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II.

Das Land Drenow.

von

Dr. G. C. F. Lisch.

D as "Land Drenow" war im Meklenburgischen Staats=Archive und jetzt auch durch das Meklenburgische Urkundenbuch 1 ) nur aus einer Urkunde bekannt; die Lage desselben konnte aber nicht nachgewiesen werden, wenn sich auch vermuthen ließ, daß es in der Gegend von Doberan zu suchen sei, da es zusammen mit der Abtei Doberan aufgeführt wird. Am 30. April 1326 gab nämlich der Ritter Wipert v. Lützow dem Fürsten Heinrich von Meklenburg "das Land Drenow mit der Abtei Doberan" ("terram Drenowe cum abbacia Doberanensi"), d. h. den fürstlichen Gerechtigkeiten an der Abtei, zurück, welches ihm und seinen Erben verpfändet gewesen war 2 ). Darauf kam mir noch eine andere Urkunde in die Hände, welche auch schon im Meklenburgischen Urkundenbuche kurz berührt ist. Am 4. April 1372 überließ der Herzog Albrecht von Meklenburg dem Bischofe Friedrich von Schwerin nach langen Wirren "Haus, Stadt, Land und Vogtei Schwan, mit Cröpelin, mit der Drenow, mit der Abtei Doberan und mit Eikhof" zum lebenslänglichen Genießbrauch 3 ). Damit war aber auch die Lage noch nicht gefunden, wenn auch schon mehr annähernd bezeichnet.


1) Erwähnt von mir ist die Drenow beiläufig schon in Jahrb. XI, 1846, S.199.
2) Vgl. Anlage Nr. 1.
3) Vgl. Anlage Nr. 2.
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Glückliche Entdeckungen in neuern Zeiten bei Gelegenheit anderer Forschungen haben nun die Lage des Landes und seine nicht unwichtige Geschichte klar erkennen lassen. Um für die Darstellung das Ergebniß vorweg zu nehmen, - die Beweise werden weiter unten geliefert werden, - so läßt sich, so weit die Geschichte reicht, jetzt mit Bestimmtheit sagen, daß das Land Drenow den Raum bildete, welcher zwischen den Gebieten der Stadt Rostock an der Unter=Warnow und der Abtei Doberan 1 ) liegt, oder nach alten und neuen kirchlichen Begrenzungen die Pfarren Lichtenhagen und Lambrechtshagen umfaßt, vom Meere bis zur Vogtei Schwan. In den Urkunden vom 27. Junii 1429 und 1. Junii 1467 wird "Lichtenhagen als auf der Drenow" liegend ausdrücklich wiederholt bezeichnet, und in der Urkunde vom 22. Novbr. 1470 werden die Besitzungen bekannter Pfandnehmer "Güter auf der Drenow" genannt. Es ist möglich, daß in alten Zeiten das Ländchen eine größere Ausdehnung gehabt hat, und daß manches davon an Doberan und Rostock gekommen ist. Ja es ist möglich, daß der Haupttheil der Abtei Doberan und das Kloster einst zum Lande Drenow gehörte; dafür scheint zu sprechen, daß in alter Zeit "die Abtei Doberan mit der Drenow" zusammen aufgeführt wird ("terra Drenowe cum abbacia Doberanensi"). Im 15. Jahrhundert, als beide große Stiftungen schon völlig ausgebildet waren, lassen sich aber die Grenzen des Landes Drenow nicht weiter ziehen, als hier angegeben ist.

Alle Dörfer in diesen Pfarren auf der Drenow sind "Hagendörfer", wie sie in der Urkunde vom 7. Septbr. 1425 genannt werden. Bei Rostock und Doberan giebt es schon viele Dörfer mit wendischen Namen, waren daher schon zur wendischen Zeit bebaut 2 ). Die ganze Drenow war also in wendischer Zeit sicher wilder Wald und ward nach der christlichen Eroberung sächsischen Colonisten zur Urbarmachung hingegeben. Und hierfür scheint auch der wendische Name


1) In den alten Urkunden der Abtei Doberan wird ein Land oder eine Gegend Cubanze genannt. Diese Gegend wird westlich von Doberan bei Cröpelin zu suchen sein.
2) Die Drenow war also Wald. Die Gegend von Doberan war aber ein altes wendisches Culturland, wie die wendischen Namen der Ortschaften beweisen, welche neben einander liegen: Dorf (jetzt Flecken) Doberan, Hof Doberan (Althof), Parkentin, Stülow, Putekow (jetzt Hohenfelde), Domastiz (jetzt Ivendorf) u. s. w. Alle diese Ortschaften, welche später an das Kloster Doberan kamen, waren ohne Zweifel altes wendisches Tempelgut.
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Drenow zu sprechen. Drenow wird nämlich Waldgegend, Waldland, Holzland, bedeuten. In der wendischen Sprache der Ober=Lausitz heißt Drewo: Holz, Drewno: Baum, daher der Ort Drehna bei Uhist, früher: Drjewnow. Bei Colbaz in Pommern lag 1235 ein Wald Dren - in ("sylua Drenin"), auch Trnina 1 ). Trnina heißt böhmisch: Dorngebüsch, Rasen, und Dren: Holzspan. Dren - ow und Dren - in werden also gleichbedeutend sein und Waldland bedeuten, und - hagen ist gewissermaßen eine deutsche Uebersetzung von Dren - ow 2 ).

Wenn auch der größere Teil des Landes Bauergut war, so ist das ganze Land, so weit sich die Geschichte verfolgen läßt, immer fürstliches Eigenthum und Lehn gewesen und in der Zeit der neuern Geschichte wieder Domaine geworden. Geistlich ist das Land nie gewesen.

Die Eigenthümlichkeiten und Schicksale des Ländchens lassen sich am besten aus seiner Geschichte und der Geschichte seiner Besitzer erkennen.

Im 13. Jahrhundert werden das Land und die Güter gar nicht, im 14. Jahrhundert nur in den oben angeführten beiden Urkunden genannt.

Seit dem ersten Viertheil des 15. Jahrhunderts wird aber die Geschichte der Drenow=Güter plötzlich ganz klar, indem ungewöhnlich viele Urkunden darüber reden. Alle Güter, namentlich Lambrechtshagen, Lichtenhagen und Blisekow, welches der Hauptlehnhof gewesen zu sein scheint, sicher mit mehreren Nebendörfern, z. B. Elmenhorst, erscheinen um das Jahr 1425 im Lehnsbesitze der adeligen Familie v. Gummern, welche um das Jahr 1500 ausgestorben ist. In den Kirchen zu Lichtenhagen und Lambrechtshagen ist aber keine Spur mehr von den Gummern zu finden.


