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Ganschow liegt südlich von Güstrow in jener Gegend, die an Bronzegräbern vielleicht die reichste im Lande ist und wo fast jedes Dorf bronzezeitliche Erscheinungen aufzuweisen hat. Auf der Hufe des Erbpächters Gratopp befand sich ein niedriger Hügel, der immer weiter niedergeackert wurde. Auf seinem Grunde stieß man auf Steine, und zwischen diesen wurden einige Bronzen gefunden, die Gratopp im Oktober 1889 dem Großherzoglichen Museum übersandt hat. Sie haben eine helle Patina und zeigen tiefe Risse und Sprünge; die Bronze innen hat eine röthliche Färbung angenommen. Die Stücke sind:
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1-2. Zwei ganz gleiche Handringe, innen und außen leicht gewölbt, die obere Seite des einen zeigt eine scharf kantige gerade Fläche, während die des anderen rundlich ist. Diese garnicht selten vorkommende Erscheinung weist darauf hin, daß solche Ringe an einem Arm über einander getragen sind. (Ein Beispiel vgl. unten S. 150.) Die Enden schließen glatt und gerade ab. Durchmesser 6,5 und 5, Höhe 1,30 cm. Die Verzierung besteht in dem bekannten Motiv der Streifen, das uns hier (S. 119 u. s.) schon wiederholt begegnet und das überhaupt das häufigste in dieser Periode ist.
3. Eine Windung einer Handberge der gewöhnlichen Form.
Ueber die Beisetzung des Leichnams ergiebt sich aus den Stücken nichts; weibliche Schmuckgarnituren kommen bei verbrannten (Friedrichsruhe, Boldebuck) und unverbrannten (Stülow) Leichen vor. Auch dieses Grab gehört sicher in die zahlreiche Gruppe der Frauengräber M. III.