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XXXIV. 1.
des
I. Wissenschaftliche Arbeiten.
D er Druck des 5. Bandes des meklenburgischen Urkundenbuches ist bis zum 40. Bogen, oder dem Jahr 1308, vorgeschritten. Es wird nun zu dem bevorstehenden Landtage das Gesuch um Bewilligung der ferneren ständischen Beihülfe zur Fortsetzung des Werkes bei dem Engern Ausschusse zu intimiren sein.
Die zweite Hälfte des neuen Registers zu den ersten dreißig Bänden der Jahrbücher ist vollendet, und wird nächstens an die Vereinsmitglieder versandt werden.
Als Beiträge zu den Jahrbüchern, deren 33. Band gleichfalls fast vollendet ist, sind folgende größere und kleinere Abhandlungen eingegangen:
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Die erste Gründung des Klosters Zarrentin, von dem Geh. Archivrath Dr. Lisch.
Ueber das Kloster Doberan und Neu=Doberan oder Pelplin, von dem Geh. Archiv=Secretair Dr. Ernst Strehlke zu Berlin.
Ueber die Stammtafel der alten Grafen von Schwerin, von dem Archivar Dr. Wigger.
Ueber die ältesten Siegel der Grafen von Schwerin, von dem Geh. Archivrath Dr. Lisch und dem unterzeichneten Archivrath Dr. Beyer.
Ueber die Familie Hanenstert, von Dr. Crull zu Wismar.
Ueber die heidnischen Alterthümer auf den Feldmarken Bansow und Lübsee bei Güstrow, von dem Canzlei=Director v. Bülow.
Ueber eine Gußstätte der Bronzezeit zu S. Peter bei Görz im Gubernium Triest, von demselben.
Ueber eine Gußstätte der Bronzezeit bei Holzendorf, von dem Geh. Archivrath Dr. Lisch.
Ueber die sogenannten Räucherkuchen oder den Harzkitt der verschiedenen Zeiten des Alterthums, von demselben.
Ueber die Pfahlbauten bei Wismar und Redentin aus dem Jahre 1868, von demselben.
Ueber die Höhlenwohnungen zu Pölitz aus der Steinzeit und Eisenzeit, von demselben.
Ueber das Siegel der Universität zu Rostock, von demselben.
Endlich mag an dieser Stelle noch einer wissenschaftlichen Reise des Geh. Archivraths Dr. Lisch vorläufig Erwähnung geschehen. In Gemeinschaft mit den Conservatoren königl. preuß. Geh. Regierungsrath v. Quast und Etatsrath Worsaae zu Kopenhagen hat derselbe diesen Sommer auf Einladung des Ministerii zu Berlin die im Heidenthum hochberühmte Insel Rügen bereist, um die dortigen heidnischen Alterthümer zu untersuchen. Die Resultate dieser Untersuchung werden demnächst der gelehrten Welt nicht vorenthalten werden.
Auf der Jahresversammlung des Gesammtvereins zu Erfurt am 20. September d. J. ward unser Verein durch den Archivrath Pastor Masch zu Demern vertreten. - Der internationale Congreß für Alterthumskunde und Geschichte, veranstaltet durch den Verein von Alterthumsfreunden des Rheinlandes, welcher vom 14.-20. September zu Bonn tagte, ward unter andern auch von unserm Mitgliede Herrn v. Blücher auf Quitzenow besucht.
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II. Die Sammlungen des Vereins.