1) Vgl. Kosegarten Cod. Pom. dipl. I, Anm. zu No. 222, pag. 488.
2) Mit der "Drenow" ist die "Damerow" nicht zu verwechseln, ein Feld, welches an die Drenow grenzt. Es liegt westlich von Rostock, zwischen dem Stadtfelde und Friedrichshöhe (zu Groß=Schwaß gehörig), so wie zwischen Barnstorf und Biestow, südlich vom Wege von Rostock nach Parkentin. Früher war es nach den Mittheilungen des Herrn Pastors a. D. Ritter zu Friedrichshöhe eine Meierei des Hofes Barnstorf und diente wohl nur zur Schafweide. Vor etwa 20 Jahren ward vom Heiligen=Geist Hospital ein Theil zu Erbpacht verkauft. Jetzt ist der nördliche Theil zum Exercierplatz für die Rostocker Garnison bestimmt. Ob die Damerow die Bezeichnung einer Gegend oder der Name eines untergegangenen Dorfes ist hat sich noch nicht ermitteln lassen.
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Die v. Gummern erscheinen erst spät in Meklenburg ansässig. Der Name kommt erst im 14. Jahrhundert nur 2 Male vor: 1348 Arnold v. Gummern, Knappe, in einer Schuldverschreibung neben mehreren andern meklenburgischen Adeligen, und 1384 Arnd v. Gummern zu Bartelsdorf bei Rostock. Darauf erscheinen sie in ununterbrochener Reihe nach dem Jahre 1420 auf der Drenow wohnhaft. Es ist daher mehr als wahrscheinlich, daß die v. Gummern Fremde waren und in Meklenburg eingewandert sind. Wahrscheinlich stammen sie von dem Orte Gummern, Dorf mit 7 Ackerhöfen und einem adeligen freien Vorwerk in der Landdrostei Lüneburg, Gericht Gartow, Kirchspiel Schnakenburg 1 ); ein zweiter gleicher Ortsname ist in Norddeutschland nicht zu finden.

Von Bedeutung für die vorliegende Frage ist das Wappen der v. Gummern. An ihren zahlreichen Urkunden hangen noch zahlreiche Siegel, von denen aber die meisten schlecht ausgedrückt sind, wie häufig die Siegel im 15. Jahrhundert. Aus einigen bessern Exemplaren läßt sich aber sicher erkennen und darnach aus den übrigen herausfühlen, daß sie einen schräge liegenden geästeten Stamm oder einen abgehauenen Ast mit 3 Zweigen oder Blättern im Schilde führten 2 ). Denselben Schild führten auch die adeligen Familien v. Bevernest und v. Platen (Plote), auch die v. Grävenitz und v. Rathenow, welche alle in der Prignitz angesessen waren und nicht lange nach den v. Gummern nach Meklenburg kamen. Die v. Bevernest saßen auf Gülitz bei Putlitz, die v. Platen auf Quitzow und Kumlosen, also nahe bei Gummern. Ich habe in den Jahrb. XXIII, S. 41 flgd. nachgewiesen, daß diese beiden letztern Familien sicher stammverwandt waren. Es wird also wahrscheinlich sein, daß auch die v. Gummern mit diesen stammverwandt waren.

Dieses mutmaßliche Verwandtschaftsverhältniß scheint durch ganz besondere Ereignisse bestätigt zu werden. Die Familie v. Bevernest erscheint nämlich beim Ausgange des Geschlechts v. Gummern im Besitze der Güter desselben auf der Drenow und tritt damit zuerst in Meklenburg auf. Am 18. Julii ("midwekens na divisionis apostolorum") 1492


1) Vgl. Manecke Beschreibung des Fürstenthums Lüneburg, II, S. 166.
2) Die älteren Genealogen, z. B. zuletzt noch C. L. v. Pentz, erkennen dieses Wappen der v. Gummern nicht scharf, sondern geben nur eine umständliche, aber unverständliche. Beschreibung der Wappenfigur. Vgl. Jahrb. XI, S. 443.
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bekennt Werneke Bevernest auf Lambrechtshagen ("erfseten thom Lambrechtshagen"), daß der Baccalaureus Joachim Papeke von den 20 Mark sundisch jährlicher Rente, welche dieser zu seiner Dompräbende zu St. Jacob in Rostock aus seinen Gütern Lambrechtshagen und Blisekow ("von den Gummeren seliger dechtnisse vormals versegelt") zu erheben hat, auf 3 Jahre jährlich 4 Mark schwinden lassen will, da die Güter in den vergangenen Kriegsläuften zum meisten Theil verwüstet seien. Am 20. Septbr. 1500 tritt die Wittwe des verstorbenen Werneke Bevernest die von den v. Gummern nachgelassenen Güter den Herzogen gegen Entschädigung ab 1 ).

Seit dem ersten Viertheil des 15. Jahrhunderts läßt sich die Familie v. Gummern in Meklenburg ununterbrochen durch Urkunden verfolgen. Sie erscheint zuerst 1422 zu Lambrechtshagen und 1423 zu Lichtenhagen. Die Urkunden, welche von ihnen übrig geblieben sind, sind sehr zahlreich; es sind über 70 Stück in den Archiven zu Schwerin und Rostock vorhanden und zur Ansicht gekommen. Die v. Gummern werden in schwachen Geldverhältnissen gelebt haben; denn bei weitem die meisten dieser Urkunden sind cassirte Schuldverschreibungen, welche wahrscheinlich von den Herzogen bei der Einziehung der Güter eingelöset worden sind. Den Inhalt aller dieser Urkunden, wenn auch nur in kurzen Zügen mitzutheilen, würde viel zu weit führen und sehr unerquicklich sein.

Die ersten v. Gummern, welche auf der Drenow im Zusammenhange nachzuweisen sind, waren 1425 die Brüder Heinrich (Priester), Arnd, Lüdeke und Claus und ihr Vetter Arnd, Mathias Sohn.

Eine bedeutende Rolle in der Geschichte der v. Gummern spielt die Rostocker Patricier=Familie Kruse. Nicht wenige der vielen Gummernschen Schuldverschreibungen sind auf die Kruse ausgestellt, so daß diese sehr festen Fuß in den Gütern gewannen.

Am 7. Septbr. 1425 verkauften wiederkäuflich die Brüder Heinrich (Priester), Arend, Lüdeke und Claus v. Gummern und ihr Vetter Arend, des Mathias Sohn, mit Genehmigung seiner Mutter Abel, dem Rostocker Rathmann Berend Kruse 2 ) 42 Mark Rente aus dem "Hagendorfe" Lichten=


1) Vgl. Anlage Nr. 8.
2) Ueber die Rostocker Patricier=Familie Kruse vgl. Jahrb. XI, S. 198, und das Wappen des Ratsherrn Bernd Kruse vom Jahre 1426 dazu Lithogr. Taf. III. Nr. 3.
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hagen ("bei Warnemünde") für ein Capital von 600 Mark 1 ).

