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XXXVII. 4.
des
I. Wissenschaftliche Thätigkeit.
D as abgelaufene Friedensjahr war auch für unsfern Verein ein Jahr friedlicher Entwickelung, das zwar keine hervorragende glänzende Resultate, aber nach allen Seiten hin einen stetigen Fortschritt aufzuweiten hat.
In Betreff der äußern Verhältnisse des Vereins habe ich hier nur kurz noch einmal an die gleich in dem ersten Quartale des Jahres am 22. und 23. Septbr. 1871 in Schwerin abgehaltene glänzende General=Versammlung der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft zu erinnern, worüber ich, so weit sie eben unser Interesse berührte, bereits früher berichtet habe. Inzwischen ist das vollständige Protocoll der Verhandlungen in den Heften 6-7 des Correspondenz=Blattes der Gesellschaft für das gedachte Jahr abgedruckt worden. Der Schluß des Protokolles, so wie mehrfache Privatschreiben hervorragender Mitglieder der Versammlung sprechen sich übereinstimmend über den ganzen Verlauf derselben und ihre wissenschaftliche Resultate durchaus befriedi=
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gend aus, und sind voll Anerkennung der ihnen von Fürst und Volk in Meklenburg erwiesenen Gastfreundschaft. Für unsern Verein hat die Versammlung die wichtige Folge gehabt, daß sie wesentlich dazu beigetragen hat, die stille, emsige Wirksamkeit und die bisherigen Leistungen im ganzen Vaterlande bekannt werden zu lassen, besonders aber den Ruf unserer Sammlungen, welche von Anfang an den eigentlichen Anziehungspunkt unserer gelehrten Gäste bildeten, und die Wahl unserer entlegenen Stadt zum Sitze der Versammlung veranlaßten, auch während derselben das allgemeinste Interesse der Anwesenden rege hielten, weitere Verbreitung gefunden hat. Kurz, die Zahl unsrer Freunde hat sich vermehrt, was unsern Bestrebungen nur förderlich sein kann. Ein thatsächlicher Beweis dafür liegt bereits in dem ungewöhnlich zahlreichen Besuch unsers Antiquariums durch fremde Gelehrte während des letzten Jahres, größtentheils zum Zwecke ernster Studien, vor. - Auch das schon erwähnte Correspondenzblatt wird den wissenschaftlichen Verkehr auf unserm Arbeitsgebiete erleichtern, da dasselbe sich, wenigstens in dem vorliegenden ersten Jahrgange, vorzugsweise mit der Veröffentlichung und vorläufigen Besprechung neuer antiquarischer Entdeckungen beschäftigt, während die größern wissenschaftlichen Abhandlungen der Gesellschaft besonders publicirt werden.
Näher verwandt ist uns der Verein für Hansische Geschichte, welcher sich Pfingsten 1871 unter dem frischen Eindrucke der eben durchlebten Weltereignisse in Lübeck, dem alten Haupte der Hansa, constituirt und sich seitdem fast über Erwarten ausgebreitet hat. Daß derselbe auch in unsern Meklenburgischen Hansestädten lebhafte Theilnahme gefunden hat, versteht sich von selbst, und somit wird seine Wirksamkeit sich unmittelbar der unsrigen anschließen, indem die Resultate der Arbeiten des Vereins zur vollständigen Aufklärung der Geschichte des großen Hansebundes, der zu den großartigsten Erscheinungen in der Geschichte des deutschen Volkes überhaupt gehört, auch der Geschichte unsrer Heimath zu Gute kommen werden. Die zahlreich besuchte zweite General=Versammlung des Vereins in der Pfingstwoche d. J. zu Lübeck, in welcher auch unser Verein durch die Herren Archivrath Pastor Masch, Archivar Dr. Wigger und Dr. Crull vertreten gewesen ist, hat wiederum einen sehr günstigen Verlauf gehabt, und namentlich durch eine genauere Begrenzung der Wirksamkeit desselben der Gefahr eines Conflictes mit den verschiedenen Provinzial= Vereinen der den
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Hansestädten benachbarten Territorien vorgebeugt. Inzwischen ist auch der erste Band der Hansischen Geschichtsblätter, des Organes des Vereines, für das Jahr 1871 erschienen, dessen reicher Inhalt zum größern Theile zugleich eine Bereicherung der Literatur der meklenburgischen Geschichte ist.
Die vorigjährige General=Versammlung des Gesammt=Vereins der deutschen Geschichts= und Alterthums= Vereine fand am 18. - 30. September zu Naumburg statt. Der in der ersten Sitzung derselben vorgetragene Geschäftsbericht des Verwaltungs=Ausschusses ist in der November=Nummer und im Auszug aus den Protocollen der einzelnen Sitzungen in der December=Nummer des Correspondenzblattes von 1871, und den Januar=, Februar= und März=Nummern von 1872 mitgetheilt. Die Verhältnisse des Gesammtvereins erscheinen nach diesen Berichten nicht gerade befriedigend, wogegen diejenigen des römisch=germanischen Museums zu Mainz, einer Schöpfung jenes Vereins, im Ganzen recht günstig und seine Zukunft als gesichert geschildert werden.
An dieser Stelle darf der tragische Tod des Freiherrn von und zu Aufseß, Mitstifters des Gesammtvereins und Gründers des germanischen National=Museums zu Nürnberg, nicht unerwähnt bleiben. Die näheren Umstände dieses betrübenden Ereignisses sind aber durch die politischen Zeitungen bereits mehr, als wünschenswerth, besprochen worden.
