkt dahinter.

*d) Text lat.; Initial = b, nach Überschrift Dreieck ; vorletzte Z.: prolixius; die Inschrift umfaßt nur 4 Z.; große Blatt-Zahl 43 nachträglich eingedruckt.

*e) Text lat., auch auf der Rückseite; Initial R mit schraff. Bandwerk 25 X 25; nach Überschrift • ; vorl. Z. auf S. 1: ide | Comes, auf S. 2: vi-; große Blattzahl 43.


9) Wenn die Berliner Kartensammlung der Staatsbibliothek bei einem Saurschen Bild von Dresden bemerkt: aus Saur fortgesetzt von Authes 16 84 , so liegt dort wohl ein Irrtum vor.
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*f) Text lat., zweispaltig; Initial R mit schraff. Bandwerk 40 X 40, nach Überschrift • ; vorl. Z. auf S. 1: EO | circa, auf S. 2: indice,; kleine Blattzahl 119 nachträglich eingedruckt.

Aus Jansson 1657.

*g) Text deutsch; Initial R mit Federzug 30 X 30; nach Überschrift Rhombus ; vorl. Z.: weidt=, große Blattzahl 43 gleichzeitig eingedruckt.

*h) Text deutsch; Initial R mit Federzug 30 X 30; nach Überschrift Rhombus ; vorl. Z.: empor; große Blattzahl 43 nachträglich eingedruckt.

*i) Text französisch; Initial R schraff. Bandwerk 40 X 40; nach Überschrift • ; vorl. Z.: Me-; kleine Blattzahl 43 gleichzeitig eingedruckt.

*10.

Ansicht der Stadt Wismar aus NW. (Hafenseite) in | | | , S. Nicolai mit spitzem Helm, S. Marien mit kleiner Spitze zwischen den Turmgiebeln; o. l., m., r. drei Wappen. Überschrift o. im Stich: WUSMARIA (.), 11 Beischriften, vom Pöler Thor bis Meckelburger Thor.

Kupferradierung, auch kol., wohl sicher von Franz Hogenberg, nach einem Abriß, vom Ratsverwandten Georg Jule 1595 "ins Werk gesetzt", 379/381 X 509/511.

Aus Braun und Hogenberg, Band V ca. 1597, Blatt 46.

*A. Im Vordergrunde l. Schiffe, r. 11 weidende Rinder und fünf Trachtenbilder.

*a) Text lateinisch; Anfangsworte: Vrbis Wismariæ; Initial V in □ mit Absalom 38 X 34, Überschrift: VVISMARIA Dreieck , vorl. Z.: incarnati DN., die 2 ersten Absätze größere Schrift; große Blattz. 46 nachträglich eingedruckt.

*b) Text lat., Anfang ebenso; Initial V mit klagendem Weib über von Eber getötetem Mann 48 X 46; Überschrift: WISMARIV [!] • , vorl. Z.: incarnati, gleichmäßige Schrift; kleine Blattz. 46 gleich eingedruckt.

*c) Text lat., Anfang ebenso; Initial V schraff. Bandwerk 40 X 40; Überschrift: VVISMARIA Dreieck , vorl. Z.: incarnati; kleine Blattz. 43 gleich eingedruckt.

*d) Text lat., Anfangsworte: Wismariae vrbis; Initial W schraff. Bandw. 40 X 40, Überschrift: VVISMARIA Dreieck , vorl. Z.: incarnati D.N.; große Blattz. 46 nachträglich eingedruckt.

*e) Text lat., aber geändert, Anfangsworte: Wismaria Vandalicarum; Initial W mit blasendem Schäfer in hellem Bandwerk 30 X 30, Unterschriftzeilen fortgefallen, Überschrift: WISMARIA Rhombus , vorl. Z. vor den Versen: bonæ; große Blattz. 46 gleichzeitig eingedruckt.

*f) Text lat., zweispaltig, Anfangsworte: Wismaria inter; Initial W schraff. Bandw. 40 X 40; Überschrift WISMARIA • , vorl. Z. S. 1: Al-|berto, S. 2: vice; kleine Blattz. 152 nachträglich eingedruckt.

Aus Jansson 1657.

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*g) Text deutsch, Anfangsworte DEr Statt; Initial D mit Federzug 30 X 30; Überschrift: Wismar/; vorl. Z.: Aprill/; große Blattz. 46 gleich eingedruckt.

*h) Text französisch, Anfangsworte: AVcuns tiennent; Initial A schraff. Bandwerk 40 X 40; Überschrift: VVISMAR., vorl. Z.: faict; kleine Blattz. 46 gleich eingedruckt.

*B. Platte verändert: der ganze Vordergrund ist ausgeschliffen und die Platte verkürzt, neu eingestochen l. vorn ein Boot und eine breite Kuff, in der Mitte Fischer das Netz aufziehend, r. Knabe zu Pferd von Mann mit Heugabel geführt. Rückseite ohne Text. 264/265 X 509/511.

In Toonneel der vermaarste Koopsteden, Amst. Joh. Janßon van Waesberges Erben. 1682.

*C. Ebenso, aber u. r. Adresse hinzugefügt: F. de Wit Excudit (.)

In Theatrum praecipuarum Europae urbium. Amst. F. de Wit o. J.

*D. Adresse wieder getilgt, unter dem Pferdeführer gekreuzte Schraffen, handschrifl. Nr. 99.

In Galérie agréable du monde, tome 42, Leyden, P. v. d. Aa (1729).

*11.

A der Stadt Rostock von N., in |  | |  | | , von der Seite der Fähre, o. l., m., r. drei Wappen, im Vordergrunde zehn Trachtenbilder; Überschrift o. im Stich: ROSTOCHIVM VRBS VANDALICA ANSEATICA ET MEGAPOLITANA (.) 19 Beischriften bei den Gebäuden, von Porta D. Petri bis mons Caluariæ, ferner 6 Beischriften bei den Trachten. St. Nikolai mit Turmgiebeln, Fraterhaus mit Turm, Jakobiturm mit durchgehenden Blenden, Kröpeliner Tor mit Wehrgang, am Strande nur Mauer, keinerlei Schanzen.

Kupferradierung, auch kol., sicher von Franz Hogenberg. 355/358 X 491/493.

Aus Braun u. Hogenberg, Band V ca. 1597, Blatt 47. - O. l. ein Plattenbruch bei allen mir bekannten Abzügen. - Auf der Rückseite die Topographia [!] urbis Rostochii descriptio D. Petri Lindebergii. R., gegen den Abdruck in 4 ° etwas gekürzt; Westphalen macht aus dem Verfasser der Beschreibung den Zeichner der Ansicht!

*a) Text lateinisch, stets auf Vorder- und Rückseite; Z. 1 der Überschr. endet: RO=; Initial R mit schraff. Bandwerk 40 X 40; S. 1 vorl. Z. schließt: Germa-; S. 2 viertletzter Absatz: de weddtheren; vorl. Textzeile: Vnico-; große Blattz. 47 gleich eingedruckt.

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*b) Text lat, Z. 1 der Überschrift: RO=; Init. R = a; S. 1 vorl. Z. confortat q' ue.; S. 2: de Wedde= | heren; vorl. Textzeile: leonis,; große Blattz. 47 nachträgl. eingedruckt.

*c) Text lat; Z. 1 der Überschrift: RO-; Initial R mit Wölfin u. Romulus u. Remus 47 X 43; S. 1 vorl. Z.: ab; S. 2: die weddtheren; vorl. Textzeile: Vnico-, kleine Blattz. 47 gleich eingedruckt.

*d) Text lat.; Initial = a; S. 1 schließ: ferè ani- | Kleine Blattz. 47.

*e) Text lat.; S. 1 vorl. Z.: bruca-; S. 2 vorl. Textzeile: Vnico-.

*f) Text lat.; auf S. 2 bis 1631 erweitert; Z. 1 der Überschr.: RO-; Initial R = a; S. 1 vorl. Zeile: promeruêre.| Familiæ; S. 2 die weddtheren; vorl. Textzeile: vi-; mittlere Blattz. 47 wohl nachträglich eingedruckt.

*g) Text lat., zweispaltig; Überschrift nur ROSTOCHIVM.; Initial R m. schraff. Bandw. 40 X 40; S. 1 vorl. Z. schließt: judicia | quo-; S. 2 vorl. Z.: quot-; kleine Blattz. 122 nachträglich eingedruckt.

Aus Jansson 1657.

*h) Text deutsch; Z. 1 der Überschrift: vnnd kürtze be-; Initial R mit Federzug 31 X 31; S. 1 vorl. Z.: weidt=; S. 2 nur: Weddeherrn; vorl. Z.: etlicher; große Blattz. 47 wohl gleich eingedruckt.

*i) Text französisch; Z. 1 der Überschrift: VILLE DE; Initial R schraff. Bandwerk 40 X 40; S. 1 vorl. Z.: monstre | le zele; S. 2: Die VVerddtheren; vorletzte Textzeile: quelques; mittlere Blattzahl 47 gleich eingedruckt.

*k) Ohne Text auf der Rückseite. Wohl aus Toonneel der Koopsteden oder De Wit.

*12.

A von Rostock nach Braun V von S. Petri bis S. Johannis; Überschrift o. r. im Bande: ROSTOCHIVM(.) Zu beiden Seiten eines Stammbaumes, o. r. betitelt: DVCES MECHELBVRGENSES: | Inclytiss. et Illustriss. Principib: | Ducib. Mechelburgensibus. etc. | D.D.D. .

Kst., sicher gestochen von Dom. Custos 405/412 X 249/251, Höhe der Ansicht etwa 80 mm.

Ist Fol. XXXV aus des Antonius von Albizi (Albitius) Principum Christianorum stemmata, oder deutsch: Christlicher Potentaten . . Stammenbäume, die zuerst 1608 erschienen. Mir lagen vor:

*A. Mit latein. Text a. d. Rückseite, letzte Glieder ganz kurz: Adolph Friedrich * 1589 u. Johann Albrecht * 1591, aus der edit. III. Kempten 1619.

*B. Mit deutschem Text a. d. Rückseite, bei Adolph Friedrich eine, bei Joh. Albrecht drei Gemahlinnen hinzugefügt und Geburtsjahr berichtigt, aus der 5. Deutschen Ausgabe, Straßb. 1627.

Es werden u. a. Ausgaben von 1608. 10. 12. 17. 24. 26. 29. 32. 34. 40 angeführt.

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*13.

A von Rostock aus N. nach Braun I, in | ; o. in der Mitte: WISMAR (.) Nicht sehr geschickte Nachbildung, besonders schlecht kamen die Türme von Nikolai, Marien und das Kröpeliner Tor fort.

Kst. 141/145 X 193/197. - Wird Peter Kaerius zugeschrieben, m. E. zu Unrecht.

*a) Ohne Text auf der Rückseite.

Zu welchem Werke diese - offenbar ersten - Abdrucke verwandt wurden, war bisher nicht festzustellen.

*b) Mit lat. Text a. d. Rückseite (zu Wisby); Sz. 714; Seitenüberschrift 106 mm lang, Kustos auf S. 713 VVIMARIA [!]; der Text zu Wismar steht S. 715 (S. 716 Bild von Wittenberg); dort schließt vorletzte Textzeile: er- |

Aus P. Bertii, commentariorum rerum Germanicarum libri tres . . . Amsterdam. Joannes Janßon 1616.

*c) Ebenso; Seitenüberschrift 94 mm lang; Kustos auf S. 713 WISMARIA; der Text S. 715 schließt in der vorletzten Textzeile: in | Aus P. Bertius 1632.

*14.

A von Rostock aus N. nach Braun V in | ; o. in der Mitte ROSTOCK (.), u. vier der Braunschen Trachtenfiguren wiedergegeben.

Zierlicher Kst. 134/138 X 185/190. - Betr. des angebl. Stechers s. zu Nr. 13.

*a) Ohne Text auf der Rückseite; s. a. a. O.

*b) Mit lat. Text a. d. Rückseite (zu Regiomontium); Sz. 652; Seitenüberschrift 109 mm lang; S. 651 Signatur Nnnn ij; der Text zu Rostock steht S. 653 (S. 654 Bild von Rufach); dort schließt vorletzte Textzeile: in- |

Aus Bertius 1616.

*c) Ebenso; Seitenüberschrift 102 min; S. 651 Signatur Nnnn2; der Text S. 653 schließt in der vorletzten Z.: est à |Aus Bertius 1632.

*d) Mit holländ. Text a. d. Rückseite; Blattz. 113, Signatur F 1; der Text beginnt Bl. 112 b und schließt 114 a .

Aus: T'Keyser - Ryck Van Duytsch - land . . . met een verhael van de Academien . . Amsterdam Joannes Janßon 1620. Die Widmung ist unterzeichnet Laonico ab Aqua viva.

*15.

A von Rostock aus N. nach Braun I in | , vorn ein Krüppel mit Krücken und Stelzfuß und ein Wagen mit Erichthonius; oben im Stich: Wißmar. Am obern Plattenrande: Gebrechen macht Kunstreich., am untern lateinische und deutsche Verse: Primus . . valet. Ein alter . . list.

Gute Radierung, vielleicht von M. Merian. 70/98 X 145/152.

*A. Ohne Blattzahl.

Aus "Politischen Schatzkästleins" 7. Theil. Durch Eberhard Kiesern verlegt (Frankfurt) 1626, bzw. latein. Titel: Thesauri philopolitici pars septima . . 1626.

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*B. Oben r. hinzugefügt Blattzahl: 51. Aus späterer Auflage.

*C. Weiterer Zusatz zu der Überschrift: in Megkelburg.

*D. Links von der Mitte das Wismarsche Wappen hinzugefügt. Um 1630/31.

*E. Die Blattzahl 51 ersetzt durch B 57.

In der von Paulus Fürst zu Nürnberg unter dem Titel Sciographia cosmica 1637 neu veranstalteten Ausgabe. Alle dieser folgenden von 1642, 1678 bis ins 18. Jahrhundert hinein haben die Platte E, nur in immer schlechterem Abdruck.

16.

A von Rostock nach Braun V in | , vorn Jupiter und Merkur, an einer Schnur einen Kranz haltend, der mit A R S bezeichnet ist; o. im Stich: Rostock. Am obern Plattenrande: DURABILIS ARS EST., am untern lateinische und deutsche Verse: Per mare . . . obest. Ich geh zu Land . . . Käldt.

Gute Radierung, wohl von Sebastian Furck. 70/99 X 145/154.

*A. Ohne Blattzahl.

Aus Thesaurus philopoliticus . . . Politisches Schatzkästlein . . . Durch Daniel Meissnern . . . (Teil I) Frankfurt am Main bey Eberhard Kieser 1623.

B. [wohl mit Zusatz der Blattzahl 40] 10 ).

*C. Mit Zusatz der Blattzahl 40 und unter dem Namen: Uni=vers:.

D. [mit Zusatz zweier Wappen o. l. u. r.].

*E. Oben r. B 58 statt 40.

In Sciographia cosmica 1637 ff.

*17.

A von Ratzeburg nach Braun u. Hogenberg V in | , l. ein Mann, der ein fortsegelndes Schiff am Seil hält; o. im Stich: Ratzen=burg. Am obern Plattenrande: INTER SUSPIRIA LUCTUS., am untern lateinische und deutsche Verse: Fundo miser . . . dies! Ich armr Mensch . . . klag.)

Gute Radierung, wahrscheinlich von Matthaeus Merian. 70/98 X 142/148.

*A. Ohne Blattzahl.

Aus Thesauri philo politici Quarta pars . . Politischen Schatzkästleins . . Vierter Theil . . Durch Daniel Meißnern . . Frankfurt a. M. bey Eberhard Kieser 1624.

B. [wohl mit Zusatz der Blattzahl 34] 10 ).


10) Nicht bei allen Blättern der Sammlung werden alle fünf Plattenzustände vorkommen, wie sie sich bei Nr. 15 finden.
10) Nicht bei allen Blättern der Sammlung werden alle fünf Plattenzustände vorkommen, wie sie sich bei Nr. 15 finden.
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*C. Mit weiterem Zusatz: in Sachsen.

Hat Germ. Mus. u. München in Ausg. v. 1625.

*D. Mit Zusatz eines Wappens u. r.

*E. Oben r. B 8 statt 34.

In Sciographia cosmica 1637 ff.

*18.

A von Rostock aus N. nach Braun I in | , u. r. drei Trachtenbilder, o. r. das Wappen von Wismar; m. o.: WISMAR.

Zarte Radierung, schwerlich von Friedr. Hulsius, 74/76 X 132/135.

