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I.

Das Urnenfeld von Körchow.

Von

Robert Beltz.

 

Vignette
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D ie der Vorgeschichte des Landes angehörenden Bodenaltertümer sind in den früheren Jahrgängen der Jahrbücher des Mecklenburgischen Geschichtsvereins regelmäßig und vollzählig gleich nach ihrem Bekanntwerden zur Besprechung gebracht. So wurden die Jahrbücher ein zuverlässiges Archiv für alle Altertumsfunde, und ihre Leser waren stets über den Stand der Altertumsforschung unterrichtet. Diesem Vorteile gegenüber stand, daß mit dem Anwachsen der Schweriner Sammlungen Wiederholungen unvermeidlich wurden, und so hat Verfasser es vorgezogen, von Zeit zu Zeit zusammenfassende Berichte über einzelne Gruppen von Denkmälern und Bodenfunden zu geben. Der letzte ist 1906 (Band 71) erschienen und behandelte die Grabfelder der älteren Eisenzeit. Geplant war eine Fortsetzung, welche den zeitlich anschließenden Grabfeldern der sog. frührömischen Periode gelten sollte. Äußere Verhältnisse haben eine sehr lange Unterbrechung herbeigeführt. Und so ist eine Periode, die an Reichtum und Schönheit der Funde nur von der älteren Bronzezeit erreicht wird und neben dieser den Höhepunkt der vorgeschichtlichen Kultur des Landes darstellt, ungebührlich lange nicht zu Worte gekommen. Die letzte Behandlung eines frührömischen Grabfeldes in den Jahrbüchern fällt in das Jahr 1877 (Jb. 42 S. 139). Eine gleichmäßige Vorführung des gesamten später erwachsenen Stoffes ist unmöglich; einen kurzen Überblick haben die Vorgeschichtlichen Altertümer von Mecklenburg = Schwerin 1910 (im Folgenden VAM zitiert) S. 338 gegeben. Seitdem sind noch wichtige Felder bei Döbbersen bei Wittenburg, Speuß bei Crivitz, Blievenstorf bei Neustadt, Louisenhof bei Krakow ausgegraben und eine Anzahl Einzelstücke, die auf Grabfelder schließen lassen, aufgetreten.

Es muß genügen, ein Grabfeld, an dem wir seit Jahrzehnten arbeiten, bekannt zu geben, das von Körchow bei Wittenburg, das reichste nicht nur des Landes, sondern eines der bedeutendsten, die überhaupt aufgedeckt sind. Neben den berühmten Feldern von Darzau bei Dannenberg, Fuhlsbüttel bei Hamburg,

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Rondsen bei Graudenz, Dobrichov=Pichora bei Kolin 1 ) ist das Körchower der wichtigste Vertreter seiner Gruppe.

Das Urnenfeld von Körchow, das sich nicht nur für die Periode, der es angehört, die frührömische, als das ergiebigste des Landes herausgestellt hat, liegt im Gebiet der schwach entwickelten südlichen Außenmoräne 2 ) in leicht bewegtem, kiesigsandigem Gelände. Der sandige Mittelboden jener Gegend von Hagenow=Wittenburg muß in der jüngeren Bronzezeit und der ganzen Eisenzeit eine ganz besonders starke Besiedelung gehabt haben und weist fast bei jedem Orte Grabfelder auf; allein auf dem Stadtgebiet von Hagenow sind neun Grabfelder dieser Perioden bekannt geworden.

Auch von einem Grabfelde bei Körchow ist früh die Rede (Jb. 2 B S. 56), doch scheint, wenn man auf die älteren Berichte zurückgeht, eine Verwechselung mit bronzezeitlichen Hügelgräbern bei dem im Kirchspiel Körchow gelegenen Dorfe Schwaberow vorzuliegen 3 ). Jedenfalls waren keine Funde von Körchow bewahrt, als Ostern 1891 der eifrige Altertumsfreund H. Wildhagen, damals Lehrer in Helm, die Eilnachricht gab, daß bei Körchow bedeutende Funde gemacht und schleunigstes Eingreifen geboten sei. Daraufhin erfolgte durch den Unterzeichneten die erste Ausgrabung am 31. März, 1. April 1891.

Das Feld bot einen trostlosen Anblick. Der Boden war zur Kiesgewinnung freigegeben und wurde stark benutzt, die Trümmer zahlloser Urnen bedeckten die Fläche; erst durch das Auftreten von Metallurnen waren die Leute aufmerksam geworden und hatten Meldung gemacht. Die erste Ausgrabung fand unter ungünstigsten Verhältnissen statt, bei schneidend kaltem Wetter, in dem selbst das bei der Vergipsung der Urnen verwendete Wasser fror, und mußte sich, da das Kiesabfahren weiterging, begnügen, so viel wie möglich zu retten. So wurden die mit Nr. 1 bis 47 bezeichneten Urnen ausgegraben und die


1) Hostmann, Urnenfriedhof von Darzau Braunschweig 1874, Anger, Gräberfeld von Rondsen, in Abhandlungen zur Landeskunde von Westpreußen Heft 1 Graudenz 1890. Über Dobrichov Pič Starožitnosti země české II, 3. 1905 S. 299; Fuhlsbüttel noch nicht veröffentlicht. Rondsen ist älter, Dobrichov annähernd gleichzeitig (etwas jünger), Darzau und Fuhlsbüttel jünger als Körchow.
2) Geinitz, Archiv der Freunde der Naturwissenschaften in Mecklenburg 1917 S. 173.
3) Vgl. dazu Jb. 71, 1906 S. 79.
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Trümmer der Urnen 48 bis 93 gesammelt. Die von den Arbeitern aufgedeckten und von Wildhagen geborgenen Gräber (3 Bronzegefäße und die Reste von mindestens 8 Urnen mit Inhalt) führen die Nummern 94 bis 104 (Katalognummer dieser 104 Urnen E 386-482). Eine Fortsetzung der Ausgrabung ließ sich in den nächsten Jahren leider nicht ermöglichen, zum Teil infolge mehrmaligen Besitzwechsels, und so nahm die Zerstörung ihren Gang. Erst als das Gut in den Besitz des Herrn v. Frege kam, der es durch Herrn Administrator Schneider verwalten ließ, kamen günstigere Zeiten. Herr Schneider und Herr Pastor Baetke haben die Stelle in Beobachtung genommen und Nachricht gegeben, wenn bei der Bodenarbeit oder gelegentlichem Kiesfahren neue Funde sich zeigten, auch Gelegenheitsfunde eingesandt und die Ausgrabungen selbst auf das tatkräftigste unterstützt. So konnten die weiteren Untersuchungen in sachgemäßer Weise vorgenommen werden. Die zweite Ausgrabung fand am 18. und 24. März 1905 statt und ergab die Urnen 105 bis 240 (Katalognummer E 1787 bis 1922), die dritte am 21. und 22. September 1906: Urnen 241 bis 342 (K.=Nr. E 2144 bis 2245), die vierte am 5. und 6. April 1911: Urnen 344 bis 442 (K.=Nr. E 2840 bis 2938); eingesandt sind die Urnen 343 (K.=Nr. E 2839) und 443 (K.=Nr. E 3156).

Die Anlage des Grabfeldes.

Das Feld befindet sich auf einem sandigen, vom Orte aus nach Norden ansteigenden Höhenrücken in kiesigem Boden, der sich nach Westen zu einer Bachniederung senkt, links vom Wege nach Perdöhl 4 ); etwa 800 m vom Orte entfernt in Schlag 9 der Gutskarte, der sog. Pielsbreite. Die Gräber zogen sich über einen großen Teil des Feldes hin. Grenzen und Ausdehnung des Grabfeldes sind infolge der weitgehenden Zerstörung nicht mehr anzugeben. Sicher ist aber, daß es nicht gleichmäßig die Fläche bedeckte, sondern leere Räume dazwischen lagen. Wieweit hierbei die allmähliche Einebnung des ursprünglich leicht hügeligen Geländes mitgewirkt hat, ist nicht mehr zu bestimmen. Die durchgrabene Fläche beträgt etwa 2500 Quadratmeter, die Fläche, auf der zerstreute Scherben gefunden sind, ist mindestens ebenso groß.


4) Bei Perdöhl sind zwei Urnenfelder gefunden, ein weiteres bei dem Körchow gegenüber liegenden Dorfe Kützin, diese drei aus der letzten vorrömischen Eisenzeit, dem Körchower nicht viel vorausliegend. S. Jb. 71 S. 58, 59.
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Die Anordnung der Urnen war sehr verschieden. Vielfach, so in den Reihen 169 bis 213, 328 bis 342, sowie 344 bis 442 standen sie in regelmäßigen ostwestlichen Abständen, mehrere etwas aus der Fluchtlinie tretend; wiederholt standen einige nahe beieinander, meist aber so gleichmäßig weit voneinander, daß man bei der Ausgrabung mit ziemlicher Sicherheit bestimmen konnte, an welcher Stelle wieder eine zu erwarten war. Im allgemeinen betrug die Entfernung der Urnen in der Reihe voneinander 0,50-1 m, die der Reihen ungefähr ebensoviel 5 ). Die Lücken auf dem Plane sind sicher, wie verstreute Scherben zeigen, durch das Wegpflügen einzelner Urnen und Urnengruppen zu erklären. In anderen Fällen, so besonders bei der Gruppe 1 folgende und 20 folgende, auch 113 bis 138, standen die Urnen dicht zusammen, oft so, daß sich Wand und Wand berührte, mehrmals mehrere übereinander (bis 4 Stück), so daß man bei der ersten Ausgrabung den Eindruck einer tumultuarischen Massenbestattung hatte, zumal gerade die Urnen mit kriegerischer Ausstattung sich drängten. Auch bei den späteren Ausgrabungen konnte wiederholt beobachtet werden, daß um die reicher ausgestatteten Kriegerurnen herum oder in ihrer Nähe, zum Teil sogar unter ihnen, Urnen mit Waffen standen, als ob dort ein Führer mit seiner Gefolgschaft zusammen bestattet seien. Beispiele sind die Gruppen um 120, 323, 420. Eine Erklärung dieser Ungleichheit zu geben ist nicht möglich; die in Reihen stehenden Urnen waren im allgemeinen mit weniger Beigaben versehen und enthalten vielleicht die geringere Bevölkerung (oder die Frauen??).

So wenig wie von der Ausdehnung läßt sich ein vollständiges Bild der ursprünglichen Gesamtanlage geben, da die Zerstörung infolge der ungleichen Bodenbeschaffenheit sowie der ungleichen Inanspruchnahme durch Kiesfahren und Ackerkultur in ganz verschiedener Art verlaufen ist und große Teile völlig verschwunden sind.

Zu dem Plane des Feldes Abb. 1 Taf. I ist zu bemerken:

  1. Bei 1 (Ausgrabung 1891) erstreckten sich die Urnenstellungen, wie Scherbenfunde erwiesen, nach allen Seiten weiter.
  2. 2 (Ausgrabung 1905/06) lag etwa 300 m südwärts von 1
  3. Die leeren Stellen zwischen den einzelnen Gruppen auf 2 sind meist auch mit Gräbern belegt gewesen; leer

5) Also ähnlich wie in Darzau. Hostmann a. a. O. S. 4.
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war die Fläche nördlich der Gruppe 180 f., so daß hier eine Lücke auf dem Grabfelde anzunehmen. ist.

  1. Versuchsgräben westlich und südlich der Ausgrabungsstelle 2 ergaben keine Gräber; es scheint hier das Feld zu Ende zu sein.
  2. Nördlich und östlich davon lagen Scherben überall verstreut.
  3. 3 (Ausgrabung 1911) wird von 2 durch eine nicht untersuchte, aber auch sicher Gräber enthaltenden Fläche von etwa 200 m getrennt.
  4. In den an 3 angrenzenden Teilen fanden sich überall Scherben.

Auch wie tief die Urnen ursprünglich in den Boden eingegraben sind, läßt sich genauer nicht bestimmen. Da das Gelände seit unvordenklicher Zeit in Ackerkultur liegt und dazu noch abfallend ist, ist die Oberfläche natürlich stark verändert. Sehr viele Urnen standen zuletzt so flach, daß sie beim Ackern fast ganz zerstört sind. Von einer äußeren Kenntlichmachung der Gräber durch kleine Hügel oder Denkzeichen ist keine Spur erhalten 6 ).


6) Natürlich muß eine solche stattgefunden haben, wahrscheinlich doch in der jetzt üblichen Art durch eine kleine Erdaufhäufung. So ist wohl auch die bekannte Tacitusstelle (Germ. 27) sepulcrum caespes erigit wegen des betonten Gegensatzes zu den prunkvollen hohen Steinbauten zu verstehen als "ein einfacher Rasenhügel genügt als Grabmal". Auch bei den Neckarsueben des ersten Jahrhunderts sind kleine Hügel beobachtet (Schumacher, Mainzer Zeitschrift 1909 S. 10). Wie jeder ältere Kirchhof bei uns zeigt, verschwinden diese flachen Hügel, sich selbst überlassen, nach wenigen Jahrzehnten zur Unkenntlichkeit, und es ist nicht verwunderlich, wenn überall im Flachlande auf dem sehr weiten Gebiete, wo diese Urnenfelder auftreten, sie jetzt der äußeren Merkmale entbehren. Wirkliche Hügel, einmal sogar ein größerer, werden für die vorliegende Periode nur in einzelnen Fällen in Schleswig erwähnt (Neergaard, Aarb. 1916 S. 282), aber Schleswig gehört schon einer anderen Kulturzone an.
Eine Kennzeichnung der Gräber dieser Zeit durch Merkzeichen ist in Mecklenburg nur in einem besonders günstigen Falle nachgewiesen, wo das Grabfeld im Heideboden lag, der anscheinend noch nie in Kultur genommen war. Bei Blievenstorf bei Neustadt fand ich (1914) neben den Urnen mehrmals schmale, zugespitzte Steine (Granit) von etwa 30 Zentimeter Länge, die höchst wahrscheinlich die Urnenstellungen gekennzeichnet hatten. Es sind dann eine Art Miniatur = Bautasteine, welche im Norden am Ende der Latènezeit zuerst aufzutreten scheinen (Arne, Fornvännen. 1919 S. 200), in Deutschland aber niemals heimisch geworden sind. - In anderen Fällen dürfte die Bezeichnung durch kleine Holzpfosten geschehen sein (größere müßten Spuren hinterlassen haben), etwa der Art wie bei S. Müller, Nordische Altertumskunde II S. 78.
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Die große Masse der Urnen stand, wie es in dieser Periode die Regel ist, frei im Sande. Steinschutz findet sich nur vereinzelt. Eine Ausnahme bildet die reiche Gruppe 1-5, 19, 28-37, wo nicht nur die vier Bronzeurnen, sondern auch die dicht herumstehenden Tonurnen mit Standsteinen, zum Teil Seitensteinen und regelmäßig mit Decksteinen versehen waren, die so dicht zusammenlagen, daß sie zuerst den Anschein einer zusammenhängenden Abpflasterung boten. Auch in der benachbarten Gruppe 8 ff. waren einige Urnen in Steine eingeschlossen. Sonst hatten vollständige Einpackung die Urnen 129, 155, 360; unter einem flachen Steine mit einigen Seitensteinen stand 397, einen Deckstein allein hatten 390 und 394, einen Standstein allein 405 und 440; eine vereinzelte, sonst dieser Zeit fremde Erscheinung bot 427, wo ein Steinkranz in einiger Entfernung um die Urne herumlief. Ein Sinn ist in dieser Auszeichnung der Urnen durch Steinschutz nicht zu finden; es sind oft inhaltslose und auch durch die Formengebung nicht hervorragende Gefäße.

Die Bestattungsart war ausschließlich der Leichenbrand. Der Brand war ein ziemlich starker; die Gebeinreste sind nur klein. Die von der Brandstelle gesammelten Gebeine waren von den Beimengungen gereinigt, aber nicht so sauber, wie es in früheren Perioden, besonders in der jüngeren Bronzezeit, zu geschehen pflegte, kleine Kohlenstücke fanden sich regelmäßig dazwischen.

Die Gebeine wurden in Ton= oder Bronzegefäßen 7 ) geborgen; meist waren die Urnen mit Gebeinresten gefällt, aber es kam doch vor, daß nur ein kleiner Haufe Gebeine den Inhalt bildete, man sich also damit begnügt hatte, einige Hände voll zu sammeln. Eine Sortierung der Gebeine ist nicht vorgenommen, doch fiel auf, daß größere und stärkere Stücke, wie vom Becken, Oberschenkel, meist fehlten. Das in der voraufgehenden Zeit häufige "Knochenlager" (Beisetzung der Gebeine in Behältern aus vergänglichem Material, Holzkasten, Beuteln und dergleichen) ist nur einmal beobachtet (Nr. 322, wo neben einem Knochenhaufen ein spitzfüßiges Beigefäß stand) und auch da nicht mit völliger Sicherheit.

Anzeichen für die Sitte, daß das Pferd mitverbrannt wurde, wie sie von Tacitus (Germ. 27) für diese Zeit und für die spät=


7) Daß man an Stelle des einfachen Tongeschirrs auch die gewiß kostbaren Metallgefäße nahm, klingt wie eine Illustration der Stelle Tac. Germ. 5 von der Gleichgiltigkeit der Germanen gegen Geräte von Edelmetall im Hausgebrauch.
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römische Zeit durch zahlreiche Funde bezeugt ist, haben wir in Körchow nicht, so wenig wie in anderen gleichzeitigen Gräbern.

Der Erhaltungszustand der Urnen ist ein recht schlechter. Völlig erhaltene sind nur in kleiner Anzahl vorhanden. Eine größere Zahl hat sich zusammensetzen lassen. Die Mehrzahl aber war so trümmerhaft, daß eine Zusammensetzung nicht möglich war; diese sind in dem Verzeichnis mit "zerdrückt" bezeichnet.

Die Ausstattung der Urnen war reicher als in den meisten anderen gleichzeitigen Urnenfeldern (von 396 bestimmbaren Urnen hatten 166 Inhalt), aber sie war außerordentlich verschieden, nur wenige enthielten eine ganze Ausrüstung. In der Auswahl der beigegebenen Stücke war eine Regel nicht zu finden; selbst bei den Waffen waren oft nur einzelne Stücke der Bewaffnung beigelegt, ja einzelne Teile der Waffe, z. B. Schildfesseln oder Schildbeschläge ohne die Buckel usw.

Die Gegenstände waren zum Teil dem Bestatteten auf den Scheiterhaufen mitgegeben und sind dann natürlich vom Feuer beschädigt; in diesem Falle fanden sie sich in den Urnen regellos zwischen den Gebeinen, mit denen zusammen sie auf der Brandstätte gesammelt waren. Oder sie sind unversehrt als Beigaben beigelegt. Dann lagen sie meist oben auf, nur ausnahmsweise auf dem Boden der Urne. Mehrmals war der Schildbuckel, die hohle Seite nach oben, oben in die Urne gelegt; Beigaben neben der Urne kamen nur in ganz vereinzelten Fällen vor (Lanzenspitzen, einmal ein Schwert). Die Schwerter waren, um sie in den Gefäßen unterbringen zu können, zusammengebogen; sonst ist eine beabsichtigte Beschädigung der Gegenstände nicht beobachtet.

Bei einer allgemeinen Betrachtung des Inhalts des Feldes ist der auffallendste Zug sein männlicher Charakter. An Reichtum der Waffenausstattung wird das Körchower Feld von keinem übertroffen. Die Waffen sind die Lanze und das Schwert; Dolche finden sich nicht, auch keine Äxte, die überhaupt in dieser Periode nur selten und in kleineren Exemplaren vorkommen 8 ) oder Pfeilspitzen, die ebenfalls den Germanen dieser Zeit fremd sind 9 ).


8) VAM. S. 314.
9) Jahn, Die Bewaffnung der Germanen. Würzburg 1916 S. 57. Alle die Gegenstände, die man als weibliches Inventar anzusprechen gewohnt ist, fehlen: Perlen, Spindelsteine, Kämme, Berloques, die zierlichen
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als Kopfschmuck gebrauchten Nadeln aus Silber, Bronze, Knochen, Nähnadeln, die man in Darzau, Fuhlsbüttel und anderen verwandten Fundplätzen in Menge findet. Das ist um so auffallender, als auch hier zu Lande Urnenfelder mit ganz überwiegend weiblicher Ausstattung wohlbekannt sind (Wotenitz, Jamel, Döbbersen u. a.). Alle diese tragen einen etwas jüngeren Charakter. Es will fast scheinen, als ob in einem älteren Abschnitt eine Ausstattung der Frau nur ausnahmsweise vorgenommen ist und sich das Verhältnis allmählich umgekehrt hat (in der älteren Bronzezeit haben wir eine ähnliche Erscheinung). Doch läßt sich das noch nicht als Regel hinstellen; auch in dem ziemlich alten Grabfelde von Rachow (älter als Körchow) überwiegen Beigaben weiblichen Gebrauchs.

Auf Grund der Beigaben Gräber von Frauen auszusondern ist überhaupt nicht möglich. In Grab 197 stand auf einer Urne eine kleinere mit ganz zarten Gebeinen, anscheinend eine Mutter mit dem Kinde. Beide Urnen waren ohne Beigaben und hatten Latènecharakter. Vielleicht dürfen wir in den Latèneurnengräbern im allgemeinen weibliche Bestattungen sehen; es ist dann die alte Sitte der beigabenlosen Bestattung und die Latèneform bei den Frauen länger beibehalten als bei den Männern.

Zeit und Volk des Grabfeldes.

Wie die Urnenformen (näheres darüber unten) zum großen Teil noch Latènecharakter tragen, fallen die Anfänge des Feldes sicher in einen ganz frühen Abschnitt der frührömischen Periode. Anderseits fehlt die für den jüngeren Abschnitt der frührömischen Periode (Montelius=Almgren IV, 2), wie er hierzulande z. B. durch die Urnenfelder von Kothendorf und Döbbersen bei Wittenburg, Wotenitz und Jamel bei Grevesmühlen, Kl. Warin bei Warin, sonst besonders durch das große Feld von Fuhlsbüttel bei Hamburg vertreten wird, chatakteristische Keramik (VAM S. 337 und Tafel 61, 110, 111; 62, 112). Daß das Feld aber doch noch in jene Periode hineinreicht, ergibt sich aus dem Auftreten einer ganzen Anzahl typischer Formen. Dahin gehören: die rechteckige Schnalle, z. B. die Schnalle U. 9, die im einzelnen leider nicht recht bestimmbaren Beschläge und Anhängsel, eine Schnalle aus der besonderen U. 139 (trotz der alten Grundform der Urne), die stark profilierten Trinkhornbeschläge, gewisse Fibelformen u. a. Dadurch werden einige der reichsten Gräber

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wie 120 10 ), 421 in den jüngeren Abschnitt der Periode verwiesen, trotzdem sie noch Waffenausstattung haben, welche sonst diesem Abschnitte fehlt.

Alter der Urnenformen. Zu der Frage, ob die ihrer Form nach einer älteren Stufe angehörenden Urnen auch einen älteren Teil des Urnenfeldes darstellen, sei zunächst ein Blick auf den Inhalt geworfen. Das Hauptmerkmal des Körchower Feldes ist ja sein Reichtum an Waffengräbern. Dabei ist auffallend, daß Waffenausstattung in Urnen der älteren Gruppe recht selten ist. Von Form 2 (über die Formen unten) hat nur l55 und 196, letztere allerdings recht reiche, Waffenausstattung, 231 eine Lanzenspitze; von Urnen der Form 3, 4 enthalten mehrere Waffen: 7, 133, 139 (neben Toilettensachen jüngeren Charakters), 142, 217, 231; einzelne Waffen und zwar: Schwert (in Latènecharakter!) 22, Lanzenspitzen 5, 147, 188, 222, 224, 242, Schildbuckel 110, 189, 260, 268, 287, 387. Die eigentlichen Behälter für Waffenausstattung sind die Urnen des frührömischen Typs Form 8, 9: 25, 34, 40, 42, 45, 102, 105 112 120 (mit der interessantesten Ausstattung), 242, 323, 348, 379, 406, 412, 420, 421 (die reichste von allen). Seltener die rundlichen Töpfe Form 7: 328, 406, 408. Dazu kommen die Bronzeurnen 8, 11, 38, 94, 95.

Im ganzen ist die Ausstattung der Urnen 3, 4 recht kümmerlich und entspricht der Stufe, aus der sie der Form nach hervorgegangen sind. Messer, meist halbmondförmige, sind enthalten in zehn, Schnallen in zwei, Stuhlsporen in vier Urnen, ein goldener Ring in 179, br. Spiralring in 261, eis. Nadel in 180, Teile eines br. Gefäßes in 268; besonders wichtig sind die Fibeln in 4, 130, 219, 317, 331, 373, 393, denn unter diesen sind ausgesprochene Latèneformen. Ebenso sind die Urnen der Form 2 meist ärmlich ausgestattet. 17 enthält eine Fibel, 124 eine Schnalle und ein Messer.

Wichtig ist 110: Urne etwa 3, 4, aber Schnalle und anderes Inventar des jungen Abschnitts (IV, 2). Umgekehrt aber finden sich echte Latènefibeln in frührömischen Urnen, z. B. 167, 168.

Diese Verteilung der Beigaben spricht dafür, daß die Latèneurnen im allgemeinen in der Tat einer älteren Belegung des


10) In der Zusammensetzung der Ausstattung auffallend mit einem Grabe von Hankenbostel bei Celle (Willers, Eimer von Hemmoor S. 76) übereinstimmend.
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Grabfeldes angehören. Daß aber eine scharfe Scheidung nicht zu machen ist, sondern eine allmähliche Ablösung der Latèneformen durch die frührömischen erfolgt ist, ergibt sich daraus, daß in den Latèneurnen vereinzelt frührömisches Inventar vorliegt und . nicht einmal immer aus der frühesten Zeit, und umgekehrt.

Ebendahin verweist auch die Verteilung auf dem Grabfelde. Um 130 herum standen viele Latèneurnen, aber doch auch mit Waffen. Die Latèneformen gehen über das ganze Feld; und zwar treten die Latènetypen meist recht rein auf; vielfach sind die Urnen, auch auf weiter voneinander entfernten Stellen des Feldes so gleich, daß sie von einer Hand gearbeitet scheinen. Aber es gibt doch einige Teile, wo die Latèneurnen und auch die ältere Ausstattung sich so häufen, daß man um die Annahme einer früheren Entstehung nicht umhin kommt. Dahin gehört die Gruppe 169-238, in der es auffallend war, das die einzige andersartige Urne (222) wesentlich höher stand als die andern. Allerdings, einen älteren Teil des Feldes auszuscheiden und eine Reihenfolge der Belegung nachzuweisen, wie es z. B. bei Darzau 11 ) und Fuhlsbüttel durchführbar gewesen ist, geht bei Körchow nicht an, dazu ist die Zerstörung zu weit vorgeschritten.

Über das zeitliche Verhältnis der einzelnen Erscheinungen wird bei der Besprechung der Gerätformen die Rede sein.

Zur Chronologie. Allgemein setzt man heute den älteren Abschnitt (Montelius=Almgren IV, 1) in das erste, den jüngeren (M.=A. IV, 2) in das zweite nachchristliche Jahrhundert 12 ), so daß für Körchow die Zeit etwa von Christi Geburt bis tief in das zweite Jahrhundert hinein, schwerlich bis an das Ende, denn die jüngsten Typen fehlen, anzunehmen ist. Vielleicht dürfen wir das Ende des Grabfeldes mit geschichtlichen Ereig=


11) Darzau ist jünger als Körchow, fängt später an und geht zeitlich weiter herunter, wohl noch in das dritte Jahrhundert.
12) Der Versuch S. Müllers, die beiden Perioden etwas herunter zu datieren (1: 50-150; 2: 150-250; Nordiske Fortidsminder II 1 S. 37) ist nicht geglückt. Die ältere Ansetzung unserer frührömischen Funde ist durch die Parallelerscheinungen auf provinzialrömischem Boden gesichert, und einen Unterschied zwischen Deutschland und Skandinavien zu machen, wohin der Formenkomplex später gekommen sei, halte ich bei der völligen Gleichheit aller Typen nicht für angängig. Müller setzt a. a. O. S. 39 den Körchower Befund in seiner Gesamtheit in die zweite Stufe. Das ist nach dem oben Gesagten nicht haltbar. Umgekehrt enthält das Hagenower Grabfeld, das er ganz dem älteren Abschnitt zuschreibt, zweifellos jüngere Stücke.
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nissen verbinden. In den Markomannenkriegen (zwischen 166 und 169) erscheinen die Langobarden an der Donau. Es kann das ein Abwandern des ganzen Volkes bedeuten 13 ). Jedenfalls hören in Mecklenburg die den Langobarden zuzuschreibenden Grabfelder mit der älteren römischen Kaiserzeit auf, Übergangsfelder zu der jüngeren haben wir nicht, es setzen da ganz neue Erscheinungen ein, ein Umstand, der stark für Völkerverschiebungen spricht 14 ).

Das Volk, dem das Körchower Grabfeld angehört, müssen wir in den Langobarden suchen 15 ). Wenn diese nach unverdächtigem geschichtlichen Bericht nach dem kräftigen Vorstoß des Tiberius 5 n. Chr. ihre Hauptmacht auf das rechte Elbufer verlegen mußten, so stimmt damit der archäologische Befund bestens überein. Die reichsten Grabfelder aus dem ersten Jahrhundert liegen im südwestlichen Mecklenburg; gegen die Funde von Körchow und Hagenow treten die in den langobardischen Stammländern auf dem linken Elbufer zurück.

Nachdem die Römer ihre Angriffskriege aufgegeben haben, werden auch die Langobarden wieder ihre alten Sitze im Bardengau eingenommen haben und sind dann zum Angriff gegen die Römer vorgegangen (Markomannenkriege). So ist es mit den geschichtlichen Nachrichten durchaus vereinbar, wenn um diese Zeit (bei Ptolemaeus) ein sonst nicht bekannter etwas rätselhafter Stamm, die Teutonoarier, als Zwischenglied zwischen Semnonen (zwischen mittlerer Elbe und Oder) und Sachsen, die doch wohl bis in das nordwestliche Mecklenburg hineinreichten, genannt werden, die rechtselbischen Langobarden also ausgeschaltet sind. Sie waren kein volkreicher Stamm (Langobardos paucitas nobilitat. Tac. Germ. 40; was allerdings mit der großen Anzahl von Grabfeldern nicht recht stimmen will) und werden mit Aufnahme der Eroberungszüge ihre rechtselbischen Sitze, also auch mecklenburgischen Boden, zuerst verlassen haben.


