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XIX. 1.

Quartalbericht

des

Vereins für meklenburgische Geschichte
und Alterthumskunde.


Schwerin, den 10. October 1853.

Vignette

D ie am 13. bis 16. des vorigen Monats zu Nürnberg unter dem schon zu Dresden bewährten Präsidium des Herzogs Johann von Sachsen K. H. abgehaltene zweite Generalversammlung des Gesammtvereines, auf welcher auch wir durch unsern ersten Secretair, Herrn Archivar und Conservator Dr. Lisch, vertreten waren, ist nach dessen in der heutigen Ausschussversammlung erstatteten Berichte von 140 deutschen Gelehrten besucht gewesen, denen sich ausserdem 4 Ausländer, nämlich der königlich dänische Etatsrath und Director der königlichen Museen Herr Thomsen aus Kopenhagen, der englische Gelehrte Herr Bell, gegenwärtig in Hamburg, Herr de Caumont, Präsident der vereinigten historischen Vereine Frankreichs, aus Paris, und der Herr Graf Robiano aus Brüssel, durch welche letzten beiden eine sehr erwünschte wissenschaftliche Verbindung der französischen und belgischen Vereine mit den deutschen angeknüpft ward. Das Resultat der stattgefundenen Verhandlungen darf als ein für die Befestigung und weitere Entwickelung des Gesammtvereins durchaus günstiges bezeichnet werden, indem sich namentlich, nach Genehmigung des von dem auch für das nächste Jahr wiedergewählten Verwaltungsausschusse vorgelegten Entwurfs der im Sinne grösserer Freiheit und Selbstständigkeit der einzelnen Vereine modificirten Statuten, sofort 26 der letztern, welche in der Versammlung vertreten waren, der Verbindung anschlossen.

Unter den in Nürnberg besprochenen, durch den Gesammtverein zu fördernden, gemeinschaftlichen wissenschaftlichen Unternehmungen können hier nur die wichtigsten hervorgehoben werden. Dahin gehört namentlich die Fortsetzung der genauern Untersuchung der römischen Reichsgränze gegen Deutschland, worüber die in Mainz ernannte und hier erneuerte Commission einen sehr interessanten Bericht erstattete. Ferner die Herausgabe einer Urkundensammlung für das 16. Jahrhundert und die Ausarbeitung eines ganz Deutschland umfassenden Werkes über die so wichtige Gauverfassung der einzelnen Provinzen, worüber definitive Beschlüsse gefasst wurden. Auch ward eine Commission zur Einführung einer allgemeinen Nomenclatur der Alterthumskunde erwählt, wogegen der in No. 7 des Corresspondenzblattes mitgetheilte Entwurf eines Handbuchs der deutschen Alterthumskunde von Herrn Dr. Rehden von der Versammlung nicht adoptirt ward.

Die Angelegenheit der beiden National-Museen zu Nürnberg und Mainz scheint in dieser Versammlung nicht wesentlich weiter gefördert zu sein, obwohl ein Theil der Anwesenden auf die Einladung Sr. K. H. des regierenden Herzogs

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von Koburg, eines ächt deutschen Fürsten, welcher sich zu dem Ausbau der alten Veste Koburg zum Zwecke der Aufstellung des Museums in Vereinigung mit den herzoglichen Sammlungen, zur Einrichtung der Beamtenwohnungen u. s. w. erboten hatte, die Reise dahin wirklich unternahm, jedoch ohne dadurch entscheidende Beschlüsse herbeiführen zu können. Dagegen schreiten die Vorsteher beider Unternehmungen, jeder für sich, rüstig auf der begonnenen Bahn vorwärts, und hat namentlich Herr v. Aufsess das Probeblatt eines von ihm als Organ des germanischen Museums gegründeten "Anzeigers für Kunde der deutschen Vorzeit" auch an uns eingesandt, worin natürlich das Unternehmen nochmals vollständig gerechtfertigt wird. Dem Vernehmen nach hat Herr v. Aufsess später das erwähnte hochherzige Anerbieten Sr. K. H. des Herzogs von Koburg angenommen und ist bereits mit der Vorbereitung zur Uebersiedelung der bisher in Nürnberg aufgestellten Sammlungen nach Koburg beschäftigt.