Aus: Joh. Ludw. Gottfried, Inventarium Sueciae, das ist gründliche . . Beschreibung des Königreichs Schweden . . . Frankfurt a. M., Friedrich Hulsius 1632, Folio, S. 362.

*19.

A von Rostock aus N. nach Braun V in | , u. r. vier Trachtenbilder, o. r. weißes Wappenschild; m. o. ROSTOCK.

Zarte Radierung. 72/75 X 129/133.

Aus demselben Werk S. 372.

*20.

Av von Schloß Ratzeburg nach Braun V, l. daneben: Ratzenburg (.) Zur Rechten des Fußes eines Stammbaums der Herzoge von Sachsen - Lauenburg, zur Linken Schloß Kelsterbach; o. r. die Nummer: 49, unten acht Verse von Joh. Tackius, das ganze in |. U. r. J. S.

Radierung von J. Schweitzer. 375/383 X 240/247, die Ansicht etwa 70 X 100.

Aus: Joh. Tack, Unverwelklicher Zedernbaum zu ewigem Andenken Georgs II. von Hessen. (Gießen?) 1662.

*21.

Av von Ratzeburg nach Braun V, l. u. r. verkürzt, o. ohne die Wappen, aber u. mit den Landsknechten. O. im Bande: Ratzeburg. Beischriften: die lange Brücke. - der Thum (.) - Die Stadt (.) - St: Peter (.) - Die Ratzeburger See. - das Schloß(.) - St: Jürgen auffn Berg(.) - der Da(. - die Mühle (.)

Gute Radierung. 320/325 X 284/286.

Aus: Beschreibung des Polabenlandes und des darinnen belegenen . . Ratzeburg. O. O. 1693. 4 ° (Lit. "2220). Ein vollständiges Expl. mit beiden Tafeln Reg.- Bibl. Meckl. III 50. - Lit. 369m. Bald nach Ausgabe ward die Platte zerschnitten und für die beiden folgenden Nummern benutzt.

*22

A. Av der Stadt Ratzeburg nach Braun V, obere Hälfte der Platte von vor. Nr., seitlich etwas verkürzt, dieselben Beischriften, noch hinzugefügt: Der Weg nach dem Schloß (.)

Gute Radierung. 147/148 X 246/247.

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Aus: E. W. Happelius, Des historischen Kerns oder kurzer Chronik 3. Theil . . . 1690 - 1700. Hamburg, Th. von Wiering 1700, zum Text f. 1693 S. 109 - 16; Das bombardierte Ratzeburg.

*22B.

Av des Schlosses Ratzeburg nach Braun V, untere Hälfte der Platte von Nr. 21, seitlich und u. verkürzt; Überschrift o. l. und r.: Das uhr alte | Schloß (-) Ratzeburg (.) Beischriften nur noch: das Schloß (.) - die Mühle (.)

Gute Radierung.155/156 X 215/216.

Aus demselben Werk 11 ).

*23.

A von Rostock in | | nach Braun V, l. u. r. etwas verkürzt, die drei Wappen mit heraldischer Schraffierung, bei den Trachtenbildern vermehrte Beischriften, besonders bei der Beguine l. u. Während sonst die Vorlage genau nachgestochen ist, selbst Stichfehler wie Bramoriensis, ist der Nikolaiturm mit acht [!] Giebeln statt der vier ausgestattet. Überschrift im Stich: ROSTOCHIVM VRBS VANDALICA ANSEATICA MEGAPOLITANA | DELINEATIO [!] LINDEBERGII | Anno MDXCVII. Am obern Plrd. r.: ad Tom. III. pag. 782.

Kst. 322/321 ( 400/410.

Aus: E. J. von Westphal(en), Monumenta inedita rerum Germanicarum praecipue . . Megapolensium. Tom. III, Lipfiae 1743. Folio. (Lit. Nr. 2100.) 12 )

*24.

A von Rostock in || in freier Nachbildung nach Braun V, l. hinten die Stadt von St. Johannis [oder Jakobi? der Turm ist verdeckt] bis St. Petri, davor unverhältnismäßig groß neun der zehn Trachtenbilder, aber in anderer Reihenfolge. Unterschrift: Rostock im Jahr 1580., u. r. unter dem Rahmen: G. bey I. G. Prite. . . [Rest unleserlich].

Sehr früher Steindruck, Bildgröße 137 X 279, Höhe mit der Unterschrift 153 mm. VMG.

*25.

A von Rostock in | | nach Nr. 23, aber die Beischriften verdeutscht; Unterschrift: DIE STADT ROSTOCK IN MECKLENBURG | nach Lindenbergs Zeichnung vom Jahre 1597


11) Neuere Wiedergaben von Ratzeburg nach Braun V u. a. in Max Schmidt, Beschreibung und Chronik der Stadt Ratzeburg, 1882 (Lit. Nr. 4985), in Lichtdruck, in Rich. Haupt u. Friedr. Weysser, Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg. II. Ergänzungsheft. Ratzeburg 1890, in Lichtsteindruck, auch einer für Postkarten und Festeinladungen benutzten Zinkographie der Freystatzkyschen Druckerei zu Ratzeburg.
12) Wiedergegeben bei Schlie I, S. 3, statt des Originals; in der 2. Aufl. durch Nachbildung von Nr. 11 ersetzt.
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* (Westphalen monumenta inedita Tom (.) III) | Beilage zur Chronik der Stadt Rostock von Dr. Werner Reinhold., r. u. dem Rahmen: Lith. Anstalt v. I. G. Tiedemann.

Steindruck. 314 X 397, Höhe mit der Schrift 348 mm.

Zu: Werner Reinhold, Chronik der Stadt Rostock. Rostock (Friedr. Behm) 1836. 8 °. (Lit. Nr. 5057.)

*26.

A von Rostock aus SW. in (; l. Kröpeliner Tor mit Wehrgang, r. Nikolaiturm mit den 1618 abgebrochenen Turmgiebeln, l. im Vordergrunde unverhältnismäßig großer Kriegsmann mit Lanze vor Bäumen. Selbständige, aber wegen des kleinen Ausmaßes wenig bedeutende Aufnahme.

Ziemlich roher Hlz., 68 X 111.

Auf Titeln verschiedener Drucke von Moritz Sachs 13 ) in Rostock, 1) Der Erbaren Hänse Stätte revidirte Schiffs-Ordnung und SeeRecht . . Rostock 1614. 4 °. 10 Bll. 2) Vnterricht / oder Ankündigung / WElcher gestalt jetzo in diesem 1623. Jahr der . . . Halbhunderster [!] Pfennig . . . erlegt werden soll. Rostock. 4 °. 4 Bll. - Beide im Ratsarchiv, ersterer auch in Landes - Bibl.

*26 a.

Flugblatt in aus Zierstücken gesetztem Rahmen, Buchdrucküberschrift: Abconterfeytisch Wunderzeichen / welches den | 29. Novemb. 1628. vmb 8. vnd 9 Vhren Vormittag zu Schwerin im | Mechelburger Landt / von Ihr Furstl. Gnaden Hertzogen zu Friedland / etc. . | neben viel hundert Personen / am Himmel gesehen worden.

Darunter in Kupferstich am Himmel Nebensonne von Feuerstrahlen und Regenbogen begleitet, darüber ein gekrönter Büffelskopf, darunter sehr feine landschaftliche Ansicht, vorn mehrere beobachtende Personen und Wallensteins sechsspännige nach l. fahrende Kutsche, zur R. eine Stadt mit Mauern und Kirchturm, die schwerlich mit der Schelfstadt Schwerin Ähnlichkeit hat, sondern für Phantasie zu halten ist.

Dann 14 durchlaufende Zeilen Text: DEmnach . . . willen / Amen.

Kst. 175/177 X 137/138, Gesamtgröße mit Rahmen 315 X 225.

Die zarte Kupferradierung der Landschaft dürfte von Matthäus Merians Hand herrühren.


13) Über Moritz Sachs vgl. Wilh). Stieda, Studien z. Gesch. d. Buchdrucks u. Buchhandels in Mecklenburg (S.-A. a. Archiv z. Gesch. d. Deutsch. Buchhandels XVII, 1894) S. 74. 75.
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*27.

Flugblatt, in der Mitte Gustav Adolph nach her. l. im Eirund, Hüftbild, die Linke auf die aufgeschlagene Bibel gestützt, darum in Schneckenlinie eroberte Städte von 1. Stralsund. bis 103. Mannheim., in den 4 Ecken das schwedische Wappen, allegorische Darstellungen und Inschriften.

Alles in Kst. 274/276 X 353/355, darüber Titel in 5 Buchdruckzeilen:

Kurtze Beschreibung / vnd ins Kupffer gebrachte Contrafacturn/ der fürnembsten ( Städt / Vestungen vnd Päß / welche die Königliche Majestät zu Schweden / etc. . in hinter vnd vörder Po(ern / Mechelburg / . . | . . Pfaltz; am Mayn / Necker / vnd Rheinstrom / in ( Anno 1630 biß zu end deß 1631. Jahrs / . . . nach einan= | der . . eingenommen hat.

So mein Expl.; nach Snoilsky, Svenska historiska planscher. Stockh. 1893 - 95. Nr. 1 S. 35/36 erschien dazu noch ein Buchdrucktext in drei Spalten, Nürnberg bey Simon Halbmayern zu finden. Anno 1632. - Auf dem Stich: 33. Neu Brandenburg, 52. Gadebusch, 53. Schwerin, 54. Güstrow, 76. Rostock, letzteres wohl nach Braun u. Hogenberg I, die andern Phantasiebilder.

28.

Desgleichen: Gotha, gedruckt bey Christoph Reyhern 1690.

Kupferstich, signiert: J. G. Göbel sc.

Snoilsky Nr. 2 S. 36, aber wohl Nachstich, nicht neue Auflage von Nr. 27.

*29.

Desgleichen; sehr ähnlicher Nachstich nach Nr. 27, aber um 104 - 113 durch Ausfüllung der unteren Ecken vermehrt; auf einer zweiten kleinen Kupferplatte sind 2 größere (Straßburg und Nürnberg) und 13 kleinere Bilder zugefügt, ein Feld ist noch leer: Nr. 114-124, 4 weitere ohne Nrn.

Kst. 270/272 ( 351/353 (52/53 ( 346/348; dazu ein besonderes Blatt mit Buchdrucktitel und dreispaltigem Text:

Kurtze Beschreibung . . . fürnemb= | sten Stätt / . . . Brandenburger | Marck / . . . 1630. 1631. vnd 1632. in Teutschland / | . . . eingenommen hat. U. r.: Franckfurt / Bey Anthonj Hummen. 1632.

So in einer ohne Ortsangabe erschienenen deutschen Ausgabe der Arma Suecica von 1632 (Schwer. Reg.-Bibl.), vermutlich auch einzeln als Flugblatt ausgegeben. Aus Mecklenburg sind hinzugekommen: (104) Damitz, 116 Wismar (= Rostock nach Braun und Hogenberg I). - Vermutlich gleich Snoilsky Nr. 5 S. 36/37.

30.

Flugblatt. Im innern Eirund Gustav Adolph auf galoppierendem Roß, rundherum 112 numerierte Schilder mit Abbildungen von 1. Stralsund bis 112. Drusenheim, in allen

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4 Ecken emblematische Vorstellungen. Kupferstich 292 X 350. Darüber in Buchdruck: Warhafftige Historische Beschreibung / Vnd Contrafacturn / der fürnembsten Städt / Vestungen vnd Päß / welche . . Majest. zu Schweden . . . in Anno 1630. 1631 vnd biß ins 1632. Jahr / allbereit . . . Eingenommen hat. Darunter Folioblatt mit dreispaltigem Buchdrucktext. Nürnberg / bey Ludwig Lochnern zufinden / 1632.

So Snoilsky Nr. 3 S. 36.

31.

Flugblatt, in den obern Ecken Medaillonbild Gustav Adolphs und schwedisches Wappen, auf 117 fortlaufenden rechteckigen Feldern 117 Städte dargestellt: 1. Stralsund bis 117. Bamberg. Kupferstich. 235 X 368. Darüber in Buchdruck: Abbildung der fürnembsten Stätt / Festungen / vnd Päß, welche . . May. zu Schweden . . . von Anno 1630. biß auff gegenwertige Zeit / in Teutschlandt . . . nacheinander einbekommen | sambt einer kurtzen Beschreibung. Unter dem Kupferstich dreispaltiger Buchdrucktext ohne Verlegerangabe.

So Snoilsky Nr. 4 S. 36.

*32.

Flugblatt ganz in Kupferstich, sonst wohl dem vorigen ähnlich, in den obern Ecken Medaillonbild von Gustav Adolph und schwedisches Wappen, 13 Reihen mit 134 rechteckigen Städteabbildungen: 1. Stralsund bis 134. Kirchberg, und 5 leeren Feldern. Darüber gestochene Überschrift in einer Zeile: Abriß der Furnemsten Stät Festunge vndt Päß in Teudschlandt Welche. J. M. König Gustaff Adolph Zu Schweden etc. Theils mit Accort, Theils mit gewalt eingeno(en. 1632.

Kst. 272/290 ( 367/374.

Aus Mecklenburg: 33. Neu Brandeburg. 52. Gadebusch. 53. Schwerin. 54. Güstrow. 76. Rostock. 104. Damitz. 118. Wismar. Snoilsky Nr. 6 S. 37. - Gehört zu Relationis historicae continuatio semestralis Jacobi Franci, d. i. histor. Beschreibung für 1631/32. Frankf. Sig. Latomus Erben, Fastenmesse 1632. 4 °.

33.

Tafel mit 124 numerierten Abbildungen ohne Schrift. Oben Gustav Adolphs Gebet nach der Landung. Kupferstich. 284 X 364. Vermutlich gehörte ein erklärendes Textblatt dazu.

Snoilsky Nr. 7 S. 37.

*34.

Flugblatt. Links Gustav Adolph in Kriegertracht und Hut, mit langer Lanze den rechts sitzenden Papst vor den Bauch

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stoßend, derselbe erbricht in langem Strom von 6 Schlangenwindungen 54 Städte (für 5 - 6 weitere ist Raum gelassen): Stralsund bis Creutzenach; die Hauptdarstellung von allerlei allegorischem Beiwerk umgeben. Kupferstich. ca. 250/252 X.297/298 darüber Buchdrucktitel: Eygendliche Abbildung der vornemsten Oerter / Stätt / Vestungen | vnd Päß / so in kurtzer Zeit auß der Gefängnuß vnd Trangsal deß Pabstthumbs durch GOttes vnd | der Gothen Macht / sind erlediget worden.

Ganze Größe etwa. 295 X 305.

= Snoilsky Nr. 32 S. 48. Aus Mecklenburg: NeuBrandeburg, Güstrow, Rostock.

35.

Ganz ähnlich, aber 49 Abbildungen: Stralsund bis Mannheim; Überschrift: Augenscheinliche abbildung der vornemsten Oerter / Statt / vnd Flecken so in Jahrsfrist . . erlediget worden. A°. 1631.

So Snoilsky in Anmerkung zu voriger Nr.

*36/37.

Zwei Gedächtnisblätter zur Hundertjahrfeier der Siege Gustav Adolphs: 1) Hundert Jähriges | angedencken, das sch= | nelle Kriegs Glück des | Schwedischen Hel= | dens u. Königs Gus= | tavi Adolphi. . . in Er= | roberung aller dieser | . . | Städte u: Platze [!]. . . welche sich Ao. 1630. u: | 1631 . . ergeben müßen: 103 Bilder, darunter Verse u. Adresse: Elias Bæck A: [= alias] H: [= Heldenmuth] fecit et excudit. Aug. Vindel.

Kst. 354/360 X 285/288.

2) Fortsetzung derer | Siege und Erroberun= | gen . . . Gustavi Adol= | phi, wie solcher von | Anno 1631. biß Ano | 1632. beygefügte . . . | Städte . . . errobert; nebst sei= | nem prächtigen | Einduge [!] in . . . Augspurg | . . . 102 Bilder wie o.

Kst. 353/358 X 285/290.

Aus Mecklenburg auf 1): 33. Neubrandenburg, 52. Gadebusch, 53. Schwerin, 54. Güstrow, 76. Rostock; auf 2): 3. Riebenitz, 20. Walchein (!), 27. Fürstenberg, 29. Sternberg, 31. Graffen Mühlen, 33. Barchem, 34. Plauen, 73. Damitz, 77. Neustadt (ob das meckl. ?), 85. Wißmar, die meisten Phantasiebilder, bis auf Neubrandenburg, Rostock, Ribnitz, Dömitz, Wismar.

Snoilsky Nr. 2. 3 S. 59.

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*38.

