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XXVI. 1.

Quartalbericht

des

Vereins für meklenburgische Geschichte und
Alterthumskunde.


Schwerin, den 1. October 1860.

Vignette

D urch den Tod Sr. K. H., des hochseligen Großherzogs Georg von Meklenburg=Strelitz am 6. September d. J. ist der Verein des ältesten seiner beiden allerhöchsten Protectoren beraubt worden, ein Verlust, den wir um so aufrichtiger zu beklagen haben, je lebhafter er uns an die freundliche Theilnahme erinnert, mit welcher der hohe Verstorbene unseren Arbeiten von der Gründung des Vereins an ohne Unterbrechung folgte. Der Ausschuß des Vereins hat nicht verfehlt, diese Gefühle der Trauer dem durchlauchtigsten Nachfolger in der Regierung, dem nunmehrigen Großherzog Friedrich Wilhelm K. H. auszusprechen, und daran die unterthänigste Bitte zu knüpfen, wie auf dem Throne, so auch in unserm Vereine die Stelle Seines hohen Vaters allergnädigst vertreten zu wollen.

Auch von den correspondirenden Mitgliedern ist, seit der Festjubel verklungen, bereits ein stets bereitwilliger Helfer in der Noth von uns geschieden: der Professor der Theologie und orientalischen Sprachen zu Greifswald, Dr. Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Mitarbeiter an dem pommerschen Urkundenbuche und Verfasser eines Wörterbuchs der plattdeutschen Sprache, welche höchst schätzbare Werke er leider beide unvollendet hinterläßt, ein gründlicher Gelehrter, der uns schon durch seine Abstammung aus einer meklenburgischen Familie nahe stand, und seit dem 5. October 1835 Mitglied unsers Vereines war. Er starb am 16. August d. J., 67 Jahre alt. - Durch den schon früher angezeigten Tod des Pastors Wilhelmi zu Sinsheim in Baden, der gleichfalls zu unsern Correspondenten gehörte, hat sich seitdem auch die Sinsheimer Gesellschaft zur Erforschung der vaterländischen Denkmale der Vorzeit, deren Stifter und Vorsteher der

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Verstorbene war, und mit welcher wir seit dem Jahre 1838 in Correspondenz und Schriftentausch standen, wie zu fürchten war, aufgelöst. - Von den in der gedruckten Matrikel noch unter den Lebenden aufgeführten ordentlichen Mitgliedern ist der Obermedicinal=Rath und Professor Dr. Spitta in Rostock schon am 30. Jan. d. J. gestorben. Statt seiner trat jedoch der Herr Dr. med. Siemssen in Rostock wieder bei, so daß die Zahl der ordentlichen Mitglieder dieselbe bleibt.

Die zur Vorbereitung der Herausgabe eines meklenburgischen Urkundenbuches erwählte Commission hat inzwischen die beschlossenen Vorträge an die beiden allerhöchsten Landesregierungen, so wie an den hochlöblichen Engern Ausschuß der meklenburgischen Ritter= und Landschaft eingesandt, und bin ich so glücklich, schon jetzt aus den in kürzester Frist eingegangenen Antworten mittheilen zu können, daß sowohl das hohe Ministerium zu Schwerin, als die hohe Landesregierung zu Strelitz im Allgemeinen ihre Bereitwilligkeit zur Unterstützung des Unternehmens ausgesprochen haben. Die Commission wird nun sofort die geforderten näheren Vorschläge zur Ausführung des Planes unterthänigst überreichen, und wagt es zu hoffen, noch zeitig genug eine gewierige Antwort zu erhalten, um dieselbe den hohen Ständen auf dem bevorstehenden Landtage vorlegen zu können.