13) So Bremer, Ethnographie der deutschen Stämme S. 214 (948).
14) Ähnlich Plettke, Mannus VII S. 351.
15) Über die Sitze der Langobarden und der anderen hier in Frage kommenden Völker findet man das Erforderliche am einfachsten jetzt in den betreffenden Aufsätzen von R. Much in Hoops, Reallexikon der germanischen Allertumskunde Straßburg 1911 f. und bei F. Kauffmann, Deutsche Altertumskunde I 1913. - Die Darstellung der Bevölkerungsverhältnisse in Mecklenburg von R. Wagner in Beltz und Wagner, Vorgeschichte von Mecklenburg 1899 entspricht in allem Wesentlichen noch den heutigen Anschauungen.
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Aus Grabanlagen und Grabausstattungen Merkmale für die Zugehörigkeit der Urnenfelder in den angrenzenden Gebieten zu einem der Stämme (Sachsen, Reudigner des Tacitus, Teutonoarier und, falls der Chalusos die Trave ist 16 ), Pharodiner des Ptolemaeus), die als Bewohner des westlichen Mecklenburg in Frage kommen, zu gewinnen, ist vor der Hand noch nicht möglich, wenn auch einige Unterschiede zwischen einer Hagenow=Wittenburger (Langobarden) und einer Grevesmühlener Gruppe schon seit langem aufgefallen sind.

Die Gesamtheit der archäologischen Erscheinungen Körchower Typs tritt auf dem weiten Gebiete von der Niederelbe bis Böhmen so gleichartig auf, daß man, wenn nicht Stammeseinheit, doch die engste Völkerverbindung annehmen muß. S. Müller (Aarb. 1912 S. 137) geht noch einen Schritt weiter und zieht auch die dänischen Erscheinungen, wie sie besonders stark in der nordjütischen Landschaft Vend=Syssel auftreten, in diesen Kreis und legt es nahe, sie dem Stamme der Wandalen zuzuschreiben. Nun ist der Zusammenhang des Landschaftsnamens Vend=Syssel mit den Wandalen in hohem Grade wahrscheinlich 17 ), und die dänischen Gräber frührömischer Zeit als wandalische zu bezeichnen, dürfte wohl berechtigt sein. Aber die Unterschiede der Elbgruppe von der dänischen sind so stark hervortretend, in Grabgebräuchen wie in der Keramik 18 ), daß wir sie als eine besondere Stammesart von jener anderen zu scheiden haben. Die Träger der frührömischen Kultur in Böhmen sind sicher Markomannen, nicht Wandalen, mit denen sie allerdings schon in den ersten Jahrzehnten unserer Zeitrechnung als Nachbarn zu tun haben. Die historischen Wandalen sind ein frühostgermanischer Volksstamm, von der Elbe weit entfernt wohnend, dessen Beziehungen zu den nordjütischen Stammesgenossen nicht durch das deutsche Binnenland, sondern über die dänischen Inseln und die östliche Ostseeküste gegangen sein müssen. Wenn in der Stammsage der Langobarden die Wandalen als ihre Gegner erscheinen, so vereinigt sich das mit dem Gegensatz zwischen den jütisch=schleswigschen Grabfunden und denen Körchower


16) S. dazu zuletzt Plettke, Mannus VII S. 348, der das Gebiet der Langobarden bis zur Travelinie ausdehnen will.
17) S. auch Kossinna, Deutsche Vorgeschichte 2) S 143, R. Much a. a. O. IV S. 479.
18) Über eine schleswigsche Keramik, die sich von der holsteinischen scharf abhebt s. Neergaard, Aarb. 1916 S. 273.
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Typs sehr gut; und wir können auch diese Sage für die Benennung der Körchower Gruppe als langobardischer ins Feld führen.

Die Tongefäße.

Die Körchower Tongefäße gehören zwei keramischen Gruppen an, die ihrem Typ nach zeitlich geschieden sind, hier aber nebeneinander vorkommen. Die ältere enthält den aus der jüngsten Stufe der älteren Eisenzeit (Montelius III, Knorr III, Schwantes IV 19 ); Spätlatène) herrührenden Formenkomplex, die jüngere aus ihr entwickelte ist eigentümlich frührömisch (Montelius IV). Es ist ausschließlich Handarbeit, auch bei Formen, die auf Drehscheibengefäße zurückgehen.

I. Latèneformen.

1. (Form 1.) Gefäße mit gleichmäßiger Rundung der Wandung (VAM Taf. 62, 116), wie sie Schwantes Pr. Z. 1 S. 155, Abb. 72 als typisch. für die Schlußstufe der vorrömischen Eisenzeit anführt, sind recht selten. Wir haben nur zwei, beide rotbraun und reich verziert: 205 (Taf. II, 2), flach,

mit Henkel; Zone, die durch Strichlinien mit beiderseitiger Punktlinie eingefaßt und durch dreifache senkrechte Linien gegliedert ist, in den Flächen diagonale Punktlinien mit beiderseitiger Einfassung, also Kombination von Metopen und Winkellinie; Wandungsstreifen mit Schrägstreifen; 218 (Taf. II, 3) (klein, schlanker, Kinderurne) mit abgesetztem eingezogenen Hals, also abweichend von allen andern, großem Henkel, Wulstrand, doppelter Zone aus metopenartigen Flächen, Fußstreifen, Streifen am Wandungsansatz, Kreuz auf dem Boden.

2. (Form 2.) Breiter rundlicher Topf mit leichter Ausbauchung (VAM 60, 99). Die Wandung geht gleichmäßig bis zu dem leicht ausbiegenden Rande, ein Schulterteil tritt nicht hervor. Wir geben als Beispiele die Urnen 210, 216, 158, 155 (Taf. II, 4-7). Wenn die Form auch wenig Charakter hat, ist doch die Entstehung deutlich: es ist die Schlußform des vorrömischen Topfes, der allmählich seine Gliederung verloren hat, selbst die in der voraufgehenden Stufe gewöhnliche Andeutung des Halses durch Absetzen der Wandung ist aufgegeben 20 ). Daß sie auf die Hallstattkeramik zurückgeht, erhellt be=


19) Knorr, Friedhöfe der älteren Eisenzeit in Schleswig=Holstein, Kiel 1910. Schwantes , Präh. Zeitschr. S. 140.
20) S. dazu Knorr und Schwantes a. a. O.
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sonders aus den Erscheinungen am Niederrhein 21 ); dort treten ganz ähnliche Formen schon in frühen hallstättischen Stufen auf und halten sich bis zuletzt. Hallstättisch ist auch auf unserem Gebiete die noch oft vorkommende Bildung des Randes durch stärkere Ausbiegung und Fassettierung z. B. an U. 155, 158. Eine Henkelöse haben sie selten, 196 z. B. einen breiten Bandhenkel. An Stelle des Henkels tritt bei U. 155 und 158 ein Halbkreiswulst (stehend), wie schon früh an verwandten Gefäßen 22 ). Die einfachen Töpfe haben im allgemeinen braune Färbung, doch ist auch die schwarze nicht gerade selten.

In Norddeutschland gehört die Form im allgemeinen erst der Schlußstufe der vorrömischen Eisenzeit an, bereitet sich aber schon in der voraufgehenden vor 23 ).

Nun ist aber noch eine zweite ganz andere Ableitung möglich. Die Form kann entstehen durch Nachbildung der Bronzeeimer VAM 58, 79 (unten Taf. VIII, 39), die ja auch in Körchow mehrfach vertreten sind. Sehr deutlich ist diese Entstehung in dem Funde von Jüllinge (Lolland) 24 ), wo Metall= und Tonurnen ganz gleicher Form nebeneinander auftreten. Wir werden demselben Verhältnis, daß die Bildung einer keramischen Form auf verschiedene Quellen, Entwicklung aus alter Keramik und Nachahmung eingeführter Metallgefäße zurückgeht, bei der "Situla" wieder begegnen. Das ist auch chronologisch wichtig. Stücke der besprochenen Form können wesentlich jünger sein, als man nach dem altertümlichen Typ annehmen sollte, wie auch der der jüngeren Stufe der frührömischen Eisenzeit angehörende Fund von Jüllinge zeigt.

Die Ornamentierung, die mir im Grunde doch eher auf hallstättische als auf ostdeutsche (schließlich zum Teil auch hallstättische) Motive zurückzugehen scheint, ist schwach und entspricht den unten S. 20 zu besprechenden Situlen. Bei 155 und 158 zeigen zwei bis drei tief eingerissene Furchen auf der Schulter die letzte Abschwächung der alten Hallstätter Halsrillen. Plastische Halbbögen (rudimentäre Henkel) mehrmals: 155, 158. Das Metopenmotiv haben U. 364 (Felder mit flüchtigen Strichlinien, wagerechte und senkrechte abwechselnd) und 374, eine Reihe


21) Rademacher, Mannus IV Taf. XVIII f.
22) Schwantes, Niedersächsische Urnenfriedhöfe I 1 Taf. 11, 13 (Stufe II = Jastorf a. b.).
23) Schwantes a. a. O. I 1 S. 146 Abb. 6 (Stufe III = Ripdorf) Knorr a. a. O. Taf. III, 52, 55.
24) S. Müller, Nordiske Fortidsminder II 1 S. 14 Abb. 18.
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dreistrichigen Winkelbandes 230, zwei Reihen 210 (wie unten S. 21, 2 c, s. Taf. II, 4), Winkelband aus Furchenbündeln: 124, 191, 309, Abwechslung von rauhen und glatten Partien: 155, 158 (nur der Halsteil glatt), Furchen am Wandungsansatz: 124.

Im ganzen 29 Stück, darunter mehrere Übergangsformen zu Form 3 und 8.

3. Häufiger als der einfache rundliche Topf erscheint die unter dem Namen "Situla" bekannte hohe Schale (VAM 60, 96-98), charakterisiert durch kleine Standfläche, ansteigende Wandung (oft mit Schwingung) und starke 25 ) hochliegende Ausladung, Farbe meist schwarz. Die Benennung Situla geht von der Voraussetzung aus, daß für die Formengebung die italische Bronzesitula, die ja in der Tat sich gelegentlich mit ihr vergesellschaftet findet 26 ), maßgebend gewesen ist. Eine Einwirkung dieser eingeführten Metallgefäße hat sicher bestanden. Es finden sich auch schon in den südlichen Alpenländern völlig formengleiche Bronzesitulen aus der mittleren Latènezeit, mit denen ebenfalls mittellatènezeitliche Urnen sich in der Formgebung decken 27 ).

Aber die Entstehung der Form selbst reicht weiter hinauf 28 ) und kann m. E. nicht getrennt werden von der in der ganzen Anlage gleichen Charakterform der jüngeren Hallstattzeit (z. B. Könen, Gefäßkunde VI, 7). Nicht nur die Gestaltung der Standfläche, Wandung, Ausladung, sondern selbst die Bildung des Halsteils und, wie unten zu besprechen sein wird, die Ornamentik, haben jene süddeutschen und böhmischen 29 ) Hallstattgefäße mit den norddeutschen "Situlen" gemein, ja selbst deren Färbung geht auf jenen Einfluß zurück. Dem scheint ja nun die zeitliche Differenz entgegenzustehen. Die Hallstatturne ist eine Charakterform der Periode Hallstatt C (die man jetzt in das achte Jahrhundert zu setzen pflegt und der im Norden die Periode Montelius Bronzezeit VI entspricht), die Situla wird


25) Eine Abschwächung der Ausladung kommt vor, aber selten, während sie an den ostdeutschen Gefäßen Regel ist. Die ostgermanische Form (breite Basis, geradere Ansteigung der Wandfläche) scheint auch in Körchow aufzutreten, doch sind die Beispiele, 185 und 430, nur teilweise erhalten.
26) In Nienbüttel b. Ülzen sicher 4, vielleicht sogar 7 Stück. Willers, Neue Untersuchungen zur römischen Bronzeindustrie 1907 S. 2. Lienau, Lüneburger Museumsblätter 9. 1914 S. 21.
27) Reinecke in Lindenschmit A. u. h. V. V S. 292.
28) So auch Knorr a. a. O. S. 23.
29) Pič. Star. II, 3, Taf. 39 u. s. vielfach.
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zur herrschenden Form recht spät, erst im dritten Abschnitt der reinen nordischen Eisenzeit. Aber die Differenz verringert sich bei genauerer Betrachtung. Die farbige Hallstattware reicht auch in ihren Kernländern in die vierte Stufe hinein, und in den nördlichen Außenländern geht die Nachwirkung ihrer Formengebung sicher noch weiter hinab. Die Gefäße der Stufe Jastorf c Schwantes Pr. Z. 1 Taf. XVI, 11. 13. 14 sind doch. Hallstattformen wie Könen VI, 8 u. 28 und sind mit der Situla auf das engste verwandt; auch die ausgesprochene Situlaform tritt nicht erst in dem letzten Abschnitt, sondern dem voraufgehenden (für Schleswig=Holstein Knorr II) auf und schließt sich so auch zeitlich an die genannten Gefäße an, so daß die scheinbare Lücke geschlossen ist. Auch räumlich rückt uns seit der richtigen Einschätzung der reichen niederrheinischen Keramik 30 ) und dem unerwarteten Austreten Hallstätter sogar farbiger Gefäße in Holland die Hallstätter Keramik näher 31 ). (Selbst in Einzelheiten: das Dreieck=Ornament=Motiv Knorr II, 27, das uns innerhalb der nordischen Erscheinungen ganz fremdartig ist, erklärt sich zwanglos aus dem Motiv Boeles VI, 19). Beweisend für den Hallstattcharakter der Situlen ist die Art, wie der alte Halsteil unter dem Rande als absetzendes Stück noch eine Zeitlang weiterlebt, ganz wie in der Hallstattkeramik (vgl. z. B. VAM 48, 46).

Merkwürdig ist allerdings, wie die beiden Formen, die wir auf hallstättische Grundlagen zurückführen, sich fast feindlich gegenüberstehen 32 ) und in der Weiterentwicklung ganz verschiedene Wege gehen. Der braune Topf vereinfacht sein Profil immer mehr, die schwarze Situla gestaltet es immer stärker aus bis zur scharfkantigen weiten Ausbiegung der hoch gelegenen Schale bei ganz schmalem Fuß (unten Form 4), so daß die beiden Extreme stärkster und schwächster Profilierung hier nebeneinander stehen. In dem Urnenfelde von Krebsförden I (VAM S. 302) kommen beide ohne erkennbaren Unterschied nebeneinander vor; auf anderen Urnenfeldern findet sich die Situla fast allein, z. B. Püttelkow III (VAM S. 302). In Ost=Hannover konnte Schwantes nachweisen, wie eine Situla plötzlich einsetzt und den Topf verdrängt; dort scheint wirklich eine Neueinführung einer


30) Rademacher, Mannus IV, S. 187 f. Die zeitlichen Ansätze sind vielleicht etwas zu hoch, wenigstens muß die vierte Stufe wegen der unverkennbaren Latènebeeinflussung tiefer gebracht werden.
31) Boeles, Vrije Fries XXI Taf. V, I.
32) Der Gegensatz ist besonders von Schwantes gut betont. Pr. Z. VII S. 48.
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fertigen Form in der allerletzten vorrömischen Zeit stattgefunden zu haben 33 ). Der scharfe Gegensatz der beiden Typen ist in der Körchower Keramik schon gemildert. Es finden sich schwarze Töpfe und, wenn auch selten, braune Situlen.

Zur Formengebung. Der Halsrand biegt nur ganz unbedeutend aus und wird dann manchmal noch fassettiert, meist ist er klein und gerade. Ein Unterschied von Hals und Schulter, wie in der voraufgehenden Stufe (VAM 48, 46), wird nicht mehr gemacht. Doch wird der obere Teil gelegentlich gebrochen (fassettiert): mit einer Knickung 121, 179, 260, mit mehreren Knickungen 244, 398. Die Standfläche ist manchmal etwas vertieft, die Wandung setzt gern mit leichter Ausbiegung an. Als Henkel dienen kleine Henkelösen am Halse, jetzt stets nur eine (an 21 Urnen), der alte breite Bandhenkel ist selten geworden (174, 180, 249). Unter den Situlen sind drei Typen zu scheiden:

1. (Form 3.) Mit allmählicher Ausbauchung, der Hallstätter Grundform nahestehend. (VAM 60, 97.) Beispiele 437, 130 (Taf. II, 8, 9). Fast durchgängig rotbraun, mit ockerfarbenem Überzug und ohne Ornamente, höchstens Furchen zum Fuß.

Von den 332 bestimmbaren Urnen des Feldes gehören nur 24 sicher hierhin; bei 111 ist es ungewiß, ob sie diesem oder einem der folgenden Situlentypen eignen.

2. (Form 4.) Mit weit ausladender und scharf absetzender Ausladung (VAM 60, 96). Beispiele 290, 268, 208, 398, 180, 139 (Taf. III, 10-15). In der scharfen Profilierung, die in so starkem Gegensatz steht zu dem überall zu weichen Übergängen neigenden Hallstätter Stilgefühl, äußert sich der Einfluß der auf der Drehscheibe hergestellten Latènetypen (wie Reinecke in Lindenschmit A. u. h. V., Taf. V, 51). Auch in Thüringen, Schlesien, Böhmen ist eine verwandte Form ein Haupttyp der frührömischen Zeit 34 ). Sie sind überwiegend tiefschwarz und von feiner, guter Arbeit. Die Ornamentierung (s. unten) beschränkt sich auf ein Band auf der Schulter und (in einigen Fällen) am Wandungsansatz unten, selbst die Belebung der Wandung durch Streifen ist selten. Henkel wie bei Form 1, einige


33) A. a. O. S. 48.
34) z. B. Goetze, Höfer, Zschieche, Vorg. Altertümer Thüringens XVIII, 262, Kossinna, a. a. O. Abb. 349 f. Mertins, Urgeschichte Schlesiens, Abb. 243, Pič a. a. O. Taf. 52, 15 (mit Münze des Kaisers Nero).
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Male auch größer, wirklich zum Durchfassen geeignet. 42 Exemplare sicher, dazu ein Teil der 111 ungewissen.

3. (Form 5.) Eine Mittelform von Form 3 und 4,. sehr stark ausladend, aber ohne scharfe Kanten (VAM 60, 98). Nur ein sicheres Stück (200).

4. (Form 6.) Abart von Form 4. Klein, "Pokale"; zylindrischer Fuß, wie zum Anfassen. Schwarz oder braun; unverziert. Diese Pokale, die wir hier aus der hochfüßigen Schale entstehen sahen, haben sie überlebt und haben später eine gewisse chronologische Bedeutung auf östlichem Gebiet gewonnen, wo sie als eine Charakterform "ostgermanischer" Keramik jüngerer römischer Zeit erscheinen 35 ). Doch kommen sie auch in Thüringen vor 36 ). Nur drei Stücke: 156, 185, 435 (Taf. III, 16), keines vollständig erhalten; nur bei 185 war deutlich, daß das Gefäß als Urne gedient hat.

Zur Ornamentierung der Situlen (Form 3 bis 6). Durch einen erhöhten Formensinn unterscheidet sich die jüngste Latènestufe wesentlich von den voraufgehenden. Auch die kräftige Färbung, rotbrauner oder schwarzer Überzug, gibt ihren Produkten mehr Leben. Die Ornamentierung ist allerdings schmächtig genug (Schema s. Taf. IV, Abb. 17).

Plastische Motive fehlen fast ganz: An Stelle der Henkel kleine rundliche Wulste: 74; länglicher Wulst, wagerecht: 1, 428; senkrecht: 383. Die später so beliebten ornamentalen Henkel, welche ja auch die ältere Keramik schon hatte 37 ), kommen nur selten vor: 7, 254, mit Flügelfortsatz; nur einmal ein halbmondförmiger Wulst (411), gelegentlich ist der Henkel nicht durchbohrt (427).

Die Normalverzierung ist ein Band auf der Schulter. Gelegentlich nur eine Linie, die, wie die starke obere Saumlinie des Bandes, sichtlich eine Erinnerung an die alte jetzt aufgegebene Hallstätter Zweiteilung dieses Teiles ist. Dann ein lineares Band aus flach eingeritzten Strichen oder Furchen oder eingestochenen Punkten oder Kerben, einmal Kerblinie in Furchenstich, auch Reihen von Kreisen aus Punktlinien: 352. Die Linienkombinationen sind einfach und alt.


35) Kossinna, Zeitschr. f. Ethnol. 1905 S. 396. Blume, Ostgermanische Kulturen zwischen Oder und Passarge 1912 S. 136.
36) VATh. XVIII, 266 u. s.
37) Helm VAM. 47, 41. Schwantes, N. Ufr. I 1 S. 87, 14 (Stufe Jastorf b), im allgemeinen S. 106; in der jungen Latènekeramik sicher durch die Metallgefäße bedingt. Schwantes, Pr. Z. VII S. 52.
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1. Am künstlichsten noch die Teilung in einzelne Felder (Metopenmotiv); die Felder können leer sein: 360 (eingefaßt von Doppellinien, zwischen denen Kerbenreihen [1 a]) oder sie sind versehen mit einer Diagonale: 303 (Doppellinie [1 b]), 205 (Doppellinie mit ,Punktreihe); mit Winkeln aus Strichbündeln (unbenannt), sich kreuzenden Diagonalen aus einfachen Strichlinien: 221 (zwei Reihen, die trennenden Flächen in wechselnder Richtung schraffiert [1 c]); aus mehrfachen Linien: 228, 258; aus einer Reihe einfacher Punktlinien: 268 (Taf. III, 11); aus einer Reihe doppelter Punktlinien: 398 (Taf. III, 13).

2. Weit häufiger ist das Winkelband (Zickzackstreifen), welches oft oben mit einer stärkeren Linie abgefaßt, z. B. 415, oder beiderseits eingefaßt ist.

a) Einstrichige Linien oder Furchen; einfach: 151, 182, 209, 342 (mit Punktsaum), 405 (mit Saum von Dreieckskerben); eingefaßt: 257, 279.

b) Zweistrichige Linien; einfach: 411, 127 (besonders, an den Scheiteln Gruben 38 ), die stehenden Dreiecksflächen mit Wagerechten); oben abgefaßt: 304, 415, 263, 264 (beide Linien berühren sich); beiderseits eingefaßt: 255, 299, 314, 371, 212 (beide Linien berühren sich). Zwischen den Linien Punktreihe, Taf. IV [2d]; einfach: 215, 340, 387; oben abgefaßt: 439

c) Dreistrichige Linien (nur mit der inneren sich berührend oder sich schneidend): 192, 207 (in zwei Reihen).

d) Mehrstrichige Linien oder Furchen, einfach: 4, 98, 168, 180 (seichte Furchen, Taf. III, 14), 208 (tiefe Linien, Taf. III, 12); oben abgefaßt:- 261, 278, 332 (als Abfassung eine Punktlinie, am unteren Ende der Furchenlinien Gruben); beiderseits eingefaßt: 121, 328, 230 (in zwei Reihen); mit Gruben an den Scheiteln: 306.

e) Punktreihe, einfach: 204, 331; eingestochene Dreiecksstriche, zweireihig: 1;. vierreihig: 113.

3. Band mit stehenden Winkellinien (selten, im ganzen erst der folgenden Gruppe angehörend): 15, 133(?), 287.

4. Kreuzlinienband (sich schneidende Winkellinien). Seltener a) einfache Strichlinien: 427 (oben abgefaßt). Häufiger b) Strichlinien mit beiderseitigem Punktsaum, einreihig, einfach: 110, 128, 136, 152, 159, 193, 211, 233, 330, 366,


38) Diese Gruben (oder Tupfen) sind ebenfalls ein Überbleibsel älterer Stufen der vorrömischen Eisenzeit. Schwantes, N. Ufr. S. l06.
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382 (an Stelle der Punkte Kerben); oben abgefaßt: 256, 305, 260 (die Dreiecke abwechselnd mit Punktlinien, also Übergang zu 5); beiderseits eingefaßt: 302; zweireihig, oben abgefaßt: 380. Doppellinien mit innerer Kerbenreihe, beiderseits abgefaßt: 281; c) doppellte Punktlinie; 150

5. Band gegenständiger Dreiecke. Aus 4 entstanden; meist beiderseits eingefaßt, die Dreiecke zum Teil punktiert: 142,161, 200, 290 (Taf. III, 10). Auch Bänder einfacher Dreiecke, also aus dem Winkelband entstanden, kommen gelegentlich vor: 147, 244.

6. Hängebögen, wohl eine Verkümmerung der hängenden Dreiecke; mit Punktsaum: nur einmal (342), und da zusammen mit Winkelband; aus doppelten Punktlinien: 160, 179, 197 b.

7. Wellenlinien; unregelmäßig, wohl aus dem Dreieckmotiv durch Verschleifung entstanden. Einmal: 296.

8. Kreise mit Mittelpunkt; nur einmal, in Punktlinien: 160.

9. Auch der Mäander, der später eine so große Rolle spielt, tritt sonst schon bei diesen Urnen auf, zunächst in der herrschenden Technik, der einfachen Strichlinie 39 ). Doch liegt dafür in Körchow kein sicheres Beispiel vor. Auf U. 393 erscheint er in Rädchentechnik, offenbar einer der frühesten Fälle, denn die üblichen Streifen zum Fuß sind noch in Strichlinien gehalten und den Inhalt bildete eine Latènefibel 40 ).

Verzierung der Wandung. a) Die früher beliebte Art 41 ), die Wandung durch einen Wechsel rauher und geglätteter Streifen zu gliedern und so auch einen Farbenunterschied hervorzubringen, findet sich jetzt nur noch vereinzelt, doch ist die Färbung der gegliederten Fläche (s. u. b) oft ungleich: 172, 287, 437 (Taf. II, 8).

b) Allgemein aber ist die Herabführung senkrechter Striche oder Furchen von der Umbruchstelle zum Fuß. Die Linien sind oft oben oder zu beiden Seiten eingefaßt, und das Motiv wirkt dann wie eine Umschnürung. Es kommt in Kombination mit den anderen Ornamentmotiven, aber ebenso häufig allein vor,


39) Kossinna, Deutsche Vorgeschichte 2 S. 171.
40) Rädchenmäander findet sich auf solchen Urnen sonst mehrfach, so in Dobrichov und auch noch in Darzau.
41) VAM 50, 56 u. s. Knorr a. a. O. S. 18, Schwantes Pr. Z. VII S. 57.
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besonders an den rotbraunen Urnen. Die Linien sind gleichmäßig verteilt, einige Male sehr dicht zusammen, meist in weiteren Zwischenräumen, aber auch zu Paaren oder mehreren (selten, einmal 6) geordnet. Nur einmal (254) Striche mit einer Punktlinie, einmal (260) zwei Punktlinien.

c) Streifen zum Fuß. Die schon einer älteren Stufe der vorrömischen Eisenzeit angehörende 42 ) und auch später so häufige Verzierung, eine Weiterbildung der glatten Streifen, tritt hier nur vereinzelt auf. Der Zusammenhang mit der vorigen ist deutlich: Doppellinien werden gefüllt mit Kerben (a: 281), Schräglinien aus Punkten (194, 207), Schrägstrichebündeln (199), sich kreuzenden Linien (b: 213, 221), Flächen abwechselnd wagerechter und senkrechter Linien (c: 243, 309). Immer aber bleiben die Streifen schmal und erhalten noch nicht die Breite, welche die frührömischen Urnen oft zeigen.

Eine eigentümliche Verzierung durch umlaufende Rillen zeigt mehrmals der Wandungsansatz oberhalb des Bodens. Daß hier eine Art technisches Ornament vorliegt, zeigt die Urne 139 (Taf. III, 15), um deren Fuß ein Holzring 43 ) lag, der mit

Abb. 18

kleinen bronzenen Buckeln und bronzenen Scheiben belegt war (Abb. 18); man hatte offenbar das Bedürfnis, diesen spitzfußigen Urnen durch Befestigung des Fußes mehr Halt zu geben 44 ). So hat die genannte Urne 139 drei durch Rillen getrennte Wulstringe, die schöne Urne 208 (Taf. III, 12) und 338 Winkelband aus Strichbündeln.

Der Boden ist auf der äußeren Seite nur selten verziert, er besteht aus abgesetzten Zonen (207), zeigt Kreuze aus Doppellinien (172, 219), Doppellinien, an deren Scheitelpunkt parallele Winkel aus Punktlinien (266), auch Strichbündeln (338), Taf. IV unten,


42) Z. B. Schwantes, N. Ufr. I 1 S. 1. 141.
43) Eine Bestimmung der Holzart war infolge der starken Verwitterung leider nicht möglich.
44) Tonringe wie z. B. auf dem Felde von Heitbrack (Schwantes a. a. O. S. 70) sind hier nicht beobachtet.
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Die Grundlage dieser Ornamentik kann nur in jener Stilrichtung liegen, die in der farbigen süddeutschen Hallstattware ihren Ausdruck gefunden hat 45 ). Alle angeführten Motive: Metopen, Zickzackbänder, selbst mit Punktsaum 46 ), gegenständige Dreiecke, Mäander 47 ), Bodenkreuz, auch der abgestufte Boden sind Vereinfachungen jener üppigen Dekoration; es fehlt eigentlich nur der konzentrische Ring, die Raute und der Kerbschnitt; das Schachbrettmuster fehlt wohl zufällig, wenigstens tritt es in der folgenden Gruppe gleich auf.

II. Frührömische Keramik.

Aus den Latèneformen entsteht ein eigenartiger reicher Stil, der, trotzdem alle Motive dem voraufgehenden entnommen sind und nur die Rädchentechnik etwas Neues bringt, doch eine sehr scharfe Bestimmtheit besitzt und die Grabfelder, auf denen er herrschend ist, seit langem als eine besondere Gruppe herausgehoben hat. Die Färbung ist meist glänzend schwarz, sonst hellbraun; das natürliche Rotbraun ist verschwunden, die Oberfläche meist geglättet 48 ). Wie im vorigen handelt es sich im wesentlichen um zwei nicht scharf trennbare Formen.

1. (Form 7.) Rundliche Näpfe (VAM 61, 105, 106), zurückgehend auf die Form 2 (eine Übergangsform z. B. U. 165), aber kleiner, unterschieden durch stärkere Rundung, Wegfall der Schwingung des Wandungsansatzes, im allgemeinen feinere Schlemmung des Tones und dünnere Wandung. Der Halsrand ist gelegentlich noch fassettiert, meist ein kleiner aufrechter Wulst; der ausladende Rand des Latènestiles verschwindet.

Beispiele: 36, 198, 148, 409, 201 (Taf. V, 19-23).

