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Bronzener Armring von Gnoien.

In der Gegend von Gnoien ward ein außerordentlich seltener Armring von Bronze gefunden und von dem Herrn Staatsminister a. D. von Lützow auf Boddin erworben und dem Vereine geschenkt. Der Armring, von gewöhnlicher Größe, oval, 2 1/2 und 2 Zoll weit, ist aus dünnem Bronzeblech gearbeitet und sehr leicht, und auf der Außenseite mit Schrägelinien, schrägen Rechtecken und Punkten geschmackvoll verziert und leicht grün gerostet. Der Ring ist weit geöffnet; das eine Ende ist künstlich platt abgestumpft und durch die Blechenden zugebogen; das andere Ende trägt einen doppelt gebogenen Haken von Bronzeblech, welcher sich auf die Außenfläche des Ringes zurückbiegt, also zum Einhaken in das andere stumpfe Ende nicht gedient haben kann. Diese Ringe sind erst seit kurzer Zeit bekannt geworden, und können mit Sicherheit der allerjüngsten Zeit des Heidenthums zugeschrieben werden. Sie wurden zuerst in dem an Silber reichen Funde aus dem Begräbnißplatze von Cörlin in Pommern beobachtet, welcher nach einer dabei gefundenen Münze ungefähr dem Jahre 1200 angehört (vgl. Jahrb. XXIV, S. 283). Darauf sind sie nur noch auf dem großen Begräbnißplatze von Bartelsdorf bei Rostock gefunden, welcher in dieselbe Zeit fallen und von der letzten Heidenzeit in die erste Christenzeit reichen muß (vgl. Jahrb. XXVIII, S. 305, und XXIX, S. 180).

G. C. F. Lisch.