Wenn in letzter Zeit die Alterthumsfunde in Meklenlburg seltener zu werden schienen, so war dagegen der Zuwachs unserer Sammlung in dem nun abgelaufenen Quartal gerade umgekehrt ein ungewöhnlich reicher und werthvoller, wovon freilich ein großer Theil schon in früherer Zeit aufgedeckt worden war, aber erst jetzt in unsern Besitz gelangte. Die interessantesten Funde darunter sind namentlich eine Menge Alterthümer der Steinzeit aus den zum Theil erst in diesem Jahre neu entdeckten Pfahlbauten in der Gegend von Wismar; ferner eine bronzene Gußform nebst verschiedenen Alterthümern dieser Zeit in einem Moore bei Holzendorf unter Umständen, welche das Vorhandensein einer einheimischen Gußstätte daselbst nicht einen Augenblick bezweifeln lassen; endlich die schon im Jahre 1839 in der Gegend von Grabow aufgefundenen römischem Alterthümer, welche bald nach ihrer Entdeckung zu Hamburg für das königliche Museum zu Kopenhagen angekauft, und jetzt durch die nicht hoch genug anzuerkennende echt wissenschaftliche Liberalität des Herrn Etatsraths Worsaae daselbst dem Herrn Geh. Archivrath Dr. Lisch und damit ihrer eigentlichen Heimath zurückgegeben worden sind. - Auch eine Sammlung von Bronzegeräthen, welche im Herbste 1867 auf einer alten Gußstätte zu S. Peter bei Görz im Gubernium Triest durch den Herrn Grafen Coronini daselbst entdeckt und in Gegenwart des auf einer Reise nach Italien befindlichen Herrn Canzlei=Directors v. Bülow hieselbst ausgegraben wurden, ist durch Vermittelung des Letztern als Geschenk des Herrn Grafen, das für die vergleichende Alterthumskunde für uns von nicht geringem Werthe ist, unserer Sammlung einverleibt worden. Die Herren Geh. Archivrath Dr. Lisch und Canzlei=Director v. Bülow haben über diese Funde, welche die Aufmerksamkeit der Alterthumsforscher in hohem Grade auf sich ziehen werden, bereits ausführliche Berichte erstattet, welche im nächsten Bande unserer Jahrbücher ihrer Veröffentlichung entgegen sehen. Die Entdeckungen schienen aber wichtig genug, um hier wenigstens vorläufig darauf aufmerksam zu machen.
Unter den gelehrten Besuchern unserer Sammlungen in der letzten Zeit habe ich hier namentlich des berühmten Professors Nilsson zu Stockholm, dessen Werk über die Steinperiode eben jetzt in deutscher Uebersetzung erschienen ist, sowie des Grafen Przedziecki aus Polen, eines gelehrten
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Antiquars und Mythologen, welcher von hier nach Strelitz reiste, zu gedenken.
Ich lasse nunmehr das specificirte Verzeichniß der in dem letzten Quartale gemachten Erwerbungen folgen, und zwar
A. Der Alterthümersammlung.
1) Aus der Steinzeit.
Vier verkohlte Pfahlköpfe und viele Thierknochen, darunter 1 Rinderschädel, 2 Paar Unterkiefer und andere Knochen von Rindern, 6 verschiedene Beinkochen von Schweinen, 1 ganzes und 1 zerbrochenes Hirschhorn, 2 Rehhörner, 1 Unterschenkel und 1 Ellenbogen=Knochen eines Rehes, 1 Schädel und 2 Beinknochen von Pferden u. s. w., gefunden 1868 in dem Pfahlbau im Moor am Hornstorfer Ende bei Wismar. Geschenk des Herrn Rentier Mann zu Wismar. Vgl. Jahrb. XXX, S. 211 ff.
1 Reibstein aus altem Sandstein, 1 Keil aus dunkelgrauem Kieselschiefer, 1 Meißel aus ähnlichem Gestein, 4 kleine spanförmige Messer aus Feuerstein und viele Knochen von Rindern, Hirschen, Rehen und anderen Thieren, gefunden in einem Moore auf der Wolfsburg bei Wismar in der Nähe der bekannten Pfahlbau=Moore im Frühling 1868, und durch den Torfmeister Wegener in Wismar erworben.
5 geschliffene Keile aus Feuerstein von verschiedener Größe, neben anderem verloren gegangenem Steingeräthe und vielem Pfahlholz gefunden 1868 in einem Torfmoor südwestlich von dem Hofe Redentin bei Wismar. Geschenk des Herrn Rentier Mann in Wismar.
