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c. Eisenzeit.
Zu Pogreß bei Wittenburg liegt westlich vom Dorfe bei einem Wasserloche nicht weit von den oben S. 165 aufgeführten Kegelgräbern ein ziemlich großer Begräbnißplatz der Eisenzeit, in welchem vier Urnen mit zerbrochenen Menschenknochen dicht unter der Erdoberfläche stehen, welche jedoch fast immer zerdrückt sind oder bald zerfallen. Schon früher sind 3 Urnen, ein ander Mal 6 Urnen bei der Ackerarbeit gefunden, aber immer zerfallen. Im Frühling 1875 gelang es dem Herrn Peitzner, Pächter des Gutes, eine große, mit zerbrannten Menschenknochen gefüllte Urne auszuheben, welche jedoch auch schon mehrere Risse hatte und später beim Transport noch mehr zerfiel.
Die Urne, welche von Herrn Peitzner dem Vereine geschenkt und durch die geschickte Hand der Vereins=Custodin A. Buchheim fast ganz wieder zusammen gesetzt ist, ist 21 Centimeter hoch und ungefähr eben so weit im Bauchrande, kohlschwarz und glänzend von Farbe und ganz mit eingeschnittenen oder eingeritzten Zickzack= und Schrägelinien in Streifen verziert.
Zwischen den Knochenbruchstücken, wahrscheinlich von einem Menschen mittlern Lebensalters, lagen folgende Alterthümer aus Eisen:
Ein langer und breiter Gürtelhaken oder Knippe aus Eisen, 18 Centimeter lang, mit 3 Heftlöchern am breiten Ende und einem kleinen Knopf zum Einhaken am spitzen Ende. Aehnliche Gürtelhaken sind früher gefunden zu Kl.=Plasten (vgl. Jahrb. XIV, S. 334 flgd.) und Bartelsdorf bei Rostock (vgl. Jahrb. XXIX, S. 178, 179 und 182). Auch auf dem Begräbnißplatze von Darzau im Hannoverschen ist ein ähnlicher Gürtelhaken gefunden; vgl. Hostmann Urnenfriedhof von Darzau, S. 79, abgebildet Taf. IX, Fig. 22 und 23.
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Eine Ringschnalle aus Eisen, deren Nadel aber zerbrochen ist. Gleiche Ringschnallen sind auch zu Darzau gefunden und abgebildet von Hostmann a. a. O. Taf. X, Fig. 14 und 15.
Aehnliche Begräbnißplätze der Eisenzeit sind in der Gegend von Wittenburg häufig gefunden und in den frühern Jahrgängen der Jahrbücher beschrieben.
G. C. F. Lisch.