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V. Urnenfeld von Klink.

Herr Gutsbesitzer Kähler auf Klink bei Waren übersandte der Sammlung zwei Urnen mit Inhalt, die er auf

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seinem Gute ausgegraben hatte. Es waren die einzigen erhaltenen von etwa 100 aufgenommenen. Die Urnen fanden sich in einer Tiefe von etwa 50 cm. Rund um dieselben war ein Ring von größeren Feldsteinen, und sie waren mit einer Sandsteinplatte bedeckt. Jede Urne hatte einen überstehenden Deckel. Der Inhalt bestand aus zerbrannten Knochen; Beigaben wurden wenig gefunden. Diese Urnen gehören unzweifelhaft demselben Urnenfelde an, von welchem schon früher (s. Jahrb. III B., S. 66, und XIII, S. 374) Funde in unsere Sammlungen gekommen sind. Es bestanden letztere aus Urnen von der bekannten Form der Gefäße aus den Kegelgräbern, in denen knieförmig gebogene Nadeln, "Scheermesser" und kleine Pincetten lagen, wie sie anderwärts, z. B. in Franken, mit Eisen zusammengefunden werden und bei uns die jüngere Bronzezeit charakterisiren. Dazu kommen nun:

1) eine Urne mit abgerundetem Bauchrande von der für die Bronzezeit eigenthümlichen Form; doch unterscheidet sie sich von den im Fr.-Fr., Tafel V, und im Jahrb. XI, S. 356 flgd., abgebildeten durch einen geraderen Hals und entsprechend größere obere Weite, so daß sie darin den Urnen der Eisenzeit näher kommt. Die Maße betragen: obere Weite 23 cm im Durchmesser, untere 10 cm, größte Bauchweite (in 2/3 Höhe): 78 cm, Höhe: 18 cm.

2) eine Urne von ähnlicher Gestalt mit scharf ansetzendem Halse von 5 1/2 cm Höhe. Maße: obere Weite: 18 cm im Durchmesser, untere: 11 cm, größte Bauchweite (1/2 Höhe): 68 cm, Höhe: 19 cm.

Beide Urnen sind stark gebrannt, schwarz am Bauch und braun an der Oberfläche. Die Mischung ist ziemlich fein, aber noch mit Granitgrus und Sand vermengt.

3) und 4) zwei zarte Nadeln von 9, resp. 6 1/2 cm Länge mit fein profilirtem Kopfe.

5) ein Stück von einem Armringe mit tief gehender Patina.

6) ein kleines Stück Bronzeblech mit zwei Löchern, welches wohl als Beschlag gedient hat.

Es reiht sich demnach das Urnenfeld von Klink den eben aufgezählten Begräbnißstätten der jüngeren Bronzezeit an; besonders mag hier auf die Aehnlichkeit mit den niedrigen Kegelgräbern von Gallentin hingewiesen werden (s. Jahrb. II B., S. 35), wo sich dieselbe gekrümmte und dieselbe zart profilirte Nadel fand, wie in Klink.