Ueber die wissenschaftliche Thätigkeit unseres Vereins giebt der fast vollendete 36. Jahrgang unserer Jahrbücher Auskunft. Die darin mitgetheilten Arbeiten beschäftigen sich ausnahmsweise, aber gewiß zeitgemäß, fast ausschließlich mit religiösen Forschungen. Gleich die erste Abhandlung des Herausgebers, Herrn Geh. Archivraths Dr. Lisch, bespricht die größte Frage unserer Zeit: die Jesuiten. Unter dem Titel: "Wallensteins Kirchen= und Schulregierung in Meklenburg" werden nämlich sehr wichtige Aufschlüsse über die bisher fast unbekannten Bestrebungen des Usurpators gegeben, mit Hülfe der Jesuiten die katholische Religion, wenn auch vorsichtig und allmählig, wieder in Meklenburg einzuführen. Die beiden folgenden Abhandlungen greifen dagegen in das Heidenthum zurück, und bringen eine Probe meiner eigenen mythologischen Forschungen. Die erste derselben über "die Landwehren und die Grenzheiligthümer der Redarier" ist zugleich eine, wie ich fürchte, wohl all zu weit ausgesponnene Fortsetzung meiner frühern Untersuchung über die wendischen Schwerine, und die zweite, über "die Hauptgottheiten der west=
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wendischen Völkerschaften", enthält nur einen Excurs über die in den bisher erforschten Heiligthümern verehrten Götter. Ich gestehe, daß ich besonders diese letzte Arbeit nur mit Zagen vorlege, nicht als ob nachträglich irgend Zweifel an der Wahrheit der darin niedergelegten Ansichten in mir aufgestiegen wären, sondern weil ich fühle, daß dieselben auf diesen wenigen Blättern nicht hinreichend begründet werden konnten. Die Arbeit ist ein Bruchstück, das seine Vollendung bei meinem Alter und der Abnahme meiner Kräfte vielleicht niemals finden wird. - Hieran schließen sich unmittelbar 2 nah verwandte Abhandlungen des Staatsministers Freiherrn v. Hammerstein zu Neustrelitz über "echte Wendische Götzen" und "den Wendischen Gott Zuarasici". In der erstern werden nach Anleitung zweier Steindrucktafeln mehre auf altslavischem Gebiete aufgefundene kleine Bronze=Statuetten besprochen. Der Verfasser stellt dieselben nach meinem Urtheil vollkommen überzeugend als wendische Hausgötzen dar. Die zweite Abhandlung führt zu demselben Resultate, welches auch ich auf anderem Wege gefunden habe, daß die von Thietmar von Merseburg genannte Tempelgottheit zu Rethra, Zuarasici, nicht nur mit dem Radegast des Adam von Bremen, sondern auch mit dem Zcernebog des Helmold identisch sei 1 ). - Am Schlusse der ersten Abtheilung dieses Bandes, dem "Jahrbuch für Geschichte", wird noch ein ausführlicher Bericht des Herrn Justiz=Canzlei=Directors a. D. v. Bülow über eine Aufdeckung von Alterthümern zu Ruchow mitgetheilt, worin namentlich ein wendischer Pfahlbau aus neuerer Zeit im Ruchower See besprochen wird. - Die zweite Abtheilung, "Jahrbücher für Alterthumskunde", wird namentlich eine Fortsetzung der Geschichte der Entdeckungen römischer Handelscolonien in Meklenburg, vom Herrn Geh. Archivrath Dr. Lisch, bringen, worin die neueste Hävener Aufgrabung besprochen und zugleich die vollständige Bestätigung der früher ausgeführten Ansicht des Entdeckers über die dortigen eigenthümlichen Alterthümer, deren Herkunft und Bedeutung, nachgewiesen wird. Diese Entdeckung ist ohne Zweifel neben den Pfahlbauten der Schweiz die wichtigste der neuern Zeit für die ältere Culturgeschichte Europas. Ich glaube daran festhalten zu müssen, daß die Rolle der
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Vermittler zwischen den alten Culturstaaten und dem Norden während der bisher sogenannten alten Eisenzeit den Galliern und Brittanniern gebühre, wodurch die Ansicht an Wahrscheinlichkeit gewinnt, daß sie diese Rolle schon in der Bronzezeit spielten, da beide Völker sehr frühzeitig, sowohl mit den Hetruskern und Griechen, als den Phöniziern in directer Handelsverbindung standen, und namentlich die Bewohner der sogenannten Zinninseln als kühne Seefahrer geschildert werden, die daher des Handels wegen sicher auch die Küsten der weiter nordwärts gelegenen Völker besucht haben werden, während die Gallier dasselbe Ziel auf dem Landwege erreichten.
Die Herausgabe des Meklenb. Urkunden=Buches hat glücklicher Weise auch in diesem Jahre keinerlei Unterbrechung und Störung erlitten. Die Organisation der Arbeit ist vielmehr seit ihrem Beginne vor 10 Jahren ununterbrochen dieselbe geblieben. Im Monat Mai ist der 7. Band desselben versandt worden, welcher auf 655 Seiten 689 Urkunden aus dem kurzen Zeitraum von 6 Jahren, von 1322 bis 1328, mittheilt, deren größerer Theil bisher ungedruckt war. In dieser Zeit, mit deren Beginn wir unsern Fürsten Heinrich den Löwen von Meklenburg auf der Höhe seiner Macht und als den Mittelpunkt des Staatslebens im nördlichen Deutschlande finden, fallen bekanntlich der Schluß des sogenannten Pfaffenkrieges bald nach dem Tode des unruhigen Bischofs Hermann Maltzan, die erneuerten Irrungen mit Dänemark wegen Rostock, so wie der Brandenburgische und Rügische Erbfolgekrieg, welche durch die Friedensverträge mit den verschiedenen Prälaten 1323, mit Brandenburg 1325 und mit Pommern 1328 glücklich beigelegt wurden. Aber auch für die Entwickelung des innern Verkehrs, namentlich über die Verhältnisse der an Macht und Einfluß rasch wachsenden Geistlichkeit, so wie die Ausbreitung des Handels und des wachsenden Ansehens der Seestädte geben die mitgetheilten Urkunden wichtige Aufschlüsse. Besonders willkommen dürften den Juristen die für die Rechts= und Proceß=Geschichte des Mittelalters wichtigen, überaus mühsamen Auszüge aus den Proceßacten der Stadt Rostock und der meklenburgischen Fürsten gegen die Geistlichkeit aus den Jahren 1325, 26 und 27 in Nr. 4634, 4739 und 4809 und 4830 sein. - Die äußere Ausstattung ist natürlich dieselbe wie die der früheren Bände. An Holzschnitten sind dem Bande wiederum 25 Abdrücke beigegeben, welche 4 geistliche, 6 Fürsten= und Grafen=, 5 Stadt= und 10 Privat=Siegel
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darstellen. - Die öffentliche Kritik hat sich natürlich in der kurzen Zeit noch nicht aussprechen können, doch haben mehre Gelehrte den Herausgebern in Privatbriefen bereits ihren Glückwunsch dargebracht, namentlich unser geehrte Freund und correspondirendes Mitglied, Professor Waitz in Göttingen, welcher "das emsige Fortschreiten des Werkes eine der erfreulichsten Erscheinungen im Gebiete der historischen Literatur nennt, welches Zeugniß gebe, was planvolle und recht geleitete Arbeit zu leisten vermöge". "Jeder Band", fügt er hinzu, "bringt eine Fülle werthvollen Materials, das nach allen Seiten hin Aufklärung gewährt und die Geschichte nicht blos Meklenburgs, sondern der Ostseelande überhaupt bereichert". Besonders erfreulich ist auch die Bemerkung, daß das Werk von den Gelehrten nicht blos gerühmt, sondern auch fleißig benutzt wird. So bildet es z. B. für die neuesten rechtshistorischen Werke des Professors Dr. Böhlau zu Rostock eine Hauptquelle. - Sofort nach der Versendung dieses Bandes hat der Druck des 8. Bandes begonnen und ist augenblicklich bis zum 16. Bogen fortgeschritten. Herr Archivrath Dr. Grotefend zu Hannover unterstützte das Unternehmen durch abschriftliche Mittheilung von 6 in diese Zeit gehörige Urkunden aus dem Staats=Archiv zu Hannover. Se. K. H. der Großherzog von Meklenburg=Schwerin geruhten wiederum die Holzschnitte der Siegel mehrer fürstlichen Personen dieser Zeit zu schenken, und Herr Regierungs=Präsident Graf Behr=Negendank auf Semlow schenkte den Holzschnitt des Siegels des Ritters Detlev Negendank, 1329.