A von Wismar aus NW. in | | noch ganz nach Braun V 1597, nur sind im Vordergrunde neue Befestigungen angebracht, l. um die "Spaarbüxen" eine doppelte Umwallung, in der Mitte eine Doppellünette vor dem Tor, r. eine kleinere Bastion und eine größere Anlage. Oben in der Mitte das Stadtwappen, zu beiden Seiten WIS(-)MARIA. 12 Beischriften bei den Gebäuden.

Kst. von Matthaeus Merian, 114 /293 X 363/368.

a) Zu: Johann Angelii à Werdenhagen, de rebuspublicis hanseaticis tractatus. Francofurti, apud Matth. Merianum (1641) folio.

b) Zu: M. Zeillers Topographia Saxoniæ inferioris, Frankfurt, Merian 1653 fol. in allen Drucken.

c) Zu: Theatrum Europaeum XX. Frankfurt 1734 14 ).

*39.

A von Rostock aus N. in | | , größtenteils noch nach Braun V 1597, aber mit einigen Veränderungen, das Petritor höher (? mit Wehrgang), St. Michael ohne Türmchen, Jakobiturm mit zwei Reihen Fenster übereinander, die Galerie mit Ecktürmchen; an der ganzen Strandseite zieht sich eine Reihe von Befestigungen hin, die durch Palisadenreihen verbunden sind; sie stimmen genau mit den von Emanuel Block 15 ) angegebenen überein. Oben l. u. r. 2 Wappen, in der Mitte Überschrift: ROSTOCHIVM., l. und r. davon ZE. A - K. M - S.

Kst. 142/293 X 363/368.

Gestochen von Matthaeus Merian, vielleicht nach einer - nicht erhaltenen - Aufnahme von Emanuel Block, da dessen erhaltene Zeichnung, deren Standpunkt etwas weiter links ist, sonst große Übereinstimmung mit dieser Ansicht zeigt.

a) Zu Werdenhagen 1641,

b) Zu Zeillers Topographia Saxoniæ inferioris 1653,

c) Zu Theatrum Europaeum XX 1734 16 ),

in allen drei Werken mit Nr. 38 auf einer 368 X 293 großen Platte.

*40.

A von Rostock in | , nach Merian 1641, o. l. u. r. Wappen, in der Mitte: ROSTOCHIVM., 5 Beischriften im Bilde.

Kst. 108 X 133, Plrd. nicht festzustellen, da mit mehreren auf einer Platte gestochen.


14) Nachbildung in Meyers hist.- geogr. Kalender 1897 Juli 27.
15) Unter A Nr. 11.
16) Nachbildung in Meyers hist.- geogr. Kalender 1897 Juli 28 und in Herm. Kochs Atlas der Rostocker Heimatkunde.
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Zu: Martin Zeiller, Itinerarium Germaniae (a. d. Buchdr.- Tit.: Fidus Achates), Amstelodami. apud Johannem Janßonium Juniorem 1658. 12 °.

*41.

A von Rostock in (, nach Merian 1641, l. etwas verkürzt. O. l. im Stich: ROSTOCK., keine Beischriften und Erklärungen.

Kst. 59 X 114, Plrd. nicht erkennbar, da mit mehreren zusammen auf einer Platte gestochen.

A. wie oben, der l. Rand der Einfassungslinie nach oben u. unten fein verlängert.

B. o. r. im Rande Ziffer 9 (oder noch mehrere abgeschnittene?).

Zu verschiedenen Ausgaben von "Getreuer Reis -Gefehrt in Ober- und Niederteutschland." Nürnberg 1668 (?), 1686 u. ö.

*42.

A von Wismar nach Merian 1641 in | , l. etwas verkürzt, mit denselben Befestigungen. O. l. im Stich: WISMAR., am obern Plrd. ZE. 1 - 5.

Kst. 59 (mit Schrift 65) X 113, Plrd. nicht erkennbar, da offenbar mit mehreren auf einer größern Platte gestochen.

A. Der Punkt nach Wismar steht frei, s bei Rathaus (hinten rund), r u. s bei Fürstl. Palast frei.

B. Das R von Wismar mit dem Punkt verbunden, s hat einen Schlußstrich: s, r u. s sind verbunden, obere Randlinie nach r. fein verlängert.

C. u. r. unter dem Stich Ziffer 111. zugefügt.

Zu verschiedenen Ausgaben von "Getreuer Reis - Gefehrt in Ober- u. Niderteutschland." Nürnberg 1668 (?), 1686 u. ö.

*43.

A von Wismar in | ,nach Merian 1641, in der Höhe etwas gedrückt, worunter besonders der Nikolaiturm gelitten hat. Oben in der Mitte ohne Wappen: WISMARIA. Bei den Gebäuden 12 Beischriften, mit Schlußpunkt und stets mit r (bei Merian ohne Schlußpunkt und meist mit  ).

Kst. 102 X 387 (Plrd. fehlt).

Mein Besitz, vielleicht zu einem Flugblatt von 1675 gehörig.

*44.

A von Wismar nach Merian 1641 ohne Umrahmung, mit denselben Befestigungen, aber l. u. r. etwas Umgebung hinzugefügt und daher künstlerisch wirksamer; in der Mitte o. Stadtwappen vor einem Bande, worauf: WIS=(-)MAR., am u. Plrd. l. ZE. a - h, in der Mitte Beschreibung in 7 Z. bis 1679, r. Rest der ZE. i - l.

Kst. Auf 2 Platten 140/170 X 496/498 (303 + 193).

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A. r. u. im Plrd.: AUGSPURG. | Iohann Stridbeck Iunior | fecit er exc: cum Gratia et | Privil: Sac: Cæs: Majest: (um 1700).

*B. u. r. Z. 2 ausgelöscht, statt dessen eingestochen: Gabriel Bodenehr (.)

In "Cur. Staats- u. Kriegstheatrum . . in Holstein, Pommern u. Mecklenburg" (um 1717).

*C. o. r. zugefügt: 193.

In "Europens Pracht und Macht", Augsb. Bodenehr, Teil 1. (etwa 1720).

*D. u. r. Z. 2 u. 3 bis zum ersten et getilgt, dafür eingestochen: Georg Christoph | Kilian (.)

In späteren Ausgaben desselben Werks, dessen Verlag etwa 1746 von Kilian übernommen ward.

*45.

A von Stadt und Schloß Bützow aus S. in | | , ringsherum Mauern, l. vor dem Schloß eine Bastion, ganz r. eine gleiche. Oben in der Mitte: Bützow (.), nur eine Beischrift: Schloß.

Kst. 138/298 X 351/355.

Gestochen von Caspar Merian, der sich unten in der auf gleicher Platte befindlichen Ansicht von Güstrow ausdrücklich nennt.

In Zeillers Top. Saxoniæ inferioris. Frankfurt, Merian 1653, in allen Drucken 17 ).

*46.

A der Stadt und Festung Dömitz von der Elbseite in | | , l. die Festung mit größeren, r. Kirche und Stadt mit kleineren Bastionen; in der Festung das höchste Haus mit noch ungedeckten Dachsparren. O. in der Mitte: Dömitz (.), einzige Beischrift: Albis Fluvig (.)

Kst. 123/262 X 175/179.

Unbezeichneter Stich des Caspar Merian, mit Neukloster auf derselben Platte.

In: Zeillers Top. Saxoniæ inferioris. Frankfurt, Merian 1653, in allen Drucken.

*47.

A von Dömitz in | , Nachstich von Nr. 46, Beiwerk verändert, das o. erwähnte Haus hat ein volles, aber niedrigeres Dach. Oben in der Mitte: DÖMITZ.

Kst. 59 X 114, Plrd. nicht erkennbar, da offenbar mehrere Bilder auf einer Platte gestochen waren.

Aus: Beschreibung des Elbstroms, Nürnberg bei Christoph Riegel 1686 u. o. J. (mehrere Drucke, im einen Text S. 416-27, im andern S. 419 - 30).


17) Nachbildung in Meyers hist.- geogr. Kalender 1900 Oktober 29.
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*48.

A von Gadebusch aus SW. in | | , r. das Schloß mit alleinstehendem hohen Berchfrit. Oben das Stadtwappen, l. u. r. davon: Gade(-)busch (.), Beischrift im Bilde: Furstlich hauß, o. l. ZE. A-D.

Kst.135/138 X 175/179.

Unbezeichneter Stich des Casp. Merian, mit Rühn auf demselben Blatt, aber auf eigener Platte.

In: Zeillers Top. Sax. inf. Fft., Merian 1653, in allen Drucken.

*49.

A der Stadt Güstrow von SO. in | | , in der Mitte das Schloß, l. der Dom, r. Pfarrkirche und Rathaus. O. in der Mitte: Fürstl. Mechlenb. Residentz Statt Güsterow (.) O. l. ZE. A - I, u. r.: Casp. Merian fecit (.)

Kst. 148/298 X 351/355; mit Bützow auf einer Platte.

In Merian-Zeiller, Top. Sax. inf. 1653 18 ).

*50.

A von Güstrow in | , Nachstich von Nr. 49, l. u. r. verkürzt, o. l.: GÜSTEROU., am obern Plrd. ZE. 1 - 4.

Kst. 58 (mit Schrift 62) X 114, Plrd. nicht erkennbar.

*A. Wie oben, kleinere 3.

*B. O. r. am Plrd. zugefügt Ziffer: 42 (.), die 3 größer und dicker.

Zu verschiedenen Ausgaben von "Getreuer Reis - Gefehrt in Ober- u. Niderteutschland." Nürnberg 1668 (?). 1686 u. ö.

*51.

A von Güstrow in | | , Nachstich nach Nr. 49, o. im Bande: GRODNO | Im Groß Hertzogthu Litthauen.

Kst. 155/159 X 215 /275.

Wunderliche Verwechselung des Stechers.

*A. Vor der Nr., u. r.: G. Bodenehr fec. et ex (.) In "Cur. Staats- u. Kriegstheatrum in Polen" 1. Ausgabe (mit Bildtitel).

*B. O. r. Nr. 75.

In "Cur. St.- u. Kr. in Polen" 2. Ausgabe (mit Schrifttitel) und in "Europens Macht und Pracht" Teil I (1720).

*C. U. r. Name getilgt, dafür eingestochen: Georg Chr. Kilian ex (.)

In späterer Ausgabe von "Europens M. u. Pr.", nach 1746.

*D. Unterschrift geändert: Georg Christ. Kilian exe. Aug. Vind.

Landes - Bibl.


18) Nachbildung ebenda 1897 Juli 24.
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52.

Ansicht von Güstrow von NW., l. der Dom, in der Mitte das Schloß, r. die Pfarrkirche und das Rathaus. O.: GÜSTROW., am untern Plrd. ZE. 1 - 4.

Roher Kst. (?)

Hiervon besitzt das Schwer. Museum eine * photographische Nachbildung in der Größe 156 (mit Schrift 175) X 243. Während die r. Hälfte des Blattes auf Merian Nr. 49 zurückzugehen scheint, ist die l. Seite nicht nur stark zusammengedrängt, sondern auch z. T. verändert, so hat der Domturm sein Satteldach nach N. u. S., nicht nach O. u. W., und die Darstellung der rechten Hälfte des Schlosses weicht stark ab. - Da nur eine Photographie vorliegt, ist nicht mit Sicherheit zu sagen, ob die Vorlage nicht etwa eine Zeichnung in Kupferstichmanier war.

*53.

Pv von Güstrow in | | , o. l. Wappen, o. r. leeres Schild; u. l. auf breiter Bandrolle: Grundrieß der Fürstlichen | Meckelburgischen Residentz | Statt Güsterow (.), darunter ZE. A-Z. 1. 2, am Schluß: Carl Henr. á Osten Delin.

Kst. 236/239 ( 316/320.

In Merian-Zeillers Top. Sax. inf. 1653; wohl gestochen von Caspar Merian. Lit. 269.

*54.

Pv von Güstrow in | | , getreuer Nachstich von Nr. 53; o. im Stich: GÜSTROW (.), u. l. auf Bandrolle ZE.: 1 - 26; am l. Plrd. Beschreibung in 25 Z.

Kst 152/156 X 204/280.

*A. Vor der Nummer, l. am u.Plrd.: Gabriel Bodenehr fec. et exe. Aug. Vind.

In "Cur. Staats- u. Kriegs Theatrum in Holst., Po(., Meckl." (1717) und in "Force d'Europe" Suppl. I (ca. 1721).

*B. O. r. zugefügt: 33 (.)

In "Force d'Europe" Band II (ca. 1730). Lit. 270.

*C. U. l. Name getilgt, dafür eingestochen: Georg Christ. Kilian excud. Aug. Vind.

In späterer Ausgabe des Werks, nach 1746. Lit. 271.

*55.

A von Neukloster aus SO. in | |; o. m.: Newen Closter (.)

Kst. 129 X 174, Plattengr. mit Dömitz zusammen 262 X 179. In Merian - Zeiller, Top. Sax. inf. 1653, sicher gestochen von Caspar Merian 19 ).

*56.

Grundriß von Plau in | | ; innen: Statt Plauwen (.), in der Mitte unter dem Plan ZE. A-C.

Kst. 134 X 172, mit Halberstadt auf einer Platte 292 X 177. In Merian-Zeiller, Top. Sax. inf. 1653, wohl gestochen von Caspar Merian. Lit. 283.


19) Nachbildung in J. Stahlberg, Geschichte des Kirchspiels Neukloster. 1900.
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*57.

Große A von Rostock von der Fähre aus in | |, ähnlich der Merianschen Ansicht von 1641 (Nr. 39), aber mit einigen Abweichungen: das Rathaus hat richtig 7 Türme, St. Michael hat einen Dachreiter, der Jakobiturm hat lange Blenden statt der getrennten zwei Fensterreihen, es fehlt die herumgehende Galerie, das Kröpeliner Tor hat noch den Wehrgang, der Nikolaiturm noch die 4 Giebel, die Strandbastionen sind die gleichen geblieben, dagegen fehlt auffälligerweise der Krahn. O. l., m., r. 3 Wappen, darunter in der Mitte: Prospect der Statt Rostock (.) Unten im Bande ZE. 1 - 18 in 4 Spalten.

Kst. auf 2 Platten 263/269 X 655/660 ((327 328.)

In Merian - Zeillers Top. Sax. inf. 1653, sicher von Caspar Merian gestochen.

*58.

A von Rostock ohne Umrahmung, nach Merian 1653, o. 3 Wappen, über dem mittelsten im Bande: ROSTOCK (.), am u. Plrd. l. 4 Zeilen Beschreibung, r. ZE. 1 - 18 in 3 Spalten.

Kst. 140/171 X 498/500.

*A. Vor der Nr., u.: Gabriel Bodenehr fecit et exc. Aug. Vind.

In "Cur. Staats- u. Kriegs- Theatr. in Holst., Pomm., Meckl." (1717).

*B. O. r. zugefügt: 140 (.)

In "Europens Pracht u. Macht" I. Teil. Augsb. ca. 1720.

*C. U. r. Bodenehrs Name u. fecit getilgt, dafür eingestochen: Georg Christoph Kilian (.)

In späterer Ausgabe obigen Werks, nach 1746.

*59.

Pv von Rostock in | | , Süden oben; die Befestigungen stimmen genau 19a ) mit dem Belagerungsplan von 1631 (A Nr. 9) überein; auch vor den Brüchen findet sich die Umwallung. Nikolaiturm ist schon ohne die Giebel, Kröpeliner Tor ohne Wehrgang. Oben in der Mitte: Wahrer Geometrischer Grundtris | Der Stadtt Rostock. O. r. ZE. 1-54.

Kst. 233/236 X353/356.

Einigen Exemplaren der 2. Ausgabe des ersten Drucks von Merian - Zeillers Top. Sax. inf. 1653 beigegeben, im 2. u. 3. Druck fehlt der Stich gänzlich, vermutlich ist die Platte des wichtigen Plans zersprungen, wohl gestochen von Caspar Merian. - Wohl = Lit. 284.


19a) Da die Umgebung auf allen Seiten verkürzt ward, ist aber für das "Hornwerk uffn Kamp" und die Pfahlsperre in der Warnow kein Platz mehr geblieben.
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*60.

Pv von Rostock in | | , Nachstich des vorigen Plans (Nr. 59), o. r. Wappen, in der Mitte: ROSTOCK. Am l. u. r. Plrd. Beschreibung, darunter r. ZE. 1 - 5.

Kst. 162/168 X 221/290.

*A. Vor der Nr., u. l. am Plrd.: Gabriel Bodenehr sculps. et exc. Aug. Vind.

In "Cur. Staats- u. Kriegs Theatrum in Holst., Pomm. u. Meckl." (1717), auch in "Force d'Europe" Suppl. I (ca. 1721). - Lit. 286 = 287 = 288 2 .

