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LXII, 1. October 1896.
des
Inhalt: | I. Geschäftliche Mittheilungen. II. Wissenschaftliche Mittheilungen: 1. Die meklenburgischen Mitglieder der "Fruchtbringenden Gesellschaft". 2. Rostocker Sechlinge aus dem Münzfund von Mamerow. 3. Aus den Rentereibelägen im Haupt-Archive zu Schwerin. 4. Aus den Hamburger Renterei=Rechnungen. |
I. Geschäftliche Mitteilungen.
D ie erste Quartalversammlung des 62. Rechnungsjahres konnte eingetretener Hindernisse halber erst am 3. Montage des Octobers, also am 19., stattfinden. Die Sitzung wurde an gewohnter Stätte, im Lesesaale der Großherzoglichen Regierungs=Bibliothek, abgehalten. Gegenwärtig waren alle Mitglieder des Ausschusses mit Ausnahme beider Herren Präsidenten. Die Versammlung wurde um 6 Uhr p. m. vom ersten Sekretär eröffnet. Nach dem Berichte des zweiten Sekretärs sind im verflossenen Quartal zwei ordentliche Mitglieder verstorben, drei sind ausgetreten und vier neu eingetreten. Die Gesammtzahl hat sich also um ein vermindert und beträgt, wie nunmehr durch genaue Vergleichung der Matrikel mit dem Kassenbuch festgestellt ist, am 1. October 479.
Verstorben sind:
Ihren Austritt haben erklärt die Herren:
Beigetreten sind dem Verein die Herren:
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Ein Ehrenmitglied hat der .Verein noch kurz vor dem Ablaufe des Vierteljahrs durch den Tod verloren; am 24. September ist nach längeren qualvollen Leiden der Freiherr Julius von Maltzan in Doberan verstorben, der unserm Vereine seit 1841 als Mitglied und seit der vorigjährigen Generalversammlung als Ehrenmitglied angehört hat. Es verblieben uns noch neun Ehrenmitglieder.
Auf Beschluß der Versammlung wurde der Königlich Dänische Kammerherr Konrad von Barner zu Kopenhagen zum correspondirenden Mitgliede ernannt. Weiter wurde beschlossen, während des Winterhalbjahres wiederum abendliche Versammlungen abzuhalten; zunächst wurde je eine Versammlung für November, December und Januar in Aussicht genommen.
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Im zweiten Bande der Jahrbücher theilt Lisch aus den Aufzeichmngen des Archivars Joh. Schultz die Namen einiger Meklenburgischen Mitglieder der "Fruchtbringenden Gesellschaft" oder des Palmenordens mit, die aber, weil nicht auf das Original=Verzeichniß selber zurückgehend, sehr lückenhaft sind. Im Folgenden wird eine aus der letzten zur Veröffentlichung gelangten Verzeichnung, welche Georg Neumark ("der Sprossende") im Jahre 1668 unter dem Titel "der Neu=Sprossende Teutsche Palmenbaum, Oder Ausführlicher Bericht von der Hochlöblichen Fruchtbringenden Gesellschaft Anfang, Absehn, Satzungen, Eigenschaft, und deroselben Fortpflantzung, . . . samt einem vollkommenen Verzeichnüß, aller, dieses Palmen=Ordens Mitglieder, derer Nahmen, Gewächsen und Worten" veröffentlichte, ausgezogene Zusammenstellung der aus Mekkenburg stammenden Glieder des Palmenordens gegeben, worin die Jahrb. II, S. 190 - 195 schon genannten Persönlichkeiten mit einem Stern bezeichnet sind. Da nur bei fürstlichen Personen das Heimathland genannt ist, kann nicht immer mit absoluter Sicherheit bestimmt werden, ob die einzelnen Mitglieder weiter verbreiteter Adelsgeschlechter gerade dem Meklenburgischen Zweige angehören, doch sind die meisten schon aus den Registerbänden der Jahrbücher und
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den Familiengeschichten mit Sicherheit nachzuweisen, bei den übrigen giebt das Jahr der Aufnahme und die Nummer der Ordens=Matrikel einen nicht zu verachtenden Anhalt. 1 ) Es mag noch bemerkt werden, daß gegen Jahrb. II, S. 190 (nach "Etwas" 174, S. 713) Andreas Tscherning nicht Mitglied des Ordens gewesen ist.