Von dem Correspondenzblatte des Gesammtvereins sind bis jetzt 13 Nummern in unsern Händen, die des Interessanten viel und mancherlei enthalten, namentlich aber fortwährend vollständige Auskunft über die Vereinsthätigkeit geben. In No. 12 findet sich unter anderm auch eine sehr anerkennende und lobende Anzeige des 17. Heftes unserer Jahrbücher, worin jedoch die von uns angenommene Eintheilung unserer Alterthümer nach 3 Zeitabschnitten angefochten wird. Der Herr Berichterstatter scheint den Wortführern der "grossen Nation" im Osten zu folgen, die seit längerer Zelt, besonders in Böhmen und auf andern Vorposten gegen Deutschland, in Leben und Wissenschaft mit nicht geringerer Nationaleitelkeit und Anmassung, als die bisher in dieser Beziehung bei uns übelberufene grosse Nation des Westens, auftritt und namentlich allen historischen Zeugnissen zuwider auch das ganze nordöstliche Deutschland über die Elbe hinüber, ja theilweise bis an die Ufer des Rheines von den urältesten Zeiten an dem Slaventhum zu vindiciren bemüht ist.

Was demnächst die Arbeiten unsers Specialvereins in dem abgewichenen Quartale betrifft , so habe ich nur zwei grössere Abhandlungen anzuzeigen, nämlich

1) von dem Herrn Dr. theol. Julius Wiggers: Tilemann Hesshusius und Johannes Draconites. Ein Beitrag zur Geschichte der Kirchenverfassung und Kirchenzucht; - und

2) von dem Herrn Archivar Dr. Lisch: Johannes Caselius.

Aus der Correspondenz des Vereins und den eingegangenen antiquarischen Berichten sind hier hervorzuheben:

von dem Herrn Pastor Ragotzky zu Triglitz: über ein Kegelgrab zu Steffenshagen zwischen Putlitz und Pritzwalk und über ein Kegelgrab zu Kemnitz bei Pritzwalk; - von dem Herrn Archivar Dr. Lisch: über die wendischen Burgwälle bei Crivitz, bei Schulenburg und bei Vipperow; über die Dörfer Görgelin, Gallin und Gaillin rect. Gelsdorf; über die Kirchen zu Hagenow, zu Pinnow, zu Proseken, zu Rethwisch, Lichtenhagen und Steffenshagen und zu Vipperow.

Im übrigen ist das Jahr 1853 bisher für die historische Literatur ungemein fruchtbar gewesen, was theilweise freilich ganz besondere Veranlassungen hatte, aber doch auch beweist, dass die historische Forschung in unserm Vaterlande mehr und mehr Freunde gewinnt und zugleich das Interesse des Publicums an diesen Arbeiten fortwährend im Steigen ist. Zu der schon in dem vorigen Quartale ausgegebenen Jubelschrift des Herrn Directors Dr. Wex: zur Geschichte der Schweriner Gelehrten-Schule, ist nämlich jetzt auf Veranlassung der Jubel