Auch die Ornamentierung (vgl. Taf. VII, Abb. 31) bewegt sich in den alten Gleisen, aber sie wird doch bedeutend reicher: das einfache Band genügt nicht mehr (409 mit einem


45) Charakteristik s. Reinecke in Lindenschmit A. u. h. V. V S. 406. Gute Beispiele bei Wagner, Hügelgräber und Urnenfriedhöfe von Baden 1885 Taf. 1, 2, 3, 7. Mit dem Obigen soll natürlich nicht in Abrede genommen werden, daß die vorrömische Keramik einen starken Einschlag jüngster Lausitzer, indirekt also doch auch Hallstätter, enthält. Das Zickzackband stammt zweifellos daher. S. Schwantes Nr. Ufr. I 1 S 3.
46) Z. B. Wagner a. a. O. Taf. 3, 8.
47) Z. B. Gaisheim. Nürnberger Festschrift 1913 Taf. 30, 65.
48) Die ursprüngliche Farbe ist nicht immer festzustellen; das Schwarz ist oft stark abgeblättert, und manche jetzt braun scheinende Urne mag schwarz gewesen sein.
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Zickzackband steht allein), es werden mehrere übereinander angebracht, die Belebung der Wandung durch einzelne Striche oder Streifen ist allgemein. Im einzelnen:

Ausgezogene Parallellinien: 18.

Furchen, die Zwischenräume mit Punkten (besonderes Motiv): 148 (Taf. V, 21).

Winkelband aus Rädchenlinien (s. unten): 36, 409 (Taf. V, 22, noch ohne Fußstreifen).

Streifen mit Schräglinien, z. T. in Rädchentechnik: eine Reihe: 389, zwei Reihen (Taf. VII, 4): 19, 175, 198, 327, drei Reihen: 36 (Taf. V, 19).

Streifen aus parallelen Winkeln: 312, 329 (Rädchen), Strichbündel in Winkelstellung: 408.

Der später herrschende Mäander ist noch selten; nur 3 Fälle (253, in ausgezogenen Linien mit Punktsaum, 277, 414, in Rädchentechnik). Auch die Hängedreiecke (s. u. S. 28) sind noch selten: 162 (ausgezogen), 277 (Rädchen), desgleichen Hängebögen: 414.

Die Belebung der Wandung ist ähnlich wie bei den Situlen. Besonderheiten 327 (schmale Streifen mit schrägen Punktlinien), 36 (Streifen mit Schrägstrichen in abwechselnder Richtung), 19 (Streifen mit Kreuzlinien).

Den unter 2, 3 zu besprechenden Urnen gegenüber hat diese Gruppe noch etwas Altertümliches: die Rädchentechnik ist noch Ausnahme und wechselt gelegentlich an derselben Urne mit ausgezogenen Linien (198, 329, 408). Besonders beliebt sind die an der folgenden Gruppe seltenen Streifen mit Schrägstrichen u. ä. Auch die flüchtigen Strichbündel (mit Kamm oder Besen) sind altertümlich: 46, 201 (Taf. V, 23). Der Boden ist oft vertieft, ebenfalls ein altertümlicher Zug, der später wegfällt; mit Kreuzmuster in Doppellinien: 36, in Furchenlinien: 409 (Taf. IV unten), einmal abgedreht in Absätzen: 19.

Henkel kommen nur noch ornamental vor, auch schon mit Flügelfortsätzen (36, 148, 414). Dieser junge Zug erweist, daß die Form sich in der ganzen Periode gehalten hat 49 ).

Es sind 15 Stücke der reinen Form (VAM 61, 105); dazu kommen 5 mit hochliegender größter Weite, welche den Übergang zu der folgenden Hauptgruppe bilden (VAM 61, 106).


49) Vgl. auch S. Müller, Aarb. 1912 S. 134 Abb. 46, in jüngerer Umgebung.
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2. (Form 8.) Hohe Schalen (VAM 60, 100, 101). Aus der Situla (Form 3) hervorgehend 50 ), eine Art Ausgleichung an die alte rundliche Topfform darstellend. Der Fuß wird breiter, die Schwingung der Wandung verschwindet. Die Ausbauchung wird geringer, die obere Weite größer, der Halsrand ist kurz und gerade und nur in wenigen Fällen (z. B. 326) bewahrt ein höherer Rand die Erinnerung an die Latèneformgebung; bei zahlreichen Stücken ist der Übergang unmerklich, im ganzen aber ist es ein neuer, scharf unterschiedener Typ; auch in der Technik: die Tonmischung ist wesentlich feiner, die Wandung oft sehr dünn. Der Fuß erscheint oft leicht abgesetzt. Die Vertiefung des Bodens kommt nur noch ausnahmsweise vor, z. B. an 431.

Ornamentik gleich der folgenden.
Beispiele: 421, 112, 120 (Taf. V, 24-26).
63 Stücke, dazu 64, bei denen die Zuweisung zu dieser oder der folgenden Form unsicher ist.

3. (Form 9.) Flache Schalen. VAM 60, 61, 102-104. Flacher und breiter als die vorigen, sonst gleich. Beispiele: 413, 301, 379, 27. (Taf. VI, 27-30.)

27 Stücke, dazu die 64 fraglichen.

Zur Ornamentierung (vgl. Taf. VII, Abb. 31):

Die Verzierung ist eine sorgsame und überlegte, Flüchtigkeiten sind selten. Nur wenige haben das Ornamentsystem der früheren Gruppe (z. B. 303, 381, die auch in der Form ihr nahe stehen). Der wesentliche Zug der neuen Gruppe ist die Herstellung der Verzierungen durch einen rundlichen Stempel mit seitlichen Zähnen, die durch rollende Bewegung in den Ton eingedrückt werden ("Rädchentechnik"). Die Zähne haben fast stets eine rechteckige, annähernd quadratische Fläche; Dreiecke sind selten, Kreise kommen meines Wissens nicht vor. Meist werden die Rollstempellinien zu mehreren Reihen angeordnet (die Führungslinie [Taf. IV, 2 a] in der Mitte ist verschwunden); es scheint gelegentlich, z. B. an 198, daß schon der Rollstempel zwei Reihen enthalten hat; die Neigung zu breiteren Reihenbündeln nimmt mit der Zeit zu. Die Körchower Keramik stellt noch eine frühe Stufe dar. Gegen die Rädchentechnik treten die andern Arten durchaus zurück; auf etwa 140 Urnen mit Rädchen kommen


50) Gut läßt sich die Entwicklung an einigen Stücken von Rachow verfolgen. S. Mannus II S. 218.
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52 wo Rädchenlinien und ausgezogene Linien wechseln: 126, 242, 270, an dieser der Übergang besonders deutlich, 419, 431; 6 mit ausgezogenen Linien: 165, 214, 301, 303, 379, 420; 1 mit eingestempeltem Muster: 308; 2 mit Stichlinien: 75, 113; 1 mit flüchtigen Strichbündeln mit Besen oder kammartigem Gerät 51 ): 308 und 2 unverzierte: 41, 381.

Das Ornamentsystem ist dasselbe wie bei dem rundlichen Topf, nur noch stärker entwickelt: ein die ganze Schulter überziehendes Muster, so überwiegend der Mäander, daß man die ganze Keramik danach benannt hat, manchmal mit einem sekundären Muster oben abgefaßt, gewöhnlich unten mit einem Zickzackbande (Hängedreiecken), von dessen Scheiteln Strichbänder oder Streifen zum Fuße hinabgehen. Die Furchenverzierungen verschwinden, wie sie auch an anderen Stellen mit dem Mäandersystem sich nicht vereinigen 52 ).

Der Fuß ist nur selten vertieft, einige Male verziert.

Plastische Motive. Die Bandhenkel haben aufgehört; brauchbare Henkel sind sehr selten und nur klein (ein Beispiel 413), selbst die Durchbohrung fällt gewöhnlich weg, und so wird das Motiv rein ornamental 53 ). Rudimentäre Henkel z. B. bei 101, 108, 112, ]18, 163, 431. Sehr beliebt wird dagegen die Verlängerung durch seitliche Fortsätze. Beispiele: 27 (Taf. VI, 30), 73, 98, 178, 413 (Taf. VI, 27), 420. Oft haben diese eine Einrollung nach oben oder unten u. ä. Beispiele: 269, 274 B, 275, 350, 361, 406. Sie halten sich in Körchow noch in mäßigen Größen; die Ausartungen, wie sie z. B. in dem jüngeren Teile des Darzauer Feldes 54 ) und in Mecklenburg in Döbbersen vorkommen, treten in Körchow noch nicht auf.


51) Häufiger bei den nach Südwestdeutschland gewanderten Germanen. Lindenschmit A. u. h. V. V S. 414.
52) S. dazu, besonders über das Verhältnis der beiden feindlichen Verzierungsarten in Jütland und Schleswig Neergaard Aarb. 1916 S. 272. - Die Heimat der Rädchenmäanderkeramik darf man wohl in Böhmen suchen, wo die Elbgermanen sie ausgebildet haben, von ihnen haben sie und andere Kulturelemente die nördlichen Stammesgenossen übernommen. In der Böhmen benachbarten Oberpfalz kommt der Rollstempel schon in der Latènezeit (Stufe C?) vor; vgl. das Gefäß von Beilngries Münchener Jahrb. f. bildende Kunst 1913 S. 310 Abb. 1.
53) Auch hier liegen römische Gegenstücke, vielleicht Vorbilder vor. In Hofheim ist eine kesselartige Schüssel, wie die mit Eisenrand (unten S. 38, 1 a) in Ton nachgebildet, die Henkel voll ausgebildet. Nassauer Annalen 40 S. 381, 100.
54) Hostmann S. 15.
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Wulste an Stelle der Henkel werden selten: 31 (rundlich), 381 (länglich, zweimal gekerbt).

Umlaufende Wulstbänder (unter dem Halsrand); stets nur flach und in Verbindung mit reicher Ornamentierung: 138, 248, 333, 413 (Taf. VI, 27), 421, 441. Wulstband mit Gruben: 186 (an einem anscheinend jüngeren Gefäße, dem einzigen des Feldes, welches schon spätrömische Formengebung andeutet, mit der die Wulstbildung häufig wird).

Lineare Motive.

Die Hauptstelle für Verzierung bleibt die Schulter.

1. Reihen kleiner Schalen (Gruben), nur in Verbindung mit anderen, besonders mit Wulstlinien: 120, 138; mit Rosetten (eingestempelt): 308; mit Furchen abwechselnd mit flachen Wulsten: 252.

2. Winkelband. Das alte Winkelband ist auch jetzt noch häufig, aber es wird stark zurückgedrängt. Nur selten ist es Hauptmotiv. Beispiele: 43, zwei Reihen, 308, in ungewöhnlicher Ausführung ("Kerbschnitt", eingestempelte kleine Dreiecke). Meist sekundär, über oder auch unter dem Mäander; an den Ecken oft Gruben (Taf. VII, 2). Fast stets Rädchentechnik (meist 2- bis 3linig): 14, 39, 45, 101, 105, 106, 115, 274 B, 324.

3. Hängedreiecke (s. unten S. 36), als Hauptmotiv selten: 21 A, 293 (zwei Reihen). Aus der vorrömischen Eisenzeit, wo es gelegentlich vorkommt (s. oben S. 25, Fuhse, Mannus VIII S. 180 f.) übernommen. Mit Mäander sehr häufig, Taf. VII, 7 b, c, d.

4. Schmale Streifen mit Schräglinien (Taf. VII, 4), wie oben S. 25, selten allein (z. B. 420, ausgezogen, zwei Reihen), meist mit Mäander; überwiegend in Rädchentechnik, Beispiele: 26, 222.

5. Streifen mit stehenden parallelen Winkeln; mehrmals alleiniges Motiv: 12, 114 (an den Scheiteln Würfelaugen, mit Mäander, Taf. VII, 5).

6. Rechteckige Felder, meist abwechselnd leer und durch Wagerechte oder Senkrechte gemustert (Schachbrett); stets in Rädchentechnik: 27 (2 Reihen, Taf. VI, 30), 120 (Taf. V,26), 250, 403.

7. Mäander. Das Hauptmotiv; er erscheint in Körchow (wie auch in Dobrichov) zweiseitig, symmetrisch, die Äste breit gestreckt und in der reinen scharfkantigen Form (Taf. VII, 7 a),

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selten eine Linie, sonst bis sechs nebeneinander 55 ). Die Ausführung ist eine dreifache: Entweder werden die Linien wie auf den Latèneurnen üblich, ausgezogen: 379 (Taf. VI, 29), mit Gruben an den Ecken: 214, 301, 345; eine seltene Übergangsform bilden zwei ausgezogene Linien, zwischen denen eine Reihe in Rädchentechnik: 431; oder die Linie besteht aus kleinen Schrägkerben (selten): 75, 356; oder es wird die Rädchentechnik angewandt (weit überwiegend): mindestens 80, zum Teil allerdings meist in Bruchstücken oder in einem Erhaltungszustande, daß nicht erkennbar ist, ob die Form noch rein ist; in 5 Fällen mit Gruben an den Ecken (Taf. VII, 7 b). Mehrfach stehen mehrere übereinander 56 ); es fehlen der einseitige 57 ) und auch der doppelte (ineinander geschobene) Mäander 58 ), in bemerkenswertem Unterschied von Darzau, wo der einseitige überwiegt. Die Auflösung des Mäander gegen das Ende der Periode findet in der Form statt, daß eine Art Treppenmuster entsteht 59 ): ausgezogene Linie: 301 (mit Gruben an den Ecken, Taf. VI, 28); in Rädchentechnik: 112 (Taf. V, 25), 141, 274 B, 323, 325 (?), 350, 413 (Taf. VI, 27), 434, 441; vereinzelt ist die Auflösung in längliche Rechtecke (Taf. VII, 7 e) 60 ): 97 (Taf. VI, 32), 421 (Taf. V. 24).

Zum Schema, wie sich der Mäander mit den andern Verzierungen auf Schulter und Wandung) vereint, vgl. Taf. VII, 7 a - e mit den Skizzen der Urnen 393, 47, 105, 441, 421.

In den Wandstreifen kommt der Mäander in Körchow noch nicht vor, ebensowenig wie das formenverwandte Hakenkreuz als Bodenverzierung.

Wie der Mäander in die Ornamentik der westgermanischen Keramik hineinkommt, ist trotz vielfacher Besprechung des


55) Die verschiedenen Formen s. Kossinna. a. O. S. 174. Die ausgezogenen Linien werden auf unserem Gebiete durch die Rädchentechnik verdrängt, bleiben. aber ein Kennzeichen "ostgermanischer" Kultur.
56) Hostmann I, 4, Almgren, Mannus V S. 268, Pič 69, 29, 74, 21.
57) Hostmann II, 11 u. s. Pič 74, 18 u. s.
58) Hostmann I, 5 u. s. Pič 69, 29 u. s.
59) Diese Auflösung bereitet sich früh vor. Darzau gibt viele Beispiele, so daß Schwantes die winklig gebrochene Linie als Urform des Mäander auffassen will (s. u.)
60) Beispiele Schwantes, Pr. Z. VII S. 65 Abb. 43, Pič 49, 7. Ganz aus dem sehr festen Schema der Ornamentik der Mäanderurnen heraus fällt die Darstellung eines aufgezäumten Pferdes auf einer Urne von Hohenferchesar bei Brandenburg. R. Stimming Pr. Z. VI S. 194.
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anziehenden Problems noch ungeklärt. Ein Fremdling auf unserm Boden ist er ja nicht. Wir haben schon einmal, in der jüngeren Bronzezeit, das Mäandermotiv, als Halsornament der großen bronzenen Hängegefäße 61 ), damals zurückgehend auf die reine Form des symmetrischen (zweiästigen) Mäander, aber angepaßt der Stilneigung jener Zeit auf gebogene Linien. Der Mäander in der glänzenden Schlußperiode nordischer Bronzezeit stellt den nördlichsten Vorstoß eines Ornamentmotivs dar, das um die Scheide des ersten vorchristlichen Jahrtausends sich weite Gebiete erobert hat. Eine uralte, schon in der Steinzeit voll ausgebildete Form hatte der Mäander nach dem Verfall der mykenischen Stile in der "Bauernkunst" der "geometrischen" Stilrichtung auf griechischem Boden neues Leben 62 ) gewonnen und war auch auf italischen Boden übertragen. Nicht erst in der dem mitteleuropäischen Hallstatt entsprechenden Villanovazeit, wo er auf Tongefäßen und Bronzen überwiegend in der ursprünglichen einästigen Form allgemein wird, sondern schon in der letzten italischen Bronzezeit (Montelius, Periode V, 1225 bis 1125, Stufe Bismantova, Hausurnengräber u. a.), und zwar tritt er hier in recht unreiner Form, sichtlich als mißverstandener Fremdling, auf 63 ); in der gleichen und der folgenden Stufe erscheint er dann in der Schweiz, zweiästig und stilrichtig 64 ), um in der ältesten Hallstattperiode allgemein zu werden, nicht nur auf Tongefäßen, sondern auch auf Bronzen 65 ); im Hallstattkreise hat er sich dann lange gehalten 66 ); eine Bronzekanne aus einer späteren Hallstattstufe mit Mäander hat ihren Weg auch nach Mecklenburg gefunden 67 ). Auf welche Weise dieser


61) VAM S. 237 Abb. 4. Zuerst wohl an Hängeschmuck der vierten Periode (S. Müller Ordning 233. Neergaard, Fortidsminder I S. 95.) Dann auch an den goldenen "Eidringen" der fünften Periode z. B. S. Müller a. a. O. 401, Kossinna Mannus VIII S. 4 (Uckermark).
62) Dazu und zu dem Folgenden s. Böhlau, Kasseler Festschrift 1905. Ein weiteres Eingehen würde von dem hier behandelten Stoffe zu weit wegführen.
63) Beispiele Montelius Civ. prim I, 41, 17. II, 136 f. Vorklass. Chronologie S. 9.
64) Heierli, Urgeschichte der Schweiz S. 218 (Wollishofen), S. 279 (Muntelier). Mortillet, Musée préristorique Taf. 91, 1116.
65) Aus Deutschland z. B. Wagner a. a. O. Taf. III, 8 (Buchheim). Auf eingeführten bronzenen Kreuzhenkelgefäßen vielfach.
66) Beispiele Déchelette Manuel II 2 Taf. VI.
67) VAM S. 253, Taf. 43, 90.
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südliche Mäander zu uns gelangt ist; wird nicht zu entscheiden sein; die jüngere Bronzezeit ist ja eine Periode regsten oder allseitigen Austausches, in der westschweizerische, italische, ungarische Produkte sich auf mecklenburgischem Boden zusammenfinden; will man doch einen Weg als den wahrscheinlichen bevorzugen, wird man sich für den südwestlichen entscheiden; die größte Ähnlichkeit im Schema bieten die schweizerischen Stücke. Aber es blieb ein kurzes Gastspiel eines formenfremden Elementes, das sich nicht ohne Gewaltsamkeit mit den bodenständigen vereinigen ließ; und es blieb beschränkt auf die wenigen Stücke, in denen das technische und künstlerische Können der nordischen Bronzezeit sich noch einmal zusammenfaßte. Auf die Keramik hat es nicht eingewirkt.

Bei dem Neuauftreten des Mäander 68 ) achthundert Jahre später kann man daher füglich nicht mit einem Wiederaufleben eines alten heimischen Motivs rechnen, der ganzen Zwischenzeit ist es ja fremd 69 ), sondern kann nur die beiden anderen Möglichkeiten erwägen, Neubildung auf heimischem Boden oder Übertragung aus einer fremden Formengruppe?

Für die erste Erklärung liegt nur ein ernsthafter Versuch vor. G. Schwantes 70 ) geht von der winklig gebrochenen Linie ("Stufen=" oder "Treppen"muster) aus, welches sich neben dem Mäander auf den hierher gehörenden Urnen findet und sieht darin ein dem römisch=keltischen Kulturkreis entlehntes Element, aus dem sich der Mäander, zunächst der einseitige, dann der symmetrische, entwickelt habe. Das wäre sehr wohl denkbar, doch spricht unser Bestand für die entgegengesetzte Entwicklung: die ältesten auf norddeutschem Gebiete nachweisbaren Stücke tragen den symmetrischen Mäander, der einseitige, der ja an sich älter ist, scheint hier erst später zu kommen, und das Treppenmuster stellt in der Keramik nicht eine Vorstufe, sondern eine Auflösung des Motivs dar, wir haben Urnenfelder, z. B. Kothendorf, wo der Mäander fast verschwunden ist, und mit ihm die strenge gebundene Stilisierung der Mäanderurnen, und an denen die Treppen in ganz wilden Kombinationen die Wandung entlang laufen.


68) S. dazu und zu dem Folgenden Kossinna a. a. O. S. 174 (auch Zeitschr. f. Ethnol. 1905 S. 392 und Korrespondenzblatt d. deutsch. anthr. Ges. 1907 S. 165).
69) In der Keramik der Frühlatènestufe im Marnegebiet findet sich Verwandtes. Déchelette Manuel II 3 S. 1462.
70) Pr. Z. VII S. 60
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Wir brauchen aber eine derartige Erklärung aus "Konvergenz", die doch nur statthaft ist, wenn die anderen versagen, gar nicht. Denn wir haben nicht nur einen Kulturkreis, in dem der Mäander voll entwickelt ist, sondern können auch die Beziehungen nachweisen, die ihn mit unserem nordischen verknüpfen. Auf klassischem Boden und in den angrenzenden nördlichen Barbarenländern hat der Mäander weitergelebt, und wenn er auch keine Bedeutung für die höhere künstlerische Dekoration und die Keramik mehr hat, so doch für das Kunstgewerbe in Metall. Es seien nur als Beispiele die Muster der Siebe angeführt. In dem bekannten Grabfelde von Idria bei Batscha im Küstenlande findet sich in Grab 18 ein Sieb altertümlicher, wohl voraugusteischer Form, mit dem uns auf ostdeutschen Mäanderurnen wohl vertrauten Doppelmäander 71 ); das Grabfeld gehört kulturell zusammen mit dem im ganzen wohl etwas älteren von Ornavasso, welches Bronzegefäße einer Art ergeben hat, die als Export auch bis zur Ostsee vorgedrungen ist 72 ). Das Feld von Ornavasso enthielt jene Situlen, die z. B. in Nienbüttel für die gleichartigen Tonsitulen vorbildlich gewesen sind (oben S. 17). Es bestand also schon in der letzten Zeit der Republik, um 50 v. Chr., ein Export aus einem Kreise, dem auch Siebe mit Mäandermustern angehören, und dabei können solche auch schon (neben Weiterwirkung der Hallstattkeramik) als Vorbilder für den Mäander auf Latèneurnen (Situlen) gedient haben. Es sind vorausflatternde Zugvögel jenes Massenimportes römischer Bronzeindustrie, der in der frühen Kaiserzeit nach dem Norden ging und besonders die nordwestlichen Ostseeländer durchsetzte. Darunter befinden sich auch die Siebe in großer Anzahl, und auf ihnen der Mäander: der einästige z. B. in dem Grabfunde von Waal (Texel) 73 ), der zweiästige in den Gräbern von Hagenow 74 ), ganz nahe bei Körchow, für den Doppelmäander (entstanden wohl durch in Reihen gestellte Hakenkreuze, oder sollte umgekehrt das Hakenkreuz eine Auflösung der Doppelmäanderreihe sein können?) ist


71) Szombathy , Mitt. d. Prähist. Komm. I Wien 1893 S. 34, Fig. 126.
72) Willers, Neue Untersuchungen zur römischen Bronzeindustrie 1907 S. 18 (bei dem Gefäße von Wedel ist das ganz gleiche von Dobbin bei Krakow nachzutragen VAM Taf. 58, 82). Zu der Beziehung der beiden Grabfelder s. auch Reinecke, Pr. Z. VII S. 186.
73) Willers a. a. O. S. 66.
74) Ebd. S. 82. VAM Taf. 59, 85.
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mir aus dem Norden kein Beispiel bekannt, aber in Pompeji 75 ) findet er sich in einer Form, die auf den deutschen, besonders ostdeutschen Urnen in einer so völlig gleichen Form auftritt, daß eine Zufälligkeit ausgeschlossen ist und ein genetischer Zusammenhang unabweislich wird.

Eine weitere Abart des Mäander ist der übereinander gestellte zweiästige Mäander, wie er auch in Körchow und besonders auf den eigenartigen durchbrochenen Gürtelbeschlägen, die unlängst Almgren behandelt 76 ) hat, erscheint. Diese in der römischen Provinz Noricum beheimateten, aber in Böhmen in Gesellschaft fast des gesamten Körchower Inventars stark vertretenen Stücke gehen sicher auf klassische Muster zurück und haben auf die norddeutsche Form maßgebend gewirkt. Der Weg ist also klar: Böhmen, wo römische negotiatores für das Jahr 19 n. Chr. ja auch geschichtlich bezeugt sind (Tac. Annal. II, 62), ist das Vermittlungsland römischen Einflusses für die Elbländer geworden.

Die Mäanderurnen sind ein Zug in jener klassisch orientierten Stilrichtung, in die auch die freien Germanen in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung, wo im Krieg wie im Frieden gemäß hineingezogen wurden. Das äußert sich ja bis in das kleinste. Wie die Profilierung in Nadelköpfen, Riemenzungen, Trinkhornbeschlägen, selbst Schildbuckeln und Kämmen rein klassisch geworden ist, ist es auch die Verzierung der Urnen.

Mit dem Rückgang der römischen Zentralmacht im dritten Jahrhundert verschwindet, wie die anderen klassischen Elemente, auch der Mäander. Wie überall die nationalen, barbarischen wie orientalischen Elemente im römischen Reiche wieder auf die Oberfläche kommen, so auch hier. Das alte Zickzackband bekommt wieder seine herrschende Stelle wie das Latèneschema der Fibeln usw. Die Mäanderverzierung ist eine Episode klassisch=straffen Stils in der Geschichte der Nordvölker.

Gefäße mit Rädchenmäander sind in den beiden Mecklenburg an folgenden Stellen (weit überwiegend sind es Urnenfelder, einige Male Wohngruben) gefunden: bei Schönberg Herrenburg; bei Grevesmühlen Börzow, Jamel, Wotenitz, bei Gadebusch Möllin, Schönfeld, bei Wismar Köchelsdorf, Lübow,


75) Willers a. a. O. S. 83.
76) Mannus V S. 268.
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Neu=Stieten, Hohen=Viecheln, bei Schwerin Stralendorf, Ortkrug, bei Wittenburg Camin, Döbbersen, Holzkrug, Körchow, Kothendorf, Raguth, bei Neustadt Blievenstorf; Gegend von Parchim, bei Crivitz Prestin=Speuß; Lübz, bei Lübz Kritzow; Goldberg, bei Sternberg Gägelow, bei Brüel Penzin, bei Warin Kl.=Warin, bei Güstrow Rachow, Wendorf, bei Krakow Louisenhof, bei Malchow Laschendorf, Linstow, Sietow, bei Penzlin Lehsten (mit Svastika auf der Wandung), bei Waren Molzow; Teterow, bei Teterow Todendorf, bei Neubukow Dreweskirchen, bei Kröpelin Biendorf, bei Doberan Hinterbollhagen, bei Rostock Albertsdorf, bei Friedland Dischley, bei Stargard Cammin, im ganzen 42. Da die durchgrabenen frührömischen Grabfelder durchgehend Rädchenmäandergefäße ergeben haben, dürfen wir solche auch in den Feldern voraussetzen, aus denen bisher nur Metallfunde oder Urnen anderer Art vorliegen. Es sind das bei Grevesmühlen Holm, bei Boizenburg Tessin, bei Crivitz Radepohl, Ruthenbeck, Vorbeck; Brüel, bei Warin Neukloster; Bützow; bei Güstrow Boldebuck; Röbel; Dargun, bei Ribnitz Rostocker Wulfshagen; bei Friedland Pleetz, also 13 Felder. Die Verteilung ist eine recht ungleiche; auf 27 (bzw. 34) im westlichen Teile des Landes kommen 15 (bzw. 21) im östlichen. Immerhin ist diese Zahl größer, als es früher schien, und die Mäanderurnen des Ostens dürfen nicht mehr als versprengte Einzelerscheinungen aufgefaßt werden. Die Masse liegt in einem zusammenhängenden Gebiete bei Grevesmühlen, Wismar, Gadebusch und besonders Wittenburg. Südlich davon folgt von Boizenburg bis Plau ein leerer Gürtel. Dieser geht über Mecklenburg hinaus; Lauenburg, die Prignitz, die Uckermark, sind fast ohne hierher gehörende Funde. Die Lücke ist sehr auffallend, denn da im nordöstlichen Hannover wieder sehr reiche und den mecklenburgischen Funden gleichartige Funde einsetzen, ist die Annahme eines engen Kultur= und doch wohl auch völkischen Zusammenhangs kaum abzuweisen 77 ).

Die Rädchenmäanderurnen bilden eine viel beachtete, räumlich ziemlich geschlossene Gruppe, die nordwestlich über Mecklenburg nur in einzelnen Exemplaren hinausgeht und mit einer Linie Eutin=Hamburg abschließt. Sehr reich sind dann die Striche um Lüneburg und Ülzen (vereinzelt bis zur Oste und


77) Ein für das Grenzgebiet charakteristischer Fund, "ostgermanische" Ornamentik in Rädchentechnik, dabei auch ostgermanische Fibel Uckermärkische Mitteilungen 1910 Nr. 772.
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Aller), die Altmark 78 ) und das Havelland, weiterhin geht die Verbreitung die Elbe entlang nach Böhmen hinein (bis zur Beraun) 79 ); der westlichste Fund ist ein vereinzelter bei Eisenach. Im Osten gehen einige Funde von Krossen bis Königsberg i. N. über die Oder hinüber, in Pommern 80 ) kommen nur noch vereinzelte Stücke 81 ) vor.

8. Eine vereinzelte Verzierung sind Kreise in Rädchentechnik: 350, 413 (nur am Henkel).

Verzierung der Wandung.

