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Bei dem Dorfe Kösterbek bei Rostock sind grandige, etwas erhöhete Ebenen, auf denen sich leicht viele geschlagene Feuersteinspäne zerstreut finden. Der Herr Kammer=
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Secretair Meyer zu Schwerin fand dort vor vielen Jahren bald 8 Stück, die er jetzt dem Vereine geschenkt hat. Fast alle sind zerbrochen und Bruchstücke oder unvollkommene Fabricate, aber alle sicher von Menschenhand gefertigt, einige mit dem noch erkennbaren Schlagansatz.
Zugleich fand derselbe daneben mehrere Topfscherben, welche wohl gewiß der letzten heidnischen Zeit angehören. Zur Bestätigung fand derselbe dabei auch die Spitze einer großen Messer= oder Scheren=Klinge von Eisen.
Es ist nun freilich möglich, daß hier einst eine Feuersteingeräth=Fabrik der Steinzeit bestand und die hier gefundenen Späne Abfall bei der Verfertigung waren. Es ist aber auch möglich, und noch mehr wahrscheinlich, daß diese Stelle eine wendische Wohnstätte war, da der Gebrauch der Feuersteinmesser wohl alle Perioden der heidnischen Vorzeit hindurch gedauert hat. Es ist nämlich schon oft die Beobachtung gemacht, daß sich auf ehemaligen sicher wendischen Wohnstätten, welche nach den Topfscherben und eisernen Geräthen ohne Zweifel der letzten heidnischen Zeit Meklenburgs angehören, auch häufig zerbrochene oder unvollkommene Feuersteinspäne und andere unvollkommene Geräthe aus Feuerstein finden, so daß sich daraus schließen läßt, daß der Gebrauch feuersteinener Geräthe bei geringen Leuten bis in die letzten Zeiten des Heidenthums fortgedauert habe.
G. C. F. Lisch.
Eine kobaltblaue, ringförmige Glasperle, gefunden in einem Grabe in der Nähe von Rostock schenkte der Herr Hauptmann a. D. Baron von Nettelbladt zu Güstrow.