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feier des dreihundertjährigen Bestehens der Güstrower Domschnle am 4. Octbr. in dem Festprogramm des Herrn Directors Dr. Raspe ein würdiges Seitenstück erschienen. Beide für die Kulturgeschichte Meklenburgs ungemein wichtigen Arbeiten beruhen auf gründlicher Quellenforschung, unterscheiden sich aber in der Auffassung ihres Themas wesentlich dadurch, dass erstere nur die ältere Zeit erschöpfend behandelt und auch hier mit Vorliebe bei der allerdings ausgezeichneten und höchst anziehenden Persönlichkeit der ersten Leiter der Anstalt verweilt, für die späteren Zeiten aber wenig mehr als ein vollständiges und daher allerdings sehr dankenswerthes Verzeichniss der Lehrer giebt, während letztere die Entwickelung der inneren Organisation der Schule als ihre Hauptaufgabe betrachtet und diese ziemlich gleichmässig bis in die neuere Zeit fortführt, alle Personalien dagegen fast ganz übergeht. Ferner sind so eben fast gleichzeitig zwei neue Beiträge zur Geschichte unserer Städte ausgegeben, nämlich eine Geschichte der Stadt und des Klosters Ribnitz von dem Herrn Dr. med. Tott daselbst und eine Geschichte der Vorderstadt Parchim von 1801-1852 von dem Herrn Adv. und ehemaligen Oberappellationsgerichts-Procurator Wilh. Ludw. Icke daselbst. Die Schrift des Herrn Tott enthält nicht nur eine sehr fleissige und übersichtliche Zusammenstellung der bisher bekannten Materials, sondern giebt auch aus den Archiven der Stadt manche bisher unbekannte Nachrichten, wesshalb es um so mehr zu bedauern ist, dass der Herr Verfasser nicht versucht hat, sich auch die übrigen Quellen, namentlich durch Benutzung des hiesigen Archives, zu öffnen. Herr Advocat Icke dagegen erzählt in einfacher Chronikenform fast nur Selbsterlebtes, jedoch mit Benutzung der Magistratsacten und des sehr sorgfältig geführten Tagebuchs eines dortigen Bürgers. Das Buch scheint daher fast mehr für das kommende, als das gegenwärtige Geschlecht geschrieben und wird von künftigen Forschern als eine nicht unwichtige Quelle benutzt werden können.

Die Sammlungen des Vereins haben durch den fortdauernden Eifer und die Liberalität seiner zahlreichen Freunde wiederum fast in allen Ihren Abtheilungen bedeutenden Zuwachs erhalten. Es wurden nämlich erworben:

I. Für die Alterthumssammlung

A. Aus vorchristlicher Zeit.

      1) Aus der Zeit der Hünengräber:

1 Streitaxt aus Hirschhorn, gefunden im Moore an der Recknitz bei Plenin in Pommern (Marlow gegenüber), gesch. von dem Herrn H ertell auf Plenin durch Vermittelung des Herrn Dr. Huen zu Marlow.

1 unvollendeter, erst an 2 Seiten zugehauener Kell, gef. zu Doberan, gesch. von dem Herrn Gastwirth Glöde daselbst.

2 Lanzenspitzen aus grauem Feuerstein, gef. zu Cambs im A. Schwaan, gesch. von dem Herrn Bürgermeister Daniel zu Schwaan.

1 Feuersteinspan, gef. zu Klink bei Waren, gesch. von dem Herrn Dr. Kortüm zu Schwerin.

      2) Aus der Zeit der Kegelgräber:

1 schmale Schwertklinge aus Bronze, 23" lang (zerbrochen), gef. bei Cambs im A. Schwaan, gesch. von dem Herrn Bürgermeister Daniel zu Schwaan.

1 Schmalmeissel aus Bronze, gef. im Moore zu Nütschow, gesch. von dem Herrn Geh. Amtsrath Koch zu Sülz.

1 Diadem aus gewundener Bronze, gef. zu Wend. Wehningen, gesch. von dem Herrn Salomon Blumenthal zu Dömitz.

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1 Paar spiralförmige Armschienen aus Bronzblech, gef. in einem Sandberge zu Klink bei Waren, gesch. von dem Herrn Kähler auf Klink

1 Handberge aus Bronze (Bruchstück), gef. zu Barkow bei Plau, gesch. von dem Herrn Pastor Zander daselbst.

1 Nadel von Bronze, gef. in einer Urne mit Knochenresten in einer Steinkiste zu Vietlübbe bei Plau, gesch. von dem Herrn Pastor Ritter daselbst.