Eine Menge Topfscherben von dickwandigen Wirthschaftstöpfen, wovon mehre krumm zusammengedrückt sind, 2 größere Bruchstücke von ungewöhnlichen thönernen Gefäßen in Schuhform, mehre Thierknochen, einige messerförmige Feuerstein= Splitter, ein Kornquetscher und ein Mahlstein, ferner ein 6" langes und breites, 1 1/2" dickes Stück einer porösen und auf dem Wasser schwimmenden, verkohlten Substanz und ein offenbar von Menschenhänden gekneteter Kuchen in Form eines kleinen holländischen Käses von sehr fettem Thon, gefunden beim Drainiren
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auf dem Felde Pölitz bei Lalendorf an dem sogenannten Sippenberge, 4 Fuß tief unter geschwärzter Erde, bei einem 3-4 Fuß großen, von Menschenhänden festgelegten Steine, vermutlich dem Feuerherde einer Grubenwohnung. Ferner an einer anderen Stelle derselben Höhe und in gleicher Tiefe 4 kleine Schleifsteine aus grauem Thonschiefer, 6 scheibenartige Feuersteinsplitter, 1 zu einem Stechwerkzeuge zugespitzter und abgeschliffener Ellenbogenknochen eines Hirsches, 1 ähnliches kleineres Werkzeug, 1 dünne gespaltener Stück rothen jungen Sandsteins, 1 Stück harter Kreide, 2 auf der Oberfläche etwas abgeriebene Echinite, viele Topfscherben und Thierknochen. Geschenke des Herrn Pogge auf Pölitz.
1 überall geschliffener Keil aus gelbem Feuerstein, gefunden im Amte Güstrow. Geschenk des Herrn Landbaumeisters Koch zu Güstrow.
1 Keil aus Feuerstein, gefunden beim Ziehen eines Grabens in festem Boden zu Drammendorf auf der Insel Rügen in der Pfarre Rambin. Geschenk des Herrn Dr. Kühl zu Rostock.
1 schön bearbeiteter Dolch aus Feuerstein, 8 Zoll lang, mit viereckigem Griffe, gefunden zu Gutow bei Güstrow auf der Dorfhütung am Sumpfsee. Geschenk des Herrn Kammeringenieurs Beyer zu Güstrow.
1 stumpf und glatt abgebrochene Dolchspitze und 12 messerförmige Späne aus Feuerstein, gefunden auf dem Felde von Pinnow an verschiedenen Stellen. Geschenk des Herrn Dr. Wigger zu Schwerin.
1 Feuersteinsäge, zum Theile scharf gezahnt, gefunden zn Neukalen in einem Torfmoor am Cummerower See. Geschenk des Herrn Bürgermeisters Mau daselbst.
2) Aus der Bronzezeit.
Ein Abguß eines starken Goldringes, ein bronzener Eimer mit kunstreich gravirter Kante, eine bronzene Schale, eine bronzene Kelle, ein bronzenes Sieb, ein Paar silberne Sporen und eine silberne Heftel, mindestens die letzten 6 Gegenstände sicher von römischer Arbeit, gefunden in der Nähe von Grabow und durch den Herrn Etatsrath Worsaae zu Kopenhagen dem Herrn Geh. Archivrath Lisch für die hiesige Sammlung überliefert.
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Fünf größere Ringe aus Bronze, namentlich ein auseinander gebogener Kopfring mit blechartigen, nach der Außenseite zu einer kleinen Rolle zurückgebogenen Enden, 2 zusammengehörige Beinringe, 5" im Durchmesser, und noch 2 Beinringe von gleicher Größe; ferner 13 dünne Dräthe aus Bronze von 1 1/2 bis 15" lang, theils rund, theils flach und theils unregelmäßig länglich, theils kreisförmig zusammengebogen, vor 12 Jahren zu Wotrum bei Teterow beim Ausmodden einer kleinen Wiesenstelle mitten im Acker gefunden, und jetzt von dem Herrn Hand auf Wotrum geschenkt.
Zwei Armringe aus Bronze, vor mehren Jahren nach der Senkung des Wotrumschen Sees bei Teterow auf einer früher vom Wasser bedeckten, jedoch seichten Stelle des Sees in tiefem Schlamme gefunden, und durch den Herrn Hand auf Wotrum dem Vereine geschenkt.
