Ueber die Familie von Negendank.
In der Familie der von Negendank, welche mit der
im J. 1809 zu Bützow verstorbenen
Oberstlieutenantin von Both, geb. von Negendank,
ausgestorben ist, ward ein Ring aufbewahrt,
welcher auf die mit dem Kammerherrn von Raven
verheirathete Tochter der Frau von Both und nach
dem Ableben derselben auf deren Söhne vererbt
ist, in deren Besitz er sich noch gegenwärtig
befindet. Der antike Ring ist aus 22karätigem
Golde, und der in denselben kräftig gefaßte
Stein ist ein Türkis; das Gewicht des Ganzen
beträgt 4 3/8 Ducaten. Nach einer Sage, die in
der Familie von Negendank, welche auf dem Helme
ein geharnischtes Bein (einen Schenkel) führte,
durch mündliche Ueberlieferung erhalten war,
soll auf dem Turnier, welches der König Erich
VIII. von Dänemark im J. 1311 auf dem
Rosengarten vor Rostock hielt, ein Ritter von
Schinkel neun Mal den Preis oder Dank errungen
und seitdem den Namen Negendank erhalten haben.
Einer der Preise jenes Turniers soll der Ring
gewesen sein, an welchen sich der Glaube
knüpfte, daß die Familie von Negendank nicht
aussterben werde, so lange der Ring in derselben
erhalten bleibe.
Rostock, 1847.
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von Raven, Oberstlieutenant.
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