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Kegelgrab und Begräbnißplatz von Karbow.
Beim "Steinausgraben" auf einer an der Westseite des Domanialdorfes Karbow, bei Plau und Lübz, belegenen Hufe wurden mehrere bronzene Alterthümer gefunden und von dem Großherzoglichen Amte Lübz eingefordert und an die großherzoglichen Sammlungen eingesandt. Diese Alterthümer, welche ganz der Bronzezeit angehören, sind folgende:
1 Diadem mit Spiralen verziert,
1 dünner,
gewundener Kopfring,
2 gleiche, massive
Armringe,
10 sogenannte Hütchen, und
1
lange Nadel (oder Stachel), 18 Zoll lang, mit
großem Knopf, in mehrere Stücke zerbrochen.
(Vgl. über diese langen Nadeln (oder
Treibstecken) Jahrbücher XXXIII, S. 125 flgd.)
Die meisten Gegenstände deuten auf ein Frauengrab. Die großen "Nadeln" scheinen Geräthe für Männer gewesen zu sein. Doch läßt sich nicht mehr ermitteln, ob die hier aufgeführten Alterthümer aus einem oder mehreren Gräbern stammen.
Dabei berichtet das großherzogliche Amt, daß sich auf der gedachten Hufe noch eine Menge mit etwa 2 Fuß hoch Erde bedeckter Steinhaufen in einem Kreise von etwa 200 Fuß befinden (Begräbnißplatz der Bronzezeit), und
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daß der frühere Pastor Ritter zu Vietlübbe (an Karbow grenzend) vor Jahren ähnliche Gegenstände auf der erwähnten Hufe ausgegraben hat. Dies werden die Kegelgräber von Vietlübbe (Jahrb. IX, S. 379 flgd., XI. S. 391 flgd. und XII, S. 372) oder von Retzow (Jahrb. IX, S. 381 und XI. S. 384 flgd.) sein, da Ritter in der dortigen Gegend früher viel gegraben hat. Von Kegelgräbern zu Karbow ist in den Jahrbüchern noch nicht die Rede gewesen.
G. C. F. Lisch.