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Elengeweihe von Neu=Kalen.

Bei dem Bau des Kanals den Neu=Kalen in den Cummerower See im Jahre 1863 fand sich, ungefähr in der Mitte der Kanalstrecke, eine feste Erdscholle von 45 Ruthen Länge aus Kiesboden, obgleich die übrige Strecke nur aus Torf besteht, welche mit der Stechmaschine leicht ausgehoben werden kann. In diesem Kiesboden fanden sich einige Stücke Bernstein 1 ), jedoch nicht von besonderem Werthe, und zwei kleine Elenschaufeln von zwei verschiedenen Thieren. Beide Schaufeln sind zerbrochen; jedoch ist wohl nicht zu ermitteln, ob die dabei gefundenen Zinken ursprünglich oder beim Aufgraben abgebrochen sind. Die eine Schaufel ist unbearbeitet. Die andere ist jedoch an der Rose bearbeitet, nämlich am Ende grade und eben gekeilt und mit einem eingebohrten Loche in die Stange hinein versehen. An einer Seite ist auch ein alter Bruch. Solche angebohrte kleine Elenschaufeln sind schon wiederholt im Lande gefunden. Bei den Elenschaufeln lag eine kleine, ganz glatt geschliffene Steinkugel, welche jedoch nur 1 1/2 Durchmesser hat und Naturbildung ist, aber zur menschlichen Thätigkeit benutzt sein mag.

Das Vorkommen einer bearbeiteten Elenschaufel auf festem Boden im Moor scheint auf einen alten Pfahlbau zu deuten, welcher freilich nicht weiter verfolgt werden konnte.


1) Der schöne, gebirgsartige "Hartwald" zwischen Malchin, Teterow und Neu=Kalen scheint viel Bernstein zu bergen. Bei dem Bau der Eisenbahn von Malchin nach Teterow 1862 -1863 ist oft Bernstein, zuweilen hellgelb und in großen Stücken, gefunden. Auch zu Lelkendorf, und wenn ich nicht irre zu Mistort, sind schon große Stücke Bernstein vorgekommen.
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Der Herr Bürgermeister Mau zu Neukalen hat die gefundenen Sachen dem Vereine geschenkt.

G. C. F. Lisch.