Die wissenschaftlichen Arbeiten dieses Quartals beschränkten sich auf eine Reihe kleinerer Abhandlungen und Berichte, wie immer größtentheils von Herrn Archivrath Dr. Lisch. Es überreichten nämlich

1) Herr Paster Ragotzky zu Trieglitz eine Arbeit über Joachim v. Jeetze, Canzler des Herzogs Albrecht des Schönen von Meklenburg; alle übrigen eingegangenen Arbeiten sind

2) vom Herrn Archivrath Dr. Lisch, namentlich: über den Canzler Joachim v. Jeetze und dessen Amtsführung (im Anschluß an die vorhergehende Abhandlung des Herrn Ragotzky); - über den Domherrn Johann Knutzen, Rath und Gesandten des Herzogs Albrecht; - über die Reformation zu Stuer; - über die Stadt Krakow und das Dorf Oldendorf; - über Schloß und Dorf Pustekow und die Klues; - über das Schloß Kobelbruck; - über ein Nekrologium des Dominicaner=Klosters zu Rostock; - über den eisernen Thürbeschlag mit bronzenem Ringe an dem Dome zu Güstrow; - über die Kirche zu Tarnow; - über die Aufdeckung zweier Hünengräber zu Alt=Sammit; - über die Höhlenwohnungen bei Alt=Sammit

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aus der Hünenzeit; - über zwei bearbeitete Hirschhörner aus der Hünenzeit.

Hieran erlaube ich mir wiederum die übliche kurze Anzeige der beiden neuesten literarischen Erscheinungen auf dem Gebiete der Forschungen unsers Vereins anzuknüpfen. Das umfangreichste und bedeutendste der hierher gehörigen Werke ist

1) die urkundliche Geschichte des Geschlechtes v. Oertzen von G. C. F. Lisch, Archivrath etc. . Zweiter Theil, vom Jahre 1400-1600, und 1700. Mit 2 Steindrucktafeln. In Commission der Stillerschen Hofbuchhandlung (Didier Otto). Die Wichtigkeit dieses Werkes, dessen Plan und Ausführung aus dem ersten Bande, und den verwandten genealogischen Arbeiten des Herrn Verfassers hinlänglich bekannt ist, braucht gleichfalls nicht erst hervorgehoben zu werden, denn die Geschichte dieses ausgebreiteten altmeklenburgischen Geschlechtes, dessen Glieder wir zu allen Zeiten, sei es in der Regierung oder unter den Ständen, an der Spitze des Staates finden, ist ein Theil der Landesgeschichte. Ich bemerke daher nur, daß in dem gegenwärtigen Bande die schwerinsche Linie bis zu ihrem Erlöschen, die noch blühenden beiden Hauptlinien auf Roggow und Helpte aber bis gegen das Ende des 16. Jahrhunderts herabgeführt werden. Die beigegebenen Urkunden, 300 an der Zahl, wird der Forscher als Abschlagszahlung auf den in Aussicht gestellten vollständigen Codex diplomat. mit größtem Danke entgegen nehmen. - Weit ab von diesem Wege und doch zu demselben Ziele, der immer klareren Erkenntniß der Zustände und Eigenthümlichkeiten unsers Volkes führend, bewegt sich die Forschung des andern hier anzuzeigenden Werkes:

2) Zum Thier= und Kräuterbuch des meklenburgischen Volkes, von Oberlehrer Dr. Schiller zu Schwerin. Erstes Heft. Im Verlage der Hofbuchdruckerei von Dr. W. Bärensprung in Schwerin. Diese mit unendlichem Fleiße aus alten und neuen Werken, so wie aus dem Munde des Volkes selbst gesammelten Beiträge zu einer höchst originellen Volksnaturgeschichte werden so leicht keinen Leser unbefriedigt lassen. Sie gewähren dem Natur= und dem Sprachforscher, wie dem Historiker gleichviel Unterhaltung und Belehrung, und müssen jeden gebildeten Vaterlandsfreund fesseln durch die oft höchst überraschenden Blicke in das Leben und die Anschauungsweise des niedern Volkes.

Wenden wir uns nunmehr zu den neuen Erwerbungen der verschiedenen Sammlungen des Vereines, und zwar:

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I. der Alterthumssammlung.