Als Güter der Familie v. Gummern werden im 15. Jahrhundert häufig genannt die Güter Lambrechtshagen, Lichtenhagen, Blisekow und Elmenhorst, zu denen wahrscheinlich noch angrenzende Bauerdörfer gehörten.

Am 13. Novbr. 1436 verpfändete Lüdeke v. Gummern zu Blisekow mit Bewilligung seines Bruders Claus und seines Vetters Arend zu Lambrechtshagen dem Berend Kruse 4 Mark Rente für 50 Mark aus 2 Bauerhöfen zu Lambrechtshagen oder aus seinen sonstigen Gütern zu Lambrechtshagen, Blisekow und Lichtenhagen.

Die v. Gummern und Kruse waren wohl mannigfach Herrschaften des Ländchens Drenow. In den Jahren 1428 und 1429 war der genannte Heinrich v. Gummern, welcher schon 1425 und 1426 sicher als Priester vorkommt, und im Jahre 1467 Herwich Kruse auch Pfarrer ("kerkhere") zu Lichtenhagen.

Die nächsten bedeutenden adeligen Nachbaren der v. Gummern waren nach Westen hin die Mitglieder der um das Jahr 1515 ausgestorbenen, bedeutenden adeligen Familie v. Axekow, welche von Neuhof, südlich von Doberan, bis nach Gnemern hin zahlreiche Besitzungen hatten und mit denen die v. Gummern wohl vielfach verschwägert waren, wie die beiderseitigen Vornamen Mathias, Arnd und Claus anzudeuten scheinen. Nach einem Leichensteine 2 ) in der Klosterkirche zu Doberan, welche die Begräbnißstätte der Familie v. Axekow war, war des Claus v. Axekow Ehefrau eine Tochter des Arend v. Gummern. Claus v. Axekow aber war ein Sohn des Ritters Johann v. Axekow, welcher ein Bruder des berühmten und viel geltenden Ritters Mathias v. Axekow († 23. Junii 1445) war. Am 7. Septbr. 1425 waren Friedrich und Karsten v. Axekow auch Zeugen einer Schuldverschreibung der Brüder v. Gummern.

Bald nach ihrem ersten Auftreten erscheinen die v. Gummern in sehr zahlreichen Urkunden oder vielmehr Schuldverschreibungen. Und damit tritt auch das Land Drenow klar in die Geschichte.

Am 27. Junii 1426 verpfändete der schon genannte Claus v. Gummern, Arends Sohn, mit Bewilligung seiner Brüder dem Karthäuserkloster Marienehe 3 ) bei Rostock "9 Mark


1) Vgl. Anlage Nr. 3.
2) Vgl. Jahrb. IX, S. 441 und 442.
3) Vgl. Anlage Nr. 4.
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Rente aus seinem Dorfe Lichtenhagen auf der Drenow" ("Lichtenhagen uppe der Drenowe"), und am 1. Junii 1467 wieder 1 ) ein Claus v. Gummern zu Blisekow demselben Kloster 2 Mark Rente aus dem "Dorfe Lichtenhagen auf der Drenow" ("uppe der Drenowe"). Hier wird also die Drenow sehr klar bezeichnet.

So ging es fast 50 Jahre in der Familie fort, bis sich das Geschlecht und sein Vermögen zu Ende neigte.

Da gab, wohl in Voraussicht des nahenden Endes der v. Gummern, der Herzog Heinrich dem Rostocker Burgemeister Berend Kruse am 22. Novbr. 1470 2 ) einen besonders wohlwollenden Sicherheitsbrief, in dem er demselben aus besonderer Gunst und Gnade um seines treuen Dienstes willen den Besitz alles dessen, was ihm und seinen Vorfahren von Vasallen ("guden mannen") und Andern im Lande verpfändet und verbrieft war, besonders in "dem Toitenwinkel" 3 ) von den Moltken und auf der Drenow von den Gummern, bestätigte und versicherte und ihn und seinen Erben mit solchen Gütern in Schutz, Schirm und sonderliches Geleit nahm 4 ). Damals war also "die Drenow" für den hier bezeichneten Landstrich noch ein bekannter Name, der hier urkundlich zuletzt vorzukommen scheint.

Nach der Versicherung des Herrn Pastors Dr. Wöhler zu Lichtenhagen und des Herrn Pastors Matthes zu Lambrechtshagen ist in beiden Pfarren keine Spur der Erinnerung an das Land Drenow übrig geblieben. Nach dem Berichte des Herrn Amtsverwalters Burchard zu Rostock wissen die darum befragten Schulzen der linkswarnowschen Dörfer des Amtes Toitenwinkel, welche also an und auf der Drenow liegen, nichts mehr von diesem Lande.

Gegen das Ende des 15. Jahrhunderts ging es mit dem Leben und dem Vermögen der Gummern zu Ende. Die Letzten des Geschlechts waren, so viel sich hat ermitteln lassen, folgende:


1) Vgl. Anlage Nr. 5.
2) Vgl. Anlage Nr. 6.
3) "Der Toitenwinkel" war damals der Name für den ganzen ehemaligen Moltkeschen Güterbesitz am rechten Ufer der Unter=Warnow, Rostock gegenüber, welcher jetzt den Hauptstamm des Amtes Toitenwinkel" bildet. Gegenwärtig ist der Name auf das eine Landgut Toitenwinkel beschränkt, welches früher auch wohl Toitendorf hieß.
4) Vgl. Anlage Nr. 6.
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Arnd, Ritter, † vor 1426. - Claus 1425 - 1479, † vor 1492. Gem. Anna 1479 - 1505. - Arnd. - Töchter, Klosterjungfrauen. - Hans 1457. - Mathias 1474 minderjährig, 1500. † vor 1531. - Hans 1531.

In ihrer Bedrängniß warfen sie sich nun den Herzogen in die Arme. Der letzte von der Hauptlinie war Claus v. Gummern. Dieser trat am. 15. August 1479 den Herzogen Albrecht und Magnus den Hof zu Lambrechtshagen und all sein Erbe und Anfall im Lande ab, wogegen die Herzoge seine Hausfrau Anna mit allen diesen Gütern auf ihre Lebenszeit belehnte und beleibzüchtigte 1 ). Diese Anna ist in den letzten Jahren dieser Geschichte die Hauptperson. Claus v. Gummern wird nicht lange darnach gestorben sein. Es lebte zwar noch sein Vetter Mathias von der jüngeren Linie; aber dieser wird die noch übrigen Güter auch nicht haben halten können. Da warfen sich zuletzt noch, wie oben schon erwähnt ist, die v. Bevernest 2 ), mit denen die von Gummern gleiches Wappen hatten, ins Mittel. Am 18. Julii 1492 war Werneke Bevernest im Besitze der Güter Lambrechtshagen und Blisekow "von den Gummern seliger Gedächtniß". Claus v. Gummern war damals also todt. Werneke Bevernest wird bald auch ohne Leibeserben gestorben sein. Denn am 20. Septbr. 1500 verglichen sich die Herzoge Magnus und Balthasar mit dessen Wittwe dahin, daß diese denselben "die nachgelassenen Güter der Gummern und ihr Erbe" gegen eine Entschädigung an Geld und Naturalien abtrat 3 ). Von der jüngern Linie war noch Mathias v. Gummern übrig, welcher 1474 noch minderjährig war. Dieser verkaufte am 15. Novbr. 1500 der gedachten Anna, des Claus v. Gummern Wittwe, und ihren Kindern seinen ganzen erblichen Anfall in Lambrechtshagen, Lichtenhagen und Blisekow für 500 Mark sundischer Münze 4 ).