1621, |
Nr. 42: Werner Hahn
[aus dem Hause
Basedow=Seeburg]
Zeichen: Artischocken. Name und Devise: Der Forttreibende - zur Zucht. |
1626, |
Nr. 131: Levin Ludwig
Hahn [† 1635]
Saurach. Der Zusammenziehende - im Leibe. |
1627, |
Nr. 157: Hardwig Passau
[Passow]
Krauser, voller Lattich. Der Krause - grün zu genießen. |
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Nr. 158: *Hans Albrecht
Hertzog zu Meklenburg
Der achtzeilige Weizen. Der Vollkommene - in Aehren. |
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Nr. 159: *Otto
Preen
Die Eberwurzel. Der Verborgene - im trüben Wetter. |
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Nr. 160: *Agnolo
Sala
Camillenblüthe. Der Lindernde - die Schmerzen. |
1629, |
Nr. 168: *Johann
Cothmann
Wintergrün. Der Beharrliche - in Hitze und Kälte. |
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Nr. 172: *Wilhelm von
Kalchum genannt
Lohhausen
Brasilienholz. Der Feste - im Stande. |
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Nr. 175: *Adolph
Friedrich, Hertzog zu
Meklenburg
Betonienkraut. Der Herrliche - in Tugend. |
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Nr. 176: *Moritz von
der Marwitz der
Aeltere
Lavendel. Der Widerbringende -natürliche Wärme. |
1633, |
Nr. 225: Andreas von
Jlefeld
Große Rosinen. Der Bräunliche - erweichet. |
1637, |
Nr. 281: Graf Christian
Pentz
2
)
Die Nadelblume. Der Ansehnliche -- in hoher vieler Blüthe. |
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Nr. 297: Daniel von
Ples
Das Irländische Holz in gezimmertem Gewölbe. Der Reine - von Spinnen und Würmern. |
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Nr. 304: Fritz
Jlefeld
Hollwurtz. Der Verkriechende - nach der Maizeit. |
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1637, |
Nr. 305: George
Pekkatel
Coriandersamen. Der Behaltende - das Fleisch von Maden. |
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Nr. 306: Richmann von
Lancken
1
)
Hertzgesper oder Hertzgespan. Der Zugeeignete - dem Hertzen. |
1642, |
Nr. 387: Herman
Kardorf
Gedoppelte weiße Tausendschön. Der Schönweiße - gehet andern gleich. |
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Nr. 390: Paul von
Buchwald
Weißer Spanischer Hollunder. Der Aehnliche - der Pommerantzenblüthe. |
1647, |
Nr 482: Hans George
Hertzog zu Meklenburg
Die Pfefferkirschen. Der Brechende - was steinicht ist. |
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Nr. 483: Joachim
Mechovius?
Zungenblatt, oder Zapfenkraut, das Weiblein. Der Gedeihliche - der Zungen und Halse. |
1648, |
Nr. 501: Joachim von
der Marwitz?