A. Aus der Steinperiode

wurden dem Vereine folgende Geschenke gemacht:

1) Von Herrn Diederichs auf Alt=Sammit: 4 ganze Keile aus Feuerstein, 4-5 1/2" lang und 3/8-5/8" dick; 1 ähnlicher Keil, zerbrochen; 1 Lanzenspitze aus grauem Feuerstein, 8 1/2" lang, 2" breit, nebst Bruchstücken von thönernen Urnen und Knochenüberresten von mehren unverbrannt beigesetzten Leichen; ferner: 1 gr. Keil aus Feuerstein, 6 3/4" lang und 3/4" dick; 1 kl. Keil, 4" lang und 1/2" dick; 1 Lanzenspitze, 6" lang, und 3 Meißel, 3-4 1/2" lang und 5/4" dick, gleichfalls nebst Scherben thönerner Gefäße und Knochenresten, gefunden in zwei großen Gräbern dieser Periode, jedes mit mehren Grabkammern, auf der Feldmark Alt=Sammit, welche Herr Diederichs in Gegenwart des Herrn Advocaten Diederichs zu Güstrow und des Herrn Archivraths Dr. Lisch mit großer Umsicht und Sorgfalt aufdecken ließ. Ein höchst interessanter und belehrender Fund, der in den Jahrbüchern weitere Besprechung finden wird.

2) Von dem Herrn Lehrer Struck zu Dargun: 1 große Streitaxt aus Hornblende, unvollendet und auf der Oberfläche noch gar nicht bearbeitet, aber von beiden Seiten beinahe bis zum Mittelpunkte kegelförmig angebohrt, gef. zu Wentow bei Fürstenberg. - Ferner: 1 Keil aus Hornblende, gef. bei Stavenhagen.

3) Von dem Herrn Förster Evers zu Tankenhagen durch Vermittelung des Herrn Hofmusicus Hühn zu Schwerin: 1 Keil aus Feuerstein.

4) Von dem Herrn Pastor Kossel zu Tarnow bei Bützow: 1 Keil aus Feuerstein, gef. auf der Feldmark Tarnow.

5) Von dem Herrn Oberinspector v. Sprewitz zu Güstrow: 1 Keil aus Feuerstein, gef. in einem Moore bei dem Schlosse zu Güstrow.

6) Von dem Unterofficier Herrn Büsch zu Wismar: 2 nicht zusammengehörige Stangen von Hirschgeweihen, künstlich gespalten und mehrfach bearbeitet, gef. in einein Moore zu Gägelow bei Wismar, 12 Fuß tief. (Sehr wahrscheinlich dieser Periode angehörig).

7) Endlich ward durch den Kaufmann Herrn Hellerung zu Crivitz 1 Keil aus Feuerstein, gef. beim Aufräumen des Raduhner Baches bei Crivitz, in einem von den Findern leider zerstörten Holzklotz mit Stiel befestigt, käuflich für den Verein erworben.

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B. Aus der Bronzeperiode.

1) Von dem Herrn Hofrath Flörke zu Grabow: 1 Messer aus Bronzblech, 4 1/2" lang; 1 Ring aus Bronze, geöffnet und an beiden Enden in Halbkugeln auslaufend, oval, 1 1/2" und 2" im Durchmesser; 1 Ring aus rundem Bronzdrath, oval, 1 1/4" und 1 1/2" im Durchmesser, an einem Ende mit einer Oese versehen. Gefunden in Aschenkrügen beim Steinbrechen auf der Feldmark Karstedt bei Grabow.

2) Von Herrn Diederichs auf Alt=Sammit: mehre Urnenscherben aus einem von ihm aufgedeckten Kegelgrabe auf der Feldmark Alt=Sammit.