1 Becher aus Thon, gef. in einem Kegelgrabe zu Steffenshagen bei Putlitz, gesch. von dem Herrn Pastor Ragotzky zu Triglitz.

1 Spindelstein aus Sandstein, gef. bei Röbel (angekauft).

      3) Aus der Zeit der Wendenkirchhöfe:

1 Speerspitze aus Eisen, gef. in einem Grabe bei Retzow im A. Lübz, gesch. von dem Herrn Erbpächter Abraham daselbst durch die Vermittelung des Herrn Pastors Ritter zu Vietlübbe.

32 Spindelsteine aus Thon, gef. im A. Grevismühlen, eingesandt von dem Herrn Pensionair Haupt zu Tressow.

1 Spindelstein aus Thon, gef. zu Karbow im A. Lübz, gesch. von dem Küster Herrn Lange daselbst, durch Vermittelung des Herrn Pastors Ritter zu Vietlübbe.

      4) Zur comparativen Alterthumssammlung:

Bruchstück einer Urne aus einem Grabe der Flachschädel an der Algedon-Bay auf der Westseite von Südamerika, gesch. von dem Herrn v. Bibra in Nürnberg.

B. Aus dem christlichen Mittelalter:

1 Amuletkreuz von Messing mit flachen Reliefs, eine Schlacht und eine Stadt darstellend, und der Inschrift:

S. VDALRICUS. EPI. AUS.
(S. Udalricus episcopus Augustanus),

gef. zu Langsdorf, A. Sülz, gesch. von dem Herrn Geh. Amtsrath Koch zu Sülz.

1 Siegelring von Messing mit einem Hauszeichen, etwa aus dem 16. Jahrhundert, gesch. von dem Herrn Pastor Schubart zu Schwerin.

19 gemalte Fensterscheiben aus Bauerhäusern zu Mummendorf und Warnkenhagen, A. Grevismühlen, für den Verein erworben durch Herrn Pensionär Haupt zu Tressow.

1 silberne Ringschnalle, aus einem Turnosen des Königs Philipp VI. von Frankreich (1328-1300) gefertigt, gef. beim Ausgraben eines Kellers zu Lage, geschenkt von dem Thorschreiber Herrn Roll daselbst.

1 messingener Löffel mit einer Traube am Ende des Stieles, gef. zu Kaarz bei Brüel, gesch. von dem Herrn Major v. Bülow auf Kaarz.

1 Mörser mit 2 Keulen aus lavaartigem Gestein, gef. zu Roxin bei Grevismühlen, angekauft durch den Herrn Pensionär Haupt zu Tressow.

3 Leuchter, 1 Netzsenker und 1 Kugel aus Thon, gef. am Hafendamme bei Wismar, gesch. von dem Herrn J. O. Thormann daselbst.

1 Gussform oder sogenannter Schäferstein aus grauem Sandstein, gef. zu Ganzkow bei Güstrow, gesch. von dem Herrn Ingenieur-Eleven Beyer zu Güstrow.

1 Gussform aus Thon, gef. auf der Insel Lieps bei Wismar (Sandbank), gesch. von dem Herrn Kriegsrath Grimm zu Schwerin.

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II. Für die Münzsammlung:

1 halber Hamburger Privat-Portugaleser, 5 Ducaten schwer; 1 sogenannter Kinderducaten der Kurfürstin Sophie von Sachsen von 1616; 3 silberne Abschläge der Hamburger Bank-Portugaleser von 1677, 1691 und 1713; 1 silberne Medaille auf die tausendjährige Jubelfeier der Stadt Hamburg von 1803; 1 Bürgermeisterpfennig auf Heinrich Didrich Wiese von 1728; 1 Medaille auf den Tod des Prinzen Friedrich August von Braunschweig-Wolffenbüttel von 1676; 1 Medaille auf die Geburtstagsfeier der Gemahlin des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig von 1695; 1 sogenannte Katechismusmedaille auf das vierte Gebot; 1 Hamburger Sechsling von 1675; 2 meklenburgiscbe Doppelschillinge von 1764 und 1765, gefunden zu Vietlübbe bei Gadebusch beim Ausroden einer Dornenhecke und gesch. von dem Herrn Landrath v. Leers auf Schönfeld und Vietlübbe. - 3 alte Russische Silberrubel; 1 Schwedischer 16 Oer von 1563; 1 halber Schwedischer Thaler von 1567; 13 kleinere seltene Silbermünzen; 2 Kupfermünzen, - gesch. von der Esthländischen literarischen Gesellschaft zu Reval. * ) - 1 Brandenburgischer Groschen von 1679 und 1 Dänischer Schilling von 1618, gesch. von dem Herrn Gastwirth Wietzer zu Röbel. - 3 silberne Scheidemünzen, gesch. von dem Herrn Pastor Vortisch zu Satow. -1 Rostocker Sechsling aus dem 15. Jahrhundert; 1 Rostocker Dreiling von 1622; 1 Rechenpfennig, gef. bei dem Bau des Amtshauses auf dem Schlossplatze zu Bützow, gesch. von dem Herrn Fr. Seidel daselbst. - 12 Silbermünzen aus der wendischen Zeit, ungefähr von dem J. 1000, mit vielen andern ähnlichen Münzen gef. in der Gegend von Röbel und angekauft von einem Goldschmiede in Röbel.

III. Für die Bildersammlung:

Eine Reihe von Portraits der gefeierten Mitglieder der herzoglichen Hofcapelle zu Ludwigslust aus dem Zeitraum von 1770-1820, darunter namentlich beide Westenholz und beide Benda, Rosetti, Coelestino, die Affabili, Abel, Kunzen und andere, meistens in Handzeichnung, einige in Pastell- und Wasserfarbe ausgeführt. Aus dem Nachlasse des Concertmeisters Massonneau in Ludwigslust erworben.

Eine Reihe von mehr als 20 meklenburgischen Portraits, fast sämmtlich ältere in Kupfer gestochene Bildnisse, unter denen sich namentlich der Dr. Abraham Kayser, meklenb. Gesandter zu Osnabrück, gest. von Galle, der Convertit F. A. Fidler, Superintendent zu Doberan, gest. von Fritsch, David Chytraeus, Hofprediger Friedrich, J. C. Brandes, Friederike Unzelmann, Fürst v. Blücher und andere befinden. Geschenk des Herrn Geh. Medicinalraths Sachse.

Ferner schenkte der Herr Architect G. Daniel zu Schwaan 6 von ihm eigends für den Verein aufgenommene Zeichnungen der Kirchen zu Schwaan und Cambs, und ausserdem ward die Sammlung von dem Herrn Oberlandforstmeister Eggerss hieselbst, Herrn Dr. Crull zu Wismar, Herrn Gymnasiasten G. Brüning, der Stillerschen Hofbuchhandlung und der Hildebrandschen Buchhandlung allhier, so wie von mehren Beamten des Vereins mit Geschenken von Porträts und Ansichten bedacht, grösstentheils neueren lithograph. Blättern.


*) Die bis hieher aufgezählten Münzen sind, etwas verfrühet, bereits in dem Berichte des Herrn Pastors Masch zu dem letzten Jahresberichte ausführlich besprochen.
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IV. Für die Bibliothek:

1) Baudenkmäler des Mittelalters im Erzherzogthum Oesterreich, nach der Natur aufgenommen von den Architecten L. Ernst und L.Oescher. 4 Hefte. Wien. 1846. Roy.-Fol. (Geschenk des Herrn Dr. Ernst zu Wien.)