*B. O. r. zugefügt: 84 (.)

In "Force d'Europe" Band II (ca. 1730), kommt hier auch noch mit handschriftlicher Nr. 84 vor.

*C. U. l. Name getilgt, dafür eingestochen: Georg Christoph Kilian exc. Aug. Vind.

In späterer Ausgabe des Werks, nach 1746.

*61.

A des Klosters Rühn von SW. in | | ; in der Mitte oben: Closter Rühnen (.)

Kst 92/98 X 173/174.

In Merian - Zeillers Top. Sax. inf. 1653; sicher von Caspar Merian gestochen; mit Gadebusch auf demselben Blatt abgedruckt, aber jedes von besonderer Platte.

*62.

A von Schwerin aus SW. in | | , l die alte Schelfkirche, in der Mitte die Altstadt mit Dom und Rathaus, davor die Befestigungen vor Schmiede- und Mühlentor, r. das Schloß, durch zwei Zugbrücken mit dem Lande verbunden. Oben in der Mitte: Prospect der Fürstl. Mecklenb: Resid: Statt | Schwerin (.), u. l.: Casp: Merian fecit (.), vier Beischriften in den Gewässern; am untern Plrd. ZE. A-O.

Kst. 223/235 X350/355.

In Merian-Zeiller, Top. Sax. inf. 1653 20 ).

*63.

L. Abbildung des Schweriner, r. des Güstrower Schlosses auf beiden Seiten des Fußes eines Stammbaumes, darüber: Schwerin (.) und: Güstrau (.); o. r. die Nummer 47, unten acht Verse von Joh. Tackius , das ganze in | ; am u. Plrd.: J. S. F. (-) A. H. F. [= J. Schweitzer und A. Haelwegh].

Kst.378/385 X 235/243, die Bilder allein ca. 60 X 96 und ca. 60 X 100.

Aus Joh. Tack, Unverwelklicher Zedernbaum zu ewigem Andenken Georgs II. von Hessen. (Gießen?) 1662. - Nach Nr. 62 u. 49.


20) Nachbildung in Meyers hist.- geogr. Kalender 1897 Juli 25.
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*64.

A von Schwerin in | | , verkleinerter Nachstich von Nr. 62, o. Mitte: SCHWERIN., vier Beischriften bei den Gewässern, am l. u. r. Plrd. historische Beschreibung, darunter r. ZE. 1 - 14.

Kst. 152/158 X 241/281.

*A. Vor der Nr., u. r. am Plrd.: Gabriel Bodenehr sculps. et exc. Aug. Vindel.

In "Cur. Staats- u. Kriegs Theatrum in Holst., Pomm. u. Meckl." (1717).

*B. O. r. Nr. 151. zugefügt.

In "Europens Pracht u. Macht" 1. Theil (1720).

*C. U. r. Name getilgt, dafür eingestochen: Georg Christoph Kilian exc. Aug. Vindel.

In späterer Ausgabe obigen Werks, nach 1746.

*65.

A von Schwerin in | | | , vergrößerter und vergröberter Nachstich von Nr. 62, m. o.: M. [!] MERIANI Ichnographia Sverini delineata A. 1640. [!], U. zwischen Linien ZE. A - O., am Plrd. o. r.: ad Tom. III. pag. 1645., u. r.: Brühl sc. Lipsiæ (.)

Kst.313/325 X 389/403.

In E. I. von Westphal(en), Monumenta inedita rer. Germ. praecipue Megapol. tom. III. Lips. 1743 fol. (Lit. Nr.2100) 21 ).

*66.

A von Schwerin ohne Umrahmung, Nachstich der Stadt und des Schlosses ohne Umgebung nach Merian, davor der Wagen mit dem Martensmann. In der Mitte: Martinalia Lubecensia | Sverini et Segebergæ., Beischrift: Arx Sverin. O. r.: Tab. A. ad Præfat: Tom: IV. pag. 4.

Kst., Plattengr. 186 X 312.

In E. I. v. Westphalen, Monum. tom. IV. Lps. 1745. fol.

*67.

Pv von Wismar und nächster Umgebung in | | , Hafen oben, bastionierte Umwallung, im Süden die fünfseitige Zitadelle; St. Nikolai hat hohen Helm mit 4 Giebeln, St. Marien kleine Spitze zwischen den Turmgiebeln. O. r. im Bande: Grundriß der Statt vnd | Vestung Wismar (.), mehr nach unten in □Rahmen ZE. A - Z.

Kst. 283/287 X 360/371.

Aus Merian - Zeiller, Top. Sax. inf. 1653, gestochen von Caspar Merian. - Lit. 324.


21) Ziemlich große Lichtdrucknachbildung, wenig kleiner als das Vorbild (von Bärensprung?), darnach verkleinert Sonntagsbeil. z. Meckl. Ztg. 1889 Nr. 32, auch Schlie II, 531 (statt nach dem Urbild), auch auf verschiedenen Postkarten.
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*68.

Pv von Wismar nach Merian 1653 in |, o. r. im Linienrechteck: Stadt vnd Vestung | WISMAR., in Mitte der l. Seite ZE. 1 - 11, dabei 5. Fursten hauß. 6. Das Raht hau s .

Kst. 108/113 X 131/135.

In (Martin Zeiller) Regnorum Sueciae, Gothiae, magnique ducatus Finlandiae, ut & . . . Urbis Wismariae descriptio nova . . . Amstelodami, apud Aegidium Janssonium Valckenier 1656. 12 °. - Lit. 330 f.

*69.

Pv von Wismar in (, dem vorigen sehr ähnlicher Nachstich, o. r. im Linienrechteck: Stadt vnd Vestung | WISMAR. In der ZE. 5. Fursten H auß. 6. Das Raht hau ß .

Kst. 108 X 133; Plrd. nicht festzustellen, da mit mehreren auf einer Platte gestochen.

In Martin Zeiller , Itinerarium Germaniae (a. d. Buchdrucktitel: Fidus Achates), Amstelodami, apud Johannem Janßonium Juniorem 1658. 12°.

*70.

Pv von Wismar in | , genau nach Merian 1653, Hafen l., r. die alte fünfseitige Zitadelle, im Hafen vor der Sparbüchse sechs Schiffe; die Wasserkunst auf der Schmalseite des Rathauses! O. l.: Wißmar (.), keinerlei Beischriften.

Feiner Kst. 142/146 X 180 184.

Landes Bibl. u. Cr. - Lit. 330 22 ).

*71.

Pv von Wismar in | | , nach Merian 1653, o. r. im Bande: WISMAR., einige Beischriften im Stich, l. u. r. im Plrd. Beschreibung der Stadt, r. u. auch ZE. a - l.

Kst. 151/158 X 173/231.

*A. U. l. im Stich: AUGSPURG | Ioh: Stridbeck Iunior fecit et Excud: | Cum . . Maj: (um 1700).

*B. O. r. Ziffer 194, u. l. 2. 3. Name getilgt und dafür eingestochen: G. Bodenehr (.)

In "Cur. Staats- u. Kriegstheatrum in Holstein, Pommern u. Meckl." (1717) und in: "Force d'Europe" Teil I (ca. 1720). - Lit. 333 = 332 3 .

*C. U. l. 2. Zeile G. Bodenehr bis fecit getilgt und dafür eingestochen: Georg Chr (.) Kilian.

In "Force d'Europe", Auflagen nach 1746. - Lit. 334.


22) Einige weitere Nachstiche nach dem Pv Merians, die z. T. mit Belagerungsansichten auf einer Platte gestochen sind, finden sich weiter unten unter Nr. 76. 78 - 81a. 123 (Karton).
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*71a.

Pv von Wismar in breitem Zierrahmen besonders eingedruckt, nach Merian 1653; am obern Rande: La ville de WISMAR, dans le Duché propre de Mecklenbourg; l. im Rahmen ZE.: 1 - 11 Citadelle - Porler ['] Thor. Im breiten Rahmen: A Leide, Chez Pierre Vander Aa, Marcnand Libraire.

Kst. 119/128 X 152/163, Rahmen 213/221 X 323/333.

Ausschnitt aus einer größeren, von mir nicht gesehenen Platte, zu der vielleicht Stettin gehört hat.

In "Galérie agréable", Leyden, v. d. Aa, part 42 (1729), handschr. Nr. 98.

*72.

Av von Rostock in || , Süden oben; sehr getreue Wiedergabe des Stadt- und Straßenbildes; am Strande außer der Fischerbastion noch keine Befestigungen, Nikolaiturm ohne die Giebel, Kröpeliner Tor ohne Wehrgang, Petritor mit Oberstock und Vorbau; Mönchentor noch mit gotischem Treppengiebel; die siebentürmige Rathauswand ist wegen des Aufnahmestandpunktes nicht erkennbar; am Strande 12 große und kleine Kaufmannsbrücken, Krahn vorhanden.O. r. Wappen in verziertem Schild, u. l. Gruppe von acht sehr fein radierten Trachtenbildern. Am obern Rande durchlaufende Überschrift: ROSTOCHIVM VRBS MEGAPOLITANA ANSEATICA ET MERCATVRA ET VNIVERSITATE CELEBRIS. ; im Stich zahlreiche Beischriften, u. r. in rechteckigem Rahmen ZE. 1 - 36, u. l. unter den Trachtenbildern W Hollar fe: (WH verbunden).

Kupferradierung, auch kol. 306/309 X 491/493.

*a) Auf der Rückseite eingedruckt: 123.

In: Theatrum exhibens illustriores principesque Germaniae superioris civitates (so auf dem Kupfertitel, a. d. Buchdrucktitel: Urbium . . . tabulae) pars posterior. Amst. Joannes Jansson 1657. Gr. Fol. - Lit. 285.

*b) Ohne Nr. a. d. Rückseite.

In: Toonneel der vermaarste Koop - Steden, Amst. Joa. Jansson v. Waesbergen Erben 1682, wohl auch in: Theatrum praecipuarum . . urbium (Titel dreisprachig). Amst. Frederik de Wit o. I. (ca. 1690 - 1700). - Parthey, Hollar Nr. 885. - Die Vorlage zu diesem Stich muß nach W. Josephi zwischen 1624 und 1626 entstanden sein; die erste nachweisbare Veröffentlichung ist aber erst aus 1657 23 ).

*73.

A von Rostock aus NW, z. T. in Zierrahmen, in der Mitte auf von Engeln gehaltenem Bande: ROSTOCK, r.


23) Wiedergabe bei Schlie I, S. 6.
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u. l. zwei Wappen, mit 13 Beischriften; am Fuße eines Kalenders für 1656 - 1760; in der Mitte oben in eirundem Schild, mit allegor, u. astron. Figuren, auch Aderlaßmann, umgeben: Dehnen Woledlen Wolehrenvesten Großachtbahre | Hochundwolgelahrten Hochundwolweisen Herrn Bürgermeiste  e, H  | Sindicis und Raths verwanten der . . Stadt Rostock. . . . | Unterdienstlich und Gehorsamblich Dediciret dieses | Galendarium Perpetuum auff [!] Schüldigen gemühte | Niclaus Perleberg Rosto | chiensis Author [.] Unter der Ansicht: Geschrieben und in Kupfer gestochen von Niclaus Perleberg Verordneter Schreib und Rechenmeister in Rostock [.] ; l. u. r. vom Bilde kurze Beschreibung der Stadt; über der Ansicht in sehr feiner Schrift: •N P B• Invent: et (~) schulps: et excu. In der äußersten rechten Spalte des Kalendariums: Anno MDCLVII [.], darunter ein Zweizeiler mit Chronogramm 1657.

Kst. auf 2 zusammengeklebten Blättern, etwa 605 (315 + 290) X 415, an den Rändern beschädigt, Ansicht 85 X 286.

Scheint selbständige Aufnahme, St. Nikolai und Petri [!] mit Turmgiebeln. - Univ. Bibl. - Rost. Alt.

*74.

A des beschossenen Wismar in | | , nach Merian 1641 mit den gleichen Bastionen, oberhalb des Wassertors große Feuersbrunst, vorn r. Batterien, Truppen, Zelte, l. eine, r drei schräge Bombenbahnen, r. auch noch flachere Kugelbahnen eingezeichnet. Am obern Rande über | eingestochen: Prospect und eigentliche Vorstellung der Statt und Vestung Wißmar: Neben einem Kurtzen Historischen Bericht, wie dieselbe | im October 1675, von der Königl: Mayest = in Dennemarck belägert: und Montags den 13. 23. Decembr gedachten Jahrs Zur Übergab genöhtiget worden, (.) Im Stiche selber o. "WISMARIA. und 12 Beischriften (darunter Peter [!] thor. Gra u Closter [Merian: Gra w ] u. a. Abweichungen.)

Kst. 166/ca. 170 X 301/308.

Der historische Bericht, wohl in Buchdruck angeklebt, fehlt meinem Expl.; ein vor Jahren von mir im Kupferstichkab. zu Stuttgart gesehenes Expl. mit Text in der Größe ca. 270 X 390 ist damals nicht genau aufgenommen, dürfte aber mit diesem Stich übereinstimmen.

*75.

Flugblatt in Rahmen aus Druckzierraten, u. in doppelter Reihe; o. Überschrift in Buchdruck: Eigentliche Abbildung der Stadt Wißmar / sampt kurtzem | Bericht/

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ihres Alterthums / Ursprungs / Gelegenheit und der Zeit passirenden Kriegs - Unruhe.

Darunter A der beschossenen Stadt, vom Poeler bis zum Mecklenburger Tor, l. eine, r. drei senkrechte Bombenbahnen, breiterer, über das ganze Bild gehender Vordergrund, darauf l. u. r. Zeltlager, in der Mitte Reiterschar. Oben im Bande: WISMARIA., 12 Beischriften, o. r. ein Karton, den Walfisch als bastioniertes Fünfeck in Pv darstellend, innen mit Inschrift: Die vnuberwu | ntigste Vestung | Wallfisch.

Kst. 164/169 X 243/248, der Karton 40 X 58.

Darunter dreispaltiger Buchdrucktext, je 35 Zeilen, in 1 1/2 Spalten die Geschichte Wismars bis 1654, in 1 1/2 Spalten die Belagerung von 1675 bis zur Eroberung des Walfisch behandelnd. Die beiden letzten Zeilen melden als P. S.: Ein Currier berichtet / das die Stadt Wißmar den | 8/18. sich mit Accord auch ergeben. Größe des ganzen Flugblatts mit dem typ. Rahnen 393 X 321.

Ohne Ort und Verlagsangabe. - Germ. Museum = Cr., wohl = Drug. 2902; Drug. 2901 führt ein gleiches, wohl die erste Auflage, an, bei dem der Text schließt: . . vertheidiget sich noch.

*76.

Kupferstich mit zwei Darstellungen:

1) A der beschossenen Stadt Wismar in | , Nachstich der Nr. 75, o. r. im Karton nur die Inschrift: Vestung | Wallfisch (.), alle Beischriften sind ohne Punkte: Gra w , Wasser, Rahthauss. O. im Bande: WISMARIA.

Kst. 160 X 248.

2) Pv der Stadt Wismar in | , nach Merian 1653, o. r. im Bande: Grundriß der | Stadt vnd Vestung | Wißmar (.) Bei den Erklärungsbuchstaben, die auf dem Stich nicht erklärt werden, fehlen K, L, T, Z.

Kst. 176 X 248, Gesamtgröße der Platte 336/339 X 245/248. Lit. 325.

*77.

A der beschossenen Stadt Wismar in | , obere Hälfte von Nr. 76.

Hierzu gehört ein - zum Ankleben bestimmtes - Buchdruckblatt, ohne Zierrahmen, überschrieben: Eigendliche Abbildung der Stadt Wißmar / sampt kurtzem Bericht ihres Alterthumbs / Vrsprungs / Gelegenheit / und der Zeit passirenden Kriegs - Unruhe. Darunter dreispaltiger Text von je 35 Zeilen, die letzten beiden: P. S. Ein

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Currier berichtet / daß die Stadt Wißmar / den 13/23. Decemb. sich mit Accord auch ergeben.

Schriftspiegel 183 X 310.

Gehört zum Appendix des Diarii Europaei . . . Oder Taglicher GeschichtsErzehlungen 32. Theil, Frankf. a. M., Wilh. Serlins Witwe 1676. 4 °.

*78.

Pv der Stadt Wismar in | , untere .Hälfte von Nr. 76.