Außerdem wurden folgende diesem Zeitraum angehörige Alterthümer für die großherzogliche Sammlung abgeliefert: Durch Herrn Dr. E. Prosch zu Neu=Bauhof bei Stavenhagen: 4 breite Armringe aus Bronzeblech, 3" hoch und weit, auf der Oberfläche geriefelt; 4 glatte Bein= oder Hals=Ringe, 5"-5 1/2" hoch und 4 1/2" weit; 1 massiver und sehr schwerer, offener Armring aus Bronze, oval, 2" und 3" im Durchmesser; 2 Dolche aus Bronze, 10" lang, Griff und Klinge aus einem Stücke gegossen. Gefunden auf dem Erbpachtgute Neu=Bauhof.

Durch Herrn Baumeister Lütkens in Schwerin: 1 zweischneidiges Bronze=Schwert, mit dem 3 1/2" langen Griffe im Ganzen nur 17 1/2" lang und in der Klinge 1" breit, aus einem Stücke gegossen, höchst interessant durch den festen, harzigen Kitt, womit die Querreifen des Griffes ausgefüllt sind, gefunden bei dem Chausseebau zwischen Eldena und Dömitz auf der Feldmark Bockup.

Durch den Thorschreiber Stofferan zu Sternberg: 3 bronzene Kopfringe, gewunden, und durchschnittlich 8"-9" im Durchmesser weit, ohne allen Rost und wohl erhalten, gef. in der Turloffer Forst bei Sternberg.

Durch den Herrn Kammeringenieur K. Beyer in Schwerin: 1 hellgraue Kinderurne, welche mit Asche gefüllt in einer großem zerbrochenen Urne gestanden hat, gefunden beim Steinbrechen auf der Feldmark Malck bei Eldena.

C. Aus der Eisenperiode.

Von Herrn Diederichs auf Alt=Sammit: Scherben einer zerbrochenen schüsselförmigen Todtenurne, mit Resten verbrannter Gebeine, ausgegraben auf der Dorfstraße zu Alt=Sammit.

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D. Aus dem christlichen Mittelalter.

1) Von Herrn Diederichs auf Alt=Sammit: 1 blauschwarzer thönerner Krug mit einem kurzen, 1 1/4" weiten Halse und zwei kleinen, ebenso weiten Henkeln; 1 Henkelstück von einem großen blauschwarzen Kruge; 1 halbe Scheibe (Netzsenker) von grauschwarzem Thon, 5" im Durchmesser; 1 Sporn und 1 Messer aus Eisen, gefunden auf dem Hofe zu Alt=Sammit, zum Theil in einem Moderloche.

2) Von dem Lehrer Herrn Struck zu Dargun: 1 weißer Henkelkrug, 11" hoch, am Rande gebrochen, in welchem silberne Bracteaten aus dem Ende des 14. Jahrhunderts lagen, welcher also aus der Zeit um 1400 stammen wird, gef. zu Müggenburg bei Anklam. Vgl. Bericht vom 2. Juli d. J. - 1 schwarzer Trinkkrug, gegen 8" hoch, am Rande gebrochen, ohne Henkel, ohngefähr aus derselben Zeit, gef. zu Müggenburg; 1 hellbraun glasurter Henkelkrug, gegen 8" hoch, ganz neu und vollständig erhalten, vielleicht etwas jünger, gef. ebendaselbst.

3) Von dem Herrn v. Wickede zu Alt=Bauhof Dargun: 1 kleiner braun glasurter Henkelkrug, gef. zu Bruderstorf bei Dargun, mit Münzen aus dem Ende des 13. Jahrhunderts gefüllt. Vgl. Bericht vom 20. Julius d. J., S. 5, Nr. 9.

4) Von dem Herrn Baumeister Wachenhusen zu Rostock: 1 Hufeisen von ungewöhnlicher Größe, gegen 9" lang und 6 1/4" breit, 2 Pfd. 6 Lth. schwer, vielleicht für einen Streithengst gemacht, gef. auf der Feldmark Pastow bei Rostock beim Ausmodden eines Wasserlochs, 21 Fuß tief.

5) Von dem Herrn Erbpächter Rehm zu Settin bei Crivitz: 1 sehr kleines Hufeisen, 4" lang, stark gerostet, gef. zu Settin.

