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d. Eisenzeit.


Begräbnißplatz von Hohen=Viecheln.

Zu Hohen=Viecheln, am Nordende des großen Schweriner Sees, waren im Herbste 1872 Wegearbeiter am rechten Ufer des "Schiffgrabens", wo die Landstraße zwischen Grevesmühlen und Warin beinahe die Höhe erreicht und dieselbe von dem "Graben" schräge durchschnitten wird, mit Grabungen beschäftigt. Bei der Arbeit fanden sie unter der Erdoberfläche eine Reihe von Urnen, welche in Zwischenräumen von ungefähr 9 Fuß neben einander gestanden hatten. Auf die Nachricht von dem Funde begaben sich die Herren Oberforstmeister Plüschow und Dr. Crull zu Wismar bald an Ort und Stelle. Leider fanden sie nichts mehr vor, als einige Urnenscherben und zerbrannte Knochen, so wie einen Spindelstein, welchen ihnen der Herr Förster Schröder zu Mödentin übergab.

So sehr geringe nun die Ausbeute ist, so ist die Entdeckung dieses Platzes wegen der nach heidnischer Weise bearbeiteten Urnenscherben doch nicht zu verachten. Mehrere Scherben stammen von roh gearbeiteten, dickwandigen braunen Urnen, andere von feinen schwarzen Gefäßen. Besonders wichtig sind aber mehrere Scherben von glänzend schwarzen Gefäßen, welche mit verschiedenartigen Punktlinien verziert sind. Der Begräbnißplatz gehört also ohne Zweifel denjenigen Plätzen der ersten Eisenzeit an, welche in den Jahrbüchern oft und zuletzt XXXVII, S. 237, besprochen sind, und in welche auch die römischen Alterthümer in Meklenburg fallen. Der Begräbnißplatz von Hohen=Viecheln hat also dieselbe Beschaffenheit wie der Begräbnißplatz auf dem ganz nahe gelegenen Landgute Neu=Stieten; vergl. Jahrb. XXXIII. S. 139.

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Der Spindelstein ist ungewöhnlich groß, 4 1/2 Centim. im Durchmesser, von Thonstein und auf den breiten Flächen mit concentrischen Kreisen und am Rande mit Schrägestrichen verziert.

G. C. F. Lisch.