Von dem Mittel=Niederdeutschen Wörterbuche des Oberlehrers Dr. Schiller hieselbst und des Gymnasiallehrers Dr. Lübben zu Oldenburg ist kürzlich der erste Bogen des 2. Heftes erschienen, den wir um so freudiger begrüßen, als er Zeugniß giebt, daß das Werk hinreichende Unterstützung gefunden hat, und die ununterbrochene Fortsetzung desselben nunmehr gesichert ist. Das erste, bis zum Worte "arnt" reichende Heft, welches im vorigen Herbste als Probeheft erschien, und zur Subscription aufforderte, ist in ganz Deutschland freudig begrüßt, und hat in den kritischen Zeitschriften, namentlich in den "Göttinger gelehrten Anzeigen" St. 12, S. 441-45, der "Germania" von Pfeiffer, fortgesetzt von Bartsch, Jahrg. XVII, S. 103 flgd., der "Zeitschrift für deutsche Philologie" von Höpfner und Zacher, Bd. IV, 107, und in dem ersten Jahresbericht des Hansischen Geschichts=Vereins, eine sehr günstige Beur=
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theilung gefunden, und auch in der General=Versammlung des zuletzt genannten Vereins ist das Werk dringend empfohlen worden. Nur gerade in der Heimath des Hauptverfassers, der dasselbe zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat, ist die Zahl der Subscribenten verhältnißmäßig immer noch ungenügend.
Die sonstige historische Literatur Meklenburgs aus dem letzten Jahre ist gerade nicht sehr umfangreich. Es ist hier zunächst die "Geschichte Meklenburgs, dargestellt von Adolf Pentz", Seminarlehrer zu Neukloster, zu erwähnen. Der erste Band führt die Geschichte auf 127 Seiten 8°, von den ältesten Zeiten bis zur Reformation, und der so eben erschienene, wenig stärkere zweite Band, bis auf die neueste Zeit fort. Das gut geschriebene Buch ist vorzugsweise für die Schule bestimmt, um den Sinn und das Interesse der Jugend für die bisher arg vernachlässigte und darum allgemein verkannte Geschichte unserer Heimath zu wecken. Zu loben ist namentlich, daß überall die innere Entwickelung des Landes mit besonderem Fleiße behandelt ist. Selbstständiges Quellenstudium liegt demselben natürlich nicht zum Grunde, doch ist die ältere Literatur, namentlich unsere Jahrbücher, als reiche historische Fundgrube fleißig benutzt. - Die bereits zu Bergen angewachsene Literatur des letzten Krieges, die natürlich fast durchweg auch die Thaten unserer Truppen und der von unserm tapfern Fürsten geführten 17. Division berührt, kann hier natürlich nicht besprochen werden, doch muß ich wenigstens auf diejenigen Schriften hinweisen, welche sich speciell mit diesen Truppenkörpern beschäftigen. Dahin gehören namentlich die von dem Major Fischer: "Die 17. Infanterie=Division im Feldzuge von 1870-71"; - Blume: "Die Operationen der deutschen Armee seit der Schlacht bei Sedan"; - Aurelles de Paladinen "La première armée de la Loire"; - General Chanzy: "La seconde armée de la Loire"; und General de Pallières: "Orléans". Außerdem ist hier eine kleine, unter dem Titel: "Von unsern Truppen im Felde", zu Rostock erschienene Brochüre zu erwähnen, gewandte und pikante Genrebilder, hie und da humoristisch, aber ohne Begeisterung. - Als kleinere Monographien und Abhandlungen in fremden Zeitschriften, die unserm Arbeitsfelde angehören, nenne ich ferner die von kundiger Hand geschriebenen: "Memorabilien über die verwittwete Frau Erbgroßherzogin Auguste", im Meklenburgischen Volksbuche des Stiftes Bethlehem zu Ludwigslust für 1872, die Abhandlungen Ferdinand Frens=
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dorf's: "Ueber die beiden ältesten Hansischen Recesse", und des Dr. Koppmann: "Zur Geschichtschreibung der Hansestädte vom 13.-15. Jahrhundert", (eine Besprechung der wichtigen Hansischen, namentlich Lübischen Chroniken), in den erwähnten Hansischen Geschichtsblättern; endlich die rechtshistorische Abhandlung des Professors Dr. Hugo Böhlau zu Rostock: "Ueber den Ursprung und das Wesen der Leibeigenschaft in Meklenburg", in der in Leipzig erscheinenden Zeitschrift für Rechtsgeschichte von F. Böhlau 1 ).
