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Durchbohrte Bernsteinscheibe von Lüningsdorf.

Zu Lüningsdorf in der Pfarre Warnkenhagen, bei Teterow oder Lalendorf, ward in einem heidnischen Grabe eine durchbohrte Scheibe von braunem Bernstein gefunden und im Jahre 1878 von dem Herrn Ober=Inspector, Major a. D. Baron von Nettelbladt zu Güstrow dem Verein geschenkt. Die runde Scheibe, auf beiden Seiten convex gewölbt und nach dem Rande hin scharf auslaufend, hat einen Durchmesser von 5 Centimeter oder 2 Zoll und ist in der Mitte 1 3/4 Centimeter oder 3/4 Zoll dick. In der

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Mitte hat die Scheibe ein rundes Loch von 1 3/4 Centimeter oder 3/4 Zoll Durchmesser. Der "weitere Inhalt des Grabes ward leider zerstört". Wahrscheinlich stammt diese Scheibe aus der Bronzezeit, da ähnliche größere Bernsteinarbeiten vorherrschend in Kegelgräbern der Bronzezeit gefunden werden. Die Bestimmung ist schwer zu errathen. Vielleicht bildete die Scheibe, wie andere Fälle andeuten, einen Spangenring, oder diente als Spindelstein oder Hängeschmuck.

Aehnliche durchbohrte Bernsteinscheiben, welche aber wohl zum Halsschmuck gedient haben, sind schon früher im Lande gefunden.

Im Jahre 1868 schenkte derselbe Herr Baron von Nettelbladt eine gleiche, jedoch etwas kleinere durchbohrte Bernsteinscheibe, welche zu Wilserhütte bei Serrahn oder Krakow im Torfmoor gefunden war.

Schon früher ward eine ähnliche, aber gleichmäßig dicke Scheibe zu Benz bei Wismar gefunden.

Ein großes, schönes Stück aus hellgelbem Bernstein, welches zu Roga bei Friedland gefunden ist, war wahrscheinlich ein Schnallenring, da eine dünne Stange zur Umlegung eines metallenen Dorns ausgeschnitten ist.

Dr. G. C. F. Lisch.