Hierzu gehört ein - zum Ankleben bestimmtes - Buchdruckblatt ohne Zierrahmen, überschrieben: Grund = Riß und Beschreibung der Stadt Wißmar / Wie auch ein vollkommener Bericht / wie dieselbe im October 1675. | von Ihr. Königl. Majest. von Dennemarck belagert / und den 13. Decemb. selbigen Jahrs ist erobert worden. Darunter dreispaltiger Text von je 39 Zeilen, die 7 letzten der 3. Spalte in kleinerer Schrift, dann drei durchlaufende Zeilen ZE.: A - Z, auch die auf der Platte fehlenden Buchstaben mit erklärend!

Ebenfalls zum App. des Diar. Europ. 32 wie Nr. 77. - Nr. 77/78 wohl = Snoilsky S. 165 Nr. 1.

*79.

Pv der Stadt Wismar in | , nach Merian, o. r. im Bande: Grundtriß der | Stadt und Vestung | Wißmar (.) Alle Erklärungsbuchstaben A - Z vorhanden.

Kst. 182/187 X 230 /235.

Darüber in Buchdruck: Grundriß und Beschreibung | der | Stadt Wißmar / | Wie auch ein vollenkommener Bericht wie dieselbe in [!] Octobri Anno 1675. von Ihr. Königl. Maj. | von Dennemarck belagert / und den 13. Decembris selbigen Jahrs ist erobert worden. - Unter dem Stich drei durchlaufende Zeilen ZE. A - Z in Buchdruck, dann drei Spalten Text zu je 41 Zeilen, unten durchgehend: Werden verkaufft [!] bey Thomas von Wiering / bei der Börse im gülden ABC in Hamburg / 1675.

Größe des ganzen Flugblatts 396 X 266.

Hamb. Stadtbibl. icon. urb. vol. III. - Dies Blatt ist die Vorlage, Nr. 76 2 ) der Nachstich. - Lit. 326.

*80.

Pv von Wismar in | , nach Merian 1653, l. o.: WISMAR (.), u. l. u. r. ZE. A - N; O - Z.

Ziemlich roher Kst. 185/186 X 144/145.

In: Des Couriers verm. u. cont. histor. Kern oder kurze Chronik 1618 - 78. Hamburg, Th. v. Wiering 1678. 8 °, zum Jahr 1675. - Ohne des E. W. Happelius Namen; dazu Text S. 60/61. - Wiederholt in "Kern - Chronica 1618 - 1690" von

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E. W. Happelius, ebenda 1690. 8 °, zum Jahr 1675, Text S. 60/61; das Werk scheint teilweise Titelauflage zu sein. - Lit. 325m.

*80a.

Flugblatt ohne Umrahmung, o. in Buchdruck: Grundriß und Beschreibung | der | Stadt Wißmar / | Wie auch ein vollenkommener Bericht / wie dieselbe in |  | [Spieß!] Octob. Anno 1675. von Ihr. Königl. Maj. | von Dennemarck belagert / und den 13. Decembris selbigen Jahrs ist erobert worden. Darunter Kst.:

Pv von Wismar in | (Umrahmung nicht überall sichtbar), nach Merian 1653, l. o.: WISMAR (.), u. l. u. r. ZE.: A - N; O - Z.

Kst. 184 X 142 Plattengröße, durch Aufziehen anscheinend etwas eingelaufen.

Darunter dreispaltiger Text: DIese Stadt Wißmar . . . ausführen lassen. (Dänenfreundlich) gehalten.) Unten durchlaufend: Werden verkaufft bey Thomas von Wiering / bey der Börse im gülden ABC in Hamburg / 1657 [!]. - Schriftspiegel 385 X 257.

Der Kst. = Nr. 80. - Cr.

*81.

Pv von Wismar ohne Umrahmung, o. der Hafen und der Walfisch mit vier Bastionen, im S. die Zitadelle. Inschrift: Die Stadt | Wißmar | den 18 (.) Dec: Ao. 1675 von ihr (.) Kön: May: | von Denmarck erobert (.) O. l. ZE. A - P., Beischriften: theil von der | Oost See (-) die | Citadel (.)

Kst. Plattengröße 184 X 85.

Als einziges topographisches Kupfer in E. G. H. (= Eberhard Werner Happelius) Sogenanter Christlicher Potentaten Kriegs = Roman, Welche (!) darstellet eine Gar genaue Beschreibung dieses achtjährigen letzten Krieges von Anno 1672. biß Anno 1680. . . . Gedruckt zu Freyburg [sicher Hamburg bei Wiering]. Im Jahr 1680. 8 °. - Text zu Wismar S. 803 - 6. Hamb. Stadtbibl.

*81a.

Flugblatt, o. in Buchdruck: Grund = Riß der Stadt Wißmar / sampt allem dem / was in der Belägerung / paßi= | ret /benebenst der Eroberung / so den 13/23. Decembris 1675. geschehen. Darunter Kst.:

Pv von Wismar ohne Umrahmung, o. der Hafen und der Walfisch mit vier Bastionen, im S. die alte Zitadelle, innen in der Stadt Inschrift: Die Stadt | Wissmar | den 18 (.) Dec: A°. 1675 | von ihr. Kön: May: | von Denmarck erobert. O. l. ZE. A - P.,

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zwei Beischriften: theil von der | Oostsee (-) die | Citadel.

Kst. 184 X 85.

L. u. r. vom Stich je 46 Zeilen Text: Nachdem Ih. Königl. Majest. zu Denn= | . . Geissel in der Stadt. Unten weiterer durchgehender Text: Das Mecklenburgische Thor . . . Leutenant Arenstorffs. - Schriftspiegel 258 X 292.

Kupfer = Nr. 81, ob Wierings Verlag? - Cr.

*82.

A des beschossenen Wismar in | , verkleinert nach Merian 1641), mit mehreren Feuersbrünsten, im Vordergrunde Batterie, r. vorn Gruppe, anscheinend die Übergabe an den Dänenkönig darstellend. O. l. im Stich: 630 (.), am untern Plrd.: La ville WISMAR assiegée et prise par le Roy de Danemarc (.)

Kst. 111 ca. /118 X 150 ca. 155.

Aus?

*83.

A des von drei Seiten bestürmten Wismar in Zierrahmen, an einem Turm weiße Flagge, im Vordergrund König Christian V.

Kst., vor aller Schrift, von Romeyn de Hooghe gestochen, 490 X 650.

Snoilsky Nr. 2. Neudruck in der Cr. Slg.; das Stadtbild, von W. gesehen, aber die Kirchen von N. (!), zeigt wenig Ähnlichkeit.

*84.

A der Beschießung von Wismar in (, l. die belagerte, z. T. brennende Stadt nach Merian 1641, davor und daneben Batterien und Laufgräben, r. vorn König und Königin von Dänemark zu Pferd, r. am untern Plrd.: Ian Luyken, invenit et fecit., darunter ZE. 1 - 14. A - H.

Gute Kupferradierung. 250/271 X 533/341.

In: Valckenier und Muller, des verwirrten Europa Continuation (Band II des ganzen Werks), Amsterdam 1680, Folio, zu S. 802. - Snoilsky Nr. 3.

*85.

A der Beschießung und Übergabe von Wismar in | | , verkleinert nach I. Luyken, o. eingestochen: Prospect af | Wismars Indtagelse af Kong. Christian den 5 te i Dro n mit Querstrich ing Charlottæ | Amaliæ Nærværlse aar. 1675.; u. zwischen den Umrandungslinien: I. Haas sc. (-) de Friedenreich del., u. d. Linie am Plrd. ZE. a) -i).

Kst. 111/140 X 163/171.

Snoilsky Nr. 4. - Cr. - Aus: Friedenreich, Kong Christian den Femten Krigs - Historie. Kphn 1758 - 65. 4 °.

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*86.

A der Belagerung von Wismar, l. im Hintergrunde sehr frei nach Luyken die - recht unähnliche - Stadt, r. vorn Gruppe von Berittenen mit König und Königin. Unter dem Stich im Plrd.: Malet af C: A: Lorentzen (-) Stukket af Georg Haas | Staden Vismars Beleiring og Oovergivelse til KONG CHRISTIAN v. | . . .den 13 Decemb: 1675.

Kst. 318/365 X 444/484.

*A. wie oben.

*B. am u. Plrd., ziemlich r., Zusatz: Publié par Isidor Weiss. Cr.

Snoilsky Nr. 5 24 ).

*87.

P der Insel Poel in | | , alle Orte in Av, ebenso Walfisch und ganz l. Wismar; o. m.: Die Insul Pölen / nahe bey der | Statt Wismar liegent / welche von | Ihro Churfürstl: Durchl: Zu Brandenburg | Eingeno(en Worten [!] ist. 1675 ~

Kst. 253/257 X 367/371.

In: Theatrum Europaeum XI 1682. - Lit. 343.

*88.

A des brennenden Rostock 1677 in | , nach Merian 1641, aber verkehrt, wie im Spiegelbilde, mit dem richtig eingezeichneten Brande, so daß tatsächlich die Neustadt brennt. O. l. und r. Wappen mit fliegenden Bändern, in der Mitte auf einem Bande: ROSTOCK.; am rechten obern Plrd.: 443.

Kst., 62 X 241, Plrd. nicht allseitig erkennbar, wohl weil mit andern auf einer Platte.

In: Amadeus von Fridleben, Verunruhigter Hollandischer Löwe, Teil X, wohl Nürnberg ca. 1678. 12 °. - Siehe meine nähere Beschreibung JMG. LIX Quber. 2 1894 S. 18 ff.

*89.

P der Damgartener Schanze in | | , l. Av von Damgarten, r. Av von Ribnitz. Inschrift o. r.: Damgarter Schantz von | Seiner Churfürstl: durchl: | zu Brandenbl: Eingenom= | men und Erobert Anno | 1678. Auf derselben Platte unten Wicker Schantz.

Kst. 106 X 354, ganze Platte 253 X 364.

In Theatrum Europaeum XI 1682. - Die Kirche hat Ähnlichkeit mit der jetzigen Ribnitzer Kirche, so daß an den Versuch richtiger Abbildung gedacht werden kann.


24) Verkleinert in Steindruck wiedergegeben mit deutscher Unterschrift im Verlag der H. Schmidt & v. Cosselschen Ratsbuchhandlung zu Wismar als Beigabe zum Allg. meckl. Volksb. II, 1836, Bildgröße 214 (mit Unterschrift 256) X 326 mm.
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*90.

P von Wismar in | , mit den neuen Befestigungen, an Stelle der Zitadelle "dae [!] neue Werck", vor der Bleiche: Grot | husen | Schantz, der Hafen links. O. in der Mitte: Wismar (.), o. r. Wappen, o. l. Erklärung der Festungswerke 1 - 13, u. l. sonstige ZE. A - N.

Kst. 148/157 X 229/238.

Das beschädigte Expl. der Univ.- Bibl. trägt die Notiz "Pomm. Kriegstheater", was mir zweifelhaft ist.

*91.

P der neuen - geplanten, aber nicht völlig ausgeführten - Befestigungen von Wismar in | | , der Hafen rechts. Innen eingestochen 10 Zeilen: WISMAR | . . . icy. Z. 5 schließt: degr. | Z. 8: fortifier au- | Z. 9: maniére | U. r.: A PARIS | Chez le Sr. De Fer dans | l'Isle du Palais . . . avec Priv. du Roy | 1691.

Kst. 191/193 X 253/256.

*A. Vor der Nr.

Aus Force de l'Europe. - Lit. 327.

*B. O. r. Ziffer 135, u. r. Jahreszahl verändert in 1705.

Aus "De Fer, Introduction à la fortification. Paris chez J. F. Benard 1723", anders geordnete Gesamtausgabe der ältern (Tafeln aus Force de l'Europe.

*92.

P der geplanten Befestigungen von Wismar in | | , Neustich nach Nr. 91 mit kleinen Änderungen in den Bäumen usw. wie in den Inschriften; innen 10 Z.: WISMAR | . . . icy. Z. 5 schließt: degrez | Z. 8: fortifier au- | Z. 9: maniere | U. r.: A PARIS | Chez . . De Fer dans | l'Isle du Palais . . . Avec . . Roy. | 1693 (.)

Kst. 194/200 X 249/255.

Aus "De Fer, Les Forces de l'Europe, seconde partie, Paris chez l'auteur 1696" Nr. 18.

*93.

P der geplanten Befestigungen von Wismar in | | , Nachstich nach Nr. 91; innen 10 Z.: WISMAR | . . . icy. Z. 5 schließt: degr.( Z. 8: Fortifier au- | Z. 9: maniére | U. r.: keine Verlagsangabe.

Kst. 187/198 X247/261.

*A. Vor der Nr.

In: "De Fer, Introduction à la fortification, Tome second. Paris chez l'auteur et Amsterd. chez P. Mortier 1693." Wohl holländische Nachstichausgabe, vermutlich gestochen von L. Scherm. - Lit. 328.

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*B. U. r. hinzugefügt: 147.

*C. Ziffer wieder getilgt, aber Spuren erkennbar.

In: Galerie agréable, part. 42, Leyden, P. v. d. Aa (1729), mit handschriftl. Nr. 98a.

*94.

P der geplanten Befestigungen von Wismar, Nachstich nach Nr. 91 in | , u. l. Reiter und Geschütze unter Bäumen, o. im Bande: WISMAR.

Zierlicher, wohl französischer Kst., auch kol. 141/148 X 118/123.

Aus?

*95.

P der geplanten Befestigungen von Wismar in | | , Nachstich nach Nr. 91, Norden rechts; Name inmitten der Umwallung: WISMAR (.), o. r. 2 Z.: Latitudo loci . . ., u. r. in Kursiv: Wismar | ein Hansees=statt im | Hertzogthumb Mecklenburg, | gehöret von A°. 1648. dem König in | Schweden. Ist heutiges tags auff diese | manier fortificiert worden. U. l.: N. Person fec. Moguntiæ 1693 (.)

Kst. 175/177 X 258/263.

Landes - Bibl. Cr. - Lit. 329.

*96.

P der geplanten Befestigungen von Wismar in | | | , Nachstich nach Nr. 91, aber Hafen oben; o. r. in verziertem Schild: WISMAR | nach dermali= | ger Fortifica= | tion., l. u. r. am Plrd. beschreibender Text.

Kst. 157/160 x 207/272.

*A. U. l. im Schild: AUGSPURG / Iohann Stridbeck Iun. | fecit et Excudit . .Am r. Plrd. 9 Textzeilen.

*B. O. r.: 195; u. l. zweite Zeile: Gabriel, Bodenehr, am r. Plrd. 13 Zeilen zugefügt, bis 1717.

In: Curioses Staats- u. Kriegstheatr. in Holstein, Pommern u. Mecklenburg. Augsb. Bodenehr (1717). - Lit. 332 2 .

*C. Am r. Plrd. weitere 6 Z. zugefügt, bis 1720.

In: Force d'Europe, Teil I, Augsb. Bodenehr (ca. 1720).

*D. U. l. zweite und dritte Zeile geändert in Georg Christoph | Kilian Excudit Cum | . . .

In späterer Aufl. nach 1746. - Lit. 335.

*97.

P der geplanten Befestigungen von Wismar in | |, Nachstich nach Nr. 91, aber das Innere der Stadt mit ausgeführtem Plan, Hafen rechts. O. in der Mitte: WISMAR (.), l. und r. davon ZE. a - i; k - s.

Kst. kol. 223 X 263.

Linke untere Ecke eines großen Blatts, das noch Stralsund, Stettin, Neu Fehr enthält, aus dem Verlage von Joh. Bapt. Homann in Nürnberg, etwa 1720; Gesamtgröße der Platte

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etwa 495 X 590. - Von der ganzen Platte gibt es noch einen späteren Zustand, oben mit Privilegvermerk, also für den Wismarschen Plan keine Änderung bietend. - Lit. 331.

*98.

Pv von Ratzeburg und Umgebung mit der Beschießung von 1693 in | , N. links; u. r. in mit kriegerischen Abzeichen versehenem Schilde: Eigentlicher Abriß | Der am 21 Aug. 1693. durch | die Königl. Dänische Bombardi= | rung außgebrandte | Stadt und Vestung | Ratzeburg. Viele Beischriften, u. a.: der Thum, Fürstl (.) Mecklen- | burgische Hauß, Platz wo das | Schloß gestanden (.)

Kst. 315/320 X 376/381.

In: Beschreibung des Polabenlandes und des . . Stiffts, Stadt und Schlosses Ratzeburg . . . Gedruckt . . 1693. 4°. (Lit. Nr. "2220), wohl Verlag von Thomas von Wiering, Hamburg.

*98a.