Was die Sammlungen des Vereins betrifft, so haben dieselben in den 3 ersten Quartalen dieses Jahres fast in allen Abtheilungen bedeutende Bereicherungen empfangen, wogegen in dem letzten Quartale von Ostern bis Johannis nur die Büchersammlung einen einigermaßen entsprechenden Zuwachs von 23 Bänden erhielt, welche in der
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verzeichnet sind. Die Erwerbungen aller übrigen Abtheilungen waren dagegen in diesem Quartal so unbedeutend, daß es zweckmäßig scheint, dieselben in dem künftigen Michaelis=Berichte mit zu verzeichnen. - Dessen ungeachtet betrug der Zuwachs der Alterthumssammlung während des ganzen Jahres aus allen 3 Perioden zusammen etwa 87 Stücke, nämlich aus der Steinzeit 20 Stücke, worunter 4 ganze Menschenschädel und mehre einzelne Theile, 8 Keile aus Feuerstein und Diorit, 2 Streitäxte, 2 Lanzenspitzen, 4 Dolche, 2 halbmondförmige Sägen, 1 Schmalmeißel u. s. w. aus Feuerstein, Diorit oder Glimmerschiefer, so wie 2 Thongefäße; ferner aus der Bronzezeit 7 Stücke: 1 große Schmuckdose, 1 Framea, 1 paar Handbergen, 2 Armringe u. s. w. aus Bronze; aus der Eisenzeit 38 Stücke, worunter 14 aus dem neuentdeckten (7.) Römergrabe bei Häven (richtiger Höven), welche in dem Jahrbuche für Alterthumskunde bereits ausführlichere Besprechung gefunden haben. Unter den einheimischen Alterthümern dieser Zeit sind namentlich ein Schwert, 1 Schildbuckel, 1 Lanzenspitze und eine Kette aus Eisen, so wie 17 kleine Fingerringe aus Bronze zu erwähnen. Außerdem wurden der Sammlung mehre ausländische Alterthümer der heidnischen Zeit aus der Gegend von Gotha,
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so wie aus Frankreich und Italien geschenkt. Aus dem Mittelalter erhielt die Sammlung nur 8 Stücke, wovon 4 dem Auslande angehören. - Die Münzsammlung erwarb 55 Nummern, wovon jedoch wiederum nur 15 in Meklenburg gefunden wurden, darunter eine römische Bronzemünze. Unter den 40 ausländischen befinden sich gleichfalls 34 römische, 4 Silbermünzen des deutschen Ordens, und eine dänische Silbermedaille. - Der Siegelsammlung wurden 30 seltene Gyps= und 1 Lackabdruck geschenkt, worunter 8 Meklenburgische. - Die Bildersammlung erhielt, gleichfalls durch Geschenke, 3 Situations=Pläne und Grundrisse, so wie 3 Ansichten von Gebäuden und Denkmälern. - Die Büchersammlung vermehrte sich im Ganzen um 122 Bände (mit Einschluß der in der Anlage verzeichneten Erwerbungen des letzten Quartals), worunter 13 Meklenburgische. - Für die natur=historische Sammlung endlich wurden 16 Stücke erworben, worunter eine kleine Elenschaufel, 1 Biberschädel, ein alter Pferdeschädel aus Meklenburg und ein Beinknochen vom Höhlenbären aus Westfalen.
Das Vermögen des Vereins ist nach Ausweisung des in
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anliegenden Rechnungs=Extractes in dem Jahre von Johannis 1871 bis dahin 1872 wiederum von 2165 Thlrn. 39 ßl. 3 pf. auf 2275 Thlr. 19 ßl. 6 pf., also fast um 110 Thlr. gewachsen, so daß nunmehr das durch die außerordentlichen Druckkosten entstandene Deficit vom Jahre 1870 vollkommen wieder gedeckt ist. Die genauere Vergleichung der diesjährigen Rechnung mit der von 1870/71 ergiebt ein Steigen der laufenden Einnahme in allen Positionen, und zwar, abgesehen von dem Cassenvorrathe, im Ganzen um 59 Thlr. 18 1/2 ßl., wogegen aber auch die laufende Ausgabe, excl. der belegten Capitalien, namentlich an Druckkosten und Holzschnitten, erheblich größer war als 1871. Gleichwohl übertraf die Einnahme die laufende Ausgabe um 119 Thlr. 27 ßl., so daß 157 Thlr. belegt werden konnten, ohne den Cassenvorrath, der von 468 Thlr. auf 426 Thlr. abgemindert ist, allzusehr zu schwächen. Bei dieser günstigen Finanzlage hat die diesjährige General=Versammlung kein Bedenken getragen, die längst gefühlte Verpflichtung gegen unsere verdienstvolle Custodin endlich zu erfüllen, und das bisher unverhältnißmäßig geringe Gehalt derselben von Seiten des Vereins angemessen zu erhöhen, in der Hoffnung, daß diese Ausgabe durch das gesteigerte Interesse an unseren Arbeiten und die
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Erweiterung des Kreises unserer Mitarbeiter gedeckt werden könne.
Diese Hoffnung scheint durch einen Blick auf die Personal=Chronik des Vereins, zu welcher das Verzeichniß unserer Mitglieder zur Zeit der General= Versammlung am 11. Julii d. J. in der
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gehört, vollkommen gerechtfertigt zu sein. Zunächst indeß habe ich aus dem letzten Quartale einen herben Verlust in dieselbe einzutragen, dem namentlich von den älteren Mitgliedern gewiß keiner seine schmerzliche Teilnahme versagen wird. Ich meine den im Mai d. J. auf seinem Gute Boddin bei Gnoien im 79. Jahre seines Alters erfolgten Tod unseres ersten vieljährigen Präsidenten, Staatsministers Ludwig v. Lützow Exc. Der Verstorbene war ein Sohn des Oberhofmeisters August v. Lützow, dem er stets die größte Pietät bewahrte und viele Jahre hindurch an einer Biographie desselben arbeitete, die sich gewiß in seinem Nachlaß finden wird. Im Jahre 1813 unterbrach er seine Studien, um für die Befreiung des Vaterlandes zu den Waffen zu greifen. Er machte den ersten Feldzug 1813 und 14 als Lieutenant in dem berühmten Freicorps seines Geschlechtsgenossen, des Majors v. Lützow, ehrenvoll mit. Gleich nach seiner Rückkehr aus dem siegreichen Kampfe begann er seine Laufbahn im meklenburgischen Staatsdienste, in welchem er durch das Vertrauen dreier auf einander folgender Fürsten auf die höchste Stufe emporgehoben ward, bis er sich im Jahre 1849 in die Einsamkeit seines Gutes zurückzog, wohin ihm gewiß die Achtung aller, die den edlen, milden Charakter des Mannes persönlich kennen zu lernen das Glück hatten, gefolgt sein wird. Der Verstorbene gehörte zu den Hauptstiftern unseres Vereins und ward am 30. Octbr. 1834 nach den beiden Secretairen Lisch und Bartsch als drittes Mitglied in die Matrikel eingetragen. In der ersten constituirenden Versammlung am 17. Junii 1835 übernahm er sodann das Präsidium, das er 15 Jahre hindurch mit Liebe und wachsender Theilnahme geführt hat, bis er dasselbe bei seinem Abgange aus Schwerin im Julii 1850 niederlegte. Seiner Unterstützung und Fürsprache verdankt der Verein neben der wissenschaftlichen Tüchtigkeit seiner Leistungen vor allen seine rasche Verbreitung und sein glückliches Gedeihen. In Anerkennung dieser großen Verdienste ward der Verstorbene in der General=Versammlung vom 11. Julii 1850 zum Ehrenmitgliede ernannt und hat dem Vereine auch in dieser
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Stellung seine lebhafte Theilnahme, die er z. B. durch alljährliche Geschenke bethätigte, bis an sein Ende bewahrt.