1) Vgl. Anlage Nr. 7.
2) Vgl. auch Jahrb. XXIII. S. 51.
3) Vgl. Anlage Nr. 8.
4) Vgl. Anlage Nr. 9.
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Also kam die Wittwe Anna v. Gummern in den Besitz des letzten Restes der Güter. Dieser Besitz mag ihr wohl beschwerlich geworden sein; ihr Sohn Arnd verschwindet aus der Geschichte, ihre Töchter waren im Kloster. Mathias v. Gummern wird auch wohl früh gestorben sein.

Am 3. Januar 1505 1 ) errichteten die Herzoge Balthasar und Heinrich von Meklenburg mit Anna, des verstorbenen Claus v. Gummern nachgelassener Wittwe, einen vollkommenen Vergleich über die von den v. Gummern hinterlassenen Güter, welche alle damals theils dieser Anna, theils schon den Herzogen gehörten. Anna trat der Gummern Güter Lambrechtshagen, Lichtenhagen und Blisekow, welche schon zum Heimfall standen, und alle ihre Gerechtigkeiten den Herzogen ab. Die Herzoge gaben ihr dagegen 300 gute Mark und versicherten ihr jährlich die Bestellung einer halben Hufe Ackers, auf der sie wohnte, und das nöthige Holz zur Feuerung; den Töchtern, Klosterjungfrauen, versicherten sie das jährlich zu geben, was sie bis dahin genossen hatten. Dafür trat Anna den Herzogen die Güter und alle ihre Gerechtigkeiten "gänzlich" ab und versprach, denselben alle und jede "Briefe, Instrumente und Scheine" auszuliefern. Aus dieser Auslieferung stammen denn im Archive ohne Zweifel die zahlreichen (70) Urkunden, meist Schuldverschreibungen, welche alle cassirt, also ohne Zweifel von den Herzogen eingelöset sind.

Auf diese Weise kamen die Herzoge wieder in den Besitz der Güter als heimgefallener und theuer eingelöseter Lehen. Die Herzoge behielten daher die Güter als Domainen, und stellten sie nach der Aufhebung des Klosters Doberan im Jahre 1552 unter die Verwaltung des fürstlichen Amtes Doberan, wozu sie noch heute gehören. Dem Kloster Doberan haben die Güter nie gehört, wenn das Kloster auch einige Gelder in denselben stehen hatte.

Ein Vierteljahrhundert später taucht noch ein Mal ein v. Gummern auf, aber um spurlos wieder zu verschwinden. Im Jahre 1531 klagte ein Hans v. Gummern, des Mathias v. Gummern Sohn, schriftlich bei den Landständen auf dem Landtage, daß sich der Herzog Magnus nach dem Tode seines Vetters Claus v. Gummern dessen Lehngüter Blisekow, Lichtenhagen und Lambrechtshagen "ohne alle vorhergehende Rechtserkenntnisse" angemaßt habe, obgleich sein verstorbener Vater "rechter und nächster Mage und Lehns=


1) Vgl. Anlage Nr. 10.
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erbe" gewesen sei; als ein "armer und junger Geselle" bitte er um Vertretung bei den Herzogen, da er in "seinen unmündigen Jahren" nicht zu seinem Rechte habe kommen können. Aber er wußte nicht oder verschwieg, daß sein Vater am 15. Novbr. 1500 alle seine Rechte an Anna v. Gummern verkauft 1 ) hatte, welche später als alleinige Besitzerin den Herzogen die Güter auf rechtmäßige Weise abtrat.



1) Vgl. Anlage Nr. 9.
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Anlagen.


Nr. 1.

Wipert v. Lützow, Ritter, bekennt, dasz der Fürst Heinrich von Meklenburg das jenem verpfändete Land Drenow mit der Abtei Doberan eingelöst hat, und verpflichtet sich, die Stücke, welche er selbst weiter verpfändet hat, bis zum nächsten Martinitage einzulösen.

D. d. Wordingborg. 1326. April 30.

Omnibus presens scriptum cernentibus Wipertus de Luyzowe, miles, salutem in domino. Tenore presencium recognosco publice protestando, quod, cum dominus meus karissimus vir nobilis dominus Hinricus Magnopolensis, Stargardie et Rozstok dominus, terram Drenowe cum abbacia Doberanensi michi et meis heredibus quondam obligatam a me redemerit et michi condigne satisfecerit pro eisdem, ipsas terras et bona, quantum ad omnia per me in eisdem vlterius obligata, infra instans festum beati Martini proximum redimere debeo et domino meo restituere libera et quitata, renunctians per presentes omni iuri, quod michi vel meis heredibus competit vel competere potuit aut poterit in premissis. Pro quibus ego et vna mecum Johannes, Volradus et Busso, fratres mei, promittimus fide data. Jn cuius rei testimonium sigilla meum videlicet et predictorum fratrum meorum presentibus sunt appensa. Datum Wordingeborg, anno domini M°CCC°XX° sexto, in profesto apostolorum Philippi et Jacobi.

Nach dem Original im Haupt=Archive zu Schwerin, gedruckt im Meklenb. Urk.=Buch Bd. VII, Nr. 4723. Die Urkunde trägt an eingehängten Pergamentstreifen vier schildförmige Siegel, sämmtlich mit einer schräge rechts liegenden Leiter mit 4 Sprossen, Nr. 1, 2, 3 auf

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glattem, Nr. 4 auf gegittertem Grunde. Nr. 2 ist zerbrochen. Die Umschriften lauten:

1) (abgebildet im Meklenb. Urk.=Buch Bd. VI, zu Nr. 4048):
      Umschrift
2) Umschrift
3)        Umschrift
4)      Umschrift

Vgl. Urkunde vom 4. April 1372.


Nr. 2.

Albrecht, Herzog von Meklenburg, überläßt dem Bischofe Friedrich von Schwerin auf Lebenszeit zum unbeschränkten Genießbrauch Haus, Stadt, Land und Vogtei Schwan mit Cröpelin, der Drenow und der Abtei Doberan und Eikhof mit der Vogtei.