Die Drachenwurtz. Der Erweisende - dem Keuschen Hülfe. |
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Nr. 511: Gustav Adolph,
Hertzog zu Meklenburg
Die Römische weiße volle Camille. Der Gefällige - den Lebenskräften. |
1651, |
Nr. 542: Caspar von
Oertzen
Weißer Maulbeerbaum. Der Verständige - weiß seine Zeit. |
1653, |
Nr. 609: Ulrich von
Dewitz
Liebesäpfel der kleineren Art. Der Liebäugelnde - genossen schadet. |
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Nr. 610: Joachim
Dieterich von
Levezau
Wundreinfarn. Der Glückliche - heilet schnell. |
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Nr. 611: Adolph Hans
von Holstein
Schwarzer Coriandersamen. Der Geliebte - von jungen Weibern. |
1654, |
Nr. 617: Hans Heinrich
von Lest
Knotengras. Der Glückselige - in der siebenten Zahl. |
1657, |
Nr. 677: Barchot von
Berckenthin
Schneckenklee. Der Fremde -- nicht auszuforschen. |
1667, |
Nr. 795: Friedrich,
Hertzog zu
Meklenburg
Hertzsamen. Der Fügliche - zur Ergetzung. |
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Nr. 797: Wentzel Mylner
von Myhausen, Fürstl. Schwerin -
Meklenburgischer
Kammerjunker
Das Kraut Carlina. Der Ursprüngliche - in dürrer Wüstenei. |
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Mit Nr. 806 schließt im Jahre 1668 das Verzeichniß; 1680 löste sich die Gesellschaft auf, ihr Archiv, der "Ertzschrein", ist zum größeren Theil zerstreut. Von den genannten könnten fraglich sein Nr. 483, Joachim Mechovius, doch möchte ich ihn für einen Meklenburger wenigstens für einen Begleiter des 1647 erst 18 Jahre alten Herzogs Johann Georg halten, zumal der Name im Lande nicht ohne Beispiel ist. Joachim von der Marwitz, Nr. 501, könnte ein Sohn des Hofmarschalls Moritz von der Marwitz, Nr. 176, sein. Ob Paul von Buchwald zum Johannesdorfer Zweige der Familie und demnach hierher gehört, vermag ich zur Zeit nicht zu entscheiden. Nicht aufgeführt sind, aber möglicher Weise doch in näheren Beziehungen zu Meklenburg stehen Ludwig (1629, Nr. 173), Anton (1636, Nr. 273), Ernst (1637, Nr. 279) und Gabriel (1637, Nr. 285) von Witersheim, ferner Olof von Lancken 1 ) (1637, Nr. 301) und der aus Schweden gebürtige Herzogl. Braunschweigische Hofbeamte Karl Gustav von Hille 2 ) (1637, Nr. 302), der wenigstens zeitweilig in Meklenburg begütert gewesen sein muß.
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In dem reichhaltigen Münzfund von Mamerow bei Güstrow 1894 (cf. Quartalberichte des Vereins für meklenburgische Geschichte, October 1895) fand sich u. a. auch eine größere Anzahl jener kleinen Rostocker Silbermünzen ohne Jahr, die Evers S. 392 ff. als Schillinge bezeichnet, die aber richtiger als Großpfennige oder Sechslinge zu betrachten sind (cf. Dannenberg, Münzgeschichte Pommerns, S. 20 ff.).
Av.: Im Kreise der links aufgerichtete Greif.
Rev.: Im Kreise auf durchgehendem Kreuz der Buchstabe r.
Die älteren mit gothischen, die jüngeren mit lateinischen Buchstaben in der Umschrift.
Von dieser Münzsorte haben uns die Funde von Groß=Lantow 1886 (cf. Jahrb. 54, S. 225 ff.), Remlin 1890 (cf. Zeitschrift für
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Numismatik 18, S. 211 ff.) und Ganzlin 1889 (cf. Jahrb. 58, S. 126 Sf.) zahlreiche Varianten gebracht. Während aber die Vergrabung des Groß=Lantower und Remliner Fundes in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts, des Ganzliner in das erste Drittel des 16. Jahrhunderts fällt, kann der Mamerower Fund wegen des Magdeburger Thalers von 1628, den er enthält, nicht vor diesem Jahre vergraben sein. Demzufolge unterscheiden sich naturgemäß die Gepräge. Groß=Lantow und Remlin brachten nur Exemplare mit
Dies sind unzweifelhaft die ältesten. Ihre Prägung ist in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts zu verlegen. Der Ganzliner Fund enthielt nur zwei Exemplare dieser Sorte, 1 ) dagegen zahlreiche Stempel der jüngeren Klasse, die zwar auch gothische Schriftzüge, aber auf dem Revers die Legende:
aufweist. Von 552 Exemplaren ist nur eins ohne Beizeichen, 220 führen den sechsstrahligen Stern, 85 ein gestieltes Dreiblatt und 246 den Hund des Münzmeisters Joh. Hund (1512 - 1526). Der Mamerower Fund enthält von der ersten, ältesten Klasse gar kein Exemplar, von der zweiten nur eins mit Stern und eins mit Hund, dagegen 138 Exemplare mit einem ungestielten Dreiblatt, von denen sich in Ganzlin noch keins fand. Daraus geht hervor, daß die letzteren die jüngsten dieser Klasse sind.