2) Andeutungen über Erhaltung und Herstellung alter Burgen und Schlösser. Von Joseph Scheiger. Gratz. 1853. Gr. 8. (Geschenk des Hrn. Verf.)

3) Ehstnische Volkslieder. Urschrift und Uebersetzung von H. Neu s. Dritte Abtheilung. Herausgegeben von der ehstländ. literar. Gesellschaft. Reval. 1802.

4) Der revidirten ehstländischen Ritter- und Landrechte erstes Buch, oder die Gerichtsverfassung und das Gerichtsverfahren in Ehstland vor hundert Jahren. Ein Beitrag zur vaterländ. Rechtsgeschichte. Reval. 1802. 8. (No. 3 und 4 Geschenke der literar. Gesellschaft zu Reval.)

5) Dr. C. E. Napiersky, Livoniae Commentarius, Gregorio XIII, P. M. ab Antonio Possevino, S. J., (a. 1582) scriptus, nunc primum editus e Codice Bibliothecae Vaticanae. Scriptum gratulat. universt. litterar. Dorpatensi, festa semisecularia celebranti, dedic. Rigae. 1852. 4. (Geschenk des Herrn Verf.)

6) Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft in Zürich. XVII. Zürich. 1851. Gr. 4. (Geschenk der Gesellschaft.)

7) Mittheilungen der Gesellschaft für vaterländische Alterthümer in Basel. V. Der Münzfund von Reichenstein, beschrieben von Dr. Vischer. Mit 2 lithogr. Tafeln. Basel. 1802. 4. (Geschenk der Gesellschaft.)

8) Zwölf kleine Schriften und Blätter, betr. die im Sept. 1803 zu Nürnberg gehaltene Versammlung des Gesammtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine. (Geschenk des Herrn Archivar Dr. Lisch.)

9) Zeitschrift für deutsches Alterthum, herausgeg. von Moritz Haupt. Bd. IX, Heft 2. Leipzig. 1853. 8. (Enth. u. a. Abbandlungen von Wackernagel über den Todtentanz und von Zarncke über den Verf. des Reineke Fuchs.)

10) Urkundliche Geschichte des Hansischen Stahlhofes zu London. Von Dr. J. M. Lappenberg. Hamburg, 1851. 4. (Geschenk des Vereins für Lübeckische Geschichte.)

11) Zeitschrift des histor. Vereins für das würtembergische Franken. Herausgegeben von O. Schönhut h. Sechstes Heft. Jahrg. 1852. Oehringen. 1852. 8. (Geschenk des Vereins.)

12. 13) Vierzehnter und fünfzehnter Bericht über das Wirken des historischen Vereins zu Bamberg in Oberfranken in Bayern. Bamberg. 1851, 52. 8.

14) Quellensammlung für fränkische Geschichte, herausgeg. von dem histor. Vereine zu Bamberg. Dritter Band. Friedrichs von Hohenlohe, Bischofs von Bamberg, Rechtsbuch vom J. 1348. Zum ersten Male herausgeg. von Dr. C. Höfler. Bamberg. 1852. 8, (No. 12-14 Geschenke des histor. Vereins zu Bamberg.)

l5) Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte, herausgeg. von dem histor. Vereine von und für Oberbayern. Bd. XIII. Mit 2 lithogr. Tafeln. München. l852. Gr. 8. (Geschenk des Vereins.)

16) 25.-27. Jahresbericht des Voigtländischen alterthumsforschenden Ver-

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eins. Jahr 1850-1852. Herausgeg. von Fr. Alberti, Pfarrer zu Hohenleuben. Gera. 1852. 8. (Geschenk des Vereins.)

17) Zeitschrift des Vereins für thüringische Geschichte und Alterthumskunde. Zweites Heft. Jena. 1853. 8.

18) Der Mainzer Hof zu Erfurt am Ausgange des Mittelalters. Herausgegeben von A. Michelsen. Jena. 1853. 4. (No. 17 und 18 Geschenke des Vereins.)