Schon einen Monat früher, am 23. April 1872, starb der Geh. Rath v. Olfers, General=Director des Museums zu Berlin, ein Mann, der sich in dieser Stellung um die Kunst und Wissenschaft große Verdienste erworben hat, und auch den Bestrebungen unseres Vereins stets seine Anerkennung und Theilnahme zuwendete, weßhalb er am 12. Julii 1848 zum Ehrenmitgliede desselben ernannt ward.
Andererseits ward in der General=Versammlung vom 11. d. M. einstimmig beschlossen, unserm großen Landsmanne, dem Feldmarschall Grafen v. Moltke, der nicht blos zu seinem und des Vaterlandes unsterblichem Ruhme Geschichte zu machen, sondern bekanntlich auch mit gleicher Meisterschaft Geschichte zu schreiben weiß, das Ehrendiplom unseres Vereins zu überreichen, das hoffentlich nicht zurückgewiesen wird.
Befriedigender lautet dagegen mein Bericht in Betreff der übrigen Veränderungen der Matrikel des Vereins. Von den 56 correspondirenden Mitgliedern, die wir zu Anfang dieses Jahres zählten, ist im Laufe desselben Niemand abgegangen. Doch habe ich nachträglich den Tod des Land= und Stadtgerichtsraths Dr. Hefter zu Jüterbock zu melden. Derselbe ward am 4. Januar 1836 zu unserm correspondirenden Mitgliede ernannt, und ist schon vor mehren Jahren verstorben, was damals nicht gleich zu unserer Kunde gelangte, und später zu melden versäumt ist. In dem abgelaufenen Jahre sind dagegen die Herren Professoren Dr. Virchow zu Berlin, Dr. Semper zu Würzburg, Dr. Schaaffhausen zu Bonn und Dr. Ecker zu Freiburg, so wie der Herr Hans Hildebrand, Adjunct am Museum zu Stockholm, und in der jüngsten Quartal=Versammlung der Herr Dr. Koppmann, Privatdocent zu Göttingen und Herausgeber der Fortsetzung der Hansarecesse, zu neuen Mitgliedern ernannt worden, so daß die Zahl derselben gegenwärtig auf 61 gestiegen ist.- Die Zahl der ordentlichen Mitglieder endlich betrug nach dem letzten gedruckten Verzeichniß vom Julii 1870: 265, und blieb in dem folgenden Jahre von 1870/71 unverändert 1 ). Dazu sind in dem ab=
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gelaufenen Jahre 14 neue Mitglieder eingetreten, nämlich die Herren v. Klinggräff auf Pinnow, Graf v. Bassewitz auf Wieschendorf, Professor Dr. Bechstein zu Rostock, Bürgermeister Meyer zu Goldberg, Stud. phil. Compart zu Rostock, v. Behr=Negendank auf Lübchin, v. Kardorff auf Böhlendorf, v. Blücher zu Tangrim, Ministerial= Secretair Kundt zu Schwerin, Kammer=Secretair Meyer daselbst und Stabsarzt Dr. Busch daselbst, endlich während des letzten Quartals die Herren Dr. med. Blanck in Schwerin, Raths=Registrator Martens zu Wismar und Director Seeger zu Güstrow. Dagegen sind in eben dieser Zeit 9 ältere Mitglieder durch den Tod ausgeschieden, namentlich: Alex. Graf Bathor, Freiherr v. Simolin auf Groß=Dselden, Landsyndicus Langfeld zu Rostock, Generalmajor v. Elderhorst zu Schwerin, Senator Advocat Gädke zu Lübz, Pastor Vortisch zu Satow und Ober=Appellations=Ger.=Präsident v. Bassewitz zu Rostock, die schon in den früheren Quartalberichten angezeigt worden sind, so wie neuerdings der Gutsbesitzer Rohrdanz auf Dutzow, Mitglied seit dem 10. Januar 1843, gestorben im April 1872, Bürgermeister Hall zu Sülz, Mitglied seit August 1865, gestorben den 10. Junii 1872 und der Pastor zur Nedden zu Conow, Mitglied seit dem 1. Junii 1837, gestorben am 21. Junii 1872. Endlich sind noch 2 Mitglieder, die Herren Pastor Avé Lallement und Redacteur Kayser hieselbst, freiwillig zurückgetreten, so daß unser Verlust im Ganzen 11 Mitglieder besagt und die Gesammtzahl auf 268 gestiegen ist.
Rücksichtlich der Beamten des Vereins habe ich auch in diesem Jahre keinerlei Veränderungen zu melden. Der Vereins=Ausschuß besteht seit der General=Versammlung vom Jahre 1870 unverändert aus den folgenden Mitgliedern:
Präsident: Minister=Präsident Herr Graf v. Bassewitz, Excellenz.
Vice=Präsident: Herr Staatsrath Dr. Wetzell.
Erster Secretair: Herr Geh. Archivrath Dr. Lisch.
Zweiter Secretair: der Unterzeichnete.
Berechner: Herr Ministerial=Secretair Dr. Wedemeier.
Bibliothekar: Herr Oberlehrer Dr. Schiller.
Repräsentanten: die Herren
Prorector Reitz.
Archivar Dr. Wigger.
Justizrath v. Prollius.
Revisionsrath Balck.
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Auch die Aufsicht über die Münz= und Bildersammlung haben die Herren Archivrath Pastor Masch zu Demern und Architect G. Stern, wie bisher, behalten.
W. G. Beyer,
Dr. Archivrath,
als
zweiter Secretair des Vereins.
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Beilage Nr. 1.
der neuen Erwerbungen der Buchersammlung.
(Von Ostern bis Johannis 1872)
I. Allgemeine deutsche Geschichte und Alterthumskunde.
II. Oesterrreich.
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III. Bayern.
IV. Württemberg.
V. Sachsen. Preußen. Schlesien.
VI. Bremen.
VII. Meklenburg.
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K. Schiller,
Dr., Oberlehrer
als
Bibliothekar des Vereins.
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Beilage Nr. 2.
aus der Berechnung der Vereins=Casse vom 1. Julii 1871 bis zum 30. Junii 1872.
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Schwerin, den 30. Junii.