6) Von dem Herrn Hofglaser Beckmann zu Doberan: 1 Glasgemälde aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts, den Apostel Jacobus d. ä. darstellend, 11" hoch, jetzt Kniestück, da der untere Theil fehlt, in der Glorie mit der Inschrift: Inschrift

7) Von dein Herrn Oberinspector v. Sprewitz zu Güstrow: 1 halbe gläserne Granate, gef. bei dem Schlosse zu Güstrow.

II. Zur Münzsammlung

schenkte der Herr Architect Stern zu Schwerin eine Turnose von König Philipp IV. (um 1300), gef. auf dem Felde bei Schwerin.

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III. Die Bibliothek

verdankt ihren Zuwachs wiederum zum größten Theile dem Verkehre mit den verbundenen Vereinen, wie das folgende von dem Herrn Candidaten Dolberg überreichte Bücherverzeichniß beweis't:

Russische Ostsee=Provinzen.

  1. Sagen aus Hapsal und Umgegend, von Rußwurm. Erste Sammlung. Reval 1856. (Gesch. des Hrn. Verf.)

Niederlande und Belgien.

  1. De vrije Fries, achtste Deel; Nieuwe Reeks 2. Deel, 4 Stuk. Leuwarden 1859.
  2. Een - en - dertigste Verslag der Handelinger van het Friesch genootschap. Leuwarden 1858/59.
  3. Theodor baron van Coehoorn het leven van Menno Baron van Coehoorn. Uitgegeven door J. W. van Syperstein. Leuwarden 1860. (2-4 Gesch. der Ges. zu Leuwarden.)
  4. Revue de la numismatique Belge. 3 e série T. IV me Bruxelles 1860. (Gesch. der numismatischen Gesellschaft in Brüssel.)
  5. Annales de la sociéé archéologique de Namur. T. V me - 2 e Namur 1859. (Gesch. der Ges.)
  6. Annales de l'academie d'Archéologie de Belgique. T. XVII me - 2 me et 3 me liv. Anvers 1860. (Gesch. der Academie.)
  7. Bulletin de la société scientifique et litéraire de Limbourg. T. IV. - 2 me fas. Tongres 1860. (Gesch. der Gesellschaft.)
  8. Bulletin de l'institut archeologique Liégois. T. IV. 1 re liv. Liége 1860. (Gesch. des Instituts.)

Schweiz.

  1. Der Geschichtsfreund. Mittheilungen des Vereins von Lucern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug. 16. Bd. Einsiedeln 1860. (Gesch. des Vereins.)
  2. Dr. F. Keller, Die Pfahlbauten. 3ter Bericht. Zürich 1860. 12. Dr. L. Rütimeyer, Untersuchung der Thierreste aus den Pfahlbauten der Schweiz. Zürich 1860.
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Oesterreich.

  1. Mittheilungen des hist. Vereins für Krain. Jahrgang XIV. 1859. Laibach 1859. (Gesch. des Vereins.)
  2. Mittheilungen des hist. Vereins für Steiermark. Heft IX. Gratz 1859.
  3. 10. und 11. Jahresbericht und Bericht über die 10te Versammlung des hist. Vereins für Steiermark. (14 und 15 Gesch. des Vereins.)
  4. Gottfried Freiherr von Ankershofen von Gallstein. Klagenfurt 1860. (Gesch. des Vereins zu Klagenfurt.)

Würtemberg.

  1. Verhandlungen des Vereins für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben. XII. Bericht. Ulm 1860.
  2. Katalog der Bibliothek dieses Vereins. Ulm 1859. (17 und 18 Gesch. des Vereins.)

Thüringen.

  1. Variscia, Mittheilungen aus dem Archiv des Voigtländischen Vereins. 5te Lieferung. Graitz. (Gesch. des Vereins.)

Meklenburgica.