Pv der Ratzeburger Insel ohne Umgebung nach Nr. 98, ohne Umrandung; in der Mitte: Die auß= | gebrandte Stadt | Ratzeburg (.) Folgende Beischriften: Batterie - Schwalkenberg - der Thum - Fürstl (.) Mecklen- | burgische Hauß - die Kirche - Abgebrandte Baracken - Platz wo das | Schloß gestanden - [abge]brochene Brücke (.)

Kst. Plattengr. 150 X 250.

Ausschnitt aus der Platte Nr. 98. - In Eberh. Werner Happelius, Hist. Kerns . . 3. Theil 1690 - 1700, Hamburg, Th. v. Wiering 1700, zu 1693 S. 109 ff.

*99.

Pv von Ratzeburg mit der Beschießung 1693 in | , Nachstich von Nr. 98; u. r. im Schilde: Nette Afbeelding, | Van de Sterke Vesting | RATZEN BURGH | So het Selve is Belegert | . . Door S: K: Maj: Van | Deenemarken | Getekent door | L: W: Ingenieur tot | Hamburg. Beischriften ebenfalls in holländischer Sprache; u. l.: L. Scherm fec. | Nieuwelycks Vyt gegeven door Pieter Persoy | . . . Tot Amsterdam . . .

Kst. Kol. 314/322 X 355/360.

*100.

Pv von Ratzeburg mit der Beschießung in | | , nach Nr. 98, o. r. in rechteckigem Schilde: Die | Stadt Ratzeburg/ | welche vom König in Dänemarck/ | Ao. 1693 im Monat Augusti. | bombardiret | worden. Nur vier Beischriften, darunter: das alte Schloss.

Kst. 188/191 X 279/282.

In Theatrum Europaeum XIV Frankfurt 1702. - Lit. 369.

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*101.

Pv von Ratzeburg mit der Beschießung in | | , nach Nr. 98; o. r. in gleichem rechteckigen Schilde: RATZEBOURG | Ville d'Allemagne du Cercle de | la basse Saxe . . le duc d'Hunover [!] | y avoit Garnison quand elle fut | bombardée par le Roy de | Dannemarq l'an 1693. au mois | d'Aoust. Sechs französische Beischriften. U. r.: Inselin sculp:

Kst. 179/180 x 235/237.

*A. Wie oben.

Wohl aus älterer Ausgabe von De Fer; in einem Antiqu. - Kat. von Hiersemann bezeichnet "1703".

*B. O. r. unter dem Schriftschild hinzugefügt: 132 (.)

In: De Fer, Introduction à la Fortification (neugeordnete Gesamtausgabe der Force de l'Europe). Paris chez J. F. Benard 1723.

*102.

Pv von Ratzeburg mit der Beschießung in | | , nach Nr. 98, aber noch ungenauer, der Domturm steht völlig frei, o. r. rechteckiges Schild, links nach innen eingebogen und durch Kranzgewinde abgeschlossen, darin Inschrift: RATZE-BOURG, | Ville d Allemagne, du Cercle de | la Basse Saxe, . . . . Le Duc de Hanover y | avoit Garnison quand elle fut | bombardée par le Roy de Dannemarq. | l'an 1693. au Mois d'Aoust. Sechs französische Beischriften.

Kst. 225/231 X 293/296.

In: De Fer, Les Forces de l'Europe, Sixiéme partie. A Paris chez l'auteur 1697. Nr. 11 (auch 47). - Wohl = Lit. 370.

*103.

Pv von Ratzeburg mit der Beschießung in | | , nach Nr. 98, ebenso ungenau wie Nr. 102; o. r. ebensolches Schild, darin Inschrift: RATZEBOURG, | Ville d'Allemagne, du Cercle de | la Basse Saxe, . . . Le Duc de Hanover | y avoit Garuison [!] quand elle fut | bombardée par le Roy de Dannemarq. | l'an 1693. au. Mois d.' Aoust. Sechs französische Beischriften.

Kst., gröber als Nr. 102, 215/219 X 287/292.

*A. U. r. Nummer 147.

Wohl aus der holländischen Nachstichausgabe von De Fer.

*B. U. r. Nummer getilgt, Spuren sichtbar.

In: Galérie agréable du monde, part. 42. Leyden, P. v. d. Aa (1729), mit handschriftl. Nr. 99a.

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104.

Pv von Ratzeburg, belagert 1693. Guiter sculpsit.

Kst.

So bei F. Geerz, Gesch. d. geogr. Vermessungen Nordalbingiens, Berlin 1859, S. 51, der den Plan "vorzüglich" nennt; er gibt als Todesjahr des Stechers 1787 an; Thieme - Becker aber kennt ihn gar nicht! - Lit. 371.

*105.

Flugblatt ohne Umrahmung, o. in Buchdruck: Eigentliche und warhaffte Vorstellung | der durch ungemeines mit Donner und Blitzen entstandenes Ungewitter ruinirten schönen Stadt | Wißmar in Mecklenburg/ | Welches sich | [Spieß!] ereignet den 23. Julii 1699. Darunter in Kst.:

A von Wismar in | , vorn Hafen, die ganze Luft mit Brandwolken und fliegenden Trümmern erfüllt.

Kst. 167/181 X 251/265.

Darunter zweispaltiger Buchdrucktext: DAß Donner . . . moge., u. in Sp. 2 ZE. 1 - 6, am Schluß: Nürnberg / zu finden bey Johann Jonathan Felßeckers sel. Erben. - Schriftspiegel 387 X 274. Cr. = Drug. 3550.

*105a.

A von Wismar mit der Pulverexplosion in | , von der Hafenseite, l. Hälfte frei, r. in Brand- und Trümmerwolke gehüllt; o. in der Luft: WISMAR., einzige Beischrift: Sp a p. [!].

Kst. 72/ca. 75 X 151/162; o. kein Plrd., offenbar eine darüber befindliche Darstellung abgeschnitten.

Woraus? Cr.

*106.

Anscheinend freie Darstellung der Pulverexplosion zu Wismar. Inschrift: Wismariensis civitas ex tempestate gravissima dam= | num sentit irremediabile. | Die Stadt Wismar empfindet durch grausames Ungewit= | ter einen Unersetzlichen Schaden. im Heum[onat]. VII.

Kst. 81 X 98.

Auf dem Nachtragsblatt für 1699 zu Christoph Weigels Sculptura historiarum . . memoratrix Oder Nutz- und Lustbringende Gedächtnußkunst. Nürnberg 1698. Folio.

*107.

Av von Güstrow in | , SO. o., die Kirchen, besonders der Dom stark verzeichnet, o. r. im Bande: GUSTRAU (.), darunter im Linienrechteck ZE. A - M.

Kst. 171/179 X 206/210.

In: J. F. Thomas, Analecta Gustroviensia, Güstr. 1706, 8 °. (Lit. Nr. 4765.)

*108.

A von Rostock aus NW. in | | , an der Strandseite sieben Bastionen, Nikolaiturm noch mit spitzem Helm ohne Giebel,

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Jakobiturm ziemlich verunglückt, anscheinend mit der herumgehenden Galerie, Kröpeliner Tor ohne Wehrgang. In der Luft Engel mit Schriftband: DAS EWIGE EVANGELIUM. darunter: ROSTOCK (.), am untern Rande in | ZE. A - F. f. G - S.

Kst. 130/134 X 157/161.

In: Zach. Grape, Das evangelische Rostock . . . Rostock 1707. 8 °. (Lit. 3977d.) Beigegeben noch ein Aufriß der 1703 durch einen Sturm ihres Turmes beraubten Nikolaikirche: Turris Nicolaitana | Anno 1703. d. 8. Dec: | venti vi præcipitata. 131/134 X 77/79.

*109.

A der Schlacht bei Gadebusch, o. in Eirunden die Bildnisse von Steenbock, Karl XII. und Dücker; Überschrift: Vorstellung der (-) blutigen Action | bey Gadebusch (-) in Pomern [!] | Anno 1712 (-) den 20. Decemb: Beischriften: Gadebusch, Ratzeburg.

Kst. 183/190 X 293/299.

Die Städteabbildungen sind Phantasie! - Germ. Mus. = Snoilsky S. 212 Nr. 4.

110.

A der Schlacht bei Gadebusch, o. in Eirunden die Bildnisse Karls XII., Steenbocks und Dückers. Inschrift: Eigentliche Abbildung der blutigen Bataille, so sich zwischen der Königl. Schwedischen u. Dänischen u. Sächsischen Arme [?] zugetragen Ao. 1712. d. 20. December. . .

Kst. 173 X 285.

Snoilsky Nr. 5.

*111.

Darstellung der Schlacht bei Gadebusch, umfangreiches Kampfgewühl, o. dreizeilige Überschrift: Eigentliche Abbildung der blutigen Bataille / so sich zwischen der Königl. Schwedischen Armee unter Anfüh= | rung . . Herrn . . Graf Steinbock / und der Königl. Dänisch= und Sächsischen | Armee zugetragen / den 20. Decemb. Anno 1712. O. l. Roggendorf und Gadebusch; u. zwei Reihen ZE. 1 - 7 (Ziffer 7 handschriftlich nachgetragen).

Kst. 192/200 X 325/331.

Die Städteabbildungen sind Phantasie. - Germ. Mus.

112.

Av der Schlacht bei Gadebusch darüber in Buchdruck: Plan der scharffen Action, So zwischen den Königl. Schwedisch- und Dänischen Armeen bey Gadebusch

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den 20 Decemb. 1712. vorgefallen. Unter dem Stich zwei Spalten Buchdrucktext, am Schluß: Hamburg, gedruckt bey seel. Thomas von Wierings Erben . . . 1713.

Kst. 187 X 304.

Snoilsky Nr. 1.

113.

Av der Schlacht bei Gadebusch , mit Inschrift: Plan von der Bataille zwischen der Königl. Schwedischen Armée, unter Commando Seiner Hoch - Gräffl: Excellence . . . Magnus Steinbock, und der Königl. Dänischen Armée . . . bey dem Dorff Wakenstädt, ohnweit Gadebusch, den 20. Dec. A n mit Querstrich o 1712. An einer Seite Aufstellung der beiderseitigen Truppen.

Kst. 362 X 300.

Snoilsky Nr. 2.

114.

Av der Schlacht bei Gadebusch, mit Inschrift: Plan öfver Slaget vid Gadebusch. Den 9/20 Dec: 1712.

Kst. 295 X 220.

In: Loenbom, Magni Steenbocks Lefwerne. - Snoilsky Nr. 3.

*115.

P der Schlacht bei Gadbusch in | | , nur der Wald und die Gadebuscher Kirche in Vogelschau; o. l. im Rechteck: PLAN DER BATAILLE BEY | GADEBUSCH. | Von denen Schweden unter Comando | des H: General Stenbocbs [!], über die Däh= | nen u. Sachsen Sieghafft befochten | den 20 December MDCCXII. U. r. im Rechteck Truppenerklärung, darunter: Olof Dahlman Ingen: ad vivum delin:, r. am untern Plrd.: A. Reinhard, sc.

Kst. 268/272 X 265/268.

In: Theatr. Europ. XIX 1723.

*116.

P der Schlacht bei Gadebusch in | | , rein geometrisch; unter dem Stich auf dem Plrd.: gestochen. v. J (.) Haas. | SCHLACHT bey GADEBUSCH. | den 9/20. December 1712. | wo die Dänen . . . geschlagen | worden. Darunter ZE.: A - R; r. am obern Plrd.: zum zweten [!] Theil Leben K. Carl XII. auf der 381 Seite.

Kst. 291/372 X 222/233.

In: Nordberg, Leben Karls XII., 2. Teil (Hamburg) 1746. Fol.

*117.

P der Schlacht bei Gadebusch , ohne Überschrift, die Orte Wakenstädt, Radegast, Gadebusch in Av.

Kst. 182/183 X 298/302.

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In E. W. Happelius, hist. Kerns fünften Teils 1. Stück 1710 - 14. Hamburg, Wierings Erben 1715. 8 °, zu 1712 S. 249 [verdr. 149] - 260 mit Beschreibung der Schlacht bei Gadebusch; ein zu S. 240 gehöriges Bildnis Steenbocks hat im Hintergrund Phantasieansichten von Gadebusch und Roggendorf; es ist wohl Snoilskys Nr. 6 oder ein Nachstich davon.

*118.

Ka rte der Umgegend von Wismar in | |, N. zur Linken, von Tarnewitz bis Retgendorf (N. - S.) und Quaal bis Alt - Buckow (W. - O.), Wismar selbst als Plan, alle andern Orte in Av, die Belagerung von 1715 ist eingezeichnet; am untern Rande in geschweiftem Zierrahmen Ansicht der Stadt von der Hafenseite, offenbar nach älterer Vorlage, da der Helm von St. Nikolai (verkürzt wie in Nr. 43) noch vorhanden ist; dagegen fehlt die Spitze des Marienturms. Vor der ganzen Front Befestigungen. Oben rechts auf von Putten gehaltenem Tuche: PARTICULIER CARTE der Gegend | VON WISMAR | nebst | DER INSUL POEL | und angedeuteter Bloquade | zu Wasser und Lande 1715. | wie auch | Speciale Anzeigung des Außflusses | DES SWERINISCHEN SEES | nach Wismar: | abgemessen und gezeichnet | durch | Herrn Heinr. Varenium | . . . | und edirt | von IOH. BAP. HOMANN | in Nürnberg. O. l. ZE. a - u. - Über der Ansicht: Prospect der Stadt WISMAR (.), 11 Beischriften im Stich.

Kst. kol. 490/498 X 577/587, die Ansicht allein 70 X 415; Maßstab der Karte etwa 1 : 54 580.

*119.

A der Stadt Wismar von NW. in || , o. in der Mitte, l. u. r. Wismarschen Wappen, frei: WISMARIA (-) Wismar (.) Unten Beschreibung in 7 Zeilen.darunter: G. P. Busch. fec. (-) Ao. 1716.U. r. ZE. a - z in 6 Zeilen.

Kst. auf 2 Platten 209 X 460 (312 + 148) 254 X 468 (316 + 152).

Auffälligerweise St. Nikolai noch mit dem Helm; St. Marien noch mit dem kleinen Turm zwischen den Giebeln; l. u. r. vom Hafen große Befestigungen mit den Bastionen Scipio, Vespasian usw.

*120.

A der belagerten Stadt Wismar in | | , im Vordergrund wechselt ein schwedisches Kriegsschiff Schüsse mit einer feindlichen Strandbatterie. O. im Bande: Die von denen Hohen Allyrten | belagerte und eroberte Stadt und | Vestung Wiszmar.

Kst. 145/150 X 240/244.

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Snoilsky S. 221 Nr. 4. Cr. Auffälligerweise gerade wie bei Busch das ältere Stadtbild bietend, auch die Befestigungen mit der Buschschen Ansicht stimmend.

*121.

A der Stadt Wismar in || , l. in | , von der Hafenseite, St. Nikolai noch mit spitzem Helm, St. Marien mit der kleinen Turmspitze, unmittelbar an der Stadt keine Befestigungen, außer einem kleinen Werk zwischen Sparbüchse und Stadtmauer, dagegen im mittleren Vordergrunde, vor den beiden Wasserläufen ein allein liegendes umwalltes Werk mit einem Haus darin. O. m. Überschrift: DE STAD WISMAR (.), l. und r. ZE. 1 - 6. 7 - 12.

Kst. 150 X 290.

Auf derselben Platte:

*122.

Karte der Belagerung von Wismar 1715 in || , l. in | , N. o., von FeerOrth a. Poel bis Mecklenburg (N. - S.) und Preseken bis Horensdorf (W. - O.), Wismar selbst mit der alten Zitadelle im S. als Pv, alle andern Orte als Av, auf dem Walfisch vierseitige Befestigung, rings um die Stadt l. die dänischen, r. die preußischen Belagerungslinien eingetragen. O. l.: De Belegering van Wismar (.) Unter den Namen und Beischriften sind u. a. zu nennen: Fort of | Casteel | der Wallfisch - Flindsdoffer [!] | Orth - Preseken of | Pressekow.

Kst. 350 X 290, Größe der ganzen Platte 508 X 296. Da die Einfassungslinie links nur einfach ist, so scheint Nr. 121. 22 die rechte Hälfte einer größeren - vielleicht Stralsund mit umfassenden - Platte zu sein, wohl sicher aus dem Verlage von Gerh. van Keulen in Amsterdam, da einmal mit Blatt Nr. 123 auf einem Bogen abgedruckt; Nr. 122 lag mir auch einzeln kol. vor.

*123.

