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Höhlenwohnungen von Alt=Sammit.

Zu Alt=Sammit bei Krakow, welches nennenswerthe Alterthümer aus der Stein=, Bronze= und Eisen=Periode und aus dem Mittelalter geliefert hat (vgl. oben und bei den verschiedenen Abtheilungen), ward im Sommer 1860 ein auffallender Fund gemacht. Auf dem Hofe (hinter der neuen Scheure) wurden beim Sandausfahren in einer Tiefe von 2 bis 3 Fuß unter der jetzigen Erdoberfläche, welche wahrscheinlich schon etwas abgetragen ist, große Massen von großen, sehr alten, groben Gefäßscherben ausgegraben, bei welchen überall Kohlen, oft in größern Stücken, lagen; es wurden wenigstens 30 Scherben aufgesammelt, von denen wenigstens 12 Stück verschiedenen Gefäßen angehörten. Die Gefäße müssen alle sehr groß gewesen sein, größer als die größten Begräbnißurnen; die Scherben sind in der Regel 1/2" dick und noch dicker, mit sehr grobem Granitgrus durchknetet, auf der Außenseite noch rauh und noch nicht mit geschlämmtem Thon überzogen; einige Rand=

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stücke sind 1" dick. Ohne Zweifel sind diese Scherben Ueberreste von den Gefäßen unterirdischer Wohnungen oder Keller der ältesten Heidenzeit. Da mehrere Randscherben eine so weite Schwingung haben, daß die Gefäße so groß wie ziemlich große Tonnen gewesen sein müssen, so werden die Gefäße zur Aufbewahrung von Vorräthen, andere werden zum Kochen gedient haben. Es ist nicht unmöglich, daß hier (näher am Wasser) die Menschen der Steinperiode gewohnt haben, deren Gräber oben S. 115 flgd. beschrieben sind.

Diese unterirdischen Räume gewinnen ein hohes Interesse durch die (vorher beschriebenen) Ueberreste aus den Höhlenwohnungen zu Bresen bei Rehna, welche denen von Alt=Sammit so völlig gleich sind, daß an denselben Gebrauche und derselben Zeit nicht zu zweifeln ist.

G. C. F. Lisch.