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Ueber das Amt der Maler und Glaser.
Nachtrag zu Jahrb. XXIII, S. 377.

In den Jahrbüchern a. a. O. ist durch Mittheilungen aus den Zunftrollen der S.Lucas=Gilde oder Zeche zu Wien aus dem 15. Jahrhundert die Vereinigung der Maler, Glaser und mehrerer anderer Künstler zu einer Zunft in das rechte Licht gesetzt. Die "Mittheilungen der k. k. Central=Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale" zu Wien, IV Jahrgang, 1859, März, S. 74 flgd., geben nun auch die Satzungen der Stadt Krakau, in so weit sie die Kunstinnungen betreffen. Nach diesen waren dort die Maler, Schnitzer und Glaser zu einer Zunft vereinigt, und Jeder, der in dieser Zunft Meister werden wollte, mußte immer dieselben Meisterstücke machen, nämlich drei Bilder: ein Marienbild, ein Crucifix und S. Jürgen. Die Artikel des Raths zu Krakau vom J. 1490 sagen über die " maler vnd dy mit yn yn der czeche sint":

"Moler. Snitczer. Glaser."

Czum ersten. Wer do meister wil werden, Moler, Snitczer und glaser, dy sullen meisterstuck machen. nemlich Ein marienbild mit einem kyndel, das ander Ein crucifixio, das dritte Sant Jorgen auf dem rosse.

Von den glazern. Welch glazer vff glas molet und das nicht yn dem fewr ynbrennet, das ys feste bestê, der gebe III gr. busse czu harnesch" u. s. w.

Interessant ist auch die Zunftrolle der Goldschmiede vom J. 1489, aus welcher hervorgeht, daß diese auch die Siegelstecher des Mittelalters waren:

"Aurifabri"

"Welch gezelle under yn meister werden wil der zal - - drey stuck machen, dat erste zal her machen

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einen silbern kopp (runden Becher), das ander zal her machen ein ingesigel, dorynn zal zeyn einngegraben eyn helm und eyn schilt vorwopenth und dy bugstaben dorumb, als sich das geburet, das dritte zal zeyn eyn steyn vorsetczt yn gold" u. s. w.

G. C. F. Lisch.