D. d. Rostock. 1372. April 4.

In gades nâmen. Amen. Wy Albrecht, van des zuluen gnâden hertoghe to Mekelenborch, greue to Zwerin, to Rostok vnde to Stargarde here, myt vnzen rechten eruen bekennen vnde bethûgen ôpenbâre in desseme brêue, dat wy vnde vnzen rechten eruen na râde vnzer trûwen râtgheuen hebben ghelâten vnde lâten in desseme iêghenwardigheu brêue dor sunderliker vrunscop vnde dor rechter lêue willen deme êrbâren vâdere in gode biscop Frederike to Zwerin, al de wîle dat he leuet, Sywan hvs, stat vnde lant vnde voghedîge, myt Cropelyn, myt der Drenow , myt der abbedîge to Doberan, also se ligghen. in eren schêden vnde den Eghof mit der voghedîge, brûcliken to besittende myt al eren tôbehôringhen vnde myt al erer nŮt vnde vrucht, welkerleyge nâmen de hebben môghen, dâr nicht v ring t to nemende, dat em to schâden kômen mach, [wi beholden âuer vs vnde vsen eruen orsedênst vnde kerklên, âne dat kerklên to dem Eklenberge]. Vnde desse vôrbenômeden pande scole wy edder vnze eruen nînerleyghe wîs van deme vôrbenômeden. biscop Frederike lôsen al de wîle dat he leuet, men he scal alle desse pande al sîne leuedâghe v ring t beholden vnde gantzliken âne iênerleyge bewernisse vnde hynder hebben

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vnde brûcliken besitten. Wan biscop Frederik ôuer dôet is, so môghe wi eder vnze eruen den Eghof lôsen van des vôrbenômeden biscop Frederikes nâkômelinghe biscopen vnde van deme capittele vnde der kerken to Zwerin, vnde Sywan van sînen eruen oder wene he dâr to beschêdet vnde gift, in alsodâner wîs, als vse brêue sprekeu vnde lûden, de wi na râde vnzer eruen dâr vp ghegheuen hebben. To tûghe desser dingh hebbe wi hertoghe Albercht vôrbenômet dessen brêf twêualdich gegheuen beseghelt myt vseme grôten ingheseghele, de gheuen syn to Rostok na godes bôrt drutteynhundert iâr in deme twê vnde sôuentichsten iâre, in deme nêghesten sŮndâghe na Paschen. Tûge syn vnze lêuen trûwen: Hinrik van Bulow to Godebutze, Johan Knop, Mathias Rauen, riddere, vnde her Johan Swalenbergh, vnze kentzeler, vnde andere lûde de trûwe werdich synt.

Nach dem zum Original bestimmt gewesenen Entwurfe auf Pergament im Staats=Archive zu Schwerin. Die Löcher zur Einhängung der Siegelschnur sind schon eingeschnitten. Die in [ ] eingeschlossene Stelle ist von anderer Hand auf dem Rande beigeschrieben und daher wohl diese Ausfertigung als Original verworfen.


Nr. 3.

Heinrich, Arend, Lüdeke und Claus, Brüder, v. Gummern und Arnd v. Gummern verkaufen wiederkäuflich dem Rostocker Rathmann Bernd Kruse 42 Mk. Rost. Pf. jährlicher Pacht aus Lichtenhagen für 600 Mk.

D. d. Rostock. 1425. Septbr.7.

Wy her Hinrick, Arnd, Ludeke vnde Clawes, brôdere, hêten Ghummeren, vnde Arnd van Ghummeren, Mathias sône, myt vulbôrd vor Abelen myner môder, bekennen vnde betûghen ôpenbâr an desseme brêue, dat wy na râde, willen vnde vulbôrd vnser eruen vnde nêghesten vrund vde alle der yênnen, den dâr wes ane is efte wesen mach in thôkâmenden tiden, hebben rechtliken vnde redeliken vorkoft vnde vorlaten, vorlâten vnde vorkôpen noch yêghenwardich in desser scrift deme êrbâren manne her Bernd Krusen, râdtmanne tho

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Rostocke, vnde synen rechten eruen twêvndevêrtich marck Rostocker pennynghe iârliker renthe vôr seshundert marck der suluen munthe, de he vns rede ôuertellet vnde to dancke wol betâlet heft. Desse twêvndevêrtich marck gheldes iârliker renthe sette wy em an vnzen ghantzen hâghendorpe vnde gûde to deme Lichtenhaghen, beleghen by Warnemunde an deme lande tho Mekelenborch, - - - vpthoborende von den inwôners vnde besitters des zuluen hâghens vnde dorpes vorbenômet. - - - Ock so schole wy vnde willen vnde vnze eruen her Bernde vnde synen eruen dyt zulue vôrbenomede ghûd vorlâten vôr den leenherren, wan her Bernd efte syne eruen dat van vns êschende synt. - - - Dat lôue wy her Hinrick, prêster, Arnd, Ludeke, Clawes, Arnd hêten de Ghummeren vôrbenômet to lîken hôuetlûden. - - - Jn tûchnysse desser dynck so hebbe wy vnse ingheseghele wêtende henghet vôr dessen brêf vnde [de] duchtighen knapen alze Bernd Kempe, Erick Swertze, Frederik Axekow vnde Kersten Axkow hebben to tûghe vnde tho witlicheyt ere ingheseghele vmme vnser bede willen mede ghehenghet vôr dessen brêf, de gheuen vnde screuen. is to Rostock na der bôrt Christi veerteynhundert iâr dâr na an deme vyffvndetwintighesten iâre, an vnser lêuen frouwen âuende also se ghebôren wart des hilghen werden festes.

Nach einer ungefähr gleichzeitigen Abschrift auf Papier im Staats=Archive zu Schwerin. Auszug.

"Her Hinrick van Gummeren, prester," war 11. Novbr. 1428 und 13. Novbr. 1429 "kerkhere to deme Lichtenhaghen".


Nr. 4.

Claus v. Gummern verpfändet dem Karthäuser= Kloster Marienehe 9 Mark Rostocker Pf. jährlicher Rente aus dem Dorfe Lichtenhagen auf der Drenow.

D. d. 1426. Junii 27.

Ik Clawes van Ghummeren, her Arndes sône van Ghummeren zeligher dechtnisse, myt mynen

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rechten eruen, bekennen vnde betûghen ôpenbâre yn dessem brêue vôr aIIen lûden, de ene zeen edder hôren lesen, dat ik na râde, willen vnde vulbôrt aller myner nêghesten vrunt vnde sunderghen myner brôdere her Hinrikes vnde Ludeken van Ghummeren ghehêten vnde alle der yênen, den dâr wes ane is edder wesen mach yn tôkômenden tyden, hebbe rechtliken vnde reddeliken vorkoft vnde vorlâten, vorkôpe vnde vorlâte in desseme brêue deme êrwerdigen ghêstliken vâdere brôder Hinrike prîor vnde deme ghantzen conuente der monike vnde brôdere des hûses to Marien ee, des ordens der Carthûsere, vnde allen eren nâkômelinghen in deme suluen hûse in tôkômenden tiiden neghen mark gheldes yârliker renthe ghûder Rozsteker pennynge in vnseme dorpe vnde ghûde to deme Lichtenhaghen vppe der Drenowe - - - vôr twelftehalue lôdighe mark suluers. - - - Vortmer so hebben de vôrscreuen prîor vnde conuent my vnde mynen eruen na my de gnâde gheuen, dat wy de neghen mark gheldes môghen wedderkôpen. vôr also vele lôdiges suluers, alse hîr vôre screuen steyt. - - - Ghegheuen vnde screuen na godes bôrd vêrteynhundert iâr dâr na yn deme ses vnde twintigesten iâre, des dinkstedâghes na sunte Johannes dâghe des dôpers to syner bôrd.