Eine Framea aus Bronze, 17 1/2 Loth schwer, vollgegossen, mit niedriger Schaftrinne und mit edlem Rost bedeckt, in der Umgegend von Schwerin gefunden und vom Vereine angekauft.
Ferner sind aus der oben erwähnten Gußstelle bei Holzendorf eine bronzene Gußform mit 5 Gußknollen, ein Meißel aus einem dicken Kopfringe, mehre Armringe und andere kleinere Ringe, sowie über 20 Bruchstücke von zerbrochenem Bronzegeräthe, offenbar zum Einschmelzen bestimmt, durch den Herrn Förster Studemund zu Turlof an die großherzogliche Sammlung abgeliefert worden.
Das erwähnte von dem Herrn Grafen Coronini durch Vermittelung des Herrn Canzlei=Directors v. Bülow zu der vergleichenden Sammlung von Alterthümem fremder Völker dieser Periode geschenkte 6 1/2 Pfd. schwere Bronzegeräth aus S. Peter bei Görz besteht aus 14 Stücken, worunter 2 Aexte und 2 Beile, nebst 2 thönernen Gefäßscherben.
3) Aus der Eisenzeit.
Ein schmales eisernes Messer, 6" lang, ein eiserner Pfriemen, 5" lang, eine knöcherne Netzstricknadel, 2 geglättete und durchbohrte Rippenstücke, ein Schleifstein, ein Feuerstein=Span, eine große Menge Scherben von rohen Wirthschaftstöpfen mit den charakteristischen Verzierungen der Eisenzeit, und zahlreiche, fast alle zerschlagene Knochen von Rindern, Schafen und Schweinen u. s. w.,
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worunter z. B. ein Unterkiefer eines Hundes von größerer Race, gefunden zu Pölitz bei Lalendorf auf dem sogenannten Wehrkamp, theils zufällig beim Drainiren, theils bei geordneter, weiterer Nachforschung, 2-3 Fuß unter der Erde auf einem Pflaster von Feldsteinen mit schwarzer Asche und kohlenhaltiger Erde bedeckt, also sicher auf ehemaligen Wohnstätten der letzten wendischen Zeit. Geschenke des Herrn Pogge auf Pölitz. Vgl. oben sub 1.
4) Aus dem christlichen Mittelalter.
Ein Leuchterfuß aus gegossener, mit dickem aber lose aufliegendem Roste bedeckter Bronze, 2" hoch und an der untern Platte 3" im Durchmesser, mit 3 blattförmigen Verzierungsstreifen, dem Style nach aus frühem Mittelalter. Der Kegel ist durchbohrt, vermuthlich zum Einsetzen einer unten durch eine Schraube befestigten Stange. Gefunden in der Umgegend von Schwerin und vom Verein angekauft.
Eine Schnalle aus Bronze mit abgebrochenem eisernen Dorne, und ein Bruchstück einer sehr großen bronzenen "Thierschnalle", gleichfalls in der Gegend von Schwerin gefunden und von dem Vereine angekauft.
Ein bronzener Siegelstempel mit einer Hausmarke, einer Rose rechts daneben und der Umschrift:
Aus dem Nachlaß des Geh. Kammerraths v. Prollius auf Detmannsdorf bei Sülz geschenkt von dessen Sohne, Herrn Justizrath v. Prollius zu Schwerin.
Der Griff eines verlorenen Pettschaftes in Gestalt eines kleinen Hahns aus Bronze. Geschenk des Herrn Justizraths v. Prollius zu Schwerin. Fundort unbekannt.
B. Der Siegelsammlung.
Siehe das Verzeichniß der Alterthümer sub 4.
C. Der Bildersammlung.
Eine Photographie eines aus Elfenbein kunstreich geschnitzten Trinkhornes mit silbernem Beschlag, im Besitze
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des Herrn Wellenkamp zu Lüneburg. Geschenk des Herrn Archivars Dr. Wigger zu Schwerin.