Nur selten ist die Wandung verschiedenfarbig, abwechselnd

glatt und rauh, wie früher allgemein: 308 (die Rauhung durch eingerissene Striche), 379; ganz rauh nur 181 (Form unsicher), ein bemerkenswerter Unterschied von einer auf annähernd gleich=


78) Die Vermittlung mit Mecklenburg stellt das Feld von Lenzen in der Westecke der Prignitz her (Goetze, Westprignitz 1912 S. 22 Abb. 60); sonst scheint die Prignitz leer.
79) Über vier Grabfelder aus Sachsen Pr. Z. I S. 402, Mannus X S. 72. Vereinzelte Funde noch in Niederösterreich, z. B. Mannersdorf, wohl ein Zeichen des Vordringens der Markomannen und Quaden. Wiener Präh. Zeitschrift III S. 86.
80) Beispiele aus dem Kreise Demmin Walter, Balt. Stud. N. F. XVII S. 10 (Sonderdruck), rechts der Oder (Kr. Greifenhagen und Stargard) Kossinna a. a. O. S. 355.
81) Die erste Charakteristik der Mäanderurnen mit Festlegung des damals erschließbaren Verbreitungsgebietes hat Friedrich Lisch schon 1847 gegeben (Jahrb. 12 S. 430, in erweiterter Form 37, 1872 S. 236). Neuerdings hat G. Kossinna die in der Gruppe liegenden Fragen eingehend behandelt (Zeitschr. f. Ethnologie 1905 S. 392, Vorgeschichte eine deutschnationale Wissenschaft ² S. 170) und sie besonders durch den Nachweis des Unterschieds zwischen einem ostgermanischen Mäander mit ausgezogenen Linien und einem westgermanischen (suevischen oder herminonischen) in Rädchentechnik bedeutend gefördert. Über die Verbreitung s. Kauffmann, Deutsche Altertumskunde I 1913 S, 482. Der Mäander mit ausgezogenen Linien, der ja auch in Körchow vorkommt, findet sich vereinzelt auch im östlichen Mecklenburg, wohl durch östliche Beeinflussung: Alt=Bartelsdorf bei Rostock s. Kossinna Zeitschr. f. Ethn. 1905, S. 395, Rachow bei Güstrow Mannus II S. 218, Staven bei Neubrandenburg. Von besonderem Interesse ist das Grab von Alt=Bartelsdorf; nach Bericht von Dr. Asmus (jetzt Teterow) vom Jahre 1898 war es ein Skelettgrab. Das Skelett mit grün gefärbtem Gaumen, also wohl mit Münze im Munde beerdigt; das Tongefäß hat eine hier zu Lande fremde Form, wie sie in Dänemark (S. Müller, Nord. Altertumsk. II S. 60) häufig ist. Die Vermutung Kossinnas, daß dänische Einflüsse in Alt=Bartelsdorf eingewirkt haben, findet in den hier ungebräuchlichen Formen der Bestattung und der Urne eine starke Stütze.
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zeitigen Urnenfeldern (Wotenitz u. a.) vertretenen Keramik, bei der die Rauhung Regel ist 82 ).

An der Stelle des Umbruches legt sich gewöhnlich ein Band an das Hauptmotiv, welches von der Schulterverzierung zur Wandungsverzierung überleitet (Taf. VII, 7 b - d). Meist sind es Hängedreiecke. Diese Dreiecksreihen sind offenbar das durch den Mäander auf eine untergeordnete Stelle verdrängte Motiv, welches in der Latènezeit die Hauptrolle spielte 83 ). Zweimal ausgezogene Linien (214, 301, mit Gruben an den Ecken), einmal (331) Punktlinien. Abweichungen der Form zeigen nur 47, wo die Wandungslinie durch den Scheitelpunkt nach oben verlängert ist, und 178, wo an Stelle des Hängedreiecks vom Wandungsstreifen ausgehende Schrägbalken treten; einige Male Gruben oder Kreise an den Ecken: 153, 274 a. Aus dem Hängedreieck werden Hängebögen: 97, 112, 115, 248, 320, 323, 334, 337, 341, 350 (hier der Übergang vom Dreieck besonders deutlich, Abb. Taf. VII, 7 e), 421; Hängebögen mit Gruben an den Ecken: 10. Auch stehende Bögen kommen vor: 21 B, 29, 262, 274; einmal auch eine Wellenlinie: 30 (Taf. VII, 9). Mehrfach setzen aber die Wandungsstreifen ohne Verbindung an das Mäanderband an (Taf. VII, 7 a).

Ganz allgemein sind die vom Umbruch zum Boden gehenden Linien und Streifen, ein Kennzeichen westgermanischer Keramik. Die alten Strichlinien kommen nur noch vereinzelt vor, z. B. an 126 (das Bandornament daran schon in Rädchentechnik), auch die alten Streifen aus Strichen nur ausnahmsweise (201 breite Streifen aus Senkrechten). Linien in Rädchenart selten einreihig, meist zwei= bis dreireihig (Taf. VII, 7) 84 ), seltener vierreihig, einmal (34) neunreihig, oft zu Paaren gruppiert. Es ist darin eine chronologische Folge erkennbar. Die rhythmische Gruppierung zu Paaren u. ä. ist offenbar älter; später werden die gleichmäßigen Abstände Sitte. Auch die Verbreiterung der Streifen ist ein jüngerer Zug. Die Streifen sind einfach: mit Schräglinien: 242 (ausgezogene Striche), 9, 12, 16, 103, 120, 250 (dicht), 421, 441; mit stehenden Winkellinien:


82) Dieses Fehlen der hohen bauchigen Töpfe, wie sie von Wotenitz, Jamel, Döbbersen bekannt sind ("Fuhlsbütteler" Typ Plettke, Mannus VII S. 348, VAM 61, 62, 110-112) ist ein bemerkenswerter Zug.
83) In der jungrömischen Zeit, als die klassische Richtung ihre Kraft verloren hat, rückt es wieder in die führende Stelle auf.
84) Schwantes Pr. Z. VII 52. Hostmann I, 1.
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298, 424, mit hängenden Winkellinien: 13, 116 (abwechselnd mit sich kreuzenden Linien), 321, 403; sich kreuzende Linien: 116 (s. o.), 303 (ausgezogene Linien, altertümlich); doppelt, in der Mitte geteilt: mit parallelen Schräglinien: 378 (nach unten), 112 (nach oben; ein jüngerer Zug), 21 A, 337 (an dieser die ganze Fläche mit hängenden Schrägen gefüllt). Es fehlen also die Mäander= und Treppenmuster, die anderwärts in diesen Streifen vorkommen 84 ), und offenbar ein jüngerer Zug sind. Auch hier ist die Körchower Keramik einfacher als die folgende (Typ Kothendorf u. ä.).

Bodenverzierungen sind nicht häufig. In Rädchentechnik: Kreuzform: 16 (Balken breit, sich nicht überschneidend, Taf. VII a), 222 (unregelmäßig), 385; fünfstrahliger Stern: 30, Taf. VII b; konzentrische Wulstringe, Nachahmung der römischen Metallgefäße 85 ): 22.

4. Becher (Form 10); mit besonderem Fußteil, ausladend und zur Mündung sich zusammenziehend, eine im allgemeinen jüngere Form 86 ), Ornamentierung in der Art der Schalen (VAM 61, 109), nur in einem Exemplar vorhanden: 97 (Taf. VI, 32).

Beigefäße kommen nur ganz vereinzelt vor; die Tasse 109 (dickwandig, Wandung mit leichter Schrägung ausbiegend und mit parallelen Längshohlkehlen, Taf. VI, 33), die mit den Scherben einer ganz zerdrückten Urne (108) zusammenlag, scheint neben der Urne gestanden zu haben; ein spitzfußiger Becher neben einem Knochenhaufen: 322.

Ein eigenartiges Beigefäß enthielt die Urne 120: ein römischer doppelhenkeliger Becher gallischen Fabrikates mit gelbgrüner Glasur und aufgelegtem Blattwerk, ans dem ersten Jahrhundert 87 ) (VAM 62, 120, Taf. VI, 34).

In 196 lag ein Randstück eines römischen Gefäßes (hellgelbbraun). In 42 eine kleine Schale unsicherer Bestimmung, mit vier Löchern im Boden (Taf. VI, 35).


85) Hostmann I, 4.
86) Die Form kommt auch in Dänemark schon in frührömischer Zeit vor, S. Müller Ordning 171. Der formengleiche Silberbecher spätrömischer Zeit, S. Müller a. a. O. 313, kann also aus zeitlichen Gründen nicht Vorbild dieser Becher sein, sondern ist von ihnen beeinflußt.
87) Lindenschmit A. u. h. V. V, S. 301. Behn, Römische Keramik, Mainzer Katalog 2. 1910) 179, 10.
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Bronzegefäße.

Neben den Tonurnen erscheinen auch Bronzegefäße (Kessel, Schalen usw.) als Behälter des Leichenbrandes, ein besonderer Zug des Körchower Feldes, der nur in dem benachbarten Hagenow auf dem reichsten "Römergräber" =Felde aus frührömischer Zeit wiederkehrt. Es sind wohl ausschließlich eingeführte Stücke, meist aus dem Randgebiete der römischen Industrie, den keltischen Alpenländern 88 ). Die Formen gehen zeitlich in die Latèneperiode zurück, reichen aber zum Teil tief in die frührömische hinein.

Wir scheiden folgende Formen, ohne damit eine zeitliche Anordnung geben zu wollen:

1. Kessel mit Eisenbeschlag.

a) VAM 58, 76; weitbauchig; getrieben; der obere Teil aus Eisen, wulstartiger Eisenrand; meist zwei große bewegliche eiserne Tragringe; 5 Stücke: 3; ganz zerdrückt, ziemlich flach. 38; obere Weite 34,5, Höhe 27, Höhe bis zur größten Ausweitung 9, Höhe des eisernen Halses 9,5 cm (Taf. VIII, 36). 95; zerdrückt, ziemlich flach. 245; geringfügige Reste. 343; zerdrückt, ziemlich flach, obere Weite 50 cm.

b) VAM 58, 77; sonst gleich, aber ohne eisernen Hals, der obere Teil der Wandung besteht aus mehreren Bronzeblechstreifen, die untereinander durch zwei Reihen, mit dem unteren Teile durch eine Reihe kleiner Nieten verbunden sind; keine Tragringe. 11; Höhe 25, obere Weite (innen) 26,5, Höhe bis zur größten Ausweitung 8 cm (Taf. VIII, 37).

2. Flache Bronzeschalen (VAM 58, 78).

Gegossen und nachgehämmert, Boden flach gewölbt, Wandung gerade, Rand leicht ausgebogen 89 ).

8 Stücke: 8; stark beschädigt, obere Weite ung. 38, Höhe der Wandung 8,5 cm. 28; obere Weite 30,5, Höhe der Wandung 6,5 cm. 33; klein, obere Weite ung. 18, Höhe der Wandung 5 cm. 35; obere Weite 43, Höhe der Wandung 8 cm. 144; ganz


(  ...  ) Schwantes Pr. Z. VII 52. Hostmann I, 1.
88) Im allgemeinen und Literatur s. VAM S. 326. Eine direkte Ableitung aus dem römischen Industriezentrum Capua, woher die reicheren Hagenower Stücke stammen, ist bei den Körchower Gefäßen mit ihren ganz unrömischen Eisenbeschlägen und Henkelattaschen (Nr. 4) nicht anzunehmen.
89) S. auch Almgren, Ältere Eisenzeit Gotlands Taf. 8, 110 (Spätlatène).
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zerdrückt, am Rande ein kleiner br. Tragring. 177; obere Weite 33, Höhe der Wandung 8 cm. 241; kleine Schale ähnlicher Form, der Boden vertieft; obere Weite 14,5, Höhe der Wandung 1,5 cm. 291; obere Weite 40, Höhe der Wandung 7 cm (Taf. VIII, 38).

3. Eimer 90 ) (VAM 58, 79).

Aus dünnem getriebenen Blech; Boden flach, Wandung gleichmäßig leicht gewölbt, Rand schräg ausbiegend; Traghenkel mit schwanenhalsartiger Ausbiegung; eiserne Henkelattaschen (diese in Körchow nicht erhalten). Mehrfach in Hagenow, in Körchow nur ein Stück: 94; in Leinwand eingeschlagen; obere Weite 27, Höhe 32,5, größter Umfang (19 cm von unten) 107, Bodenweite 20 cm (Taf. VIII, 39).

4. Eimer (Situla) mit profilierten Henkelattaschen (VAM 58, 80).

Gegossen, Wandung schräg ansteigend, oben ausbiegend, Halsrand in Körchow nicht erhalten, wohl gerade. Attaschen in keilschnittartigem Hochrelief mit Pflanzenornament, unten gegabelt in einem Motiv, das auf einen Delphin zurückgeht.

Drei Stücke: 20; oben beschädigt. Höhe ung. 23, Bodenweite 12,5 cm (Taf. VIII, 40). 240; einzeln gefunden eine Delphinattasche. 443; beschädigt, ohne Attaschen, der Boden abgedreht. Obere Weite ung. 14, Höhe ung. 21, Bodenweite 14 cm.

5. Becken.

96. Gegossen; halbrund, Boden platt, Rand verstärkt, runde kurze Ausgußröhre mit Befestigungsschild, gegenüber kleiner beweglicher Traghenkel mit aufgebogenen Enden 91 ). Obere Weite 33, Höhe 12 cm (Taf. VIII, 41).


90) S. auch Almgren Taf. 18, 276. S. Müller, Nordiske Fortidsminder III 1 S. 27 (Fund von Jüllinge, dort dem jungen Abschnitt angehörend). Schumacher in Lindenschmit A. u. h. V. V S. 370. 7. Ber. d. röm.=germ. Komm. S. 157 (Gottenau, Hessen). Déchelette, Manuel II 3 S. 1444. Auch in einem reichen Funde von Pustamin, Kr. Schlawe (Mus. Stettin). S. Walter, Pommersche Monatsblätter 1918 S. 34.
91) Auch eine Schale von Hagenow hat einen ganz kleinen Henkel, der nur zum Aufhängen gedient haben kann. Vielleicht haben auch unsere Germanen die Schalen am Gürtel getragen wie einst die Skythen nach dem Berichte Herodots (IV, 10; danach soll die Sitte, Schalen am Gürtel zu tragen, sogar eine Erinnerung mythischer Zeit sein). Andere Analogien Hampel, Denkmäler des frühen Mittelalters in Ungarn I S. 153.
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6. Ein kleines Bronzegefäß nicht mehr bestimmbarer Form muß auch in Urne 123 gelegen haben. Erhalten

Abb. 42    Abb. 43

ist nur der Fuß (Abb. 42) und eine eigentümliche Henkelattasche (Abb. 43) 92 ).

Nur formlose und unbestimmbare Bronzegefäßreste sind erhalten von 319 und 353 und in Urne 268.

7. Erwähnt sei hier noch ein Holzeimer, stark zerstört und im einzelnen nicht bestimmbar (137), etwa von der Form S. Müller, Ordning 309 93 ). dort spätrömisch. Wandung gerade. Erhalten zum Teil der br. obere Beschlagstreifen von ung. 30 cm Weite und 4 cm Breite und (Abb. 44) drei br. rechteckige Beschlagplatten (9X5,5 cm) mit rundlicher, in der Mitte eingedrückter Erhöhung. Das Holz ist nach gefälliger Bestimmung des Herrn Geh. Regierungsrat Conwentz Eibenholz, wie gewöhnlich bei den Gefäßen römischer Zeit 94 ).

Abb. 44

Kellen und Siebe

mögen an dieser Stelle behandelt werden, da sie zu derselben Gruppe eingeführter italischer Metallgefäße gehören wie die behandelten Bronzegefäße. Beide Stücke enthielten U. 95 und 421, eine Kelle ohne Sieb 120, alle in Resten, stark zerbrannt oder zerdrückt und im einzelnen nicht bestimmbar. Wir geben daher als Abbildung eine Kelle und ein Sieb von Hagenow (45 a, b). Verzierungen oder Bezeichnungen an den Griffen sind nicht vorhanden.

Die Griffe an 95 entsprechen ungefähr dem Typ Willers a. a. O. S. 83, Abb. 51 ("ruderförmiger" Griff); schmaler Griff


92) S Willers a. a. O. S. 44. Einen ähnlich stilisierten Henkelbeschlag hat ein Bronzegefäß von Boscornale, wichtig, weil damit eine ungefähre Datierung vor 79 n. Chr.) gegeben ist. (Archäol. Anzeiger 1900 S. 189 Abb. 16.)
93) Vgl. auch Willers a. a. O. S. 187.
94) Z. B. Häven Jb. 35 S. 119 (spätrömisch).
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Abb. 45a    Abb. 45b

mit Verbreiterung an der Ansatzstelle), der Absatz des einen ist nur kurz (4 cm lang, Abb. 46), der andere scheint etwas größer gewesen zu sein, ist aber schmaler. Von der Kelle ist nur soviel zu erkennen, daß sie der halbrunden frührömischen) Form angehört.

Abb. 46    Abb. 47

Auch die Kelle (oder Kasserolle?) von 120 hat die halbrunde Form, erkennbar noch der abgedrehte Boden (wie Almgren, Eisenzeit Gotlands 17, 270).

In 421 lagen die Griffe von drei Gefäßen (Abb. 47), alle der Form Willers S. 82 Abb. 49. Eine Kelle und Sieb sind ineinander gedrückt, doch ist zweifellos, daß auch sie vom älteren (halbrunden) Typ sind; der Boden der Kelle hat die übliche Abdrehung; vom dritten Gefäße ist außer dem Griff nur der Boden erkennbar; auch er ist abgedreht, aber mit stärkeren Linien, etwa wie an den Kasserollen des P. Cipius Polybius Willers S. 77, Abb. 44. Da auch die Wandung stärker ist,

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mag eine Kasserolle vorliegen. Die Siebe haben die feine Punktverzierung des oben abgebildeten Hagenower Stückes. aber ein etwas anderes Muster (Abb. 48).

Abb. 48

Es sind Formen des ersten Jahrhunderts, die auch in Mecklenburg mit der älteren Reihe vereint auftreten (Hagenow, Gr. Kelle); weiternach Norden 95 ) erscheinen sie aber regelmäßig in Begleitung der jüngeren Typen, sind also zu chronologischer Bestimmung nicht wohl verwendbar.

Die Gräber mit bronzenem römischen Tafelgerät bilden bekanntlich im Norden eine eigene kleine Gruppe, die sich auch dadurch von der Masse unterscheidet, daß es fast ausschließlich Skelettgräber sind 96 ). Auf den Urnenfeldern treten römische Gefäße nur ausnahmsweise auf. Ein Beispiel ist das auch sonst dem Körchower nahestehende von Hankenbostel, Kr. Celle.

Die Gerätformen.

Stärker als durch Einfuhrgegenstände äußert sich der römische Einfluß durch die Formengebung der Geräte. Es ist besonders die dem klassischen Geschmack entsprechende Profilierung, die den Geist der Zeit verrät, der nun die auf latènischer Grundlage ruhende Kultur der Germanen durchsetzt. Nicht so sehr in den Waffen, die entwickeln sich auf alter Grundlage weiter, aber im Kleingerät, das bis zur Überzierlichkeit durchgebildet wird. Wie hierin ein fremdes Element liegt, wird besonders augenfällig durch die Betrachtung der abermaligen, in der Zeit um 200 einsetzenden Geschmacksänderung, welche die spätrömische Zeit bezeichnet. Hier tritt überall der alte Latèneuntergrund der germanischen Kultur wieder hervor: die einfachere Ornamentik der Urnen, die Formen der Schildbuckel, die Fibeln mit zurückgeschlagenem Fuß, die Bügelsporen usw., das sind kleine Einzelzüge eines Zeitcharakters, in dem überall die zurückgedrängten nationalen Züge sich wieder geltend machen und die Reichseinheit sprengen, ebenso wie in den Provinzen der Kult der alten landschaftlichen oder Stammesgötter damals, mit dem dritten Jahrhundert, neue Gewalt erhielt und die römische Staatsreligion überwand.


95) S. Müller a. a. O. S. 33. Almgren a. a. O. S. 41.
96) VAM S. 352. Almgren, Mannus X S. 1.
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Schwerter.

(Jahn, Bewaffnung der Germanen 1916 S. 100 f.)

I. Zweischneidige.

1. VAM. 52, 1. Die ältesten sind die auf das Mittellatèneschema zurückgehenden mit geschwungenem Griffbügel. Es sind Langschwerter (das einzige gut erhaltene 81 cm lang), die Klinge flach und fast gleichmäßig breit, nach unten sich zuspitzend, 3,5 bis 5 cm breit. Von den Griffen haben sich nur erhalten die vierkantigen Griffangeln von etwa 13 cm Länge, bei dem Schwert aus U. 22 in einem kleinen bronzenen Knopfe endend. Die Scheiden bestehen aus Eisenplatten, die durch eine Borte zusammengehalten werden. Eine Besonderheit ist der Scheidenabschluß durch ein gerades stabförmiges Ortband, an dem Schwert aus U. 22 aus Bronze, dem aus U. 155 aus Eisen. Es ist das eine Eigentümlichkeit einer "mittelgermanischen" Gruppe von Schwertern, die nur in Dänemark, Schleswig, dem östlichen Hannover, Mecklenburg und in zwei Exemplaren in Thüringen vorkommt (Jahn S. 111), ein Beweis für ihre lokale Anfertigung. Es ist eine schöne Beobachtung Jahns, daß diese fremdartige Form des Ortbandes auf die Ortbänder der Holzscheiden an den einschneidigen Schwertern zurückgeht. Dieselbe Gruppe von Schwertern unterscheidet sich von den gallischen Latèneschwertern durch die Art der Befestigung am Gürtel, die nicht durch eine Schlaufe, sondern durch zwei seitliche Ösen hergestellt wird.

Nur drei Stücke: 22 (Abb. 49 = Taf. IX, 1) 97 ), 94, 155.

2. Kaiserzeitliche Schwerter. An der Klinge ist der Formenunterschied von den Latèneschwertern nicht gerade groß; sie ist ja im ganzen kürzer, doch kommen immer noch Exemplare von 67 cm, eines sogar von 77 cm vor; die Klinge ist schmaler (3 bis höchstens 4,5 cm), die Spitze schärfer und stärker ausgezogen, aber die allgemeine Klingenform ist dieselbe (flach, die Ränder fast parallel). Die Griffangel besteht auch hier aus einer schmalen, kantigen Stange; diese setzt meist in scharfem Winkel an die Klinge an (Abb. 50 = Taf. IX, 3, U. 120), meist rechtwinklich, nur bei 406 und 421 in stumpfem Winkel, oder


97) Aus Erparnisgründen drucken wir die Tafeln 52 (= Taf. IX) und 53 (= Taf. X) aus VAM ab, trotzdem sie auch einige nicht aus Körchow stammende Sachen enthalten (52, 2 Kothendorf, 4, 8 Camin, 26 Raguth, 27 Wotenitz).
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geht in leichter Ausbiegung in diese über, seltener: U. 26,133 (Taf. XI, 51), 328. Die Länge der Griffangel beträgt etwa 12,5 cm.

Vom Griffbelag ist nichts erhalten, auch der obere Abschluß nur einmal (421; größerer rundlicher Knopf). Die Scheide bestand in der Kaiserzeit aus Holz und ist darum in keinem Falle erhalten; die Tragösen gleichen denen der Latèneschwerter. Als Abschluß der Scheide diente auch ein runder Bronzeknopf (Jahn S. 130, Abb. 149): U. 120 (Abb. 50 = Taf. IX, 3), 142 (vom Schwerte selbst ist nichts erhalten).

Zwölf Stücke.

II. Einschneidige.

3. VAM 52, 2. Abb. 52 = Taf. IX, 2 (das Stück von Kothendorf). Die bei den Ostgermanen beliebte Waffe des einschneidigen, auf Hallstattformen zurückgehenden Schwertes erreicht am Schlusse der Latènezeit auch das Elbgebiet und wird in der Kaiserzeit dort häufiger. Im ganzen ist das einschneidige Schwert kürzer und breiter als das zweischneidige. Der Griff ist meist eine leicht gebogene Zunge, gebildet durch Fortsetzung der Klinge, und ist mit Nietlöchern zur Befestigung des Griffbelags versehen. Von den Körchower Exemplaren hat eines deutlichen Latènegriff (Jahn, Typ S.135, Abb. 151): 217 (Taf. XI, 53), ein zweites (420) einen schwächer entwickelten Griff (ähnlich Jahn S. 137, Abb. 155 b, S. 146, Abb. 172), so daß hier wie bei zwei stark beschädigten andern (97/104, 139) die Zeitstellung unbestimmt bleiben muß.

Vier Stücke, davon zwei (217, 420) mit eiserner Scheide.

Sämtliche Schwerter sind vor der Niederlegung in der Urne verbogen, meist mehrfach gefaltet, gelegentlich aber auch gerollt, mehrmals beides 98 ). Sie haben dadurch natürlich stark gelitten, und wenige sind in den Einzelheiten gut erkennbar.

Es bleibt zu untersuchen, ob die der Form nach älteren Schwerter auch einer älteren Stufe des Urnenfeldes angehören. Auffallend ist da, daß die Urne 217, in der das einschneidige Schwert von Latènecharakter geborgen ist, auf einem Teile des Feldes sich gefunden hat, der fast ausschließlich Latèneurnen enthielt, sowie daß die anderen Beigaben, eine ungewöhnlich breite Lanzenspitze und ein flacher Schildbuckel ebenfalls altertümlichen Charakter tragen. Dagegen ist der Befund von Urne


98) Über diese Sitte Jahn S. 16.
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420 zweifellos jüngerer Art. Ebenso kann von den zweischneidigen Latèneschwertfunden 155 einer älteren Stufe angehören, denn die Urne ist von altem Typ, ebenso wie das mitgegebene breite halbmondförmige Messer, aber ein gleichartiges Schwert lag in einer Urne jüngsten Typs (22, Mäander in Rädchentechnik, abgedrehter Fuß); der Befund von 94 (Latèneschwert mit später Fibel) ist nicht voll beweiskräftig, da er vor Beginn der systematischen Ausgrabung geborgen ist und eine Vermengung verschiedener Grabstellen nicht ausgeschlossen ist. Doch darf nicht unbeachtet bleiben, daß die an der Fundstelle von 94 einsetzende Ausgrabung gleich in kaiserzeitliches Inventar hineingeführt hat. Eine Ausscheidung eines älteren Teiles des Feldes auf Grund älterer Schwerttypen ist also nicht möglich, das gelegentliche Weiterleben latènezeitlicher Schwerter schon durch U. 22 erwiesen.

Lanzenspitzen

Jahn S. 49 f.

Auch in Körchow die am zahlreichsten vertretene Waffe: 61 (davon zwei mit Widerhaken) in 51 Gräbern (in 10 Gräbern zwei Stück), darunter 11 mit Schwert und Schild, 12 mit Schild ohne Schwert, 3 mit Schwert ohne Schild, sonst mit Sporn, Messer, Schere, neunmal allein 99 ).

Eine Scheidung in der Verwendung als Wurf= und Stoßwaffe ist kaum durchführbar; im allgemeinen werden die kürzeren und gedrungenen als Wurfspeere (die von Tacitus als Framea bezeichnete und als germanische Nationalwaffe charakterisierte Form) anzusprechen sein 100 ).

Die durchgehende Form ist die mit leicht ausgebogenem Blatt; die Formenunterschiede sind nur gering und betreffen hauptsächlich die mehr oder minder kräftige Ausprägung des Mittelgrates.

Die typologisch älteste Form (F. 1) des Mittelgrates ist der durch Weiterführung der runden Schafttülle entstandene halbrunde (Jahn S. 55, Abb. 66); überhaupt selten, ist sie in Körchow nur einmal vertreten (U. 42, Taf. XI, 54). Des weiteren (F. 2 a) wird der Grat flacher, bleibt zunächst annähernd halbrund (nur 2 Beispiele) und wird dann scharfkantig (F. 2b,


99) Zur Zusammenstellung der germanischen Waffen in einem Grabe s. auch Jahn Pr. Z. X S. 128.
100) Schumacher, Mainzer Zeitschrift IV 1909 S. 3.
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Jahn S. 55, 67; Taf. XI, 55, U. 168); 9 Stücke. Nach zunehmender Verflachung (F. 3; Jahn 68; 1 Stück) verschwindet die Mittelrippe ganz und es bleibt nur noch ein Grat (F. 4; Jahn 69; Abb. 56, 57 = Taf. IX, 5, 6; U 94, 38); 8 Stücke; bis auch dieser aufgegeben wird und das Blatt spitzovalen Schnitt erhält (F. 5; Jahn 70; Taf. XI, 58; U. 40); es ist die in Körchow bei weitem häufigste Form (29 Stücke); ein gleichmäßig flaches Blatt (F. 6; Jahn 71) kommt nur einmal vor (U. 95). Acht Lanzenspitzen sind bis zur Unkenntlichkeit der Form beschädigt.

Im allgemeinen beschränkt sich der Grat auf das Blatt; in einigen Fällen geht er auf die Tülle über (Beispiel U. 144), die dadurch annähernd vierkantig wird. Ob auch das Umgekehrte vorkommt, die Tülle kantig, das Blatt flach gehalten wird, ist noch unsicher; einige Stücke, an denen es der Fall zu sein scheint, sind schlecht erhalten (z. B. U. 147).

Die Tülle ist in der Regel kleiner als das Blatt, kleinere, hochsitzende Blätter sind selten, z. B. U. 6, 95 (14 cm lang, davon das Blatt 6 cm).

Die Tüllenöffnung ist nicht groß und weist auf einen ziemlich schmalen Schaft; ein Eisenstift zur Befestigung an dem Schaft ist oft erhalten.

Das Blatt verbreitert sich am Ansatz etwas. Die beiden dem Latènestil eigenen Formen, das breit ausladende (Jahn 62) sowohl wie das gleichmäßig schmale (Jahn 63) sind Körchow fremd. Nahe kommen der breiten Form (wie Taf. IX, 4, das Stück aus Camin) nur Stücke aus U. 142, 222, 420; der schmalen eines aus U. 139.

Die Größe wechselt stark. Das Blatt ist oft sehr klein (in U. 6, 37 5 cm); die größte Spitze ist 40 cm lang (231), dann kommen Stücke aus U. 217 mit 30, 188 mit 25, die meisten haben 12 bis 25 cm.

Lanzenschuhe enthielten nur die Urnen 403 und 420.

Speerspitzen mit Widerhaken (Form 7).

Jahn S. 57, 87; VAM 52, 7. In der Latènezeit mit längerem Blatt und kürzerer Tülle, in der Kaiserzeit wird wohl unter dem Einfluß des römischen Pilum die Tülle lang, die Haken kürzer. Nur zwei Stücke, eine kurze 101 ) (nur 13,5 cm) in


101) Eine gleiche aus Hofheim von Ritterling als Pfeilspitze aufgefaßt. Nass. Annal. 40 S. 160.
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U. 117 und eine lange (25 cm) in U. 188, Abb. 59 = Taf. IX, 7, beide ohne Begleitfunde, die zweite auffallenderweise in einer Latèneurne.

Eine Aufteilung der Körchower Lanzenspitzen auf zeitlich trennbare Latène= und kaiserzeitliche Gräber ist nicht angängig. In der Kaiserzeit verliert sich (Jahn S. 79) der Mittelgrat und die Profilierung wird matt, aber gerade in Körchow ist an dem Zusammenhang, in dem die verschiedenen Formen auftreten, deutlich, daß sie alle bis an das Ende sich halten.