Außerdem enthält der Mamerower Fund 215 Exemplare einer dritten, noch jüngeren Klasse dieser Sechslinge mit derselben Darstellung, aber mit lateinischen Schriftzügen. Nachdem Wunderlich die genannten Funde veröffentlicht hat, scheint es mir nicht ohne Interesse, auch die Mamerower Sechslinge zu beschreiben.
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A. Aelterer Typus mit gothischen Buchstaben (140 Exemplare).
Auf sämmtlichen Exemplaren, mit einer einzigen Ausnahme, lautet die Revers=Umschrift:
und nur auf einem einzigen , während auf den gleichartigen mit dem Stern, dem gestielten Kleeblatt und dem Hund sich durch die Verschiedenartigkeit der Trennungszeichen eine außerordentlich große Zahl von Stempeln ergab. Es sind deshalb im Folgenden nur die Abweichungen der Averslegende angegeben.
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B. Jüngerer Typus mit lateinischen Buchstaben , 215 Exemplare.
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Den 14. Novembris anno 97 ist Heinricus Killi[a]n selbander vnnd mit 2 pferden alhie gewessen vnd haben verzert in alls 3 m 1 ß 6 .
Jacobus Seyffridt, aptekher. 1 )
Henricus Kilian noster dominus,
Ein largum olim scholaribus,
Nunc in stultitia philosophus,
Ein seruus regis in Dania
Et principorum in Germania,
Ein ciuis cum Rostochiensibus,
Ein rusticus apud Megapolensibus,
manu propria.
Auf der Rückseite steht: 2 fl 1 ß 6 Henricus Kihliann, bei Jacobo Sigfrido, dem Apotecker, d. 15. 9 bris Ao. 97.
Ego Henricus Kilian noster dominus
ein largum pium et scholaribus
ein honos et commorando
ein quoniam et quando
ein stropiper musicus
ein doctor in artibus
ein ciuis apud Rostochiensibus
ein clancularius apud principibus
ein marschalch apud nobilibus,
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ein interpres apud reisernantibus,
confiteor, quod ego habeo accipere
de Johanne ferro crure 1 ) quindecim
Jochimicos in nomine mei domini patris
et volo sibi cum manu mea propria
super illud quitare. Datum in Butzouia
quando ibam versus Italiam, si diis placet.
Henricus ut supra.
Orate pro nobis.
Auf der Rückseite steht; Heinrich Kilians Quitanz vf 15 Taler, dafür er m. g. h. 2 Par seiden Strump, so von Venedig mitbringen soll, hat aber nur ein Paar Handschen oder 2 mitgebracht vnd das vbrige verdistiliret. 20 fl. 15 ß.
Wohl identisch mit dem Verfasser der vorstehenden beiden Quittungen wird ein "Hinrich Kilian" sein, der im Tagebuche der Herzogin Sofie von Meklenburg (gest. 1634) erscheint. Es heißt dort:
1625: Hinrich Kilian auff begeren des alten Königes von Schweden 2 ) 1000 Reichstaler getahn. Darauf empfangen 200 Rt.; ist nichts zu bekommen.
1626: - 800 Rt. Heinrich Kilian hatt mir der alte König von Schweden noch befholen, jhm 1000 thaler vorzustrecken, ehr woltte es betzalen; kreg nicht mehr als 200 wider.
Weitere Nachrichten über Hinrich Kilian haben sich bisher nicht auffinden lassen.
F. v. Meyenn.
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1608. Unkosten einer Reise zum Herzog Carl von Meklenburg in Sachen der Stadt Hamburg 168 12 ß (gleichzeitig fand Versammlung der Wendischen Städte in Lübeck statt; eine Gesandtschaft des Hamburger Raths ging nach Dänemark).
1613. Die Herzogin von Meklenburg erhielt bei ihrem Aufenthalt in Hamburg in die Küche Stör, Lachs, Zerbster und Hamburger Bier; Kosten im Ganzen 72 10 ß. Für 2 Wispel Hafer wurden 43 12 ß bezahlt.