D. Der Büchersammlung.
I. Numismatik.
II. Nordamerika.
III. Russische Ostsee=Provinzen.
IV. Frankreich.
V. Belgien.
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VI. Niederlande.
VII. Dänemark.
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VIII. Schweiz.
IX. Allgemeine deutsche Geschichte und Alterthumskunde.
X. Oesterreich.
XI. Bayern.
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XII. Preußen, Brandenburg, Sachsen, Schlesien und Pommern.
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XIII. Meklenburg.
Außerdem schenkte der Herr Lieutenant und Adjutant Julius v. Weltzin zu Wismar:
Eine Bibel in groß Folio, mit Kupfern, Nürnberg 1708, bei Endter's Erben.
Voran sind einige Blätter eingeheftet, auf denen die Gedenktage der Familie von Schack, Haus Maslow, 1718-58, verzeichnet stehen.
E. Der Urkundensammlung.
Der Original="Articulsbrief", oder die Amtsordnung des Schneidergewerkes zu Lage, vom 15. Sept. 16[5]3, auf schon ziemlich vermodertem Pergamente. Geschenk des Herrn Bürgermeisters Süsserott zu Lage.
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F. Der Naturhistorischen Sammlung.
(Vergl. Alterthümersammlung sub 1).
Ein uraltes starkes Hirschgeweih mit dem Schädel, gefunden im Schweriner See oberhalb Retgendorf und von dem Vereine angekauft.
II. Die Matrikel des Vereine
Zu den correspondirenden Vereinen und Instituten sind abermals zweie, der Verein für Erforschung des Rechts und der Geschichte Ober=Yssels zu Zwolle, und der neugestiftete Harzverein für Geschichte und Alterthumskunde zu Wernigerode hinzugekommen.
Unter den correspondirenden Mitgliedern haben wir den Verlust eines unserer aufrichtigsten Freunde, des durch seine merkwürdigen Entdeckungen berühmten Boucher de Crevecoeur de Perthes, Präsidenten der kaiserlichen Societät zu Abbeville, zu betrauern. Seit dem 9. Juni 1865 unserm Vereine angehörig, schenkte er demselben eine schöne und werthvolle Sammlung antediluvianischer Alterthümer und Knochen aus der Picardie, so wie die gesammte Literatur über diese Entdeckung. Er starb am 2. Aug. 1868 in dem hohen Alter von 79 Jahren.
Von den ordentlichen Mitgliedern verlor der Verein seinen zeitigen Vice=Präsidenten, den Geh. Revisionsrath Hase, durch den Tod am 24. Septbr. 1868. Er trat dem Vereine schon als Amtsverwalter am 21. April 1835 bei, war seit dem Jahre 1855 Repräsentant der Gesammtheit, und Mitglied der Commission zur Herausgabe des Meklenburgischen Urkundenbuches, und ward am 11. Juli 1864 zum Vice=Präsidenten erwählt. Da die Wahl der Beamten des Vereins statutenmäßig nur durch die General=Versammlung erfolgen kann, so ist durch Beschluß des Ausschusses in der Quartal=Versammlung vom 5. d. M. nach bisheriger Ueblichkeit die Geschäftsführung interimistisch dem ältesten Repräsentanten, Herrn Canzlei=Director v. Bülow hieselbst, übertragen, und von diesem gütigst übernommen worden. - Außerdem starb bereits etwas früher, am 26. Juli d. J., in seiner Vaterstadt Röbel der kaiserlich russische
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Rath zu Petersburg, Dr. phil. Albert Niederhöffer, früher Maler und Literat und in seiner Heimath namentlich als Verfasser der meklenburgischen Volkssagen bekannt. Unserm Vereine gehörte er seit dem 21. Febr. 1857 als ordentliches Mitglied an. - Freiwillig ausgetreten ist außerdem der Graf v. Schwerin auf Göhren bei Woldeck.
Dagegen habe ich nur den Herrn Canzleirath v. Lützow zu Schwerin als neues Mitglied anzumelden.
W. G. Beyer
, Dr., Archivrath,
als zweiter Secretair des Vereins.