Schild.

Jahn S. 152 f.

Erhalten sind nur die metallenen Beschläge (aus Eisen und Bronze), die Schilde selbst, die aus dünnen Holzplatten 102 ), zum Teil vielleicht auch Leder bestanden, sind vergangen. Die allgemeine Form ist sehr einheitlich: das Hauptstück der eiserne Schildbuckel, stets mit Spitze, ferner der metallene Beschlag des Holzgriffes unter der Innenseite des Buckels, die "Schildfessel", und vielfach der Randbeschlag, meist aus Bronze. Von den Körchower Urnen enthalten 53 Schildbeschläge. Mehrfach kommen zwei Schildbuckel in einem Grabe vor (25, 38, 42, 139), dann meist von verschiedener Form 103 ). Nicht immer aber enthält die Urne die ganze Zubehör zum Schilde; sehr oft fand sich der Buckel allein, in sechs Fällen nur Fessel oder Randbeschlag. Aus der Form der erhaltenen Randbeschläge läßt sich schließen, daß die Schilde rund und klein waren; diese Form und das häufige Zusammenvorkommen mit Sporen legt die Auffassung als Reiterschilde nahe. Doch ist bei der bekannten Kampfart der Germanen ein durchgehender Unterschied von Infanterie= und Kavalleriebewaffnung nicht durchführbar. Die Form des kaiserzeitlichen Schildes gibt die Abbildung 60 = Taf. X 104 ), 9, nach einem Funde von Kothendorf b. Wittenburg, in dem alle Bestandteile vorkamen.


102) Darauf weist die sehr geringe Öffnung der Randbeschläge; von tenues tabulae der Schilde spricht Tac. ann. II, 14.
103) Dazu Jahn, Mannus X S. 19.
104) Nicht von Körchow sind auf Taf. X Abb. 9, 19 (Kothendorf), 20 (Hagenow). Die kleinen Buckel (br.) neben dem Schildbuckel sind an falscher Stelle angebracht; es sind Schlußscheiben der Nietköpfe = Taf. XI, 67.
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I. Latèneformen.

Die älteren (flachhalbkugeligen und flachkonischen) Formen, Jahn Taf. III, 1 und 2, finden sich in Körchow nicht mehr.

Ganz allgemein und für germanische Schildbuckel charakteristisch ist die Tendenz zur Höhe und Zuspitzung

1. Die typologisch älteste Form ist hier die Jahn Taf. III, 3 a (Abb. 61 = Taf. X, 10, U. 42): platter Rand für die Nieten; die Nieten zahlreich, flach und breitköpfig, Kragen, das Mittelstück gebildet durch Erhöhung und Zuspitzung des flachen Konus; 7 bis 9 cm hoch. 10 Stücke, davon 4 von der folgenden Form kaum unterscheidbar 105 ).

2. Jahn Taf. III, 4 a; sonst gleich der vorigen, aber die Spitze zu einer starken, oben flach abschließenden Stange erweitert; 8-12,5 cm hoch. 5 Stücke.

Die zum Halten des Schildes dienenden, an der Innenseite des Buckels angebrachten Schildfesseln (ansae) kommen an den älteren Formen nur in einfachster Art vor (F. 1, Jahn S. 161,182; Taf. XI, 62): gerades Band mit runder Abschlußplatte (eisern). Nur 2 Stücke (stark vergangen).

Schildrandbeschläge sind noch nicht sicher nachweisbar. Vielleicht gehört der Schild aus U. 189 hierhin.

Im allgemeinen werden die Exemplare dieser Form einer älteren Schicht zuzuschreiben sein; die Mehrzahl sind in Urnen gefunden, die latènischer Art sind, und ohne spezifisch kaiserzeitliche Beifunde; besonders deutlich wird das in dem Teil des Feldes 169 f., wo ausschließlich Latèneurnen und nur Latènebuckel auftreten; aber sie kommen doch auch noch in Mäanderurnen kaiserzeitlicher Art (z. B. 42, 412) vor und gelegentlich auch zusammen mit kaiserzeitlichen Dingen, so in U. 139 mit einem sicher kaiserzeitlichen Schildbuckel und in U. 179 mit einem goldenen Fingerring, so daß wir auch hier eine scharfe Trennung der beiden Stufen nicht vornehmen können. Damit stimmen auch die Beobachtungen in den Nachbarländern 106 ).

II. Kaiserzeitliche Formen.

Eine Weiterbildung der Latèneformen. Der flache Konus wird zu einem spitzen Kegel, der sich allmählich zu einer Stange


105) Zwölf Körchower Buckel sind zur Unkenntlichkeit zerdrückt und zerrostet
106) Jahn S. 167.
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verlängert, der Schildbuckel wird schmaler, die Nieten werden an Zahl geringer, gern zu Gruppen geordnet, kleiner und allmählich höher. Der Buckelrand wird oft mit einer Borte aus Bronze= oder Eisenblech eingefaßt.

3. Jahn Taf. III, 4 c und 5. Abb. 63 = Taf. X, 11, U. 42. Echter Kegel von etwa 14 cm Höhe, aus Eisenblech zusammengeschweißt, wobei die Naht oft sichtbar bleibt. 10 Stücke.

4. Jahn Taf. III, 6. Abb. 64 = Taf. X, 12, U. 106. Die Kegelspitze wird zu einer dünnen Spitze ausgezogen, der Buckel wächst. 3 Stücke.

5. Jahn Taf. III, 7 a. Abb. 65, 66 = Taf. X, 13, 14, U. 105, 11. Die Spitze wächst zu einer langen oben abgeplatteten Stange, die Form wird also ähnlich der oben unter 2 beschriebenen, von der sie aber nicht ausgegangen ist und sich durch größere Höhe und geringere Breite wesentlich unterscheidet. Es ist eine wichtige Form, deren Verbreitungszentrum in den Ländern an der unteren Elbe, zu denen ja auch das südliche Mecklenburg gehört, liegt 107 ). 5 Stücke (besonders U. 105).

Eine bedeutende Änderung erfahren die Nietköpfe der Buckelnägel. An Stelle der breiten flachen, gleichmäßig verteilten Scheiben treten kleinere rundliche Formen, die sich allmählich entsprechend der Allgemeintendenz in der Formenänderung der Schildbuckel bis Fingerhutform und =größe auswachsen; an Zahl werden sie geringer und meist zu Paaren gruppiert (besonders 3 X 2). Das Material ist jetzt meist Bronze. Im einzelnen kommen folgende Formen vor (bei der Mehrzahl sind die Nagelköpfe nicht erhalten):

1. Flachgewölbt mit kleinem Knopf. Beispiel U. 11.

2. Halbkugelig. Beispiele U. 42 (3 X 2), 106.

3. Fingerhutförmig, etwa 2 cm hoch, besonders an Stangenbuckeln. Abb. Taf. X, 9 (Schild von Kothendorf) und Taf. XI, 67. Beispiele U. 105, 421.

Die Nägel werden jetzt häufig mit bronzenen Verschlußscheiben versehen, die gelegentlich eine künstliche Profilierung erhalten, besonders bei den Fingerhutnieten. Taf. XI, 67, U. 11; ferner 105, 421.


107) Jahn S. 176.
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Auch die Schildfesseln folgen der Richtung der kaiserzeitlichen Geräte auf stärkere Differenzierung der Formenelemente und Profilierung in römischem Sinne 108 ).

2. Jahn S. 184 Form 5. Noch einfach und in Art der Latènefesseln: Band meist leicht verbreitert mit runden Nietplatten. Eisen, einmal (328) mit bronzenen Köpfen. 5 Stücke.

3. Jahn Form 6. Mittelteil aus Blech, hochgewölbt, oft mit Dreiecksstrichen verziert. Die Nietplatten für je zwei Nieten eingerichtet, durch Ausschwingung und Einschweifung profiliert; die Nietköpfe flachkugelig; an der Ansatzstelle der Nietplatte gelegentlich ein umfassendes Band; meist Bronze, einmal (106) eisern, einmal (120) eisern mit bronzenen Bändern. Taf. XI, 68, U. 23; abgeb. auch Jahn 208. 10 Stücke.

Im allgemeinen dem ersten Jahrhundert angehörend, aber, wie der Befund von U. 120 zeigt, auch noch mit jüngeren Typen gesellt.

4. Jahn Form 7. Der Mittelteil im allgemeinen breiter, die Nietplatten werden eckiger und flächiger. Taf. XI, 69, U. 105 (br., ähnlich Jahn Abb. 210), Taf. XI, 70, U. 421 (eis.), seltene Form, mit rechteckiger Platte, eine junge Bildung im Geschmack des Schlußabschnittes der frühkaiserlichen Eisenzeit (IV, 2); vgl. die Riemenzunge bei Almgren, Gotland S. 37, Abb. 62.

Von den noch jüngeren Fesseln (Jahn Form 8, 9), die eine starke Vereinfachung aufweisen, sind sichere Beispiele in Körchow nicht vertreten. Höchstens könnte man zwei trapezoide eiserne Beschläge aus U. 106 einer Fessel gleich Jahn 220 zuschreiben.

Die Beschläge des Schildrandes sind mehrfach erhalten. Es sind schmale Blechstreifen, meist aus Bronze, seltener aus Eisen, die um den Rand gebogen und entweder einfach durch kleine Nägel (U. 94 br., 421 br.) oder durch rundliche Nietplatten, die als Fortsätze des Bleches gebildet werden, befestigt wurden 109 ): U. 120 (br.), 420 (eis.); selten (U. 139 br.) bestehen diese aus besonderen Blechstücken. Die Öffnung ist auffallend klein (höchstens 1,1 cm, U. 11, meist nur 0,5 cm) und beweist eine sehr geringe Stärke des Schildes. Verzierungen durch Dreiecks= und Rautenmuster kommen vor.


108) Genau die Profilierung unserer Form 3 zeigen die Riemenlaschen des Pferdegeschirrs in Hofheim, Nass. Annal. 40 Taf. 13, wegen der gesicherten Stellung von Hofheim (40-60 n. Chr.) auch chronologisch wichtig.
109) Vgl. Taf. X, 9 (Kothendorf).
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Sporen.

Das Grabfeld gibt in 25 Stücken die Entwicklungsreihe des germanischen Spornes älterer Kaiserzeit fast vollständig.

I. Latèneformen.

1. Bügelsporn, stets von Eisen. Gleichmäßig halbrundes Band, Weite der Öffnung etwa 7 cm, an den Enden innen je ein kleiner Stift zur Befestigung des Lederriemens. Der Dorn ein kleiner Stachel. Abb. 71 = Taf. X, 16, U. 219. 3 Stücke.

2. Knopfsporn, dem vorigen ähnlich, aber Bronze, gegossen und leicht geschweift, die Befestigung geschieht durch aufgebogene Knöpfe an den Enden; Dorn stärker. Weite 4 cm. Abb. 72 = Taf. X, 17, U. 120. Nur ein Stück.

II. Kaiserzeitliche Formen.

Die Sporen werden klein und überzierlich, an Stelle der Knöpfe treten Nieten, so schwach, daß sie zum Festhalten eines Riemens kaum zu brauchen sind. Es wird sich zum Teil um Paradestücke handeln. Die Schenkel werden im Verhältnis zum Dorn kleiner und verlieren die Krümmung, dafür werden die Enden im Geschmacke der Zeit stärker profiliert; bei den voll entwickelten Stücken sitzt der Dorn auf einer Scheibe, die von der Schlußplatte absetzt ("Stuhl").

3. Übergang zum Stuhlsporn. Die Schenkel noch nach unten gebogen, aber nach außen ausschweifend. Der Dorn, hier wie bei den folgenden ein kräftiger Kegel, unmittelbar aufsitzend. Je eine Niete. Höhe im allgemeinen 2, Breite 3-4 cm. Abb. 73 = Taf. X, 18, U. 290. 10 Stücke (3 br., 4 eis., 1 eis. mit br. Nieten, 1 Platte br., Dorn eis.).

4. Stuhlsporn, einfache Form. Der Dorn sitzt, meist unmittelbar, gelegentlich mit kurzem Hals auf einer Platte. Je eine Niete.

a) Die Platten bestehen aus kleinen runden Scheiben. Taf. XI, 74, U. 13. Höhe 2, Breite 3,2 cm. (Platte br., Dorn eis.). Nur ein Stück.

b) Die Platte verbreitert sich nach außen, oft stark. Höhe 3-5, Breite 2,5-3 cm. Taf. X, 19 110 ); Taf. XI, 75, U. 290. 4 Stücke (3 eis., 1 Platte br., Dorn eis.).


110) Gute Beispiele aus dem jüngeren Abschnitt von Hohenferchesar, Kr. Westhavelland, 6 Stücke in einer Urne, Stimming, Mannus IV Taf. 46.
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5. Stuhlsporn, künstliche Form. Der Dorn sitzt auf einer runden, profilierten Scheibe, die von der Platte mit einem kurzen Halse absetzt. Die Platte, oft leicht gebogen, ist reicher gebildet als bei der vorigen Form, mit Schweifung des Ausschnittes, kleinen Vorsprüngen in den Ecken u. s. Nieten meist je eine, bei den künstlichsten je zwei (in den Ecken). Höhe 4-5, Breite 2-3,5 cm. Als Beispiel diene das Prachtstück von Hagenow (Abb. 76 = Taf. X, 20) und XI, 77, U. 106. 14 Stücke (1 eis., 1 ganz br. [selten], 9 mit br. Platte, eis. Dorn, 3 mit br. Platte, silb. Scheibe, eis. Dorn mit Silbertauschierung).

Die zeitliche Stellung betreffend 111 ) ist 1 eine reine Latèneform, die noch eben in die Kaiserzeit hineinragt. Die abgeleitete Form 2 112 ) ist als latènisch z. B. durch bömische Funde belegt, geht aber wesentlich tiefer hinab, findet sich z. B. hier in U. 120 mit den künstlichsten (und jüngsten) Typen der Reihe und in Böhmen in dem Grabfelde von Dobrichov=Trebiská 113 ), welches noch beträchtlich jünger ist als Körchow. An das Ende der frührömischen Periode verweisen den Knopfsporn auch die Befunde im östlichen Deutschland 114 ). Hier allerdings mit stärkerer Aufbiegung des Knopfes. Aus ihr sind auch die jüngeren, in der Konstruktion den heutigen ähnelnden Bügelsporen abgeleitet 115 ). Die Bügelform ist ja auch die weit praktischere und wird immer geblieben sein, während eine Zeitlang der Stuhlsporn als modisches Prunkstück daneben zur Geltung gekommen ist und in den Gräbern sogar vorherrscht.

In den Körchower Gräbern tritt F. 1 einmal (219) in deutlicher Latèneumgebung in einem latènischen Teile des Feldes


111) Olshausen, Zeitschr. f. Ethn. 1890 S. (195) 1891 (595). Zschille und Forrer, der älteste Sporn in seiner Formenentwickelung I 1801, II 1899. Blume a. a. O. S. 118. Eine eingehendere Behandlung der frühen Sporen, von denen etwa 700 Stück bekannt sind, wird M. Jahn in dem demnächst erscheinenden Hefte der Mannusbibliothek geben.
112) Pič a. a. O, II 2 Taf. 15 (mittellatènischer Grabfund) Taf. 31 (Burgwall von Stradonitz, spätlatènisch).
113) Pič a. a. O. II 3 Taf. 87, 10.
114) Auf dem bekannten Grabfelde von Hagenow sind neuerdings (März 1920) zwei Sporen dieser Art gefunden, ausgezeichnet dadurch, daß an dem bronzenen Dorn die Spitzen von Eisen sind; die Beifunde, besonders eine Fibel, weisen das Grab an das Ende der frührömischen Periode. Vgl. auch Blume a. a. O. S. 120 und Jahn Pr. Z. X Taf. 3, 7.
115) Im Vimosefunde zusammen mit unserer Form. 5 Engelhard, Vimosefundet Taf. 15. Vgl. auch die Formenreihe in Tischler=Kemke, Ostpreußische Altertümer, Taf. 16.
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auf; auch die anderen typologisch älteren Stücke mit älteren kaiserzeitlichen Typen: ebenso findet sich die jüngste Form (5) z. B. in der auch sonst durch jüngste Typen charakterisierten U. 413; über F. 2 ist schon gesprochen. Von den Mittelformen kommt eine F. 3 (290) in einer Latèneurne und in stark latènischer Umgebung, die andern sämtlich in Urnen kaiserzeitlicher Art vor.

Scheren.

VAM 54, 21. Eiserne Klingen in Art der geraden Messer, durch halbrunden Bügel 116 ) verbunden, sind in Körchow in 25 Gräbern vertreten, einmal in zwei Exemplaren (25); leider fast alle in einem so schlechten Erhaltungszustande, daß sich näheres darüber nicht sagen läßt. Eine größere und stärkere Form (etwa 24 cm lang, deutlich besonders in U. 17) und eine zierlichere (etwa 17 cm, Taf. XI, 78, U. 14) lassen sich unterscheiden.

In 17 Fällen finden sie sich mit Waffen oder Sporen, sind also dem Männerinventar zuzurechnen, und man hat sie, da sie oft mit Sporen zusammen auftreten, als Mähnenscheren angesehen. Anderseits erweist z. B. der Fund von Jüllinge 117 ), daß Scheren auch Frauengräbern nicht fremd sind, und sie können sehr wohl zum Haarschneiden gedient haben, zumal sie anderwärts (schon in der Mittellatènezeit) oft mit anderem Toilettegerät zusammen vorkommen 118 ). Es könnten daher die Körchower Gräber, in denen sie allein (2 Fälle), mit Messer (3), mit Schnalle (1), Messer und Schnalle (2) gesellt sind, auch als Frauengräber angesprochen werden. In die vorrömische Zeit, der die Form entstammt, reichen die Scheren hier wie auch sonst im Norden nicht hinein, sie sind wohl auch dem latènischen Kulturgut zuzurechnen, welches über Böhmen den nördlichen Germanen zu Beginn der Kaiserzeit übermittelt wurde.

Messer.

Messer (stets von Eisen) bilden den häufigsten Bestandteil der Grabausstattung, sowohl in der langen wie der halbrunden


116) Die Formen mit absetzendem, rundem Griffabschluß (Déchelette a. a. O. S. 1283) fehlen, kommen aber in dem verwandten Dobrichov vor (Pič 78, 11, 16).
117) S. Müller, S. 15, 18.
118) Déchelette a. a. O.
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Form: 87 Stücke in 62 Gräbern, beide Arten gleich häufig. In 31 Fällen finden sie sich zusammen mit Waffen; wie weit die anderen Gräber Frauengräber vorstellen, ist nicht bestimmbar; nach anderweitigen sicheren Beobachtungen sind die Messer, und zwar in allen Formen, Gemeingut, beider Arten.

Eine Sonderung zwischen Latène= und kaiserzeitlichen Formen ist

auch hier nur zum Teil durchführbar.

1. Lange gerade Messer (VAM 54, 22), die meisten schlank und schmal, erst gegen das Ende der Periode breiter. Der Rücken ist gerade oder leicht gewölbt, die Spitze oft leicht in die Höhe gerichtet 119 ). Der Griff meist scharf absetzend nach beiden Seiten, seltener (dies die ältere Form) mit dem Messerrücken eine Linie bildend. Der Griff ist eingerichtet für die Aufnahme einer Schale von Holz oder Knochen, von der vielfach Reste erhalten sind, und bildet meist eine gleichmäßig starke rechteckige Angel (Taf. XI, 79, U. 95), seltener eine breite Griffzunge; diese ist rechteckig (Taf. XI, 80, U. 141) oder ist nach dem Ende verjüngt (Taf. XI, 81, U. 94). Ein Griffabschluß am oberen Ende ist nur einmal vorhanden (263, br. Knauf), zweimal eine Grifffessel (Bronzeband und Eisenband) und ein Schlußknopf der Scheide (beide in 95). Die Länge ist nur selten noch bestimmbar, sie beträgt dann 11 bis 19,5 cm, die größte Breite 4 cm.

43 Stücke.

2. Halbrunde Messer (VAM 54, 23), eine alte, schon in der früheren Eisenzeit weit verbreitete Form, die aber, auch in stattlichen Exemplaren (Taf. XI, 82, U. 421, 10,5 cm lang) bis an das Ende der älterkaiserzeitlichen Periode sich hält. Die Schneide ist gleichmäßig halbrund, der Rücken konkav vom flachen Segment bis zur tiefen Einbuchtung. Die Länge beträgt 5 bis 14, die Breite des Blattes 2 bis 5,5 cm. Überwiegend in Männergräbern und dann als Rasiermesser aufzufassen 120 ), aber doch auch Frauengräbern nicht fremd. 41 Stücke.

3. Halbrundes Messer mit Griff (VAM 54,. 24); überhaupt nur in einem Exemplar (Taf. XI, 83, U. 25, 10,5 cm lang), zusammen mit einem geraden und einem halbrunden, und zwar


119) Beispiele der "geschweiften" Messer VAM 54, 25 (Rachow) Pr. Z. X S. 137, aber die Aufbiegung der Körchower Messer ist bedeutend geringer.
120) Neergaard, Aarböger 1916 S. 282.
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nicht in der Zwischenform des geraden 121 ), sondern in der jungen des geschwungenen Griffs. Das vereinzelte Vorkommen dieser Form ist bezeichnend für den älteren und männlichen Charakter des Grabfeldes: nach zahlreichen anderen Funden, besonders dem Grabfelde von Rachow, aber auch Darzau, Jüllinge, gehören diese Messer überwiegend dem weiblichen Inventar; sie fallen, wenigstens in der stark geschwungenen Form, an das Ende der Periode.

Messerschärfer.

Vierkantige, nach unten sich verbreiternde Stange mit Abschluß in einer runden Öse, in der ein Ring hängt, 8 bzw. 9 cm lang. Das nicht gerade häufige Gerät (Abb. 84 = Taf. IX, 26, Urnenfeld von Raguth) kommt auch in Dobrichov 122 ) vor und gehört nach dem Befunde von Fohrde 123 ) an das Ende der Periode.

Nur zwei Stücke: 40, 421.

Sichel.

Arbeitsgeräte sind bekanntlich in Gräbern eine außerordentliche Seltenheit. Ein Körchower Grab (95) enthält eine Sichel, und zwar in einer seltenen Form, mit übergreifenden Lappen zur Befestigung des Griffs. Die Klinge ist stark gebogen; Länge 18, Breite bis 4 cm (Taf. XI, 85). Ähnliche, auch mit Lappen, gehören schon der Latènezeit an, reichen aber bis in die spätrömische Periode 124 ).


121) Für die Entwicklung der Form gute Belege in dem interessanten, durch die Fibeln als früh gekennzeichneten Felde von Kl. Kreuz Westhavelland, Stimming, Mannus VII S. 342.
122) Pič Taf. 72,15.
123) Voß=Stimming, Vorg. Altertümer von Brandenburg Abt. V Taf. 13, 15.
124) Déchelette a. a. O. S. 1382, mit Lappen Szombathy, Idria (Mitt. d. präh. Komm. I Wien 1905) S. 321, 115. Die neuen Ausgrabungen an der klassischen Stelle von Latène haben ergeben, daß Klingen der hier besprochenen Art auch mit einem allerdings kurzen Schaft vorkommen, dann also nicht mehr als Sicheln, sondern als Sensen zu bezeichnen sind. Vgl. Vouga, Musée Neufchâtelois 1914 Taf. V (auch 8. Ber. d. röm.=germ. Komm. Frankfurt 1917 S. 86). Gleiche Geräte finden sich auch in römischen Kastellen (z. B. in Hofheim s. Ritterling Nass. Annal. 40 Taf. 40, 191) und werden dort zum Abschneiden von Gebüsch, zum Zurichten von Faschinen u. ä. gedient haben.
Jungrömisch z. B. im Vimosefunde. Engelhard S. 26.
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Pfriemen.

Pfriemen (aus Eisen) sind in 13 Gräbern gefunden, davon achtmal mit Waffen, sind also dem männlichen Inventar zuzurechnen 125 ); in den vier anderen Fällen lagen sie mit halbrunden Messern zusammen. Die gleiche Erscheinung, Messer = und Pfriemen, tritt in der jüngeren Bronzezeit auf (dort daneben Pinzetten), und man pflegt diese Pfriemen als Toilettegegenstände ("Tätowiernadeln") aufzufassen. Ob man das auch hier darf, dafür liegt kein Anhalt vor. Auffallend ist jedenfalls die sehr geringe Stärke und Kleinheit. Größere, bis 11 cm, sind selten. Die Griffe, aus Horn oder Knochen, sind zum Teil erhalten. Ein Beispiel, 7 cm l., Abb. 86 (= Taf. IX, 28, U. 97-104), ferner Taf. XI, 87, U. 421.

Pinzetten.

Wie überhaupt selten in der römischen Eisenzeit, so hier nur in einem Exemplar (97/104), länglich, mit leicht verbreitertem Blatt, mit Tragring, Länge etwa 6 cm. Das Exemplar Abb. 88 (Taf. IX, 27) stammt von Wotenitz, gleicht aber dem Körchower ganz.

Nadeln

fehlen fast ganz; auch das entspricht dem allgemeinen Charakter des Grabfeldes, das weibliches Inventar nur in verschwindender Menge enthält. Nur Gr. 421 enthielt eine einfache Bronzenadel (Bruchstück) mit rundlichem Kopf in einer bei den Fingerhutnieten und sonst beliebten Form (Taf. XI, 89). Bruchstücke eiserner Nadeln in zwei anderen Gräbern sind unsicher.

Nähnadeln fehlen ebenso wie Spindelsteine und andere sonst damit verbundene Gegenstände weiblichen Gebrauches (Perlen, Kämme).

Trinkhörner.

Von den Trinkhörnern, die nach der bekannten Cäsarstelle 126 ) bei den alten Germanen ein geschätztes Gerät waren und die wohl fast ausschließlich aus Rinderhörnern bestanden,


125) Belege aus Dänemark Neergaard, Aarböger 1916.
126) Caes. Bell. gall. VI, 28.
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sind in den Gräbern die Beschläge vielfach erhalten 127 ). Eine Besonderheit von Körchow ist, daß sie hier mit Waffen zusammen gefunden sind, während die Trinkhörner sonst zu der weiblichen Ausstattung gehören. Die Abweichung fügt sich der Ge=


127) Nachweise s. S. Müller, Nordiske Fortidsminder II 1 S. 8, 15, 20, 29. Almgren, Mannus V S. 275. Über Mecklenburg VAM S. 318. Seitdem sind auch Funde bekannt gegeben, in denen vollständige Beschläge, zum Teil auch das Horn selbst, erhalten waren: Atters in Angermannland (Almgren, Fornvännen 1909 S. 313 Abb. 10), Jüllinge auf Lolland (S. Müller a. a. O.), Lübsow, Kr. Greifenberg i. P. (Pernice, Präh. Zeitschr. IV, 1912 S. 142.) Danach hat Pernice eine neue Rekonstruktion gegeben, die von den älteren (z. B. VAM 54, 31 = Abb. 90) in einigen Stücken abweicht; P. nimmt an, daß
Abb. 90
das Horn zum Tragen (am Gürtel?) bestimmt gewesen sei, daß daher die Tragbänder annähernd gleich groß und in der Mitte ein größerer Ring zum Einhaken angebracht gewesen sei. Solche Ringe fehlen aber in den Funden durchaus. Überall, auch in Lübsow selbst, hat der Mittelring nur eine Größe, wie sie zur Verbindung der Klammern nötig ist, an den schönsten Stücken (Atters und Jüllinge) fehlt er überhaupt. Dies und die Lage in den Gräbern von Jüllinge, wo er mit Kasserolle, Sieb, Ton= und Glasgefäßen, also dem zum Trinkgelage gehörenden Gerät, auf einem Haufen lag, nicht am Körper selbst angelegt war, spricht überhaupt dagegen, daß die Trinkhörner regelmäßig getragen wurden, sie waren auch zu groß dazu, daß sie vielmehr an den Wänden hängend aufbewahrt wurden. So erklärt sich auch, daß sie (in Jüllinge und Gotland) mit weiblicher Ausstattung zusammen auftreten. Über die Länge der Riemen läßt sich ja nichts aussagen, aber wir besitzen doch auch bronzene Tragketten aus einzelnen Gliedern, die ein vollständiges Bild geben (Fornvännen a. a. O. Almgren, Ältere Eisenzeit Gotlands I Taf. 19 Abb. 282); danach sind die beiden Seiten des Trägers nicht gleich, sondern, wie es ja auch praktisch ist, die zweiteilige bedeutend kürzer. Auch geht aus den schwedischen Stücken hervor, daß die Befestigung der Kette nicht immer am Mündungsrande angebracht war, (  ...  )
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samtheit der Körchower Erscheinungen trefflich ein. In den jüngeren Gräbern, zu deren Hauptvertretern Jüllinge und Lübsow gehören, sahen wir das weibliche Inventar überwiegen. Ob die Frau auch die Herrschaft über die Trinkhörner, die in der älteren Zeit der Mann hatte, gewonnen hat, so wie sie auch den Schlüssel führt? Es wäre ein hübscher Zug Kulturgeschichte.

An Einzelheiten sind erhalten:

1. Beschläge vom Mündungsrande sind mit Sicherheit in Körchow nur aus U. 95 (mit Endbeschlag, ohne Tragriemenglieder, es sind kleine schmucklose Reifen) vorhanden.

2. Beschläge des Tragriemens enthielten (zusammen mit Endbeschlägen) die reichen Waffenurnen 120 und 421; ergiebiger nur 120. Es sind längliche Klammern, die Oberseite ausgeschnitten und stark profiliert und durch Nieten mit halbrunden Köpfen mit der Unterseite verbunden 128 ), in einem Falle ist der Nietkopf flach. Die Profilierung ist genau dieselbe, wie sie die Schildhalter aufweisen. Erhalten sind aus 120, sämtlich mit noch anhängendem kleinen Ringe, 4 Glieder, bestehend aus Klammer und kleinem Niete (für Mündungsrand oder besonderen Beschlagreif), 1 Glied aus 3 Klammern und Ring für das Mittelstück (Taf. XIII, 91), 1 Glied aus Klammer und größerem Niet (für das Knaufende), dazu einige Bruchstücke; aus 421 drei kleine Teile derselben Art.