F. Wedemeier,
Dr.,
Ministerial=Secretair,
z. Z. Cassen=Berechner.
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Beilage Nr. 3.
der allerhöchsten Protectoren, hohen Befördere, Ehrenmitglieder, correspodirenden Vereine, correspondirenden Mitglieder und ordentlichen Mitglieder, am 11. Julii 1872.
I. Allerhöchste Protectoren.
II. Hohe Beförderer
III. Ehrenmitglieder.
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A. Im Deutsche Reiche.
Königreich Preußen.
Brandenburg:
Preußen:
Pommern:
Schlesien:
Sachsen:
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Holstein:
Lauenburg s. Holstein.
Hannover:
Hessen=Nassau:
Westfalen:
Rheinland:
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Hohenzollern:
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B. Im Auslande.
Kaiserthum Oesterreich=Ungarn.
Nieder=Oesterreich:
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Oesterreich ob der Enns:
Tirol:
Kärnthen:
Steiermark:
Krain:
Böhmen:
Ungarn mit den Nebenländern:
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V. Correspondierende Mitglieder.
A. Im Deutschen Reiche.
Königreich Preußen.
Brandenburg:
Pommern:
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Schlesien:
Holstein:
Hannover:
Sachsen:
Rheinland:
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B. Im Auslande.
Kaiserreich Oesterreich=Ungarn.
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VI. Ordentliche Mitglieder.
A. In Meklenburg.
bei Bobitz: | 1. | Ehlers auf Grapenstieten. |
bei Brahlstorf: | 2. | v. Bülow, Kammerherr, auf Rodenwalde. |
bei Brüel: | 3. | v. Kolhans auf Golchen. |
zu Bützow: | 4. | Krüger, Criminalrath. |
bei Bützow: | 5. | Baron v. Meerheimb auf Groß=Gischow, Drost. |
6. | v. Restorff auf Radegast. | |
bei Crivitz: | 7. | v. Barner auf Bülow. |
8. | Kindler, Kirchenrath, zu Kladrum. | |
9. | Schenke, Dr., Präpositus, zu Pinnow. | |
10. | Willebrand, Pastor zu Zapel. | |
zu Doberan: | 11. | v. Lützow, Amtmann. |
bei Friedland: | 12. | v. Rieben auf Galenbeck, Landrath. |
zu Gadebusch: | 13. | Floerke, Amtshauptmann. |
14. | v. Koppelow, Amtmann. | |
bei Gadebusch: | 15. | v. Döring auf Badow. |
zu Gnoien: | 16. | Cramer, Bürgermeister. |
bei Gnoien: | 17. | v. Behr=Negendank auf Lübchin. |
18. | Günther, Pastor zu Gr.=Methling. | |
19. | Krüger, Dr., Pastor zu Boddin. |
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zu Goldberg: | 20. | Meyer, Bürgermeister. |
bei Goldberg: | 21. | Bassewitz, Pastor, zu Brütz. |
22. | Wiechmann, Dr., auf Kadow. | |
zu Grabow: | 23. | Nerger, Rector. |
24. | Römer, Rector. | |
25. | Rüst, Dr., Sanitätsrath. | |
bei Grabow: | 26. | Rönnberg, Candidat, zu Beckentin. |
bei Grevismühlen: | 27. | Owstien, Pastor, zu Börzow |
28. | Rettich auf Rosenhagen. | |
zu Güstrow: | 29. | Altvater, Senator. |
30. | v. Bassewitz, Geh. Justizrath, Vicedirector. | |
31. | Beyer, Senator. | |
32. | Burmeister, Advocat. | |
33. | Crull, Advocat. | |
34. | Dahse, Bürgermeister. | |
35. | Raspe, Dr., Director der Domschule. | |
36. | Seeger. Director der Realschule. | |
37. | Trotsche, Stadtsecretair. | |
38. | Türk, Pastor. | |
39. | Viereck, Senator. | |
40. | Walter, Pastor emer. | |
bei Güstrow: | 41. | v. Buch auf Zapkendorf. |
zu Hagenow: | 42. | Prätorius, Bürgermeister. |
bei Hagenow: | 43. | v. Röder, Domainenrath, zu Redefin. |
zu Kröpelin: | 44. | Lesenberg, Apotheker. |
bei Kröpelin: | 45. | Maue auf Gr. Siemen. |
zu Lage: | 46. | Kues, Dr., Sanitätsrath. |
47. | Süsserott, Bürgermeister. | |
bei Lage: | 48. | Graf v. Bassewitz auf Prebberede. |
49. | Graf v. Bassewitz aus Wesselstorf. | |
50. | v. Lowtzow auf Rensow. | |
51. | Pogge auf Pölitz. | |
bei Lalendorf: | 52. | Baron v. Möller=Lilienstern auf Rothspalk. |
zu Lübz: | 53. | Fabricius, Amtmann. |
zu Ludwigslust: | 54. | Graf Gottfried v. Bernstorff. |
55. | Bolle, Oberlehrer an der höheren Schule. | |
56. | Danneel, Pastor. | |
57. | v. Oertzen aus Jürgenstorf, Landrath. | |
58. | L. Wachenhusen, Landbaumeister. | |
zu Malchin: | 59. | Greve, Hofdecorationsmaler. |
60. | Timm, Apotheker. | |
bei Malchin: | 61. | Graf v. Bassewitz auf Bristow. |
Seite 31 |
zu Malchow: | 62. | Rettberg, Bürgermeister, Hofrath. |
bei Marlow: | 63. | v. Vogelsang, Hauptmann, auf Neu=Guthendorf. |
zu Mirow: | 64. | Giesebrecht, Consistorialrath. |
zu Neubrandenburg: | 65. | Ahlers, Landsyndicus, Rath. |
66. | Brückner, Dr., Geh. Hofrath, Bürgermeister. | |
67. | Conradi, Pastor. | |
68. | Löper, Advocat, Rath. | |
69. | Nicolai, Hofrath. | |
70. | Piper, Canzleirath, Stadtrichter. | |
bei Neubrandenburg: | 71. | v. Dewitz auf Kölpin, Vice=Landmarschall. |