Karte von Stadt und Hafen Wismar mit der Belagerung von 1715 in | |, N. oben, von oberhalb Hannibal bis Mecklenburg (N.-S.) und Redwisch bis Mulsow (W. - O.), die Stadt selbst als P, schon das neue Werk im S. zeigend, die übrigen Orte als Av, aber nicht mit Anspruch auf Ähnlichkeit - so haben alle Orte Kirchtürme! -, O l. im Eirund:

Nieuwe | Afteekening van de | Haven en Stad Wismar | met Desselfs Inkoomende zee Gaaten |( soo Beoosten als Beweste Poel Eyland | en belegering van dito Stad || tot Amsterdam by | Gerard van Keulen | . . . U. l. als Karton ein größerer Plan der Stadt frei nach Merian, Hafen l., die Zitadelle r.; l. o. im

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Linienrechteck: DE STAD WISMAR | met alles Desselfs | Sterktens (.), u. r.: L: van Ansé S:

Kst. 513/521 X 580/594, der Plan allein 149 X 203; Maßstab der Karte etwa 1 : 65 500.

In: Claas Jansz Voogt, de nieuwe grote lichtende Zee Fakkel, het eerste Deel, in vielen Ausgaben im van Keulenschen Verlag erschienen, u. a. 1686. 88. 89. 1709. 12. 18. 25. 34; mir lag ein später Abdruck von 1788 aus dem Verlage von Gerard Hulst van Keulen vor, bei dem die Platten schon stark abgetrieben waren. - Snoilsky Nr. 1 führt die Bezeichnung etwas anders an; nach Größe und Stecher handelt es sich aber offenbar um denselben Stich. - Mir lag Nr. 122 und 123 im Einzelabdruck vor (mein Besitz), 121 + 122 auf einem Blatt (guter Abdr. Cr., sehr abgetrieben UnivBibl.) und 121 + 122 neben 123 auf einem großen Blatt abgedruckt (Landes - Bibl.), leider aber 121 durch Ausschneiden entfernt; Sammlung Crull hatte 121 + 122 in einem Abdruck, der alt angeklebt war an: Nieuwe Pascaert van de | SOND ende BELDT | . . . .| TAMSTERDAM. By Ioannes van Keulen . . . (geht bis Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund) 500 X 587, und Nr. 123 auf einem Blatt abgedruckt mit 8 kleineren Ansegelungsplänen auf einer Platte, je 123 X 147, darunter Greifswald, Stralsund, Wismar.

*124.

P der Belagerung von Wismar in | | , N. links, von Flimsdorff bis Lübow (N. - S.) und Martensdorff bis Rohlsdorff (W. - O.), Wismar selbst als P, alle andern Orte in Av; l. in verziertem Eirund: Eigentliche Vor= | stellung der Stadt, und | Vestung. | WISMAR. | und wie dieselbe von | denen Trouppen | der Nordisch Alliir= | ten blocquirt gehal= | ten wird. Ao 1716. Am untern Plrd. ZE. A - E. 1 - 25 in 6 Spalten.

Kst. 320/380 X 434/441.

Snoilsky Nr. 3.

*125.

P der Belagerung von Wismar in | | , N. oben, von Pöhl bis Mecklenburg (N. - S.) und westlich Preseken bis östl. Horensdorf (W. - O.), die Stadt als P, die andern Orte als Av. U. r. in Linienrechteck: Accurater Abriss der Stadt und Festung. | WISMAR. | Samt bloquirug derselben von den Königl. Däni= | schen und Preusischen Trouppen Ao: 1715. Darunter ZE. A - J. 1 - 5. Am untern Plrd.: G. P. Busch fe. (-) Berlin zu finden bey J. A. Rüdiger.

Kst. 274/281 X 340/347.

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*126.

P der Belagerung von Wismar in | | , sehr ähnlicher Nachstich nach Nr. 125, auch Inschrift fast genau gleich, nur bloquirung, Königl (.); ohne Stecherangabe.

Kst. 312/320 X 406/410.

In: E. W. Happelius, des historischen Kerns fünften Theils 2. Stück. 1715 - 19. Hamburg, Wierings Erben 1720 zum Jahr 1715 S. 131. - Wohl = Snoilsky Nr. 2. Cr.

*127.

P von Wismar in | | , l. Hafen mit den Befestigungen, r. das "neue Werk"; u. r. auf einer Rolle: Plan | von | WISMAR., darunter ZE. A - N; viele Beischriften, am untern Plrd.: G. P. Busch Sculpsit 1716 (-) Berlin zu finden bey J. A. Rüdiger (.)

Kst. 557/568 X 668/684.

*128.

P für die Demolierung der Festungswerke von Wismar in | | , Hafen r., innere Stadt nicht dargestellt, nur die Bastionen, r. in rechteckig abgetrenntem Felde die Überschrift: Das Demolirte | WISMAR., darunter ZE. 1 - 30.

Kst. 212/230 X 285.

In: E. W. Happelius, Des historischen Kerns . . . fünften Theils 2. Stück. 1715 - 19. Hamburg, Th. v. Wierings Erben 1720, zu 1718 S. 7.

*128 a.

Flugblatt, o. in Buchdruck: Accurater Grund - Riß / | Der schönen und starcken Vestung Wismar / | Nebst eine gründliche Anweisung / wie solche jetzo demoliret / und welcher Theil ein jeder von denen hohen | Puissancen / um niedergerissen zu werden / zugefallen.

Darunter in Kupferstich:

P der Stadt Wismar in | | , nur die Festungswerke, innere Stadt nicht ausgeführt, Hafen l., ohne jede Schrift, nur mit Ziffern versehen.

Kst. 217/225 X 232/240.

Dann in Buchdruck durchlaufend: Anweisung derer in dem Grund = Riß der Festung Wis= | mar verzeichneten Buchstaben und Zieffern., darunter ZE. A -C. 1 - 50 in drei Spalten.

Roh mit Farben übergetuscht, sieht nach Augsburg - Nürnberger Fabrikware aus, etwa von Seutter oder Chr. Weigel, schwerlich von Homann. - Cr.

*129.

P von Wismar in | | , l. Hafen, r. Zitadelle, bis auf einige Veränderungen im W. noch nach Merian 1653, innen:

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WISMAR, unter dem Stich in zwei Z.: Wismaria capta et diruta | Nicht dauren Wismars dämme. | 3. (-) d. 19. Apr.

Kst. 35 (mit Schrift 43) X 53.

Auf von Chr. Weigel in Nürnberg herausgegebenem Blatte: Memorabilia A°. MDCCXVI. Gedenckwürdigkeiten des 1716ten Jahres., das ganze Blatt 171/180 X 210/213.

*130.

P von Stadt und Hafen Wismar in | | , N. oben, von Redewisch bis Galgenberg (N. - S.) und Wolenburg bis Wusterow - als volle Insel gezeichnet! - (W. - O.), Stadt und Befestigungen als P, die übrigen Orte in -, schwerlich getreuer - Av. U. r. auf Rolle: PLAN | des WISMARISCHEN | SEE HAFFNS [!] | mit dessen nechstbelegner Situation | und daran gräntzenden Dörffern | im Iahr 1716. . . Am untern Plrd.: G. P. Busch Sculpsit. (-) Berlin Zu finden bey J. A. Rüdiger (.)

Kst. 447/460 X 582/593; Maßstab etwa 1 : 40 900 25 ).

*130a.

Av des Fort auf dem Walfisch in| | | , größer als bei Happelius (Nr. 131), im Vordergrunde Brücke nach einem Stück Landes mit Palisaden, l. ein Schiff; o. l. und r. von der Fahne: GASTEEL (-) der Wallfisch (.)

Kst. 186/191 X 331/342.Cr.

*131.

P und A vom Fort Walfisch in | | , in der Mitte o. auf Bandrolle: Plan | Von den [!] so genanten Fort | WALLFISCH., darunter ZE. a - h., Überschrift l.: Grund=Riß., r.: Prospect.

Kst. 272/288 X 456/472. Lit. 344.

In: E. W. Happelius, Des historischen Kerns . . . fünften Theils 2. Stück 1715 - 19. Hamburg, Th. von Wierings Erben 1720, zum Jahr 1718 S. 7, wiederholt in Klüver, hrg. v. Jargow, Teil IV. Ebenda 1739 (Lit. Nr. 412).


25) Nach mir geäußerter Vermutung sollten die sämtlichen von G. P. Busch gestochenen, von J. A. Rüdiger in Berlin verlegten Blätter (also Nr. 119. 125. 127. 130) zu der Flugschrift "Pommerisches Kriegs - Theatrum" nebst Nachträgen gehört haben; das ist mir nicht nur wegen des Formats (Kl.- 4°) der Druckschrift unwahrscheinlich, sondern vor allem deswegen, weil sie sich zu Frankfurt, Hamburg, Nürnberg und Leipzig erschienen angibt, die erste Fortsetzung 1716 sogar ausdrücklich "Hamburg, bey Thomas von Wiering 1716", was zu Berlin und J. A. Rüdiger nicht stimmen will.
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*132.

(Zusammenstellung älterer Abbildungen von Wismar). O. die Stridbeck - Bodenehrsche Ansicht, darunter Abriß der Befestigung von 1716, l. u. r. die beiden Stridbeck - Bodenehrschen Pläne, l. und r. unten Ansicht und Plan des Wallfisch nach Happelius, das ganze in || ; am u. Rande: Lith: Anst: von Nestler & Melle. Hamburg. (-) Nach Blättern aus dem Raths= Archiv zu Wismar. Herausgegeben und zu haben bei C. C. Gundlach in Wismar. 1838.

Steindruck 437 (mit Unterschrift 440) X 524. Snoilsky zu 1716 Nr. 5; das Blatt gibt die Nummern A 23, B 44. 71. 96 und 131 in feiner Steinzeichnung wieder. - Lit. 338 = 338a.

*133.

P des Gefechts bei Walsmühlen in Kst., darüber in Buchdruck: Accurater Plan der in der Nacht vom 5 (.) auff den 6 (.) Mart. | 1719. bey dem Paß Walsmühlen im Hertzogthum Mecklenburg zwischen | denen Crayß= und Fürstl. Mecklenburgis. Trouppen vorgegangenen ACTION.

Kst. 185/193 X 300/306.

Museum; dort fehlt ein wohl sicher zugehöriger, unten anzuklebender Buchdrucktext mit ZE.; vermutlich ist das Flugblatt bei Th. v. Wierings Erben in Hamburg erschienen.

*134.

P des Gefechts bei Walsmühlen mit eingestochener Überschrift: Accurater Plan der in der Nacht vom 5 (.) auff den 6 (.) Mart.| 1719. bey dem Paß Walsmühlen in [!] Herzogthum Mecklenburg | zwischen denen Crayß= und Fürstl: Mecklenbr. Trouppen | vorgegangenen Action. - U. l. eingestochene ZE. a - i.

Kst. 188/193 X 300/306.

In: E. W. Happelius, Des histor. Kerns . . . fünften Theils 2. Stück 1715 - 19. Hamburg, Th. von Wierings Erben 1720 zum Jahr 1719 S. 59. - Nr. 133 und 134 sind Abdrücke desselben Stichs, bei 134 aber mit Zusätzen auf der Platte 25a ).

*135.

A von Ratzeburg aus SO. in Zierrahmen, im untern Teil eines mit Allegorien gezierten Titelblatts. Über der Ansicht: RATZEBURG., darunter ZE. 1 - 13. Über dem Ganzen in reich verziertem Eirund: Neu | Vermehrtes | Ratzeburgisches | Gesang= u. Gebet= | Buch (.) | Gedruckt u. Verlegt | durch | Andreas Hartz.

Kst., Ansicht 36 X 171, ganzes Blatt 158 X 185.

Zum Ratzeburger Dom - Gesangbuch v. 1720 ff. (wohl noch nicht zur 1. Ausg. 1715). Vgl. Joh. Bachmann, Gesch. d. ev. Kirchengesangs in Meckl. 1881 S. 307 ff.


25a) Wie erst während des Drucks festgestellt werden konnte.
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*136.

A des brennenden Grabow in || , zur L. die Kirche, in der Mitte die Trümmer des Schlosses, vorn Zelte, gerettete Pferde, Kutschen u. a. Sachen. O. l. im Bande: Das durch Feuers = wuth | verbrande Grabau.

Kupferradierung, 150 X 233, Plrd. fehlt.

Handschriftlich bezeichnet "3. Juni 1725." - VMG.

*137.

A von Güstrow von NO., mit Domansicht und Grundriß zusammen in Zierrahmen, vorn fünf Bastionen, am obern Rand der Ansicht: PROSPECT DER FVRSTLICHEN RESIDENTZ GVSTROW (.)

Kst. 55 X 124, ganzes Blatt 195/196 X 132/153.

In: Gust. Thiel, Der Domkirchen . . in Güstrow fünfhundertjähriges Alter . . . Rostock 1726, 4 °. (Lit. Nr. 4766.)

*138.

A von Rostock aus NW. in | | an der Strandseite nur noch Schanze vor dem Lagertor und Fischerbastion, auch scheinbar Reste einer Befestigung neben dem Mönchentor. St. Nikolai hat die neue heutige Turmspitze, St. Jakobi die Galerie um den Anfang des Turmhelms, das "Zeughaus" - früher St. Michael - ist ohne Turm; der Strand zeigt 6 Schiffsbrücken. Besonders zu bemerken ist die große Brandlücke von Koßfelder bis Lager Straße. Unterhalb der Stadt quer durch die Warnow eine Pfahlsperre mit Baumhaus. O. r. Wappen in verziertem Schilde, o. m. im Bande: ROSTOCK Dreieck , r. am untern Plrd.: F. B. Werner tecit., dann ZE. in neun Spalten: 1 - 34 (statt 3 0 versehentlich 3 6 gestochen).

Kst. auf 2 Blatt 300/ca. 340 X 994 (498 + 496) / ca. 1010.

*A. U. r.: Hæred. Ier. Wolffij excudit A. V., Privileg - Angabe u. l.

*B. U. r. Name getilgt, dafür eingestochen: Georg Balthasar Probst excudit A. V., l. davon hinzugefügt: N°. 12; Privileg - Angabe o. l. 26 )

F. B. Werner machte seine Städteaufnahmen für den Verlag J.Wolff und Erben etwa 1720 - 30; J. Wolff † 1724, G. B. Probst, sein Schwiegersohn, lebte von 1673 - 1748.

*139.

A von Rostock aus NW. in Zierrahmen, nach Nr. 138, o. im Bande zweimal - in Antiqua und Kursiv -: ROSTOCK., o. l. und r. auf von Putten gehaltenen Tüchern ZE. 1 - 12.


26) Von Ausgabe B hat der Verlag von G. B. Leopold in Rostock eine gute, etwas verkleinerte Lichtdruckwiedergabe veranstaltet und dem Werke von Ad. Friedr. Lorenz, Die alte bürgerliche Baukunst in Rostock, Rostock 1914, 4 °, beigegeben; Größe 287 (mit Schrift 330) X 953.
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13 - 24. Unter dem Bilde in zwei durch das Greifenwappen getrennten Spalten 15 Zeilen lateinische und 16 Zeilen deutsche Beschreibung, l. davon: Cum | Privil. . . ., r. davon: Iohann | Christian. | Leopold | excudit | Aug. Vind. | R. 14.

Kst., meist kol. 160, (mit Schrift 198) /205 X 286/304.

Viele Stiche dieser Folge tragen den Namen Werner, der sicher Zeichner aller dieser Blätter ist, auch ausdrücklich eingestochen; möglicherweise gibt es von Rostock noch einen früheren Plattenzustand, bei dem R 14 noch fehlt, dafür aber u. l. eine laufende Nummer vorhanden ist; Joh. Christ. Leopold folgte seinem Vater Joseph Friedrich L. im Verlage 1726 und starb 1755.

*140.

A von Rostock aus NW. in | , nach 138, aber r. etwas verkürzt, so daß von der Pfahlsperre nur der Anfang auf der Fährseite sichtbar ist; im Vordergrunde ein Fußgänger und zwei Reiter nach r. (in Tracht um 1740). O. m. in verziertem Eirund: ROSTOCK | in [!] Herzogthum Mecklenburg., u. in ausgespartem, l. u. r. abgerundetem Felde ZE. 1 - 34 in 7 Spalten mit mehrfachen Namensentstellungen; am u. Plrd.: Ioh: Peter Wolff Seel: Erben Exeudit. (-) N: 63.

Kst. 262/274 X 339/351.

I. P. Wolff betrieb sein Geschäft zu Nürnberg.

*141.

A von Rostock aus NW. in | | , nach 138, Pfahlsperre gar nicht vorhanden, in der Mitte auf einem Bande: ROSTOCK. Darüber Bild eines altertümlich gekleideten Mannes vor einem Spiegel, daneben Jacobi l, 23. 24 in einem Eirund; r. von dem Stich auf derselben Platte ebenfalls in | | biblische Bilder und die Bildnisse von Heinr. Müller und Joachim Lütkemann.