Nach dem durchschnittenen Originale auf Pergament im Staats=Archive zu Schwerin. Auszug. Angehängt sind 3 Pergamentbänder, an denen jedoch die Siegel gänzlich fehlen.

Auf der Rückseite steht von jüngerer Hand:

Hir up uth gheghefen twe hundert vnde druttich marck Sunden, vor XI 1/2 marck lodeghes suluers, de marck vor X gude marck.


Nr. 5.

Claus v. Gummern zu Blisekow verpfändet dem Karthäuser=Kloster Marienehe 2 Mark Rostocker Pf. jährlicher Rente aus dem Dorfe Lichtenhagen auf der Drenow.

D. d. 1467. Junii 1.

Ik Clawes van Gummeren, knape, wânaftich tho Blisekow, bekenne vnde betûghe âpenbâre in dessem

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yêgenwardighen brêue vôr my vude myne rechten eruen vôr alle den ghênnen, de ene seen edder hôren lesen, dat ik na râde, wyIIen vnde vulbôrt myner rechten eruen vnde nêgesten vrunde hebbe rechtliken vnde reddeliken vorkoft vnde vorlâten, vorkôpe vnde vorlâte nach yêgenwardich in dessem brêue deme êrwerdigen geystlicken vâdere Thymothes dem prîori vnde ganczen conuente, monnyken vnde brôderen des klôsters Marien ee, Carthûsers orden, by Rosztock belegen, vnde alle eren nâkomelyngen in demsuluen clôstere in êwigen thôkêmenden tyden twê margk geldes iarlicker gulde gûder Rosteker schillingere in myneme ghûde vnde dorpe tho deme Lichtenhagen vppe der Drenowe - - - vôr drê vnde druttich mark Rosteker munthe. - - - Vortmer so heft de vôrbenômeden prîor vnde conuent my vnde mynen eruen de gnâde gheuen, dat ick vnde myne eruen de twê marck gheldes môghen wedderkôpen, wen wy willen, vôr drê vnde druttich marck Rosteker munthe. - - - Hîr hebben an vnde ôuer gewesen: her Herwych Kruse, kerckhere tho dem Lichtenhagen vnde Henneke van Gummeren, myn vedder, wânhaftich tho deme Lambrechteszhaghen, de tho thûge vnde to wytschop vmme myner bede wyllen hebben ôck lâten hengen ere ingesegel vôr dessen brêf, de gegeuen vnde geschreuen is na gades bôrdt vêrteynhundert iâr dâr na in deme sôuen vnde sostichsten iâre, an dem nêghesten mândâghe na des hylligen lychammes dâghe unses leuen herren Jhesu xpisti(!) .

Nach dem durchschnittenen Originale auf Pergament im Staats=Archive zu Schwerin. Auszug. Die 3 angehängt gewesenen Siegel fehlen mit den Pergamentbändern.

Auf der Rückseite steht von jüngerer Hand:

Hir up uthgheghefen dre vnde druttich marck Sunden.


Nr. 6.

Heinrich, Herzog von Meklenburg, versichert dem Burgemeister Bernd Kruse zu Rostock den Besitz aller seiner Güter in den Meklenburgischen Landen, namentlich der Güter in dem Toitenwinkel und auf der

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Drenow, und nimmt ihn in Beschirmung und besonderes Geleit.

D. d. Rostock. 1470. Novbr. 22.

Wy Hinrick, van gades gnâden hertoge to Mekelenborch, furste to Wenden, vnde greue to Zwerm, der lande Rostock vnde Stargarde here, bokennen âpenbâre betûgende vôr vns, vnse eruen, sôns vnde alsweme, dâr dat nôth vnde behûff dûnde werdet, in kraft desses vnses brêues, dat wy deme ersâmen vnde wîsen, vnseme andechtigen, lêuen getrûwen her Bernd Krusen, borgermêstere vnser stad Rostock, vmme sunderger gunst, gnâde vnde vmme sînes trûwen dênstes willen, den he vns vnde vnzer herschop vâkene gedân vnde bewîset heft vnde noch in tôkômenden tîden dôn vnde bewîsen mach, hebben bewillet, gegunt vnde tôgelâten alles, wes sînen seligen olderen vnde eme vnde sînen eruen in vnsem lande, vogedîgen vnde gebêden van vnzen gûden mannen vnde den vnsen vnde andersweme to weddeschatte vorkoft, vorpandet, vorsegelt vnde vorbrêuet is, dat si pacht, richte efte dênste, alse sunderges in deme Totenwinkele van den Moltken vnde vppe der Drenowe van den Gummeren vnde van weme anders vnde wôr he anders wes heft vnde heuet in vnsen landen vnde gebêden vôrgenant, so sînen olderen, em vnde sinen eruen dat nû tôkumet, vorsegelt vnde vorbrêuet is, na lûde vnde vtwîsinge sîner brêue, de he dâr vp heft, gegeuen vnde berâmet, [vnde alse eme vnde sînen eruen de nû thôkômet], to hebbende, to besittende, to brûkende vnde to pandende sunder vnse, vnser eruen [vnde sôns] amptmanne [vnde vagede] vorhinderinge: bewillen, gunnen vnde tôlâten desset alle in aller mâthe vnde wîse, alse bâuen berôret is, in kraft vnde macht desses vnses breues, vnd weret dat her Bernde efte sînen eruen in der pandinge vnser hulpe behôf dônde worde, denne scholen vnde môgen vnse vogede eme vnde sînen eruen, wannêre se [van vnser weghen] dârtô geêsket werden, to sodâner pandinge hulpe to dônde, vorplichtiget wesen. Vnde wy hebben ôk den vpgenanten her Bernd Krusen borgermêster vnde sîne eruen mit dessen sînen gûderen vôrgenant vnd allen anderen sînen gûderen, bowechlick vnde vnbowechlick, wôr he de heft in vnsen gebêden vnde landen, vôr vns, vnse sôns vnde de vnsen vnde alle de iênnen, de vmme

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vnsen willen dôn vnde lâten willen vnde scholen van rechtes wegene, in vnse sekere velicheit, bescherminge vnde sunderge geleyde genâmen in kraft desses suluen vnses brêues, vnde willen dat ênême îsliken hîr mede vorkundiget [hebben], vnde her Bernde vnde sînen eruen stede vnde vast sunder alle geuêrde vnvorbrôken to geholden, dat vns vmme ênen îsliken noch gebôre wol steyt to vorschuldende, vnde hebben des to ôrkunde vnde mêrer sekerheit vnse ingesegel hengen lâten benedden an dessen vîlgenanten vnsen brêf, gegeuen vnde geschreuen [in vnser stadt Rostock], na der bôrt Christi vnses heren vêrteynhundert iâr in deme sôuentighesten iâre, an dem dâge beate Cecilie virginis et martiris.