72. | v. Klinggräff auf Chemnitz. | |
73. | v. Klinggräff auf Pinnow. | |
74. | Pogge auf Blankenhof. | |
75. | Pogge auf Gevezin. | |
zu Neubuckow: | 76. | Müller, Präpositus. |
bei Neubuckow: | 77. | v. Oertzen auf Roggow. |
78. | v. Restorf auf Rosenhagen, Landrath. | |
zu Neukalen: | 79. | Mau, Bürgermeister. |
zu Neukloster: | 80. | Kliefoth, Seminar=Director. |
zu Neustrelitz: | 81. | v. Bülow, Hofmarschall. |
82. | v. Voß, Kammer=Präsident, Exc. | |
bei Neustrelitz: | 83. | v. Borck, Kammerherr, auf Möllenbeck. |
zu Parchim: | 84. | Beyer, Senator. |
85. | Flörke, Geh. Hofrath, Bürgermeister. | |
bei Parchim: | 86. | Engmann, Pastor, zu Gr.=Pankow. |
87. | Malchow, Präpositus, zu Granzin. | |
zu Penzlin: | 88. | Müller, Bürgermeister. |
bei Penzlin: | 89. | v. Gundlach, Schloßhauptmann, auf Rumpshagen. |
90. | Jahn auf Kl.=Vielen. | |
bei Plau: | 91. | Behm, Pastor, zu Vietlübbe. |
92. | v. Hartwig auf Daschow. | |
93. | Zander, Pastor zu Barkow. | |
zu Rehna: | 94. | Demmler, Senator. |
95. | Lange, Bürgermeister. | |
bei Rehna: | 96. | Schmidt, Pastor, zu Lübsee. |
bei Röbel: | 97. | v. Ferber auf Melz. |
98. | Frau v. Schulse, geb. v. Knuth, auf Ludorf. | |
zu Rostock: | 99. | v. Amsberg, Ober=Appellat.=Rath. |
Seite 32 |
zu Rostock: | 100. | Bachmann, Dr., Professor, Director des Gymnasiums a. D. |
101. | Bechstein, Dr., Professor. | |
102. | Graf v. Blücher, früher auf Blücher. | |
103. | Burchard, Amtsverwalter. | |
104. | Compart, stud. phil. | |
105. | Crumbiegel, Dr., Bürgermeister. | |
106. | Ditmar, Dr., Geheimer Justizrath und ritterschaftlicher Syndicus. | |
107. | Dugge, Dr., Professor. | |
108. | Dumrath, Kaufmann. | |
109. | Flügge, Ober=Postamts=Director. | |
110. | Hüen, Dr. med. | |
111. | Krause, Gymnasial=Director. | |
112. | Ernst Kühl, Dr. | |
113. | Baron v. Maltzan, Justizrath. | |
114. | Mann, Dr., Ober=Apellat.=Rath. | |
115. | Meyer, Staatsrath a. D., Syndicus | |
116. | zur Nedden, Amtmann. | |
117. | Rogge, Ober=Appellationsgerichts=Canzlist. | |
118. | Schmidt, Hofbuchhändler. | |
119. | Schnelle. Dr., Gutsbesitzer. | |
120. | v. Stein, Dr., Professor. | |
121. | W. Wachenhusen, Landbaumeister. | |
122. | Weber, Dr. jur. | |
123. | Wiggers, Dr.theol., Prof. a.D. | |
bei Rostock: | 124. | Dolberg, Pastor, zu Rövershagen. |
125. | M. v. Heise=Rotenburg auf Poppendorf. | |
126. | v. Plessen auf Gr.=Viegeln. | |
127. | Ritter, Pastor a. D, Erbpächter zu Friedrichshöhe. | |
zu Schönberg: | 128. | Kindler, Advocat. |
bei Schönberg: | 129. | Pumplün, Pastor, zu Carlow. |
bei Schwaan: | 130. | Priester, Präpositus, zu Buchholz. |
zu Schwerin: | 131. | Ackermann, Minister.=Registrator. |
132. | Balck, Revisionsrath. | |
133. | Bärensprung, Dr. Hofbuchdrucker. | |
134. | Bartning, Geheimer Hofrath. | |
135. | Graf v. Bassewitz, Minister=Präsident, Exc. | |
136. | Beyer, Dr., Archivrath. |
Seite 33 |
zu Schwerin: | 137. | v. Bilguer, Generalmajor. |
138. | Blanck, Dr., Obersabsarzt a. D. | |
139. | Boccius, Oberzollrath. | |
140. | v. Brock, Geheimrath, Exc. | |
141. | Buchka. Dr., Staatsrath. | |
142. | v. Bülow, Canzlei=Director a. D. | |
143. | Busch, Dr., Stabsarzt. | |
144. | Fischer, Geschichtsmaler. | |
145. | Fromm, Secretair. | |
146. | Gillmeister, Glasmaler. | |
147. | Hildebrand, Buchhändler. | |
148. | Hobein, Advocat. | |
149. | v. Holstein, Oberstlieutenant a. D. | |
150. | Jahr, Archivschreiber. | |
151. | Jentzen, Landschaftsmaler. | |
152. | E. v. Kamptz. | |
153. | Kaysel, Oberkirchenraths=Director. | |
154. | Kliefoth, Dr., Oberkirchenrath. | |
155. | Knebusch, Domainenrath, auf Greven und Lindenbeck. | |
156. | Köhler, Generalmajor. | |
157. | Krüger, Baurath. | |
158. | Kues, General=Auditeur, Canzlei=Rath. | |
159. | v. Kühlewein, Hauptmann. | |
160. | Kundt, Ministerial=Secretair. | |
161. | Kundt, Amts Verwalter. | |
162. | Latendorf, Dr., Oberlehrer. | |
163. | Lisch, Dr., Geh. Archivrath und Conservator. | |
164. | Lorenz, Schulrath. | |
165. | Losehand, Ministerialrath. | |
166. | Luckow, Bauconducteur. | |
167. | Mencke, Geh. Justizrath, Vicedirect. | |
168. | Meyer, Dr., Geh. Ministerialrath. | |
169. | Meyer, Dr., Oberlehrer. | |
170. | Meyer, Kammer=Secretair. | |
171. | v. Müller, Staatsrath, auf Rankendorf. | |
172. | zur Nedden, Hofrath. | |
173. | v. Oertzen, Legationsrath. | |
174. | Oldenburg, Ober=Zolldirector. | |
175. | Paeglow, Ober=Post=Inspector. | |
176. | Peters, Volksschuldirector, Pastor. |
Seite 34 |
zu Schwerin: | 177. | Peters, Hof=Secretair. |
178. | Pfeiffer, Dr., Medicinalrath. | |
179. | Pohle, Bürgermeister, Hofrath. | |
180. | v. Pressentin, Drost. | |