19. 20) Der neuen Preussischen Provinzial-Blätter andere Folge. Bd. L H. Königsberg. 1852. 8. (Geschenk der Alterthums-Gesellschaft Prussia.)

21) Baltische Studien. Herausgeg. von der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde. Jahrg. XV. Heft 1. Stettin. 1853. 8. (Geschenk der Gesellschaft.)

22) Beiträge zur Geschichte der Schützengesellschaft und des Vogelschiessens zu Stralsund. Nach grossentheils handschriftl. Aufzeichnungen mitgetheilt von Prof. Dr. E. Zober. Stralsund. 1853. 4. (Geschenk des Herrn Verf.)

23. 24) Märkische Forschungen. Herausgeg. von dem Vereine für Geschichte der Mark Brandenburg. Bd. III. Berlin. 1847. Bd. IV. Das. 1850. Gr. 8. (Geschenk des Vereins.)

25) Mittheilungen des histor. Vereins für Steiermark. Drittes Heft. Mit 8 lithogr. Beilagen. Gratz, 1852. 8. (Geschenk des Vereins.)

26. 27) Urkundensammlung zur Geschichte des Geschlechts von Maltzan, herausgegeben von Dr. Lisch. Bd. IV. Bd. V. Schwerin. 1852. 1853. 8. (Geschenk des Herausgebers.)

28. Sieben kleine Schriften, betr. die 300jährige Jubelfeier des Schweriner Gymnasiums, am 4. August 1853. (Geschenkt vom Herrn Director Dr. Wex.)

29) Neun kleine Schriften, betr. die 300jährige Jubelfeier des Gymnasiums zu Güstrow, am 29. Sept. 1853. (Geschenkt vom Herrn Director Dr. Raspe.)

30) Charte des alten Meklenburg, gefertigt von J. S. Frank, Pastor zu Malchow; Charte des neuen Meklenburg, gefertigt von demselben; Meilenzeiger von Städten, Flecken und Aemtem im Herzogthum Meklenburg-Schwerin, von demselben. 3 Bl. kl. Q.-Fol. auf einem Bl.

31) (Fluss-) Charte von Meklenburg, gez. von F. Münchmeyer, gest. von E. C. A. Behrens. Illum. Q.-Fo. (No. 29 - 31 Geschenke des Herrn Bauconducteur W. Wachenhusen zu Schwerin.)

32) Nederduytsche Poemata von Adrianus Hofferus Zirizaeus, Rentmeester General over de Graaffeliicke Domeynen van Zeeland. Mit Kupfern. (1634.) 4. (Geschenk des Herrn Ober-Stallmeisters v. Boddin.)

V. Für die Naturaliensammlung:

Die Erwerbungen des Vereins beschränken sich auf 2 Stückchen australischen Goldes, von dem Tischler Fr. Lehmkuhl aus Boitzenburg zu Melbourne gesammelt und geschenkt.

Ausserdem darf aber hier das bei Redefin im Moore gefundene Gerippe eines kolossalen Urstiers, dessen Kopf namentlich durchaus vollständig und wohl erhalten ist, und den polnischen im Besitz des Vereins befindlichen an Grösse weit übertrifft, nicht unerwähnt bleiben. Dasselbe ist an die grossherzogliche Sammlung abgeliefert und einstweilen in dem Locale des Vereins aufgestellt.

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Von den ordentlichen Mitgliedern des Vereins ist der Herr v. Lücken auf Zahrenstorf im Sept. d. J. gestorben und dagegen der Herr Bürgermeister Mau zu Neukalden wieder beigetreten. Weitere Personalien habe ich nicht zu berichten.

W. G. Beyer, Dr., Archiv-Secr.,     
als zweiter Secretair des Vereins.     

 

Vignette

 

 

 

 


Gedruckt in der Hofbuchdruckerei in Schwerin.