Nach einer gleichzeitigen Abschrift mit Zuhülfenahme in [ ] einer nach dem Originale beglaubigten Abschrift aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts im Staats=Archive zu Schwerin. Nach mehreren Anzeichen scheinen diese Abschriften von 2 verschiedenen, etwas abweichenden Ausfertigungen genommen zu sein.


Nr. 7.

Albrecht und Magnus, Herzoge von Meklenburg, belehnen und beleibzüchtigen auf Antrag des Claus v. Gummern dessen Ehefrau Anna mit dem Hofe zu Lambrechtshagen und seinem sonstigen Erbe und Anfall auf ihre Lebenszeit.

D. d. Doberan. 1479. August 15.

Wii Albrecht vnde Magnusz, van gades gnâden hertoge to Mekelnborch, furste to Wenden vnde greuen to Zwerin, Rostock vnde Stargarde etc. der lande heren, bekennen âpenbâre betûgende vôr alszweme, dâr des nôth vnde hehôff dônde wert, dat de duchtige vnse lêue getrûwe Clauwes van Ghummeren vôr vns is gewesen vnde heft vôr vns vorlaten den gantzen hoff tom Lamberderszhagen vnde sîn erue vnde anfal, also he dat heft vnde eme in vnsen landen anfallen mach, vnde heft vns vort angefaIIen, vnde dêmôdigen gebeden, wii de êrbârenn vnse lêuen andechtigen sîne eeliken hûsfrouwen

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Annen mit den bâuenscreuen gûderen allen, sunderges mit deme gantzen hâue vnde aller tôbehôringe tôme Lamberdeszhagen to ereme leuende wedder belênen mochten, deme wii vmme sunderger gunst vnde gnâde vnde sîner trûwen dênste willeu so gerne gedân hebben, vnde belênen vnde belîftuchtigen de vpgenanten Annen mit den bâuenscreuen gûderen allen in aller mâthe bâuenberôrt, so dat se sick des gantzen hâues tôm Lamberdeszhagen mit aller tôbehôringe de tiidt eres leuendes rouweliken brûken schal vnde mach vnde besitten so quîth, so frîgh, alse sîne vôrolderen den vôrhen vnde he nâ bethe hêrthô den alderquîtest vnde frîgest gebrûket, beseten vnde gehath hebben. Bâuen dat schal vnde mach se ôk sick sînes erues vnde anfalles, alse he dat heft in vnsen landen vnde noch anfallen mach, rouweliken brûken, so lange dat ere schûth, dâr se recht ane is vnde in vnsen landen wîse vnde wânheit is, in craft vnde macht desses vnses brêues, vnde wôr se furder rechtaftich tô is, den schal se vnuorsûmeth blîuen, vnde hebben des to ôrkunde vnser ênes ingesegele, des wii samentliken hiir to brûken, hengen lâten an dessen brêff. Geuen vnde geschên to Dobbran, na Christi gebôrt vêrteynhundert vnde amme negenvndesôuentigesten iâre, amme dâge Assumpcionis Marie.

Nach dem Originale auf Pergament im Staats=Archive zu Schwerin. An einem Pergamentstreifen hängt des Herzogs Magnus dreischildiges Siegel in rothem Wachs.


Nr. 8.

Magnus und Balthasar, Herzoge von Meklenburg, vergleichen sich mit der Wittwe des Werneke Bevernest, daß diese den Herzogen die nachgelassenen Güter des Geschlechts v. Gummern gegen eine Entschädigung abtritt.

D. d. Doberan. 1500. Septbr. 20.

To wêthen, dat am âuende Mathei apostoli anno veffteynhundert hebben wy Magnus vnd Baltasar, von gotts gnâden hertogen to Meckelnborg, fursten to Wenden,

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greuen to Swerin, Rotstock vnd Stargarde der lande etc. herrn, vns mit Werncke Beuernestes nagelâthen wedewen vordrâgen vmme die nagelâthen gûder der Ghummern, in mâthen wô hîr nâ volgeth: Tome êrsten scholln vnd willn wy der gedachten frôwen to affdracht twuschen hîr vnd wynachten nêgestkâmende geuen vnnd entrichten vierhundert mark lub., vier dromppt moltes, vier dromet roggen, vnnd so sick die vôrbenômede frôwe vôr sodâner tîdt nicht voranderde, schall sie in sodânem gûde ere vee vthfôdern, weret ôck sie sick vorandernde worde, schollen wy solke gûde vmbehindert annhemen lâten vnd gebrûken, vnd so idt godt vorbêde, die gedâchte frowe sunder eruen in godt vorstorue, schall alsedenne sodâne ghelt der vierhundert mark wedderumme an vns vnnd vnse herscopp vorfallen syn. Hîrmit is alle dinck geszleten vnnd die vôrgnante frowe hefft vôr vns vorlâthen vnd afftich von vâder vnnd môder erue gedhân, nochmâls sie edder nhêmant von erenthweghen dâr vp to sâkende. Solkes alles is in bywesende der duchtigen vnd êrbârn Diderick Beuernestes, Arndt Bibowen vnd Johan Hasekopp geschên. Des to tûge synd desser recessz twê gelîken lûdes, eyne by vns vnd den andern by der vîlgemelten Werncke Beuernestes nâgelâthen wedewen, mit vnsem vpgedruckeden signêten vorsegelt, vorantwerdet. Datum Dobbran, amme dâge vnd iâren wo bâuengeschreuen.

Nach dem Originale, auf Papier, im großherzogl. meklenb. Staats=Archive zu Schwerin. Untergedruckt ist nur Ein kleines Ringsiegel mit dem meklenburg. Wappen.


Nr. 9.

Mathias v. Gummern, des verstorbenen Hans v. Gummern Sohn, verkauft seinen erblichen Anfall in Lambrechtshagen, Lichtenhagen und Blisekow an Anna von Gummern, des verstorbenen Claus v. Gummern Wittwe und deren Kinder, seine Vettern.