  1. F. Wigger, Mecklenburgische Annalen bis zum Jahre 1066; eine chronologisch geordnete Quellensammlung mit Anmerkungen und Abhandlungen. Schwerin 1860.
  2. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Meklenburg. 14. Jahrg. Neubrandenburg 1860. (Gesch. des Vereins.)
  3. Teterower Zeitung. 12. Jahrg. Nr. 1211. 12. Juli 1860. Ueber den Wendischen Burgwall von Teterow. (Gesch. des Herrn Archivrath Conservator Dr. Lisch.)
  4. Hausordnung für die Alumnen der Knaben=Erziehungsanstalt in Ludwigslust. (Gesch. des Cadetten Herrn D. v. Stenglin.)
  5. Actenstücke, betreffend die Gehalts=Verhältnisse der Mitglieder des löbl. Magistrats zu Schwerin. Schwerin 1860.
  6. Festschriften, betreffend das Jubiläum des Vereins für meklenburgische Geschichte am 24. April 1860. (Gesch. des Herrn Archivrath Conservator Dr. Lisch.)
  7. Rede bei der Taufe des Herzogs Nicolaus, Schwerin 1855.
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  1. Reden beim Eröffnungs=Gottesdienste in der wieder hergestellten Schloßkirche. Schwerin 1855.
  2. Dr. Th. Kliefoth, Predigt am 10. Sonntage nach Trinitatis. Schwerin 1856.
  3. Freimaurer=Regeln, als Manuscript für Brüder. 5795 (26-29 Gesch. des Fräulein A. Buchheim).

IV. Zur Urkundensammlung

schenkte der Herr Geh. Kriegsrath Grimm zu Schwerin dem Vereine ein nicht uninteressantes Notizen=Buch des Geh. Rathes Johann Peter Schmidt aus dem Nachlasse seines Enkels, des wail. Hauptmanns v. Schmidt hieselbst.

Außerdem ist hier zu bemerken, daß Herr v. Engel auf Bresen dem Großherzoglichen Geh. und Haupt=Archive hieselbst die handschriftliche Sammlung von Genealogien des meklenburgischen Adels von v. Hoinckhusen d. j. und dessen Fortsetzer v. Pentz († 1782) zur Aufbewahrung übergeben hat. Zur Ergänzung dieser umfänglichen und werthvollen Arbeit hat der Ausschuß des Vereins geglaubt, diejenigen 34 Genealogien, welche früher davon abgetrennt und aus dem Nachlasse des Ministers v. Gamm zu Neustrelitz durch Geschenk seines Sohnes, des Herrn Kammerherrn v. Gamm auf Friedrichshof, in den Besitz des Vereins gekommen waren, nunmehr wieder damit vereinigen und gleichfalls an das Archiv abgeben zu müssen.

V. Zur naturhistorischen Sammlung

endlich wurden geschenkt:

1) Von dem Herrn Förster Grohmann zu Altona bei Eldena durch Vermittelung des Herrn Kammeringenieurs K. Beyer eine Schaufel von einem kleinen Elengeweih, gef. vor etwa 15 Jahren zu Kaltenhof an der Elbe beim Steinbrechen unter einem großen Granitblock.

2) Von dem Herrn Förster Evers zu Tankenhagen durch Vermittelung des Herrn Hofmusicus Hühn zu Schwerin eine regelmäßig krystallisirte Kugel von Schwefelkies, 4" Durchmesser.

Der Besuch der Vereinssammlungen ist fortwährend lebhaft; namentlich haben die Ferien auch in diesem Sommer wieder mehre auswärtige Gelehrte hieher geführt, unter denen vor allen der berühmte Natur= und Alterthumsforscher, Professor Nilsson, Präsident der Königl. Akademie zu Stockholm, und Herr Collegien=Rath, Professor Radloff aus