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Die Herzogin erhielt einen silbernen, vergoldeten Pokal im Gewicht von 52 Loth 2 Qu., das Loth zu 30 ß: 98 7 ß.
Der Herzogin Volk war in Haggeus Schatz' 1 ) Losament untergebracht; demselben wurden 2 Tonnen Bier (Kosten: 12 ) geliefert.
1614. Der Hergogin von Meklenburg wurde bei ihrer Anwesenheit in Hamburg ein Trinkgeschirr 2 ) im Gewichte von 162 Loth verehrt; es wurden hiefür 303 12 ß und für fünf an dem Geschirr angebrachte Wappen 11 4 ß verehrt. Ein mitreisendes Fräulein von Friesland (Tochter des Grafen von Ostfriesland) erhielt einen Pokal von 52 Loth 2 1/2 Qu., das Loth zu 30 ß: 98 11 ß.
Auf der Rückreise erhielt die Herzogin einen Pokal von 107 Loth 1 Qu.: 313 9 ß, für Wappen und andere Unkosten wurden 10 8 ß verausgabt.
1616/17. Vom Herzoge Franz (richtig Hans) Albrecht von Meklenburg wurden 1000 Eichen, das Stück zu 5 1/2 Rthlr. berechnet, zu 2 gekauft. Die "besten und geradesten" sind zu den neuen Festungswerken Hamburgs verwendet worden.
Zum Ankauf der Eichen sind Peter von Spreckelsen und Hans Bever nach Jagow gereist gewesen.
1616/17. Als Abgesandter des Raths reiste Syndicus Vincent Moller nach Güstrow. Die Reisekosten beliefen sich auf 173 8 ß.
1625/26. Dem Herzog von Meklenburg wurden zwei Pokale im Gewicht von zusammen 203 3/4 Loth verehrt (der Preis wird nicht angeführt, er ist in dem Gesammtpreise gleichzeitig bestellter anderer Silbergeräthe einbegriffen.
In demselben Jahre wurden für "Ausquitirung" (d. i. Freihaltung) eines Meklenburgischen Gesandten 30 bezahlt.
1626/27. Im Auftrage des Raths begab sich der Rathsherr Lic. Hohusen zur fürstlichen Kindtaufe nach Schwerin. Ihm wurde für Reisekosten am 6. Mai 1626 600 bezahlt).
1632/33. Ueber die in diesem Jahre verhandelte Angelegenheit wegen des Anspruchs, welchen die Herzoge von Meklenburg gegen die Stadt Hamburg auf Bezahlung der vom Wallensteinschen Statthalter Wingierski bei der Hamburgischen Kämmerei belegten 4000 Rthlr. erhoben, s. den nachstehenden besonderen Aufsatz.
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1633/34. Im Sommer des Jahres 1633 ging Syndicus Lünsmann als Gesandter des Hamburger Raths zu den Herzogen von Meklenburg=Schwerin und Güstrow, außerdem auch an den Kurfürsten von Sachsen, an die Herzoge von Braunschweig und Anhalt, und an den Schwedischen Reichskanzler Orenstierna.
1634/35. Syndicus Meurer ging als Abgesander des Raths an die beiden Herzoge von Meklenburg (Kosten der Reise 336 4 ß).
Die Freihaltung eines Meklenburgischen Gesandten in Hamburg (im April 1634) kostete 397 8 ß.
Im Jahre 1635 schloß der Rath mit dem Herzog Albrecht Friedrich von Meklenburg einen Vertrag ab wegen Lieferung von Holz. Den Kauf vermittelte Ulrich Rentz auf Toddien. Die Eintragungen in das Kämmereibuch lauten folgendermaßen:
"Ausgabe wegen gekaufftes Bauw (Eichen) und Fadenholtz:
Ao. 1635 Jhrer Fürstl. Gnaden zu Mekelenburg, Hertzogh Albrecht (richtig Adolf) Friederich, dessen an Ulrich Pentzen auff Toddien Erbgeseßen wegen des getroffenen Holtzhandel vermüge Contract gezahlt Rthlr. 20000 = 60000. Noch an Ulrich Pentzen auff Rechnung der 3000 Vaden abgekaufftes Buchenholtz Rthlr. 1000 = 3000."