3. Endbeschläge. Eine Entwicklung ist deutlich erkennbar. Während sie auf der älteren Stufe klein, wenig aus=

128)


(  ...  ) sondern oft auch an einem besonderen Beschlagreifen (z. B. Almgren a. a. O. Taf. 10, 149), wie in der Rekonstruktion VAM 54, 31 vorausgesetzt war. Diese ist also richtig; zu ändern ist nur die Form des Schmuckhängestückes am Mündungsrande, welches ja sehr den Klammern für den Lederriemen gleicht; andere Formen des Mündungsschmuckes s. z. B. Sitzungsberichte der Prussia 1909 Heft 22, Westpreuß. Provinzialmuseum 1905 Taf. 71, 3. Also kleine Variationen sind vorhanden; so auch an den Trägern. In Jüllinge ist es ein gleichmäßiger einteiliger, in den meisten Fällen, so auch Lübsow und Körchow, war die eine Seite zweiteilig, die andere einteilig; für zwei zweiteilige Seiten finde ich nur ein Beispiel (Schiersberg bei Flensburg. Mestorf, Urnenfriedhöfe Taf. VIII, 10). - Diese germanischen Trinkhörner wurden im Rheingebiet auch in Glas nachgeahmt. Vgl. das schöne Stück von Aachen, Bonner Jahrb. 122, 1912, Beilage S. 75 Abb. 46.
128) Ganz gleiche, auch in der Kopfbildung der Nieten, z. B. in Jüllinge, a. a. O. S. 15 Abb. 23.
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geprägt, unten rund abschließend sind, nehmen sie später, entsprechend der stilistischen Richtung, eine sehr kräftige Profilierung an und schließen in einer Scheibe ab. Es sind beides römische Formen, wie sie als Abschluß der verschiedensten Gegenstände allgemein sind 129 ), So dient die Form 1 als Schlußknopf bei Schwertern und Dolchen, und es ist durchaus nicht sicher, ob nicht Knäufe wie der aus unserer U. 7 einer Schwertscheide angehören.

Formen:

1. Klein, rund, mit kleinem Scheitelknopf, auf einer Hohlkehlebasis aufsitzend 130 ). Taf. XIII, 92, U. 7, 95 zwei Stücke; (dabei noch ein dritter Endknauf von Form 2. Auf das Zusammenvorkommen ist kein größeres. Gewicht zu legen, da die Urne nicht fachmännisch gehoben ist, doch ist es sehr wohl möglich, da auch sonst diese ältere Form in den jüngeren Abschnitt hineinreicht).

2. Stark profiliert, die Fußscheibe flach 131 ) oder vertieft, karniesartiges Mittelstück, zweite Scheibe, Röhre, die gerade oder in Lappen abschließt 132 ). Die Form kommt in süddeutschen Germanengräbern, dem Kastell von Hofheim und in Böhmen in einer Umgebung vor, z. B. mit Augenfibeln, die in die Mitte des ersten Jahrhunderts führt 133 ). Im Norden scheint sie im allgemeinen jünger zu sein (vgl. den Fund von Jüllinge) und wird auch von Almgren seiner Periode IV, 2 zugeschrieben.

3 Stücke: 120, 4 cm lang (Taf. XIII, 93), 95, 6 cm lang (Taf. XIII, 94), 421, mit Lappen.

Fibeln.

Fibeln zum Zusammenhalten des Gewandes treten auch in Körchow zahlreich auf, aber nur ausnahmsweise zu zweien


129) Form 2 hat z B. das Ende des Füllhorns der Statuette von Manderow VAM S. 362.
130) Almgren, Gotland 10, 157, Mannus V S. 572 Abb. 20. Aus dem jüngeren Abschnitt Hemse auf Gotland Fornvännen 1908 S. 310, 217, Pič mehrfach, Lünow, Westhavelland, Mannus IV Taf. 44.
131) Die Übergangsform mit leicht gewölbter Fußscheibe (Almgren 19, 156) ist in Mecklenburg nicht gefunden.
132) Almgren 19, 291-294, Mannus V S. 572, 28.
133) Schumacher in Lindenschmit Alt. u. h. V. V, 1175 Ritterling a. a. O. Pič S. 94 u. s.
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(4 Fälle), was doch sonst Regel ist 134 ). Die Verwendung von mehreren Fibeln wird im allgemeinen Frauensitte gewesen sein; dementsprechend ist die Zahl in Körchow prozentual geringer als in den "weiblichen" Grabfeldern wie Fuhlsbüttel und Darzau. Daß die Fibeln auch von Männern getragen wurden, erweisen die 19 Funde mit Waffen.

A. Latèneformen.

1. Die "hannoversche Sonderform" der Mittellatènefibel, (Z. f. E. 1911 S. 685 Abb. 51), ein Typ, der trotz seiner altertümlichen Konstruktion überall in eine späte Latènezeit gehört, ganz wie die formenverwandte "windische" Fibel 135 ); br. u. eis. Taf. XII, 95, U. 319. 3 Stücke.

2. Geschweifte Drahtfibel, meist mit unterer Sehne und spitzem Fuß, einmal mit trapezoidem, stets von Eisen; ähnlich Z. f. E. 1911 S. 688 Abb. 56; Kostrzewski, Ostgermanische Kultur der Spätlatènezeit 1915 S. 37. Taf. XII, 96 (Schema). 6 Stücke in 5 Gräbern.

3. Geknickte Drahtfibel mit oberer Sehne (Z. f. E. 1911 S. 688 Abb. 55, Kostrzewski S. 32 Abb. 17), von Eisen. Taf. XII, 97, U. 379. 2 Stücke.

4. Übergangsform von der geknickten Drahtfibel zur "Nauheimer": Taf. XII, 98, U. 168 (eis.), mit einem Exemplar (br.) der im allgemeinen als jung angesehenen Form 12. Ein Stück.

5. "Nauheimer" Bandfibel (Zeitschr. f. Ethn. 1911 S. 689, Abb. 60). Der Fuß geschlossen und mit Löchern versehen 136 ). Taf. XII, 99, U. 167 (eis.), zusammen mit einer "Trompetenfibel" F. 13. Ein Stück.

Außerdem finden sich eiserne Latènefibeln, deren Form nicht genauer bestimmbar ist, alle von Eisen, in 5 Urnen. Die Urnen , in denen die Fibeln gefunden sind, tragen mit Ausnahme von 167 und 379 sämtlich Latènecharakter; diese Gräber werden meist auch zeitlich einer älteren Stufe angehören.


134) Hostmann a. a. O. S. 46.
135) S. jetzt auch Almgren, S. 6. Kostrzewski a. a. O. S. 23. Schwantes in Niedersächsische Urnenfriedhöfe I S. 9.
136) Zu der entwickelungsgeschichtlich wichtigen Form auch Kiekebusch, Einfluß der germanischen Kultur 1907 S. 69, Almgren, Mannus V S. 270.
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B. Übergangsform zu den "frührömischen".

Mit unterer Sehne, geschweiftem Bügel, geschlossenem Fuß.

6. Z. f. E. 1911 S. 689, Abb. 61. Almgren, Nordeuropäische Fibelformen, Stockholm 1897, 15. Die viel besprochene Form hat ein sehr weites Verbreitungsgebiet, besonders auch in den römischen Grenzprovinzen am Rhein, und gehört dort überwiegend dem zweiten Jahrhundert an. Typologisch schließt sie sich an die voraufgehenden Formen 2 f., und ihre Entstehung wird nicht viel jünger sein. Das einzige Exemplar unseres Feldes (E.), Taf. XII, 100, U. 189, liegt in einer Urne älterer Form zusammen mit einem Schildbuckel mit großköpfigen Nieten, scheint also älter zu sein.

7. Mit Knoten auf dem Bügel. Almgren 10, das dort abgebildete Exemplar 136 ): U. 20, br., mit Latènefibel, Taf. XII, 101. Ein Stück.

8. Gleich 7, aber mit stärkerer Verbreiterung des Bügels, Almgren 11. Taf. XII, 102, U. 433. Ein Stück.

C. Frührömische Formen (mit Sehnenhaken) 137 ).

I. Erste Gruppe (Almgren S. 144).

9. Mit zweilappiger Rollenkappe und durchbrochenem Nadelhalter (Almgren 24). Taf. XII, 103, U. 177 (Bronzeschale). Ein Stück.

10. Mit zweilappiger Rollenkappe und nicht durchbrochenem Nadelhalter (Almgren 26). Die auf dem Grabfelde am häufigsten vorkommende Form. Taf. XII, 104, U. 4, mit Lanzenspitze. 9 Stücke (Bronze und Eisen).

11. Gleich der vorigen, aber mit verbreitertem Fuß (Almgren 27, aber ohne Kamm). Taf. XII, 105, U. 43 (E.). Ein Stück.

12. Knieförmig gebogene Fibeln ohne Kamm (Almgren 138), einfache Form. Wir möchten die Entstehung dieses Typs trotz des hohen Nadelhalters höher hinaufschieben als Almgren, da er doch stark latèneartig anmutet; einmal in der Form: die Knickung hat in der Entwicklungsreihe der frührömischen Fibeln keinen Ausgangspunkt, wohl aber in den


136) Zu der entwickelungsgeschichtlich wichtigen Form auch Kiekebusch, Einfluß der germanischen Kultur 1907 S. 69, Almgren, Mannus V S. 270.
137) Wo nichts bemerkt, von Bronze.
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Latèneformen (Z. f. E. 1911 S. 688, 54, 55; s. oben Nr. 3), und auch die Einkerbung am Fuße kann sehr wohl auf Latèneformen wie Almgren 16 zurückgehen. Ferner aber spricht das Zusammenvorkommen mit einer echten Latènefibel in U. 168 und die Stellung der Urne 308 auf einem Teile des Grabfeldes, der sonst reinen Latènecharakter trug, für ein höheres Alter. Taf. XII, 106, U. 308. 3 Stücke (Bronze).

Augenfibeln, die in den verwandten böhmischen Gräbern und auch sonst so häufig sind, fehlen auffallenderweise auf dem Grabfelde durchaus, sie kommen überhaupt in Mecklenburg nur spärlich vor. VAM S. 323.

13-16. Kräftig profilierte Fibeln (meist "Trompetenfibeln"). Die älteren Almgrenschen Typen finden sich auf dem Grabfelde nicht; es erscheinen nur die vollentwickelten, meist eingliedrig und fast stets aus Bronze.

a. (13) Mit kürzerem Halsteil, geringerer Schweifung, umgeschlagener Sehne (Almgren 75), Taf. XII, 107, U. 167. 8 Stücke, darunter zwei zweigliedrige.

b. (14) Mit gekerbtem Bügel (Almgren 76, eine seltene, nur in wenigen Exemplaren bekannt gewordene Form): Taf. XII, 108, U. 94.

c. (15) Mit längerem Halsteil, stärkerer Schweifung (Almgren 77). Nur ein unsicheres Stück.

Die Trompetenfibeln gehören also zu dem Inhalt der am reichsten ausgestatteten Gräber, ihre elegante Form erfreute sich offenbar besonderer Beliebtheit. Die Gesamterscheinung ihres Vorkommens berechtigt nicht dazu, wie Blume es für sein Gebiet getan hat 138 ), mit ihrer Hilfe einen jüngeren (mittleren) Abschnitt aus der ganzen Gruppe Tischler B, Montelius IV, auch hier auszusondern. Ihr wiederholtes Auftreten mit Latènetypen (Schwertern, Schildbuckeln, Urnen, Fibeln) warnt davor, sie zeitlich niederzudrücken. Über ein jüngeres Exemplar der Trompetenfibel s. u. (18).

d. (16) Vereinfachte Form, ohne Kopfscheibe, mit umgeschlagener Sehne (Almgren 102). Taf. XII, 109, U. 358.

II. Zweite Gruppe (nur Bronze).

17. Mit zweilappiger Rollenkappe, jüngere Form (Kappe länger und schmaler als bei Form 9; Spirale länger, Kamm schärfer; Almgren 28). Taf. XII, 110, U. 163. 4 Stücke.


138) A. a. O. S. 24.
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18. Trompetenfibel jüngerer Form (Kamm nur auf der oberen Seite des Bügels, Almgren 79 f.). Ein Stück.

19-21. Knieförmige Fibeln ohne Kamm, entwickelte Formen.

a. (19) Bügel drahtförmig (Almgren 139). Taf. XII, 111,

U. 97-104, mit Furche für Silberdraht. Ein Stück.

b. (20) Bügel breit, mit seitlichen Knöpfen 139 ) (Almgren 144). Taf. XII, 112, U. 120 (längs des Bügels und an den Rändern der Knöpfe gekörnter Silberdraht; die Verzierung der Nadelscheide liegt auf der anderen Seite). Ein Stück.

c. (21) Bügel bandförmig (etwa Almgren 145/146). Ein Bruchstück.

Der Bestand dieser zweiten Gruppe ist also wesentlich geringer als der der ersten, und nur die Fibel F. 18 aus U. 413 wird durch die Form der Urne und die Beifunde der jüngeren Zeit gesichert. Tief in den Abschnitt IV, 2 reichen die Gräber nicht hinein. Die jüngsten Fibelformen der frührömischen Zeit (Deckplattenfibeln, Almgren 149 f. und ähnliche) 140 ) treten in Körchow überhaupt noch nicht auf, so daß der Abschluß des Grabfeldes vor dem Ende der frührömischen Periode, also vor der "jüngsten Stufe" Blumes sicher ist und in die zweite Hälfte des zweiten Jahrhunderts zu setzen.

Unbestimmbare Fibelreste fanden sich noch in vier Gräbern.

Ringschmuck

kommt in Körchow nur ganz vereinzelt vor, wie er in der ganzen Periode wenig gebraucht wird.

An Fingerringen enthielt U. 261 einen Spiralring aus einfachem Bronzedraht (Durchm. 2 cm), Taf. XIII, 113 141 ), U. 123 Reste eines ähnlichen, U. 179 einen goldenen Ring in Art der jetzt üblichen Trauringe (innen flach, außen


139) Die interessante Form wird auf Latèneformen zurückgehen wie die von Giubiasco (Viollier, Anz. f. Schweizer A. K. 1907, XI, 175 a, 176), dem Norden aber durch römische Formen des ersten Jahrhunderts (wie Krüger, Röm.=germ. Korrbl. 1913 Abb. 9, 10, Ritterling, Nass. Annal. 40 S. 129 Nr. 242 f.) vom Rhein her vermittelt sein, ebenso wie die Einlage von Silberfäden. - Auch in Rondsen und Darzau sind ähnliche, hier in stark übertreibender Art, gefunden.
140) S. auch VAM Taf. 57, 53, f. und S. 325; in Mecklenburg besonders in Kothendorf und Kl.=Warin.
141) Ein ähnlicher aus Gotland, Almgren 228.
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leicht konvex) mit abflachender Längslinie an den Kanten. Durchm. 2 cm, Gewicht 5 gr, Taf. XIII, 114. Das Grab wird durch den Schildbuckel als männlich gekennzeichnet; sonst scheinen die Goldringe dieser Art weiblicher Bestattung anzugehören. Die Funde in Gotland und bei Jüllinge und Pustamin 142 ) setzen sie sicher in den jüngeren Abschnitt der Periode.

Halsringe fehlen hier wie überhaupt in der Periode.

Als Halsschmuck dienten wohl auch die kapselförmigen Anhänger (br.), von denen U. 139 ein (unvollständiges) Stück enthielt, flache Scheibe (1,75 cm Durchm.) mit röhrenförmiger Öse, sicher auch dem jüngeren Abschnitt angehörend 143 ). Taf. XIII, 115.

Gürtel.

Gürtel selbst sind nicht erhalten; unter den Metallstücken, die am Gürtel angebracht werden, haben neben den Schnallen besonders die Riemenzungen eine gewisse chronologische Bedeutung erlangt. Als solche, d. h. den metallenen Abschluß des freihängenden Riemenendes hat man die kleinen länglichen Geräte aufzufassen, die auf der einen breitern Seite gespalten und mit kleinem Stift versehen sind, während die andere stumpf, oft in einer geschmückten (profilierten) Endigung abschließt. Die breite Seite endet in einem Dreieck oder eine Geraden (einmal, U. 413, gezackt). In Körchow sind sie nur in sechs Gräbern gefunden, einmal in vier, einmal in drei, zweimal in zwei Exemplaren. Nur in Waffengräbern und demnach männliches Inventar.

Wir scheiden vier Formen, sämtlich der römischen Zeit zugehörend 144 ). Die Körchower Stücke sind sämtlich von Bronze.

1. Einfach, unverziert. 4 bis 7 cm lang. Taf. XIII, 116, U. 94. 5 Stücke.

2. Stark profiliert durch Einschnürungen, vorspringende Scheiben u. ä., sicher unter römischem Einfluß 145 ), 3,5 bis 5 cm lang. Taf. XIII, 117, U. 94. 3 Stücke.


142) Almgren 227, S. Müller, Jüllinge S. 4, 39. Neergaard, Aarb. 1912 S. 111, 29, 1906 S. 276 (von Gjennem bei Apenrade). Walter, Pommersche Monatsbl. 1918 S. 34.
143) Über die Verbreitung der Form Bezzenberger Prussia XXII S. 101, Blume a. a. O. S. 92. Auch in Jüllinge: Müller S. 18, 23.
144) Die Chronologie der römischen Riemenzungen hat Almgren, Mannus V S. 272 und Gotland S. 18, 37 festgelegt.
145) Blume a. a. O. S. 53, 57.
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3. Nur mit abschließendem Knopf verziert, 6-7 cm. Taf. XIII, 118, U. 413. 4 Stücke.

4. Der Abschluß eine flache Scheibe mit Sternverzierung, 5 cm l. Taf. XIII, 119, U. 413.

Die Form 3 ist eine Vereinfachung von Form 2 und gehört sicher an das Ende der Periode; noch jünger ist Form 4. Auch Form 2 wird nach der Analogie der ganz gleich gebildeten Nadelköpfe 146 ) erst dem Schlußabschnitt zuzuschreiben sein. Form 1 bleibt zweifelhaft.

Zum Gürtelschmuck gehören auch kleine, meist bronzene Beschläge 147 ), doch sind ähnliche als Beschläge von Holzkästen gesichert 148 ), und die Bestimmung ist nicht immer sicher. Es sind kleine rechteckige Platten mit Nieten auf der Unterseite.

1. Ohne Gegenplatte, br. od. eis., 1,5 bis 3 cm lang, 5 Stücke.

2. Mit Gegenplatte (VAM 55, 34), br. od. eis., 2,2 bis 4 cm lang, Taf. XIII, 120, U. 420; einmal besteht die Platte aus drei Scheiben, Taf. XIII, 121, U. 94. 5 Stücke.

Wichtig der Befund von 42, wo der Beschlag auf einer starken Eisenplatte aufsitzt.

Einmal auch mit einer Niete, die durch die Platte durchgreift und eine starke Hakenplatte hat 149 ).

3. Profilierte Beschläge; zweifelhaft, ob hierher gehörend; die Profilierung ist die an römisch beeinflußten Geräten vielfach auftretende; ohne Gegenplatte, 3 cm lang, Taf. XIII, 122, U. 94. 3 Stücke (br.).

Mit Vorbehalt sei hier auch ein Stück aus U. 268 erwähnt (Taf. XIII, 123), das Bruchstück einer runden Bronzescheibe von ursprünglich etwa 4 cm Durchm. Das Metall ist spiegelnd blank, der Rand mit einer Reihe von innen heraus gepunzter kleiner Striche verziert. An zwei Stellen Nieten zur Befestigung. Für einen Spiegel, wie ein ähnlich geformtes Stück aus gleicher Zeit in Dänemark gefunden ist 150 ), ist das Stück zu klein; es mag


146) Wie Hostmann, Taf. XI, 5, 14.
147) Almgren , Gotland S. 18, 41. Nass. Annal. 34 Taf. III, 34, dort als Beschläge des Hängeschurzes des Cingulum aufgefaßt.
148) S. unten S. 68 und S. Müller, Jüllinge S. 6. Bezzenberger a. a. O. S. 90, 70.
149) Also ähnlich wie Almgren, Gotland S. 18, 22.
150) S. Müller, Ordning 131.
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auf einem Gürtel= oder Wehrgehenkriemen aufgesetzt gewesen sein, in der Art, wie es nach römischem Muster in der jüngeren römischen Periode vielfach geschehen ist 151 ), vielleicht ist das Stück sogar selbst römischer Import.

Zweifelhaft bleibt auch die Bestimmung eines kleinen (3,3 cm lang) bronzenen Verbindungsgliedes aus Urne 406 (Taf. XIII, 124): Platte mit runder Scheibenendigung, auf der anderen Seite kleiner starker halbrunder Bügel, der mit einem trapezförmigen Lappen zur Platte zurückgreift; der Lappen ist nach unten gebogen und soll offenbar etwas festklemmen (Leder?). Es könnte das Gegenglied zu einem Gürtelhaken sein, doch ist es dazu reichlich klein, und Gürtelhaken gehören im allgemeinen nicht mehr in die frührömische Periode. Auch gehört es noch seiner ganzen Formengebung an das Ende der Periode.

Schnallen.

Die Befestigung des Gürtels durch einen geschlossenen Bügel mit beweglichem Dorn, also eine Schnalle, ersetzt mit der frührömischen Zeit die alten Gürtelhaken. Dieser kommt auf dem Körchower Felde überhaupt nicht mehr vor. Sicher haben die Germanen allgemein den bei den römischen Soldaten gebräuchlichen Gürtel mit seinen Einzelheiten übernommen. Die ältesten und einfachsten Formen der eigentlichen Schnalle bestehen aus einem gleichmäßigen runden Ringe mit Dorn; sie beginnen schon in der Latènezeit.

Eine Art Vorform bildet das folgende, gewöhnlich mit dem Namen "Ringspange" oder, nicht glücklich, "Ringfibel" bezeichnete Gerät, ein

1. Runder offener Bronzering mit Knöpfen an den Enden, ganz überwiegend aus Bronze 152 ) (VAM 55, 41). In einem dänischen Grabe 153 ) ist die "Ringfibel" auf Zeug aufgenäht, nicht an einem Riemen, gefunden; zugleich beweist der Fund, daß die Form bis an das Ende der älteren römischen Periode reicht. Auch am Rhein setzt die sehr ähnliche "Fibelschnalle in Omegaform" im ersten Jahrhundert ein und reicht in das zweite 154 ). Da andererseits das Vorkommen in alt=


151) Ebd. 390 u. s.
152) Mestorf, Zeitschr. f. Ethn. 1884 S. (27). Knorr a. a. O. S. 34, 33.
153) S. Müller, Jüllinge S. 23, mit Nachweisen.
154) Nass. Annal. 34 S. 47.
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eisenzeitlichen Gräbern gesichert ist 155 ), hat das kleine Gerät eine lange Lebensdauer. In Körchow fanden sich zwei Stücke in der sehr reichen Urne 120 mit männlicher Ausstattung (Taf. XIII, 125).

2. Gleichmäßig rund (VAM 55, 42). Die abgebildete Schnalle Taf. XIII, 126, U. 95 hat verkröpften Dorn 156 ). 4 Stücke (eis.).

3. Rundlich. Die Weiterentwicklung ist die, daß der Teil, an dem der Dorn befestigt ist, gestreckt wird und so ein Segment (gerader Steg) entsteht; selten: 2 Stücke (eis.). Vielleicht gehören hierhin die Bruchstücke aus 5 Urnen.

4. Annähernd halbrund (VAM 55,44, Almgren, Gotland 241). Des weiteren wird der Steg länger und bildet etwa das Segment eines 3/4 Kreises. Oft ist der Bügel scharfkantig, der Dorn mit medianer Rinne, Taf. XIII, 127, U. 94. 6 Stücke (eis.), davon 124, 139 ungewöhnlich groß, 301 scharfkantig.

5. Halbrund, einfach. 8 Stücke (eis.).

6. Halbrund, der Bügel quergekerbt (Almgren, Gotland 243). 2 Stücke (br.).

(Ovale Schnallen kommen in Körchow noch nicht vor.)

7. Rechteckig, einfach; mit der vorigen durch Zwischenstufen, an denen die Ecken gerundet sind, verbunden (Almgren, Gotland 247). Charakter der jüngeren römischen Periode 157 ). 6 Stücke (eis.).

Bei allen bisherigen Formen bestand der Bügel aus einem Stücke. Es wird nun aber der Steg auch aus einem besonderen Stück gebildet, einer kleinen rundlichen Stange, die durch Löcher in den Endigungen von Bügel und Dorn gesteckt wird ("Zweigliedrige" Schnallen):

8. Rundlicher Bügel mit langen Schenkeln (VAM 128, 55), Bronze, eine junge, vereinfachte Form eines weiter verbreiteten alten Typs 158 ). An dem Körchower Stück ist noch


155) Nachweise bei Mestorf und Knorr; vgl. auch den Befund von Sorge (Anhalt), Sächs.=Thüring. Jahresschrift l903 S. 58 und Taf. 4.
156) Ein ähnliches Stück von Dobrichov Pič 80, 17.
157) Gute Beispiele auch in den "Römergräbern" von Lübsow und Pustamin (Mus. Stettin).
158) Nachweise Almgren, Gotland S. 9, 136 und Mannus V S. 272. Schumacher in Lindenschmit A. u. h. V. V S. 374; häufig in Böhmen Pič S. 94 u. s. S. auch Blume a. a. O. S. 49. Das älteste norddeutsche Stück Schumann, Kultur Pommerns 4, 42. Zur römischen Grundform Ritterling, Nass. Annal. 40 S. 152.
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die Entstehung aus der römischen Schnalle mit eingerollten Bügelenden an der Verbreiterung des Bügels merkbar. Taf. XIII, 128, U. 28. Ein Stück.

9. Rechteckig (Almgren, Gotland 250, aber dort mit Beschlagplatte): Taf. XIII, 129, 116 (eis., ungewöhnlich langgestreckt). Taf. XIII, 130; U. 413 (br., mit starker Profilierung). 2 Stücke.

Bronzebeschläge ("Beschlagplatten", "Riemenkappen"), wie VAM 55, 43, die über den Gürtel überfassen, hat nur ein stark verbogenes, im einzelnen nicht zu erkennendes Bruchstück

aus U. 421

Über ein ans der Formenreihe herausfallendes Stück s. oben S. 66.

Auch eine Aufteilung der Schnallen auf die beiden Abschnitte der frührömischen Periode ist nicht voll durchführbar. Die Zweigliedrigkeit ist nicht entscheidend. Form 8 ist schon dem älteren Abschnitt zuzuschreiben. Ferner wird Form 2 und 3 dahin zu rechnen sein, während 6, 7, 9 auch hier wie nach den Untersuchungen Almgrens und Blumes dem jungen Abschnitt zufällt. Die genauere Zuweisung von 4 und 5 muß offengehalten werden.

Ein Beschlagstück unbestimmter Art

enthielt die interessante U. 139; es ist das einzige silberne Stück des großen Feldes, eine kleine halbkugelige Schale (1 cm Durchm.) mit doppeltem geperltem Rande, mit Eisenstift (Taf. XIII, 131). Die Bestimmung muß unsicher bleiben. Im Vimosefunde finden sich ähnliche Knöpfe aus Silber und Bronze vielfach als Besatz von Schwertgriffen, Schwertscheiden, Ortbändern, Schilden, Riemen usw. 159 ), während sie der älteren frührömischen Zeit unbekannt sind. Das Stück ist ein weiterer Beleg für den späten Charakter von U. 139.

Beschläge von Holzkästen.

Ein Holzkasten scheint in U. 11 gelegen zu haben. Von seinen Beschlägen stammen wohl ein stärkeres gerades Eisenstück mit Spuren von Bronze und zwei eiserne Tragringe, ferner (mit Holzspuren) zwei bronzene Beschläge, die an die oben besprochenen Riemenbeschläge erinnern: rhombischer Mittelteil,


159) Engelhard a. a. O. 5, 21. 6, 5. 9, 77, 84. 13, 41. Auch in Darzau Hostmann 9, 9.
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kleine Scheiben mit Nieten an den Enden; der eine 7,5 cm lang mit unverzierter unterer Platte 160 ), der andere 4 cm lang ohne untere Platte (Taf. XIII, 132). Auffallend ist, daß der Holzkasten, der sonst der weiblichen Ausstattung eignet, hier wie auch in 139 mit Waffen gefunden ist. - Auch in U. 129 und 139 lagen einfache viereckige Beschläge aus Bronzeblech, wie sie anderwärts sicher Holzkästen zugehören 161 ); in 139 auch ein sonst nicht unterzubringendes, vielleicht hierher zu rechnendes massives Beschlagstück. Ob auch einige Bronzebänder und Krampen aus 110 hierhin gehören, bleibe dahingestellt. Die dazu gehörenden Schlüssel fehlen in Körchow. - Ein Beschlag, der auch an Holzkästen angebracht sein kann, ist oben S. 65 beim Gürtelschmuck besprochen.

Würfel.

In dem bevorzugten Grabe 120 sind auch drei prismatische Würfel (Taf. XIII, 133) und neun Astragalen (Taf. XIII, 134) gefunden; von den ersteren nur einer näher erkennbar, im Feuer verbogen, ursprünglich etwa 8 cm lang. Die Langseiten sind leicht vertieft, alle gleichmäßig geformt, die Schmalseiten leicht gerundet, die Augen zeigen die Zahlen 1, 3, 6, 4. Ähnliche Würfel, aber etwas kleiner, enthielt das zeitlich gleichstehende Grab von Gr. Kelle (VAM 59, 90); hier waren die Flächen alle gleichmäßig platt, die Zahlen sonst gleich denen von Körchow, an Stelle der 1 aber keine. Es sind, soweit ich sehen kann, die einzigen Würfelfunde aus frührömischen Gräbern, aber sehr ähnliche sind in großer Anzahl auf dem Hradischt bei Stradonitz gefunden 162 ), also auf demselben Gebiete, welches für die frührömische Kultur des Landes maßgebend gewesen ist. In der jüngeren römischen Periode kommen sie auch sonst vor, z. B. in Vimosefunde (eine Seite leer, die andern mit 3, 6, 4) und reichen in die jüngere Völkerwanderungszeit hinein 163 ). Grab 120 gehört auch der Fibel nach zu den späteren des Grabfeldes.


160) Ein ganz gleiches Stück aus Dobrichov Pič 71, 1, ein ähnliches aus Jüllinge S. Müller, Abb. 42; sehr ähnliche auch in Hofheim, N. A. 40 Taf. XV, 84, 95, S. 163 als Zierbeschläge von Riemen aufgefaßt.
161) Almgren, Gotland S. 43. S. Müller, Jüllinge S. 24.
162) Pič II 2 Taf. 44.
163) Engelhard a. a. O. S. 11. Rygh, Norske Oldsager 176, Eyvind de Lange, Bergens museums aarbok 1917 S. 19.
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Die Würfelform ist die klassische der tali, doch pflegen dort die Seiten in verschiedener Weise gewölbt zu sein 164 ).

