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Die Kirche zu Kieth.

Die Kirche zu Kieth bei Krakow ist sehr verfallen und erwartet eine gründliche Restauration.

Die Kirche ist ein Ziegelbau mit Strebepfeilern und bildet ein Oblongum von 3 Gewölben Länge. Sie ist in der Hauptanlage im altgothischen Style aufgeführt und stammt wohl aus dem Anfange des 14. Jahrhunderts. Die Ostwand und die Südwand haben große, altgothische Fensteröffnungen mit Schräge eingehenden, glatten Laibungen; in jeder dieser großen Fensteröffnungen stehen 3 schmale Fenster, von denen das mittlere höher ist als die beiden andern, durch Mauerpfeiler von einander getrennt. Merkwürdig ist, daß die Nordwand in den Fensterlaibungen junggothisch ist.

Im Innern ist die Kirche auf Wölbung angelegt; jedoch hat sie jetzt statt der Gewölbe eine Balkendecke.

Der Altar ist ein kleiner einfacher Flügelaltar im junggothischen Style, wahrscheinlich aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Altar ist aber sehr verfallen und verschmiert: Sämmtliche Pfeiler und Baldachine, sowie die Krönung fehlen ganz; die Rückwand ist gerissen und schwarz übermalt. Die Figuren sind in der Gewandung ziemlich gut, aber auch übermalt.

In der Mitteltafel steht die Jungfrau Maria auf dem Halbmonde, von 6 kleinen Engeln angebetet; die Sonne fehlt. Zu beiden Seiten stehen an jeder Seite 2 Heiligen Figuren über einander in folgender Ordnung in der Ansicht

S. Georg. S. Katharina.
S. Maria.
S. Anna. S. Cornelius.

Die beiden Flügel sind quer getheilt: in jeder Abtheilung stehen 3 Apostel. - (Der H. Cornelius ist dargestellt als Papst mit einem Horn in der Rechten und einem offenen Buche in der Linken.)

Ein Crucifix ist ziemlich gut.

Die Kanzel ist Rococo und ohne Werth.

Außerdem besitzt die Kirche nur noch ein messingenes Becken mit der Darstellung des Englischen Grußes (Ave Maria), wie sich dergleichen im Lande noch häufig finden.

Die Glocken haben keine Inschriften.

Schwerin. 1869.

G. C. F. Lisch.