181. | v. Prollius, Justizrath. | |
182. | Prosch, Dr., Regierungsrath a. D. | |
183. | Prosch, Dr., Geh. Cabinetsrath a. D. | |
184. | Reitz, Prorector a. D. | |
185. | Rettich, Premierlieutenant. | |
186. | Ruge, Baumeister. | |
187. | Sandmeyer, Dr., Hofbuchdrucker. | |
188. | v. Santen Premierlieutenant. | |
189. | Schiller, Dr., Oberlehrer. | |
190. | Schliemann, Oberkirchenrath. | |
191. | Schmidt, Ministerialrath. | |
192. | Schweden, Canzlei=Registrator. | |
193. | Freiherr v. Sell, Hauptmann. | |
194. | Sellin, Dr., Gymnasiallehrer | |
195. | Sohm, Auditeur. | |
196. | Soltau, Commerzienrath. | |
197. | Steiner, Hofrath, Theaterdirector. | |
198. | Stern, Architekt. | |
199. | Wachenhusen, Baurath, EisSenbahn=Director. | |
200. | Wedemeier, Dr., Ministerial=Secretair. | |
201. | v. Weltzien, Rittmeister. | |
202. | Wetzell, Dr., Staatssrath. | |
203. | Wiechel, Cassier a. D. | |
204. | Wigger, Dr., Archivar. | |
205. | Wittstock, Hypotheken=Depart.=Canzlist. | |
bei Schwerin: | 206. | v. Böhl auf Cramonshagen. |
zu Stargard: | 207. | Genzken, Bürgermeister. |
bei Stargard: | 208. | v. Oertzen, Staatsminister a. D., Exc., auf Leppin. |
bei Stavenhagen: | 209. | v. Oertzen, Kammerherr, auf Kittendorf. |
210. | Graf v.Voß auf Gr.=Giewitz, Landr. | |
211. | Walter, Pastor, zu Kastorf. | |
bei Sternberg: | 212. | v. Bülow auf Wamekow. |
zu Sülze: | 213. | Rötger, Amtmann. |
bei Sülze: | 214. | v. Blücher, zu Tangrim. |
Seite 35 |
bei Sülze: | 215. | v. Kardorf auf Böhlendorf. |
bei Tessin: | 216. | v. d. Lühe auf Gnewitz. |
217. | v. Oertzen auf Woltow, Landrath. | |
218. | v. Plüskow auf Kowalz, Landrath. | |
219. | v. Schack auf Nustrow. | |
zu Teterow: | 220. | Schultetus, Dr., Advocat. |
bei Teterow: | 221. | v. Flotow,Lieutenant, von Woldzegarten. |
222. | Baron v. Maltzan, auf Gr. Luckow, Landrath. | |
223. | Baron v. Maltzan, auf Kl.=Luckow. | |
zu Waren: | 224. | Brückner, Präpositus. |
225. | Schlaaff, Bürgermeister. | |
bei Waren: | 226. | F. v. Bülow auf Neu=Gaarz, Hauptmann a. D. |
227. | v. Frisch auf Klocksin. | |
228. | v. Oldenburg auf Marxhagen. | |
zu Warin: | 229. | Piper, Bürgermeister. |
bei Warin: | 230. | Pipenberger, Candidat zu Trams. |
zu Wismar: | 231. | Crull, Geh. Commerzienrath, Kgl. Niederl. General=Consul. |
232. | Crull, Dr. med. | |
233. | Frege, Dr., Gymnasiallehrer. | |
234. | Haupt, Bürgermeister. | |
235. | Jordan, Domainenrath. | |
236. | Koch auf Dreveskirchen. | |
237. | Lembcke, Advocat. | |
238. | Mann, Rentier. | |
239. | Martens, Raths=Registrator. | |
240. | zur Nedden, Amtmann. | |
241. | v. Schuckmann auf Viecheln. | |
242. | Techen, Dr., med. | |
243. | Thormann, Baumeister. | |
bei Wismar: | 244. | Baron v. Biel auf Zierow. |
245. | v. Stralendorf auf Gamehl, Kammerherr und Landrath. | |
bei Wittenburg: | 246. | v. Lützow auf Tessin. |
bei Wittstock: | 247. | Quentin, Dr., Pastor, zu Rossow. |
B. Im übrigen Deutschland.
in Baiern: | 248. | L. v. Lehsten, Forstmeister a. D., Kammerjunker, zu Baireuth. |
Seite 36 |
in Braunschweig: | 249. | Hänselmann, Stadtarchivar, zu Braunschweig. |
in Hamburg: | 250. | L. Schultz, Dr. |
in Preußen: | 251. | v. Alten auf Juliusburg bei Dassel in Hanover. |
252. | v. Arnim auf Criewen bei Schwedt a. d. O. | |
253. | v. Arnstorff auf Gut Oyle bei Nienburg a. d. Weser. | |
254. | Graf Behr=Negendank auf Dölitz und Semlow bei Triebsees in Pommern, Präsident der Regierung von Neuvorpommern in Stralsund. | |
255. | v. Bülow, Staatsminister, Exc., Großherzogl. Mekl. außerordentl. Gesandter und bevollmächtigter Minister in Berlin. | |
256. | G. v. Bülow, Dr., Archiv=Secretair, zu Stettin. | |
257. | v. Cramon auf Schloß Schurgast bei Brieg in Schlesien. | |
258. | Hostmann, Dr., zu Celle. | |
259. | v. Klein, Hauptmann, auf Gerlachsheim bei Markt Lissa in Schlesien. | |
260. | v. Kröcher, Geheimer Regierungsrath, zu Berlin. | |
261. | Mummenthey, Dr., Director, zu Altena in Westfalen. | |
262. | Baron v. Nettelbladt, Major im 1 brandenb. Leib=Grenad.=Reg. Nr. 8, zu Frankfurt a. O. | |
263. | v. Oertzen, Geheimer Rath, Exc., zu Berlin. | |
264. | v. Oertzen, Landrath auf Pamitz bei Anklam. | |
265. | Rudloff, Regierungsrath zu Frankfurt a. O. | |
266. | v. Tiele=Winkler, Oberstlieutenant, auf Schloß Miechowitz bei Beuthen in Ober=Schlesien. | |
267. | Schröder, Dr., Ober=Schulrath a. D. zu Rudolstadt. |
Seite 37 |
In Aegypten: | 268. | G. Brüning, Vice=Consul in Alexandria. |
I. | Protectoren | 2 |
II. | Hohe Beförderer | 7 |
III. | Ehrenmitglieder | 2 |
IV. | Correspondirende Gesellschaften | 114 |
V. | Correspondirende Mitglieder | 61 |
VI. | Ordentliche Mitglieder | 268 |