Funde echter Astragalen 165 ) außerhalb des römischen Reiches sind mir nicht bekannt geworden.

Urnenharz

enthielt nur die sonst leere Urne 355.

Schleifsteine.

Aus dem Sammelfunde 97-104 stammt ein Schleifstein aus "altem Sandstein", vierseitiges Prisma, die Schmalseiten abgerundet, 26 cm lang, die Längsseiten alle benutzt, 3,75 und 4 cm breit (Taf. XIII, 135).

Ein zweiter aus U. 408, flach vierseitig, unregelmäßig, Schmalseiten abgerundet, 18,5 cm lang, die Längsseiten, von denen nur eine benutzt ist, 2 und 4 cm breit 166 ).

Natürliche Steine

ohne Gebrauchsspuren fanden sich mehrfach. So in 421 ein formloser Feuerstein, in 112 und 120 längliche, in 118, 121, 219, 327 rundliche Quarzite. Der Sinn dieser Beigaben entzieht sich bisher der Deutung.

 



164) Daremberg=Saglio, Dictionnaire des antiquités Heft 46, 1912 S. 29. Daß, wie unsere Beispiele zeigen, bei dem mindestwertigen Wurfe, dem canis, die Zahl auch ganz fehlen kann, wird dort nicht erwähnt
165) Daremberg=Saglio a. a. O. S. 28.
166) Sehr ähnliche z. B. von Kl. Kreuz, Westhavelland. Mannus VII Taf. 43, 24. Auch in einem Kriegergrabe von KI. Grauden, Oberschlesien, sind Schleifsteine (sogar drei zusammen) gefunden. Pr. Z. X S. 142.
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Anhang 1.

Verzeichnis der Urnen von Körchow.


Ausgrabung von 1891.

  1. Zerdrückt. Schwarz, dickwandig. F. 3. Unter dem Rande längliche Wulstleiste. Zweireihiges Winkelband aus kleinen Strichen. Furchen zum Fuß.
  2. Zerdrückt. Braunrot. F. 3, klein. Der obere Teil unverziert, dünne Furchen zum Fuß.

[3. Bronzeurne.]

  1. Zerdrückt. Schwarz. F. 3, aber anklingend an ostdeutsche Formen wie Mertins, Urgeschichte Schlesiens 272. Ein Henkel. Drei= bis vierreihiges flüchtiges Dreieckband aus seichten Furchenstrichen.
  2. Zur Unkenntlichkeit zerdrückt.
  3. Zerdrückt. Schwarz. F. unsicher. Rädchen, zweireihig; Hängedreiecke. Linien zum Fuß.
  4. Zerdrückt. Braun. F. etwa 3, 5; klein. Ornamentaler Henkel.

[8. Bronzeurne.]

  1. Zerdrückt. Braun. F. 8. Unter dem Rande längliche Wulstleiste. Zweireihiges Rädchen (fein). Mäander, Streifen aus Senkrechten mit Schräglinien.
  2. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Zweireihiges Rädchen. Mäander mit Gruben an den Ecken; hängende Halbkreise., Fußlinien.

[11. Bronzeurne.]

  1. Zerdrückt. Braun. F. 8. Zwei= bis vierreihiges Rädchen (derb). Reihe von Winkellinien, Hängedreiecke, Fußlinien.
  2. Zerdrückt. Braun. F. 8. Zwei= bis dreireihiges Rädchen (fein). Mäander, Hängedreiecke. Streifen mit Winkellinien.
  3. Zerdrückt. Braun. F. wohl 8. Zwei= bis vierreihiges Rädchen. Dreieckband (unter Mäander?, der obere Teil fehlt). Linien zum Fuß.
  4. Zerdrückt. Braun. F. unsicher, vielleicht 3 (od. 8?). Linien in Furchenstich (Nachahmung der Rädchenlinien). Band aus Winkeln, Hängedreiecke. Linien zum Fuß.
  5. Zerdrückt. Braun. F. 9; klein. Zwei= bis dreireihiges Rädchen. Mäander, Streifen mit Schräglinien zum Fuß. Auf dem Boden vier Winkel (Spitze nach innen).
  6. Zerdrückt. Braun, dickwandig. F. wohl 2. Anscheinend unverziert.
  7. Zerdrückt. Braunrot. F. 7; klein. Zwei Parallelstrichlinienpaare. Strichstreifen zum Fuß.
  8. Zerdrückt. Schwarz. F. 7. Rädchen (fein). Zwei Streifen mit Schräglinien (in verschiedener Richtung). Streifen mit sich kreuzenden Doppellinien zum Fuß.

[20. Bronzeurne.]

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  1. Drei ineinander gedrückte Urnen. Schwarz. F. 8, 9. Rädchen. A. Hängedreiecke, mit Parallellinien gefüllt. Hängedreiecke. Streifen zum Fuß, mit verschieden gerichteten Schräglinien gefüllt. B. Mäander, stehende Halbbögen. Strichlinien zum Fuß. C. Mäander. Hängedreiecke. Strichlinien.
  2. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 4. Zwei= bis vierliniges Rädchen. Mäander, Linienstreifen zum Fuß. Boden abgedreht mit konzentrischen Wülsten.
  3. Zerdrückt. Braun, dickwandig. F. 7-9. Vierliniges Rädchen. Linienstreifen zum Fuß.
  4. Zur Unkenntlichkeit zerdrückt.
  5. Drei ineinander gedrückte Urnen. A. Braun (derb). F. wohl 7-9. Zwei= bis vierliniges Rädchen. Mäander. Linienstreifen zum Fuß. B. Braun. Drei= bis vierliniges Rädchen. Hängedreiecke, Linienstreifen. C. Schwarz. Vierreihiges Rädchen. Mäander mit Gruben an den Ecken. Linienstreifen zum Fuß.
  6. Zerdrückt. Schwarz. F. wohl 7-9. Zwei= bis fünfliniges Rädchen. Schrägstrichlinie, Mäander, Band mit Schrägstrichstreifen. Linienstreifen zum Fuß.
  7. Schwarz. F. 9. Zwei= bis dreiliniges Rädchen. Doppelband von rechteckigen Feldern, die abwechselnd leer oder mit Rädchenlinien gefüllt sind, Hängedreiecke. Linienstreifen zum Fuß. Henkel mit flügelartigen, an den Enden in Scheibe mit Vertiefung abschließenden Fortsätzen. Obere Weite 25, Höhe 27,5, größter Umfang (22,5 von unten) 96 cm. Taf. VI, 30.

[28. Bronzeurne.]

  1. Zerdrückt. Schwarz. F. wohl 7-9; groß. Zwei= bis vierreihiges Rädchen. Mäander, stehende Bögen. Linienstreifen zum Fuß.
  2. Zerdrückt. Braun, dünnwandig. F. wohl 8. Ein= bis zweiliniges Rädchen (fein). Verzierung ungewöhnlich: Mäander, Wellenlinie, Streifen mit Winkellinien; auf dem Boden fünfspeichiges Rad mit nach oben abgehendem Strahlenrande; alle Linien von kleinen Gruben unterbrochen.
  3. Zerdrückt. Schwarz, dickwandig. F. 9. Zweiliniges Rädchen. Mäander; rundlicher Wulst unter dem Rande.
  4. Ganz zerdrückt.

[33, 35. Bronzeurnen.]

  1. Zerdrückt. Hellbraun. F. 9. Fünf. bis neunliniges Rädchen. Mäander, Hängedreiecke. Breite Linienstreifen zum Fuß.
  2. Schwarz. F. 7. Ein= bis zweiliniges Rädchen. Drei Streifen mit Zickzacklinien in abwechselnder Richtung; Streifen mit Winkellinien. Streifen zum Fuß, abwechselnd zweiteilig mit Schrägstrichen in verschiedener Richtung und dreiteilig, der mittlere Streifen leer, die anderen mit Schrägstrichen in verschiedener Richtung. - Ornamentaler Henkel, mit runden seitlichen Erweiterungen. Auf dem Boden Kreuz. O. W. 19, H. 15, gr. U. (8 von unten) 75 cm. Taf. V, 19.
  3. Ganz zerdrückt.

[38. Bronzeurne.]

  1. Zerdrückt. F. anscheinend 8. Braun. Zwei= bis vierliniges Rädchen. Mäander, Winkelband. Hängedreiecke, Linienstreifen zum Fuß.
  2. Zerdrückt, nur der untere Teil. F. etwa 9. Zweiliniges Rädchen. Linienstreifen. zum Fuß.
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  1. Braun, schmucklos; Hals höher als gewöhnlich. F. 9. O. W. 17, H. 11, gr. U. (6 von unten) 65,5 cm.
  2. Zerdrückt. Schwarz. F. 8 oder 9. Rädchen, zweiliniger Mäander.
  3. Braun. F. 9. Zweireihiges Rädchen. Doppelband von Winkellinien. Linienstreifen zum Fuß. O. W. 23, H. 25, gr. U. (21 von unten) 91 cm.
  4. Ganz zerdrückt.
  5. Zerdrückt. Braun, F. 9. Zweilinges Rädchen. Mäander. Winkelband mit Gruben, Mäander. - Hängedreiecke, Linienstreifen.
  6. Braun. F. 7. Im allgemeinen unverziert (einige flüchtige Strichbündel ohne Muster). O. W. 20,5, H. 13, gr. U. (10 von unten) 74 cm.
  7. Braun. F. 9. Zweiliniges Rädchen. Mäander seltener Form: längliche Rechtecke mit Dreiecken an den inneren Schmalseiten. Hängedreiecke, durch die die Linienstreifen durchgehen: an allen Ecken Gruben. O. W. 20,5, H. 14, gr. U. (10 v. u.) 80, B.=W. 8 cm.

48-93. Zerstörte Urnen, von denen nur Scherben gesammelt werden konnten.

48-68. Schwarz. F. in einzelnen Fällen 3-5, 7, meist 8, 9. überwiegend Rädchenmäander.

69-93. Braun. F. meist 8, 9. Einzelheiten: 73: Henkel mit kleiner Lochöse und Flügelfortsätzen; 74: rundlicher Wulst; 75: Mäander aus kleinen Schrägstrichen (nicht Rädchen).

[94, 95, 96. Bronzeurnen.]

  1. Bruchstück. Braun. F. 10. Zwei= bis dreiliniges Rädchen. Mäander. Hängebögen. Linienstreifen zum Fuß. H. 10 cm. Taf. VI, 32.
  2. Bruchstück. Braun. Streifen aus Schrägstrichbündeln (nicht Rädchen). Henkel mit Flügelfortsätzen.
  3. Bruchstück. Braun. Vierliniges Rädchen. Mäander. 100. Bruchstück. Braun. Zweiliniges Rädchen. Mäander. Winkelband von ausgezogenen Linien.
  4. Bruchstück Braun. Zweireihiges Rädchen. Band aus drei parallelen Winkellinien. Henkel.
  5. Bruchstück. Hellbraun. Seltenes Ornament. Band von Dreiecken mit Furchenlinien in abwechselnder Richtung.
  6. Bruchstück. Schwarz. Zweiliniges Rädchen. Streifen mit Schräglinien zum Fuß.
  7. Bruchstück. Rötlichbraun. Seltenes Ornament. Parallele Striche, kleine Gruben. Ausgrabung von 1905.
  8. Braun. F. 7. Zwei= bis fünfliniges Rädchen. Winkelband, aufgelöster Mäander. Hängedreiecke, Linienstreifen zum Fuß. O. W. 27, H. 19, gr. U. (13 von unten) 105 cm.
  9. Zerdrückt. Braun. F. 8 (?). Zwei= bis vierliniges Rädchen. Winkelband, Mäander. Hängedreiecke, Linienstreifen zum Fuß.
  10. Zerdrückt. Braun. F. 8 (?). Rädchen. Fünf Parallellinien, unterbrochen durch die vierreihigen Fußstreifen.
  11. Zerdrückt. Braun. F. 8. Furche. Drei= bis vierliniges Rädchen. Mäander. Linienstreifen zum Fuß. Henkel.
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  1. Braun. Kleine Tasse (?) mit steilen Wänden, Furchen um die Wandung (der Boden ist beschädigt, vielleicht handelt es sich um den Fuß einer Urne etwa wie Form 10). O. W. 7,5, H. 4,5, B.=W. 7 cm. Taf. VI, 33.
  2. Zerdrückt. Schwarz, klein. F. 3 (?). Winkelband mit Punktsaum.
  3. Zerdrückt, nur der untere Teil. F. wohl 4.
  4. Dunkelbraun. F. 8. Zwei= bis vierliniges Rädchen. Aufgelöster Mäander. Hängebögen. Breite Streifen zum Fuß: zwei Bänder mit aufrechten Schrägstrichen. Kleiner Henkel, darunter das Ornament der Fußstreifen. O. W. 26,5 H. 19,5, gr. U. (17,5 von unten) 105 cm, Taf. V, 25.
  5. Zerdrückt. Braun. F. 3 oder 8 (?). Winkelband (ungewöhnlich groß) aus vier Strichlinien. Strichlinienpaare zum Fuß.
  6. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Zwei= bis dreiliniges Rädchen. Mäander. Band von parallelen Winkellinien mit Gruben an den Enden.
  7. Zerdrückt. Naturbraun. F. 5 (?). Zweiliniges Rädchen. Winkelband, Mäander. Hängebögen, Strichlinien zum Fuß.
  8. Der obere Teil fehlt. Braun, groß. F. 8. Zwei= bis vierliniges Rädchen. Hängedreiecke, Streifen zum Fuß, in denen abwechselnd aufrechte Winkellinien und sich kreuzende Linie. Ursprüngliche Höhe etwa 21 cm.
  9. Ganz zerdrückt. Braun. F. 8. Zweiliniges Rädchen. Mäander. Linienstreifen zum Fuß.
  10. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Dreiliniges Rädchen. Mäander. Linienstreifen zum Fuß. Henkel.
  11. Zerdrückt. Schwarz. F. 4 (?).
  12. Schwarz, schön. F. 8. Ein= bis vielfaches Rädchen. Reihe runder Gruben. 3 Reihen schachbrettartig gestellter Felder (zur Hälfte mit senkrechten Rädchenlinien), an den Ecken Gruben. Hängedreiecke, breite Streifen mit Schräglinien. Furche am Wandungsansatz. Vertiefter Boden. O. W. 32, H. 25,5, gr. U. (18,5 von unten) 124, B.=W. 11,5 cm. Taf. V, 26.
  13. Zerdrückt. Braun, dickwandig. F. 3 (?) oder ähnlich. Der obere Teil leicht fassettiert. Schmales Band dünner Linien mit Schrägstrichbündeln.
  14. Zerdrückt. Braun. F. 8 (?). Zwei bis dreiliniges Rädchen. Mäander.
  15. Zerdrückt. Schwarz. F. wohl 8. Zwei= bis dreiliniges Rädchen. Streifen mit Schrägstrichbündeln Mäander. Linienstreifen zum Fuß.
  16. Zerdrückt. Braun. F. 2 (?). Schrägbündel aus Furchenlinien. Ähnliche Bündel zum Fuß. Am Bodenansatz drei Parallelfurchen.
  17. Zerdrückt. Braun. F. 9. Ein= bis zweiliniges Rädchen. Mäander. Hängedreiecke, Linienstreifen zum Fuß.
  18. Zerdrückt. Schwarz. F. 9. Zweiliniges Rädchen. Mäander. Ausgezogene Striche zum Fuß.
  19. Zerdrückt Braun. F. besonders, nicht näher bestimmbar (3 f.?) Rand in Art der älteren Eisenzeit stark nach außen gebogen. Schwacher umlaufender Wulst, Winkel aus Doppellinien mit Gruben an den Ecken. Die ganze Wandung entlang dichte Striche, senkrecht und wagerecht, dazwischen glatte Streifen zum Fuß.
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  1. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 3. Winkelband mit Punktsaum. Striche zum Fuß.
  2. Zerdrückt. Schwarz. F. 8 (?). Zwei= bis vierliniges Rädchen. Mäander. Hängedreiecke, Linienstreifen zum Fuß.
  3. Rotbraun. F. 3. Durch Furchen getrennte Streifen zum Fuß, z. T. glatt, z. T. etwas gerauht. O. W. 25, H. 20,5, gr. U. (13 von unten) 99 cm. Taf. II, 9.
  4. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Winkelband aus zwei Strichreihen. Henkel.
  5. Braun, dickwandig. F. 2. Unverziert. O. W. 20, H. 16,5, gr. U. (9,5 von unten) 84 cm.
  6. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 4. Ein= bis zweiliniges Rädchen. Band von Winkellinien.
  7. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 4. Furchenstriche zu Fuß.
  8. Rotbraun, ursprünglich schwarz. F. 4, aber mit sehr geringer Ausbauchung (etwa = VAM. 61,106). Unverziert. O. W. 23, H.19,5, gr. U. (14 von unten) etwa 90 cm.
  9. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Sich kreuzende, mit Punkten umsäumte Striche.

[137. Holzeimer.]

  1. Zerdrückt. Naturbraun. F. 8 (?) Kleine Wulstlinie. Punktreihe. Sechsliniges Rädchen. Anscheinend Mäander.
  2. Der Rand fehlt. Schwarz. Die größte in Körchow gefundene Urne. F. 4. Metopen aus Bündeln flüchtiger flacher Striche; Kreuze aus Strichbündeln. Am Fuß drei umlaufende Furchen. Um den Fuß lag ein Holzring mit Bronzescheiben oder Bronzeknöpfen. O. W. 47 (die ursprüngliche nur wenig geringer), H. 30,5, gr. U. (25 von unten) 168, B.=W. 15 cm, Taf. III, 15, oben Abb. 18.
  3. Zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  4. Zerdrückt. Braun. F. etwa 8. Zweiliniges Rädchen. Aufgelöster Mäander. Hängedreiecke, Linienstreifen zum Fuß.
  5. Nur eine Scherbe. Schwarz. F. wohl 4. Band von punktgefüllten mit den Spitzen zusammenstoßenden Dreiecken.
  6. Zerdrückt, nur der Fuß erhalten. Schwarz. F. 4 oder ähnlich.

[144. Zerdrückt. Bronzeurne.]

  1. Nur zum Teil erhalten. Hellbraun, derb, ungeglättet. F. wohl 4. Unverziert.
  2. Beschädigt. Braun. F. etwa 3.
  3. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 3. Band von hängenden Dreiecken mit Punkten.
  4. Braun, vielleicht ursprünglich schwarz. F. 7, aber höher als gewöhnlich. Verzierung selten: Fünf Parallelreihen eingestochener Punkte, dazwischen Parallelfurchen. Ornamentaler Henkel mit Flügeln. O. W. 16,5, H. 16, gr. U. (10,5 von unten) 69. B.=W. 8 cm. Taf. V, 21.
  5. Zerdrückt. Braun, groß. F. etwa 2. Unverziert.
  6. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. etwa 4. Doppelte Punktlinien sich kreuzend.
  7. Zerdrückt. Braun. F. wohl 3 oder ähnlich. Parallelstriche, Winkelband. Striche zum Fuß.
  8. Zerdrückt. Schwarz. F. 4, mit weniger scharfem Umbruch. Sich kreuzende Linien mit Punktumsäumung. Furchenlinien zum Fuß. Henkel.
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  1. Zerdrückt. Braun. F. 9 (?). Zweiliniges Rädchen. Winkelband, an den Ecken Kreise.
  2. Zerdrückt. Braun. F. 9. Zwei= bis vierliniges Rädchen. Mäander. Hängedreiecke, Linienstreifen.
  3. Schwarzbraun. F. 2. Rand fassettiert. Zwei Parallelstriche. Strichpaare zum Fuß. Ornamentaler Henkel (stehender Halbkreiswulst). O. W. 25, H. 19, gr. U. (12 von unten) 99 cm, Taf. II, 7.
  4. Nur der Fuß. Schwarz, klein. F. 6. B.=W. 5 cm.
  5. Nur eine Scherbe. Rotbraun, einfach.
  6. Rotbraun. F. 2. Rand fassettiert. Zwei Parallelfurchen. Der Halsteil glatt, sonst rauh. Ornamentale Henkel (stehender Halbkreiswulst). O. W. 24,5, H. 24, gr. U. (9 von unten) 99, B.=W. 13 cm, Taf. II, 6.
  7. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Kreuzband mit Punktsaum. Furchen zum Fuß. Henkel.
  8. Beschädigt. Schwarz. F. 4 (weniger scharfes Profil). Punktlinien. Hängebögen, Kreise mit Mittelpunkt. Kleiner Henkel.
  9. Zerdrückt. Schwarz. F. 4 oder ähnlich. Band aus mit den Spitzen zusammenstoßenden punktgefüllten Dreiecken. Henkelöse.
  10. Zerdrückt. Braun. F. ungefähr 7. Ausgezogene Linien. Hängedreiecke, Striche zum Fuß.
  11. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Zwei= bis vierliniges Rädchen. Mäander. Strichlinien zum Fuß. Kleiner Henkel.
  12. Zerdrückt. Braun, dickwandig. F. unsicher.
  13. Beschädigt. Rotbraun. F. 7. Striche zum Fuß zwischen je einem Horizontalstrich O. W. 20, H. 21, gr. U. (14 von unten) ungefähr 97 cm.
  14. Ganz zerdrückt. Schwarz. Form unsicher. Vierliniges Rädchen. Linienstreifen zum Fuß.
  15. Beschädigt. Braun, gut gearbeitet. F. 8. Zwei= bis vierliniges Rädchen. Mäander (stark aufgelöst). Hängedreiecke, Strichstreifen zum Fuß. Henkel, klein mit Flügeln. Fuß etwas abgesetzt. O. W. 22,5, H. 14, gr. U. (5 von unten) ungefähr 77 cm.
  16. Zerdrückt. Braun. F. 2 (oder 3 ?). Schmales Wulstband. Furche. Winkelband aus vier Furchen=Bündeln. Größerer Henkel.
  17. Zerdrückt. Schwarz. F. wohl 4.
  18. Zerdrückt. Braun, dünnwandig. F. 4. Parallelstriche zum Fuß.
  19. Zerdrückt. Schwarz, dünnwandig. F. 4.
  20. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Rauhe Streifen zum Fuß. Kreuz aus Parallellinien auf dem Boden.
  21. Zerdrückt. Rotbraun, einfach. F. 7 (?).
  22. Zerdrückt. Schwarz. F. 4 Unverziert. Breiter Bandhenkel.
  23. Zerdrückt. Braun. F. etwa 4. Zwei Parallelbänder (ausgezogen) mit Schrägpunktlinien. Parallelstreifen zum Fuß
  24. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 3.

[177. Bronzeurne.]

  1. Zerdrückt. Schwarzbraun. F. 8. Zweiliniges Rädchen. Mäander, Parallellinienstreifen zum Fuß, von denen aufsteigende Äste oben abgehen. Ornamentaler Henkel: Flügel mit eingebogenen Enden.
  2. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 4. Der obere Teil leicht fassettiert. Punktlinien: Zwei Parallele, Hängebögen. Henkel.
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  1. Schwarz. F. 4, aber weniger scharf profiliert. Winkelband aus seichten Furchenbündeln. Strichlinien zum Fuß. Bandhenkel. O. W. 18, H. 21, gr. U. (1,5 von unten) 81, B.=W. 10 cm. Taf. III, 14.
  2. Nur der untere Teil erhalten. Braun, gleichmäßig rundlich, etwa = VAM 47, 40. 49, 52. Die ganze Wandung rauh.
  3. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 4. Einstrichiges Winkelband. 183. Zerdrückt. Rotbraun, dickwandig. F. 2 (?).
  4. Nur der untere Teil. Braun. F. wohl 8. Striche zum Fuß.
  5. Zum Teil hergestellt. Braun. F. 6. O. W. urspr. etwa 12, H. urspr. etwa 12, gr. U. (8 von unten) 50, B.=W. 5,5 cm.
  6. Zerdrückt. Hellbraun. F. unsicher, anscheinend spätrömisch (VAM 67, 54 od. ähnl.). Wulstiges Band mit rundlichen Gruben.
  7. Nur der Fuß. Schwarz. etwa 4, klein. (B.=W. 5,5 cm).
  8. Nur der untere Teil. Schwarz. F. etwa 4. Striche zum Fuß.
  9. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. etwa 3.
  10. Nur der Boden. Schwarz. F. etwa 4.
  11. Zerdrückt. Braun. F. 2 (?). Winkelband aus Strichbündeln. Strichpaare zum Fuß.
  12. Nur einige Scherben. Schwarz. F. 4 (?). Parallellinien, Winkelband aus Dreistrichstreifen. Kleiner scharf einziehender Fuß.
  13. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Winkelband mit Punktsaum.
  14. Zerdrückt. Schwarz, rundlich. F. 2 (?). Zum Fuß gehend Linien und Streifen mit Schrägpunktlinien.
  15. Zerdrückt. Hellrotbraun. F. 3 (?). Hals und Rand fehlt. Parallelstriche zum Fuß.
  16. Oben beschädigt. Schwarz, groß. F. ungewöhnlich, ähnlich 2, aber weniger stark ausbiegend. Zwei tiefe Furchen. Starker Bandhenkel mit tiefen Längsfurchen. H. noch 22,5, gr. U. 1,4 v. u.) 1,10, B.=W. 13 cm.
  17. A. B. Zwei gleichgeformte Urnen, die kleinere (mit kleinen Gebeinen) in der größeren stehend, wohl Bestattung von Mutter und Kind. Schwarz. F. 4. Die größere unverziert, die kleinere mit Hängebögen aus zwei Punktlinien und mit Henkel. O. W. 15 [12], H. 14,5 [11], gr. U. (8,5 [7] von unten) 64 [51,5], B.=W. [5] cm.
  18. Schwarz. F. 7. Streifen mit zweireihigen Rädchenschräglinien. Striche zum Fuß. O. W. 19,5, H. 16,5, gr. U. (10,5 von unten) 78,5 cm. Taf. V, 20.
  19. Zerdrückt. Schwarz. F. 3 oder ähnlich. Band mit Querstreifen zum Fuß.
  20. Hellrotbraun. F. 5 (Ausbauchung höher liegend). Band von mit den Spitzen zusammenstoßenden, punktgefüllten Dreiecken. Henkel. O. W. 22, H. 17,5, gr. U. (12,5 von unten) 90, B.=W. 9,5 cm.
  21. Braun. F. 7. Verzierung ungewöhnlich: breite Streifen (bis 11 cm) mit unregelmäßigen Senkrechten zum Fuß. O. W. 23,5, H. 16, gr. U. (11 von unten) 88, B.=W. 9,5 cm. Taf. V, 23.
  22. Zerdrückt. Schwarz, rundlich. F. etwa 2.
  23. Zerdrückt. Rotbraun. F. 3 oder ähnlich. Furchenstriche zum Fuß.
  24. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 4. Winkelband aus Punktlinien.
  25. Der Rand fehlt (absichtlich abgebrochen?). Rotbraun. F.1 Kleiner Henkel. Schmales Wulstband, Felder abgefaßt durch=
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Linien mit Punktsaum, eingeteilt durch Dreistriche. Diagonalen von Punktlinien (z. T. von Strichlinien eingefaßt). Streifen mit Schräglinien zum Fuß. O. W. noch 17,5, H. noch 15, gr. U. (9 von unten) 77, B.=W. 8 cm, Taf. II, 2.

  1. Schwarz. F. 4 (weniger stark profiliert). Unverziert. O. W. 21,5, H. 20, gr. U. (14,5 von unten) 96,5 cm.
  2. Zerdrückt. Schönes Stück. Schwarz. F. 3. Fassettierter Rand. Zwei Streifen Winkelbänder aus Strichbündeln. Zum Fuß Streifen z. T. leer, z. T. mit Schrägpunktlinien. Boden abgedreht (Mittelkreis, 2 Zonen). Henkel.
  3. Schönes Stück. Schwarz. F. 4. Zwei Bänder mit tiefen Schrägstrichbündeln. Ein gleiches Band am Fuß. O. W. 24, H. 22, gr. U. (17 von unten) 116, B.=W. 10,5 cm. Taf. III, 12.
  4. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 3. Winkelband aus dünnen Strichen.
  5. Schwarz. F. 2. Zwei Bänder mit Schrägstrichbündeln. Fassettierter Rand. O. W. 22, H 24, gr. U. (16,5 von unten) 95 cm. Taf. II, 4.
  6. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 3. Kreuzlinienband mit Punktsaum. Furchen zum Fuß.
  7. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 3. Zweistrichiges Winkelband zwischen zwei und drei Parallelen.
  8. Nur der untere Teil. Schwarz. F. etwa 3, 4. Zum Fuß Doppelstreifen mit sich kreuzenden Linien.
  9. Zerdrückt. Braun. F. 9. Ausgezogene Linien (zwei= bis dreireihig): Mäander mit Gruben an den Ecken. Hängedreiecke. Linienpaare zum Fuß. Ornamentaler Henkel mit Flügelfortsatz.
  10. Zerdrückt. Schwarz, groß. F. 4. Winkelband aus Doppellinien mit innerer Punktreihe.
  11. Braun. Zwischenform von F. 2 und VAM 5l, 67. Unverziert. O. W. 21,5, H. 22,5, gr. U. (14 von unten) 95 cm. Taf. II, 5.
  12. Stand mit der folgenden zusammen; diese höher. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. wohl 3.
  13. Wohl Kinderurne (kleine Gebeine). Der Rand fehlt. Rotbraun. F. 1. Wandung gleichmäßig gewölbt, eingezogener Hals. Unter dem Halse doppelter Wulst mit Schrägstrichen. Zwei Reihen sich kreuzender Doppelstriche zwischen schmalen Streifen mit Kerben, Strichpaare zum Fuß. Am Fuß Streifen wie oben. Boden mit Kreuz aus Doppellinien mit Kerben. Henkel. O. W. ung. 6, H. 16, gr. U. (7 von unten) 53,5 cm. Taf. II, 3.
  14. Zerdrückt. Braun. F. 4. Auf dem Boden Kreuz aus Strichpaaren.
  15. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Furchen zum Fuß.
  16. Zerdrückt. Braun. F. 4. Band aus Feldern; abwechselnd viergeteilt mit Schräglinien in wechselnder Richtung und zweigeteilt mit Kreuzlinien. Streifen mit Kreuzlinien zum Fuß.
  17. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Zweiliniges Rädchen. Streifen mit Schrägstrichen, Hängedreiecke, Linienstreifen zum Fuß. Stern= (Rad=) muster auf dem Boden.
  18. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 3. Unverziert.
  19. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. 4 oder ähnlich.
  20. Braun. F. 3, kleiner und einfacher als sonst. Ganz kleiner Henkel. O. W. 19, H. 12,5, gr. U. (8 von unten) 66,5, B.=W. 9 cm.
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  1. Zerdrückt. Braun, derb, einfach, rundlich. F. nicht weiter erkennbar. Furchen zum Fuß.
  2. Zerdrückt. Rot, derb. Rundlich. F. nicht näher erkennbar (ältereisenzeitlicher Charakter).
  3. Zerdrückt. Braun. F. 4 oder ähnlich. Schmales Band mit Schrägkerben. Strichbündel sich kreuzend, durch senkrechte Strichbündel unterbrochen.
  4. Zerdrückt. Schwarz. F. 4 oder ähnlich. Unverziert.
  5. Braun. F. 2, aber gleichmäßiger rundlich. Zwei abgefaßte Reihen mit dreistrichigen Winkelbändern. O. W. 15,5, H. 15,5, gr. U. (8 von unten) 71, B.=W. 7 cm.
  6. Nur der untere Teil erhalten. Braun, rundlich. F. etwa 2.
  7. Zerdrückt. Braunrot, derb. F. unkennbar.
  8. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Kreuzstrichlinien mit Punktsaum.
  9. Zerdrückt. Braunrot, derb. F. rundlich, nicht weiter erkennbar.
  10. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. etwa 4. Furchen zum Fuß.
  11. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 4. Unverziert.
  12. Zerdrückt. Rotbraun. F. etwa 3.
  13. Start beschädigt. Schwarz. F. 3. Rand stärker ausgebogen. Unverziert.