Die Zahlungen wurden geleistet:
"1635, 21. Jan. an Herrn Rudolff Ambsingh, so er durch Zimbrecht Jenisch zum Kyel an Jhrer Frstl. Gnaden Abgesandten hat zahlen laßen Rthlr. 2718 | 6534 |
1635, 24. Jan. an Ulrich Pentzen auff Toddien Erbgeseßen 3 Verschreibungen lautend auf 16000 Rthlr. | 48 000 = |
1635, 24. Jan. an Caßa an Cordt Rungen 322 und an Anthoni Ebeling den Rest der 2000 Rthlr. 1500 | 5466 = |
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60000 ." |
Die für das Buchenholz zu zahlenden 3000 wurden im Rechnungsjahre 1635/36 entrichtet.
Daß die Summen, oder doch der größte Theil derselben in Reichsthalern bezahlt worden ist, ergiebt der Vermerk, daß an Paul Berenberg an Agio "Lagie" auf 12000 Rthlr. "wegen des Meklenburgischen Holzkaufs" 36 bezahlt worden sind.
1635/36. Im Januar 1635, anscheinend vom 5. - 25. Januar, waren Meklenburgische Gesandte bei Jacob Garmers (dem Rathsschenken) einquartiert. Als Kosten werden 1300 berechnet.
Im Juli 1635 wurben wegen einer Reise von Deputierten des Raths, der Oberalten und der Kämmereibürger nach Meklenburg, "um den Sudestrom zu besichtigen", 412 12 ß ausgegeben.
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1636/37. Der von Herzog Adolf Friedrich von Meklenburg zur Kindtaufe (Herzogin Juliane Sibylle, geb. 16. Februar 1636) geladene Rath ließ sich (in Schwerin?) durch den Rathssecretair Licentiat Joh. Rotenburg vertreten 1 ) Jhrer Fürstl. Gnaden wurde auf der Kindtaufe ein Pokal von 267 5/8 Loth verehrt, kostend, das Loth zu 36 ß berechnet, 602 2 ß 6 . Außerdem wurden an Geschenken verehrt 1 1/2 Portugalöser, 7 Rosenobel, 20 ungarische Florin, zusammen mit 300 berechnet.
1637/38. Im Sommer 1637 verweilte der Herzog Adolf Friedrich von Meklenburg einige Zeit in Hamburg, und zwar bei dem Rathsherrn Rotenburg, dem "wegen Ausquitierung Jhrer Fürstl. Gnade" 1144 4 ß vergütet wurden. Der Rathsschenk Garmers erhielt bei dieser Gelegenheit 441 ersetzt. Dem Herzoge wurden in die Küche geliefert: ein Kalb, zwei Hammel und Bier (zusammen 63 4 ß), sowie ein Lachs (11 ). Für Fütterung der Leib- und Kutschpferde Jhrer Fürstl. Gnade wurden 86 2 ß, für das Gesinde (ohne nähere Angabe) 19 14 ß bezahlt. Dem Rathsherrn Rotenburg wurden drei silberne Becher ersetzt, die ihm "von obgemeldeter Fürstl. Gnade von Meklenburg Gesinde entfremdet worden"; ihr Werth war 89 4 ß.
Dem Herzoge wird auch ein Silbergeräth verehrt worden sein, doch ist hierüber nicht besonders vermerkt. Ohne Angabe des Empfängers werden zwei Pokale und ein Gießbecken als verehrt aufgeführt.
In demselben Jahre wurden verschiedene Sendungen nach Dömitz gemacht: Wein aus dem Rathsweinkeller, 6 Tonnen Bier (60 ), Gewürz (180 ); der Commandant zu Dömitz erhielt zwei Tonnen Bier (24 ), der Schiffer Bolten empfing am 27. September 1637 als Frachtgeld 27 .
1638/39. Der Syndicus Dr. J. C. Meurer als Abgesandter des Raths u. A. auch in Meklenburg.
