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3) Skelettgräber von Alt=Gutendorf.
(Katalog=Nummer 3337 - 3342.)

In einem natürlichen Hügel aus sandigem Boden zwischen Marlow und Alt=Gutendorf wurde im Jahre 1859 eine Reihe von Skeletten gefunden, von denen einige systematisch aufgedeckt sind (s. Jahrb. 24, S. 278). Reihen sind nicht beobachtet; eine Leiche lag nach Norden blickend, die anderen, soweit der Bericht darüber spricht, nach Osten. Die Grabstätten waren von Steinen eingefaßt, ein Verfahren, welches in Meklenburg noch nicht beobachtet, sonst aber bekannt ist (so sind in Oberfranken Einfassungen von Steinen oder hölzernen Latten gefunden, s. Zapf, Beiträge zur Urgeschichte Bayerns, 8, S. 115). Bei den Leichen lagen:

1) ein kleiner bronzener Gürtelhaken (?). ähnlich dem unten zu besprechenden von Alt=Bukow, von ovaler Form mit umgebogener Oese gleich der der Schläfenringe und der Bartelsdorfer Stirnbinde, 5 cm lang;

2) kleine unerkennbare Eisenreste;

3) ein eisernes Messer, ursprünglich etwa 18 cm lang; die Form gleich denen von Bartelsdorf; die lederne Scheide erkennbar; am Ende derselben ein bronzener Beschlag wie dort.

In der Nähe der Skelette fand sich eine zertrümmerte Begräbnißurne von hellbrauner Farbe mit einigen dazu gehörenden verbrannten Knochen. Dieselbe ist leider nicht zusammensetzbar; die bewahrten Reste zeigen dünne Wandung, schwachen Brand, rothbraune Oberfläche, eine breite Standfläche mit stumpfem Wandansatz, keine Verzierung; wendische Eigenthümlichkeiten sind nicht zu bemerken; wir haben dieselbe Erscheinung schon oben bei Zehlendorf (Grab 8) gehabt. Trotzdem kann der wendische Ursprung der Grabstelle nach ihrer Anlage und dem bronzenen Gürtelhaken nicht zweifelhaft sein. Bemerkenswerth ist, daß auch hier wie in Zehlendorf und Gamehl Leichenbrand neben der Beerdigung auftritt.

Auch dieses Grabfeld liegt gleich denen von Bartelsdorf und Zehlendorf im Gebiet des Stammes der Kessiner.