[239. Nichts bewahrt. 240. Bronzeurne.]

Ausgrabung von 1906.

[241. Kleine Bronzeschale.]

  1. Zerdrückt. Hellbraun. F. 9. Streifen mit Schräglinienbündeln (an den Enden Gruben), z. T. Rädchen. Streifen z. T. mit Schrägstrichen zum Fuß.
  2. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Streifen zum Fuß mit wagerechten und senkrechten Strichbündeln.
  3. Zerdrückt. Schwarz. F. 4 (?). Der obere Teil fassettiert. Kleine Hängedreiecke, abwechselnd mit Punkten oder leer.

[245. Bronzeurne.]

  1. Zerdrückt. Schwarz, klein. F. 4.
  2. Zerdrückt. Schwarz. F. 4 (?). Strichbündel (senkrecht und schräge) Strichbündel zum Fuß.
  3. Zerdrückt. Schwarz. F. 8 (?). Zweiliniges Rädchen. Flacher Bandwulst. Mäander. Hängebögen. Strichstreifen.
  4. Zerdrückt. Rotbraun. F. nicht näher bestimmbar, anscheinend im Charakter älterer Eisenzeit. Großer Henkel.
  5. Zerdrückt. Hellbraun. F. 8. Rädchen. Schachbrettstreifen. Breiter Streifen zum Fuß (mit Schräglinien).
  6. Ganz zerdrückt. Hellbraun. F. nicht näher bestimmbar(topfartig?).
  7. Zerdrückt. Rotbraun. F. nicht näher bestimmbar (Schale?). Ungewöhnlich hoher Rand. Eigenartige Verzierung: Furchen, zwischen denen erhöhte und vertiefte Zonen.
  8. Zerdrückt. Braun. F. 7 (?). Mäander aus Strichen mit Punktsaum.
  9. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Einreihiges Rädchen. Muster nicht mehr erkennbar. Striche mit Punktlinien zum Fuß. Henkel, kantig, mit Flügelfortsatz.
  10. Zerdrückt. Schwarz F. 4. Ausgebogener Rand. Doppelstrichiges Winkelband (ungewöhnlich groß). Henkel.
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  1. Zerdrückt. Braun. F. 3. Striche mit Punktsaum: einer wagerecht, sonst sich kreuzend.
  2. Zerdrückt. Hellbraun, dickwandig. F. 3 (?). Furchenstriche, oben abgefaßt; Winkelband, von gleichartigen eingefaßt.
  3. Zerdrückt. Schwarz, zierlich. F. 4. Fassettierter Rand. Doppel= und dreifache Striche: wagerecht, sich kreuzend, die Kreuze trennend. Furchen zum Fuß. Kleiner zierlicher Henkel.
  4. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. unkenntlich.
  5. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Der obere Teil fassettiert. Striche mit Punktsaum: abgrenzend, sich kreuzend (je ein Dreieck punktiert). Punktlinienpaare zum Fuß.
  6. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Doppel= und dreifache Striche: Winkelband, oben abgegrenzt.
  7. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Zwei= bis dreiliniges Rädchen. Mäander, stehende Bögen. Linienstreifen zum Fuß.
  8. Zerdrückt. Schwarz. F. 3. Winkelband aus Doppellinien, mit einfacher abgegrenzt.
  9. Zerdrückt. Schwarz. F. 3. Winkelband aus Doppellinien, mit Doppellinie abgegrenzt.
  10. Nur der untere Teil. Braun, klein. F. unbestimmbar. Verzierung eigenartig. Einliniges Rädchen. Am. Wandansatz zwei Linien, gegenständige Dreiecke mit Parallellinien gefüllt, drei Linien.
  11. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Furchen (abwechselnd Paare und einzeln) zum Fuß. Furchenpaar am Wandungsansatz. Auf dem Boden Kreuz von Furchenpaaren, in den Ecken Parallelpunktlinienpaare.
  12. Nur der Boden. Braun, einfach. F. 4.
  13. Schwarz. F. 4. Zwischen Punktlinien sich kreuzende Punktlinien, getrennt durch Parallelstriche, zwischen denen Punkte. Ornamentaler Henkel. O. W. 22, H. 21, gr. U. (13 von unten) 90,5, B.=W. 8,5 cm. Taf. III, 11.
  14. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Zwei= bis vierliniges Rädchen. Mäander, Hängedreiecke. Linienstreifen zum Fuß. Ornamentaler Henkel.
  15. Schwarz. F. 9. Drei Strichzonen: darin mit Rädchen, a) breite Schrägbündel, in wechselnder Richtung; b) Schräglinien; c) = a. Linienstreifen zum Fuß. O. W. 20,5, H. 16, gr. U. (9 von unten) 81, B.=W. 11 cm.
  16. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Fassettierter Rand.
  17. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Furchenpaare zum Fuß.
  18. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Furchenpaare zum Fuß.
  19. Zwei ineinander gedrückte Urnen. Schwarz. F. 8. Zweiliniges Rädchen. Mäander. Strichstreifen zum Fuß. A. Hängedreiecke mit Gruben. B. Winkelband über dem aufgelösten Mäander, stehende Bögen. Furchenpaar am Wandansatz. Henkel mit Flügelfortsatz.
  20. Zerdrückt. Braun. F. 8. Zwei= bis dreiliniges Rädchen. Mäander. Hängedreiecke. Linienstreifen zum Fuß. Ornamentaler Henkel mit Flügelfortsatz.
  21. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Zweiliniges Rädchen. Mäander.
  22. Zerdrückt. Schwarz. F. 7. Zweiliniges Rädchen. Mäander. Hängedreiecke. Linienstreifen.
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  1. Zerdrückt. Hellbraun, dickwandig. F. etwa 3. Vierstrichige Schrägstrichbündel mit Strichabgrenzung.
  2. Braun. F. 3. Furchen; Winkelband, eingefaßt. O. W. 25, H. 23, gr. U. (16 von unten) 101 cm.
  3. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 4.
  4. Zerdrückt. F. etwa 3. Linienstreifen mit Doppelkerben, Kreuzband zwischen Streifen. Streifen zum Fuß.
  5. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Unverziert.
  6. Zerdrückt. Rotbraun. F. etwa 3.
  7. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  8. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  9. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Größer als die vorigen.
  10. Zerdrückt. Schwarz. F. 3. Zwei Streifen mit Winkellinien (diese in flüchtiger Rädchenart). Streifen zum Fuß, abwechselnd glatt und nicht geglättet.
  11. Zerdrückt. Rotbraun, dickwandig, aber gut gearbeitet. F. etwa 3.
  12. Zerdrückt. Schwarz, dickwandig. F. 4.
  13. Schwarz. F. 4. Kreuzstrichband; die gegenständigen Dreiecke punktiert. Henkel. O. W. 26, Heft 21,5, gr. U. (16 von unten) 110, B.=W. 9,5 cm. Taf. III, 10. [291. Bronzeurne.]
  14. Zerdrückt. Schwarz, gut gearbeitet. F. 8. Zweiliniges Rädchen. Streifen mit Schräglinien, Mäander, Hängedreiecke. Linienstreifen zum Fuß.
  15. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Zwei= bis dreiliniges Rädchen. Doppelstreifen mit strichgefüllten Hängedreiecken.
  16. Nur der untere Teil. Rotbraun, dickwandig. F. 2.
  17. Nur der untere Teil. F. wohl 8. Rädchen. Linienstreifen zum Fuß.
  18. Zerdrückt. Schwarz. F. wohl 3. Punktlinien: gerade, Welle (Doppellinie).
  19. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Zweiliniges Rädchen. Mäander.
  20. Nur der untere Teil. Schwarz. F. 8. Linien mit stehenden Winkeln (diese in einlinigem Rädchen). Streifen zum Fuß.
  21. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Winkelband aus Doppellinien, eingefaßt mit je einer Linie.
  22. Zerdrückt. Hellbraun. F. unkenntlich.
  23. Braun. F. 9. Ausgezogene Linien mit Gruben an den Ecken. Aufgelöster Mäander, Hängedreiecke. Linien zum Fuß. O. W. 24,5, H. 16,5, gr. U. (10 von unten) 95, B.=W. 10,5 cm. Taf. VI, 28.
  24. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Striche mit Punktsaum: Eingefaßtes Kreuzlinienband.
  25. Unvollständig. Braun. F. 3 (oder 8, dann altertümlicher als die Mehrzahl). Felder mit einem diagonalen Strichpaar, getrennt durch senkrechte Dreistriche. Zum Fuß Streifen mit sich kreuzenden Doppellinien. O. W. 20,5, H. 19, gr. U. (13 von unten) ung. 82 cm.
  26. Nur der untere Teil. Schwarz, dickwandig. F. 4. Winkelband aus Doppellinien.
  27. Zerdrückt. Schwarz. F. 3. Band von Kreuzlinien mit Punktsaum, oben mit Doppellinie abgegrenzt Furchenlinien zum Fuß. Henkel mit scharfem Grat.
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  1. Zerdrückt. Rotbraun, dickwandig. F. 3. Eingefaßtes Band mit Schrägstrichbündeln (an denen zwei bis drei Gruben). Strichpaare zum Fuß.
  2. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 3. Striche zum Fuß.
  3. Zerdrückt. Braun. F. wohl 9 (höherer Rand). Seltene Ornamentik. Reihe rosettenartiger Vertiefungen (eingestempelt). Linien in "Kerbschnittart" (eingestempelte kleine Dreiecke): Winkelband, an dessen Schenkeln Rosetten, abgegrenzt mit doppelten bzw. einfachen Geraden. An der Wandung unregelmäßige Wagerechte, unterbrochen durch glatte Streifen zum Fuß.
  4. Zerdrückt. Rotbraun. F. anscheinend topfartig (2?). Winkelband. Eine Seite des Winkelbandes rauh gehalten. Die Wandung entlang Streifen mit abwechselnd senkrechten und wagerechten Linien.
  5. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Punktlinienpaare.
  6. Zerdrückt. Braun. F. 4 Zweiliniges Rädchen. Mäander. Linienstreifen zum Fuß. Zwei Furchen am Wandungsansatz.
  7. Zerdrückt. Schwarz. F. wohl 7. Zwei eingefaßte schmale Streifen: liegende Winkel bzw. Schräglinien in Rädchentechnik. Linien zum Fuß.
  8. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  9. Zerdrückt. Schwarz. F. 3. Eingefaßtes Winkelband aus Doppellinien. Linienpaare zum Fuß.
  10. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  11. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Ein= bis zweiliniges Rädchen Mäander. Linien zum Fuß.
  12. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  13. Schwarz. F. 4. Unverziert. Henkel. O. W. 20,5, H. 20,5, gr. U. (14,5 von unten) 90, B.=W. 11 cm.
  14. Ganz zerdrückt.
  15. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Ein= bis zweiliniges Rädchen. Mäander, Hängebögen. Linienstreifen zum Fuß.
  16. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. 8 flgd. Zweiliniges Rädchen. Mäander. Streifen mit hängenden Winkeln zum Fuß.

[322. Knochenhaufen, ohne Urne.]

  1. Zerdrückt. Braun, groß. F. 8. Zweiliniges Rädchen. Aufgelöster Mäander (Treppenmuster), Hängebögen. Linienstreifen zum Fuß.
  2. Zerdrückt. Braun. F. 8. Ein= bis zweiliniges Rädchen. Eingefaßtes Winkelband, Mäander mit kleinen Gruben in den Ecken. Ausgezogene Linien zum Fuß.
  3. Zerdrückt. Braun. F. 8. Zweiliniges Rädchen. Aufgelöster Mäander, Hängedreiecke. Linienband zum Fuß.
  4. Zerdrückt. Braun. F. 8. Zwei= bis dreiliniges Rädchen. Mäander, Hängedreiecke. Linienband zum Fuß.
  5. Schwarz. F. 7. Höherer Rand. Zwei schmale Streifen mit schrägen Punktlinien. Dreistriche zum Fuß, die Flächen mit (sehr) schrägen Punktlinien. O. W. 21,5, H. 19, gr. U. (13 von unten) 85, B.=W. 11 cm.
  6. Zerdrückt. Braun. F. 3 od. 7 (?). Dünne ausgezogene Linien. Eingefaßtes dreistrichiges Winkelband. Striche zum Fuß.
  7. Zerdrückt. Braun. F. 7 (?). Schmale Streifen mit (Rädchen) liegenden Winkeln bzw. Schräglinien. Linien zum Fuß.
  8. Zerdrückt. Schwarz. F. 3. Kreuzlinienband mit Punktsaum.
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  1. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Winkelband aus Punktlinien, Hängedreiecke aus Punktlinien. Furchen zum Fuß.
  2. Zerdrückt. Braun. F. 3 (?). Winkelband aus einstrichigen Furchen, abgefaßt mit tieferen Furchenpaaren und Grubenlinien. Bündel aus drei Furchen zum Fuß.
  3. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Ein= bis zweiliniges Rädchen. Leichter Wulst. Mäander.
  4. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Zwei= bis dreiliniges Rädchen. Mäander, Hängebögen. Linienstreifen zum Fuß.
  5. Zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  6. Nur der untere Teil. Rotbraun, derb. Wohl rundliche Schale älterer Eisenzeitart.
  7. Zerdrückt. F. 8. Zwei= bis sechsliniges Rädchen. Mäander, Hängebögen. Streifen mit Schräglinien zum Fuß.
  8. Zerdrückt. Schwarz. F. wohl 4. Auf dem Boden fünfstrichiges Kreuz. Am Wandungsansatz sich kreuzende Dreistrichlinien, eingefaßt von gleichen.
  9. Zerdrückt. Braun, einfach. F. unsicher, wohl rundliche Schale (ähnliche F. 2.)
  10. Zerdrückt. Schwarz. F. 3. Winkelband aus Doppellinien, zwischen denen Punkte.
  11. Zerdrückt. Braun, groß, schön. F. 8. Zwei= bis vierliniges Rädchen. Mäander, Hängebögen. Linienstreifen zum Fuß.
  12. Zerdrückt. Schwarz. F. 3. Striche mit Punktsaum. unregelmäßiges Muster: etwa Winkelband, abwechselnd mit Hängebögen.

Ausgrabung von 1911.

[343. Bronzeurne.]

  1. Zerdrückt; der obere Teil fehlt. F. unsicher. Drei= bis vierliniger Mäander, Hängedreiecke. Linienstreifen zum Fuß.
  2. Zerdrückt. Braun. F. etwa 2. Drei bis vierfache Striche. Mäander mit kleinen Gruben an den Ecken.
  3. Zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  4. Zerdrückt. Braun. F. 4. Furchen zum Fuß.
  5. Zerdrückt. Schwarz. F. wohl 8. Zweiliniges Rädchen. Streifen mit liegenden Winkeln (eingefaßt von ausgezogenen Linien), Mäander. Strichpaare zum Fuß.
  6. Ganz zerdrückt. Braun, derb. F. unkenntlich.
  7. Braun. F. 8. Zweiliniges Rädchen. Aufgelöster Mäander (Treppenmuster). Hängebögen. Linienpaare zum Fuß. Kleiner ornamentaler Henkel mit Flügelfortsätzen, darum kleine Kreise (in Rädchentechnik). O. W. 24,5, H. 20, gr. U. (13,5 von unten) 102, B.=W. 10,5 cm.
  8. Ganz zerdrückt. Schwarzbraun, derb. F. unkenntlich.
  9. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Punktlinien, Kreise aus Doppelpunktlinien. Henkel.
  10. Zerdrückt. Rotbraun, dickwandig. F. unkenntlich.
  11. Zerdrückt. Braun. F. 8. Zweiliniges Rädchen. Mäander. Linienpaare zum Fuß.

[355. Bronzeurne.]

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  1. Zerdrückt. Schwarz. F. wohl 3. Mäander, aus zwei Reihen kleiner Schrägkerben; gleiche Linien zum Fuß.
  2. Ganz zerdrückt. F. unkenntlich.
  3. Ganz zerdrückt. F. wohl 8. Zweiliniges Rädchen. Mäander. Linienstreifen zum Fuß.
  4. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 3. Zweiliniges Rädchen. Mäander. Furchen zum Fuß.
  5. Braun. F. 4. Band von leeren Feldern, eingefaßt durch Doppellinien mit Kerbenlinien. Henkel. O. W. 19, H. 18, gr. U. (13 von unten) 81,5, B.=W. 9 cm.
  6. Zerdrückt. Braun. F. 8. Zwei= bis vierliniges Rädchen. Mäander, Hängedreiecke. Linienstreifen zum Fuß. Kleiner Henkel mit eingerollten Flügelfortsätzen.
  7. Zerdrückt. Schwarz. F. 8. Zweiliniges Rädchen. Mäander. Linienstreifen zum Fuß.
  8. Zerdrückt. Braun. Zwei= bis vierliniges Rädchen. Mäander. Linienstreifen zum Fuß.
  9. Rotbraun. F. 2. Band von Feldern mit abwechselnd senkrechten und wagerechten Linien (sehr flüchtig). Vierlinienstreifen zum Fuß. Fassettierter Rand. O. W. 28,5, H. 20,5, gr. U. (14 von unten) 101, B.=W. 12 cm.
  10. Zerdrückt. Braun. F. 3. Fassettierter Rand.
  11. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Kreuzlinienband mit Punktsaum.
  12. Rotbraun. F. 3. O. W. 19, H. 20,5, gr. U. (13,5 von unten) 87, B.=W. 11 cm.
  13. Ganz zerdrückt. Braun, unscheinbar. F. unkenntlich.
  14. Zerdrückt. Braun. Zweiliniges Rädchen. Mäander, Hängedreiecke. Linienstreifen zum Fuß.
  15. Zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  16. Zerdrückt. Schwarz, klein. F. wohl 3. Abgefaßtes Winkelband aus Doppellinien.
  17. Zerdrückt. Schwarz. F. wohl 3.
  18. Rotbraun. F. 3, aber weniger stark ausladend. O. W. 22, H. 23, gr. U. (16 von unten) 87, B.=W. 11,5 cm.
  19. Zerdrückt. Braun. F. etwa 2. Seltene Verzierung: Senkrechte Dreistriche mit Kerben in den beiden Feldern, eingefaßt von einer DoppeIIinie mit Kerben.
  20. Der obere Teil fehlt. Schwarz. F. 4. Gr. U. (13 von unten) 84, B.=W. 9 cm.
  21. Braun. F. 4. Furchen zum Fuß. O. W. 22,5, H. 19,5, gr. U. (15 von unten) 89, Bodenweite 10,5 cm.
  22. Zerdrückt. Braun, einfach. F. 2.
  23. Nur der untere Teil. Schwarz. F. etwa 9. Zwei= bis vierreihiges Rädchen. Mäander, Hängedecke. Geteilter Streifen mit stehenden Winkeln zum Fuß.
  24. Schwarz. F. 9. Mäander aus ausgezogenen Dreistrichlinien. Linien zum Fuß, die Felder abwechselnd glatt und leicht gerauht. O. W. 29,5, H. 17, gr. U. (11 von unten) 102, B.=W. 10 cm. Taf. VI, 29.
  25. Zerdrückt. Schwarz. F. etwa 3. Doppellinien mit Punktsaum sich kreuzend, oben abgefaßt von Linien mit doppeltem Punktsaum. Striche zum Fuß.
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  1. Rotbraun. F. 8. Unverziert. Griffzapfen: zweimal eingekerbter länglicher Wulst. O. W. 20, H. 17, gr. U. (10,5 von unten) 79, B.-W. 9,5 cm.
  2. Schwarz. F. 4. Scharf profiliert. Kreuzlinien mit Saum von Dreieckkerben. O. W. 20, H. 15,5, gr. U. (10,5 von unten) 77,5, B.-W. 6,5 cm.
  3. Rotbraun. F. 3 (Ausladung schwächer). Furchen zum Fuß. An Stelle des Henkels kleiner senkrechter Wulst. O. W. 24, H. 18, gr. U. (13 von unten) 86,5, B.-W. 10,5 cm.
  4. Rotbraun. F. 2. Schulter glatt, unten rauh. O. W. 19, H. 21, gr. U. (13,5 von unten) 84,5, B.-W. 7,5 cm.
  5. Ganz zerdrückt; nur der Boden. Zweiliniges Rädchen. Linienstreifen zum Fuß. Zweistrichiges Kreuz auf dem Boden.
  6. Nur der untere Teil. Schwarz. F. wohl 7. Zweiliniges Rädchenband zum Fuß.
  7. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Winkelband aus Doppellinien, zwischen denen Punkte. Furchen zum Fuß.
  8. Zerdrückt. Rotbraun. F. unkenntlich.
  9. Zerdrückt. Schwarz. F. wohl 7. Schmales Band mit Schräglinien. Linien zum Fuß.
  10. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  11. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. 4. Striche zum Fuß, ungewöhnlich dicht.
  12. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  13. Zerdrückt. Schwarz; schön. F. 3. Mäander aus zweilinigem Rädchen. Striche in gleichen Abständen zum Fuß.
  14. Ganz zerdrückt. F. 4. Linien dicht zusammen zum Fuß.
  15. Rotbraun. F. 4 (mit geringerer Ausladung). Furchen zum Fuß. O. W. 22,5, H. 20, gr. U. (14 von unten) 87, B.-W. 12 cm.
  16. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  17. Ganz zerdrückt. Braun, einfach. F. unkenntlich.
  18. Schwarz. F. 4. Der obere Teil in drei Fassetten. Flüchtige Punktlinien. Felder mit zweilinigem Kreuz, getrennt durch sechsreihige Bündel. Henkel. O. W. 20,5, H. 19, gr. U. (12,5 von unten) 85, B.-W. 12 cm. Taf. III. 13.
  19. Ganz zerdrückt. Braun, derb. F. unkenntlich.
  20. Nur der Boden. Schwarz. F. wohl 4. Auf dem Boden Kreuzlinien.
  21. Zerdrückt. Schwarz. F. 4 flgd. Striche dicht zusammen zum Fuß.
  22. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. wohl 8. Fünfliniges Rädchen. Streifen zum Fuß.
  23. Zerdrückt. Schwarz, schön. F. 8. Zwei- bis achtliniges Rädchen. Zwei Streifen mit senkrechten Linienbündeln. Streifen zum Fuß mit parallelen Winkellinien.
  24. Zerdrückt. Braun. F. 8. Ein- bis zweiliniges Rädchen. Mäander, Hängedreiecke. Linien zum Fuß.
  25. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Winkelband mit Saum aus Dreieckskerben. Henkel.
  26. Zerdrückt. Braun, groß. F. etwa 9. Ein- bis zweiliniges Rädchen. Mäander, Hängedreieke. Linien zum Fuß. Ornamentaler Henkel.
  27. Ganz zerdrückt. Rotbraun, groß. F. unkenntlich.
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  1. Nur der untere Teil. Schwarz. F. 7 (größer als sonst diese Form). Wechsel von Strich und Rädchen: Zwei Streifen mit Winkelband aus Linienbündeln. Streifen zum Fuß aus Schräglinienbündeln in wechselnder Richtung.
  2. Schwarz. F. 7. Zweiliniges Rädchen. Eingefaßtes Winkelband. Boden mit Kreuz. O. W. 19,5, H. 15, gr. U. (9,5 von unten) 72,5, B.=W. 11 cm. Taf. V. 22.
  3. Zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  4. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Winkelband aus Doppellinien. Ornamentaler Henkel: halbmondförmiger Wulst.
  5. Ganz zerdrückt. Braun. F. wohl 8. Ein= bis zweiliniges Rädchen. Hängedreiecke. Linien zum Fuß.
  6. Braun, schön. F. 9. Zwei= bis vierliniges Rädchen. Wulstband. Aufgelöster Mäander (Treppenmuster), Hängedreiecke. Linienstreifen zum Fuß. Kleiner Henkel mit flügelartigen, zurückbiegenden Fortsätzen. In der Henkelgegend kleine Kreise aus Rädchenlinien. O. W. 27, H. 18, gr. U. (12 von unten) 10.5, B.=W. 11 cm. Taf. VI, 27.
  7. Braun. F. 7. Zweiliniges Rädchen. Mäander, Hängebögen. Linienstreifen zum Fuß. Furchen am Wandungsansatz. Ornamentaler Henkel mit beiderseitigem Fortsatz. O. W. 22, H. 17, gr. U. (11 von unten) 83, B.=W. 12 cm.
  8. Schwarz. F. 4. Winkelband aus Doppellinien, oben abgefaßt mit tiefer Furche. Kleiner Henkel. O. W. 16, H. 17, gr. U. (11 von unten) 74, B.=W. 8,5 cm.
  9. Zerdrückt. Braun. F. etwa 3.
  10. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  11. Zerdrückt. Braun, einfach. F. etwa 3. Linienpaare zum Fuß.
  12. Zerdrückt. Braun. F 8. Zwei= bis dreiliniges Rädchen. Mäander. Strichpaare zum Fuß.
  13. Der obere Teil fehlt. Braun. F. 9. Ausgezogene Striche. Zwei schmale Bänder mit Schrägstrichen. Linien zum Fuß. Ornamentaler Henkel mit eingerolltem Flügelfortsatz.
  14. Schwarz, besonders schön. F. 8. Dreiliniges Rädchen. Schwaches Wulstband. Aufgelöster Mäander, Hängebögen. Streifen mit Schräglinien zum Fuß. O. W. 30, H. 24, gr. U. (16 von unten) 114, B.=W. 12,5 cm. Taf. V, 24.
  15. Zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  16. Nur der untere Teil. Rotbraun, derb. F. 3 (?).
  17. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. 8. Zweiliniges Rädchen. Streifen mit stehenden Winkeln zum Fuß.
  18. Ganz zerdrückt. Schwarz. F. 4.
  19. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. Striche zum Fuß.
  20. Schwarz. F. 4. Sich kreuzende Strichlinien, nach oben abgefaßt. Kleiner undurchbohrter Henkel. O. W. 29, H. 24,5, gr. U. (18 von unten) 110, B.=W. 11 cm.
  21. Rotbraun. F. 3. An Stelle des Henkels länglicher Wulst. O. W. 21,5, H. 21, gr. U. (14 von unten) 87, B.=W. 10,5 cm.
  22. Nur der untere Teil. Braun, derb. F. unkenntlich.
  23. Zerdrückt. Schwarz. F. 4, aber an ostdeutsche Formen erinnernd. Steiler Fuß ähnlich 185. Furchenpaare zum Fuß.
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  1. Zerdrückt. Schwarz, schön. F. wohl 8. Seltene Ornamentierung: Zweiliniges Rädchen und ausgezogene Linien nebeneinander. Mäander. Linienstreifen zum Fuß. Henkel. Vertiefter Boden.
  2. Zerdrückt. Schwarz. F. 4 flgd. Henkel.
  3. Ganz zerdrückt.
  4. Zerdrückt. Braun. F. 8. Zwei= bis vierliniges Rädchen. Mäander (Treppenmuster).
  5. Nur der untere Teil. Schwarz, spitzfüßig. F. 6. O. W. noch 16,5, gr. U. (10 von unten) 55, B.=W. 5,5 cm. Taf. III, 16.
  6. Zerdrückt. Braun, derb. F. unkenntlich.
  7. Braun. F. 3. Die Wandung in abwechselnd glatte und rauhe Felder geteilt. O. W. 25, H. 25,5, gr. U. (16,5 von unten) 100, B.=W. 13 cm. Taf. II, 8.
  8. Zerdrückt. Schwarz. F. 4. flgd.
  9. Zerdrückt. Schwarz, schön. F. 4. Doppellinien mit innerer Punktreihe. Winkelband, oben abgefaßt. Henkel
  10. Zerdrückt. Braun, derb. F. wohl 3. Furchen zum Fuß.
  11. Braun. F. 9. Bandwulst. Dreiliniges Rädchen. Aufgelöster Mäander (Treppenmuster), Hängedreiecke. Streifen mit Schräglinien zum Fuß. O. W. 18,5, H. 16,5, gr. U. (11,5 von unten) 82, B.=W. 10 cm
  12. Zerdrückt. Schwarz. F. 4 flgd. Unregelmäßig sich kreuzende Linien zum Fuß.

[443. Bronzeurne.]

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Anhang 2.

Verteilung der Fundstücke auf die Urnen.


Körchow

Verteilung der Fundstücke auf die Urnen. 4 bis 14
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Verteilung der Fundstücke auf die Urnen. 15 bis 32
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Verteilung der Fundstücke auf die Urnen. 33 bis 94
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Verteilung der Fundstücke auf die Urnen. 95 bis 110
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Verteilung der Fundstücke auf die Urnen. 112 bis 130
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Verteilung der Fundstücke auf die Urnen. 133 bis 177
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Verteilung der Fundstücke auf die Urnen. 179 bis 242
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Verteilung der Fundstücke auf die Urnen. 249 bis 298
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Verteilung der Fundstücke auf die Urnen. 299 bis 337
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Verteilung der Fundstücke auf die Urnen. 341 bis 393
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Verteilung der Fundstücke auf die Urnen. 403 bis 433
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Tafel I
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Tafel II
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Tafel III
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Tafel IV
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Tafel V
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Tafel VI
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Tafel VII
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Tafel VIII
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Tafel IX
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Tafel X
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Tafel XI
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Tafel XII
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Tafel XIII