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I. Ein Werlesches Wappen im Dom zu Havelberg.

Wigger führt in dem Texte zu seinen Stammtafeln des Großherzoglichen Hauses (Jahrb. 50, S. 225) eine Stelle aus der Chronica principum Saxonie an, nach der Markgraf Johann II. von Brandenburg, der Sohn Markgraf Johanns I., sich mit Hedwig, der Tochter des Herrn Nicolaus, vermählt hatte (Johannes . . . genuit Johaunem, qui . . . vivente tamen patre duxit filiam dni. Nicolai Hedwigem. Mon. Germ. Ser. XXV, p. 479).

Er bemerkt dazu: "In diesem dns. Nicolaus hat man in "Ermangelung eines anderen gleichzeitigen Fürsten dieses Namens, "der nur den Titel dominus führte, mit großer Wahrscheinlichkeit "Herrn Nicolaus I. von Werle erkannt."

Diese Wahrscheinlichkeit wird zur vollständigen Gewißheit erhoben durch den Grabstein des Sohnes dieser Ehe, Johannes, der als postulirter (noch nicht bestätigter) Bischof von Havelberg nach kaum einjähriger Regierung im Jahre 1292 das Zeitliche segnete, und dessen Leichenstein als zweitältester (Nr. 2) im Dome zu Havelberg noch jetzt gezeigt wird.

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Außer dem brandenburgischen Adlerschild als Vaterswappen, das zur Seite des linken Beines in eingegrabener Arbeit angebracht ist, zeigt der Stein unten zur linken Seite des Beschauers (der heraldisch rechten) einen Schild mit dem Stierkopf, wie ihn die beigegebene Pause in natürlicher Größe wiedergibt.

Daß er das Wappen der Mutter darstellen soll, darüber kann gar kein Zweifel herrschen. Genau ebenso findet sich auf dem Leichenstein seines Oheims und Vorgängers im Havelberger Bischofsamt, Markgrafs Hermann von Brandenburg († 1291), das Wappen seiner Mutter, der Herzogin Jutta von Sachsen, der Schild mit dem Rautenkranz, angebracht. (Nr. 1 der Steine im Havelberger Dom.)

Um aber noch ein Beispiel dieser Wappenanordnung auf Grabmälern geistlicher Personen aus Meklenburg darzubieten, sei hier auf das Grabmal des Priesters Ludolf Nygendorp im Heil. Kreuz=Kloster zu Rostock hingewiesen, das Schlie in dem meklenburgischen Denkmälerwerke, Bd. I, S. 214 abgebildet hat.

Hier ist der heraldisch rechts stehende Mutterschild noch durch besondere Kleinheit als nebensächlich angedeutet worden, was bei den oben genannten Grabmälern der beiden Bischöfe nur in geringem, vielleicht gar nicht gewollten Maße der Fall ist.

Jedenfalls ist durch diesen bisher nicht beachteten Grabstein die als wahrscheinlich angenommene Abstammung der Markgräfin Hedwig aus dem Werleschen Fürstenhause als sicher beglaubigt. Nikolaus I. von Werle war ihr Vater.


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Wappen
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