zurück zur Metadatenansicht auf dem Dokumentenserver
zurück
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 27 zur nächsten Seite zur letzen Seite
Dokument dauerhaft verlinken Dokument im gesamten Band öffnen Metadaten auf dem Dokumentenserver anzeigen

III.

Ueber

die alte Kirche zu Vellahn.

Von

Baurath Th. Krüger.


D er vielfach kundgegebene Wunsch nach Darstellung der alten Vellahner Kirche in Zeichnung ist endlich erfüllt. In Folge eines Auftrages des hohen Finanz=Ministerii habe ich selbst die Kirche besichtigt und durch meinen Sohn aufmessen und zeichnen lassen und die Zeichnungen an das hohe Ministerium eingesandt. Eine verkleinerte Zeichnung von der genannten Kirche sende ich hieneben zur Mittheilung für das Jahrbuch 1 ). - Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir noch einige Bemerkungen, resp. Ergänzungen zu der von Freund Lisch gegebenen Beschreibung in dem Jahrbuche des Vereins, Bd. XLI, S. 177-182.

Der alte Felsenbau ist, wie auch Lisch schon bemerkt, als romanische, ungewölbte Basilika entworfen, jedoch in sehr roher Technik ausgeführt. Von wirklich bearbeiteten Gesimsen ist keine Spur vorhanden, die Pfeiler sind von gespaltenen Geschieben von unregelmäßiger Gestalt in Kalkmörtel, wie auch das übrige Gemäuer, aufgeführt. Der erste Pfeiler auf der Nordseite bei a zeigt nach innen annähernd eine Cylinderform, der gegenüber liegende bei b ebenfalls annähernd eine sechseckige Grundform, während die übrigen quadratförmige haben. Die Wölbsteine der Bögen sind in der


1) S. Tafel III.
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 28 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite

Weise bearbeitet, wie man heutzutage die Steine zu dem Kopfsteinpflaster herstellt; eine glatt bearbeitete Fläche und scharfe Kanten finden sich nirgends.

Ob von Anfang an Seitenschiffe, in gleicher Ausführung wie das Mittelschiff, vorhanden gewesen, ist nicht mit Sicherheit zu behaupten, jedoch immerhin möglich, da sich in der Nordwand noch Löcher befinden, welche zur Aufnahme der Sparren des Seitenschiffes bestimmt gewesen. Die Wand des vorhandenen nördlichen Seitenschiffes ist in Ziegelmauerwerk mit Spitzbogenblenden ausgeführt, also viel später als das Mittelschiff erbauet. Die Mittelschiffwand hat oben nicht, wie Lisch schreibt, 6, sondern nur 4 Rundbogenfenster.

Die Annahme, daß die Kirche früher einen halbkreisförmigen Chor gehabt, scheint mir bei der mangelhaften Technik sehr zweifelhaft, und wird wahrscheinlich nur ein Chor von quadratischer Grundform, wie bei der alten Felsenkirche in Dambeck bei Röbel, vorhanden gewesen sein.

Der südliche Anbau des jetzigen Chores ist entschieden später als der Chor selbst, da er in Ziegeln ausgeführt, und das vorhandene Fenster des Chores wegen dieses Anbaues zugemauert ist.

Ob die Ausfüllung der Arkadenöffnungen des Mittelschiffes später erfolgt ist, wird sich beim Abbruch der Kirche feststellen lassen. In diesem Falle würden die Pfeiler mit der Ausmauerung im Verbande nicht zusammenhängen, müßten sich vielmehr unabhängig als abgeschlossene Pfeiler zeigen.

 

Vignette
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen   zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite
Alte Kirche zu Vellahn
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen   zur ersten Seite zur vorherigen Seite