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IV. Zur Wappen = und Geschlechterkunde.


Siegel des Günther von Lewetzow.

Der Herr Gutknecht auf Wackstow fand früher zu Klewerhof bei Dargun einen v. Lewetzowschen Original = Siegelstempel aus Messing und schenkte diesen jetzt dem Vereine. Dieses Siegel ist sehr interessant. Das Siegel ist rund und von der Größe eines

Umschrift

Der Name Günther ist der eigenthümliche Familien = Vorname der Familie von Lewetzow und kommt, namentlich im 14. Jahrh., häufig vor. Nach den Schriftzügen stammt das Siegel ohne Zweifel aus dem 14. Jahrhundert und gehörte einem Knappen Günther v. Lewetzow, welcher freilich späterhin vielleicht Ritter geworden sein kann. Wichtig ist aber die Bezeichnung seines Wohnsitzes "de Willershagen".

Die Familie v. Lewetzow, welche von dem Gute Lewetzow bei Wismar stammt, war zuerst im Lande Rostock zwischen Rostock und Ribnitz ansässig, wo sie noch bis in das 17. Jahrh. ihr altes Erbbegräbniß in der Kirche zu Bentwisch hatte. Hier besaß sie namentlich das Gut Willershagen bei Ribnitz, wo noch 1349 - 1350 der Knappe Arnd Lewetzow d. ä., der Stifter der Linie Markow, wohnte. Nach dem Aussterben der fürstlichen Linie Rostock erwarb die Familie um die Mitte des 14. Jahrh. die zahlreichen Güter im Amte Neu = Kalen, wo sie noch heute ihre alten Sitze hat. Im 14. Jahrh. besaß sie hier sicher auch den Hof Chlewe oder Klewe, welcher in neuern Zeiten Klewerhof genannt ist; im J. 1371 wird wiederholt "Werner Lewezowe to deme Chlewe" genannt. Im J. 1361 verkaufte Conrad v. Lewetzow das Gut oder doch seinen Antheil in Willershagen.

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Das Siegel stammt daher aus jener Zeit, wo die Familie v. Lewetzow aus dem Lande Rostock in das Land Kalen, oder genauer von Willershagen nach Klewe zog, und hier in Klewe wird in der Mitte der zweiten Hälfte des 14. Jahrh. das Siegel verloren gegangen sein. Es kommen im 14. Jahrh. viele v. Lewetzow mit dem Vornamen Günther vor. Ein Knappe Günther v. Lewetzow erscheint 1318 - 1329 noch in der Gegend von Rostock, und diesem wird das Siegel gehören. Ein Siegelabdruck an einer alten Urkunde von ihm ist nicht bekannt.

G. C. F. Lisch.