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Petersburg, Conservator des ethnographischen Museums der k. Akademie daselbst, zu nennen sind, welche zufällig hier zusammentrafen und vom 22.-26. Jul. mit dem eifrigen Studium unsrer Sammlungen beschäftigt waren. Ihnen folgte am 26. Jul. Herr Schulinspector Rußwurm aus Hapsal und am 27. Herr Senator Claudius aus Lübeck. Solche Besuche sind natürlich höchst erfreulich und auch für uns in hohem Grade belehrend. - Anderer Seits hat auch der Herr Archivrath Lisch seine Reise nach München zu der Versammlung des Gesammtvereines nicht nur benutzt, die dortigen, so wie die süddeutschen und rheinischen Sammlungen überhaupt wiederholt zu vergleichen, sondern er hat auch die Schweiz besucht, um die in den dortigen Seen neuerdings entdeckten Pfahlbauten, die für die germanische Alterthumskunde bereits von der höchsten Wichtigkeit geworden sind, durch eigene Anschauung kennen zu lernen.

Ueber die erwähnte Jahresversammlung des Gesammtvereines, welche unter dem Vorsitze Sr. Durchlaucht des Grafen Wilhelm von Würtemberg unter zahlreicher Betheiligung der verbundenen Vereine und anderer Gelehrten, unter welchen sich auch unser Ehrenmitglied Herr Pastor Masch aus Demern befand, am 18.-21. September d. J. zu München stattgefunden hat, erstattete Herr Archivrath Lisch, welcher wiederum, wie in der vorjährigen Versammlung zu Berlin, zum Vorsitzenden der antiquarischen Section erwählt ward, in der heutigen Ausschußversammlung mündlichen Bericht. Es wird genügen, daraus vorläufig mitzutheilen, daß der Antrag des Freiherrn v. Aufseß, das bisherige Correspondenz=Blatt des Gesammtvereins mit der Zeitschrift des germanischen Museums zu Nürnberg zu verbinden, wodurch die Direction des Museums zugleich der permanente Mittelpunkt des Gesammtvereins werden würde, vor der Hand abgelehnt und beschlossen ist, die bisherige Stellung des Gesammtvereins einstweilen aufrecht zu halten, da der Herr Vorsitzende gegründete Hoffnung zu haben erklärte, daß es gelingen werde, dem Vereine künftig die unentbehrliche pecuniaire Unterstützung zu erwirken. Das Weitere muß ich bis zum Erscheinen des genauern Berichtes in dem Correspondenz=Blatte verschieben. Die nächste Versammlung wird in einem mitteldeutschen Orte, entweder Altenburg, Erfurt oder Halle stattfinden.

Als Ergänzung des Festberichtes habe ich noch mitzutheilen, daß dem Herrn Archivrath Dr. Lisch auf Veranlassung unsers und seines Jubiläums von Seiten Sr. K. H. des Prinzregenten von Preußen, Namens Sr. Majestät des Königs,

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als hohen Beförderers unseres Vereines, in Anerkennung der erfolgreichen fünfundzwanzigjährigen Bemühungen für die Pflege der historischen Wissenschaft, der rothe Adlerorden dritter Classe huldvoll verliehen worden ist. - Auch der zu dem Festgeschenke, welches dem Herrn Archivrath bei dem Festmahle am 24. April d. J. überreicht ward, gehörige Untersatz ist endlich aus Berlin angelangt, so daß das Geschenk nunmehr vollständig in der heutigen Ausschußversammlung zur Ansicht ausgestellt werden konnte. Es gereicht mir zur besondern Freude, daß das Geschenk nunmehr den allgemeinen Beifall der Anwesenden fand. - Ueber die Verwendung der auf Antrag der Herren Repräsentanten des Vereins, Herren Canzleidirectors v. Bülow, Revisionsraths Hase, Directors Wex und Prorectors Reitz, theils an den Unterzeichneten, theils an den Herrn Berechner, Ministerial=Registrator Dr. Wedemeier, eingesandten zahlreichen Beiträge zu dem Geschenke hat der letztere die von ihm hierüber geführte Specialrechnung den genannten Herren Repräsentanten zur Revision vorgelegt, und steht natürlich auch jedem Betheiligten deren Einsicht frei.

W. G. Beyer, Dr., Archiv=Secretair,     
als zweiter Secretair des Vereins.       

 

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