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I. Zur Alterthumskunde

im engern Sinne.


1. Vorchristliche Zeit.
a. Steinzeit

Steingeräth=Werkstätte von Eldenburg.

In der Gegend um Waren, nördlich und nordwestlich an den Müritzgewässern, sind häufig Werkstätten von Steingeräthen entdeckt, auf welchen sich zahlreiche Feuersteinsplitter, Späne, Messer, Pfeilspitzen, sowie Abfall aller Art, verworfene und zerbrochene Stücke, auch hin und wieder Geräthe aus anderen Steinarten, ganz oder in Bruchstücken, finden, namentlich wiederholt bei Eldenburg, Klink, Jabel und Damerow. Alle diese Stätten sind jedesmal oft in den Jahrbüchern beschrieben (vgl. Jahrb. VII, S. 46, und X, S. 262). Die Veranlassung dazu hat wohl die Kreide gegeben, welche bekanntlich in dieser Gegend weit umher ansteht und oft viel Feuerstein enthält. Herr Gymnasiallehrer Struck zu Waren hat eine neue, bis dahin noch nicht bekannte Manufacturstelle zu Eldenburg bei Waren, an dem Ausflusse der Elde aus der Müritz, zwischen der Müritz und dem Cölpin=See, entdeckt. Die Stelle liegt auf einer sandigen Fläche hinter Eldenburg, welche nach der Elde (der Reke) hin steil abfällt. Hier lagen zerstreut Topfscherben, fast alle ohne Verzierungen,

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in großer Menge und abgeschlagene Feuersteinsplitter, auch einige andere Alterthümer von Stein.

Herr Struck hat das Feld abgesucht und hier viele Alterthümer gefunden, welche er an den Verein eingesandt hat. Diese Alterthümer sind folgende:

30 Feuersteinsplitter (Abfall), darunter viele kleine vierseitige spanförmige Messer, davon manche zerbrochen, fast alle mit Schlagmarken, viele kleine dreiseitige, scharf zugespitzte Splitter, wie Pfeilspitzen, eine abgebrochene, roh behauene Dolchspitze, ein kleiner Kern mit mehreren Schlagflächen;

1 Bruchstück von einer längs durch das Schaftloch zerbrochenen Streitaxt aus Diorit; 1 kleiner geschliffener Keil aus Gneis, 7 Cent. lang, wie es scheint ohne Abschlagen aus einem Stück Geschiebe gemacht;

3 kleine Topfscherben mit Verzierungen, welche den in Jahrb. X, S. 254-257 abgebildeten Strichverzierungen der Urnen der Steinzeit gleich sind.

Alle Stücke zeigen also, daß der Fund der Steinzeit angehört.

G. C. F. Lisch.