Kst., Ansicht 62 X 169, linker Gesamtstich 220 X 169, Gesamtplatte 228 X 366.

Vor: Heinrich Müller, Evang. Herzensspiegel, u. Joach. Lütkemann, Apostol. Aufmunterung. Rostock, J. J. Adler 1752, Gr. - 4 °, vermutlich auch schon zu früheren Drucken.

*142.

A von Wismar aus NW. in | | , l. im Hintergrunde Rohlstorf und Hornstorf sichtbar; Nikolaiturm ohne Helm mit Pultdach, St. Marien ohne die Spitze zwischen den Turmgiebeln; die Befestigungen sind verschwunden, im Vordergrunde in Höhe der Marienkirche die Bezeichnung: Ackerbau, wo vor her Wäll gewesen (.) O. m. im Bande:

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WISMAR Dreieck , o. r. das Stadtwappen. Im Plrd. r. unter dem Bilde: F. B. Werner delineavit., dann ZE. in sechs Spalten: 1 - 21, ganz u. r.: Hæred. Ier. Wolffy excudit Aug. V.

Kst. auf 2 Blatt 302/347 X 996(497 + 499)/1009.

Vgl. die Bemerkung zu Nr. 138. - Wie bei vielen dieser Blätter mag es auch von Wismar einen späteren Plattenzustand geben, mit G. B. Probsts Namen u. einer Verlags - Plattennummer.

*143.

Av von Wismar aus NW. in | , nach Nr. 142, im Vordergrunde Barkschiff, am Ufer vier Männer; o. m. in verziertem Eirund: WISMAR (.); u. in ausgespartem, l. u. r. abgerundetem Felde ZE. 1 - 21 in 6 Spalten; am u. Plrd.: J. Pet: Wolff. Seel. Erben Excudit. (-) N: 74.

Kst. 262/277 X 332/345.

J. P. Wolff betrieb sein Geschäft zu Nürnberg.

*144.

A von Wismar von der Hafenseite in | | , z. R. teilweise von hügeligem Lande mit Baum verdeckt, im Vordergrunde sechsspänniger Wagen, o. das Stadtwappen zwischen Engeln; in der r. o. Ecke: N: 1; auf dem untern Plrd.: Janson delin. J. Haas. sculps. Hamb (.) 1750., darunter in zwei Spalten l. 4, r. 2 Z. Verse: Hier führt Merkurius . . . Nutzen reisen.

Kst. 157/180 X 134/142.

Cr. Original. - Museum hat Neudruck von der alten Platte, auf der der Name des Orts nicht eingestochen ist; zu welchem Werk das Bild gehörte, ist noch nicht festgestellt. - Das Bild fällt zeitlich fast aus der angenommenen Grenze der Zusammenstellung heraus, mag aber seiner Art nach doch noch hier hinzugefügt werden ) 27 ), 28 ), 29 ), 30 ).


27) Das 1714 bei Jeremias Wolff zu Augsburg in Imp. qu. fol. erschienene Werk von Leonhard Christoph Sturm, Prodromus Architecturae Goldmannianae oder getreue und gründliche Anleitung . . . enthält auf Tafel XIII u. XIV zwei Fassadenaufrisse von dem geplanten Fürstl. Meckl. Jagdhaus zu Neustadt (IX - XII Grundrisse dazu), die leider nur in vereinfachter Form zur Ausführung gekommen sind, aber hier wenigstens erwähnt werden sollen (vgl. die Abbildungen bei Schlie III, 292. 93 mit 276 u. 290). Tafel VII u. VIII desselben Werkes enthalten "geometrischen Aufzug" und Grundriß der hintern Chorverkleidung in der neuen Schelfkirche zu Schwerin.
28) Manche Sammler, auch F. H. Dunckelmann in Band I S. 331 Sp. 2 des neuen Katalogs der Landesbibliothek, haben ein auf einem zu Plakat - Verordnungen Herzog Karl Leopolds u. a. 1713 u. 1718 verwandten großen Zierbuchstaben V in 95 X 95 mm vorkommen- (  ...  )
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Vignette

(  ...  ) des Städtebild für Rostock gehalten; es liegt aber ein reines Phantasiebild vor, das mit Rostock keine Ähnlichkeit hat, ebensowenig wie die auf den etwas kleineren Buchstaben D und F vorkommenden Abbildungen keine wirklichen meckl. Gebäude darstellen.
(  ...  ) Absichtlich sind nicht in die Zusammenstellung ausgenommen die kleinen Kupferstichbildchen aus (Imhofs) Neueröffnetem historischen Bildersaal, der zu Nürnberg seit etwa dem letzten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts in mehreren Auflagen erschien und bis mindestens in die 1760er Jahre fortgesetzt ward; diese Bildchen sind reine Phantasie ohne geschichtlichen Wert; Mecklenburg berühren folgende Bilder: Teil 4 S. 635 Ermordung Hatzfelds durch Varmeyer, S. 644 Bankett der Wallensteiner und Wallensteins Ermordung (wozu noch zu vergleichen im Anhang 1733 S. 133 der Christina Poniatovia Fahrt nach Gitschin, W. zu warnen), Anhang 1733 S. 146 Überfall eines meckl. Herzogs 1709 zu Schlangenbad, Teil 7 S. 568 Belagerung von Wismar 1711, Anhang 1733 S. 252 Schlacht bei Gadebusch, Teil 8 S. 46 Wegführung der verhafteten Rostocker Ratsherren 1715, S. 47 Trauung Karl Leopolds mit Katharina Iwanowna, S. 316 Einnahme von Wismar 1716, S. 506 Gefecht bei Walsmühlen.
(  ...  ) Ebenso konnte ich mich nicht entschließen, die rohen Kupferstich - Nachbildungen von älteren meckl. Ansichten in den Text aufzunehmen, wie sie im Anfang des 19. Jahrhunderts das "Privil. Zittauische Monatliche Tage - Buch" seinen Lesern vorzusetzen pflegte; auf jedem Quartblatte ist oben ein Städtebild, unten ein Sinnbild und ein adliges Wappen; 1801 Juny bringt Güstrow (Wappen von Teutleben), 1804 Februar Rostock (Wappen von Preuß), 1804 July Wismar (Wappen von Schenzig), 1818 September Dömitz (Wappen von Landsberg).
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Ortsregister

über die Zusammenstellung S. 161 - 221.
Die in Abteilung A verzeichneten Orte sind durch * bei der Nummer gekennzeichnet.

Alt Buckow 118.
Babetzin *2.
Bethlehem bei Bützow *3.
Bobzin *2.
Boizenburg *17 17 .
Bramow *3.
Broda *17 39 .
Broda *17 39 .
Brdock *2.
Buckow *17 18 .
Buckow, Alt 118.
Bützow *3. *18. *19. *30; 45.
Damgarten 89.
Dargun *17 41 .
Dobbertin *17 42 .
Doberan *17 43 .
Dömitz *5. *6. *17 4 . 19 ; 29. 32. 37. 46. 47. 144 30 .
Eldena *17 44 .
Fahrenhorst *2.
Fährort 122.
Feldberg *17 35 .
Fliemsdorf 122. 124.
Frankfurt a. O. 4. 5.
Friedland *17 5 .
Fürstenberg *17 20 . 37.
Gadebusch *17 6 . 23; 27. 32. 36. 48. 109 - 117. 144 20 .
Gnoyen *17 7 .
Goldberg *17 24 .
Grabow *17 22 . *25-*28; 136.
Grevismühlen *17 25 ; 37.
"Grodno" 51.
Güstrow *3. *10. *17 1 . 2 . 21 . *29. *32; 27. 32. 34. 36. 49-54. 63. 107. 137. 144 30 .
Hannibal 123.
Hornstorf 122. 125. 142.
Ivenack *17 45 .
Kaltenhof *22.
Karow *22a.
Käselow *3.
Kavelstorf *3.
Kessin *3.
Klein, Großen u. Lütten *3.
Klenow *25.
Kraack *7. *17 46 .
Krackow *17 8 .
Kuppentin *2.
Laasch, Gr. u. Kl. *25.
Lichtenhagen *1.
Liessow *3.
Löcknitz *25.
Lübow *22a; 124.
Lübz *2.
Malchin *17 9 ; 37.
Marienehe *1. *3.
Martensdorf 124.
Mecklenburg *17 26 . *22; 122. 123. 125.
Mirow *17 47 .
Mulsow, Kirch 123.
Nemerow *17 43 .
Neubrandenburg *17 3; 27. 32. 34. 36.
Neufähr 97.
Neukalen *17 28 .
Neukloster *17 40 . 49 ; 55.
Neustadt *17 27 . *25; 37 (?). *144 27 .
Parchim *15. *17 10 ; 37.
Plau *17 29 ; 37. 56.
Poel 87. 118. 123. 125.
Proseken *22; 122. 125.
Quaal 118.
Radegast 117.
Ratzeburg *13. *20. *21; 9. 17. 20

bis 22 B. 98-104. 109. 135.
Redentin *22a.
Redewisch 123. 130.
Rehna *17 52 .
Retgendorf 118.
Ribnitz *4a. *17 50 ; 37. 89.
Röbel *17 12 .
Roggendorf 111. 117.
Rohlstorf *22; 124. 142.
Rostock *1. *3. *8. *9. *11. *17 11 . *24. *31. *33; 1. 3 - 6. 11 - 14. 16. 18. 19. 23 - 26. 27. 29. 32. 34. 36. 39 - 41. 57 - 60. 72. 73. 88. 108. 138 - 41. 144 28 . 30 .
Rüggow *22a.
Rühn *17 51 ; 61.
Schmarl *1.

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Schwaan *3. *17 33 .
Schwerin *14. *16. *17 30 ; 26a. 27. 32. 36. 62-66. 144 27 .
Sprenz, Hohen *3.
Stargard *17 32 .
Stavenhagen *17 34 .
Sternberg *17 13 ; 37.
Stettin 97.
Stralsund 97.
Strelitz *7a. *17 31 .
Tarnewitz 118.
Tempzin *17 53 .
Tönningeshof s. Tempzin.
Wakenstädt 113. 117.
Walfisch 75-77. 81. 81 a. 87. 122 bis 130a. 131. 132.
Walsmühlen *17 38 ; 133. 134. 144 29 .
Waren *17 15 .
Warnemünde *3. *9.
Weisin *2.
Wesenberg *17 36 .
Wismar *9a. *12. *15a. *17 14 . *17a. *21 a. *22. *22a. *23; 2. 4. 5. 7. 8. 10. 29. 32. 37. 38. 42 - 44. 67 - 71 a. 74 - 87. 90 bis 97. 105 - 6. 118-130. 132. 142 bis 144. 144 20 . 30 .
Wittenberg a. E. 4. 5.
Wittenburg *17 54 .
Wohlenberg 130.
Woldegk *4. *17 16 .
Wolken *3.
Wredenhagen *17 37 .
Wustrow a. Salzhaff 130.
Zarrentin *17 55 .

Vignette

Personenregister.

(Künstler, Herausgeber, Verfasser.)

van der Aa, Peter 10. 71 a. 93. 103.
Adler, J. J. 141.
von Albizi, Anton 12.
van Ansé, L. 123.
Baeck (alias Heldenmuth), Elias 36. 37.
Basse, Nikolaus 8.
Beerstraten *12.
Benard 91. 101.
Bertius, Peter 13. 14.
Block, Emanuel *11; 39.
Bodenehr, Gabriel 44. 51. 54. 58. 60. 64. 71. 96. 132.
Borgward, F. G. *17a.
Boesch, J. *15.
Braun, Georg 4. 5. 9-11.
Brühl 65.
Busch, G. P. 119. 125. 127. 130.
von Busch, Jo. Phil. *21 a.
Casime, J. C. *4.
Custos, Dominicus 12.
Dahlman, Olof 115.
De Fer 91 - 93. 101 - 3.
Dragendorff, Ernst * 3.
Felsecker, J. J. 105.
Fer, de, s. De Fer.
Ploerke, Gustav 1.
Francus, Jakob 32.
von Fridleben, Amadeus 88.
de Friedenreich 85.
Furck, Sebastian 16.
Fürst, Paulus 15-17.
Geerz, F. 104.
Göbel, J. G. 28.
Gottfried, Joh. Ludw. 18. 19.
Grape, Zacharias 108.
Guiter 104.
Gundlach, C. C. 132.
Haas, Georg 86.
Haas, J. 85. 116. 144.
Halbmayer, Simon 27.
Haelwegh, A. 63.
Hane, Gerdt 9.
Happelius, Eb. Wern. 22 A. B. 80. 81. 98a. 117. 126. 128. 131. 132. 134.
Hartz, Andreas 135.
Hogenberg, Franz 3 - 5. 9 - 11.
Hollar, Wenzel 72.
Homann, Joh. Bapt. 97. 118.
de Hooghe, Romeyn 83.
Hulsius, Friedrich 18. 19.
Humme, Anton 29.
Janson 144.
Jansson, Joh. 5. 9-11. 40. 69. 72.
Jansson van Waesberge 10. 11. 72.

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Imhof 144 29 .
Inselin 101.
Josephi, Walter *7 2 ; 72.
Jule, Georg 10.
Kaerius, Peter 13. 14.
van Keulen 121-123.
Kieser, Eberhard 15-17.
Kilian, Georg Christoph 44. 51. 54.
58. 60. 64. 71. 96.
Klüver- Jargow 131.
Latomus, Sigismund 32.
Leopold, Joh. Christian 139.
Leverentz, Gabriel Frid. *30.
Lindeberg, Peter 11. 23. 25.
Lisch. G. C. F. *4.
Lochner, Ludwig 30.
Loenbom 114.
Lorentzen, C. A. 86.
Lütkemann, Joachim 141.
Luyken, Jan 84-86.
Meisner, Daniel 15-17.
Merian, Caspar 45. 46. 48. 49. 53. 55-57. 59. 61. 62. 67.
Merian, Matthaeus 15. 17. 26 a. 38.
39. 65 (!).
Mortier, P. 93.
Müller, Heinrich 141.
Nestler u. Melle 132.
Nordberg 116.
a Osten, Karl Heinr. 53.
Perleberg, Niklaus 73.
Person, N. 95.
Persoy, Pieter 99.
Peters, Raphael *3.
Piloot, Ger. Evert *6. *7. *7 a.
von Plessen, C. F. F. *21.
Probst, G. B. 138. (142).
Rauw, Johann. 8.
Reinhard, A. 115.

Reinhold, Werner 25.
Reyher, Christoph 28.
Riegel, Christoph 47.
Rogge, Wilhelm *8. *9.
Romanus, Adrianus 8.
Rüdiger, J. A. 125. 127. 130.
Sachs, Moritz 26.
Saeger, Joh. Joach. *4.
Saur, Abraham 8.
Scherm, L. 93. 99.
de Schmettow *22.
Schorler, Vicke *3.
Schröder, Dietrich *22a.
Schumacher, H. C. H. *20.
Schweitzer, J. 20. 63.
von Schwerin *19.
Stridbeck, Johann 44. 71. 96. 132.
Sturm, Leonh. Chr. 144 27 .
Tackius, Joh. 20. 63.
Thiel, Gustav 137.
Thomas, J. F. 107.
Tiedemann, J. G. 25.
van Valckenburgh, Johann *8.
Valckenier, Aegidius Jansson 68.
Valckenier u. Müller 84.
Valegio, Francesco 6. 7.
Varenius, Heinr. 118.
Voigt, Z. *22a. *31.
Voogt, Clas Jansz 123.
van Waesberge s. Jansson.
Weigel, Christoph 106. 129.
Weigel, Hans l. 2.
Weigel, Martin 1. 2.
Weiß, Isidor 86.
a Werdenhagen, Joh. Angelius 38. 39.
Werner, F. B. *29; 138. 139. 142.
von Westphalen, E. J. 23. 25. 65. 66.
von Wiering, Thomas 22 A. B. 79 bis 81 a. 98. 98a. 112. 117. 126. 128. 130. 131. 133. 134.
Wilbrant, Karel *1.
Winckelmann & Söhne 1.
de Wit, Frederick 10. 72.
Wolff, Jeremias 138. 142.
Wolff, Johann Peter 140. 143.
Wolter, J. S. F. *27. *28.
Zeiller, Martin 38-40. 45. 46. 48. 49. 53. 55-57. 59. 61. 62. 67 - 69.

*            *
*

A. C. S. *22.
C. H. v. P. *22.
G. 24.
I. G. Prite. [?] 24.
I. R. *18.
L. W. 99.
M. D. S. *22a.
M. W. 2.
P. B. *12.
P. R. *12.

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