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Das Wappen der von Stralendorf.

Das Schildzeichen im Wappen der Familie von Stralendorf ist bekannt und immer unverändert geblieben: im längs getheilten Schilde rechts drei schräge rechts gekehrte Pfeile (Strale), links ein (außen mit drei Schaufelenden verziertes) halbes (Mühl?=) Rad. Die Familie hat wahrscheinlich von dem Dorfe gleiches Namens den Namen, und ihr Wappen ist wahrscheinlich ein redendes.

Das Staatsarchiv zu Schwerin bewahrt an den Urkunden eine sehr große Menge Siegel dieser Familie. Aber fast alle sind Schildsiegel.Helmzeichen gehören zu den größten Seltenheiten. Eines der wenigen Siegel, auf welchen Schild

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und Helm dargestellt ist, ist das Siegel, welches an der Urkunde des Klosters Neukloster vom 19. Nov. 1460 hängt (vgl. Lisch Meklenb. Urk. II, S. 224-227). Dieses Siegel hat den bekannten Schild und auf dem Schilde einen sehr großen Helm, welcher bis an den Umschriftrand reicht; die Helmzier, welche sehr klein ist und innerhalb des Umschriftrandes steht, ist ein mit der Spitze nach oben gekehrter, aufgerichteter Pfeil auf dem ungekrönten Helme, ohne irgend ein Nebenstück. In den Meklenb. Urk. II. S. 227, habe ich dieses Siegel falsch beschrieben, indem ich den Helm für einen "Thierkopf" ausgegeben habe. Dieses Versehen läßt sich dadurch entschuldigen, daß der Helm, welcher nach der Weise des 15. Jahrhunderts einen sehr langen Hals und Schnabel hat, wirklich einem langhalsigen Adlerkopfe äußerst ähnlich ist, und daß der übergequollene Wachsrand die in dem Anfange der Umschrift stehende Helmzier fast bedeckt, wenn man nicht scharf unter diesen Rand hinsieht.

Im 16. Jahrhundert kommen mehrere v. stralendorfsche Siegel mit Helmen vor, z. B. im Jahre 1586 ein Siegel, auf welchem der Schild einen gekrönten Helme trägt, auf dem ein aufgerichteter Pfeil steht.

Die alte Helmzier des Wappens der Familie v. Stralendorf ist also nur ein aufgerichteter Pfeil. Es bleibt der neuern Heraldik nachzuweisen, wie der Federschmuck in das Wappen gekommen ist.

G. C. F. Lisch.