D. d. 1500. Novbr. 15.

Ick Matias von Gummern, Hans von Gummern in godt vorstoruen nâgelâten sône, bekenne vnd

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tûge âpenbâre vôr alsweme mit dussem âpenen brêue, de ene sehn effte hôrn lesen, dat ick mit wolbedachtem mûde dat mîne vorkofft vnd vpgelâten vnnd vorlâten vnnd hebbe vorkofft vnnd vppelâten, ock vorlâte to ênem gantzen vullenkamen ende iêgenwardigen in crafft vnnd macht dusses brêues der erbarn frowen Annen von Gummern, vnnd Arndt, zeligen Clawes von Gummern in godt vorstoruen nâgelâtenen wedewen(!), sinen kindern, mînen vedderen, vnnd eren rechten eruen, wônhafftich tome Lamprechtshagen allen mînen er[s]liken anfall in dem Lamprechtshagen, Lichtenhagen vnnd Blisekow, idt sy denne in hôuen, in wischen vnnd in wâteren, mit tôflôten vnnd afflôten, vischerîe, holt vnnd buschen, wege vnnd stege, mit aller rechticheit vnnd frîgheit vnd mit richte vnnd dînste alle, dat sîdeste, middelste vnnd dat hôgste, hals vnnd handt, my dâr nichts inne to beholdende oder bûten to boscheydende, so idt my alderfrîgest angefallen, geeruet vnnd angestoruen is, also dat bâuenschreuen Anna mit eren kindern sodâne gûdere vorkôpen, vorsetten, to ênem gantzen kôpe vorkôpen môge, so vâken als ere dat bequeme is, all vngewêret. Dâr vôr my de frowe Anne mit eren kinderen geuen schall viff hundert marck sundisch in vier tîden to uornôgende vnnd to botâlende, als ynt erste II c marck vp pâschen tôkâmende vnnd dârnegest I c marck vp wînachten nêgestkâmende, âuer ein iâr to dem anderen wînachten hundert vnnd dat leste gelt also XX marck vnnd hundert echter vpp wînachten. Vp den summen des geldes is entfangen touôren LX marck sundesch. Wer idt ock sâke dat die vrowe Anna mit erhen kindern vp sodâne vôrschreuen tîden dâr vôr reyde botâlinge deyt, so vorkôpe ick ere vnnd vorlâte ere, vast to holdende, ick Matias von Gummern to ôrkunde vnnd to witlicheit myn ingesegel vnnd to der witschop der duchtigen vnnd werdigen hêten er Arnt Preen, er Hinrick Preen, er Heyne, Wedege, Hertich Auerberch dersulues witliken gehanget nedden an dussen brieff, die gegeuen vnnd geschreuen is na Cristi gebôrt dûsent V c , sondâges na Martini.

Nach einer Abschrift aus dem zweiten Drittheil des 16. Jahrhunderts im Staats=Archive zu Schwerin. Die Abschrift scheint mit wenig Verständniß sehr flüchtig genommen zu sein.


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Nr. 10.

Balthasar und Heinrich, Herzoge von Meklenburg, vergleichen sich mit Anna v. Gummern, des verstorbenen Claus v. Gummern Wittwe, wegen der Güter Lambrechtshagen, Lichtenhagen und Blisekow und aller ihrer Gerechtigkeiten und finden sich wegen ihres und ihrer Töchter Unterhalt mit ihr ab.

D. d. Schwerin. 1505. Januar 3.

In den gebreken tusschenn vns von gotts gnâdnn Baltasarn vnnde Hinriken, geuettern, hertogen to Meckelnborch, fursten to Wenden, grâuen to Swerin, Rotstock vnnd Stargarde der lannde etc. hernn, vnnd my Annen, Clawes von Gummern zeliger nâgelâthen wedewen, der gûder haluen tôm Lamprechtshagen, Lichtenhagen, Blisekow vnnd sust aller vnnde iêwelker gerechticheit my Annen vôrgedacht inn den suluen gûderenn vnnd andern von mynem huszwercke (!) zeliger nach vnnd hinder ehme gelâthen, tôstân mach, ôck mynes brûtschattes vnde beteringe haluen, so ick vth gedachten, gûdern to hebben vormeyne, is inn der gûde durch de gestrengen, wirdigen vnnd duchtigen ern Henningk Haluerstatt, ritter, Brant vonn Schoneich, cantzlernn, vnnd Clawes Trutman, rentemeister, gehandelt vnnd gededingt vpp mêninge wo hîrnâ volgt, dat wy vpgedachten fursten der gnanten frawen vôr alle vnnd iêwelke ere gerechticheit, so vôrberûrt, scholen vnnd willen vp den vmmeslach des iâres, so men wert schrîuen veffteynhundert vnnd sosse, entrichten, vornûgen vnnd betâlen dryhundert gûde marck, dâr vp sie vp hûtten dato vonn vns twintich marck entfangen, dôrmêde na erem gefallen to handeln, to dhônn edder to lâthen, sunder alle vnnse inrede vnnd insperringe, vnnd dat wy den closteriuncfrawen eren doechternn touôrn iârlick gegeuen hebben, dat schal ehne ôck hinfurder vonn vnns volgen vnnd vornûgt werden, wy wollen ôck der velegedachten frâwen eyne halue hôue ackers mit den dînsten, dôr vppe sie nu wânet, vth den vpgedachtenn gûdern die tyt eres leuends gentzlich bogâden. lâthen, vnnd so vele er to erer fûeringe nôt sîn wert holtes gestâden vnnd sie inn gnedigen scherm vnnd schutt

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mit erer hâue vnnd gûde nhemen vnnd holden. Dârgegen. schal vnnd wil ick vôrgedachte Anna mynen gnedigen hern vôrgenant vonn solker myner gerechticheit vnnd anforderinge gentzlich treden vnd âuelâten, er furstliche gnâde edder ere eruen wedder durch my edder ymants annderes to belangen, noch to bedêdingen; ick schal ôck vnnd wil eren furstlichen gnaden alle vnnd iêwelke brieue, instrument vnnd schyn vp gemelte myne gerechticheit lûdende, so itzunds by my edder nachmals funden, wurden, vorrêcken vnnd vorantwerden to eynem ende eyner bostendigen vnnd vullenkâmen affticht bâuenberûrter myner gerechticheit. Solks hebbenn wy vpgedachtenn parte also angenamen, bewilligt vnnd gelâuet stede vnnd vaste to holden âne iênigerleie argelist effte geuêrde inn crafft dusses brieues. To ôrkunde sîn dusser recesse eynns lûds twên gemâket, mit beider parte sigiln vorsegelt vnnd iêwelken deile eyner gegeuen to Swerin, am frîdâge na Circumcisionis domini, im veffteynhundersten vnnd vefften iâre.

Nach dem Originale auf Pergament im Staats=Archive zu Schwerin. An Pergamentstreifen hangen an erster und zweiter Stelle des

Herzogs Balthasar großes und des Herzogs Heinrich kleines Siegel in rothem Wachs; von dem dritten Siegel in grünem Wachs ist leider die Siegelplatte abgefallen.

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