1639/40. Dem Herzoge von Meklenburg liefert die Stadt Hamburg "vermöge Jhrer Fürstlichen Gnadeschreiben" 14 Last Roggen, die Fracht bezahlt mit 60 Rthlr., zusammen 2520 . Der Betrag wurde als Darlehn gebucht. (Der Roggen wird vermuthlich zum Proviant für Meklenburgische Truppen bestimmt gewesen sein.)
1640/41. In den Jahren 1640 und 1641 bezog die Stadt Hamburg Holz aus dem Meklenburgischen. Das Schlagen und Abfahren des Holzes beaufsichtigte ein Frieddch Kreffting. Wir lassen
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die vollständige Abrechnung, wie sie im Hamburgischen Kämmerei=Rechnungsbuch steht, folgen:
1640. Friedrich Kreffting, Unkosten für Holz. so im Fürstenthum Meklenburg gehauen werden soll:
Die Anzahl der gehauenen Faden beläuft sich, zufolge des bezahlten Haugeldes, auf 3040. Welche Bewandtniß es mit dem Fuhrgeld hat, und wie der Kaufpreis sich stellte, ist aus diesen Eintragungen nicht ersichtlich. Da aus den Kämmerei=Rechnungen sich Weiteres nicht ergiebt, so ist anzunehmen, daß das Holz als Gegenleistung für den 1639 gelieferten Roggen gewährt worden ist. Ein Theil des
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geschlagenen Holzes ist in Hamburg verkauft worden; der Kaufpreis war 8 und 8 1/2 für den Faden.
1643/44. Einem der Herzoge von Meklenburg wurde ein Pokal von 102 1/2 Loth, das Loth zu 36 ß, 230 10 ß kostend, verehrt.
Der Rathsherr Barthold Moller reiste im Herbst als Gesandter des Raths zum Herzog von Meklenburg, der Rathsherr Pauli von Ende October bis gegen die Mitte November in Dömitz.
1644/45. Der Rathsherr Nicolaus Jarre war im Juni/Juli 1644 "wegen der aufwärts fahrenden Schiffer" im Meklenburgischen. Die Kosten seiner Reise beliefen sich auf 811 10 ß.
Der Herrzog empfing vier Orhoft französischen Weines (Kosten: 240 ).
Für einen, dem jungen Herzog von Meklenburg verehrten Pokal von 84 1/2 Loth, das Loth zu 36 ß, wurden 190 ausgegeben.
1645/46. Eine Reise des Syndicus Meurer nach Meklenburg kostete 278 8 ß. (Die Abrechnung über die Kosten erfolgte am 30. Juni 1645.)
Am 12. Juli 1645 wurden für zwei, den Herzoginnen von Meklenburg und Dannenberg dargebrachte Störe 36 ausgegeben.
1646/47. Der Herzogin Anna=Sophia von Meklenburg (geb. 1592, Aebtissin des Klosters Rühn) wurden 300 "auf Begehren E. E. Raths zur Reise nach dem Heilbrunnen verehrt".
1647/48. Am 2. August 1647 wurden dem Goldschmied Hans Lambrecht 214 14 ß bezahlt für einen Pokal von 95 1/2 Loth, welcher "dem Fürstl. Meklenburgischen Fräulein, so an den Erzbischof von Magdeburg verlobt" verehrt worden war.
1649/50. Der Herzog Gustav Adolf von Meklenburg empfing einen Pokal von 100 Loth, das Loth zu 36 ß, 225 kostend, und außerdem ein Faß Zerbster Bier (Preis 54 ).
1650/51. Als der Herzog Christian (Louis) von Meklenburg mit der Wittwe des Herzogs Franz Albrecht von Sachsen=Lauenburg (Tochter des Herzogs Johann Albrecht von Meklenburg) am 6. Juli 1650 in Hamburg Hochzeit feierte, empfing derselbe eine Lampeth im Gewicht von 26 Mark 13 1/2 Loth, welche, das Loth mit 37 ß berechnet, 993 3 ß 64 kostete. Dr. F. Voigt=Hamburg.
Schwerin, im October 1896. |
Der zweite Sekretär:
F. v. Meyenn. |